Bücher mit dem Tag "onleihe"
15 Bücher
- Nikola Hotel
It was always love
(475)Aktuelle Rezension von: claidaBei dem Liebesroman "It was always love" von Nikola Hotel handelt es sich um den zweiten Teil einer Dilogie rund um ein Brüderpaar. In diesem Teil geht es um Aubree und Noah.
Aubree fliegt nach unbürgerlichem Verhalten, bei einer Studentenparty, von der Uni. Sie flüchtet zu ihrer besten Freundin Ivy, die mit Noahs Bruder Asher zusammen ist. Bei Ivy angekommen möchte sie einfach nur vergessen, das Foto, den Hass und einfach alles das mit ihrer alten Uni zu tun hat. Doch so leicht ist das natürlich nicht und statt Ivy trifft sie auch erstmal Noah, der nur ein paar Zimmer weiter wohnt und schon bald Gefühle bei ihr hervorruft, die sie so noch nicht kannte. Hinter seiner rauen Fassade steckt so viel mehr, da ist sie sich schnell sicher.
Mir hat die Liebesgeschichte super gefallen. Ich wurde richtig in die Handlung reingesogen und gut unterhalten. Die Charaktere sind sehr stark und authentisch. Vor allem Noah fand ich sehr hot. :-) Die Schauplätze an denen die Handlung spielt sind ziemlich interessant und abwechslungsreich. Teils ganz anders als erwartet, im Positiven. Das Buch enthält immer wieder einzelne Seiten Handlettering Sprüche, die ich persönlich nicht unbedingt gebraucht hätte, die sich aber super in die Handlung einfügen. Teil 1 kenne ich noch nicht, ich denke das werde ich bald ändern.
Ich kann das Buch nur empfehlen, es kann auch unabhängig vom ersten Band gelesen werden.
- Thomas Glavinic
Das größere Wunder
(173)Aktuelle Rezension von: ThomasWHandlungsstrang 1: Jonas wird von einem superreichen Ziehvater adoptiert u wächst in einem surrealen Setting mit Freunden ohne jegliche Zwänge u Konventionen auf
= illustrierte Männerfantasien oder was will uns der Autor damit zeigen? Was soll das?
Paralleler Handlungsstrang 2: Jonas ist tagelang im Basislager vom Mt.Everest ... bla bla bla bla ... und erreicht am Ende allein den Gipfel u kommt auch wieder runter. Toll!
Macht das alles Sinn? Nein!
- Edgar Rai
Nächsten Sommer
(184)Aktuelle Rezension von: marielle_liest„Nächsten Sommer“ von Edgar Rai ist sozusagen ein Bahnhofsfund, den ich im Spätsommer kurz vor der Abfahrt in einer kleinen Bahnhofs-Buchhandlung entdeckt habe. Mal eben eingekauft und auf der Fahrt schon die Hälfte der 236 gelesen.
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Worum geht’s?
Felix ist auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Er erbt von seinem Onkel ein Haus in Südfrankreich, das er noch nie in seinem Leben gesehen hat. Also beschließt er, zusammen mit drei Freunden und einem alten VW-Bus loszufahren und das Haus zu suchen. Unterwegs treffen die vier Freunde ein paar interessante Menschen, die sie eine Zeit lang begleiten. Die Reise entpuppt sich schon nach ein paar Stunden als aufregendes Abenteuer, was zum einen an der Mischung der unterschiedlichen Charaktere und zum anderen an dem mittelmäßig fahrtauglichen Gefährt liegt.
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Meine Meinung?
Beim Lesen entsteht sofort ein super Roadtrip-Feeling, was wunderschöne Landschaftsbilder von den Alpen, Bergdörfern, Seen und dem Mittelmeer erzeugt. Das Buch macht so viel Lust auf Abenteuer und Alltagsflucht, dass man am liebsten mit in den VW-Bus steigen möchte. Der Autor verwendet eine einfache Sprache, sodass sich das Buch ohne viel Anstrengung lesen lässt - sozusagen eine ideale Urlaubslektüre.
Im letzten Viertel zeichnet sich eine unerwartete Wendung ab, die nochmal für eine Portion Spannung sorgt. Nur das Ende hätte ich mir dann irgendwie noch ein bisschen klarer und ausgeschmückter gewünscht. Ist aber natürlich Geschmackssache.
- Eva Almstädt
Grablichter
(110)Aktuelle Rezension von: FranziDieBuechertanteIch liebe diese Reihe wirklich sehr (SPOILER).
Das hat mir gut gefallen:
Ich mag den Zusammenhang mit einer Dorfgeschichte und ganz vielen Irrungen und Verwirrungen, auch dass es lange mehrere Möglichkeiten gibt, welche Geschichte hinter dem Fall steht. Es ist sehr durchdacht und skrupellos.
Mir hat gut gefallen, dass weitere Charaktere von der Polizei mehr Tiefe bekommen.
Es lies sich schnell lesen und ich habe es verschlungen.
Das fand ich nicht so gut:
Warum Pia immer noch mit Hinnerk zusammen ist, hab ich nicht ganz verstanden, ich finde sie passen gar nicht zusammen.
Fazit: So ein toller Krimi! Ich mag den Schreibstil und die Auswahl des Titels, denn es gibt meistens mehrere Möglichkeiten diesen im Roman wiederzufinden. Hier ist die Mischung zwischen dem Fall und Privatleben von Pia sehr ausgewogen.
Bleiben oder Weg? Ich freu mich sehr die Reihe weiterzulesen.
- David Baldacci
Todeszeiten
(8)Aktuelle Rezension von: Nicole_ThoeneRezension zu David Baldacci - "Todeszeiten".
Meinung: Das ist ja eine Kurzgeschichte. Sie liest sich sehr flüssig. Das Ende war leider durchschaubar. Als er in dem Büro saß, hatte ich schon das Gefühl, dass diese Auftrag etwas mit ihm zu tun hat. Als er dann in der Vergangenheit landete, war mir schon irgendwie klar, dass er seine eigene Mutter oder seinen eigenen Vater töten soll. Und ich habe recht behalten. Dennoch muss ich sagen, eine ganz nette Kurzgeschichte.
Kindle-Preis: EUR 0,99 Seiten: 24
Inhalt: Frank Becker ist Auftragskiller. Seine Unauffälligkeit und Detailgenauigkeit machen ihn zum Besten auf seinem Gebiet. Eines Tages ist er unterwegs zu einem neuen Auftrag - ohne zu wissen, dass er dadurch sein eigenes Schicksal und das all seiner Opfer beeinflussen wird ...
- Jean G. Goodhind
Mord im Anzug
(16)Aktuelle Rezension von: MissJaneMarpleInhalt:Das Schaufenster von Tern and Pauling in Bath, Herrenschneider für die oberen Zehntausend, ist mit sensationellen Dekorationen bekannt geworden, seit der Juniorchef dort das Sagen hat. Immer drängen sich Menschen davor. Doch heute hängt dort der Juniorchef selbst an einem Galgen. Hotelbesitzerin Honey Driver und ihr charmanter Partner Detective Chief Inspector Steve Doherty müssen in Aktion treten
Meinung:In diesem Fall kommt der Mordfall, für mich, etwas kurz. Irgendwie ist Vieles hineingepackt, aber Nichts richtig ausgearbeitet und zu Ende gebracht.Irgendwie hatte ich den Eindruck, als hätte die Autorin den roten Faden der Geschichte verloren.
Viele liebgewonnene Charakter kommen nur kurz oder gar nicht vor und die Anderen sind ziemlich blass.
Der Schreibstil ist, wie immer, leicht zu lesen.
Fazit:Dieser Teil der Honey Driver Reihe war für mich jetzt nicht der Beste! - Keigo Higashino
Verdächtige Geliebte
(120)Aktuelle Rezension von: lisbethsalander2102Yasuko hat ihren gewalttätigen Ehemann ermordet, das weiß der Leser bereits zu Beginn an, somit entfällt das Rätseln, um den Täter. Ich war sofort auf der Seite der Täterin, hatte keinerlei Mitleid mit dem Opfer, da dieses Yasuko ja übel mitgespielt hatte. Doch die Polizei beginnt nun, einen Kriminalfall zu lösen, der alles andere als einfach ist. Schließlich verfügt die eigentliche Täterin über ein offenbar wasserdichtes Alibi. Keigo Higashino hat seinen Lesern hier eine großartige Geschichte präsentiert, die in ruhigem, sogartigem Schreibstil und subtiler Spannung daher kommt, die einen das Buch kaum noch aus der Hand legen lässt. Yasuko wird bei dem Katz-und-Maus-Spiel, das sie mit der Polizei treibt, unterstützt von ihrem Nachbarn, Ishigami, einem Mathematikgenie, in meinen Augen ein richtiger Nerd, der alles tut, um die Täterin zu decken. Was treibt ihn an? Wer agiert so selbstlos? Für meinen Geschmack hat der Autor hier großartige Unterhaltung der ganz besonderen Art geboten, dafür gibt es von mir selbstverständlich die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!
- Deborah Crombie
Beklage deine Sünden
(32)Aktuelle Rezension von: July2503Duncan Kincaid und Gemma James - ein Polizistenpaar, welches Spannung garantiert. :-)
Als die Leiche der jungen Reagan in einem Gemeinschaftsgarten gefunden wird, ergeben sich viele Fragen. Gemma wird durch die Freundschaft zu MacKenzie in diesen Fall hineingezogen und muss wohl oder übel der leitenden Ermittlerin zur Hand gehen. Ihr Mann Duncan trifft sich währenddessen mit seinem ehemaligen Vorgesetzten, und erfährt ein paar Dinge, die für schlaflose Nächte sorgen. Als nach diesem Treffen sein Vorgsetzter niedergeschlagen aufgefunden wird, beginnt Duncan mit den Ermittlungen, die er kaum jemandem gegenüber erwähnen sollte... immerhin begibt er sich und seine Familie damit in höchste Gefahr. Doch dank guter Freunde erfährt er Unterstützung - und diese braucht er auch. Gemma stößt währenddessen auf Nachbarschaftsclinch und viel Geheimniskrämerei - kommt dabei dem Täter aber immer näher... Duncan kommt ebenfalls mit großen Schritten voran, und als er vor des Rätsels Lösung steht - könnte es schlimmer kaum kommen...
Ein typischer Roman von Deborah Crombie - ich finde mit zunehmender Bücherzahl steigt die Spannung von Buch zu Buch. Der Schreibstil ist flüssig und leicht nachvollziehbar. Zwar nimmt das Buch hin und wieder Bezug auf vorangegangene Bücher, aber selbst, wenn man diese nicht kennen würde, liefert die Autorin immer genug Informationen, sodass man dennoch folgen kann. Ich wurde nicht enttäuscht von diesem Buch, ganz im Gegenteil. :-)
- Peter Temple
Die Schuld vergangener Tage
(7)Aktuelle Rezension von: GulanWeißt du, welchen Ausdruck ich in den alten Zeiten immer gehasst habe?“, sagte ich. „Insider sein. Nun, ich will nicht wieder Insider sein.“
Berglin zündete sich die Zigarette an, Handfläche vor der Flamme, schmale Augen im Licht. „In diesem Fall sind nur du und ich die Insider, Mac“, sagte er. „Wenn du nicht mitmachst, solltest du dir überlegen, den netten jungen Burschen wegzuschicken, den Hund in Pflege zu geben und dich samt der großen Knarre zum Schlafen unters Bett zu legen. Die alten Zeiten sind noch nicht vorbei.“ (S.235)Ned Lowey, Nachbar und Freund von Mac Faraday, wird erhängt in seinem Schuppen aufgefunden. Mac nimmt Neds Enkel Lew bei sich auf. Er zweifelt am vermeintlichen Selbstmord seines Freundes. Auch die Polizei ist nicht völlig überzeugt, hat Mac sogar kurzzeitig unter Verdacht. Mac beginnt der Sache auf den Grund zu gehen. Ein Zeitungsartikel in Neds Unterlagen über den Fund einer Mädchenleiche in einem alten Bergwerksschacht und dessen Arbeitsunterlagen bringt ihn auf eine heiße Spur zu einer Erziehungsanstalt für straffällige weibliche Jugendliche.
Bei seinen Nachforschungen stößt Mac auf diverse Ungereimtheiten Mitte der 80er Jahre – ungefähr der Zeitraum, in dem das Mädchen aus dem Schacht zu Tode gekommen sein muss. Schließlich erfährt Mac, dass auch der damalige Arzt der Anstalt, Dr. Ian Barbie, vor kurzem auf gleiche Weise aus dem Leben schied. Es riecht nach alten Missbrauchsfällen und nach Mord.
Peter Temple ist einer der bekanntesten australischen Krimischriftstellern. In Südafrika geboren, lebt er erst seit 1980 in Australien. Ursprünglich Journalist, veröffentlichte er erst 1996 im Alter von 50 Jahren seinen Debütroman. Seitdem ist Temple international erfolgreich, er gewann fünfmal den australischen Ned Kelly Award, einmal den Dagger Award und auch einmal den Deutschen Krimi Preis. Auch für mich war Peter Temple kein Unbekannter: „Kalter August“ und „Shooting Star“ hatte ich bereits von ihm gelesen. „Die Schuld vergangener Tage“ ist übrigens kein neuer Roman, seit „Wahrheit“ (aus dem Jahr 2009) hat Temple nichts Neues mehr veröffentlicht. „An iron rose“ (so der Originaltitel) ist Temples zweiter Roman aus dem Jahr 1998, der nun erstmals ins Deutsche übersetzt wurde.
Ich wechselte das Thema. „Du musst noch jemandem für mich finden.“
„Meine Güte, ich halt's im Kopf nicht aus.“ Pause. „Wen?“
Ich gab ihm die nötigen Infos: Gabriele Elaine Makin, geboren 1967 in Frankston, ehemalige jugendliche Straftäterin, letzter bekannter Wohnort Cairns. Nicht im Telefonbuch.
„Hoffentlich überlebt sie dein Interesse“, sagte Berglin. „Ruf mich nicht an.“ (S.203)
Missbrauch in einer Erziehungsanstalt? Darin involviert sogenannte Stützen der Gesellschaft? Zugegeben, das klingt irgendwie als hätte man so etwas schon mehrfach gelesen oder gesehen. Aber so ganz so einfach macht es Temple nicht, denn es entwickelt sich ein durchaus komplexer Plot, bei dem Mac Faraday von seiner Vergangenheit eingeholt wird.
Ich-Erzähler Mac Faraday arbeitet als Schmied in einer ländlichen Region des Bundesstaates Victoria in der alten Schmiede seines Vaters. Er lebt allein, besucht regelmäßig den lokalen Pub und spielt im örtlichen Club Australian Football. Ein Mann auf der Suche nach Normalität, der aber sein altes Leben nicht abschütteln kann. Denn Mac war mal bei den Feds, der Bundespolizei, als Drogenfahnder tätig. Doch dann ging ein Einsatz richtig schief, eine Informantin und die Zielperson wurden quasi vor seinen Augen liquidiert. Mac war der Sündenbock, einige andere Kollegen profitierten. Wie das damals passieren konnte, wurde nie aufgeklärt, doch Mac erhält über die Nachforschungen zu Neds Selbstmord unerwartet die Gelegenheit, auch seinen alten Fall wieder aufzurollen.
Peter Temple erzählt diese düstere Geschichte mit einem guten Gespür für Tempo und Timing, mit trockenem Humor, präzise und realistisch. Auch wenn zwischen Erstveröffentlichung und Übersetzung ins Deutsche achtzehn Jahre vergangen sind, hat das Buch keinen Schimmel angesetzt – im Gegenteil: „Die Schuld vergangener Tage“ ist richtig gut abgehangen.
- Steven Uhly
Adams Fuge
(15)Aktuelle Rezension von: ArmilleeNoch nie hat mich ein Buch so abgestoßen. Dass es überhaupt einen Verlag gibt, der so eine Geschichte veröffentlicht...!
Hier ein paar Kommentare:
- Freundin "Komisch, schwarzhumorig, überbordend, respektlos, ein ganz großer Spaß."
- taz.de : "Wow, was für ein Buch!"
- Die Zeit : "Ein irrwitziger Barock-Poetry-Slam."
- Spiegel online : "Unglaublich"
Das Thema Inzest an sich ist doch schon eine schmutzige Geschichte. Kann man sowas wirklich als ironische, witzige Unterhaltunglektüre auf den Markt bringen..?
Wer findet das witzig, wenn eine 14-jährige Geliebte schon schwanger ist...? Wer schmunzelt, wenn zwei Halbgeschwister solange Sex miteinander haben, bis der Schwanz wund ist..? Und wer kann sich vor Lachen nicht halten, wenn der besoffene Enkel im Restaurant unter den Tisch rutscht, dort seine Halbschwester oral befriedigt, dann weiterrobbt zur mindjährigen Gliebten seines Vaters und auch da mal eben die Zunge reinhängt...und ach ja..Oma ist ja auch noch da...?! Okay, es riecht nach Urin und alter Haut, aber was solls. Ran da und Oma was Gutes tun.
"Sag mal Junge, was war denn im Restaurant da in dich gefahren?", wollte Oma später wissen.
Das war auf Seite 70, wo ich mich schmutzig vom Lesen fühlte. Fremdschämen nennt man das heute.
Dieses Buch wird nicht verschenkt, oder weitergegeben, sondern resolut und unwiederbringlich entsorgt.
Pfui.
- Michael Connelly
Glutnacht
(7)Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth„Entweder zählt jeder, oder es zählt keiner.“ Auszug Seite 159
„Glutnacht“ ist der dritte Band um LAPD Detective Renée Ballard und der zweite, in dem sie mit Harry Bosch zusammenarbeitet. (der 22. mit Harry) Harry, seit vier Jahren im Ruhestand und mit gesundheitlichen Problemen belastet, muss seinen ehemaligen Kollegen beim LAPD John Jack Thompson zu Grabe tragen. Thompson war eine Legende, hatte in mehr als vierzig Jahren beim LAPD viele Übeltäter aus dem Verkehr gezogen und galt für Generationen von Detectives als großes Vorbild. Bei der Beerdigung übergibt seine Witwe Harry eine Akte, die ihr verstorbener Mann entwendet und jahrelang unter Verschluss gehalten hatte.
Das Mordbuch
Dieses Mordbuch enthält die gesammelten Ermittlungsdokumente eines ungeklärten Mordes an einem jungen Mann. John Hilton war vor fast drei Jahrzehnten in einer Durchfahrt, die für Drogengeschäfte genutzt wird, erschossen worden, in einer Zeit, in der die Mordrate in der Geschichte von Los Angeles am höchsten war. Bosch lässt das keine Ruhe, Thompson war sein Mentor gewesen und sein Moralkodex, dass jedes Opfer zählt, oder kein Opfer zählt, hatte er von ihm. Harry fragt sich, ob Thompson etwas verbergen oder den Fall im Ruhestand bearbeiten wollte?
Bosch darf offiziell natürlich nicht mehr ermitteln und hier kommt Renée Ballard ins Spiel. Aufgrund ihrer Beschwerde der sexuellen Belästigung gegen ihren Vorgesetzen war sie in die ungeliebte Nachtschicht der Hollywood Division verbannt worden. Mittlerweile hat sie sich damit arrangiert. Allein mit der Tatsache, dass sie immer als erste am Tatort ist, um das Verbrechen aufzunehmen, aber am anderen Morgen an die Kollegen abgeben muss, hadert die ehrgeizige Polizistin. Besonders der Fall des Obdachlosen, der tragischerweise in seinem Zelt verbrannte, und den sie an das Fire Department abgeben muss, geht ihr nicht mehr aus dem Sinn. Auch wenn die Ermittlungen nicht mehr in ihren Zuständigkeitsbereich fallen.
Nachts, wenn die Neonreklamen und der Glitter erloschen, war Hollywood ein anderer Ort. … Dann wurde es ein Ort für Raubtiere und ihre Beute und nichts dazwischen, ein Ort, wo die Besitzenden hinter ihren verriegelten Türen in Sicherheit waren und die Habenichtse frei herumstreifen. Auszug Seite 18
Während Bosch und Ballard in dem ungelösten Cold Case ermitteln und überraschenderweise ziemlich schnell Hinweise auf den vermeintlichen Mörder finden, kommt noch ein dritter Fall hinzu, in dem der Lincoln Lawyer auftaucht, eine weitere Figur aus dem Connelly-Universum. Anwalt Mickey Haller verteidigt einen Mann, der des Mordes an einem sehr angesehenen Supreme-Court-Richter angeklagt ist. Er bittet Bosch, seinen Halbbruder um Hilfe, denn trotz des Geständnisses seines Mandanten und stichhaltiger Beweise ist er von dessen Unschuld überzeugt. Bosch willigt ein und versucht einen Zeugen zu finden und in den Zeugenstand zu bringen. Dafür soll Haller ihn bei einer Klage gegen die Stadt Los Angeles vertreten, da er die kürzlich bei einer Routineuntersuchung erhaltene Diagnose einer chronischen Erkrankung berufsbedingt einstuft.
Das Dreamteam
Connelly hat mit der Figur des Harry Bosch, einem bissigen Polizisten, der sich nur der Fairness und Gerechtigkeit verpflichtet fühlt, eine Ikone geschaffen. Und nach unzähligen Romanen und sieben Staffeln der Fernsehserie Bosch fand ich die neue Figur der Renée Ballard richtig erfrischend. Als sie im zweiten Band auf Harry traf, habe ich gejubelt, obwohl sie auch da schon etwas in den Hintergrund tritt. Und jetzt in „Glutnacht“ wird sie fast von Bosch und seiner Strahlkraft überrollt. Ich hätte gerne mehr über die gebürtig aus Hawaii stammende, unkonventionelle Polizistin erfahren. Ich glaube, sie hat auch das Potential dazu. Sie lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen und wenn sie auf ihren ehemaligen, verhassten Chef Olivas trifft, sprühen die Funken.
Die beiden Einzelgänger ergeben zusammen ein perfektes Ermittlerduo, sind gleichberechtige Partner, die sich ergänzen, Ballard mit ihrem aktiven Job beim LAPD und Bosch mit seiner langjährigen Erfahrung. Zusammen ermitteln sie in drei verschiedenen Fällen bis zu der nachvollziehbaren Auflösung.
Das Fazit
Wie bei fast allen Romanen aus dem Connelly-Kosmos führt der Spezialist für Polizeikrimis mehrere Handlungsstränge in gewohnter Qualität zu einem feinen Plot zusammen. Die realitätsnahe Schilderung der Polizeiarbeit sowie die detaillierten Beschreibungen der Gerichtsverfahren sind genauso glaubwürdig wie unterhaltsam. Trotz einiger Gefahrenszenen für die beiden Protagonisten und gelegentlichen Actionszenen schleicht sich die Spannung eher langsam an. Die Aufklärung der Fälle steht bei Connelly immer im Vordergrund.
Im Original gibt es bereits zwei weitere Bände mit Bosch und Ballard. Im Nachlass von John Jack Thompson gibt es noch einen weiteren Fall, und den wollen sich die beiden Einzelkämpfer als nächstes vornehmen. Und ich werde auch wieder zu dem wunderschön vom Kampa-Verlag designten Cover greifen und Bosch und Ballard durch die Straßen von Los Angeles begleiten.
Fun Fact: Amazon will das Bosch-Universum um zwei weitere Serien um die Detective Jerry Edgar und Renée Ballard erweitern und arbeitet an der Entwicklung.
Weiterer Fun Fact: Es gab kürzlich für eine Charityaktion ein T-Shirt käuflich zu erwerben mit der Aufschrift: Everybody counts or nobody counts (Ich habe es dann doch nicht bestellt. )
- Manfred Bomm
Irrflug
(10)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisAls die Sekretärin der Flugschule Hauff an ihrem Arbeitsplatz eintrifft, liegt eine unbekannte Tote vor dem Hangar aus dem ein Flugzeug, eine Cessna fehlt. Die örtliche Polizei holt sich KHK August Häberle als Unterstützung zumal die meisten Hobbypilotinnen und Piloten ohnehin in Göttingen und Umgebung wohnen.
Während Häberle und sein Kollege Mike Linkohr sich noch mit einer Gruppe von Fliegern, die sich gerne im nahe gelegenen Wirtshaus treffen, beschäftigen, taucht im ortsansässigen Softwareunternehmen die Steuerfahndung auf, in dem der Betriebsprüfer der Finanz soeben auf dubiose Geldflüsse gestoßen ist. Steinke, der Besitzer gibt sich ahnungslos und wundert sich über die Fehlzeiten seinen Finanzchefs.
Häberle wird, ob seines gemütlichen Äußeren und seines höflichen Auftretens manchmal unterschätzt. Dabei steckt in ihm ein gewiefter Kriminalist, der nicht nur über eine sehr gute Kombinationsgabe, sondern auch über Ministerium übergreifende Kontakte verfügt.
Was Häberle und Linkohr in diesem komplexen Fall aufdecken, lässt Mike Linkohr mehrmals den Spruch »Da haut’s dir’s Blech weg« los lassen.
Meine Meinung:
Diesen zweiten Krimi mit August Häberle und Mike Linkohr habe ich grundsätzlich mit Genuss gelesen. Er bietet Spannung und Dramatik sowie Einblick in die Faszination Fliegerei. Grinsen musste ich, dass Häberle den Begriff „Abfangjäger“ ziemlich wörtlich nimmt. Wirtschaftskriminalität und ein Gewaltverbrechen sorgen für genügend Aufregung bis zum filmreifen Showdown am Schluss.
Ich mag Manfred Bomms Schreibstil, doch diesmal hat mich die Beschreibung der Protagonistinnen ziemlich gestört. Unabhängig vom Alter der Frauen sind fast alle mit knappen oder ausgefransten Shorts und knallengen Blusen sowie High Heels bekleidet. Auch die Wirtin des „DownTown“ trägt „überaus knappe Shorts“ und „legt ihre nackten Beine übereinander“. Das klingt nach Bar oder Animierlokal und nicht nach einem bodenständigen Wirtshaus. Und in einem solchen Outfit fliegen? Über den Wolken mag die Freiheit zwar grenzenlos, wird aber saukalt sein.
Eine weitere, wenn auch nur kleine Kritik muss ich auch noch anbringen: Der Spruch »Da haut’s dir’s Blech weg« wird schon recht inflationär gebraucht. Möglicherweise stört er im Sprachgebrauch nicht ganz so sehr, wie hier niedergeschrieben.
Somit bin ich gleich bei der Fliegerei: Die Beschreibung der technischen Details sowie der Formalitäten rund ums Fliegen hat mir sehr gut gefallen. Nun ja, dass Flugzeugtreibstoff wie Jet A1 nicht unbedingt umweltfreundlich ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. In Fliegerkreisen wird natürlich über mögliche Beschränkungen wegen der CO2-Belastung lautstark gemeckert.
Schmunzeln musste ich über die von vielen Menschen als ungerecht empfundene innerdeutsche Verteilung von Budgetmitteln für die Infrastruktur wie Straßen oder Bundesgebäuden. Das kenne ich auch aus Österreich, wo sich einzelne Gemeinden und Bundesländer benachteiligt fühlen.
Fazit:
Die „überaus knappen Shorts“, die sich wie eine Uniform für Frauen durch den Krimi ziehen und das all gegenwärtige »Da haut’s dir’s Blech weg« kosten diesmal den 5 Stern.
- Boris Akunin
Der Tod des Achilles
(27)Aktuelle Rezension von: Bella5Inhalt:
Moskau 1882. Nach sechs Jahren Dienst beim russischen Botschafter in Japan kehrt Fandorin wieder in seine Heimat zurück. Sogleich wird er mit dem Tod seines alten Freundes General Sobolew konfrontiert. Erste Ermittlungen führen zu einer Dame deutscher Herkunft. Wollten die Deutschen den berühmten General, der die Türken besiegte, ausschalten
und so Rußland schwächen? Oder gibt es auch in Rußland Kräfte, die ihn fürchten?
Meine Meinung:
Im Zentrum dieser Erzählung steht eine große Verschwörung. Die Gesellschaftskritik, die bereits in Band 1 ("Fandorin") anklang, erreicht hier den vorläufigen Höhepunkt.
Intrigen, Seilschaften, Geheimnisse und Nepotismus - eine wahre Schlangengrube, dieses Moskau!
Besonders interessant ist aber die Figurenzeichnung - es gibt neue Helden, etwa Fandorins japanischen Diener Masa, der den plot angenehm bereichert, ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten aus Band 1 (ich verrate nicht, welcher es ist!) und neues, geheimnisvolles "Personal". Die deutsche Sängerin Wanda ist eine interessante Figur; besonders faszinierend fand ich aber die Charakterisierung eines Schurken, für den man durch Akunins feine Figurenzeichnung fast schon Verständnis bzw. Sympathie entwickeln kann! Nach den ausführlichen Anfang sollte man den Roman auf keinen Fall zur Seite legen, denn im Mittelteil gewinnt die Geschichte an Brisanz, um schliesslich in einem ambivalenten Ende zu münden.
Mal wieder ein toller historischer Krimi, der nach einem etwas zaehen Beginn absolut zu überzeugen weiß! - Stuart MacBride
In Blut verbunden
(18)Aktuelle Rezension von: benfiKURZBESCHREIBUNG:
Durch eine Versetzung in die Provinz ist Detective Sergeant Logan McRae nun wieder ein uniformierter Polizist. Das bedeutet für Logan jede Menge geringfügiger Verbrechen rund um die Ortschaften Banff bis Peterhead im Norden von Aberdeen. Drogen sind jedoch auch im Hinterland ein Problem, so versucht Logan hauptsächlich die Dealer Colin 'Klingon' Spinney und Kevin 'Gerbil' McEwan festzunehmen und den Drogenring herum hochzunehmen. Allerdings übernimmt diesen Fall schnell Detective Superintendent Young , dem der ehemalige Aberdeener Polizist bei den Ermittlungen allerdings immer wieder in die Quere kommt. Auch als in einem stillgelegten Schwimmbad in Banff die Leiche eines jungen Mädchens gefunden wird, muss McRae den Fall schnell abgeben. Doch diesmal ist es DCI Roberta Steel, die den Fall übernimmt - Logans ehemalige Vorgesetzte, die ihn persönlich zur 'beruflichen Entwicklung' in die Provinz verbannte. Und diese ist wie eine Klette und zwingt Logan in diesen Fall. Allerdings kommen sie kaum voran - das Mädchen scheint nicht vermisst gemeldet und es gibt keinerlei Hinweise auf ihre Identität. Wäre da nicht noch der Prozess gegen den Verbrecher Graham Sterling, der zu platzen droht, da Logan diesen gesetzeswidrig festgenommen haben soll, hätte er wohl unter weniger Druck arbeiten können, doch so allerdings scheinen alle Fälle keinen guten Ausgang zu nehmen. Endet Logans Polizei-Karriere hier in der Provinz?
KOMMENTAR:
Das Buch 'In Blut verbunden' ist schon der neunte Schmöker der Krimi-Serie um den Detective Sergeant Logan McRae. Der schottische Autor hat es auch diesmal geschafft, seine Charaktere und seinen Schreibstil neu zu präsentieren. Was in den bisherigen Büchern etwas an Polizeiarbeit und besonders des Verhaltens derer ziemlich überzogen schien, ist nun am Lande fast schon untertrieben; besonders wenn es um die permanente Unterbesetzung der Truppe geht. Irgendwie kann man das Stuart MacBride viel eher abnehmen. So kombiniert der Autor vertraute Dinge aus seiner Logan-McRae-Reihe mit neueren Elementen - der sympathische Anti-Held in richtiger Polizeiuniform ist da schon der erste Leseschmaus. Dazu erweitert er sein kleines Universum um tolle neue Charaktere. Sei es nun die strebsame Polizistin Janet Nicholson oder der etwas behäbige Constable Quirrel, welcher von allen nur Tufty genannt wird, diese machen das Lesen des Buches noch interessanter. Aufgrund der Menge an Fälle ist es anfangs recht schwer zu erkennen, welches nun eigentlich das Hauptproblem sei, was gewiss Neulesern etwas problematisch anmutet. Routinierte Leser der Romane von MacBride sind dessen aber nun schon vertraut. Im Grunde ist es auch wirklich so, dass ein Sergeant sich nicht nur mit einem Fall herumschlägt. Mir hat der Roman ziemlich gefallen - die Hauptcharaktere passt bestens in den Norden Schottlands mit seiner Erfahrung aus der Stadt Aberdeen und auch gerade diese kleineren Polizeiaufgaben würzen den Roman. Natürlich kann man nun kritisch schauen und sagen, dass die Hälfte der Seiten ja dann unnütz wären - aber ich sehe die Romane um Logan McRae wirklich so, dass sie mehr erzählen, als nur einen Kriminalfall. Dessen sollte man sich jedoch bewusst sein, bevor man sich das Buch zur Hand nimmt. Leider sagt der Klappentext wenig darüber aus. Für alle Freunde der Serie sei gesagt, dass auch die schon kultig zu nennende Charaktere DCI Roberta Steel auch in dem Werk 'In Blut verbunden' nicht zu kurz kommt. Diese ist zusammengefasst ein etwas bodenständigerer Roman, welcher allerdings viel mehr Tiefe ausweist, als einige Vorgänger und ihn somit wertvoll macht. Das Buch endet übrigens mit einer Frage, welche je nach Antwort den nächsten Logan McRae Roman etwas anders aussehen lassen könnte...8,3 Sterne
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