Bücher mit dem Tag "österreichischer krimi"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "österreichischer krimi" gekennzeichnet haben.

35 Bücher

  1. Cover des Buches Fünf (ISBN: 9783499257568)
    Ursula Poznanski

    Fünf

     (1.249)
    Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJane

    Ein Spiel mit Namen Tod.

    Eine Frau liegt tot auf einer Kuhweide. Ermordet. Auf ihren Fußsohlen: eintätowierte Koordinaten. Sie führen zu einer Hand, in Plastikfolie eingeschweißt, und zu einem Rätsel, dessen Lösung wiederum zu einer Box mit einem weiteren abgetrennten Körperteil führt. Es ist ein blutiges Spiel, auf das sich das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger einlassen muss. Jeder Zeuge, den sie vernehmen, wird kurz darauf getötet, die Morde folgen immer schneller aufeinander. Den Ermittlern läuft die Zeit davon. Sie ahnen, dass erst die letzte Station der Jagd das entscheidende Puzzleteil zutage fördern wird …

    Die Autorin ist im Bereich der Jugendbücher eine Koryphäe und es wurde Zeit zu schauen, ob mir ihre Thriller genauso gut gefallen, wie ihre anderen Bücher. Der Klappentext klang ja schon Mal richtig gut! Nach Spannung und einer rasanten Verfolgungsjagd. Es ist auch genau das, was dort steht – wenn auch nicht ganz das, was ich erwartet hatte.

    Der Schreibstil ist wie erwartet flüssig und mitreißend. Wenn ich gelesen habe, flogen die Seiten nur so dahin. Aber darin lag das Problem. WENN ich gelesen habe. Denn Die Geschichte, so spannend sie Grundthematik auch war, konnte mich nicht immer fesseln. Von einem Thriller habe ich anderes erwartet, als ich hier bekommen habe, daher auch meine Einordnung als Krimi. Es gab viel Polizeiarbeit, viele Recherche, viele Irrwege und Gespräche, was sich gelegentlich ziemlich in die Länge gezogen hat. Die Phasen, in denen der Mörder gejagt wurde, das nächste Versteck gesucht wurde, waren dagegen aufreibend und wundervoll spannend.

    Ein absoluter Pluspunkt waren die Charaktere. Sie sind grundverschieden, haben ihre Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten und nicht gerade wenige eigene Probleme, die immer wieder in die Geschichte hineinspielen. Was ich allerdings von meiner Vermutung, die Protagonisten und ihre Beziehung zueinander in den späteren Bänden halten soll, weiß ich noch nicht. Es wäre ein absolutes Klischee, wenn die beiden Ermittelnden, Beatrice und Florin, im Verlauf der Geschichte zusammenkommen. Aber das werde ich nur herausfinden, wenn ich die Reihe weiterlese – was ich trotz der kleinen Probleme, die ich mit dem Buch hatte, auf jeden fall tun werde! Jetzt weiß ich ja auch, was ich genau zu erwarten habe.

  2. Cover des Buches Dem Kroisleitner sein Vater (ISBN: 9783550081743)
    Martin Schult

    Dem Kroisleitner sein Vater

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Gise
    Als der alte Kroisleitner tot aufgefunden wird, scheint zunächst mal alles auf natürlichen Tod zu deuten, ist er doch ganze 104 Jahre alt. Doch dann gibt es Verdächtigungen und Verdächtige, die Polizei beginnt zu ermitteln. Währenddessen kommt Emma zurück aus ihrem Londoner Leben als erfolgreiche Sängerin und möchte sich wieder der Mutter annähern. Nach zehn Jahren Abwesenheit ist das nicht so einfach. Der Berliner Polizist Frassek war zunächst auf Kurzurlaub im Ort, wird aber wegen der Gleichzeitigkeit der Ereignisse mit dem Tod des alten Kroisleitner des Mordes verdächtigt. Doch bald gerät er von der Rolle des Verdächtigen in die des Ermittlers, denn die steirischen Kollege stellen sich manchmal etwas seltsam an.

    Mit viel Lokalkolorit und Situationskomik porträtiert der Autor Martin Schult die Bergwelt der steirischen Alpen mit dem kleinen Örtchen St. Margarethen und dessen Bewohner, die manchmal skurril, manchmal nur eigenbrötlerisch, auf jeden Fall immer sehr eigenwillig ihren Weg gehen. Eine starke Prise aus der örtlichen Sagenwelt rundet das Heimatfilmmäßige dieses Buches gekonnt ab. Man kann es sich richtig vorstellen, dieses kleine schmucke Örtchen, das so gerne dieses Jahr den Blumenpreis erringen möchte und stattdessen mit einem gewaltigen Fliegen-, Krähen- und Marderproblem zu tun bekommt. Doch welch Wunder, manche Ereignisse lassen sich dann doch sehr naturwissenschaftlich erklären, manche allerdings bewahren ihren besonderen Charakter. So spinnt der Kriminalroman seine Fäden und treibt die Spannung immer weiter auf den Höhepunkt zu bis zum Show-Down, bei dem viele der Protagonisten in höchste Lebensgefahr geraten.

    Den kleineren und größeren Problemen dieses steirischen Örtchens zu folgen, ist dabei immer sehr amüsant und spannt den Leser schnell in die Geschichte ein. Dabei verliert sich das Buch nie in den verschiedenen Genres, in die es hineinspielt, sondern behält den humorvollen, aber auch ernsten Blick auf seine Protagonisten. Herausgekommen ist ein gut ausgeklügeltes Buch mit vielen Handlungsfäden, die zunächst sehr verworren erscheinen und gekonnt mit viel Spannung zum Schluss entwirrt und zusammengeführt werden. Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Krimi-Serie.
  3. Cover des Buches Blinde Vögel (ISBN: 9783499259807)
    Ursula Poznanski

    Blinde Vögel

     (567)
    Aktuelle Rezension von: Naike

    Sehr sehr üble Hintergrund-Story. Die Lovestory hingegen hätte ich mir etwas wilder gewünscht, Beatrice macht sich so dermaßen viele Gedanken, dass es kaum auszuhalten ist. Aber vielleicht gehört es zum Profil eines Kriminalbeamten, überkorrekter Natur zu sein? Ich hätte schon längst auf den Tisch gehauen bzw. auf ihm getanzt.^^

  4. Cover des Buches Stimmen (ISBN: 9783499267437)
    Ursula Poznanski

    Stimmen

     (446)
    Aktuelle Rezension von: JasMin

    Klappentext übernommen:

    Ein junger Arzt wird tot im Behandlungsraum einer Psychiatrie gefunden. Auf seiner Brust sind kunstvoll bunte Plastikmesser drapiert, und in seinem Hals steckt eine Stahlschiene. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Mann bereits tot war, bevor er von dem Metall durchbohrt wurde. Den Kommissaren Beatrice Kaspary und Florin Wenninger bleibt nichts anderes übrig: Sie müssen alle Personen auf der Station befragen. Doch die Ärzte sind nicht sehr redselig und die Patienten schwer gestört. In dieser bedrückenden Atmosphäre eskalieren die Gefühle, nicht nur die der Patienten, sondern auch die zwischen Florin und Beatrice. Dann stirbt eine Patientin ...

    Beim Thriller "Stimmen" handelt es sich um den dritten Band der Reihe rund um Kommissarin Beatrice Kaspary und Kommmissar Florin Wenninger. Ich persönlich kannte die beiden Vorgängerbände nicht, hatte aber keinerlei Probleme der Geschichte zu folgen. Diese ist in sich abgeschlossen. Auch den Gefühlsgängen der Protagonisten konnte ich gut folgen und mich in diese hinein versetzen.

    Die Atmosphäre rund um die Psychatrie hat mich gefesselt und eigentlich die ganze Lesezeit über nicht mehr los gelassen. Ich habe hinter jeder Ecke eine Finte gewittert, auf die Auflösung bin ich so jedoch nicht gekommen. Ein ganz klarer Pageturner für mich, der mich sehr gut unterhalten hat und mich - gerade zum Schluss hin- nicht mehr losgelassen hat.

    Die beiden Ermittler Kaspary und Wenninger habe ich als sympathisch gefunden, wenn auch Beatrice gelegentlich etwas überfordert wirkte, bzw. man ihr ihre Strapazen im privaten / beruflichen Leben durchaus angemerkt hat. Teilweise wirkte sie auch etwas unterkühlt. Gerade dadurch wirkte sie lebensecht und nicht überzogen. Florin empfand ich als positiven Gegenpart: Immer gut gelaunt, positiv, freundlich. Die beiden sind wirklich ein tolles Team, welches sich super ergänzt.

    Der Thriller hat mich wirklich begeistern können - sowohl in Bezug auf die Charaktere als auch in Bezug auf die Geschichte an sich. Eine klare Leseempfehlung auch für alle, die die beiden Hauptprotagonisten noch nicht aus anderen Büchern kennen.


  5. Cover des Buches Das finstere Tal (ISBN: 9783548286402)
    Thomas Willmann

    Das finstere Tal

     (172)
    Aktuelle Rezension von: kaelle

    Ein beinahe unzugängliches Hochtal irgendwo in den Alpen, abgeschirmt vom Rest der Zivilisation, wird kurz vor Einbruch des Winters von einem Fremden aufgesucht. Zunächst will man ihn umgehend wieder fortschicken, doch dann entscheiden die, die etwas zu sagen haben, doch, dass er im Haus einer Witwe bleiben darf, vorausgesetzt er zahlt gut und geht ihr und ihrer Tochter zur Hand. Der Fremde verhält sich zurückhaltend und höflich und geht seiner Profession, der Malerei, nach. Obwohl bis dahin nichts Unheilvolles geschieht, liegt doch von Anfang an etwas Bedrohliches in der Luft. Nach einer Fehlgeburt einer Kuh sehen das auch die Bewohner des Tals so. Und tatsächlich ereignen sich kurz darauf zwei Unglücksfälle, die zu einem wahren Gemetzel führen. (Das wage ich als Triggerwarnung an dieser Stelle zu verraten.)

    Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen so durchweg düsteren, atmosphärisch dichten Roman gelesen zu haben. Dadurch ist er auch von der ersten bis zur letzten Seite ungemein spannend. Dem Autor gelingt es darüber hinaus, eine zur Handlung und zum Setting perfekt passende Sprache zu finden, die leicht altmodisch anmutet, literarisch und detailverliebt ist. Diese Detailverliebtheit war mir teilweise aber auch etwas zu viel des Guten, vor allem im letzten Drittel, als ich begriffen habe, wie alles zusammenhängt.

    Wer spannende, gut geschriebene Bücher und die Berge mag, sollte diesen Roman lesen. Wer mit Gewaltszenen nicht klar kommt, sollte jedoch die Finger davon lassen.

  6. Cover des Buches Wein und Tod (ISBN: 9783990370063)
    Eva Rossmann

    Wein und Tod

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Krimimimi
    Der gutaussehende Winzer Hans Berthold wird beim Joggen erschossen. Die Journalistin Mira Valensky hat ihn direkt vorher kennengelernt, um eine Reportage über das aufstrebende Weingut zu verfassen. Und schon ist sie mittendrin in der Motivsuche, als Ermittlerin und als Freundin des Hauses. Fast wäre sie seinem Charme erlegen ... vielleicht hat sein Schürzenjäger-Gen zu seinem Tod geführt? Oder war es Neid der Konkurrenz? Wärend der Ermittlungen bekommt der Leser ein paar anschauliche Koch- und Weintips geliefert, was diesem Krimi eindeutig Schmökereigenschaften beschert. Inzwischen hat die Autorin den 11. Band mit der Ermittlerin Mira Valensky veröffentlicht. Ich bin mit diesem 7. in die Reihe eingestiegen und das ging problemlos. Man muß also nicht "vorne anfangen", um in diese Reihe einzusteigen. Flott erzählt hat er mir gute Unterhaltung geboten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
  7. Cover des Buches Der zweite Reiter (ISBN: 9783734105999)
    Alex Beer

    Der zweite Reiter

     (142)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Kosa

    Alex Beers 'Der zweite Reiter' ist eine unglaubliche gute Arbeit, durchdrungen von beeindruckender Recherche und historischen Details! Ihr Schreibstil ist lebendig, atmosphärisch, bildhaft und mitreißend.

    Der Krimi entführt den Leser in die Zeit nach dem ersten Weltkrieg und fängt die Atmosphäre der Wiener Nachkriegszeit und historische Fakten gekonnt ein, verknüpft mit Spannung und Morden. Man bekommt als Leser einen besonderen Einblick in die damalige Zeit geprägt von Hunger und Not, die Vergangenheit fühlt sich lebendig an und man ist von Anfang an mit dem Rayonsinspektor Emmerich und seinem Assistenten Winter dabei. 

    “Recht und Gerechtigkeit sind zwei Paar Schuhe” – Emmerich hat so einen faszinierenden Charakter, da er unkonventionell und schonungslos, aber überaus menschlich ermittelt, auf seine eigene, nicht immer legale Weise. Er ist unverfroren und zynisch.

    Selbst die Musik und Szenerie gibt das Gefühl dabei zu sein und bieten vor allem Wiener Lesern ein einzigartiges Leseerlebnis. Das Buch ist durchgehend fesselnd, lehrreich und spannend zugleich, da es sehr realistische Einblicke in die Nachkriegszeit bietet. Die Spannung hält bis zum fulminanten Ende an, wo sich die im Verlauf des Lesens gesammelten Puzzlestücke perfekt zusammenfügen.

  8. Cover des Buches Die Zahl (ISBN: 9783596182411)
    Daniela Larcher

    Die Zahl

     (105)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    „Und sein Hemd war so zerknittert wie der Hintern von Liz Taylor“ – Das ist ein Satz, bei dem ich nicht ganz verstanden habe, wieso er überhaupt im Buch war. Also habe ich nach Liz Taylor gegoogelt und entdeckt, dass sie mal wunderschön war und genauso wie jeder Mensch das Opfer der Zeit wurde. Jeder altert, jeder kriegt Falten, jeder Hintern wird mal zerknittert sein, aber nein, die Autorin macht sich über die Schauspielerin lustig, während ihr eigenes Buch dem Erfolg dieser Schauspielerin nicht das Wasser reichen kann.

    Es beginnt mit einer Leiche. Das tut jeder Kriminalroman. Der Fundort und die Umstände waren interessant, das hat für eine gewisse Spannung gesorgt, doch zwei Seiten später zerbrach der Spannungsbogen schnell an der schrecklichen Erzählweise.

    Ihr Stil ist nüchtern, eiskalt und wird nur dann belebt, wenn sie über Nahrung redet. Mir ist klar, dass Essen wichtig für das eigentliche Leben ist, aber das ist etwas, worüber ich ungern lese. Schließlich gehört der Gang zum Klo auch zum Leben und das ist definitiv etwas, worüber ich nicht lesen möchte. In jedem Abschnitt wird gegessen, irgendein Tee getrunken, kein Fleisch, allesamt Vegetarier und der Kommissar ein wahrer Kochkünstler, der die tollsten Gerichte zubereiten kann. Was hat das mit der Handlung zu tun? Wenn es als Charakterentwicklung eingestuft werden soll, ist das eine sehr schlechte Methode. Gefühle bilden den Charakter, Gefühle formen eine Seele und nicht, dass er ungern Fleisch frisst und liebendgern diese eine Teesorte trinkt. Das hat den Kommissar in meinen Augen sofort unsympathisch gemacht. Er kam mir wie ein Snob vor, der mich als Untermenschen abstempelt, weil ich Fleisch esse.

    Der Kommissar hat keine Ahnung, wie er den Fall bearbeiten soll und seine Ahnungslosigkeit schlägt auf den Text über und macht die Handlung schnell zäh. Bei den ersten Befragungen weiß man sofort, dass diese Figuren Platzfüller sind, den Text unnötig aufbauschen, und doch zieht uns die Autorin zu diesen Vernehmungen, erzählt alles ganz breit und lang und sorgt dafür, dass der Mord langweilig wird. Der Spannungsbogen leidet darunter, er verschwindet in dem ganzen Textkram.

    Die Gerichtsmedizinerin versteht sich ganz schnell sehr gut mit dem Kommissar. Ihr Urlaub wird ruiniert, sie sitzt fest, aber kaum wechseln die beiden zwei Worte miteinander, droht daraus eine Liebesgeschichte zu entwickeln. Kein Konflikt zwischen den beiden, rein gar nichts. Ich wäre wütend auf ihn, weil er mir den langverdienten Urlaub ruiniert hat. Wenn nicht laut, dann aber unterschwellig, wenn nicht mit Absicht, dann aus dem Unterbewusstsein heraus. Sie aber hat keine solchen Gefühle. Sogar als sie wütend deshalb wird, gibt sie ihm keinen Moment lang die Schuld.

    Schließlich merkt man, dass die Handlung erst eine Entwicklung machen wird, wenn der nächste Mord passiert, aber bis dahin wurde das Lesen schnell zu einer Arbeit. Ich wollte nicht mehr und es wurde mir alles egal. Von mir aus kann Liz Taylor die Serienmörderin sein.

  9. Cover des Buches Tödliches Rendezvous (ISBN: 9783442474264)
    Beate Maxian

    Tödliches Rendezvous

     (47)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Nachdem ich schon einige Romane der österreichischen Autorin Beate Maxian genießen durfte, habe ich mich jetzt endlich an ihre Krimireihe um die Reporterin Sarah Pauli gemacht. Sarah kommt zum Enthüllungsjournalismus, wie die sprichwörtliche Jungfrau zu dem Kinde. Naja, das stimmt nicht ganz, denn die arme Hilde Jahn musste dafür ihr Leben lassen. Die ehrgeizige, taffe Reporterin Hilde, deren Versessenheit auf eine sensationelle Geschichte ihr zum Verhängnis wurde. Nun hat die junge und noch recht unerfahrene Sarah ihr Erbe angetreten und begibt sich schnell selbst in Lebensgefahr, denn der große Unbekannte mordet weiter …

    Ich bin ja großer Fan von Lokalkrimireihen, in denen neben den Kriminalfällen auch die Einblicke ins Leben der Protagonisten nicht zu kurz kommen. So habe ich mich dann gleich auch hier ein wenig an Wien, seine Einwohner und ihre manchmal wohl typisch österreichischen Gepflogenheiten gewöhnt. Man trinkt keinen Becher Tee sondern ein Haferl und ein Kaffee verwandelt sich schnell in eine Melange oder einen Einspänner – herrlich. Auch die Atmosphäre in der Redaktion fühlt sich gleich so an, als gehöre man schon ewig dazu. Der Krimi las sich flüssig, wenn auch echte Spannung erst zum Schluss aufkommen wollte. Gegen Ende wusste ich dann zwar schon, wer der Täter war, doch die Idee um die Aufklärung hat mir gut gefallen. Nicht auszudenken, wenn er damit erfolgreich gewesen wäre. 

    Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und freue mich schon auf den nächsten Fall für Sarah, Gruber und Kollegen. Von mir gibt es – da noch ein wenig Luft nach oben ist – verdiente vier von fünf Sternen und eine Lesempfehlung für alle, die Krimis mit Lokalkolorit mögen.  

  10. Cover des Buches Komm, süßer Tod (ISBN: 9783499228148)
    Wolf Haas

    Komm, süßer Tod

     (207)
    Aktuelle Rezension von: bigpanda

    Im dritten Band der Brenner-Reihe kommentiert wieder in altbekannten Weise umgangssprachlich der anonyme Erzähler. Diese Exkurse und Abschweifungen lassen den Krimi sehr witzig und unterhaltsam werden. Diesmal arbeitet Brenner als Sanitäter und erhält aufgrund seiner Vergangenheit als Polizist und Privatdetektiv von seinem Chef einen Auftrag.

  11. Cover des Buches Gärten, Gift und tote Männer (ISBN: 9783740813840)
    Klaudia Blasl

    Gärten, Gift und tote Männer

     (38)
    Aktuelle Rezension von: twentytwo

    In Oberdistelbrunn, einem unbeschaulichen kleinen Dorf, geht der Tod um. Erst die Hühner vom Gustl und dann der Gustl selbst. Pauline, versehen mit einem phlegmatischen Ehemann und unschlagbarem Kräuterwissen, setzt von Anfang an auf Giftmord. Dass ihr keiner Gehör schenkt, liegt in der Natur der Sache. Selbst als es einen weiteren Toten zu beklagen gibt, stößt sie mit ihren Warnungen bei der Obrigkeit auf taube Ohren. Im Gegenteil. Hohn und Spott prasseln auf sie nieder und unterminieren ihr ohnehin angekratztes Selbstbewusstsein zusätzlich. Dass auch ihre selbstangesetzten Pflanzentropfen versagen, erscheint ihr wie ein böses Omen und lässt sie Böses erahnen. Am liebsten würde sie aufgeben und sich in ihre Schmollecke zurückziehen. Doch die muss warten, denn vorher muss sie unbedingt einem fürchterlichen Verdacht nachgehen.

    Fazit
    Eine groteske Story, die mit viel Situationskomik und originellen Wortschöpfungen, für spannend unterhaltsame Lesestunden sorgt.

  12. Cover des Buches Lebensabende und Blutbäder (ISBN: 9783709938829)
  13. Cover des Buches Mord in Schönbrunn (ISBN: 9783442482962)
    Beate Maxian

    Mord in Schönbrunn

     (23)
    Aktuelle Rezension von: BayLissFX

    Was mich an diesem Krimi fasziniert hat, ist die sprachliche Exzellenz. Jeder Dialog authentisch und nachvollziehbar, interessant und so gestaltet, als ob man dabei ist. Besonders der Anfang des Buches spulte sich wie ein Film ab im Kopf, bei der der zweite Hauptcharakter grandios in den Mittelpunkt gerückt wurde. Also allein das fesselte meine Aufmerksamkeit.

    In Folge lernte man die Charaktere kennen und es ergaben sich immer neue Ansätze, die einen spekulieren ließen. Vom ersten Drittel her hatte ich aber schon sehr bald einen Verdacht,.. man kann sagen, dass Brotkrumen gestreut wurden, die zum Hexenhaus führten.

    Für mich gibt es lediglich ein Stern Punkteabzug für das Ende, da das teilweise unklar und holprig wirkte. Die Konstruktion des Täters hatte für mich letztlich wenig Relevanz, wären die Spuren nicht gelöst worden, wäre die Kolumnistin nicht involviert worden.. hätte es auch gelöst werden können. Geht es um das Verbrechen selbst, warum das Drumherum? Geht es um das Spiel, warum letztlich so wenig Finesse im Finish? Hier liegt bei mir die Diskrepanz im Warum? des Täters. Und noch einige andere Details der Schlussszenen bleiben mir unklar, sind für mich nicht ganz schlüssig in Ablauf und Darstellung. Weil es so klar begonnen hat im Buch, ich mir alles vorstellen konnte wie im Film, fühlte ich mich am Ende etwas alleingelassen.

    Trotzdem Lesespass, der zu Empfehlen ist! Für Wiener doppelt zum Wohlfühlen! 

  14. Cover des Buches Für immer tot (ISBN: 9783442713677)
    Bernhard Aichner

    Für immer tot

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Jasminh86

    "Für immer tot"-Der zweite Max-Broll-Krimi von Bernhard Aichner ist mal wieder eine pure Actionschleuder,ich liebe seinen atemlosen und schnörkellosen Stil,seit "Der Fund"haben es mir seine Thriller und Krimis angetan. Er beherrscht die Kunst der kurzen Sätze,seine Art zu schreiben ist unverwechselbar.Gradlinig, direkt, poetisch und  spannend,gewürzt mit einer Prise schwarzem Humor,perfekt.In diesem Krimi haben mich wieder atemlose Spannung und überraschende Wendungen erwartet.Aichners liebevoll gezeichnete Figuren Max Broll und Johann Baroni haben hier ein unvergessliches und skuriles Abenteuer erlebt,ihre Freundschaft und ihre Art sorgen für ein fesselndes Katz und Maus Spiel mit dem "Kindermacher",der Tilda,Maxs'  Stiefmutter und Kriminalbeamtin lebendig begraben haben soll.

    Doch eigentlich kann er es nicht gewesen sein,denn er sitzt seit achtzehn Jahren hinter Gittern.

    Diesmal fand ich die Spannung der skurilen Story unerträglich,im Gegensatz zu dem Vorgänger "Die Schöne und der Tod".

    Der Autor versteht es,mir als Leserin seine Protagonisten nahe zu bringen.

    MaxBroll,Totengräber,Gemeindearbeiter,

    Studienabbrecher,Faulenzer,Träumer,

    Saunagänger und Säufer.

    Sein bester Freund Baroni,ebenfalls Säufer und ehemaliger Fussballstar,Torschützenkönig,

    erfolgreicher Legionär mit einer Designervilla im Dorf. 

    Zusammen ein unzertrennliches Team,Freundschaft wird bei beiden gross geschrieben. 

    LEBENDIG BEGRABEN:

    Um Tilda herum ist alles dunkel. Sie hat keine Ahnung, wo sie sich befindet. Neben ihr nur zwei Flaschen Dreh und Trink -Saft und ein Handy,ihre einzige Verbindung zur Außenwelt, zur Polizei und zu ihrem Stiefsohn, dem Totengräber Max Broll. Ihre letzte Erinnerung: Ein Mann ist in ihre Wohnung eingedrungen, hat sie überwältigt, in eine Kiste gepfercht und irgendwo im Wald vergraben. Und sie erinnert sich auch, wer der Mann war: Leopold Wagner, der „Kindermacher“. Das Problem ist nur: Wagner kann es nicht gewesen sein, denn er sitzt seit achtzehn Jahren hinter Gittern.Ihre einzige Hoffnung ist Max,der seine Stiefmutter um jeden Preis finden muss,koste es,was es wolle.

    Denn mehr als ein paar Tage wird Tilda unter der Erde nicht überleben. 

    Während die Polizei versucht das Handy zu orten macht er sich mit Baroni auf dem Weg zu Wagner...

  15. Cover des Buches Brennerova (ISBN: 9783453438392)
    Wolf Haas

    Brennerova

     (90)
    Aktuelle Rezension von: EvaMinna

    Nach zwanzigjähriger Haas Pause lese ich "Brennerova" und werde freudig überrascht.

    Schon die erste Seite über traktorfahrende und kugelstoßende Russinnen sowie gertenschlanke Russinnen mit Biene Maja Augen hat mich aufgeheitert. Darf man derlei heutzutage, zu Zeiten der "Political Correctness", überhaupt noch zu Papier bringen? Danke Wolf Haas, dass du deinem Stil, der mich früher aufgeregt hat und nun erfreut, treugeblieben bist. Unter all dem Humor und den grammatikalisch seltsam anmutenden (falschen) Satzkonstruktionen - und doch scheint mir die Sprachmusik vertraut - verbirgt sich ein kritischer Geist, der alles und jeden liebevoll auf die Schaufel nimmt. Erleichtert hat mich, dass der Brenner weniger depressiv zu sein scheint als zu früheren Zeiten.

    Direkt gereift der Brenner, sympathisch auch natürlich....und ob du es glaubst oder nicht. Buch ist Versuch wert. :) 

  16. Cover des Buches Polt muß weinen (ISBN: 9783852189314)
    Alfred Komarek

    Polt muß weinen

     (36)
    Aktuelle Rezension von: wampy
    „Polt muss weinen“ ist ein Roman von Alfred Komarek, der 2000 im Diogenes Verlag als Taschenbuch erschienen ist. Auf gerade einmal184 Seiten hat es der Gendamerieinspektor Simon Polt im Weinviertel an der Grenze Österreichs zu Tschechien mit einem unklaren Todesfall zu tun. Albert Hahn, ein allseits unbeliebter Zeitgenosse, ist in seinem Weinkeller durch Gärgas umgekommen. Fast widerstrebend nimmt der Dorfpolizist die Ermittlungen in dem Dorf auf, in dem er eigentlich jeden kennt und mit vielen mehr als nur bekannt ist.
    Dieser Roman lebt von der Atmosphäre und nicht von der Spannung. Simon Polt, der Dorfgendarm, ist ein Teil der Gemeinde und so geht er auch diese Untersuchung an. Er spricht mit den Leuten und trinkt einen Wein mit ihnen. Ruhig, aber auch beharrlich sammelt er Informationen und zieht dann seine Schlüsse daraus. Über dem Dorf und seinen Bewohnern liegt eine traurige, leicht melancholische Grundstimmung. Wer kann, der verläßt das Dorf Richtung Großstadt. Es ist eine wunderbare Milieustudie, die uns der Autor an alltäglichen Szenen in eindrucksvoller Intensität nahe bringt.
    Wer einen bluttriefenden Thriller mag, wird mit diesem Buch nicht bedient, wer aber einen ruhigen atmosphärisch dichten Roman mag, der kommt voll auf seine Kosten. Mich hat das Buch völlig gefangen genommen und ich werde mir weitere Episoden um diesen sympathischen Gendarmen zulegen. Es gibt 90/100 Punkte oder fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.
  17. Cover des Buches Sonntagskind (ISBN: 9783738630619)
    Bibi Mahony

    Sonntagskind

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Angeliques_Leseecke
    Kiriaki Tartarou ist Rettungsfahrerin, die mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter Tara in Wien lebt.
    Mit dem Kater Socrates ist die kleine Familie komplett. Kiriaki genannt Kiki ist eine taffe Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, einziges Manko ist ihre vermeintliche Abhängigkeit von Daniel dem Vater von Tara.
    Bei einem Rettungseinsatz wird sie in die Wiener Staatsoper gerufen, der Direktor Pawe Pollack wurde ermordet und auf grausame Weise verstümmelt. Schnell gerät ihre Freundin Lis Gabriel unter Verdacht und wird festgenommen. Nun wird Kiki Gerechtigkeitssinn geweckt, mit Hilfe ihres neuen Nachbars Tom Holzer will sie die Unschuld ihrer Freundin beweisen und gerät ins Visier des Täters.

    Auch privat läuft nicht alles zum Besten, Tara will die Schule wechseln. Was steckt dahinter? Und Daniel hat sich erneut in eine andere Frau verliebt? Kann sich Kiki endlich von ihm lösen?

    Mit "Sonntagskind" hat die Autorin Bibi Mahony einen spannenden und humorvollen Krimi geschrieben. Ihr Schreibstil lässt sich flüssig lesen, lustige und spannende Szenen wechseln sich ab.

    Die Charaktere sind authentisch und machen Lust, sie näher kennenzulernen. Gerade Kiki.. sie ist so herrlich chaotisch, mit ihr bin ich gleich warm geworden. Auch wenn sie so an ihrem Ex Daniel hängt, was ich gar nicht verstehen kann und dass sie ihrer Tochter nicht genauer zuhört, ist sie mir sehr sympathisch. Und auch Tom habe ich in mein Herz geschlossen… herrlich wenn er so sächselt…
    Zitat bei 100% 
    "Vörsischt is de Mudder von dor Pohrzellohnkistä, nor."

    Fazit:
    Wer lustige und spannende Krimis mag, sollte diesen unbedingt lesen!!!
  18. Cover des Buches Der Tote im Stall (ISBN: 9783709935651)
    Lisa Lercher

    Der Tote im Stall

     (6)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Genau das machen die beiden Freundinnen Anna und Mona. Und gut lässt er sich an der Urlaub. Schon bald sind zwei nette Urlaubsflirts in Sicht. Unterkunft und Essen lassen nur wenige Wünsche offen. Gerade das Richtige, um sich von den letzten Aufregungen zu erholen. Doch die Ruhe bleibt nicht lange bestehen. Bald findet Anna wird einen Toten im Stall eines Schweinemastbauern. Geht das denn schon wieder los? Zunächst einmal sieht zwar alles nach einem Unfall aus, doch irgendwie ist Anna die Sache nicht geheuer und sie beginnt im Dorf Nachforschungen anzustellen.


    Anna und Mona, die ihr ihren zweiten Auftritt haben, sind beste Freundinnen. Anna ist dabei die etwas bedachtere während Mona schon mal schnell entscheidet und so ergänzen sich die Beiden gut. Doch hier ist Anna zunächst mehr alleine unterwegs während Mona die traute Zweisamkeit genießt. Den Spuren des Toten, der selbst den Ort schon seit Jahren immer wieder besucht hat, sind zunächst kaum wahrnehmbar. Eine unauffällige Persönlichkeit, ein Tierarzt, der seine kranke Frau lange gepflegt hat und sich nun als Witwer mal wieder einen Urlaub gönnt. Warum sollte er ausgerechnet hier zu Tode kommen. Je mehr Anna nachbohrt, desto mehr Ansätze findet sie, die daraufhin deuten, dass vielleicht doch mehr hinter dem vermeintlichen Unfall steckt.


    Leicht und locker tanzen Anna und Mona durch diesen Fall. Gleich zu Beginn entsteht Urlaubsstimmung. Wellnessurlaub in einem idyllischen Bergdorf, das wär es doch. Wenn frau und Göttin auch manchmal eher stolpern lassen, denn erheitern, so ist das Rätsel um den Toten im Stall doch überraschend und spannend. Die eingestreuten Liebesgeplänkel bringen Abwechslung, wenn auch nicht jede Begegnung berauschend verläuft. Zwei Frauen, die fest im Leben stehen und es anpacken. Da bleibt kein Geheimnis ungeklärt. 


    Eine schöne Krimilektüre, die gute Unterhaltung bietet und zwei Freundinnen, die die Polizei manchmal etwas alt aussehen lassen.


  19. Cover des Buches Das ewige Leben (ISBN: 9783455010664)
    Wolf Haas

    Das ewige Leben

     (108)
    Aktuelle Rezension von: awogfli
    Jetzt ist schon wieder was passiert....

    ..wenn dieser Satz erscheint bzw. ertönt, sollte Österreich aufpassen, denn die Leichen fliegen tief und der laaangsame phlegmatisch- sympathische Ermittler Simon Brenner stolpert meist tollpatschig und oft leicht- bis schwerverletzt auf manchmal gruselige aber meist amüsante Weise über eine Vielzahl von Toten.

    Aus aktuellem Anlass, da der Film gerade in den Kinos läuft, möchte ich Euch eine Book2Movie Rezension vorstellen, in der das Buch mit dem Film verglichen wird. Dies ist bei verfilmten Wolf Haas Romanen auch insofern interessant, als oft nicht buchgetreu umgesetzt wird, sondern der Plot sogar stark von der Romanvorlage abweicht (wie z.B. beim Knochenmann)

    Buch: 4 Sterne
    Ehrlich gesagt, finde ich die dialektartige Schreibe des Autors, wie beispielsweise die unvollständigen Sätze, gar nicht österreichisch charmant sondern eher primitiv, aber das liegt wahrscheinlich an meiner eigenen Nähe zu diesem Idiom. Diesmal ist der Brenner zurück in seiner Heimatstadt Graz/Puntigam im Glasscherbenviertel rund ums Stadion und wird mit den Geistern seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Ein „angeblicher“ Selbstmordversuch vom Brenner fungiert als Auslöser eines schrägen Dramas und verzwickten Krimis, der im Plot aber nicht effektheischend spektakulär sondern sehr behäbig realistisch aufgebaut ist. In kleinen Nebensätzen drückt uns Wolf Haas eine Wuchtel nach der anderen rein. Beispielsweise ist der Brenner davon überzeugt, dass er für den Welterfolg vom Schwarzenegger verantwortlich zeichnet, da er den damals schmächtigen Kerl als Dreizehnjähriger ordentlich verdroschen und dieser ob der Schmach zu trainieren begonnen hat. Der Krimiplot ist grandios, sogar die kriminologischen Nebenhandlungen sind Graz-typisch gesellschaftskritisch angehaucht, wie Drogenhandel mit Polizeispitzeln (aber sicher nicht so schlimm wie in Wien), Rassismus gegen Zigeuner und eine komplett durchgeknallte, aus den Fugen geratene selbst ernannte Bürgerwehr, die xenophob-gewalttätig alles Unbekannte attackiert. Die Vergangenheit in der Polizeischule und eine wirklich selten dämliche Jugendsünde sind perfekt in die Geschichte eingewoben, die Figuren der alten Jugendfreunde sind sehr genau und liebevoll entwickelt – also großes Kino zwischen den Buchdeckeln.

    Film: (Trailer)  4 Sterne
    Wie schon vermutet, ist der Film im Plot so anders, dass er auf den ersten Blick gar nicht unbedingt mit dem Roman in Verbindung gebracht werden muss. Fast alle Szenen und Dialoge wurden umgeschrieben oder neu entwickelt. Eine der wesentlichsten Adaptionen erscheint sinnvoll, denn einen grandiosen Schauspieler wie den Tobias Moretti, der die Figur des Grazer Kripochefs Aschenbrenner verkörpert, kann man nicht nach den ersten fünf Szenen sterben lassen. Durch diese Änderung in der Geschichte verschiebt sich aber auch bei der Täterkonstellation einiges, was aber dem Film überhaupt nicht schadet – im Gegenteil, er wird dadurch zu einem völlig anderen Genuss als das Buch. Moretti spielt das verlebte, versoffene, todkranke Arschloch so überzeugend, dass es eine Freude ist. Der Hader als Brenner ist gut, eigentlich ja die typische Verkörperung dieser Figur. Die Kameraführung ist atemberaubend – wo sonst als in einem österreichischen Film schleckt ein Katzerl in Nahaufnahme behäbig und lustvoll aus einer überdimensionalen Blutlache – das ist so abartig böse lapidar und gruseliger als jeder effektheischende Psychothriller mit nervenzerfetzendem Hintergrundsound.

    Leider gibt es im Film Änderungen, die ich überhaupt nicht goutiere. Warum wurde jede gesellschaftskritische Äußerung im Film geändert? Warum wurden die verhassten, seit Jahrhunderten in Österreich ansässigen Zigeuner zu klassischen Ausländern gemacht, die Drogenproblematik völlig rausgeschrieben und die Bürgerwehr gar nicht thematisiert? Das verstehe ich einfach nicht. Fast könnte man vermuten, die Stadt Graz hätte dem Filmteam die Drehgenehmigung nicht erteilt, wenn solche heißen Eisen angefasst worden wären. Das macht den Film zwar noch immer zu einer ausgezeichneten privaten Krimitragödie, nimmt ihm aber auch viel vom Witz und der Schärfe.

    Fazit Buch gegen Film: Dieses Mal ist das Match sehr ausgeglichen. Beide Varianten des Stoffes sind höchst unterschiedlich, jedes für sich sehr gut und deshalb absolut zu empfehlen.

  20. Cover des Buches Risswald (ISBN: 9783864432903)
    Wolfgang Gösweiner

    Risswald

     (8)
    Aktuelle Rezension von: AyuRavenwing

    Gerhard Gruber und sein Kollege und Kumpel Manni nehmen einen harmlos klingenden Fall an. Ihn ihre Detektei erfahren sei, dass irgendjemand im kleinen Bergdorf Risswald Touristen mit Steinen bewirft. Sie sollen den Unruhestifter überführen und dingfest machen, damit das geplante neue Skigebiet dem Tourismus des Bergdorfes auf die Sprünge helfen kann und nicht auf Eis gelegt wird. Für die beiden Privatdetektive klingt dass nach einem einfachen und ruhigen Fall, der schnell erledigt sein wird. Doch aus der Steinewerfereiwird bald bitterer Ernst und sie stolpern über den ersten Mordfall und Toten. Dass mehr hinter der ganzen Sache steckt und ein dunkles Geheimnis in Risswaldlauert finden die beiden erst nach und nach heraus. Dass sie dabei in Lebensgefahr geraten und ihnen immer weitere Steine in den Weg gelegt werden, macht Gerhard Gruber erst recht neugierig auf die Hintergründe die in Risswald lauern.

    Gerhard Gruber ist Privatdetektiv und hat seine Detektei in Innsbruck. Durch seine Zeit auf der Polizeiakademie hat er noch immer gute Kontakte zur Polizei, auch wenn diese nicht wirklich sehr erfreut sind, wenn er sich in deren Fälle einmischt. Sein Kontaktmann und alter WG-Kollege dort möchte ihn aus den Mordfällen heraushalten, doch Gerhard wird immer neugieriger und möchte hinter alles kommen. Er ist ein Detektiv, der sich nicht dadurch abschrecken lässt, dass er beinahe um gebracht wurde, sondern jetzt erst Recht den Spuren nach geht und den Täter zur Strecke bringen will. So schreckt er auch nicht davor zurück, zusammen mit seinem Kumpel Manni in Wohnungen einzubrechen, um Beweise zu finden. Seine Beziehung zu seiner Freundin Julia ist er auch bereit aufs Spiel zu setzten, da sie so gar nicht mit seinem gefährlichen Beruf und den Ermittlungen einverstanden ist.

    Manni ist ein kräftig gebauter Mann und wirkt etwas wie der Mann für das Grobe auf den ersten Blick. Doch hat er auch sehr wohl noch andere Fähigkeiten als seine Kampfkünste und seine Stärke, die sein Freund und Partner Gerhard zu schätzen weiß. Selbst wenn er manchmal nicht wirklich begeistert davon ist, den gefährlichen Morden nachzugehen, steht er hinter Gerhard und hilft ihm.

    Auf dem Cover sieht man einen gold-gerahmten Hirschkopf, mit einem Tiroler Hut auf dem Geweih. Dazu am linken Rand eine blau-weiß gemusterten Streifen, der vor den alten Holzpaneelen ist wo der Hirschkopf und der goldenen Prunk-Rahmen befestigt sind. Der Hirschkopf ist eine Anspielung auf das Bergdorf Risswald und auch den dortigen Jäger, ist meine Vermutung. Wobei auch der Hut auf dem Geweih des Hirsches sehr passend ist. Das Cover passt sehr gut zu einem Alpen-Regional-Krimi, da man es durch seine typische Symbolik leicht in Verbindung mit der Region bringt.

    Der Schreibstil ist witzig und spannend, humorvoll, aber auch irgendwie ein wenig flapsig. Die kurzen Kapitel springen in den Orten und Handlungen, so dass man sich als Leser ein wenig konzentrieren muss, um der Storyline zu folgen. Die beiden Hauptprotagonisten sind einem schnell sympathisch, doch es dauert lange, bis endlich ein gewisser Spannungsbogenaufgebaut ist und man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte, um die Zusammenhänge, die Geheimnisse und vor allem auch den Mörder zu finden. Dies geschieht erst im letzten Drittel der Handlung, doch dann weiß sie zu fesseln. Zuvor werden die unterschiedlichsten Charaktere und Orte eingeführt, die alle etwas mit den Geschehnissen in dem kleinen Bergdorf zu tun haben. Erst in dem Moment als die beiden Detektive in Lebensgefahr geraten spitzt sich endlich alles zu. Zuvor ist hauptsächlich alles ein wenig mit Humor zu lesen, dann übersteht man den Anfang und kann sich endlich dem eigentlichen spannendem Krimi widmen. Die Erzählperspektiven wechseln immer wieder, was verwirrend sein kann, so werden Grubers Szenen aus seiner Perspektive, der Ich-Perspektive erzählt. Dann jedoch wird zeitweise in die Dritte Person gewechselt, wenn es um andere Charaktere geht. Dadurch entsteht Unruhe und Verwirrung, durch die vielen Namen, Orte und Perspektiven. Spannender währe es gewesen, wenn man als Leser alleine Gerhard Grubers Weg und seine Ermittlungen verfolgt hätte, ohne immer zu anderen Personen zu springen.

    Wer es schafft, sich durch die ersten zwei Drittel zu lesen und nicht aufgibt, wird mit einem zum Ende hin spannendem Kriminalfall belohnt, der auch interessante Wendungen bereithält. Die Grundideen sind wirklich großartig, nur ein wenig mehr Spannung schon im ersten Drittel des Krimis und ein sich stetig aufbauender Spannungsbogen hätten diesen gut getan. Ebenso weniger Perspektivenwechsel und man könnten der Handlung leicht folgen. Wer sich dennoch ran traut findet einen Regional-Krimi mit viel Humor und ein wenig Spannung am Ende.
  21. Cover des Buches Steirerland (ISBN: 9783839216835)
    Claudia Rossbacher

    Steirerland

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Sato

    Nach ihrer Auszeit kehrt Sandra Mohr in den Polizeialltag zurück und da geht es auch gleich wieder richtig zur Sache. Im Vulkanland wurden zwei männliche Leichen gefunden – der einen fehlen die Hände, der anderen die Füße. Und es hat nicht den Anschein, dass es damit vorbei ist. Es beginnt die mühsame Ermittlungsarbeit auf der Suche nach Zusammenhängen, welche zum Täter führen könnten – und als Sandra Mohr und ihre Kollegen endlich eine vermeintlich heiße Spur haben, gibt’s den nächsten Toten, diesmal ohne Kopf.

    Soweit zum Fall, er ist gewohnt spannend, Land und Leute werden unterhaltsam eingebunden und natürlich wartet die Geschichte auch wieder mit überraschenden Wendungen auf.

    Im Mittelpunkt steht diesmal eindeutig Sandra, die ihr Leben nach der Trennung von Ihrem Freund neu organisieren muss und die durch ihre Auszeit auch stärker zurückkam – das bekommt nicht nur ihr Chef Sascha Bergmann zu spüren, der auf seine flapsigen Sprüche manchen Konter fing, auch gegenüber anderen Kollegen zeigt Sandra jetzt klare Kante und auch privat entwickelt sich was….

    Für mich ist dieser 5. Fall ein rundum gelungenes Buch, unterhaltsam, spannend, flüssig – sehr empfehlenswert.

  22. Cover des Buches Sieben letzte Worte (ISBN: 9783426515204)
    Franz Zeller

    Sieben letzte Worte

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Karin_Kehrer
    Mitten in der Festspielzeit in Salzburg: Die bekannte Schauspielerin Mira Krainer verschwindet zunächst spurlos und taucht dann malerisch drapiert auf dem Mühlrad der Petersmühle als Leiche wieder auf. 
    Chefinspektor Franco Moll ermittelt im sommerlich-heißen Salzburg. Aber nicht nur der Mordfall sondern auch sein Privatleben fordern ihn heraus. Die hübsche Bettina, die ihm den Kopf verdreht, ist nämlich bei weitem nicht so harmlos wie es den Anschein hat ... 

    Gäbe es tatsächlich so viele Morde, wie die mittlerweile zahlreichen Salzburg-Krimis vermitteln wollen, hätten wohl jeder Angst, die wunderschöne Stadt zu besuchen. :-)
    Das malerische Ambiente ist als Kulisse natürlich prädestiniert für dunkle Geheimnisse (ich durfte übrigens ein paar der Originalschauplätze besuchen und die Informationen über den Almkanal fand ich äußerst interessant!)
    Getragen wird die Geschichte vom Zusammenspiel der eigenwilligen Charaktere: Chefinspektor Franco Moll, alleinerziehender Vater mit Hang zu problematischen Liebesaffären, sein übergewichtiger, gemütlicher Partner Oberhollenzer, dessen Linke sich manchmal verselbständigt und Martina Pelegrini, burschikoser Neuzugang aus Wien bilden ein gutes Team. 
    Genau wie die Ermittler tappte ich lange im Dunkeln, wer denn nun der Täter war. 
    Sprachlich gut durchkomponiert, mit immer wieder aufblitzendem Humor. 

    Fazit: Gelungene, spannende Unterhaltung mit viel Ambiente! 
  23. Cover des Buches Tod am Semmering (ISBN: 9783954519958)
    Beate Maly

    Tod am Semmering

     (57)
    Aktuelle Rezension von: full-bookshelves

    Meinung: Endlich - mein erstes Buch von Beate Maly!
    Ein Mord im Hotel während alle eingeschneit sind. Ein Hotel am Semmering lädt zu einem Tanzkurs ein. Eigentlich nimmt dort nur die feine (und sehr reiche) Gesellschaft teil, doch durch eine Einladung können auch die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch und der Apotheker Anton Böck zusammen teilnehmen.
    Beim Lesen habe ich mich fast gefühlt wie in einer Runde Cluedo. Wer ist der Mörder, wo ist es passiert und was war die Tatwaffe? Nun gut, die Tatwaffe war bald klar und das "wo?" war auch sehr offensichtlich. Aber wer war es? Diese Frage hat sich für mich durch das ganze Buch gezogen und erst gegen Ende war ich mir sicher. Neben der spannenden Ermittlung von der motivierten Hobbydetektivin Ernestine und ihrem nicht ganz so motivierten Freund Anton liest man viel über die Leute, die zu dem Zeitpunkt im Hotel sind. Anfangs war es fast etwas verwirrend - wer war nochmal wer? - aber mit der Zeit hatte ich das Gefühle alle kennen gelernt zu haben.
    Man bekommt interessante Einblicke in die damalige Zeit, in die Gesellschaft und ihr Denken.
    Ganz besonders die offene und herzliche Art von Ernestine und die meist eher grummlige Art von Anton haben mir sehr gefallen.
    Etwas schade fand ich dann das sehr abrupte Ende. Einige Zeilen mehr hätte ich noch schön gefunden.

    Fazit: Ein spannender Krimi mit sympathischen Protagonisten. Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Teil!

  24. Cover des Buches Fünf (ISBN: 9783732450213)
    Ursula Poznanski

    Fünf

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Aenna612

    Da ich die Bücher und Hörbücher von Ursula Poznanski bisher durchweg spannend und mitreißend fand, habe ich mich nun an diese Thriller-Reihe gewagt.


    Insbesondere die Idee, einen Thriller mit dem Thema Geocaching zu verknüpfen, finde ich super interessant und hat in dieser Story seine Wirkung nicht verfehlt. Die Geschichte ist so spannend, dass ich sie beinah an einem Stück durchgehört habe. Auch die Sprecherin fand ich sehr ansprechend, sie hat ihre Stimme je nach Person und Situation gut variiert.


    Einziger Störfaktor war für mich, dass ich Beatrice's "Schwärmerei" für Florin etwas deplatziert finde. Ich weiß nicht, wie ich das anders nennen soll, sie ist sich der Sache ja scheinbar selbst nicht bewusst. Für einen so spannenden Thriller hätte es diese Abschweifungen meiner Meinung nach nicht gebraucht bzw. für mich mindert es tatsächlich eher den Genuss der Geschichte.

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