Bücher mit dem Tag "oktoberrevolution"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "oktoberrevolution" gekennzeichnet haben.

40 Bücher

  1. Cover des Buches Sturz der Titanen (ISBN: 9783404166602)
    Ken Follett

    Sturz der Titanen

     (1.281)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Dies ist nicht der erste Follett den ich lese, dennoch wahrscheinlich einer der besten. Der Einstieg ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man sich an die vielen sehr unterschiedlichen Charaktere gewöhnen muss. Doch sobald man dies geschafft hat, kann man das Buch echt nur noch genießen. Die verschiedenen Charaktere spiegeln wunderbar die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Länder dar, die entsprechend in dem Weltkrieg beteiligt sind. Es wird ausführlich dargestellt, wie die Kette an Umständen für den Krieg sorgt, wie der Krieg abläuft und wie wieder "Frieden" einkehrt. 

    Dennoch schadet es nicht, entsprechendes Vorwissen zu haben, um die Ereignisse in den richtigen Kontext einordnen zu können. Des weiteren ist mir zu Beginn des Buches einige "tun" aufgefallen, was den Lesefluss störte, da diese leicht hätten verhindert werden könnten. Ich kann nur vermuten, dass es Übersetzungsüberbleibsel von dem Verb "do" ist, oder eigentlich den walisischen Wortschlag aufgreifen möchte, was aber im deutschen nicht sehr gelungen ist. Dadurch, dass er nach kurzer Zeit verschwindet, fällt er auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.


    Insgesamt eine wunderbare Aufarbeitung und Erzählung zu Zeiten des ersten Weltkrieges. 

  2. Cover des Buches Sternstunden der Menschheit (ISBN: 9783150206393)
    Stefan Zweig

    Sternstunden der Menschheit

     (205)
    Aktuelle Rezension von: sarah83sbookshelf

    Stefan Zweig beleuchtet in seinen "Sternstunden der Menschheit" verschiedene geschichtliche Ereignisse und deren Auswirkung auf die Entwicklung der Kulturen.
    Je nach Buchausgabe bekommt der Leser zwischen fünf und fünfzehn Ereignisse präsentiert.

    Wobei ... 

    Womit ich beim Lesen am meisten gehadert habe, ist die Auswahl der "Sternstunden". Sicherlich sind viele der Ereignisse, die Stefan Zweig auswählt, für den jeweiligen kulturellen Bereich wichtig und vielleicht auch essentiell, aber bei mehreren dachte ich nicht an das Wort "Sternstunde".
    Das Wort "Sternstunde" sehe ich als Leser positiv, es ist etwas Gutes; wenn Stefan Zweig mit Kriegen als "Sternstunden" daherkommt, bin ich somit ziemlich irritiert. Das gleiche gilt für Musikstücke. Begnadet oder auch kulturell neu adaptiert, sind die Geschichten dahinter sehr interessant, aber für mich keine wahrliche "Sternstunde".

    Das ist für mich z.B.: Die Erzählung über die Reise zum Südpol oder auch über die Verlegung des ersten Kabels zwischen Europa und Amerika.

    Sprachlich sind die Texte auf einem hohen Niveau und keine leichte Lektüre für zwischendurch.

    Das Buch und Stefan Zweigs Meinung sind allerdings ein Spiegel ihrer Zeit und zeigen auf, welches Gewicht gerade diese Ereignisse für den Autor hatten. 

    Daher ist das Buch eher aus geschichtlichen - besonders sozialgeschichtlichen - Aspekten zu empfehlen.

    3 von 5 Sternstunden 

  3. Cover des Buches Das Haus zur besonderen Verwendung (ISBN: 9783492272650)
    John Boyne

    Das Haus zur besonderen Verwendung

     (177)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    Der Roman vermischt wahre historische Hintergründe mit fiktiven Handlungen und Personen, was den Roman durchaus spannend macht. Die unschuldige und verbotene Liebe zwischen Gregori und Anastasia ist so aufrichtig und bereit alles zu überwinden, dass einem beim Lesen warm ums Herz wird. Die eigentliche Geschichte wird immer wieder unterbrochen von Kapiteln aus Gregoris späterer Vergangenheit. Obwohl sich sehr früh der Gedanke an Sojas wahrer Identität aufdrängt, bleibt die Geschichte spannend bis zum Schluss. Boyne trägt auch zum Verständnis bei, warum die Menschen in Russland so lange an der Zarenfamilie festgehalten haben und gibt der Herrscherdynastie ein (wenn auch fiktives) menschliches Gesicht. Der Roman ist absolut perfekt für lange, kalte Winternächte. Es fällt schwer, diese großartige Geschichte aus den Händen zu legen. Empfehlenswert!

  4. Cover des Buches Doktor Shiwago (ISBN: 9783100022455)
    Boris Pasternak

    Doktor Shiwago

     (87)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Nach dem Tod seiner Mutter kommt der zehnjährige Juri Schiwago zu seinem Onkel Nikolai Wedenjapin und reift bei ihm zum Mann heran. Er absolviert ein Medizinstudium und heiratet seine Jugendliebe Tonja. Parallel dazu lernen wir die hübsche Larissa Antipowa, genannt Lara, kennen und erfahren, wie sie als Erzieherin in einem Privataushalt anfängt und sich später zu einem Studium an der Universität entschließt. Bei einem tragischen Unfall lernen Juri und Lara sich kennen, verlieren sich aber wieder aus den Augen. Erst viele Jahre später, im großen vaterländischen Krieg, treffen sie einander wieder. Juri ist inzwischen ein angesehener Arzt, der von einer Gewehrkugel verletzt wurde. Lara hat sich als Krankenschwester freiwillig an die Front gemeldet und pflegt ihn im Lazarett gesund. Viel Zeit zum Durchatmen bekommen niemand, denn danach breitet sich die Februarrevolution von Moskau stetig weiter aus. Das ganze Land befindet sich im Umbruch und Dr. Schiwago wird von seiner Familie getrennt und zur Zwangsarbeit verurteilt. Als er nach vielen Jahren freikommt, trifft er Lara wieder und verliebt sich in sie. Anstatt zu seiner Familie zurückzukehren, bleibt er bei Lara, obwohl sie beide wissen, dass ihr Glück nicht von langer Dauer ist. Schließlich zwingen die Umstände sie zur erneuten Trennung und Juri versucht sein Leben allein unter Kontrolle zu bekommen. Doch nicht einmal seine Arbeit als Arzt sagt ihm mehr zu.
    Boris Pasternaks berühmter Roman erzählt die Lebens- und Leidensgeschichte des Doktor Schiwago, festgemacht an vielen wichtigen Punkten der russischen Geschichte. Neben Hauptpersonen Juri und Lara tauchen mehrere hundert Personen auf – manche nur kurz, andere länger. Dadurch zeigt sich sowohl sein epochaler Umfang als auch seine größte Schwäche. Die Geschichte ist viel zu weitläufig erzählt. Vor allem ab dem Beginn der Februarrevolution ufert die Handlung immer weiter aus. Zig Kapitel haben nichts mit Juri oder Lara zu tun und man merkt deutlich, dass der Autor hier etwas den Fokus verloren hatte. Statt fortlaufender Handlung überwiegen ellenlange Dialoge und Monologe, damit scheinbar jede Person ihre Weltansicht detailliert erläutern kann. Leider setzt sich das bis zum Ende fort. Selbst nach Doktor Schiwagos unspektakulärem Tod ist die Geschichte nicht vorüber, sondern noch mehr Gespräche und Erkenntnisse müssen ausgetauscht werden. Hätte man da einiges gekürzt, es hätte dem Roman vermutlich nicht geschadet. Zumal die Geschichte durch (viel zu) vielen Ansichten eher sachlich erscheint und dadurch Gefühle und Leidenschaft meist ins Hintertreffen geraten. Man leidet daher auch nicht mit den Figuren, sondern weiß vorwiegend über die äußeren Umstände Bescheid.

  5. Cover des Buches Die Farbe Rot (ISBN: 9783406714269)
    Gerd Koenen

    Die Farbe Rot

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Für dieses Werk konnte ich mich leider absolut nicht begeistern. Der Anfang war toll, also wollte ich mir das Ganze näher anschauen, aber je weiter ich las, desto übler wurde mir dabei zumute. Die anfängliche Begeisterung verflog spätestens nach den ersten vierhundert Seiten. Dort wurde neutral, dann aber eher abwertend berichtet. Sobald es um Russland und seine Geschichte ging, wurde der Ton zunehmend abschätzig herablassend. Ich gewann leider immer mehr den Eindruck, dass der werte Autor weder Kommunismus im Allgemeinen noch Russland im Besonderen mag.


    Je weiter ich las, desto eher ich bereit war, dem Rezensenten aus der 1-Stern-Abteilung bei amazon recht zu geben, der meinte: „Dieser Schreiberling des Kapitels ist lebenslang seiner antikommunistischen Linie treu geblieben. Es ist schon auffällig u. zudem lächerlich das vor allem ehemalige Mitglieder der K-Gruppen, die übrigens schon immer antisowjetisch agierten, heute in der BRD zu den großen Erklärern des Weltkommunismus stilisiert werden. Koenen, Schlögel, Schroeder oder ein Posener kippten früher ihren Müll auf die Sowjetunion und heute sicher nicht zufällig auf Russland.......“ 


    Diese anti-Einstellung des Autors konnte ich deutlich wahrnehmen, im weiteren Verlauf irritierte sie mich unsäglich. Wäre ihm etwas am Thema, am Land insg. gelegen, hätte er einen anderen Ton angeschlagen und Mittel und Wege gefunden, das Ganze nicht so grässlich darzustellen.


    Für Laien schaut Koenen wie ein Kenner aus. In der Sache liegt er oft richtig. Bloß seine Interpretationen sind leider eher fragwürdiger Natur. Zudem fehlten mir leider die Quellen als Beleg manch seiner steilen Thesen, Darstellungen wichtiger Momente blieben auf dem Hörensagen Niveau. Bei einem guten Sachbuch sind einwandfreie Quellenangaben aber unerlässlich.


    Mir waren die Inhalte nicht neu. An mehreren Stellen entstand der Eindruck, dass der werte Autor bloß an der Oberfläche gekratzt hatte. Oft musste ich feststellen: Da sind nur die Eisbergspitzen, auf die er die Aufmerksamkeit der Leser fokussiert hatte. Aber warum brachte er ausgerechnet das? Und dann noch auf diese abwertende Art und Weise? Das Scheußlichste geht vor, war wohl die Devise. Oft genug krallte er sich an eine einzelne Quelle, an die Meinung nur eines Autors, der z.B. das Geschehen an der Südfront 1918 schilderte, und natürlich war es das Grässlichste, was da zu finden war. Zudem war der Text oft so staubtrocken, dass ich mich da förmlich durchbeißen musste. Ich habe gehofft, dass es vllt später besser wird. Fehlanzeige.


    Weshalb schreibt man dann ein Werk, indem Russland eine große Rolle spielt und die restlichen achthundert Seiten Gegenstand der Ausführungen ist, wenn man so negativ dem gegenüber eingestellt ist, was man schreibt? Ist es eine Art Racheakt?, a lá: Ich erzähle rus. Geschichte, aber so widerwärtig, dass einem die Haare zu Berge stehen, damit die Russen so bescheiden, milde gesagt, in der Öffentlichkeit stehen. Denn klar ist: Derjenige, der die Geschichte erzählt, hat auch die Deutungshoheit, zumindest im Rahmen seines Buches. Und es wird womöglich Leute geben, die dieser Darstellung Glauben schenken werden, da der werte Autor sich als Kenner russischer Geschichte anschickt.


    In dem Sinne ist dieses Werk eine klare anti-russische und anti-Kommunistische Meinungsmache, anders gesagt: Propaganda. Und diese ist, wie wohl bekannt, ein Machtinstrument. Funktioniert bloß nur, solange man sie nicht als solche erkennen kann.


    Fazit: Wer gern anti-kommunistische, bzw. anti-russische Schriften liest, ist hier goldrichtig. Eine grässliche, einseitige Darstellung in schwarzen Tönen, abschätzig dargeboten, die noch Ihresgleichen sucht.


    Ansonsten muss man es sich nicht antun. Zu dem Thema habe ich schon bessere Bücher gelesen. Zu den Anfängen von Kommunismus schreibt sehr gut Jürgen Neffe in „Marx. Der Unvollendete“. Es gibt auch andere Werke zur rus. Geschichte. Ohne die Rachegelüste und/oder ähnl. Allüren.


    Mehr als zwei Sterne kann ich hier leider nicht vergeben.

  6. Cover des Buches Palast der Finsternis (ISBN: 9783257244762)
    Stefan Bachmann

    Palast der Finsternis

     (239)
    Aktuelle Rezension von: vikasbookshelf

    Nach Die letzten Hexen von Blackbird Castle, habe ich nun auch Palast der Finsternis von Stefan Bachmann gelesen und was soll ich sagen?
    Es hat es unter meine absoluten Lieblingsbücher geschafft, wie der Autor es unter meine Lieblingsautoren geschafft hat.

    Warum?

    Der Schreibstil und die Ausdrucksweise die auch in diesem Buch an den Tag gelegt werden, sind einfach großartig, ergreifend und unverwechselbar.

    Palast der Finsternis liest sich flüssig, hat mich gefesselt und hat für mich alles was ein gutes Buch braucht.
    400 Seiten lesen, verging wie im Flug und lies mich mit einem "Oh nein, vorbei"-Gefühl zurück, was ich wirklich nur bei guten Büchern habe.
    Es hat Spannung, gut ausgearbeitete Charaktere, lässt einen komplett in die Geschichte eintauchen, hat einen leichten Gruselfaktor und mir in dem ein oder anderen Moment eine Gänsehaut verschafft.

    Hach.. es war einfach so toll zu lesen. 

    Ganz klare EMPFEHLUNG!

  7. Cover des Buches Alles, was wir sind (ISBN: 9783746638072)
    Lara Prescott

    Alles, was wir sind

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Louise_Sountoulidis

     „Dr. Schiwago“ gehört zur Weltliteratur des 20. Jahrhunderts und seine Veröffentlichung stand wegen seines staatsfeindlichen Inhalts auf sehr wackeligen Beinen.

    In Russland verboten, wurde es schließlich in Italien erstveröffentlicht. Boris Pasternack erhielt dieses Werk den Nobelpreis, welchen er gezwungener Maßen ablehnen musste.

    In „Alles, was wir sind“ reist der Leser*in mit Autorin Lara Prescott zurück in die Jahre des Kalten Krieges und liest über die große Liebe von Olga Iwinskaja für ihren Geliebten Boris und die gnadenlose Hetzjagd auf ein Buch, dass für Viele zu gefährlich ist, um es der Welt zu präsentieren.

    Intro:

    Ich habe dieses Buch noch in seinem alten Kleid entdeckt. Im April vorigen Jahres hat es allerdings ein   neues Gewand bekommen. Frischer, moderner und zeitgemäßer, um es ansprechender für die Leserschaft zu machen. Doch wenn ich beide Cover miteinander vergleiche, dann gefällt mir die Front meines Exemplars viel besser, denn es ist ein Sinnbild des größten Elements des Gesamtinhalts. Die große Liebe Olga Iwinskajas zu Boris Pasternack, dem Autor von „Dr. Schiwago“. 

    Lara Prescott entführt uns hier in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts und lässt uns hinter den eisernen Vorhang blicken. Wir erleben den wirtschaftlichen Aufschwung und die Demokratie des Westens und die sozialistischen Diktaturstrukturen des Stalinismus. Der kalte Krieg hat die Supermächte im festen Griff und Literatur wird zu einem gefährlichen Instrument. 

    Inmitten dieser turbulenten Zeit der Nachkriegsjahre lernen sich Olga und Boris bei einer seiner Lesungen kennen und verlieben sich ineinander. Doch diese Liebe wird für Olga zur großen Gefahr, denn Boris schreibt an einem Buch, dessen Inhalt die russische Regierung keinesfalls unter das Volk gebracht sehen möchte und einiges dafür tut, dies unter allen Umständen zu verhindern.  

    Später wird Boris sagen, dass Olga ihn zu „Dr. Schiwago“ inspiriert hat und der Roman ohne sie nie veröffentlicht worden wäre.

    Zur Handlung:

    Der russischen Regierung ist zu Ohren gekommen, dass Boris Pasternack in seinem aktuellen Roman staatsfeindliche Äußerungen publizieren würde. Um die Vollendung von „Dr. Schiwago“ zu verhindern, nehmen sie seine Geliebte Olga, für die er große Gefühle hegt, in Gefangenschaft und verhören sie viele Nächte lang. Doch die Liebe der jungen Frau zu ihrem Geliebten ist unüberwindbar. Schließlich wird sie in ein Gulag deportiert und diesen auch viele, viele Jahre nicht mehr verlassen…

    Irina ist mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert. Dort findet sie eine Stelle als Stenotypistin im Schreibpool des CIA. Diese erkennen ihr Talent und bilden sie mit Hilfe der Agentin Sally zur Spionin aus, denn der Westen will unbedingt an „Dr. Schiwago“ kommen, um den russischen Widerstand zu brechen und das Volk gegen seine Regierung aufzubringen…

    Die Figuren:

    Die handelnden Personen sind aus meiner Sicht unterschiedlich lebendig gezeichnet und verfügen dementsprechend über verschiedene charakterliche Tiefen.

    Den beiden Liebenden hat die Autorin die meiste Ausarbeitszeit zugemessen. Sie sind durchaus lebhaft beschrieben, doch agieren nicht immer so, dass es für mich verständlich wäre.

    Olgas Herz gehört voll und ganz ihrem Geliebten Boris, und das auf bedingungslose und aufopfernde, ja, fast schon pathologische Art und Weise. Für ihn verliert sie alles, was sie besitzt. Sie wird gefoltert, in ein Arbeitslager deportiert, muss Kälte ertragen und Hunger leiden, und selbst ihre Kinder kommen nicht an die anbetenden Emotionen für Boris heran. Auch wenn ich solche Gefühle und diese Standhaftigkeit ausgesprochen bewundernswert finde, so kam ich nicht umhin, mich zu fragen: Warum ist das so? Was sieht sie in ihm? Ist das wirklich Liebe oder grenzt das an Hörigkeit?

    Zumal Boris hingegen auf mich eher den Eindruck eines Eigenbrötlers und Egoisten macht. Sowohl seine Frau als auch die Geliebte haben sich seinen Schreibphasen unterzuordnen und niemals eine gleichwertige oder gar höhere Wertstellung als das Schreiben für ihn. Auch wenn er Olga stets als seine Muse bezeichnet und behauptet, ohne sie zu keinem geschriebenen Wort fähig zu sein, hätte er niemals das gleiche riskiert, was sie für ihn geopfert hat. Und das hat mich traurig werden und Mitleid für Olga empfinden lassen. Sie hätte für ihre großen Gefühle so viel mehr verdient, als sie letztlich von ihm zurückbekommen hat. Doch war er wirklich dieser Egomane, wie er sich mir hier gezeigt hat?

    Während mich die emotionale Diskrepanz der beiden Liebenden fast in den Wahnsinn trieb, blieben mir Irina, Sally und die Frauen des Schreibpools in den USA etwas zu flach. Der Sinn hinter ihren Aufgaben  ist klar und nachvollziehbar, doch ihre wahren Charaktere, ihre Gedanken und Emotionen erreichten mich nicht so wirklich, weshalb sie eher farblos und blass wirkten und nicht eindrücklich genug waren, um nach Beendigung des Buches längere Zeit im Gedächtnis zu bleiben.

    Der Schreibstil:

    Lara Prescotts Schreibstil gefiel mir grundsätzlich gut. Ihre Sprache ist intelligent und innerhalb der Kapitel war sie für mich schön fließend und gut verständlich zu Papier gebracht worden. Allerdings tat ich mich mit den wechselnden Perspektiven etwas schwer. Die Übergänge sind nicht ganz so rund geworden und ich habe mich wiederholt zu Beginn des jeweiligen Szenenwechsels erst zurechtfinden müssen, um den Handlungsfaden der jeweils gezeichneten Figur wieder aufnehmen zu können.

    Der Leser*in folgt hier nämlich zwei Hauptsträngen, kleineren Nebensträngen und mehreren Personen. Inmitten des kalten Krieges begleitet man auf der einen Seite hauptsächlich Olga und Boris im Osten und Irina und Sally im Westen. Und genau hier, zwischen den Frauen des CIA hatte ich etwas Schwierigkeiten. Erst im Verlauf des aktuellen Kapitels fand ich heraus, wen ich da gerade begleitete. Denn es gab nicht nur Irina und Sally, sondern auch die gesamte Gruppe der Frauen des Schreibpools, die nichts von Irinas und Sallys Auftrag wissen durften und doch hinter so viele Geheimnisse blicken konnten. Dadurch geriet mein Lesefluss leider immer wieder etwas ins Stocken.

    Dies und die Diskrepanz bei der Figurenausarbeitung hielten mich aber dennoch nicht davon ab, der schweren, düsteren und doch so voller Hoffnung steckenden Handlung zu folgen. Die geschichtlichen Hintergründe sind nämlich von der Autorin nicht nur bemerkenswert gut und umfassend recherchiert, sondern auch spannend gezeichnet worden.

    Kriege sind äußerst dunkle Kapitel der Menschheit und der kalte Krieg war da nicht viel besser. Die Schilderungen des Gulag sind äußerst bedrückend und zeigen, an was für einem entsetzlich menschenverachtenden Ort Olga um ihr Überleben kämpfen musste.  

    Die Atmosphäre des gesamten Buches ist zeitgemäß düster, dramatisch und traurig, aber auch so voller Aufschwung, Zuversicht und großer Liebe.

    Außerdem hat es mich doch brennend interessiert, ob es etwas geben würde, dass Olga dazu bringen könnte, ihre intensive Bindung zu Boris in Frage zu stellen oder  bis zum Ende treu zu ihrer großen Liebe stehen würde.

    Fazit:

    „Alles, was wir sind“ ist ein Roman, der Spionage- und Thriller-, aber auch Gesellschafts- und Liebesroman-Anteile in sich vereint. Er hat unerwartet viel in mir bewegt  und ich bleibe letztendlich doch ziemlich aufgewühlt und emotional mitgenommen zurück.

    Ich kann jedem Leseinteressenten*in empfehlen:

    Wenn man um die Mankos weiß und sie annehmen kann, dann findet man eine aufopferungsvolle große Liebe, verbunden mit einem wundervollen Stück Zeitgeschichte, dass einem nach so vielen Jahren nach Veröffentlichung von Pasternacks „Dr. Schiwago“ ins Gedächtnis zu rufen vermag, was für eine große Macht Worte haben können und dass es dafür manchmal die unbändige Liebe eines Menschen braucht, um für immer auf Papier gebannt zu werden.

    Meine Bewertung: 3,5 von 5 

  8. Cover des Buches Der letzte Tanz (ISBN: 9783596197774)
    Douglas Smith

    Der letzte Tanz

     (8)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Douglas Smith gelingt es in herausragender Weise in einem ersten Schritt, die großen polititschen Ereignisse in einem prägnanten Überblick darzustellen, um dann in einem zweiten Schritt, die Auswirkungen und Konsequenzen für das Leben des Einzelnen anschaulich zu beleuchten. Die einzelnen Lebensschicksale rücken dem Leser sehr nahe und ich war nach der Lektüre nicht nur bestens informiert sondern sehr aufgewühlt!

    Ein erschütterndes, wichtiges Buch, das nicht für Geschichts"fans" geschrieben ist, sondern alle ansprechen wird, die an den manchmal schrecklichen Kosequenzen der "großen" Politik für den Einzelnen interessiert sind. 

    Ein wichtiges Buch

  9. Cover des Buches Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser (ISBN: 9783832196530)
    Ernst H. Gombrich

    Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser

     (16)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Ein wirklich schneller Durchgang durch die Weltgeschichte. Gombrich trifft dabei den Ton "Kinder, ich erzähl euch was!" und wählt aus der Masse des Stoffes nicht nur die Haupt- und Staatsaktionen aus, sondern berichtet gern über Philosophen und Religionsstifter.

    Dabei bemüht sich Gombrich auch um eine faire Beurteilungen, was im meist gut, aber in der Zeitgeschichte eher weniger gelingt.



  10. Cover des Buches Falsch (ISBN: 9783455403855)
    Gerd Schilddorfer

    Falsch

     (96)
    Aktuelle Rezension von: Isar-12

    "Falsch" ist der erste Band der John-Finch-Reihe von Gerd Schilddorfer. Ein alter Mann wird im kolumbianischen Dschungel in seiner Hütte überfallen. In letzter Minute schickt er drei Brieftauben in den Himmel und richtet sich selbst bevor er ein Geheimnis ausplaudern kann. Die Tauben erreichen mit ihren drei Hinweisen Bogota, Medellin und Sao Gabriel, wo drei Freunde aus alter Zeit ihre Heimat fanden. Zur gleichen Zeit am Münchner Flughafen als eine Diamantenraub gerade noch vereitelt wird. Warum interessieren sich die Yakuza, MI5 und weitere dubiose Personen für all dies? Es scheint, dass der Ursprung des Geheimnis weit in der Vergangenheit liegt. Der alternde Pilot und Abenteurer John Finch wird in Südamerika von einem der Freunde für eine horrende Summe engagiert, um die beiden anderen Hinweisträger zu ihm zu bringen. Denn nur gemeinsam können sie das Geheimnis lüften. Und alle sind verbunden durch ein gemeinsames Kriegsschicksal. Doch bevor Finch's Auftrag erfüllt ist, überschlagen sich die Ereignisse. Es beginnt ein Wettlauf rund um den Globus. Gerd Schilddorfer erzählt diese Story über drei verschiedene Zeitebenen und Orten total verstreut über die Welt. Was anfangs noch ein großes Fragezeichen für den Leser ist, wie die einzelnen Handlungsstränge zusammenführen könnten, wird im Laufe der Geschichte immer klarer. Dabei verwebt er reale historische Ereignisse wie das Ende des Zarenreichs, die Geldfälschaktion "Operation Bernhard" der Nazis oder das Flugzeugunglück in Mir 2009 mit der fiktiven Story rund um das Geheimnis der vier Auswanderer in Südamerika. John Finch ist dabei Pilot eines Wasserflugzeugs, der viele Jahre schon in Nordafrika und anderswo in diversen gefährlichen Missionen unterwegs war. Derzeit hat ihn das Schicksal nach Südamerika verschlagen. Für mich hat er ein wenig etwas von Indiana Jones. Deswegen ist dieses Buch auch nicht nur ein Thriller für mich, sondern hat auch einen Touch von Abenteuerroman. Aber diese Mischung gefällt mir extrem gut. Von Anfang bis Ende empfand ich es sehr spannend, flüssig zu lesen und als rasanten Pageturner. Mir hat es sehr gut gefallen und definitiv werde ich die Folgebände des Whisky trinkenden Abenteurer und Piloten John Finch lesen.

  11. Cover des Buches Der Fall Kurilow (ISBN: 9783442736140)
    Irène Némirovsky

    Der Fall Kurilow

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Ulf_Borkowski
    Der nach Frankreich geflohene ehemalige Kommissar der Tscheka, Léon M., erinnert sich im Jahr 1931 an seine Anfänge als kommunistischer Revolutionär. Im zaristischen St. Petersburg des Jahres 1903 schleicht er sich als Hausarzt getarnt in den Haushalt des verhassten Erziehungsministers Kurilow ein, um diesen zu ermorden. Entgegen seines Auftrages kommt Léon M. dem skrupellosen Minister näher und entwickelt Verständnis für die Positionen seines vermeintlichen Opfers. M. erkennt, dass Kurilow nicht nur ein skrupelloser Poltiker, sondern eben auch ein Mensch mit Stärken und Schwächen ist, der für seine große Liebe sogar die Gunst seines abgöttisch verehrten Zaren aufs Spiel setzt und verliert. Letztlich beginnt M. am Sinn seines Auftrages zu zweifeln und weigert sich schließlich diesen auszuführen. „Der Fall Kurilow“ zeichnet nicht nur ein ambivalentes Psychogramm von Opfer und Täter, sondern ist auch ein Spiegel der Gesellschaft des zaristischen Russlands zu Beginn der Russischen Revolution des Jahres 1905. „Der Fall Kurilow“ der in Kiew geborenen und während der Russischen Revolution von 1917 nach Frankreich emigrierten jüdischen Schriftstellerin Irène Némirovsky, ist ein gut lesbarer Roman über das Russland des beginnenden 19. Jahrhunderts, indem die unterschiedlichen gesellschaftlichen Modelle der zaristischen Systems und des Kommunismus in Gestalt zweier Charaktere gegenüberstehen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die in Némirovskys Roman aufgezeigten poltischen Mechanismen der Machtausübung und -erhaltung haben bis zur heutigen Zeit kaum geändert und haben somit nicht an Aktualität verloren.
  12. Cover des Buches So fern wie der Himmel (ISBN: 9783442369959)
    Julian Lees

    So fern wie der Himmel

     (8)
    Aktuelle Rezension von: traumwald
    Als der zarentreue Wassya im Jahre 1918 während der Oktoberrevolution durch seinen hinterlistigen Vetter an die kommunistischen Milizen verraten wurde und das Haus der Trofimows in ihrem Heimatort Klara in Brand gesetzt wurde, gab es für Wassya nur eine Möglichkeit, sich und seine Familie zu retten. Mit wenigen Habseligkeiten, die vor dem Feuer einigermaßen verschont blieben, begann für die Familie eine verlustreiche und kräftezehrende Flucht. Die Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn in Richtung Sibirien und quer durch Eurasien war ein einziger Höllentrip. Geplagt von Krankheit und Hunger siechten die Flüchtlinge wie die Tiere in ihrem eigenen Exkrementen dahin. Der Geruch in den Waggons war bestialisch. Krankheiten und Armut war Allerorts zu sehen. An einer Haltestation trug man aus den Holzwaggons die vielen verendeten Leichen nach draußen. Mehrere Wagen zogen an ihnen vorbei, auf denen man sie aufgekarrt und fortgebracht hatte. Es war die Hölle! Als der Zug nach mehreren Tagen an der Endstation angelangt war, kam neben der Trauer und dem vor Hunger knurrenden Mägen die unglaubliche Erkenntis, dass sie inmitten der madschurischen Einöde ausgestiegen waren und nicht etwa dort, wo sie geplant hatten auszusteigen. Ein Kutscher beförderte die Trofimows schließlich nach Harbin, die Hauptstadt der Provinz Heilongjiang. Mit Nichts außer sich selbst und den Kleidern an ihrem Leib suchten Tania, ihr Mann und auch die älteste Tochter Agripina nach Arbeit, um die Miete des heruntergekommenen Zimmers, welches man ihnen anbot, bezahlen zu können. Irgendwie schaffte die Familie, trotz vieler Hindernisse, sich an diesem fremden Ort einzuleben. Sie fanden sogar Freunde, doch die Angst trieb sie wieder fort. -- In China kämpfen die russischen Flüchtlinge ums nackte Überleben inmitten von Armut und politischem Terror. Anders wie in Harbin, werden die Russen dort als letzter Abschaum beschimpft. Im zweiten Handlungsstrang befindet man sich in der schillernden Wirtschaftsmetropole Shanghai. Beginnend mit dem Jahr 1917 ( fünf Jahre nach Ende der Qing-Dynastie) liest man sich in das tragische Schicksal der wohlhabenen Familie Talbot ein. Unter anderem bekommt man die Angst Chinas vor der Großmacht Japans regelrecht zu spüren. -- In meiner Ausgabe geht es nicht hervor, dass es sich bei dieser Familiensaga um eine wahre Begebenheit handelt. Das hatte ich woanders gelesen. Dass es sich inhaltlich im Groben um eine Liebesgeschichte handeln soll, würde ich nicht behaupten. Der Autor schrieb dieses Buch, um die Erlebnisse seiner Großeltern festzuhalten und konnte das Geschehene eindrucksvoll beschreiben. Für dieses durchweg spannende Leseerlebnis möchte man sich am liebsten persönlich bedanken. Über die wenigen Druckfehler in meiner alten Ausgabe sehe ich hinweg. Dieser Roman hat bei mir das Interesse für die chinesische Geschichte geweckt. Man ist manchmal von einer tieftraurigen Stimmung umgeben; wobei es auch glückliche, hoffnungsvolle, ja sogar humorvolle Momente gibt. Zum Beispiel sind es die schönen Erinnerungen vergangener Tage, wenn die Familie Zuhause am Tisch sitzt und Tania ihren Kindern von ihrem Vater erzählt, oder Agrapina ihre Baumfreunde umarmt. Julian Lees Schreibstil ist unbeschreiblich schön, lebendig, sensibel, ausdrucksstark, malerisch und geht tief. Es ist, als würden sich die verschiedenen Kulissen und das Treiben auf den Straßen und das ganze drumherum, direkt vor einen aufbauen. Die Charaktere sind so liebevoll gestaltet, dass man sie von Beginn an ins Herz schließt, oder sie am liebsten einkerkern wollen würde. -- In dieser Geschichte steckt so viel Herzblut, dass man sich wünschte, sie würde niemals enden. Genau richtig für kalte oder verregnete Herbst- und Wintertage! Wenn ich mit dem Buch eingeschlafen bin, dann definitiv nicht aus Langeweile. Nicht nur ein Muss für alle Histo-Leser, sondern auch ein absolutes Muß für Jeden. Ausnahmslos! LESEN LESEN LESEN! -- 5 Sterne von 5 Sterne
  13. Cover des Buches Lenin in Zürich (ISBN: 9783453043480)
    Alexander Solschenizyn

    Lenin in Zürich

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Eine Straße in Moskau (ISBN: 9783847720126)
  15. Cover des Buches Mein russisches Abenteuer (ISBN: 9783770184651)
    Jens Mühling

    Mein russisches Abenteuer

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Kristall86

    Klappentext:

    „Weit hinter Moskau liegt das echte, das »russische« Russland

    Fast ein Jahr lang reist Jens Mühling durch Russland und porträtiert aus ganz persönlicher Perspektive eine Gesellschaft, deren Lebensgewohnheiten, Widersprüche, Absurditäten und Reize hierzulande nach wie vor wenigen vertraut sind. Auf seiner Reise erlebt er unglaubliche Begegnungen: Eine Einsiedlerin in der Taiga, die erst als Erwachsene erfahren hat, dass es jenseits der Wälder eine Welt gibt. Ein Mathematiker, der tausend Jahre der russischen Geschichte für erfunden hält. Ein Priester, der in der atomar verseuchten Sperrzone von Tschernobyl predigt. Ihre Lebensgeschichten fügen sich zu einem faszinierenden Porträt der russischen Seele.“



    Das Buch von Jens Mühling ist ein echter Bestseller mir über 25.000 verkauften Exemplaren und hier mit dieser Neuauflage dürfen wir Leser wieder abtauchen. Ich war und bin ein großer Fan russischer Literatur, russischer Reportagen (gerade von Gerd Ruge), egal ob mit politischen Hintergrund oder einfach nur der Natur wegen - Russland ist ein höchst interessantes Land. Mühling geht in diesem Buch auf äußerst viele Themen ein, die Einem nunmal beschäftigen. Die Geschichte mit der Einsiedlerin kenne ich schon sehr lange und ihre Geschichte verfolge ich seit Jahren. Mühling nimmt das alles hier nochmal auf und beschreibt das sehr gefühlvoll und spannend. Ja, auch das ist Russland. Aber das ist nur eine von ganz vielen Geschichten hier. Jens Mühling will dem Leser auf ganz ruhige und auch sachliche Weise die Vielfältigkeit Russlands näher bringen. Bei mir hat er es geschafft. Sein Buch liest sich spannend, amüsant, geheimnisvoll und auch irgendwie aufklärend. Ich vergebe hier sehr gern 5 von 5 Sterne und dazu eine Leseempfehlung!

  16. Cover des Buches Lenin (ISBN: 9780330518383)
  17. Cover des Buches Ten Days That Shook the World (ISBN: 9783849164355)
  18. Cover des Buches Mattéo (ISBN: 9783899083736)
  19. Cover des Buches Mein Leben (ISBN: 9783961560370)
  20. Cover des Buches Hitler und Stalin (ISBN: 9783442128457)
    Alan Bullock

    Hitler und Stalin

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Anastasias Album (ISBN: 9783784425962)
    Hugh Brewster

    Anastasias Album

     (4)
    Noch keine Rezension vorhanden
  22. Cover des Buches Der Teufelspakt (ISBN: 9783717540281)
    Sebastian Haffner

    Der Teufelspakt

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    "Der Teufelspakt" von Sebastian Hafner "Aufregender als jeder Roman" hat Sebastian Haffner die Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen genannt - und so schildert er sie auch. Bis heute ist die Tatsache wenig bekannt, dass Deutschland die Verwandlung Russlands durch die bolschewistische Revolution gewollt und unterstützt, ja dass es sie erst möglich gemacht hat. Nur von diesem Bündnis Deutschlands mit der bolschewistischen Revolution aus - ein Teufelspakt für beide Seiten - ist die komplexe Geschichte deutsch-russischer Verstrickung zu begreifen. So steht es auf dem Einband dieses nur 151 Seiten umfassenden handlichen kleinen Buches, der die deutsch –russischen Beziehungen vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg auch für Laien verständlich darstellt. Ein lesenswertes Büchlein (5 Sterne) , ein Muss für Liebhaber und Kenner deutscher Geschichte. Auch für mich (kein Historiker) der sich mit deutscher Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart schon seit vielen Jahren hobbymäßig beschäftigt, enthielt dieses Werk einige neue Perspektiven, die mir so noch nicht bekannt waren.
  23. Cover des Buches Die Gabe (ISBN: 9783644002166)
    Vladimir Nabokov

    Die Gabe

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Steerpike
    Je öfter ich Nabokov lese, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass mir nur die Hälfte seines Werkes liegt. Leider kann man es nicht nach den bekannten Perioden einteilen. Nach dem grandiosen "Leben des Sebastian Knight" (The Real Life of Sebastian Knight")- dem ersten Roman, den er auf Englisch verfasste - war ich angefixt, wechselte dann ins russische Frühwerk - "Einladung zur Enthauptung" (Priglaschenie na kasn') - eine seltsame Erfahrung. Also wieder zurück zum englischen Spätwerk - "Verzweiflung" ("Despair") - eine noch seltsamere Erfahrung. So verstaubten die nächsten fälligen Nabokovs im Regal. Ein Versäumnis, das mir jetzt wieder ganz deutlich vor Augen getreten ist, nach der Lektüre von Nabokovs letztem auf Russisch geschriebenen Roman "Die Gabe" ("Dar"). In dem 600 Seiten und fünf Kapitel umfassenden Erzählwerk wird von dem russischen Emigranten Fjodor Godunow-Tscherdynzev berichtet, der im Berlin der Zwanziger Jahre ein kärgliches Dasein fristet, das er vollständig dem bohèmienhaften Leben und dem Schreiben unterordnet. Nabokov schildert im ersten Kapitel den Einzug Fjodors bei der Zimmerwirtin Klara Stoboi, dann erfahren wir einiges über die Kindheit Fjodors und zwar anhand seiner erfolglos publizierten und etwas unbeholfenen Gedichte. Fjodor stammt aus gutem Hause, ist eigentlich Graf, aber durch die Oktoberrevolution vollständig verarmt und in die Diaspora gezwungen. Sein Vater, dessen Leben das zweite Kapitel skizziert, ist ein berühmter russischer Naturforscher, der die halbe Welt bereist hat und bei Ausbruch der russischen Unruhen in den Weiten Asiens verschwand. Fjodor lebt nun von der Hand in den Mund, gibt Stunden in den zahlreichen Sprachen, die er wegen seiner aristokratischen Erziehung beherrscht, und lehnt gerne auch mal einen Übersetzungsauftrag ab, weil ihm Übersetzungen ins Deutsche so sehr zuwider sind. Überhaupt ist festzustellen, dass Fjodor mit Deutschland nichts anfangen kann (es gibt einen sehr schönen Abschnitt, in dem er in der Straßenbahn sitzt und die ganzen Nachteile der Deutschen aufzählt), sondern dem verlorenen Paradies des zaristischen Russland nachhängt. Ein erstes Romanprojekt über den eigenen Vater scheitert, doch nach einiger Zeit hat Fjodor die grandiose Idee das Leben des russischen Hardcore-Utilitaristen Nikolaj Tschernischevskij nachzuzeichnen, der mit seinem Roman "Was tun?" (Schto delat') und seiner protonaturalistischen Ästhetik zu einem der Säulenheiligen des sozialistischen Realismus wurde. Das vierte Kapitel referiert Fjodors Buch, das erwartungsgemäß voller Spott ist und im fünften Kapitel eine große Debatte in russischen Emigrantenkreisen hervorruft. Nabokov ist sprachlich ein wahrer Meister. Kompositorisch ist er sicher gewöhnungsbedürftig, man muss den verschlungen Arabesken des Denkens seiner Hauptfiguren folgen und sich ab und an darauf einstellen, dass sich die letzten fünf Seiten nicht wirklich zugetragen haben, sondern ein fiktives Gespräch im Kopf Fjodors waren. Nabokov ist außerdem sehr belesen und ein großer Kenner (nicht nur, aber vor allem) der russischen Literatur. Ein ausführlicher Anhang macht die vielen Anspielungen, die sich in dieser Hinsicht in Nabokovs Texten finden bei den Rowohlt Taschenbüchern dankenswerterweise leicht nachvollziehbar. Es schadet aber auch nichts, zusätzlich noch eine russische Literaturgeschichte neben sich liegen zu haben. Über die Berliner Bohème lernt man bei Nabokov nichts, zu sehr ist sein Blickwinkel eingeengt auf die russische Emigrantenszene, die international besser vernetzt ist als mit der ortsansässigen deutschen Kunstszene. Nabokov zu lesen ist immer ein Spiel, es ist nichts für den ökonomischen Leser, nichts für jemanden der keine Exkurse mag. Allerdings sind die Exkurse bei Nabokov fundiert und kurzweilig. Und (s.o.) man sollte natürlich gerade zum Einstieg die weniger symbolhaften Texte erwischen. Vielleicht werden sich mir bei einer Zweitlektüre auch noch die anderen besser erschließen, für den Augenblick bin ich glücklicher mit der süffigen und angenehm dünkelhaften Prosa, wie sie in "Die Gabe" zur Vollendung gebracht ist.
  24. Cover des Buches Vom Mittelalter bis zum Ersten Weltkrieg, mit einem Ausblick ins 20. Jahrhundert (ISBN: 9783861243588)
    Joachim Gabka

    Vom Mittelalter bis zum Ersten Weltkrieg, mit einem Ausblick ins 20. Jahrhundert

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Dieses Buch beinhaltet nicht nur interessante Informationen zu Briefmarken aus aller Welt, sondern auch für Geschichtsinteressierte ein hohes Potential an Informationen, Karten etc. Alles zusammen bietet eine super Kombination, die sich jeder Geschichts- und vor allem Briefmarkeninteressierter anschaffen sollte!

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