Bücher mit dem Tag "ostfeldzug"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ostfeldzug" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Alles Licht, das wir nicht sehen (ISBN: 9783406815348)
    Anthony Doerr

    Alles Licht, das wir nicht sehen

     (410)
    Aktuelle Rezension von: Simone_081

    Viel werde ich über "Alles Licht, das wir nicht sehen" nicht mehr schreiben, weil es sehr viele vor mir schon getan haben. Loben muss ich es dennoch, denn es ist absolut lohnenswert zu lesen. Immer wieder einmal kommt eine Geschichte daher, bei der man sich fragt, wie man sie sich ausdenken kann. Dieses Buch ist so eine Geschichte, da sie so kreativ und trotzdem äußerst stimmig und realistisch ist.

    Abzug gibt es für mich dafür, dass der Roman gelegentlich recht verwirrend ist. Manchmal ist nicht ganz klar, an welchem Tag bzw. in welchem Jahr man sich befindet, da man dazu nicht immer einen Hinweis erhält, obwohl dies eigentlich notwendig gewesen wäre, vor allem wenn man das Buch (aus Zeitgründen) mal eine Weile unterbrechen muss. Dann ist es schwer, wieder reinzufinden.

    Nichtsdestotrotz zu Recht ein Highlight der Literatur!

  2. Cover des Buches Der letzte Wohnsitz Gottes (ISBN: B072JQCHGB)
    Jens Bühler

    Der letzte Wohnsitz Gottes

     (14)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    „Der letzte Wohnsitz Gottes“ hat mich wirklich überrascht. Alternative Romane zum 3. Reich sind nicht selten, aber selten wirklich gut. Dieses Buch aber bietet gut ausgearbeitete Charaktere, realistische Lebensläufe in einem seit Jahrzehnten existierenden faschistischem Deutschland und vor allem eine Handlung der es gelingt, anfangs etwas zusammenhanglos wirkenden Geschehnisse in ein Finale zu bündeln, das einfach Sinn macht.

    Keiner der Nazis ist dumpf böse, kein anderer Protagonist simpel gut. Jeder verfolgt eine Agenda, jeder ist von Erfahrungen und Einrücken seines Lebens gezeichnet und getrieben.

  3. Cover des Buches Der endlose Weg (ISBN: 9783475531958)
  4. Cover des Buches Sturm auf Moskau (ISBN: 9783932381164)
  5. Cover des Buches Aenne und ihre Brüder (ISBN: 9783549100561)
    Reinhold Beckmann

    Aenne und ihre Brüder

     (68)
    Aktuelle Rezension von: marieke3110

    "Aenne und ihre Brüder" war für mich wieder eine Rückbesinnung auf das Leben im letzten Jahrhundert. In Aennes Geschichte gibt es viele Schicksalsschläge, die typisch für die Zeit sind, aber die Familie erlebt auch Hürden, die nicht so typisch sind.

    Niemals richtig eine Familie sein, weil alle etwas anderes fühlen, finde ich persönlich eine schreckliche Vorstellung. Die Szenen sind meist sehr klar beschrieben und man kann alles geschichtlich passend einordnen.

    Der Schreibstil gefällt mir, könnte aber teilweise etwas langgezogen wirken, ist dafür aber sehr präzise.

    Generell mochte ich die Geschichte, die den Schrecken, aber auch die kleinen Freuden der Zeit wiederspiegeln.

  6. Cover des Buches Als der Osten brannte (ISBN: 9783844227956)
  7. Cover des Buches Abgehört (ISBN: 9783548607603)
    Sönke Neitzel

    Abgehört

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    „Abgehört“ ist ein ungewöhnliches und schwieriges Buch. Zugrunde liegen ihm Protokolle, die die Briten von abgehörten Gesprächen kriegsgefangener deutscher Generäle (und einiger anderer hochrangiger Wehrmachtsangehöriger) machten. Diese Gespräche wurden geführt, ohne daß die Deutschen sich der Abhörung bewußt waren, so sind sie von einer Unbefangenheit, die man in offiziellen Memoiren, Interviews und anderen Texten nie finden würde. Dadurch, daß wir in den Protokollen die direkte wörtliche Rede lesen, gewinnen diese Gesprächsausschnitte auch noch einmal eine starke Unmittelbarkeit.

    Der erste Teil der Buches erklärt die Situation, in der die Protokolle erstellt wurden und teilt die Gespräche in vier Themenschwerpunkte auf (Meinungen zur Kriegslage, Kriegsverbrechen, 20. Juli, Kollaboration/Mitwirkung beim Neuaufbau). Hier werden die Gesprächsprotokolle zusammengefaßt, ein wenig erklärt, es gibt Hintergrundinformationen. Die eigentlichen Gesprächsprotokolle, ebenfalls in Kapiteln zu jenen Themenschwerpunkten aufgeteilt, finden sich dann auf rund 350 Seiten in der Mitte des Buches. Anschließend folgen Kurzbiographien der Gesprächsführenden, die auch eine Einschätzung des jeweiligen Charakters sowohl durch Wehrmachtsvorgesetzte wie auch Briten oder Amerikaner beinhaltet. So werden uns die Personen über den reinen Lebenslauf hinaus nähergebracht. Leider fehlten hier meistens Informationen zum Werdegang nach dem Krieg. Ein umfangreicher (über 100 Seiten) Fußnotenteil erklärt viele Punkte der Gesprächsprotolle, gibt Hintergrundinformationen, rückt manche Information in den historischen Kontext oder auch ins richtige Licht, denn auch unter sich sind die Herren nicht immer ganz ehrlich oder neigen manchmal zur Schönfärberei.

    Vor dieser ausführlichen Bearbeitung, insbesondere den in den Biographien und Fußnoten zusammengetragenen Hintergrundinformationen, kann man nur höchsten Respekt haben. Das ist eine bemerkenswerte Historikerleistung. Die Fußnoten sind sehr ausführlich und wurden von mir häufig zu Rate gezogen. Da oben auf jeder Seite vermerkt ist, auf welche Seitenabschnitte sich die jeweiligen Fußnoten beziehen, ist die richtige Seite auch immer rasch gefunden - es entfällt das zähe Suchen nach Kapitelnummer und Fußnotennummer. Solch eine Benutzerfreundlichkeit ist so einfach, und trotzdem in Sachbüchern selten.

    Die Vorbemerkungen sind hilfreich, aber sie nehmen schon vieles aus den Gesprächsprotokollen vorweg. Die Protokolle selbst sind ausgesprochen interessant, man bekommt hier sonst nicht mögliche Einblicke. Einige der Protokolle wiederholen sich im Inhalt ziemlich, gerade wenn es um die Kriegslage geht. Hier hätte einiges ausgelassen werden können, ohne daß der inhaltliche Eindruck beeinträchtigt worden wäre. Wie die Kriegslage gesehen wurde, welche Überlegungen man zur Zukunft anstellte, ist natürlich gerade mit heutigem historischen Wissen faszinierend zu lesen. Auch die inneren Einblicke in Gespräche mit führenden Köpfen der Diktatur waren lesenswert, manchmal - sofern man das in diesem Kontext überhaupt sagen kann - aufgrund der flapsigen Ausdrucksweise in den Protokollen fast amüsant. Ein Bericht behandelt ein vertrauliches militärisches Gespräch mit Göring, der wie ein chinesischer Mandarin in farbenfrohe Seide gekleidet und reichlich mit Juwelen behängt ist, das verwöhnte Töchterchen Edda spielt im Zimmer und unterbricht die Besprechung, weil ihr Perlenkettchen kaputt gegangen ist - das ist alles so grotesk und lächerlich, dazu so locker erzählt, daß man trotz allem schmunzeln muß.

    Ein entsetzlicher Gegensatz dazu das Kapitel über Kriegsverbrechen. Hier konnte ich nur in ganz kleinen Abschnitten lesen. Man kennt die dort berichteten Verbrechen gegen die Menschlichkeit und doch ist es immer wieder furchtbar, darüber zu lesen. Aufschlußreich aber die Haltungen der sich Unterhaltenden hier. Es gibt einige wenige, die sich generell gegen diese Verbrechen aussprechen. Andere subsumieren es unter militärischer Notwendigkeit, oder empören sich gegen die Art und Weise, nicht aber dagegen, daß unzählige unschuldige Menschen, vom Baby bis zum Greis, qualvoll ermordet wurden. Besonders interessant - und erschreckend - ist es, daß sogar jene, die gegen die Nazidiktatur einstellt sind, häufig einen starken Antisemitismus zeigen und Verbrechen gegen ihre jüdischen Mitmenschen durchaus gerechtfertigt finden.

    Eindringlich sind auch viele der Protokolle über den 20. Juli. Einer der Gesprächsführenden ist nach diesem Attentat verhaftet worden und berichtet darüber. Es krampft einem beim Lesen das Herz. Diese persönlichen Komponenten spielen auch eine Rolle, wenn diskutiert wird, inwieweit man sich aus der Gefangenschaft am Widerstand beteiligt (zB durch Radio- oder Zeitungsaufrufe). Hier ist allen sich in England in Sicherheit befindlichen Männern klar, daß sie dadurch ihre Familien in Gefahr bringen würden. Auch die Aussichtslosigkeit des Krieges wird sehr klar formuliert: „Man kann ja nichts weiter machen als nur sterben, denn wenn man zurückgeht, wird man ja erschossen. (…) Denn wenn sie vorne nicht totgehen, werden sie hinten totgemacht.“ Tod an der Front oder Tod durch die eigene Regierung, das war für die Soldaten die Realität.

    Die unterschiedlichen Meinungen sind interessant zu lesen. Es gibt jene, die bis zum Ende jedes Wort gegen die Diktatur als Verrat ansehen. Jene, die den Nationalsozialismus als Idee weiterhin gut finden, nur an der Umsetzung hätte es eben gehapert. Und jene, die, entweder von Anfang an, oder durch ihre Kriegs- oder Gefangenschaftserfahrungen, wissen, welch verbrecherisches Regime da agiert. „Wir haben uns ja versündigt, nicht Sie und nicht ich, aber wir auch als Repräsentanten dieses Systems, indem wir gehaust haben gegen alle sittlichen Gesetze auf der ganzen Welt.“

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