Bücher mit dem Tag "oligarchen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "oligarchen" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Putins Macht (ISBN: 9783455013146)
    Hubert Seipel

    Putins Macht

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Rose75

    Ich habe das Buch "Putin - Innenansichten der Macht" aus dem Jahr 2015 gelesen und so wie es ausschaut, hat der Verlag das Buch aus aktuellem Anlass noch einmal in neuer Aufmachung herausgebracht.  Wer sich für  die russische Seite bzw. die lange Vorgeschichte  des aktuellen Ukraine-Konfliktes interessiert,  kann sich mit diesem Buch einen Überblick verschaffen. 

    Der Autor Hubert Seipel hat zahlreiche Interviews mit Präsident Putin,  seinen Weggefährten und auch seinen Kontrahenten geführt.  In diesem Buch spannt er einen großen Bogen von Putins ersten Schritten in der Stadtverwaltung von St. Petersburg und den großen Herausforderungen und Problemen die Russland nach dem Zerfall der Sowjetunion hatte bis zur Ernennung Putins zum Ministerpräsidenten und der Wahl zum Präsidenten.  Gefüllt ist dieser Bogen mit zahlreichen Problemen und Konflikten, die mir gar nicht mehr so geläufig waren.  Es geht um die Kriege in Tschetschenien und Georgien ( Südossetien), der Aufstieg  der Oligarchen und die Einflussnahme von westlichen NGOs in der russischen Gesellschaft. 

    Obwohl Präsident Putin titelgebend ist, geht es im Buch nicht  hauptsächlich um ihn als Person.  Es geht überwiegend  um die wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und geostrategischen Probleme und Herausforderungen der Zeit zwischen Auflösung der Sowjetunion 1991 bis zum Jahr 2015 mit dem Abkommen "Minsk II".  Als ich die Kapitel über Maidan, Krim und Ostukraine gelesen habe, war ich sprachlos und erschüttert.  Sämtliche Abkommen und Vereinbarungen sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen, wenn sie nicht eingehalten werden. 

    Schlagzeilen  und Kommentare ( belegt in der Quellenangabe) von "Spiegel"  und Co. aus der damaligen Zeit, wären heute undenkbar.  

    An einigen Stellen erwähnt der Autor den amerikanischen Strategen Zbigniew Brzezinski und sein Buch "Die einzige Weltmacht - Amerikas Strategie der Vorherrschaft".  Das werde ich mir zeitnah besorgen, weil die zitierten Stellen daraus sehr interessant waren. 

    Das Buch selber ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. 







     

  2. Cover des Buches Kiew Contract - Im Namen meines Vaters (ISBN: 9783960871354)
    Caroline de Vries

    Kiew Contract - Im Namen meines Vaters

     (19)
    Aktuelle Rezension von: DominicsBücherWelt

    Kiew Contract von der Journalistin Caroline de Vries ist ein hochspannender Politthriller für den man sich aber Zeit nehmen muss zu lesen.


    Die Protagonistin Katharina Eswetja, eine Hamburger Journalistin mit ukrainischen Wurzeln soll für eine Zeitung einen Reisebericht über die Ukrainische Hauptstadt schreiben. In Ihrem bisherigen Leben hat sie die Stadt gemieden, da Sie tief mit ihren eigenen Wurzeln und dem Leben ihres Vaters, einen berühmten Journalisten, verbunden ist. Kaum in der Stadt angekommen, muss Katharina feststellen, dass die Vergangenheit sie schneller einholt als ihr lieb ist und dass die Widersacher ihres Vaters auch vor der Tochter nicht halt machen. Dabei trifft Sie auf einen Staatsanwalt, der vorgibt Sie zu beschützen, jedoch muss Katharina schnell feststellen, dass die Frage nach Freund und Feind manchmal schwer zu beantworten ist. Dabei begegnet Sie auch dem Vater wieder und lernt zu verstehen, dass es Ideale gibt für die es sich lohnt zu kämpfen und Dinge aufs Spiel zu setzen um das Richtige zu tun...


    Meinung: Der Schreibstil von Caroline de Vries hat mir von Anfang an sehr gut gefallen und man kommt meiner Meinung nach gut in das Buch rein. Schwierigkeiten haben mir aber die vielen Charaktere und ihre Geschichte gemacht. Die Autorin wechselt in der ersten Hälfte des Buches in jedem Kapitel den Protagonisten und teilweise auch zwischen den Zeiten. Am Anfang geht es um die Journalistin und ihre Reise in die Ukraine, dann begegnet Sie den Wiedersachern ihres Vaters und ab da wird auch die alte Geschichte des Vaters in Rückblicken erzählt. Hat man sich daran gewöhnt und kann man Perspektivwechsel und Namen gut unterscheiden wird man Kiew Contract schnell als fesselnden, hochaktuellen Politthriller für sich entdecken an dem es sich lohnt dranzubleiben.


    Fazit:  Ein spannender Erstling und ich würde mich freuen mehr von der Autorin zu lesen. Von mir eine absolute Leseempfehlung für alle Thriller-Fans und solche die es werden wollen.
  3. Cover des Buches Der Honiganzeiger (ISBN: 9783749424573)
    Sibylle Barden-Fürchtenicht

    Der Honiganzeiger

     (15)
    Aktuelle Rezension von: SusanD

    2028. Die Europäische Vision gibt es nicht mehr; die EU ist aufgelöst, der Euro abgeschafft. Allein Geld regiert die Welt und ein paar mächtige Oligarchen teilen die Märkte unter sich auf; die Finanzmärkte brechen zusammen. Um Deutschland als souveränen Staat zu retten, schickt der Deutsche Kanzler den bisher erfolgreichen, aber unscheinbaren Diplomaten Till von Herlichingen auf eine Mission: Er soll beim Weltwirtschaftsforum in Davos, an der Wall Street in New York und im Casino Monte Carlo lernen, wird schließlich offizieller Botschafter in London - im Hintergrund immer beeinflusst von manipulativen Politikern, mörderischen Oligarchen und schönen Frauen - und muss sich schließlich selbst entscheiden, wie weit er gehen will.

    Sibylle Barden, Journalistin, Publizistin und mit eigenen Erfahrungen in der Deutschen Botschaft, verfügt über ein enormes Wissen und hat tiefschürfend recherchiert; somit ist sie in der Lage, viele Fakten und Hintergründe nachvollziehbar zu erklären. In "Der Honiganzeiger" entwirft sie ein erschreckendes Szenario von unserer Welt in nicht allzu ferner Zukunft, das den Leser aufrüttelt  und zum Nachdenken und Hinterfragen anregt. Alleine durch die geschilderten Möglichkeiten - und die zeitliche Nähe - bekommt dieses Buch eine gänsehauterregende Spannung. 

    Leider lässt sich diese Spannung nicht auf die Handlung um den Protagonisten Till von Herlichingen übertragen: Als Hauptperson bleibt er eher blass und unsympathisch und sein Tun ließ für mich einige Fragen aufkommen bis hin zu einem doch offenen, recht unbefriedigendem Ende.

    Durch die immer wieder auftauchenden realen Personen und das Zeitgeschehen bekommt der Roman noch eine weitere Brisanz, denn der Leser kann die Handlung nicht als reine Fiktion abtun.

    Lange Erklärungen über die Sachverhalte (die jedoch nie abgehoben sind) erinnern mehr an ein spannendes Sachbuch als an einen sich zuspitzenden Thriller und der Leser ist in seiner Aufmerksamkeit stark gefordert.
    Auch "Nebenkriegschauplätze" wie die Tatsache, dass der fiktive Kanzler nun endlich das Beamtentum abschaffen will, was aber einem politischen Selbstmord gleichkäme, nehmen viel Raum ein, der nichts mit dem eigentlichen Thriller zu tun hat.

    Für mich ist "Der Honiganzeiger" ein wichtiges Buch, das mich noch lange beschäftigt hat, das jedoch nicht das halten konnte, was ich mir von ihm versprochen hatte.

  4. Cover des Buches Toggle (ISBN: 9783869710419)
    Florian Felix Weyh

    Toggle

     (11)
    Aktuelle Rezension von: dominona
    Das ist wieder eines dieser Bücher, die mittlerweile immer mehr an Gewicht gewinnen. Wie würde das Stimmrecht aussehen, wenn man das Stimmgewicht eines jeden Menschen von verschiedenen Faktoren abhängig macht? Beim Lesen ist mir ab und zu ein Schauer über den Rücken gelaufen. Der Mensch soll immer stärker berechnet werden und Datenschutz wird immer komplizierter. Man bekommt Ideen, was wäre wenn und die sind nicht immer positiv, aber das Buch ist es definitiv, auch wenn ich nie richtig rein kam und lange gebraucht habe.
  5. Cover des Buches London Killing (ISBN: 9783453437173)
    Oliver Harris

    London Killing

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Jules113

    Nick Belsey ist auf der Verliererstraße ganz Unten angelangt, doch plötzlich bekommt er die Gelegenheit noch einmal ganz von Vorne an zu fangen.
    Alles läuft eigentlich gut für Ihn, nur sein "innerer Polizist" kann nicht aufhören zu arbeiten. Er findet immer mehr Ungereimtheiten und verbeißt sich immer mehr in einen Fall, der Ihn, statt in ein neues Leben zu bringen, immer tiefer in einen Sumpf aus Korruption, Lügen und Finanzschwindel zieht.

    Die Geschichte läuft bis etwa S.160 relativ ruhig ab, man lernt den Protagonisten sehr genau kennen - versteht sogar seine Beweggründe. Ich persönlich finde die Geschichte enttäuschend. Sie fängt nicht uninteressant an. zieht sich dann dahin, die Hauptfigur kann auch nicht recht überzeugen.

  6. Cover des Buches Der Tag des Opritschniks (ISBN: 9783462004106)
    Vladimir Sorokin

    Der Tag des Opritschniks

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Horst_Knappe

    In diesem Buch tobt sich Sorokin einmal so richtig in seinen düstersten Phantasien in Sachen russischen Staatsterrors aus. "Opritschniks" hießen die blutrünstigen Leibwächter Iwans des Schrecklichen im 16. Jahrhundert - Opritschniks sind bei Sorokin die Getreuen der Leibgarde des allmächtigen "Gossudaren" Russlands im Jahre 2027. Willkür, Freude am Vollstrecken, Foltern und Vergewaltigen einigt sie, "Säuberungsaktionen" unter Staatsfeinden und diesbezüglich auch nur Verdächtigen bestimmen ihren Tagesablauf. Einen solchen Tagesablauf erlebt man hier mit, und es bedarf starker Nerven, die wiederkehrende Brutalität inkl. sexualler Ausschreitungen zu verkraften. Dass in Russland ein anderer Wind weht als in westlichen Demokratien ist wohl kein Geheimnis, doch so überzogen wie hier geht es dort sicher (zum Glück) wohl nicht zu. Trotzdem ist der Roman sprachlich und im Handlungsbogen wieder einmal gelungen.

    Weitaus besser von Vladimir Sorokin fand ich übrigens sein Werk "Schneesturm", mit z.T. phantastischen Elementen, aber künstlerisch ganz sicher anspruchsvoller und stimmiger.

  7. Cover des Buches Russland im Zangengriff (ISBN: 9783549072653)
    Peter Scholl-Latour

    Russland im Zangengriff

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Egal ob im russisch-chinesischen Grenzgebiet, in der Ukraine oder in Moskau selbst - überall wagt er einen Blick jenseits der Mauer, die die westlichen Medien und Politiker aufgebaut haben. Und zeigt so, dass Rußland weit mehr ist, als der Mann an seiner Spitze. Die Ausdehnung der NATO, islamistische Nachbarn und das wiedererstarkende China kratzen nicht nur am Selbstbewußtsein der russischen Nation sondern führen auch für uns Westeuropäer zu oft unverständlichen Reaktionen. Der Wert dieses Buches liegt vor allem darin, sich besser in die Lage eines nicht nach westlichen Maßstäben tickenden Staates hineinversetzen zu können. Hier kommen Meinungen und Ansichten zu Wort, die man in unseren Medien kaum findet. Auch die Unglaubwürdigkeit des Westen, der gerne mit zweierlei Maßstäben misst, wenn es um das Demokratieverständnis anderer Staaten geht, kommt hier deutlich zum Ausdruck.
  8. Cover des Buches Russen kommen (ISBN: 9783404165001)
    Eva Rossmann

    Russen kommen

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Bumblebee
    Die „Russen kommen“ in Eva Rossmanns Krimi-Reihe um die Journalistin Mira Valensky nach Österreich, genauer gesagt an den Arlberg. Dort trifft Rossmanns Protagonistin, die hier in ihrem zehnten Fall ermittelt, im Skiurlaub auf eine Clique von Russen, die ihre Aufmerksamkeit erregen, weil sie plötzlich hektisch aus einem Lokal verschwinden. Valensky, sowieso gerade an der Recherche über einen Russen-Reportage, beginnt sich für die Hintergründe zu interessieren und nachzufragen. Zurück in Wien geschieht auch noch ein Mord, das Opfer: einer der Russen aus dem Lokal vom Arlberg. Ihre Recherchen führen Mira Valensky schließlich bis nach Moskau. Um gut in die Handlung zu kommen, muss man nicht unbedingt alle vorherigen neun Folgen gelesen haben. Das nötigste wird erklärt, wenn auch die Protagonisten dank dieses Umstandes teilweise ein wenig blass bleiben. Zudem ist die Figur der Vesna, eigentlich Putzfrau und so ganz nebenbei Pirvatdetektivin, etwas übertrieben. Vielleicht fehlt hier wirklich für Leser, die erst mit diesem Band einsteigen, ein wenig Hintergrund aus den vorherigen Bänden. Ein bisschen störend wirkt auch die Vielzahl an Themen, die in die knapp 270 Seiten gepackt wurden. Von Umweltzerstörung bis zur Russenmafia – daraus hätten sich wahrscheinlich auch zwei Folgen der Valensky-Reihe stricken lassen, so verliert sich der Leser ein wenig in der Fülle. Ebenso machten es die oft kurzen Sätze schwer, sich richtig in das Buch hineinzufinden. Das gibt etwas abgehacktes und atemloses, das es – zumindest mir – schwer macht, sich so richtig in den Krimi zu „versenken“. Schön hingegen die Ich-Erzählerin, die eine subjektive Sicht auf das Geschehen bietet und selten in Krimis zu finden ist. Eine erfrischende Andersartigkeit, die sich im Erzählstil von vielen anderen Krimireihen abhebt. Dazu passt auch das Cover, das man eigentlich nicht mit einem Krimi in Verbindung bringen würde, das aber, wenn auch erst auf den zweiten Blick, sehr passend ist. Mit den erwähnten Abstrichen insgesamt gute Unterhaltung.
  9. Cover des Buches Illegal Action (ISBN: 0307389065)
  10. Cover des Buches Die Super-Klasse (ISBN: 9783442155880)
    David Rothkopf

    Die Super-Klasse

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Mario_Veraguth

    Authentischer Bericht eines Rädchens aus dem Zentrum des Uhrwerks der Macht

    Es ist sehr aufschlussreich, die weltpolitische Entwicklung aus der Sicht eines mit hohen Ämtern und einflussreichen Seilschaften ausgestatteten Mannes zu sehen, der über seine Aktivitäten so nebenbei ein Buch schreibt.

    Im Gegensatz zu manchen, eher auf Hypothesen und Anschuldigungen aufgebauten Argumentationen von nicht direkt an der Quelle sitzenden Schriftstellern, kann der Autor aufgrund seiner Erfahrungen ein glaubwürdiges Bild der heutigen Machtverhältnisse zeichnen. Mit dem fundamentalen und auch in der Logik des Textes immer wieder erkennbaren Unterschied, dass er zu den Tonangebenden gehört und die Rechtfertigungen der Handlungsweisen zur Aufrechterhaltung der momentanen Ordnung als auf nicht unbedingt festen Füßen stehend erscheinen. Auf tönernen schon eher.

    Als wäre es ein Ding der Selbstverständlichkeit schildert er ausführlich die Praktiken, Bündnisse und Vorgehensweisen in der Verfilzung von Staat, Politik, Wirtschaft und Militär. Er erläutert anhand autobiografischer Ereignisse verschiedene reale Begebenheiten und liefert einen packenden Einblick in eine für Durchschnittsbürger unerreichbare Welt. Doch was abgesehen davon, was diese verschwindend geringe Anzahl von einigen Tausend oder auch Zehntausend Menschen so in ihrem beruflichen Umfeld an Entscheidungen und Veränderungen bewirken, noch erschreckender wirkt, ist die Beiläufigkeit und Selbstverständlichkeit, mit der fundamentale Entscheidungen getroffen werden.

    Zwischen Benefizveranstaltung, Wahlkampfspektakel und Spendensammelaktion zur Bestätigung der eigenen philanthropischischen Gesinnung verlieren die, sich in immer höhere Sphären entschwindenden, Spitzenfunktionäre der modernen Welt sich in immer weiterer Entfremdung von selbiger. Dem Bewusstsein des Autors und der durch ihn vertretenen Zunft entweicht kein Hauch von Reue, Unsicherheit oder Reflektion über das eigene Handeln, im Gegenteil scheint die Elitenbildung und das damit einhergehende Weltbild als legitimiert und mit all seinen Konsequenzen akzeptabel und erstrebenswert. Diese einseitige, beratungsresistente Weltsicht ist gerade bei Menschen mit so hoher Bildungsgrad und Einfluss höchst beunruhigend.

  11. Cover des Buches Der Lockvogel: Thriller (ISBN: 9783641122201)
    Chris Morgan Jones

    Der Lockvogel: Thriller

     (2)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Hervorragendes Debüt „Warum sollte sie es mir zeigen“? „Weil Sie der Mann sind, der den Mörder ihres Mannes zu Fall bringen kann. “. Richard Lock wäre dieser Mann. Anwalt, Strohmann, einer der an der Nahtstelle vielfach dubioser Geschäfte eines Russen namens Malin steht. Der dafür sorgt, dass das aus Russland kommende Geld (von dem Lock einfach nicht weiß, wo es wirklich herkommt) im Westen anlegt. Firmen gründet, alles auf seinen Namen. So dass Malin geschützt in Moskau sitzt. Und der mit Malins Patenkind verheiratet war. Jener Richard Lock, gegen den ermittelt wird. Der ins Fadenkreuz der beteiligten Kräfte gerät. Ein alter Geschäftsfeind Malins hat dies alles in Bewegung gesetzt und auch jene Ermittlungsfirma beauftragt, alles zu finden, was Malin schaden könnte, für die Ben Webster arbeitet. Der ehemalige Journalist hat sich darauf spezialisiert, zu recherchieren und das auszugraben, an dem andere sich die Zähne ausbeißen. Richard Lock aber ist auch seine letzte Hoffnung, an der Oberfläche Malins zu kratzen, bis dato hat er nichts verwertbares herausgefunden. Aber er lässt nicht locker, da ist noch eine alte Rechnung zu begleichen. Lock zeigt Risse in seiner bis her so erfolgreichen und unangreifbaren Fassade. Seine ehemalige Frau und sein Kind führen ihn immer wieder nach London und als er spürt, dass seine Kräfte für dieses Leben im ständigen Schatten und unter ständigem Druck nachlassen, will auch er nur noch eines. Ein Ende setzen. Aussteigen. Und Ben Webster wirkt wie seine beste Chance gegen die wie Schemen überall anwesenden Schergen Malins. Vielleicht aber täuschen sich auch alle und ganz andere Kräfte und ganz andere Interessen stehen hinter der ständig spürbaren und immer dichter kommenden Bedrohung. Erstaunlich im Übrigen, dass es Jones gelingt, ein solch ausgereiftes Buch bereits als Debüt vorzulegen. Weniger direkte Gewalt, nicht die üblichen Verfolgungsjagden oder direkte Bedrohungen sind es, mittels derer er die Spannung über die fast 450 Seiten der Geschichte aufrecht erhält, sondern die Entwicklungen seiner Protagonisten, die Versuche, hinter die Fassaden zu kommen einerseits und aus diesem „dahinter“ nach vorne zu kommen anderseits. Und ebenso die dichte Atmosphäre, die Jones durchgängig mitschwingen lässt. Hervorragend fängt Jones hierbei die Atmosphäre des modernen Russlands auf, in dem Menschenleben anscheinend mittlerweile genauso wenig zählen wie zu zaristischen oder stalinistischen Zeiten. Vor allem „kritische Menschenleben“. Diese ganz andere Kultur nutzt Jones hervorragend, um ein ständiges Gefühl der Unsicherheit für alle beteiligten Personen im Raum zu halten. Obwohl der Thriller weitestgehend gar nicht in Russland selbst spielt. Mit durchaus überraschenden Wendungen zum Schluss und mit einer Grundidee an „dunklen Geschäften“, die durchaus genauso schon längt stattgefunden haben könnte. Oder sogar hat. Auch hier gelingt es Jones, durch den Schwerpunkt auf dem Rohstoffsektor andere Impulse zu setzen als die üblichen Thriller Plots. „Der Lockvogel“ ist ein hervorragender und tiefgründiger Thriller mit hervorragend gestaltetem „Personal“, in dem Jones einen ganz anderen, durchaus realistischen Blick vor allem auf das moderne Russland wirft.
  12. Cover des Buches Finnischer Tango (ISBN: 9783746625300)
  13. Cover des Buches Lena Halberg: Der Cellist (ISBN: 9783868412109)
    Ernest Nyborg

    Lena Halberg: Der Cellist

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Pharo72

    Eher durch Zufall stößt die Journalistin Lena Halberg auf der Suche nach einer neuen Story auf den mysteriösen Selbstmord eines Bankers. Sie nimmt die Fährte auf und wird in den Panama-Papers fündig. Martin Kurkov, ein eiskalter Finanzhai, der sich gern als Kunst-Mäzen und Förderer des jungen Cellisten Andrej Majinski präsentiert, scheint in diverse krumme Geschäfte verwickelt zu sein. Wie schmutzig diese sind und dass sich Lena auf der Jagd nach Beweisen in höchste Gefahr begibt, bemerkt sie fast zu spät.

    Meine Meinung:

    Eigentlich schien die Geschichte um Lena Halberg mit dem letzten Teil der Trilogie (Paris ´97, New York ´01 und London ´05) von Ernest Nybørg beendet, aber die Journalistin ist zurück und kein bisschen ruhiger geworden. Sie lebt mittlerweile in der Nähe von Bozen und arbeitet für einen italienischen Sender. Nachdem sie einen Aufhänger gefunden hat, verbeißt sie sich in gewohnter Manier in die Story und trotzt jeder Gefahr. Das tut sie für meinen Geschmack manchmal ein wenig zu verantwortungslos und ohne Rücksicht auf ihr Umfeld.

    Der Autor hat einmal mehr hervorragend recherchiert und bedient sich echter Pressemeldungen, um daraus eine spannende Story zu konstruieren. Diese wirkt denn auch äußerst authentisch und wirklichkeitsnah. Die Spannung nimmt diesmal etwas langsamer Fahrt auf und auch der Leser muss eine anfängliche Verwirrung aufgrund recht vieler Schauplätze in Kauf nehmen. Die Jagd nach Informationen und verschiedenste Verbrechen führen quer über den Erdball und verdichten sich zu einem Sog, dem man sich spätestens ab der Hälfte des Buches nicht mehr entziehen kann.

    Natürlich sind die Hintergründe der Bücher der Trilogie aufgrund ihrer Brisanz und Öffentlichkeitswirksamkeit für viele sicher noch spannender zu lesen, ich bilde da keine Ausnahme, aber wer sich für politische Verstrickungen speziell auf dem Finanzsektor interessiert, ist mit diesem Roman definitiv gut bedient. Ein Thriller, der einen mitfiebern lässt, aber auch nachdenklich macht.

  14. Cover des Buches Französisches Roulette (ISBN: 9783257246452)
    Martin Walker

    Französisches Roulette

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Jackolino

    In seinem 13. Fall ermittelt Bruno, Chef de Police, in einem Fall, der zunächst gar keiner zu sein scheint. Ein alter Bauer ist auf seinem Hof gestorben, seine Kinder hatten sich eine kleine Erbschaft ausgerechnet. Doch weit gefehlt, der Vater hatte kurz vor seinem Tod den Hof verkauft und sich in einer Luxus-Seniorenresidenz eingekauft. Bruno schöpft Verdacht und wie sich später herausstellt auch mit Recht.

    Wie wir das von Martin Walker gewöhnt sind, treffen wir viele alte Bekannte und zumindest ich wäre gerne bei den abendlichen Treffen mit gutem Essen und gutem Wein dabeigewesen. In den früheren Fällen ist es mir so nicht aufgefallen, hier hätte man mit den passenden Zutaten den Rezeptvorschlägen direkt folgen können. Zeitweise fehlte nur noch das "Man nehme....."

    Ansonsten orientiert sich der Autor an den aktuellen politischen Entwicklungen. Obwohl das Buch schon 2020 erschien, spielen die Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine eine große Rolle, die Rückfinanzierung kleiner EU-Staaten durch den Verkauf von EU-Pässen an reiche Russen, die Einmischung Russlands in westeuropäische Angelegenheiten... all das kommt schon zur Sprache und ist auch Teil des Falls. 

    Das Buch vermittelt eine Wohlfühlatmosphäre, Land und Leute sowie Essen und Trinken kommen keineswegs zu kurz. Spannender ist es erst zum Schluss hin, dennoch bleibt es bei einem mehr oder weniger offenen Ende.


  15. Cover des Buches Todesdeal (ISBN: 9783426304358)
    Veit Etzold

    Todesdeal

     (59)
    Aktuelle Rezension von: BookLooker


    Ein junger Journalist reist für einen großen Rechercheauftrag nach Kongo. Doch dort wird er dann als Geisel genommen, weil er ohne es zu wissen in ein internationales Schachspiel, in dem es um die Rohstoffverteilung geht, hineingeraten ist.

    Das Cover, sowie der Klapptext sind sehr ansprechend und laden zum Lesen ein.
    Die ersten paar Seiten des Buches waren für mich aber langweilig. Was aber verständlich ist, weil die einzelnen Charaktere beschrieben, und der Spannungsbogen aufgezogen werden muss. Doch das vergisst man schnell, wenn man etwas in das Buch hineingelesen hat. Es ist sehr spannend geschrieben und man merkt, dass ein erfahrener Thriller - Autor am Werk war.
    Die Thematik ist so wirklichkeitsnah, dass man beim Lesen gänsehaut bekommt.

    Insgesamt ist dieser Politikthriller eine absolute Kaufempfehlung auch für die, die Politikthrillern eher skeptisch gegenüber sind

  16. Cover des Buches Das Moskau-Komplott (ISBN: 9783869520780)
    Daniel Silva

    Das Moskau-Komplott

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Kurz nach seiner Ankunft, wird der Journalist Alex Lubin, im französischen Courchevel im Hotelzimmer ermordet. Dessen Chef Boris Ostrowskij wusste, dass er an einer Story über den russischen Milliardär und Waffenschieber Ivan Charkow gearbeitet hat. Ostrowskij nutzt seine Kontakte und holt sich Hilfe beim israelischen Geheimdienst, weil dieser ein berechtigtes Interesse an Informationen über eine Bedrohung Israels und der westlichen Staaten haben könnte. Ari Shamron, ehemaliger Chef und guter Freund von Gabriel Allon, einem israelischen Geheimagenten, holt diesen aus seinen Flitterwochen, damit er sich in Rom mit Ostrowskij treffen kann. Nur ungern lässt er seine Leidenschaft als Kunstrestaurator, der er in seiner Freizeit nachgeht und seine Frau Chiara zurück, um der Pflicht und Gerechtigkeit nachzukommen. Doch kurz vor dem Treffen fällt Ostrowskij einem Anschlag zum Opfer und Gabriel macht sich auf nach Moskau um mehr über die Zusammenhänge zu erfahren. Dort angekommen möchte er sich mit Olga Suchowa, der stellvertretenden Chefredakteurin, in ihrer Wohnung treffen und kann sie in letzter Sekunde vor zwei Attentätern, die er ermordet, retten. Bevor er verhaftet wird, verrät sie ihm noch einen entscheidenden Kontakt, Elena, die Frau von Ivan Charkow. Geschickt versucht Allon einen unauffälligen Kontakt herzustellen und mit Spannung verfolgt man nun Abhör- und Täuschungsmanöver, Deals die ausgehandelt werden, Korruption und mehr oder weniger private Einblicke und russischer Machenschaften bis hin zum Finale. Temporeich und mordend fängt der 7. Teil der Erfolgsreihe um den israelischen Geheimagenten Gabriel Allon an und man folgt gebannt den Zusammenhängen und der Recherche. Der Autor Daniel Silva, ehemaliger CNN Reporter, strickt dabei souverän einen interessanten und nicht unbedingt frei erfundenen Spionage-Thriller. Er zeigt die Zusammenarbeit der Geheimdienste, vielschichtige Charaktere und lässt eine gewisse Ironie, sowie Charme des Hauptprotagonisten, nicht zu kurz kommen. Der Sprachstil ist sehr angenehm und trotz vieler ausländischer Namen und Ortswechsel, kann man der Geschichte gut folgen. Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, eine Art James Bond vorgesetzt zu bekommen, wobei Silva einen ganz eigenen Stil für die Vorgehensweise und das Privatleben setzt und auf die Trickkiste technischer Waffen und Kniffe verzichtet, aber mit Ideenreichtum und Überraschungen überzeugt. Die Stärke eines logischen Aufbaus, Schwerpunkte in intelligenten Dialogen und der Blickwinkel, auf zurückliegende und aktuelle politische Brennpunkte, machen diesen Thriller aus, wobei ein schwankender Spannungsbogen festzustellen ist, aber niemals ganz abfällt. So erfährt man etwas über „Die Pfeile Allahs“ wo der Autor sich doch sehr nah auf Anschläge, die durch die Weltpresse kursierten, bezieht sowie über politisch verfolgte Personen und die russische Mafia, deren Machenschaften und Waffenhehlerei. Man muss die bisherige Reihe und die Vorgänger nicht unbedingt kennen, dies war auch mein erstes Werk, da jeder Band für sich eine abgeschlossene Handlung beinhaltet. Der Sympath Allon, macht aber sehr neugierig und so werde ich die fehlenden Werke sicher noch hören oder lesen. Achim Buch liest als Sprecher mühelos diesen Agenten-Thriller mit einer sehr ausgeglichenen und ruhigen Stimme, achtet in den Betonungen aber auf Tempowechsel und Situationen und lässt auch Sarkasmus und Witz durchscheinen. Spannende Spionage- und Agentenkost verknüpft mit aktuellem, realem Zeitgeschehen, nachvollziehbarer, logischer Aufbau und Ablauf, ein schlüssiges, aber leider etwas zu schnelles Ende, gemessen am Gesamtinhalt der Story.
  17. Cover des Buches Nicht alle Russen haben Goldzähne, sind immer betrunken und auch nicht jeder russische Beamte ist korrupt (ISBN: 9783940888099)
    Christina Eibl

    Nicht alle Russen haben Goldzähne, sind immer betrunken und auch nicht jeder russische Beamte ist korrupt

     (4)
    Aktuelle Rezension von: HansDurrer

    Wunderbar erzählt, glänzend geschrieben, dazu informativ und ... lebensnah, wollte ich gerade schreiben, und das stimmt ja auch, nur dass man, was Christina Eibl in Moskau erlebt hat, eben lieber geschildert kriegt als selber erlebt. Zugegeben, ich rede von mir.

    "Nicht alle Russen ..." ist die Art von Einführung in ein Land, die man sich wünscht, denn wer würde nicht gerne wissen, wie man auf unbekanntem Territorium überlebt. Christina Eibl zeigt uns, wie sie es gemacht hat, und sie tut das witzig, lehrreich und gekonnt, denn sie verfügt nicht nur über einschlägiges historisches Wissen, sondern auch über ein ausgeprägtes Gefühl für Rhythmus und ein Händchen für Dramaturgie.

    "Wir pendeln über den Wolken. Ein dumpfer Schlag reisst mich aus dem Sitz. Ich blicke aus dem Fenster: Rauchwolken steigen über dem Flügel auf ..." Wer würde da nicht weiter lesen wollen!

    Damit wir uns recht verstehen: Russland ist kein exotisches Land, auch wenn einem vieles (eigentlich fast alles), was hier geschildert wird, ausgesprochen exotisch vorkommt. Exotisch sind Länder wie Deutschland oder die Schweiz, denn sie sind die Ausnahmen. Russland hingegen ist eher die Regel. "Schon Dostojewskij schrieb, dass es einem jeden Russen unmöglich sei, sich einem künstlich erschaffenen Regelwerk zu unterwerfen. Man fühlt. Dass die Schwingung mehr zählt als das schlichte Vertragswerk, liegt im Verlauf der Geschichte begründet." Das ist auch in Brasilien so. Oder in Thailand. Oder in Afrika. Eigentlich fast überall. Und liegt vermutlich auch dort in der Geschichte begründet. Oder eben auch nicht, doch die Autorin ist Historikerin.

    Trotzdem ist Russland natürlich ein exotisches Land, denn wo parkt ein Mann schon mal sein Pferd auf dem Balkon im sechsten Stock, weil unten kein Platz gewesen war? Ein Land auch, wo "zwar fast alles ein Geheimnis ist, aber jeder davon weiss."

    Einen Überlebensbericht nennt Christina Eibl ihr in jeder Hinsicht überzeugendes Werk, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Mit 40 Grad Fieber und Koliken im Bauch findet sie sich eines Tages in einem der besseren Krankenhäuser Moskaus wieder. Man findet nichts.
    "'Ich habe 40 Grad Fieber, verdoppelte Leukozyten, und Sie behaupten da ist nichts?' - Dewuschka, Mädchen, regen Sie sich nicht auf. Gehen Sie nach Hause, trinken Sie Tee. Wenn der Bauchschmerz wieder kommt, rufen Sie die Ambulanz und stellen sich nochmals bei mir vor.' Am übernächsten Mittag lag Dewuschka in einem Frankfurter Krankenhaus und wurde auf eine grosse Bauchraum-Operation vorbereitet."

    Man ist froh um dieses Buch, es sollte mehr davon geben. Weil wir wegen solcher reflektierter Erfahrungsberichte eine Vorstellung davon kriegen, was in Ländern, die wir nicht aus eigener Anschauung kennen, wirklich los ist, denn die gängige Berichterstattung sagt uns darüber herzlich wenig

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