Bücher mit dem Tag "originalillustrationen"

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18 Bücher

  1. Cover des Buches Jahrmarkt der Eitelkeit (ISBN: 9783596905300)
    William Makepeace Thackeray

    Jahrmarkt der Eitelkeit

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Rebekka und Amelia verlassen beide gleichzeitig das Pensionat, doch unterschiedlicher könnte ein Start ins Leben nicht sein: Amelia ist die Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns und hat einen gutaussehenden, wohlhabenden Verlobten, den sie abgöttisch liebt. Ihr Weg scheint vorgezeichnet zu sein. Rebekka ist ein Waisenkind mit obskuren Eltern und besessen davon, sich in der Gesellschaft einen Platz zu erobern. Die Gesellschaft – ein Jahrmarkt der Eitelkeit – hat für beide Lebensträume nicht viel übrig. Wetterwendisch, unvorhersehbar und alles aber nicht fair ist er ein Tummelplatz für allerlei Abenteuer und Skurrilität. Amelia und Rebekka sind Teil von ihm und seinem Treiben, erleben Höhen und Tiefen und Taumeln.

    Ein Klassiker, der sich lohnt! Der distanzierte Erzähler, der zwischen Humor, Understatement und bitterem Realismus schwankt vermittelt brillant ein Gesellschaftsbild des 19. Jahrhunderts. Was die gute Gesellschaft ausmacht, wie dünn der Grat zwischen Zugehörigkeit und Außenseiter ist und wie lächerlich doch viele Dinge sind, die wir im Leben erstreben – das und noch viel mehr erzählt die Geschichte.

    Eine sehr unterhaltsame und vergnügliche Lektüre, die erst auf den letzten 100 Seiten etwas langatmig wird. Auch Szenen, die einen normalerweise zur Weißglut treiben würden sind durch die distanzierte Erzählweise sehr gut zu lesen.

    Die dtv-Ausgabe beinhaltet zudem die Illustrationen des Autors. Sie verdeutlichen noch mal den Sarkasmus und Botschaft des Autors. Er lässt nicht ein böses Wort zu den Charakteren fallen, doch der boshafte, manchmal geradezu gehässige Zug, den die Bilder tragen, führen sehr plastisch vor Augen, was der Autor wirklich sagen will. Die Distanziertheit ist wie ein leichter Vorhang oder Schleier, den der Autor vor das bitterböse Spiel der Gesellschaft gezogen hat, um die schlimmsten Auswüchse dezent zu verhüllen. Er lässt aber immer wieder aufblitzen, wovon er wirklich spricht.

    Fazit: eine brillante Gesellschaftskritik, ein Panorama des 19. Jahrhunderts! Kleine Anekdoten zur britischen Gesellschaft, historische Szenen wie die letzte Schlacht Napoleons, unterhalten den Leser und vermitteln gleichzeitig einen wunderbaren Eindruck von England im 19. Jahrhundert. Ein Klassiker, den ich jedem nur wärmstens empfehlen kann!

  2. Cover des Buches Weihnachtserzählungen (ISBN: 9783958162129)
    Charles Dickens

    Weihnachtserzählungen

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Wer kennt ihn nicht, den alten kauzigen Scrooge, den die Geister des Weihnachts heimsuchen. Dickens schafft wieder einmal klassische Figuren, herrliche Charaktere. Seine Beschreibungen der Stadt um die Weihnachtszeit, die sich vor Leckereien biegenden Verkaufstische der Händler, die duftenden Gewürz- und Kaffeeläden sind ein unvergessliches Leseerlebnis. So werden glänzende Kastanien mit dickbäuchigen alten Herren verglichen, die "auf die Straße hinauswackeln"; oder "die rötlich, braungeflammten spanischen Zwiebeln, die wie spanische Mönche den Mädchen nachblinseln". Die vorliegende Ausgabe (erschienen als dtv-Taschenbuch) beinhaltet die folgenden klassischen Weihnachtserzählungen von Charles Dickens: "Ein Weihnachtslied in Prosa", "Die Glocken", "Das Heimchen am Herd", "Der Kampf des Lebens" und "Der verwünschte Mann". Darüber hinaus ist die Ausgabe mit den Originalillustrationen der englischen Erstausgabe versehen, die den Band zu einem wahren Schmöcker werden lassen. Auch als Geschenk zu empfehlen.
  3. Cover des Buches Wunderbare Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott (ISBN: 9783000255700)
    Tamara Ramsay

    Wunderbare Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Die kleine Dott ist endlich alt genug, um das Johannisfeuer zu erleben, da muss sie zu Hause bleiben, um ihre kranke Schwester und den kleinen Bruder zu hüten. Doch ein Blick kann ja nicht schaden, denkt sich Dott und schleicht sich heimlich aus dem Haus. Damit beginnt für sie ein phantastisches Abenteuer. Durch ihren Ungehorsam gerät die mächtige Blüte der Rennefarre in ihren Schuh, die sie für die Menschen unsichtbar macht. Als Ausgestoßene  kann sie nicht unter den Menschen bleiben, doch die Tiere, deren Sprache sie durch die Blüte versteht, wollen auch nichts von ihr wissen. Sie muss erst drei Fürsprecher finden, um Hilfe zu finden. Damit beginnt ihre große Reise durch die Prignitz.

    Die kleine Dott ist ein unverdient vergessenes Buch, das oft als der „deutsche Nils Holgersson“ bezeichnet wurde. Sprechende Tiere, Wichtelmännchen und Elementargeister bevölkern es. Sagen und die Geschichte der Prignitz begleiten die kleine Dott. Das Wunder der Rennefarre beinhaltet nämlich auch die Reise durch Zeit und so trifft Dott auf die großen Wendenkönige, die Helden ihrer Heimat, die Sagengestalten der wunderbaren Prignitz, vom alten Roland in Perleburg bis zu Frau Harke, der Herrin der Natur.

    Von der Autorin selbst liebevoll illustriert ist dieses Kinderbuch eine tolle Wiederentdeckung und beim Prignitz-Verlag endlich in ungekürzter Version erhältlich.

    Jeder, der Nils Holgersson liebt sollte unbedingt einen Blick in dieses Buch werfen. Der Erzählstil ist weitschweifig. Wer temporeiche Geschichten sucht, ist hier falsch. Man muss sich einlassen wollen, Dott begleiten wollen. Merkwürdige Geschichten stoßen ihr zu. Die gekürzten Ausgaben waren deswegen auch oft verwirrend, da Dotts Zeitreisen spontan ablaufen und die gekürzten Fassungen hier ungünstig Szenen ausfallen ließen.

    Dotts Reise ist immer wieder jede Sekunde wert. Wer sich einlässt erfährt viel. Kaum bekannte Sagen und die Geschichte der Prignitz faszinieren.

    Ein wundervolles Buch über eine Zauberreise, die den Leser in unbekannte Gegenden Deutschlands führt. Ein Zaubermärchen, das seinesgleichen sucht! Eine klare Leseempfehlung!

  4. Cover des Buches Die Murenleni, Teil 1:  Der Weg zum Glück (ISBN: 4026411103723)
    Karl May

    Die Murenleni, Teil 1: Der Weg zum Glück

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Die Murenleni ist ein armes Waisenmädchen, doch als Sennerin auf der Alm lebt sie zufrieden. Ihr Pate, der Wurz’nsepp besucht sie regelmäßig und im Krikelanton hat sie die Liebe ihres Lebens gefunden. So lange Anton aber als Wilderer verfolgt wird, haben sie keine Zukunft. Da rettet er König Ludwig II das Leben und alles verändert sich. Aber ob zum besseren? In der Murenleni hat der König ein hoffnungsvolles Gesangstalent entdeckt, doch Anton ist davon nicht begeistert.

    Dieser große Kolportageroman (8 Bände) fängt recht ruhig an. In beschaulicher Alpenlandschaft beginnt die Reise die durch Bayern, Österreich und Italien führen wird. König Ludwig II reist wie Harun al Raschid durch Bayern und entdeckt an den unterschiedlichsten Orten herausragende Talente, stößt aber auch auf finstere Verbrechen. Während er selbst als Gönner und Richter auftritt ist der Wurz’nsepp die eigentliche Hauptfigur. Als herumziehender, lustiger Kräutersammler ist er ein Hans Dampf in allen Gassen, kennt alles und jeden und schaut bereits tiefer in die menschlichen Abgründe wenn andere gerade erst zu ahnen beginnen, dass es dort welche gibt.

    Wie nicht anders zu erwarten, wird auch dieser Roman bei May komplexer als die ersten Seiten glauben machen wollen. Der Verleger hat sich ganz sicher etwas anderes versprochen als er May den Auftrag gab, doch auch wenn May hier den Fokus auf den humoresken Teil legt, spinnt er gewohnt gekonnt ein weites Intrigenfeld, das zu einem fulminanten Finale führen wird.

    Der erste Band besticht durch seine Schlichtheit und der Ahnung, eines großartigen Abenteuers. Witz und Spannung, skurrile Charaktere und packende Szenen, genauso kennt man Karl May und er enttäuscht auch hier auf keiner Seite. Wenn er über Elend und Verbrechen schreibt, dann erschüttert es einen bis ins Mark. Wenn er seine Helden zu ungeahnte Höhen führt, hat man Tränen in den Augen und die Strafe für seine Schurken fällt jedes Mal zur Zufriedenheit der Leser aus.

     

    Eine Besonderheit dieses Romans ist, dass er in einem „bayrischen“ Dialekt geschrieben wurde. Wie dem Vorwort zu entnehmen ist, weiß niemand, welchen Dialekt May hier gewählt hat oder ob er sich ihn nur ausdachte, bayrisch sei es wenigstens auf keinen Fall. Für Nicht-Bayern ist die Illusion allerdings perfekt. Wer sich mit Dialekt-Schrift schwer tut sei hier aber gewarnt. Für mich ist es nicht schwer zu lesen, doch jedermanns Sache ist es ganz bestimmt nicht. Hochdeutsche Passagen gibt es auch, aber der Dialekt überwiegt in den Dialogen.

     

    Ich liebe diesen Kolportageroman genauso wie seine anderen, wenn das Abenteuer hier auch kleiner ausfällt. Mitreißend ist es allemal.

    Die Weltbild-Ausgabe besticht mit großformatigen Illustrationen, einem tollen Vorwort von Siegfried Augustin und Heinrich Pleticha, das erstaunliche Hintergrundinformationen liefert und vor allem ist diese Edition ungekürzt. Keine Beschönigungen, Kürzungen oder Veränderungen wie sie der Karl-May-Verlag vorgenommen hat, verfremden dieses komplexe Abenteuer, das mit seinem vielschichtigen Muster den Leser packt. Für jeden, der Abenteuerromane liebt und der einen Blick auf das so verteufelte Kolportagewerk Mays werfen möchte, sei diese Ausgabe empfohlen. Ich liebe es!

  5. Cover des Buches Ein Gardeleutnant. (Das Waldröschen 5). (ISBN: 4026411103471)
    Karl. May

    Ein Gardeleutnant. (Das Waldröschen 5).

     (2)
    Aktuelle Rezension von: itwt69
    Der 5.Teil des Waldröschens spielt sage und schreibe 16 Jahre später, aus dem Wunderkind Kurt ist ein stattlicher junger Mann geworden, der eine Militärlaufbahn anstrebt. Nach nur wenigen Seiten wurde ich trotz der großen Sprünge wieder vollständig von der Geschichte gefangen, tauchte doch in Berlin ein altbekannter Bösewicht auf. Kurt Helmers schlägt sich prächtig und erobert das Herz von Sternaus Tochter, dem Waldröschen. Damit nicht genug, plötzlich schwenkt die Erzählung nach Ostafrika, wo der "Scheintote" Don Ferdinando vermutet wird - abermals unglaublich spannend und fesselnd. Doch was wird aus den Gestrandeten?
  6. Cover des Buches Der Geldprotz Teil 2 (Der Weg zum Glück (Band 6 von 10)) (ISBN: 4026411104546)
    Karl May

    Der Geldprotz Teil 2 (Der Weg zum Glück (Band 6 von 10))

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Ludwig Held hat es geschafft: er hat nicht nur den Kerybauern gerettet und sich die schöne Gisela erobert, auch König Ludwig verdankt ihm das Leben. Dass damit eine Wende in seinem und dem Leben seiner armen Familie eintreten wird, hat er noch gar nicht begriffen. Die letzten Zeugen des Verbrechens, das damals in der Walachei am Fex begangen wurde, sitzen hinter Schloss und Riegel.

    Milda von Alberg hat in der Zwischenzeit die vollen Ausmaße der Schandtaten ihres Vaters erfahren und sich von ihm losgesagt. Selbst ihr Vermögen betrachtet sie nicht mehr als ihr Eigentum und da König Ludwig die Nachforschungen nach den rechtmäßigen Eigentümern übernommen hat, hofft sie, es bald übergeben zu können. Sie ahnt nicht, dass sie die Eigentümer schon längst kennt und Rudolf Sandau kein Wert darauf legt, erkannt zu werden.

    Zwei weitere Handlungsstränge werden hier abgeschlossen. Noch einmal wird es richtig spannend und König Ludwig findet in Rudolf Sandau einen begabten Architekten, den er in Zukunft fördern wird. Immer wieder überrascht die Geschichte, findet Anknüpfungen an Szenen, die man längst abgeschlossen glaubte oder als unwichtig erachtete. Mit den nächsten beiden Bänden schließt der Roman und man glaubt wirklich, dass nicht mehr viel offen ist. Tja, bei May kann man sich da immer wieder täuschen. Das macht ihn so spannend und außergewöhnlich.

  7. Cover des Buches Die Tochter des Granden (Das Waldröschen 1) (ISBN: B004DDBHO8)
    Karl May

    Die Tochter des Granden (Das Waldröschen 1)

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Als Dr. Karl Sternau von seiner geheimnisvollen Geliebten nach Spanien gerufen wird, weiß er noch nicht, dass Rodriganda sein Schicksal werden wird. Er muss nicht nur feststellen, dass Rosita keineswegs die Gesellschafterin der Gräfin von Rodriganda ist, sondern diese selbst, er findet auch heraus, dass der Graf, zu dessen Heilung er gerufen wurde, in großer Gefahr schwebt. Sternau kommt den Ränken, die der Verwalter Gasparino Cortejo seit Jahren schmiedet, empfindlich in die Quere. Dabei reichen die Geheimnisse bis tief in die Vergangenheit und Sternau ist weit mehr in sie verwickelt als er sich träumen lässt. 

    Mord, Kindsvertauschung, Räuber, Zigeuner, Piraten, Indianer und Sultane; Spanien, Frankreich, Deutschland, Nord- und Südamerika, Indien und Afrika – Karl May fährt in seinem groß angelegten Abenteuerroman alles auf, was das Genre zu bieten hat und schafft es bei diesem Spektrum an Erzählsträngen und dem umfangreichen Figurenpersonal jederzeit den Überblick zu behalten. Die Geschichte um die spanische Adelsfamilie Rodriganda wächst sich zu einer Verbrecherjagd aus, die tatsächlich rund um die Welt führt. Geschickt spinnt Karl May heute vergessene historische Ereignisse in sein Abenteuer und gibt ihm damit einen ganz besonderen Reiz.

    Eines meiner liebsten Werke meines Lieblingsschriftstellers. „Das Waldröschen“ – aus einem kitschigen, ihm vordiktierten Titel, entwickelte Karl May ein beeindruckendes Abenteuer, das so gar nichts mit den Vorstellungen seines Auftraggebers Münchmeyer zu tun hatte, aber nichts destotrotz schon damals ein Riesenerfolg war. Für mich hat die Geschichte bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Lebendige Charaktere, beeindruckende Ränke, unglaubliche Ereignisse, nie erlebte, vielseitige Schauplätze gewürzt mit vergessenen, historischen Fakten so hält Karl May den Leser über mehrere 1000 Seiten in Atem. Erstaunlich ist, dass er keinen Erzählstrang offen lässt. Ich erinnere mich nur an einen einzigen Satz im ersten Band, der nicht eingelöst wird – und der ist dermaßen nichtig, dass er kaum auffällt. 

    Jedem Freund von Abenteuerromanen sei diese „Verfolgung rund um die Erde“ (so der Untertitel des Buches) ans Herz gelegt. Man trifft typische Karl-May-Szenen wie sie später in seinen Wildwestromanen an der Tagesordnung sein werden und erfrischend unverbrauchte Einfälle. Einige Elemente sind typische Bestandteile der Abenteuerliteratur des 19. Jahrhunderts, doch da sie derzeit kaum noch eingesetzt werden, faszinieren sie den Leser von heute so als seien sie neu.

    Jedes Jahr wird dieser Abenteuerroman wieder von mir in die Hand genommen und immer wieder reißt er mich mit. Karl May hatte keinen Grund sich seiner zu schämen! 

    Abenteuerliteratur vom Feinsten!

  8. Cover des Buches Der Wurz'nsepp Teil 2 (Der Weg zum Glück (Band 4 von 10)) (ISBN: 4026411104089)
    Karl May

    Der Wurz'nsepp Teil 2 (Der Weg zum Glück (Band 4 von 10))

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Der Silberbauer hat ausgespielt. Der Lehrer Max Walther ist hinter all seine Verbrechen gekommen, in die auch der Talmüller verwickelt ist. Beide versuchen zu retten, was zu retten ist und der Fex würde Paula zu Liebe gerne Gnade vor Recht ergehen lassen, doch da König Ludwig selbst alle Nachforschungen in die Hand nimmt, tatkräftig unterstützt vom Wurz’nsepp, und die Verbrechen alle Erwartungen in den Schatten stellen, sieht es düster aus für die beiden Schurken. Unterdessen hat sich auf der anderen Grenzseite in Österreich die Baroness Milda von Alberg in Schloss Steinegg zurückgezogen. Zusammen mit ihrer Freundin Asta von Zolba empfängt sie dort den aufstrebenden Stern am Sängerhimmel Criquolini – der niemand anders als der Krikelanton ist. Doch Milda stehen harte Zeiten bevor. Die Vergangenheit ihres Vaters holt sie ein.

     

    Die Geschichte des Fex‘ enthüllt hier ihre letzten erschütternden Details. Weitläufig verknüpft May neue Charaktere mit der Familiengeschichte. Bei allen Abenteuern darf nicht vergessen werden, dass der Fokus dieses Kolportageromans – anders als in den 4 anderen – nicht auf einer Familiengeschichte liegt, sondern auf König Ludwig dem Zweiten, der wie Harun al Raschid unerkannt durch sein Land reist, die Guten aus ihrem Elend erlöst und die Schurken bestraft. Verknüpft wird diese Reise mit den unterschiedlichsten Familiengeschichten, die zwischen Abenteuer, Humoreske und Dorfgeschichte schwanken. Deswegen sollte man dieses Werk auch ungekürzt lesen. Es hat seinen ganz eigenen Reiz den vielen Versatzstücken zu folgen und die Verknüpfungen aufzuspüren. Streicht man diese Geschichte auf eine Haupthandlung wie die Murenleni/ Krikelanton-Geschichte oder die Familiengeschichte des Fex‘ zusammen, geht unendlich viel verloren. Mays Auftrag war es über König Ludwig II zu schreiben und das hat er gemacht – völlig anders als sich sein Verleger wohl erhoffte, aber genau diese Figur ist die Verbindung zwischen allen Handlungen.

    Die Illustrationen von Firuz Askin, die nach den historischen Vorlagen der Münchmeyer-Buchfassung gestaltet wurden, machen das Buch gleich noch einmal so toll!

  9. Cover des Buches Die Murenleni Teil 2 (Der Weg zum Glück (Band 2 von 10)) (ISBN: 4026411104522)
    Karl May

    Die Murenleni Teil 2 (Der Weg zum Glück (Band 2 von 10))

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Die List des Wurz’nsepps gelingt ausgezeichnet. Während der Talmüller und der Fingerlfranz sich bei ihrer mitternächtlichen Schatzsuche großartig blamieren, untersuchen der Sepp und der Fex den geheimnisvollen Polsterstuhl. Welche Verbrechen hat der Müller am armen Fex begangen? Gleichzeitig werden große Vorbereitungen getroffen. Leni soll zum ersten Mal ein Konzert geben. Der König ist extra inkognito angereist zusammen mit Richard Wagner, der Leni bisher unterrichtete. Ob das Konzert ein Erfolg wird? Auch der Fex hat große Pläne und könnte seinem Leben eine völlig neue Richtung geben.

    Der zweite Band eröffnet einen neuen Schauplatz. Der grausame Talmüller, seine schöne Tochter Paula, ein Zwangsverlobter (der Fingerlfranz) und der Waisenjunge Fex mit einer unbekannten Vergangenheit – hier eröffnet sich der nächste Reigen. Der humoristische Teil kommt auch nicht zu kurz. Außerdem treffen Anton und Leni ein weiteres Mal zusammen.

    Anton ist einer der komplexesten Charaktere, die mir je bei May begegnet sind. Einerseits ein sehr sympathischer Held; mutig rettet er unentgeltlich das Leben anderer unter Einsatz seines eigenen; dann ist er wiederum fast unerträglich dumm; die Verwechslung von Bank und Bank war ziemlich flach; dann ist er ein verbohrter Tyrann, der Leni unter allen Umständen verbieten will ihr Talent zu nutzen, ja, der sie bereits ohne Verlobung wegsperren möchte, damit nie ein anderes Auge auf sie fällt.

    Die Geschichte wird mit jeder Seite besser und jeder neue Charakter wächst dem Leser ans Herz. Die Illustrationen führen einem die Szenen noch einmal plastisch vor Augen und arbeiten auch den Humor heraus. Einfach großartig!

  10. Cover des Buches Die Abenteuer des Schwarzen Gerard (Das Waldröschen (Band 6 von 10)) (ISBN: 4026411103488)
  11. Cover des Buches Der Krikelanton Teil 1 (Der Weg zum Glück (Band 7 von 10)) (ISBN: 4026411103754)
    Karl May

    Der Krikelanton Teil 1 (Der Weg zum Glück (Band 7 von 10))

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Der Krikelanton hat mit seiner Amerika-Tournee großen Erfolg gehabt und richtet sich reich und berühmt in Wien ein. Sein Ruhm verschafft ihm Zutritt zu den hohen Kreisen, doch sein Lebenswandel wirft einen dunklen Schatten. Der Zufall führt auch die Murenleni nach Wien und sogar der Wurzn’sepp ist dort in geheimer Mission unterwegs. Vielleicht findet sich hier sogar eine Spur von Paula, der verschwundenen Müllerstochter.

     

    Der vorletzte Band macht noch mal einen unerwarteten Schlenker. Die Wien-Episode schließt die Hauptgeschichte um den Fex ab, klärt endgültig das Verhältnis zwischen der Murenleni und Anton und kündigt weitere Verwicklungen um Paula an. Im zweiten Teil wird eine weitere Dorfgeschichte aufgemacht. Der Räuber Samiel macht seit Jahren eine Dorfgemeinschaft unsicher bis der Wurzn’sepp ihm schließlich auf die Spur kommt. Daneben tauchen weitere bekannte Gesichter auf von König Ludwig II bis Ludwig Held. Mögen die Verknüpfungen manchmal auch ein bisschen dünn wirken so erzählt May doch immer wieder mitreißend. Dieser Kolportageroman ist wirklich eine gelungene Mischung zwischen großer Abenteuergeschichte, Dorfgeschichte, Humoreske und Familienroman. Einfach darauf einlassen, genießen und sich überraschen lassen.

     

    Ich kann die Kolportageromane von May nur empfehlen. Unbedingt sollten sie ungekürzt und in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, denn sie sind toll gewobene Geschichten, bei der jede Szene eine bestimmte Bedeutung hat. Gerade beim Weg zum Glück kann man Geschichten auch auskoppeln, aber es geht einem doch eine Menge verloren.

    Dass die Weltbildausgabe von Firuz Askin nach den Originalillustrationen der Münchmeyer-Fassung bebildert wurde, macht sie zu einem besonderen Schmuckstück.

  12. Cover des Buches Matavase, der Fürst des Felsens Teil 2 (Das Waldröschen (Band 4 von 10)) (ISBN: 9782922572131)
    Karl May

    Matavase, der Fürst des Felsens Teil 2 (Das Waldröschen (Band 4 von 10))

     (2)
    Aktuelle Rezension von: itwt69
    Der 4.Teil macht seinem Namen alle Ehre - der Fürst des Felsens alias Dr. Sternau kämpft in Mexiko mit seinen Brüdern Büffelstirn, Bärenherz, Donnerpfeil alias Helmers und Mariano (der vertauschte Grafensohn, der unter Räubern aufwuchs) gegen diverse Todfeinde, die seine Pläne durchkreuzen wollen. Ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel entwickelt sich, und die Freunde geraten in Gefangenschaft, werden befreit, sind von feindlichen Komantschen umzingelt und entkommen um dann in eine perfide Falle eines längst vergessenen Feindes zu geraten - und auf einer einsamen, verlassenen Insel zu enden...war es das mit dem Fürsten des Felsens, oder greift er nochmals in die Geschehnisse ein? Am Ende wird auch der Name der Fortsetzungsgeschichte enthüllt: Wer ist das Waldröschen? Wieder sehr spannend und unterhaltsam, mit mehr offenen Fragen als je zuvor.
  13. Cover des Buches Der Wurz'nsepp Teil 1 (Der Weg zum Glück (Band 3 von 10)) (ISBN: 4026411103730)
    Karl May

    Der Wurz'nsepp Teil 1 (Der Weg zum Glück (Band 3 von 10))

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Der Silberbauer ist unbeschränkter Herrscher des Dörfchens Hohenwald. Alle kuschen vor ihm, auch der Pfarrer und der Lehrer. Doch der neue Lehrer, Max Walther, setzt sich gleich in Respekt. Dem Sohn des Bauern, dem Silberfritz, hat er eine Lektion erteilt, als dieser im Wald ein armes Mädchen überfiel, und dem Hochmut der Tochter, der Silbermartha, in der eigentlich seine große Liebe gefunden zu haben glaubte, hat er einen gehörigen Dämpfer aufgesetzt. Bitter enttäuscht will er wenigstens seinen Posten gut ausfüllen, doch der Silberbauer verdankt seinen Reichtum düsterer Verbrechen und Max kommt den Geheimnissen auf die Spur. Zusammen mit dem Wurz’nsepp will er alles aufdecken, um den vergiftenden Einfluss des Silberbauern zu brechen. Dass auch der König inkognito anwesend ist, garantiert Hilfe von höchster Stelle. Vielleicht kommt Max dann auch endlich dem Rätsel seiner Herkunft auf die Spur.

    Der dritte Band verknüpft die ersten Handlungsstränge. Der Talmüller und der Silberbauer haben eine gemeinsame Vergangenheit, die hier ihre ersten Geheimnisse enthüllt. Gerade die Geschichte aus dem Dörfchen Hohenwald wartet mit herzergreifenden, wunderschönen Szenen auf. Tiefstes Elend, Hochherzigkeit und selbstlose Menschlichkeit treiben einem immer wieder Tränen in die Augen.

  14. Cover des Buches Der Krikelanton Teil 2 (Der Weg zum Glück (Band 8 von 10)) (ISBN: 4026411104096)
    Karl May

    Der Krikelanton Teil 2 (Der Weg zum Glück (Band 8 von 10))

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Hochmut kommt vor dem Fall – das muss auch die Kronenbäuerin erfahren. Ihre Rolle als Samiel ist ausgespielt. Der Wurzn’sepp und Fritz alleine hätten sie schon überführt, doch da auch König Ludwig mitmischt, hat sie keine Chance auf Gnade.
    Die Ereignisse in Wien führen den Wurzn’sepp nach Triest. Dort trifft er auf Max Walther und den Elefantenhans, die bereits unverhofft eine Spur zu den Mädchenhändlern haben.
    Die große Oper „Götterliebe“ führt alle Helden des Buches wieder in Scheibenbad zusammen. Von Max Walther geschrieben, dem Fex komponiert, der Murenleni und dem Krikelanton in den Hauptrollen gesungen; vom Elefantenhans  stammt das Bühnenbild und Rudolf von Sandau baute das Theater – wie kann König Ludwig II eine größere Ehre erwiesen werden. Sie alle stellen unter Beweis, dass ihr König sich nicht in ihnen getäuscht hat.
    Jahre später findet dann auch Anton endlich zu seinem Glück. König Ludwigs Leben hat jedoch eine traurige Wendung genommen und der Wurzn’sepp ist so innig mit ihm verbunden, dass auch sein Leben sich dem Ende zuneigt.

     

    Ein komplexer Abschluss einer vielverzweigten Geschichte. Keine Frage bleibt offen, alle Paare haben sich gefunden und alle gehen glücklich und sicher ihren Weg durchs Leben, dem König Ludwig eine Wendung zum Guten gegeben hat.

    Wenn man auch manchmal befürchtete, dass May sich verzettelt, wenn sich manche Muster auch wiederholen, er schafft es jedem Charakter etwas Eigenes zu verleihen und jeder Geschichtenkreis hat seinen ganz eigenen Spannungsbogen. Die Verbindungscharaktere sind König Ludwig II und der Wurzn’sepp. Manche humorvolle Szene mag aus heutiger Sicht etwas flach sein, aber viele Szenen sind auch einfach originell witzig. Allein die Geistergeschichte mit dem Talmüller und Fingerlfranz hat etwas urkomisches, wenn man sie sich richtig ausmalt. Auch in den Elendsszenen ist May farbig und bitter authentisch. Was Elend im 19. Jahrhundert bedeutet hat, lässt sich heute kaum noch vorstellen.

    Mein Fazit zu Mays bayrischem Kolportageroman: ein spannender Erzählzyklus mit komischen, tragischen und spannenden Verwicklungen. Eher ein locker erzählter Roman, der doch immer wieder überrascht, liebenswerte Charaktere und komische Elemente hat.

    Auch heute noch lesenswert. Für jeden, der Karl May in seiner ursprünglichen Form entdecken will, der Romane aus dem 19. Jahrhundert liebt oder sich einfach mal auf einen bunten Abenteuerkreis einlassen möchte – mit diesem Werk wird er viel Freude haben!

  15. Cover des Buches Der schweizerische Robinson (ISBN: 9783847269298)
    Johann Rudolf Wyß

    Der schweizerische Robinson

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Die fünfköpfige Familie des schweizerischen Predigers hat Glück im Unglück. Als ihr Schiff im Sturm sinkt und die Mannschaft sie im Stich lässt, können sie sich auf eine Insel retten. Wie Robinson Crusoe können sie sich ihr Leben auf dem Eiland ganz gut einrichten, doch die Insel bietet neben atemberaubender Fülle auch Gefahren.

    Auch als „Familie Robinson“ hat dieses Buch Klassikerstatus. Im 19. Jahrhundert als Erziehungsgeschichte erzählt und schließlich wegen ihres Umfangs schriftlich festgehalten, entwickelte sich eine spannende Familienrobinsonade, die trotz ein paar Schwächen und zeitgebundener Moral auch heute noch sehr gut unterhält. Mein einziger Kritikpunkt ist die Perfektion der Insel und des Vaters. Der Vater kann alles – aber auch buchstäblich alles. Wozu andere eine jahrelange Ausbildung brauchen, das hat er vom gelegentlichen Zusehen und aus Büchern gelernt, sodass er es auf der Insel abrufen kann. Es fehlte nur noch, dass er sich als Glasbläser betätigt. Die Insel muss ein Ableger des Schlaraffenlandes sein, denn dort lebt und wächst so ziemlich alles, was die Erde jemals hervorbringen konnte – abgesehen von Koalas und Pinguinen. Wenn dann also im rechten Moment ein Gummi- oder Korkbaum auftaucht, hielt man schon mal nach den fliegenden gebratenen Tauben Ausschau. Diese spontanen Entdeckungen von den Dingen, die gerade gebraucht wurden, hielten bis zur letzten Seite an und gingen mir zwischendurch gehörig auf den Geist.

    Diese ungekürzte Ausgabe aus dem Tredition Classics-Verlag ist eine der wenigen, die die Geschichte in einer originalen Fassung bietet. Da sie nie als Buchausgabe geplant war und erst im Nachhinein zu einer wurde, ist es schwierig zu sagen, dass die Ausgabe unbearbeitet ist, aber die vorliegende kommt dem auf jeden Fall sehr nahe. Als besonderer Bonus wartet das Buch von Tredition mit den ersten Illustrationen auf, die C. Lemercier für den Schweizerischen Robinson geschaffen hat.

    Fazit: Ein spannender, bunter Abenteuerroman, der alles hat, was man sich nur wünscht. Wer Robinsonanden mag, die Anime-Serie oder den Film kennt, sollte sich unbedingt auch an das Buch wagen!

  16. Cover des Buches Der Schatz der Mixtekas (Das Waldröschen (Band 2 von 10)) (ISBN: 4026411103358)
    Karl May

    Der Schatz der Mixtekas (Das Waldröschen (Band 2 von 10))

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Bevor Gasparino Cortejo in Spanien Graf Emanuel als letztes Hindernis zum Vermögen der Rodrigandas beseitigte, wurde der große verbrecherische Plan der Gebrüder Cortejo vorbereitet. Dafür muss Don Ferdinando – Emanuels Bruder – der sich in Mexiko ein eigenes Vermögen erworben hat, sterben. Alfonzo, der untergeschobene Erbe, heckt zusammen mit seinem Onkel, Pablo Cortejo, und dem gewissenlosen Seeräuber Landola, einen unmenschlichen Plan aus. Doch was bewog die Gebrüder Cortejo zur abgrundtiefen Feindschaft mit den Rodrigandas? Dafür führt Karl May den Leser noch weiter in die Vergangenheit, nach Spanien, zu einer tragischen Geschichte.

    Der zweite Band der großen Familiensaga klärt die Hintergründe der verzwickten Ereignisse auf. Er spielt zeitlich vor dem ersten und das in mehrfacher Hinsicht. Man erfährt, was in Mexiko mit Don Ferdinando wirklich geschah und lernt mit Pablo den zweiten Cortejo-Bruder kennen sowie seine unsympathische Tochter Josefa. Doch auch die Heldenfraktion erhält Verstärkung. Mit dem Apachenhäuptling Bärenherz und dem Mixtekahäuptling Büffelstirn hat Karl May zwei beeindruckende Indianergrößen geschaffen, die noch eine große Rolle spielen werden. Der Westmann Donnerpfeil stellt dann das Bindeglied zu den Ereignissen in Europa dar und kündigt bereits an, dass die Rächerjagd Sternaus nicht in Europa abgeschlossen werden wird. 

    Der zweite Band bietet wieder alles, was man von Karl May erwartet: Indianerkämpfe, Belagerungen, Gefangennahme und großartige Befreiungsaktionen. Mit kleinen Überraschungsmomenten bringt der Autor einen zum Schmunzeln und atemberaubende Wildwestabenteuer lassen einen das Buch nicht aus der Hand legen. 

    So wie man im ersten Band überrascht ist, einen Karl May ohne Wildwest- oder Orientgeschichte in Händen zu halten, ist man im zweiten frappiert einen Indianerroman vorzufinden, der nur rudimentär mit dem ersten Band verbunden zu sein scheint. Doch im Gesamtbild der 10bändigen Saga fügt sich dieses Buch als Vorgeschichte und mit Andeutungen auf zukünftige Ereignisse perfekt ein. Man lernt neue wichtige Charaktere kennen, sowohl auf der verbrecherischen Seite als auch auf Seiten der Helden. 

    Das Besondere an diesem Kolportageroman ist, dass der Leser detailliert alle wichtigen Charaktere kennenlernt – nicht nur im Status quo, sondern in ihrer Entwicklung über Jahrzehnte. Hochinteressant ist dabei, dass für die Cortejo-Brüder trotzdem kein sympathisches Gefühl aufkommt, während die Zigeunerkönigin Zarba oder auch der Herzog von Olsunna einem sogar ans Herz wachsen trotz ihrer Verbrechen. In kaum einem anderen Werk Mays werden dem Leser so viele Charaktere so umfassend und komplex präsentiert. 

    Ich liebe den Waldröschen-Roman! Er ist vielseitig, komplex und mitreißend. Ich habe die Helden der Geschichte ins Herz geschlossen und manche Szene werde ich nie vergessen und immer wieder lesen wollen. Ergänzt wird die Weltbild-Ausgabe durch großformatige Schwarzweißillustrationen von Firuz Askin, der sie nach den historischen Vorlagen der Münchmeyer-Buchfassung gestaltete. Damit wird die Lektüre noch einmal so amüsant.

    Wer sich ein eigenes Urteil über die Münchmeyer-Romane Karl Mays bilden will, sollte unbedingt zu einer ungekürzten und unbearbeiteten Version des Textes greifen. Nur so kann er sich im komplexen, spannenden und bunten Abenteuer verlieren. Es finden sich hier bereits bekannte Motive Mays und manche Schwäche kann man mit einem nachsichtigen Lächeln übergehen. 

    Für mich ist auch der zweite Band der Waldröschen-Saga pures Lesevergnügen!

  17. Cover des Buches Der Geldprotz Teil 1 (Der Weg zum Glück (Band 5 von 10)) (ISBN: 4026411103747)
    Karl May

    Der Geldprotz Teil 1 (Der Weg zum Glück (Band 5 von 10))

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    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    In Slowitz in Böhmen tyrannisiert der reiche Kerybauer seine Familie und sein Gesinde. Jetzt hat er seiner Tochter Gisela auch noch einen Ehemann bestimmt – ausgerechnet den hässlichen, verschlagenen Schmuggler Osec, den Sohn seines Geschäftspartners. Was der Kerybauer nicht weiß: beide Osecs haben es schon lange auf sein Gut und sein Vermögen abgesehen. Der nächste Pascherzug wird den Kerybauern ruinieren, der Betrug ist bereits ausgehandelt. Doch der Oberknecht Ludwig Held ist den finsteren Machenschaften schon lange auf der Spur.

     

    Man ist erstmal etwas verblüfft: ein völlig neuer Handlungsort, Charaktere, denen man nie begegnet ist, manch ein Szenario kommt einem bekannt vor (der aufgezwungene Bräutigam) und man fragt sich unwillkürlich, was das soll. Die Verbindung offenbart sich allerdings im Laufe der Geschichte, da kann der Leser beruhigt sein. Außerdem ist auch die neue Szene spannend und sympathisch, wartet mit witzigen Episoden und abenteuerlichen Ereignissen auf. Dazu darf man nicht vergessen: alles dreht sich um König Ludwig…

    Es wäre schade, diese Episode aus dem Zyklus zu lösen. Für sich alleine genommen bleibt sie auch spannend und nett, doch erst, wenn sie in die große Konzeption eingebunden wird entfaltet sie ihr volles Potential.

  18. Cover des Buches Reise zum Mittelpunkt der Erde (ISBN: 4026411111780)

    Reise zum Mittelpunkt der Erde

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    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Ein altes Dokument führt Professor Lidenbrock und seinen Neffen Axel nach Island. Hier wollen sie im Vulkan Sneffels den Eingang zum Mittelpunkt der Erde finden. Begleitet vom schweigsamen, tatkräftigen Isländer Hans wagen sie sich an dieses Abenteuer und finden Unglaubliches.

    Eines der bekanntesten Bücher Jules Vernes ist durch die Verfilmungen um einiges phantastischer geworden als die ursprüngliche Geschichte hergibt. Das enttäuscht natürlich die geschürte Erwartungshaltung des Lesers. Er muss sich erst in Vernes hier recht schnörkellose Welt hineinfinden, die aber immer noch mit Wundern aufwartet, die man in seinen Geschichten zu finden erhofft.

    Alles in allem möchte ich aber sagen, dass es ein eher untypischer und ruhiger Verne ist. Seine anderen Werke habe ich in farbenprächtigerer Erinnerung. Wer sich aber einmal von der schillernden Filmerinnerung verabschiedet und sich auf das Original einlässt, hat immer noch ein tollen, klassischen Abenteuerroman in Händen. Die Weltbild-Ausgabe wartet zudem mit hochwertiger Verarbeitung und sämtlichen Illustrationen der französischen Originalausgabe auf – in Farbe – die der Geschichte gleich noch einmal so interessant macht.

    Fazit: ein toller Abenteuerroman, der nur an Glanz einbüßt, wenn man sämtliche Hollywoodeffekte erwartet, mit denen die Filme nicht geizen. Auch wenn es hier ruhiger zugeht als in anderen Werken Vernes, lohnt sich die Lektüre!

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