Bücher mit dem Tag "organisierte kriminalität"
107 Bücher
- Stieg Larsson
Verdammnis
(2.576)Aktuelle Rezension von: WelpemaxDas Buch "Verdammnis" ist für mich wesentlich besser als der erste Teil "Verblendung". Die Fehler, die im ersten Teil auftauchten, hat Stieg Larsson im zweiten Teil einfach nicht mehr gemacht. Der Erzählstil ändert sich nicht, was auch gut ist, denn Stieg Larsson steht für erzählerische Dichte, Detailgenauigkeit und für Charaktere die Profil haben. Das Buch ist sehr spannend geschrieben, was nicht zuletzt daran liegt das ein Dreifachmord vorliegt und die Polizei einfach irgendwie immer mehr Details bekommt aber nicht wirklich in der beweisführenden Ermittlung weiterkommt. Vielmehr geht es darum, was man selbst vermutet, auch wenn es teilweise sehr schwer vorstellbar ist. Das ist es auch, was mich wirklich fasziniert hat und was der Autor auch gut dargestellt hat, daß es bei einer scheinbar aussichtslosen Konstellation es doch noch eine Hintertür gibt, die man nicht für möglich hält. Ich muss dennoch betonen, dass mir das Buch sehr viel mehr Spaß bereitet hat als der erste Teil und es war auch diesesmal kein Kampf es bis zum Ende zu lesen. Aber ganz lassen konnte es der Autor auch dieses Mal nicht, man muss erwähnen das Stieg Larsson sehr gern vom Thema abschweift und er allzugern noch unwichtige Dinge in seine Geschichte mit einfügt, wie in diesem Buch das Intermezzo mit dem Fuchs, im Prinzip total unnötig. Und auch negativ anzumerken ist für mich, dass ein Cliffhanger vorliegt, dass hätte man mit 3 oder 4 Seiten länger noch zu einem normalen Abschluss bringen können.
- Karsten Dusse
Achtsam morden
(805)Aktuelle Rezension von: ElOlorDeUnLibroBjörn ist Strafverteidiger für Bandenkriminalität und während er täglich nichts anderes als Arbeit im Kopf hat, leidet sein Privatleben darunter extrem. Seine Frau Katharina setzt ihm ein Ultimatum: entweder er ändert sein Leben mithilfe eines Achtsamkeitsseminars, oder sie und die gemeinsame Tochter Emily werden wegziehen. Björn findet bei dem Achtsamkeitsseminar nicht nur sich selbst wieder - sondern auch achtsame Methoden, unliebsame Menschen auf nicht besonders legalem Wege loszuwerden...
Meine Meinung:
Das Buch wollte ich schon lange lesen, da es einerseits lustig und gleichzeitig skurril klang. Dennoch hatte ich immer etwas Angst, dass es mir nicht gefällt, weil es ja doch seeeehr weit weg ist von dem, was ich normalerweise so lese.
Doch ich wurde echt positiv überrascht.
Die Geschichte ist total unterhaltsam und lustig. Kein Krimi, eher eine Parodie von einem Krimi.
Die Dialoge sind teilweise zum schreien komisch und auch die Handlung ist echt witzig.
Sehr gerne mehr davon!
Den einzigen kleinen Abzug bekommt das Buch dafür, dass die Achtsamkeitsübungen quasi dauernd wiederholt wurden.
Zu jedem Kapitelbeginn gibt es eine kleine Übung. Diese wird dann während des Kapitels erneut zitiert und Björn wendet die Übung in seiner zugegebenermaßen doch sehr freien Interpretation an... Dennoch: die Wiederholungen jedes Kapitel hätt ich jetzt nicht gebraucht.
Sonst ein rundum gelungenes Buch und ich freue mich, die Fortsetzungen zu lesen.
Fazit:
Tolle Unterhaltung, definitiv mal was anderes.
- V. S. Gerling
Die Farm
(29)Aktuelle Rezension von: Giorgio_BrunelloEs geht beinahe "harmlos" an ... dann nimmt die Geschichte mächtig Fahrt auf. Auch wenn hier nichts verraten werden soll: es geht um das seit vielen Jahren aktuelle Thema von Spenderorganen ...
Faszinierend ist das Ermittlerpärchen: bei den beiden geht der kriminalisitsche Job und das Privatleben herrlich ineinander und durcheinander. Keine Überraschung, dass die Ideen manchmal mit dem Autor durchgehen - Drehungen und Wendungen wie in einem rasanten Riesenslalom verführen zum immer weiterlesen.
Schön, dass Nicolas und Helen bei bookspot über mehrere Bücher hinweg eine Heimat gefunden haben.
- Leif Tewes
Tag Null
(37)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMit "Tag Null" wagt sich Leif Tewes direkt auf ungewöhnliches Terrain: In die Psyche eines Auftragsmörders. Tom ist kein gewöhnlicher Genre-Protagonist und ganz sicher kein Held. Trotzdem ist es Tewes gelungen, ihn so zu konzipieren, dass er ein interessanter Charakter ist. Verrückterweise konnte er bei mir sogar mehr Sympathiepunkte sammeln als das Polizistenteam, das den erzählerischen Gegenpart zu Tom bildet. Im Vergleich zu Tom, dessen Leben und Gedanken ich gut kennenlernte, blieben die Polizisten eher farblos. Einzig Kommissar Berg zeigte hier und da ein wenig Persönlichkeit, ohne mich jedoch vollständig von sich überzeugen zu können.
Die Geschichte selbst ist lange Zeit eher zäh zu lesen und brachte mich mehrfach kurz davor abzubrechen. Es gibt viele Rückblicke in die Vergangenheit, die jedoch anfangs nicht z.B. durch Kapitelüberschriften als solche erkennbar sind. Die Informationen werden zwar im Verlauf der Handlung "nachgeliefert", aber eine gewisse Orientierungslosigkeit stellte sich bei mir trotzdem ein. Statt Spannung zu empfinden, war ich des Öfteren bloß verwirrt.
Einzig das Interesse an Toms Schicksal ließ mich hartnäckig weiterlesen. Dafür wurde ich schlussendlich im letzten Drittel belohnt. Scheinbar von jetzt auf gleich schnellt die Spannung nach oben und steigert sich hin zu einem Finale, das - wenn schon nicht vollkommen überraschend - dann doch wenigstens passend für die Geschichte ist.
Tewes' Schreibstil ist klar und sachlich. Er fokussiert sich auf die Handlung; Gedankengänge fließen nur beiläufig ein. Besonders auffällig ist die häufige Verwendung der indirekten Rede. Ob es nun Rückblicke in die Vergangenheit sind oder längere Gespräche - sie werden vielfach indirekt wiedergegeben, was den Szenen einiges an Lebendigkeit und Spannung nimmt. Chancen, einzelne Charaktere über ihre Sprache, Mimik und Gestik deutlicher zu zeichnen, wurden hier leider häufig vergeben.
Zudem sind mir einige Komma- und Buchstabenfehler aufgefallen, die zwar nicht direkt den Lesefluss stören, aber mir dennoch negativ in Erinnerung bleiben.
FAZIT
"Tag Null" punktet mit einem ungewöhnlichen, aber trotzdem überzeugenden Protagonisten, den man so nicht alle Tage entdeckt. Abgesehen davon ist es jedoch eine eher zähe Geschichte, die trotz interessanter Thematik nicht wirklich überzeugen kann. - John Dickie
Cosa Nostra
(66)Aktuelle Rezension von: Stefan_NoffkeIrgendwie dachte ich mich auch intensiver mit dieser Thematik beschäftigen so wollen, respektive müssen. Die Bilder in dem Buch sind schon FSK18 aber auch echt. Nunja. Im Urlaub hat es mir einige Stunden Zeit gekostet. Gekostet. Ja. Eventuell wäre ein anderes Buch zum 10x zu lesen doch besser gewesen.
- Roberto Saviano
Gomorrha
(182)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerGomorrha ist ein Sachbuch, so wird es beschrieben und das sollte man auch im Hinterkopf behalten. Es wird an keiner Stelle echte Spannung aufgebaut, dessen sollte man sich bewusst sein, somit kann es sich an manchen Stellen etwas ziehen. Auch die vielen verschiedenen Personen sind durchaus etwas verwirrend. Allerdings war das Buch für mich auch ein sehr interessantes und auch schockierendes Buch, vor allem das Ende hat es noch einmal wirklich in sich, ohne jetzt zuviel verraten zu wollen
- Mario Puzo
Der Pate I
(433)Aktuelle Rezension von: itwt69Die Geschichte der Mafia in Amerika wird spannend und interessant erzählt, im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Personen, hauptsächlich natürlich Sizilianer. "Don" Corleone und seine Familiengeschäfte sind brutal und alles andere als legal, aber man kommt nicht umhin, ein gewisses "Verständnis" aufzubringen.
- Claudius Crönert
Der stumme Junge
(12)Aktuelle Rezension von: Alex1309Das Cover und auch der Klappentext machen neugierig auf diesen Thriller von Claudius Crönert. Der Schreibstil ist flüssig, locker und mit der nötigen Spannung. Diese Spannung ist von Beginn an gegeben und hält bis zum Schluss, auch wenn es keine typische „Thriller-Spannung“ ist.
Allerdings hat mir der erste Band um die Ermittlerin Larissa Rewald mehr gefallen, hier in diesem Buch verliert sie für mich etwas an Sympathie, aber dennoch ist es ein tolles Buch der Lust auf mehr macht.
- Andreas Franz
Das achte Opfer
(341)Aktuelle Rezension von: WolfhoundJulia Durant zeigt auch weiterhin, was sie kann.
Der zweite Teil der Reihe konnte mich genauso überzeugen wie bereits der erste Teil. Weiterhin problematisch finde ich die damalige standartisierte Darstellung von rauchenden und trinkenden Kommissaren, aber damit habe ich mich arrangiert.
In diesem Fall werden hochgestellte Persönlichkeiten der Frankfurter Gesellschaft vermeintlich ohne Verbindung auf besondere Art und Weise umgebracht. Gleichzeitig lernen wir ein wenig mehr über das Leben und die Vergangenheit von Julia Durant durch ihren Besuch bei ihrem Vater. Es ist wieder ein sehr spezieller Fall, kaum vorstellbar und doch irgendwie greifbar.
Etwas zu konstruiert fand ich das Wiedersehen von Hellmer mit einer vergangenen Liebe aus früheren Zeiten. Aber wer weiß, wie sich das noch entwickelt. Dennoch mag ich die Entwicklungen der Kommissare, allen voran Hellmer, der anscheinend durch seine neu aufgewärmte Liebe die Kurve in seinem Leben bekommen hat.
Für mich ein solider Krimi, den man gut zwischendurch lesen kann, wenn man sich auf einfache Sprache, grobe Gewalt und deren Darstellung einlassen kann.
- Anna Enquist
Streichquartett
(13)Aktuelle Rezension von: StefanieFreigerichtDas namengebende „Streichquartett“ besteht aus vier Hobbymusikern, einzig Hugo, die erste Geige, hat sein Studium am Konservatorium beendet. Der geschiedene Vater einer dreijährigen Tochter arbeitet aber nur mehr in der Verwaltung der Musik, als Leiter des (Musik-) Zentrums, das aufgrund schrumpfender Subventionen mehr schlecht als recht fortbesteht. Seine ältere Cousine Heleen ist die zweite Geige – die typische Überengagierte, die sich immer kümmert, um ihre drei Söhne, als Mitglied einer Gruppe von Brieffreunden für Häftlinge, um Pflanzen, das Essen, als Krankenschwester. Hier arbeitet sie zusammen mit der Ärztin Carolien, der Cellistin, die ihr Musikstudium zugunsten der einträglicheren Medizin aufgegeben hat – und für eine Familie mit Jochem, Bratsche und Instrumentenbauer.
Anna Enquist zeichnet diese Charaktere für mich jederzeit nachvollziehbar und lebensnah in aller Tiefe und all ihren Unterschieden, mit ihren Nöten. Besonders das Ehepaar Carolien und Jochem muss mit einem schweren Schicksalsschlag klarkommen, dem Jochem bislang nur Zorn entgegensetzen kann, Carolien hingegen Sprachlosigkeit, Erstarrung, Abmagern.
Einzig im Musizieren finden alle regelmäßig Trost, gewinnen aber auch aus der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Stücken - ich habe früh begonnen, in einiges davon bei der Lektüre hineinzuhören, es später allein zu genießen. Die Autorin schafft es, mir als Nicht-Musikerin das Wechselspiel im Quartett nahezubringen, die besondere Wirkung der Werke und ihrer Teile, die Instrumente; das, was ich gar nicht verstand, hielt sich sehr in Grenzen. Soweit ein Genuss:
„Gottverdammt, denkt Jochem, eine richtiggehende Ansprache. Das ist lange her. Was will sie jetzt? Zustimmung will sie, die Erlaubnis, für immer und ewig in Trauer bleiben zu dürfen. Ich höre es, aber ob ich es auch verstehe? Sein Blick wandert über das Instrument [Anmerkung: eine Gambe], das auf der Werkbank liegt. Man kann es so nehmen, wie es ist: bescheidener Klang, schwer zu regulieren, für ein begrenztes Repertoire geeignet. Man kann auch auf Veränderung aus sein, sich einen größeren Klang wünschen, von einer Form träumen, die eine breitere Entwicklung ermöglicht: einem Cello also. Er nickt. Das ist der Unterschied, den sie meint.“
Als das Hobbyquartett beschließt, ein Stück einzustudieren für den Geburtstag von Caroliens Praxis-Mitinhaber Daniel, stürzt ein unerwarteter Besucher das Leben aller ins Chaos. Und hier kommen meine Bedenken – brauchte es diesen zweiten Eingriff des Schicksals? Ich hatte eine Art Kontrapunkt erwartet zu dem Verlust von Carolien und Jochem, etwas, was beiden wieder einen Sinn gibt oder ihren Verlust einordnet, keinen zweiten Schnitt, im wahrsten Sinne. Das allein wäre vielleicht noch gegangen für mich, wenn es nicht so unabdingbar eine Fortsetzung gäbe; allein dadurch bekommt das Ende etwas, bei dem ich als Leser nicht einmal wusste, ob das offen oder geschlossen sein sollte. Auch vom Nebenstrang mit dem früheren Lehrer von Carolien und Hugo, Rainier van Aalst, der erkennt, dass er aufgrund seines fortgeschrittenen Alters mehr Unterstützung benötigt, und sich im wahrsten Sinn des Wortes über seine Vorurteile und Ängste hinaus-wagt, hätte ich mir ein anderes Hinzulaufen auf die Haupthandlung gewünscht, vielleicht über die gemeinsamen Bezüge Kinder, Hoffnungen, Verlust, Musik,…
Dazu spart die Autorin nicht mit Sozialkritik in ihren Spitzen gegen das niederländische Gesundheitswesen und die Politik, besonders zu den Themen Altenpflege (mehr schlecht als recht), Kulturförderung (schlecht, da ohne Budget inexistent), Immobilien und Verkehrswesen (ganz schlecht, da mafiös) – übrigens sei das Buch an diesen Stellen leicht dystopisch, so die Süddeutsche Zeitung, aha, deshalb konnte ich dazu nichts finden, aber das versteht so richtig wohl nur ein Niederländer. Ich habe übrigens in der Realität noch nie erlebt, dass sich vier Personen so einig zur Politik waren - für mich schoss das reichlich über das Ziel hinaus, weil es mir rüberkam wie „Person geht in den Wald – einer der Politiker war mal im Wald, Politiker ganz schlecht“ – „Politiker benutzt Löffel – Politiker hat mal alten Leuten Löffel weggenommen, ganz schlecht“. Inwiefern die Aussagen in der Realtät fußen, haben ich zur Gesundheitspolitik nachzuvollziehen versucht, kam aber auf keinen grünen Zweig (ja, es gab Änderungen, so eindeutige Zuständigkeiten von Ärzten für bestimmte Patienten. Wer wie meine Familie nahe einer Großstadt lebend letztens miterleben durfte, KEINE Termine bei akuter Lungenentzündung oder in einem anderen Fall bei Bronchitis seit 5! Wochen zu bekommen, teils trotz Privatversicherung, WILL aber auch in Deutschland Änderungen, statt zum Bereitschaftsdienst zu gehen).
Ohne diese Anteile wäre der Roman bei mir also mit fünf Sternen plus zum Ende gekommen, doch so mag ich nur vier geben (auch, weil der Krimileser in mir nicht nachvollzieht, warum sich vier Personen nicht gegen eine zur Wehr setzen – siehe Spoiler). Der Folgeroman liegt bereits bereit.
Spoiler: Hugo flieht ohne seine Tochter? Die nehmen sich den Eindringling nicht gemeinsam vor, sondern gehorchen brav? Welche zusätzliche Komponente gibt es dadurch, dass Rainier als zweites Opfer alt ist, darauf wird sehr herumgeritten? Rainier kann das Fenster öffnen – danach aber nicht durch selbiges hinaus sich in Sicherheit bringen? Sein Eindringling ist sich seiner Sache so sicher, dass er Rainier nicht fesselt, einsperrt, ähnliches, während er duscht? Warum benutzt die Polizei keine Richtmikrophone am Boot, war das Geld auch da zu knapp – aber für Sprengstoff reicht es? Überhaupt Rainier: er soll über achtzig sein, Carolien aber war vor 25 Jahren achtzehn. Damit wäre sie jetzt 43, damit Rainier mindestens 37 Jahre älter als sie – sie hätte somit mit achtzehn ein Verhältnis mit einem über 55jährigen gehabt, und das, bis sie heiratete und Kinder bekam, was ja – das älteste Kind war vor zwei Jahren zwölf, sie trennte sich für die Familiengründung – also bis gut in ihre Zwanziger Jahre gedauert haben dürfte, er also längst Anfang Sechzig war. Ja, gibt’s – aber so oft dann doch nicht mit so einem heftigen Altersunterschied. Abgesehen davon: was bringt hier genau diese gemeinsame Vergangenheit, Lieblingsschülerin reichte nicht?
Dissonanzenquartett von Mozart https://www.youtube.com/watch?v=6zbNgyJkzdw
Bach: Präludium der ersten Suite https://www.youtube.com/watch?v=mGQLXRTl3Z0
Bach: Kunst der Fuge https://www.youtube.com/watch?v=YqXZtGyFyDo
Mozarts Quintett in g-Moll https://www.youtube.com/watch?v=hEFu9iV0Zxw
Haydn für Streicher …es wird nicht gesagt, welches Stück, daher: Überraschung! https://www.youtube.com/watch?v=mBmCcSz6HWw&list=RDQMgAGi01CAV9s&index=4
Mozart Quartett in d-Moll https://www.youtube.com/watch?v=_dSaoEvodhg
Schubert Der Tod und das Mädchen https://www.youtube.com/watch?v=ovEYC-mFjvU
https://www.perlentaucher.de/buch/anna-enquist/streichquartett.html
https://www.deutschlandfunkkultur.de/anna-enquist-streichquartett-filigrane-verwebungen-von.1270.de.html?dram:article_id=335621 - Florian Schwiecker
Die siebte Zeugin
(345)Aktuelle Rezension von: Nathaly_SchusterIch mag den schreibstil sehr und die kurzen Kapitel haben mir sehr durch das Buch geholfen und ich konnte immer den Überblick der jeweiligen Personen behalten, eine super Beschreibung und Abgrenzung der jeweiligen Szenen.
Ich fande es von Seite 1 super spannend und bin wirklich nur so durch das Buch geflogen und habe es innerhalb von 24 Stunden gelesen. Tobias war mir am anfang ein wenig suspekt aber das hat sich mit der Zeit dann auch gelegt. Auch Jarmer ist mir erst im Verlauf der Geschichte sympathischer geworden.
Rocco hingegen fande ich von der ersten Sekunde an sehr interessant und es hat mir vorallem durch ihn sehr Spaß gemacht der Geschichte zu folgen. Auch seine familiäre Lage war hin und wieder sehr ergreifend und auch die Momente mit Alessia waren sehr emotional.
Das Nikolas nicht Aussagen wollte bzw. Auch Rocco gegenüber nichts hat sagen wollen war lange Zeit echt komisch und hat einen die Neugier nicht verlieren lassen. Mit dem Ende habe ich so auf jeden fall nicht gerechnet und war sehr überrascht.
Alles in einem ein wirklich toller Auftakt der Reihe, sehr spannend, super Schreibstils und eine gute Storyline! Sehr empfehlenswert ✨️
- Nathalie Boegel
Berlin – Hauptstadt des Verbrechens
(9)Aktuelle Rezension von: Andrea-KarminrotDie dunkle Seite Berlins, in den Goldenen Zwanzigern. Die Hauptstadt hat es schon immer etwas bunt getrieben. Während der Weimarer Republik wurden einige Gesetze geändert. Dadurch schien sich Berlin wieder einmal neu zu erfinden. Freizügigkeit und Partylaune, Drogen und erstaunliche Vergnügungslokale verführten die Menschen, gaukelten Wohlstand vor. Das Verbrechen nahm eine eigene Dynamik an. Es gab Ringvereine, Betrüger, Prostituierte, Drogenhändler und wer weiß was sonst noch. Doch auch hervorragende Polizeibeamte, die es verstanden wie keine Anderen, Verbrecher und Mörder zu überführen. Dazu zählte vor allem Ernst Gennat (den man auch aus den Volker Kutscher-Romanen, um den Ermittler Gerion Rath, kennt) Ernst Gennat gründete die Berliner Mordkommission. Eine Art der Ermittlung, die bis heute Bestand hat. Immer hübsch der Reihe nach wird ein jeder Fall bearbeitet. Lasst bloß die Leichen so liegen, wie man sie findet. Bis Gennat seine Ermittlungsroutine eingesetzt hatte, wurden Leichen hübsch auf dem Sofa drapiert, damit sie nicht so grausam hergerichtet aussahen!
Die Kriminellen machten sich diese verrückte Zeit zu nutze und erschlichen sich sogar vom Staat Millionen. Sie verführten Staatsbedienstete und Bänker dazu, ihnen Gelder zu ermöglichen, die sie in Saus und Braus wieder unter das Volk brachten. Nebenan saßen die armen Schlucker, die den Kitt aus den Fenstern fraßen und oftmals selber Opfer der Betrüger wurden.
Nathalie Boegel hat sich mit den Verbrechen in der Hauptstadt beschäftigt und eine Zusammenfassung geschrieben, die recht unterhaltsam daher kommt. Spannende Details erfährt man aus den Goldenen Zwanzigern, die gar nicht so golden waren. Sie recherchierte und sammelte interessante Bilder, mit denen sie die Texte in ihrem Buch unterstreicht.
Da werden die Gebrüder Sass erwähnt, die es, mit großem Applaus der Berliner Bevölkerung, fertig bringen, die sichersten Tresore der Stadt zu knacken. Der erste aktenkundige Massenmörder, Friedrich Schumann vom Falkenhagener See, wird beschrieben. Oder auch wie sich die Nazis in der wohl zweit „Rotesten Stadt“ nach Moskau, breit machten und ihre grausamen Verbrechen betrieben.
Für mich war dieses Buch eine Bereicherung. Obwohl mir die Berichterstattung manchmal etwas schwer fiel, fand sich immer wieder ein Kapitel, das mich schmunzeln lies oder mich grauste. Das ganze vielleicht in Romanform verpackt, wäre ein richtiger Knüller. So habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.
Die Zeiten der Weimarer Republik in Berlin waren allerdings auch etwas besonders. So ausgelassen hat die Stadt Berlin bestimmt noch nie und nie wieder danach getanzt!
Nathalie Boegel hat schon bei ihrem Volontariat als Polizeireporterin gearbeitet. Sie ist Fernsehjournalistin für Spiegel TV und hat eine Dokumentation Sündenbabel Berlin – Metropole des Verbrechens 1918-1933 veröffentlicht. Sie drehte schon mehrere Dokumentationen über die Polizei in Deutschland.
- Vincent Kliesch
Die Frequenz des Todes
(325)Aktuelle Rezension von: Mord_und_MilchkaffeeAuch Band 2 der Auris Reihe hat mir gut gefallen. Die Geschehnisse knüpfen gut an den ersten Teil an.
Die akustische Forensik ist für mich persönlich ein sehr spannendes Themengebiet, welches ich so noch nicht in Thrillern gefunden habe.
Der Schreibstil von Vincent Kliesch überzeugt mich auch im Folgeband.
Einige Fragen, die am Ende des Vorgängers offen gelieben sind, werden im zweiten Band wieder aufgegriffen und beantwortet.
Wem Band 1 gefallen hat, wird Band 2 mindestens genauso spannend finden.
- Andreas Franz
Eisige Nähe
(160)Aktuelle Rezension von: BucherpalastIch habe schon einiges von Andreas Franz gehört, weswegen ich mir das Buch gerne von meiner Mama ausgeliehen habe. Jedoch muss ich sagen, dass es mich nicht sonderlich umgehauen hat. Es hatte hier und da ein paar gute Stellen, aber es war eben auch nicht so gut, dass ich euch jetzt sagen würde, dass ihr es unbedingt lesen müsst.
Der Killer giert nach Aufmerksamkeit mit seinem Mord, so sehr sogar, dass er scheinbar mit den beiden Beamten die sich um diesen Fall kümmern spielt. Von den beiden Beamten und dem Mörder abgesehen scheint sich allerdings niemand für den Fall zu interessieren. Das Interesse liegt eher darauf das dieser Fall so schnell wie möglich beendet wird.
Schnell wird klar, dass es hier nicht nur um den Mord geht, der vertuscht werden soll, sondern auch Menschenhandel und Pädophilie.
Inhaltlich wäre es somit auch sehr interessant, allerdings mangelte es für mich hier an der Umsetzung, was sehr schade ist.
Dennoch ist der Roman sehr leicht geschrieben, dass man der Geschichte gut folgen kann, empfehlen dass ihr das Buch unbedingt lesen sollt kann ich nur leider nicht. - Martin Krist
Drecksspiel
(172)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Ich finde die Geschichte recht gelungen. Auch die Kapitel sind schön kurz gehalten und der Spannungsbogen ist gut herausgearbeitet. Bei manchen Szenen hatte ich beim Lesen allerdings ein bisschen das Gefühl, dass sich daran zu lange aufgehalten wird, weshalb ich nicht die komplette Sternenanzahl geben kann.
- Ursula Poznanski
VANITAS - Grau wie Asche
(277)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeCarolin ist wieder zurück in Wien in der Blumenhandlung auf dem Zentralfriedhof. Dort geschehen seltsame Dinge. Gräber werden geöffnet und verunstaltet. Grabschändungen? Morde? Doch nicht nur das, auch Caros eigene Vergangenheit ist nicht mehr allzu fern.
Der zweite Band der »Vanitas«-Trilogie nimmt deutlich schneller Fahrt auf als sein Vorgänger. Wie schon im ersten Buch der Reihe, wird auch hier ein Fall gelöst, der in sich geschlossen ist, während die Hauptstory sich weiterentwickelt. Die Paranoia der Protagonistin wird bewusster, nachvollziehbarer und vor Allem realistischer, da nun bekannt ist, das sie noch lebt. Sie tritt der Polizei (mit der sie wegen des Falls zwangsläufig zu tun hat) ausgesprochen vorsichtig gegenüber, weiß nicht, ob sie dem Kommissar, der in diesem Buch viel vorkommt, trauen kann. Dieser ist definitiv sehr sympathisch, aber ob er wirklich vertrauenswürdig wäre... Caros Kollegen Matti und Eileen sind tolle Nebencharaktere, die der Story Tiefe und auch eine humorvoll Note geben. Die Kurzschlussreaktionen der Protagonistin führen zu teils unerwarteten Wendungen und erhöhen die Spannung trotz kurzem Unglauben beim Leser.
Mein Fazit: Ein deutlich interessanter Fall, mehr Geschehen im Allgemeinen und ein besserer Spannungsbogen haben diesen 2. Teil der Trilogie ungleich besser als Teil 1 gemacht. Er ist kurzweilig zu lesen und macht Lust auf den letzten Band, der trotzdem noch ausreichend Raum für Verbesserung hat.
- Mark Roderick
Post Mortem - Tränen aus Blut
(302)Aktuelle Rezension von: AliceinthewonderlandWorum gehts?
Goran Kyper ist in irgendeine Dunkle Sache reingeraten und bittet seinen Bruder Avram ihn unds seine Familie zu rächen. Gleichzeitug bittet er die Interpolagentin Emilia um hilfe das alles aufzuklären.
So geraten ein Auftragskiller und eine Interpol agentin gegeneinander. Ich muss sagen eine super spannende Sachen zu sehen wie Avram versucht die Polizei zu nutzen ( auch sehr erfolgreich ) um seine Schwägerin zu finden und sich dabei nicht in die Karten schauen zu lassen, da dies für ihn ja wirklich gefährlich werden kann. Die Interpol agentin versucht dies zu unterbinden nur muss ich sagen ohne erfolg.
Der teil der sich um ihre Ermittlungen dreht muss ich sagen ist auch ehr nichzt so toll. Es geht hauptsächlich erst mal darum das sie in den Kollegen aus Frankfurt verliebt ist.... Erst als ihr klar ge,acht wird das sie niemanden vertrauen kann fängt sie ernsthaft an zu ermitteln...
Kann es nur weiter empfehlen aber gebe eine kleine Triggerwahnung raus : den es wird Expliziete gewalt beschrieben und das auch an Kindern.
- Misha Glenny
McMafia
(3)Aktuelle Rezension von: AndreasderkochInhalt (übernommen):
Die Geschäfte des organisierten Verbrechens boomen wie noch nie. Schuld daran ist die Globalisierung, die Kriminellen auf der ganzen Welt ungeahnte Türen öffnet. Eine erschütternde Reportage über eine der Schattenseiten der Globalisierung und eines der größten Probleme unserer Gegenwart.
Misha Glenny ist Experte für das internationale organisierte Verbrechen und deckt erschreckende Zustände auf. Im Gespräch mit Opfern und Tätern, Politikern und Polizisten wird deutlich, wie die organisierte Kriminalität ihren Siegeszug nach dem Zerfall der Sowjetunion antritt. Die politischen, wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen treiben die kriminellen Machenschaften an und die illegalen Netze breiten sich aus wie nie zuvor. Glenny enthüllt das verheerende Ausmaß der globalisierten Mafia und berichtet von nigerianischen Internetkriminellen, chinesischen Menschenschmugglern und kolumbianischen Drogenbaronen. Seine jahrelangen Recherchen in der Unterwelt lassen nur einen bitteren Schluss zu: Das organisierte Verbrechen ist einer der Gewinner der Globalisierung.
Mein Fazit:
Das Buch beschreibt die Entwicklung der organisierten Kriminalität nach dem Zerfall der Sowjetunion, vornehmlich die darauffolgenden zwei Jahrzehnte. Leider fehlen mir persönlich die Auswirkungen auf Westeuropa, mit Bezug auf dortige Strukturen, Wirkungsfelder und Einflussnahmen auf Wirtschaft und Politik. - Mark Bowden
Killing Pablo
(27)Aktuelle Rezension von: Harry_RobsonDas Leben und Wirken des Drogenbarons Pablo Escobar wird hier auf spannende und authentische Weise erzählt. Der Leser erfährt viel über die Geisteshaltung dieses Verbrechers und seine Machenschaften. Dass Bild eines durch und durch kriminellen Menschen wird gezeichnet, dem das Leben Anderer nichts bedeutet. Rücksichtslos nimmt er, was er braucht. Von "Freunden" geschützt, egal ob echt oder bezahlt, konnte er so lange unbehelligt sein Unwesen treiben, dass es mir den Atem verschlagen hat. Die Geschichte endet jedoch gut.
- Linus Geschke
Tannenstein
(113)Aktuelle Rezension von: katha84Tief im Wald liegt Tannenstein. Eine verschlafene Ortschaft ohne jeden Reiz, die eigentlich niemand kennt, der nicht dort wohnt. Doch dann passiert es: 11 Menschen werden im Gasthaus erschossen. Einfach so und offenbar ohne Motiv. Der Täter lebte im Ort, doch niemand kannte ihn. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Was steckt hinter der Tat? Wer ist der Wanderer und wie passt Lydias Ermordung dort hinein? Das alles sind fragen, die Alexander Born nach Entlassung aus seiner Haft klären will. Denn er hat nur ein Ziel: Rache am Wanderer.
Linus Geschke hat einen wirklich großartigen Schreibstil und schafft es, einen quasi von der ersten Seite an zu fesseln. Und das ist auch hier der Fall. Der Thriller ist extrem spannend, ziemlich brutal und absolut nichts für schwache Nerven. Das Thema ist unglaublich düster und an einigen Stellen schwer zu ertragen, grade weil die Grenzen zwischen Gut und Böse mehr als einmal verschwimmen. Außerdem finde ich es grade am Anfang schwierig eine Beziehung zu den Hauptcharakteren aufzubauen. Das wird eigentlich erst auf den letzten Seiten im Buch besser, wo man das Gefühl hat, dass die Emotionen mehr raus kommen. Wirklich symphatisch werden die Charaktere dadurch zwar nicht unbedingt, aber trotzdem fand ich das Ende für die Story wahnsinnig passend. Wer also harte Thriller mit nicht unbedingt heldenhaften Protagonisten mag, ist hier genau richtig.
- Hannes Nygaard
Niedersachsen Mafia
(8)Aktuelle Rezension von: GospelsingerHannover hat sich seit der Expo ganz schön gemausert. Die ehemals als langweilig verschriene niedersächsische Landeshauptstadt ist zu einer attraktiven Stadt geworden, die sowohl den Einwohnern, als auch Besuchern eine Menge zu bieten hat. Attraktiv geworden ist die Stadt allerdings auch für das organisierte Verbrechen, jedenfalls in den Niedersachsen-Krimis von Hannes Nygaard. Eine Organisation treibt ihr Unwesen, von der noch nicht so richtig klar ist, ob sie zur italienischen oder zur russischen Mafia gehört. Oder ist Hannover das Testfeld für eine Allianz der beiden? Die Kommissarin Frauke Dobermann versucht, den Machenschaften der Organisation auf die Spur zu kommen, die sich auf den Geschäftsfeldern Geldwäsche, Handel mit gefälschten Medikamenten und Prostitution tummelt und auch vor Mordversuchen an Frauke Dobermann nicht halt macht. In einer brenzligen Situation erhält Frauke unverhoffte Hilfe durch einen attraktiven Mann. Einem sehr geheimnisvollen Mann. Wer ist dieser Georg eigentlich? War es wirklich Zufall, dass er zur rechten Zeit am rechten Ort war? Warum will er nicht einmal seinen Nachnamen preisgeben? Frauke Dobermann hat nach wie vor Eingewöhnungsschwierigkeiten in Hannover, war sie im heimatlichen Flensburg doch eine ganz andere Arbeitsweise gewöhnt. Auch in ihrem Team hakt es nach wie vor. Aber sie macht ihrem Namen alle Ehre und beißt sich durch. Hannes Nygaard ist einer meiner Lieblings-Regionalkrimiautoren. Aber dass er ausgerechnet mein geliebtes Göhrde und das Dorf Dübbekold als Orte für kriminelle Aktivitäten missbraucht, nehme ich ihm übel! Davon abgesehen, ist dieser Krimi gewohnt gut und spannend geschrieben und liest sich sehr gut. Wobei es nützlich ist, wenn man den ersten Teil der Trilogie kennt. Frauke Dobermann ist ein Charakter mit Ecken und Kanten und geht nicht immer sensibel mit ihren Mitarbeitern um, die es ihr allerdings auch nicht leicht machen. Trotzdem schafft sie es allmählich, aus diesem Haufen von Einzelkämpfern ein Team zu machen. Fraukes Zielstrebigkeit, ihre Beharrlichkeit und ihr norddeutscher Dickkopf gefallen mir. Ich bin sehr gespannt auf die Beantwortung der Frage am Ende des Buches. Gut, dass „Das Finale“ der Trilogie bereits im September 2011 erscheint, meine Neugier wird also bald befriedigt. - Don Winslow
Das Kartell
(142)Aktuelle Rezension von: JosseleDie amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.
Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)
Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)
Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.
Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.
- Katharina Peters
Todesstrand
(91)Aktuelle Rezension von: San_KellerAn sich fand ich die Geschichte schon spannend, wenn auch an manchen Stellen wirklich etwas verwirrend und die Verbindungen dann auch merkwürdig. Der Schreibstil ist flüssig und man will schon wissen, was als nächstes passiert und ob das Mädchen überlebt oder nicht ... aber der Schluss ging mir dann plötzlich viel zu schnell - so zack war er da und irgendwie auch nicht. Hab dann ziemlich enttäuscht das Buch beendet. Ob ich den nächsten Band lese weiß ich noch nicht.
- Andreas Franz
Das Syndikat der Spinne
(213)Aktuelle Rezension von: WolfhoundDieser Teil hat mir wieder richtig gut gefallen. Er war spannend und verworren bis zum Schluss. Zwischendurch gab es ein paar bekannte Franz-Längen, aber die kann man bei der Story eigentlich vernachlässigen.
Mal wieder wird Selbstjustiz als etwas Gutes hervorgehoben, auch in Reihen der Polizei. Da wird es dann auch mal als selbstverständlich angesehen, die schwarzen Schafe der Polizei unter Druck zu setzen, damit man selbst zum Ziel kommt.
Die Darstellung und Erklärung des Aufbaus der organisierten Kriminalität hat mir sehr gut gefallen auch wenn die ein oder andere Situation doch recht unrealistisch waren.
Positiv aufgefallen ist mir auch, dass dieser Teil einen anderen, weniger genervten Vibe hatte als der vorangegangene Teil.