Bücher mit dem Tag "ostfriesische inseln"
17 Bücher
- Luisa Hartmann
Ziemlich beste Ferien 2 - Abenteuer auf Langeoog
(10)Aktuelle Rezension von: ErdpoetinLukas reist mit seiner Familie auf die Nordseeinsel Langeoog, um sich dort mit seinem Freund Onno zu treffen. Die beiden haben ein Meet und Greet mit dem YouTuber und Umweltaktivisten Marcel gewonnen. Noch vor dem offiziellen Termin begegnen sie ihm zufällig am Strand. In einem ersten Kennenlern-Gespräch deutet Marcel etwas von einem Skandal an, den er gerade aufdeckt und verspricht, weitere Details darüber am Abend der Veranstaltung zu benennen. Doch dazu soll es nicht kommen, denn Marcel taucht nicht auf. Ist er krank geworden? Oder einfach nur unzuverlässig? Nein, stellt sich heraus, denn als ein mysteriöses Video mit einer Lösegeldforderung im Netz erscheint, wird Lukas und Onno klar: Der engagierte YouTuber Marcel ist entführt worden!
Meine Meinung:
Ein spannendes Ferienabenteuer, das noch dazu auf meiner Lieblings-Nordseeinsel spielt! Ich habe mit Lukas und Onno mitgefiebert und mich beim Lesen mit ihnen auf die detektivische Spurensuche nach Marcel begeben. Dabei durfte ich in meiner Fantasie nach Langeoog reisen, denn die Geschichte bietet nicht nur Spannung, sondern bringt dem Leser auch die Insel näher. Für mich war es wie ein Kurzurlaub auf Langeoog. Die schönen Illustrationen geben der Geschichte den passenden Rahmen. Fazit: Meine absolute Leseempfehlung für Spürnasen von 9-13 Jahren. - Ingrid Schmitz
Spiekerooger Utkieker
(17)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeIch liebe Spiekeroog; es ist eine wunderschöne und urige kleine Insel. Daher hat mich dieses Buch auch sofort angesprochen, da der Krimi auf dieser schönen Insel spielt.
Es hat mir viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen; es ist ein guter, solider Krimi. Die Handlung ist spannend und ich konnte miträtseln. Die Charaktere sind mir dabei allerdings nicht so wirklich nahe gekommen, und dieses Teenager-Pärchen ist mir persönlich viel zu überspitzt dargestellt worden. Diese übertriebene Jugendsprache hier in diesem Buch hat für mich gar nicht gepasst.
Aber darüber kann man noch gut hinwegsehen; so oft kommt es nicht vor.
Ich weiß nicht, wie das Buch auf mich wirken würde, wenn ich keinen Bezug zu Spiekeroog und/oder Ostfriesland hätte. Das Setting ist für mich hier ein großer Pluspunkt.
Mir hat das Buch auf jeden Fall schöne Lesestunden geschenkt. - Klaus-Peter Wolf
Ostfriesentod
(88)Aktuelle Rezension von: supersusiAnn Kathrin Klaasen versteht die Welt nicht mehr. Auf dem Bußgeldfoto ist eindeutig ihr grüner Twingo zu sehen, aber am Steuer sitzt eine fremde Frau. Sie hat zum Glück ein Alibi. Kurz darauf wird sie bezichtigt einen PC beschlagtnahmt zu haben, obwohl sie ganz woanders war. Was ist hier los ? Versucht jemand sie fertig zu machen ? Sie hat keine Ahnung, was noch alles auf sie zukommt.
Wieder sehr spannend, einer der Besten aus der Reihe. Man hat zwar den ein oder anderen Verdacht, besonders am Schluß, denkt aber dann, nee, das geht ja gar nicht und ist dann von der Auflösung völlig überrascht. Ein rundrum gelungener Krimi. Er liest sich schnell und flüssig und bleibt spannend bis zum Schluß. Die Charaktere sind sympathisch und selbst Rupert ist an einigen Stellen einigermaßen erträglich.
Ich freu mich auf den nächsten Band.
- Anna Johannsen
Enna Andersen und das verschwundene Mädchen
(140)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeAls Hauptkommissarin Enna Andersen nach längerer Pause aufgrund des Unfalltodes ihres Mannes in den Job zurückkehrt, wird ihr die Leitung einer neuen Abteilung übertragen. Sie fühlt sich abgeschoben mit der Aufgabe sogenannte Cold Cases zu prüfen und neu aufzurollen. Ähnlich unglücklich sind ihre beiden neuen Mitarbeiter wenn auch aus anderen Gründen heraus. So lösen sie wenig motiviert ihren ersten Fall aus: Vor zehn Jahren verschwand die kleine Marie Hansen während einer Klassenfahrt spurlos! Das Team macht sich an die Arbeit und stellt bald fest, dass die vor ihnen liegende Herausforderung größer als erwartet ist.
Die Autorin schreibt flüssig, bildhaft und atmosphärisch dicht. Der Buchauftakt brachte Spannung und interessante Charaktere mit sich. Drei Polizisten, die sich erst zusammenfinden müssen und ein Fall, der doch einige Fragen aufwirft, versprachen gute Unterhaltung. Leider möchte die Autorin zu viel, denn in diesem Fall trifft alles zusammen und wirkt dabei immer weiter hergeholt. Immer neue Hintergründe kommen hervor und es passiert immer mehr, wird aber dadurch gleichzeitig immer unglaubwürdiger. Ähnliches bei den privaten Themen der Protagonisten, die grundsätzlich wunderbar unterschiedlich sind und mit dem Fortgang des Buches erfährt der Leser so Einiges aus deren Privatleben. Allerdings drängt sich irgendwann die Frage auf, ob die Hauptkommissarin gar ein Alkoholproblem hat, da sie gefühlt jeden Abend mit Wein verbringt und des Öfteren mit mehr als einem Glas.
Mein Fazit: Ein sehr gut zu lesender Krimi mit angenehmen Lokalkolorit, interessanten Charakteren und einem grundsätzlich spannenden Fall, aber leider will die Autorin hier zu viel und erreicht damit eher das Gegenteil. Trotzdem werde ich den nächsten Teil lesen, in der Hoffnung, das sich dann ein gesünderes Maß einstellt.
- Johannes Klaus
The Travel Episodes
(8)Aktuelle Rezension von: FrechdachsNEIN VIEL BESSER - IRAN - NORWEGEN - MOSAMBIK - KONGO - RUANDA - UGANDA - AFGHANISTAN - PYRENÄEN - ETC.
Bei mir war es dann mal wieder soweit - vor lauter Fernweh und zuhause auf der Couch rumhocken hatte ich das Buch The Travel Episodes: Neue Geschichten für Abenteurer, Glücksritter und Tagträumer als mein Leseziel auserkoren und wurde alles in allem soviel lässt sich jetzt bereits sagen nicht enttäuscht.
Das Buch gliedert sich nach einem kurzen Vorwort von Andreas Altmann und von Johannes Klaus in die folgenden drei Kapitel:
- Geschichten für Abenteurer
- Geschichten für Glücksritter
- Geschichten für Tagträumer
Es hält insgesamt 27 kurzweilig zu lesende und unterhaltende Episoden unterschiedlichster Autoren/Reisender bereit.
Die Geschichten selbst entführen den Leser in vielerlei Länder abseits der bekannten und ausgetretenen Touristenpfade.
Jede einzelne Geschichte ist meiner Meinung nach lesenswert - wenn auch die Schreibstile der Verfasser sowie die Seitenumfänge der Berichte und damit auch die Detailliertheit doch sehr unterschiedlich ausfallen. Aber gerade das macht diese Sammlung verschiedener Reiseepisoden für mich aus. Das Buch zaubert einem auch an verregneten Tagen ein Schmunzeln und Lächeln ins Gesicht und man kann sich einfach mal in entfernte Gefilde wegträumen und den Alltagsstress hinter sich lassen.
Das Buch selbst bietet sehr gut die Gelegenheit in die Reisewelten der Autoren ein- und abzutauchen und so wähnt man sich allein mit elf Huskies in der Wildnis Alaskas, 4.200 km unterwegs auf dem Amazonas, auf den Spuren der Berber in Marokko, im Angesicht mit Gorillas im Kongo, mit den "blauen Großraumnussschalen" namens pangas auf dem Weg zum paradiesischen Ziel "Little Corn", auf der Suche nach den letzten Berggorillas der Erde in Ruanda (Mrrrrmh-mrrrrrmh), mit Schmugglern und Drogendealern auf "Du und Du" im Iran, mit einer sechsköpfigen Familie auf Weltreise unterwegs, beim Sightseeing in Kabul, bei einer Wanderung quer durch die Pyrenäen, im skurrilsten "Museum" bzw. in der skurrilsten Sammlung von Helsinki - dem "Götan Maailma" um nur einige enthaltene Geschichten herauszugreifen.
Die einzelnen Episoden geben mal mehr und auch mal weniger ausführlich die individuellen Eindrücke der Reisenden im jeweiligen - mitunter wirklich exotischen - "Touristenziel" wieder. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Reisenden bewusst die ausgetrampelten Touristenpfade verlassen und erst dadurch die richtige Würze besser gesagt die gewisse Spannung und Lebendigkeit für den Leser ins erlebte Geschehen kommt.
Am Ende des Buches werden die im Buch enthaltenen Autoren im kurzen Abriss vorgestellt.
Das Buch kommt im handlichen Taschenbuchformat und umfasst 352 Seiten (inkl. einigen farbigen und s/w-Fotos).
Das Buch ist für fernwehgeplagte, abenteurerlustige und auch -hungrige Zeitgenossen sehr zu empfehlen. Das Buch darf allerdings nicht mit klassischer Reiseliteratur wie beispielsweise den üblichen Reiseführern verwechselt werden, da hier wirklich die persönlichen Eindrücke auf sehr individuellen Reisen im Vordergrund stehen. - Cornelia Kuhnert
Krabbenbrot und Seemannstod
(77)Aktuelle Rezension von: wampyBuchmeinung zu Cornelia Kuhnert & Christiane Franke – »Krabbenbrot und Seemannstod«
»Krabbenbrot und Seemannstod« ist ein Kriminalroman von Cornelia Kuhnert & Christiane Franke, der 2014 bei Rowohlt Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der Auftaktband um den Postboten Henner, den Dorfpolizisten Rudi und die Lehrerin Rosa, die in Ostfriesland ermitteln.
Zum Autor:
Christiane Franke wurde an der Nordseeküste geboren und lebt immer noch gerne dort. Neben ihren gemeinsamen Projekten mit Cornelia Kuhnert schreibt sie eine weitere Krimiserie, die im Emons Verlag erscheint.Cornelia Kuhnert lebt in Hannover und hat dort als Lehrerin gearbeitet. Sie hat bereits zahlreiche Kriminalromane veröffentlicht und Anthologien herausgegeben.
Zum Inhalt:Lehrerin Rosa ist frisch nach Ostfriesland gezogen und findet eine Leiche im Hafen von Neuharlingersiel. Die Kripo aus Wittmund hat bald einen Täter ausgemacht, aber Henner, Rudi und Rosa sind anderer Meinung und suchen selbst nach dem Täter.
Meine Meinung:
Lehrerin Rosa, Postbote Henner und Dorfpolizist Rudi sind kernige Figuren, die mir von Anfang an sympathisch waren. Sie haben ihre Macken und ihr Leben ist nicht problemfrei, aber sie sind damit zufrieden. Rosa stört die über Jahrzehnte gewachsene Harmonie der beiden stillen und heimatverbundenen Ostfriesen. Sie redet mehr als es den beiden lieb ist und drängt in ihr Leben, aber irgendwie ist das auch in Ordnung, weil sie sich einen Platz in ihrer neuen Heimat sucht.Es werden reichlich Klischees bedient, seien es die Teeprozeduren oder trinkfreudige Zusammentreffen. Dabei wird aber auch die notleidende Krabbenfischerei mit ihren Problemen für die Region thematisiert. Beides unterstützt die atmosphärische Ausstrahlung.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, meist aus Sicht einer der drei Hauptfiguren. Manches wirkt etwas übertrieben, aber die Liebe der Autoren zur Region ist jederzeit spürbar. Der Schreibstil ist angenehm emotional und mit kurzen Dialektpassagen und Humoreinlagen durchsetzt. Die Figuren sind eher skizziert als tief gezeichnet. Die Kripobeamten haben keine Glanzform, aber auch Rosa, Rudi und Henner folgen manch falscher Idee, aber dies mit Einsatzwillen. Eher zufällig kommt die Wahrheit mit einem passenden Showdown ans Licht. Die Auflösung ist vollständig und nachvollziehbar. Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten, auch weil die Handlung durchaus Überraschungen zu bieten hatte. Eine Fortsetzung werde ich sicherlich lesen.
Fazit:
Ein unterhaltsamer Krimi mit Atmosphäre, einem sympathischen Ermittlerteam und einer durchaus spannenden Handlung. Mir hat es sehr gut gefallen und deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus. - Johannes Klaus
The Travel Episodes
(14)Aktuelle Rezension von: WanderingBookwormIronischerweise bekam ich dieses Buch geschenkt, als eine Reise für mich endete. Meine erste große Reise, die in mir das unauslöschliche Fernweh ausgelöst hat. Als ich Anfang 2020 mit gebrochenem Weltenbummler-Herzen von Corona wieder nach Hause geschickt wurde, habe ich dieses Buch bekommen. Auf der ersten Seite steht "Willkommen zurück", und ich begann, meine Reise zumindest auf dem Papier fortzusetzen. Es wurde zum ersten Buch, in dem ich besonders schöne Sätze farbig markierte. Sätze, die von Fernweh, Begegnungen, Abenteuern und manchmal auch von Heimweh erzählten. Ich habe es sehr genossen, durch die verschiedenen Geschichten hinweg mit den verschiedensten Menschen zu reisen. Jeder Autor und jede Autorin hatte eine ganz eigene Sicht auf die Dinge, hat neue Perspektiven aufgezeigt und auf Dinge hingewiesen, die ich mir für zukünftige Reisen merken werde, um ebenso offen für das Unbekannte zu werden, wie diese Menschen.
Ich kann das Buch nur empfehlen. Es bietet Inspiration für Reisende, ein kleines Fenster für die, die Reisen wollen, aber nicht können, und einen Schubs für die, die sich nicht trauen. Auch nach drei Jahren nach wie vor einer meiner Lieblinge im Regal.
- Sandra Lüpkes
Das Hagebutten-Mädchen
(41)Aktuelle Rezension von: NelingWenke Tydmers ermittelt auf Juist. Als ich den Klappentext las, erwartete ich gute Unterhaltung und einen soliden Regionalkrimi. Ich mag den Norden insgesamt sehr gern und die Insel Juist klang verführerisch. So wollte ich auch ein wenig Inselgefühl tanken . Und ich war gespannt auf einen interessanten Krimi. Leider wurden diese beiden Erwartungen enttäuscht. Der Plot war schwach und der Krimi total vorhersehbar. und auch die Insel wurde nicht schön beschrieben, die Geschichte hätte überall spielen können. Den schreibstil empfand ich als sperrig. Ich sah nun, dass es eine 9 bändige Reihe über dieses Ermittlerin ist. Nachdem mir dieses Buch aber nicht zusagte, werde ich mir auch die restlichen Bücher der "Wenke Tydmers"Reihe sparen und weiß auch nicht, ob ich der Autorin nochmals eine Chance gebe. Bestenfalls ein Einschlafkrimi, der von mir nicht mehr als 2 Sterne erhält. - Katja Fiona Graf
Wasser, Wind und Weite
(13)Aktuelle Rezension von: Yvonne76Es ist ein gelungenes Buch, wie das Leben spielen kann, wenn man etwas ändern möchte und die Freunde hat, die einem dabei unterstützen.
Nachdem Lena festgestellt hat, dass Robert verheiratet ist und seine Frau Zwillinge erwartet, macht sie mit ihm Schluss und nimmt sich erst einmal Urlaub und fährt an die Nordsee. Lena hat einen Traum von einem Mann, der auf einmal tatsächlich vor ihr steht.
Lena kommt bei Wiebke unter, welche eine kleine Pension hat und der Traummann der Neffe von Wiebke ist.
Alles nimmt seinen Lauf und Lena verliebt sich in Dierk. Dierk würde jedoch nie wirklich lange von der Insel weggehen. Lena möchte eigentlich nicht mehr zurück und beschließt kurzer Hand, ein Geschäft auf der Insel zu eröffnen. - Luisa Hartmann
Ziemlich beste Ferien - Abenteuer auf Spiekeroog
(6)Aktuelle Rezension von: Calypso19Der kleine Ein-Frau-Verlag mit dem lustigen Namen "Biber & Butzemann" veröffentlicht Feriengeschichten für Kinder und Jugendliche der etwas anderen Art! Er kombiniert nämlich Abenteuerromane mit der Vermittlung vieler interessanter Informationen über die Region, in der sich die Geschichten jeweils abspielen, was begreiflicherweise Lust macht, sich das alles mit eigenen Augen anzuschauen. Darüberhinaus zeichnen sich die spannenden Bücher durch eine ungemein liebevolle Gestaltung und besonders schöne Illustrationen aus, die sie zu einem wahren Augenschmaus machen!Das hier zu besprechende Buch "Ziemlich beste Ferien" ist ein gelungenes Beispiel für Biber & Butzemanns Verlagsphilosophie. Die Autorin schickt ihren Protagonisten Lukas anstatt in die Ferien zum Vater ins Sonnen- und Partyparadies Ibiza im Mittelmeer auf die viel weniger spektakuläre ostfriesische Insel Spiekeroog - ein Reiseziel, das dem Jungen zunächst wenig behagt, zumal es ganz eindeutig ist, dass seine Mutter damit einen ganz speziellen Zweck verfolgt, nämlich den, ihm den neuen Mann in ihrem Leben, den gerne dozierenden Biologielehrer Richard, und seine Tochter Viola schmackhaft zu machen. Widerwillig fügt Lukas sich in Mutters Wünsche und macht sich auf drei Wochen Langeweile gefasst... Doch dass alles anders kommt als befürchtet und Lukas zum Schluss sogar findet, auf der kleinen autofreien Nordseeinsel Spiekeroog, die zu seiner Überraschung alles andere als öde und uninspirierend ist und mit handfesten und nicht ungefährlichen Abenteuern aufwartet, die "ziemlich besten Ferien" seines Lebens verbracht zu haben, ist nicht nur der netten Bald-Schwester Viola, die ihm freundlich-unbefangen entgegenkommt, und dem waschechten Insulaner Onno, der die Insel wie seine Westentasche kennt und mit dem er rasch Freundschaft schließt, zu verdanken, sondern vor allem seiner eigenen Bereitschaft, sich einzulassen auf etwas Neues, etwas, das er sich eigentlich gar nicht ausgesucht hat und dem er anfangs so ablehnend gegenüberstand. Er absolviert das ganz normale und auch das nicht so normale Touristenprogramm, macht eine Wattwanderung, bei der er sich leichtsinnigerweise in unmittelbare Lebensgefahr begibt, erlebt auf einer Nordseeschifffahrt einen plötzlich hereinbrechenden Sturm, der schon beängstigend ist - und packt schließlich tatkräftig mit an, als nach der Kolission zweier Schiffe vor Spiekeroog eine Ölkatastrophe droht und alle Hände zum Helfen gebraucht werden. Dabei lernt er selbstverständliche Kameradschaft kennen, erlebt ein Zusammenhalten, das ihm imponiert und von dem er Teil wird und begreift schließlich auf nachdrückliche Weise, wie sensibel doch das Ökosystem Nordsee und Wattenmeer mit seinen einzigartigen Kreaturen ist, wie respektvoll und vorsichtig es behandelt werden muss, um es zu bewahren für die Generationen, die nach uns kommen. Denn ja, der Roman für Kinder erzählt zwar eine Ferienepisode aus dem Leben von Lukas und seiner Familie, doch sind die eigentlichen Protagonisten eben das Wattenmeer, die unberechenbare und respekteinflößende Nordsee und die einladende kleine Insel Spiekeroog, die der junge Leser recht gut kennenlernt, wenn er Lukas bei seinen Unternehmungen folgt.Die Informationen, die die Autorin immer wieder einstreut, haben genau das richtige Maß, sind interessant und verständlich, ohne zu überfordern oder gar zu langweilen - und wenn Luisa Hartmann dann auch noch das Prozedere einfließen lässt, das notwendig ist, um bei einer drohenden Ölpest das Schlimmste zu verhindern, und darüberhinaus die Helfer auf der Insel und an vorderster Front die Greenpeace-Idealisten so unermüdlich und selbstlos tätig werden lässt, hat sie womöglich den einen oder anderen jungen Leser zum Nachdenken gebracht - und zum Weiterdenken, denn wir alle können unsren Beitrag leisten den Planet Erde zu schützen, indem wir sorg- und achtsam mit der Umwelt umgehen, mit ihren Ressourcen und allem, was da kreucht und fleucht und wachsen und gedeihen will - wie der unscheinbare Strandhafer auf Spiekeroog und den übrigen Inseln, dem, wie die Leser gemeinsam mit Lukas erfahren, eine so wichtige Bedeutung zukommt....Wahrlich ein Kinderbuch, das überzeugt und dem man viele junge, aber auch ältere Leser wünschen möchte! - FREIZEITKARTE 3 MAIR
Ostfriesland und Inseln: 1:100000
(1)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66Dieser Freizeitführer besteht aus zwei Teilen, einem kleinen Buch mit Ausflugstipps und einer großen, sehr detailreichen Übersichtskarte.
Zielgruppe sind Urlauber, die irgendwo in Ostfriesland ihre Unterkunft haben und ihre Zeit nicht ausschließlich im nächstgelegenen Strandkorb verbringen wollen bzw. die aufgrund von „Schietwetter“ alternative Freizeitaktivitäten suchen.
Das Buch präsentiert 66 Ausflugstipps und 10 Vorschläge für Radtouren. Zu den potentiellen Zielen zählen natürlich auch die ostfriesischen Inseln. Die Beschreibung zu jedem Ziel ist knapp gefasst, vorhandene Museen oder sonstige Sehenswürdigkeiten werden häufig nur namentlich erwähnt. Es geht darum, einen Überblick zu verschaffen, Ideen zu liefern. Details wie z.B. Öffnungszeiten müssten in der Regel separat nachgeschlagen / gegoogelt werden. Die vorgeschlagenen Radtouren sind recht abwechslungsreich, die kürzeste Strecke wird mit einer Dauer von 1,5 Stunden angegeben, die längste mit 4,5 Stunden. Schön fand ich auch dass erwähnt wird, welche Strecken für Ungeübte oder Familien geeignet sind.
Die passende Übersichtskarte ist wirklich genial. Sie ist groß, sehr detailliert und übersichtlich. Alle Ausflugstipps und Radtouren sind eingezeichnet, außerdem kulturelle und landschaftliche Sehenswürdigkeiten, Kirchen, Schlösser, Leuchttürme, Fährverbindungen und vieles mehr.
Fazit: Sehr praktisch. Schöne Ausflugstipps und eine genial gut gestaltete Karte.
- Barbara Saladin
Sieben Inseln. Sieben Krimis
(4)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMan sollte einfach diese "Kurzkrimis" nicht lesen. Es bringt nichts, auf 10-15 Seiten einen Krimi zu verpacken. Spannung kann da gar nicht entstehen, allenfalls eine kleine vielleicht auch manchmal lustige Geschichte. Das ist jetzt der dritte und wohl letzte Reinfall bei mir. - Michael Gantenberg
Zwischen allen Wolken
(17)Aktuelle Rezension von: sddsinaIch muss sagen, mit diesem Roman habe ich mich wirklich köstlich amüsiert. Es wurde alles geboten, was ich erwartet hatte: Humor, Unterhaltung aber auch traurige Passagen. Das Buch hat eigentlich 4,5 Sterne verdient. Ersteinmal zum Inhalt: Es geht um Gesa, die unerwartet durch einen Fallschirmabsturz ihren Bruder verliert. Gesa steht kurz vor der mündlichen Abiturprüfung und muss nun mit ansehen, wie ein einziger Tag, ihre Familie verändert. Ihr Vater geht fort, ihre Muttter "adoptiert" eine Ente namens Jean-Pierre und auch Oma, Tante und Onkel haben sich verändert. Es wird Zeit für Gesa erwachsen zu werden und herauszufinden, was ihr wirklich wichtig ist. Was mir besonders gefiel war, dass der Roman auf der Insel Nördrum spielt. Die Atmosphäre kam dadurch super rüber, man bekam irgendwie Lust auf Inselurlaub. Das Buch ist in besonders kurze Kapitel eingeteilt und oftmals sind die Seiten voller Dialoge, sodass das Lesen wirklich leicht fällt und ich das Buch in einem Tag durchlesen konnte. Die Charaktere im Roman sind super gezeichnet, besonders mit Gesa konnte ich total mitfiebern und "miterleben". Ungefähr die erste Hälfte des Buches ist dabei vor allem lustig. Ich musste tatsächlich öfter laut auflachen, was nicht sehr oft bei Büchern passiert. Besonders Jean-Pierre verdient einen Platz in meinem Herzen. Die zweite Hälfte wird dann deutlich trauriger. Zwar musste ich nie weinen, aber die Entwicklungen stimmen den Leser doch schon sehr traurig. Das Ende gefällt mir und rundet den Roman gut ab. Insgesamt ist dieses Buch als leichter Familienroman für Zwischendurch wirklich zu empfehlen. Ich ziehe nur einen Stern ab, weil es kein Buch ist, an das ich ewig zurückdenken würde. Es gibt tatsächlich keine richtig großen Überraschungen, vielleicht ein paar kleine, aber noch nichts so außergewöhnliches, dass es für die herausragenden 5 Sterne reicht. Trotzdem bin ich wirklich zufrieden und empfehle jedem, der Lust auf eine erfrischende Geschichte hat, das Buch entweder zu kaufen oder es sich beim nächsten Büchereibesuch einfach mal zu schnappen, so wie ich es getan habe. - Moa Graven
Stille Angst
(13)Aktuelle Rezension von: CorradoWie sieht das wohl aus, wenn drei ostfriesische Ermittlerinnen, die sich kaum kennen, miteinander einen kurzen Urlaub verbringen?Können sie abschalten, gelingt es ihnen, ihren Dienst zu Hause zu lassen und mal ganz privat, ganz sie selbst zu sein? Und kommen sie überhaupt miteinander zurecht? Das waren die Fragen, die ich mir zu Beginn des Romans stellte, der im Gegensatz zu Moa Gravens sonstigen Krimis ein "Crossover" ist: alle ihre Polizistinnen auf einen Streich!Und es dauert auch gar nicht lange, da schließen sich ihnen ihre jeweiligen Partner an - denn am Strand von Borkum, ihrem Feriendomizil, wird ein Toter gefunden, der, so stellt sich bald heraus, nicht auf natürliche Weise der Welt Adieu gesagt hat. Und der noch dazu in einer zunächst rätselhaften Verbindung steht zu jeder einzelnen der drei Frauen, die allesamt Geheimnisse hüten, die zuvor im Laufe eines feucht-fröhlichen Abends, denn nur unter solchen Umständen lässt man seine gewohnte Wachsamkeit fallen, ans Licht gekommen sind...Und binnen kurzem sind sie also alle auf der schönen Insel Borkum versammelt: Eva und Freund Jürgen aus Langeoog, Lisa und Profiler Jan aus Aurich und Katrin und ihr bärbeißiger Kollege Jochen aus Leer! Und mischen sich, wie könnte es auch anders sein, in die Ermittlungen ein, sehr zum Missfallen des nicht eben einnehmenden Inselpolizisten Johann, in dessen ureigenen Zuständigkeitsbereich der Todesfall gehört. Doch mit vereinten Kräften gelingt es allen Beteiligten, die Hintergründe des Verbrechens und gleichzeitig der "stillen Ängste" der drei Kommissarinnen aufzudecken. Wobei sich, wie man das von der Autorin gewohnt ist, menschliche Abgründe auftun, die den Leser nicht wenig verstört zurücklassen...Ja, dieser Krimi ist schon ein wenig anders als die bisherigen Romane der Moa Graven - und vielleicht gerade deshalb so reizvoll!Kennt man ihre Ermittlerduos, so liest man gespannt und interessiert über ihr Zusammentreffen, ihre Interaktionen, fragt sich, wie die so unterschiedlichen Charaktere mit ihren jeweils ebenso unterschiedlichen Ermittlungsmethoden aufeinander reagieren und ob sie überhaupt zu einer echten Zusammenarbeit fähig sind. Und die Art, wie Moa Graven sie sich einander annähern lässt, ist, trotz des ernsten Themas, sehr humorvoll geschildert., denn auch das Lese-Vergnügen kommt bei ihr nie zu kurz!Mühelos gelingt es dem Leser, die Figuren nicht nur zu verstehen sondern auch zu mögen. Sie sind realistisch geschildert und Menschen, wie man sie aus dem eigenen Umfeld kennt. Sie haben ihre Zweifel, ihre Unsicherheiten, ihre Schwächen und Stärken. Man kann sich mit ihnen identifizieren. Ein weiteres Plus ist Moa Gravens eingängige Sprache: klar, kurz und knapp, niemals ausschweifend, niemals blumig und sentimental, immer auf den Punkt gebracht. Die Sprache passt zu den Charakteren - und vielleicht auch zu Ostfriesland, Moas Heimat.Es gibt kein Rätselraten aufgrund von zu komplizierten, unverständlichen Formulierungen - bei der Autorin weiß man stets, woran man ist.Darüberhinaus haben ihre Krimis immer auch eine sehr überschaubare Länge - und dennoch hat man als Leser niemals das Gefühl, dass etwas wirklich unerwähnt geblieben wäre, was man sich nicht selbst ohne Schwierigkeiten vorstellen könnte.Fazit: ein weiterer spannender und gleichzeitig unterhaltsamer Kriminalroman aus Moa Gravens Feder, der nicht nur ihre Fangemeinde sondern auch diejenigen, die der Autorin hier zum ersten Mal begegnet sind, auf viele, viele Nachfolgebände mit ihren sympathischen Ermittlern hoffen lässt! - Monika Wolf
Abenteuer auf Norderney - Lilly, Nikolas und die Flaschenpost
(2)Aktuelle Rezension von: LuiseLotteWer die Feriengeschichten, in denen die Geschwister Lilly und Nikolas die Hauptpersonen sind, bereits kennt, weiß, dass die Geschwister auch auf ihrer Urlaubsreise auf die ostfriesische Insel Norderney nicht nur eine Menge zu sehen bekommen, sondern ebenso wieder ein kleines Rätsel lösen dürfen, an dem sie während ihres gesamten Aufenthalts zu knabbern haben! Diesmal finden die beiden kurz nach der Ankunft eine Flaschenpost mit einer kleinen Matrosenfigur darin nebst einem Zettel mit einer Botschaft, die eigentlich ein Gedicht ist und sie auffordert, den kleinsten Seemann zu finden. Am Ende würden sie dann eine Belohnung bekommen.... Dass das Rätsel verzwickt ist, wird ihnen schnell klar und sie sind sich gar nicht sicher, ob sie es je werden lösen können, bleiben aber während der abwechslungsreichen Zeit auf der sehens- und erlebenswerten Insel am Ball, halten Augen und Ohren offen. Ihre patenten Eltern, die, wie immer, nichts von dem Geheimnis ihrer Kinder ahnen, haben sich wieder einmal mehr bemüht, Lillys und Nikolas Ferien so spannend und vergnüglich wie möglich zu gestalten, haben sich für sie Ausflugsziele und Aktivitäten ausgesucht, die auch das Herz der jungen Leser höher schlagen lassen und richtig Lust darauf machen, die eigenen Ferien einmal auf der langgestreckten Insel zu verbringen, gerüstet mit allerhand Vorwissen, das auf sehr angenehme und altersgerechte, alles andere als oberlehrerhafte Weise vermittelt wird.
So haben die Geschwister nicht nur jede Menge Spaß beim Sandburgenbauen und Muschelsammeln, beim Drachensteigen, im Wellenbad mit der roten Wattwurmrutsche, auf dem Spielplatz am Weststrand, auf dem sie auf einem Piratenschiff herumturnen können, sondern sie erfahren eine Menge auch über die Insel selbst und ihre Geschichte, machen die obligatorische Wattwanderung, besuchen das Fischerhausmuseum, die Sternwarte, die ein Insulaner in den 60er Jahren in seinem eigenen Garten erbaute und von der aus sie in stockdunkler Nacht die unendlich vielen Sterne anschauen können, klettern auf einen Leuchtturm und machen zudem Schifffahrten zu den nicht minder interessanten Nachbarinseln Juist und Langeoog.
Und klar, sie dürfen auch eine der Spezialitäten der Ostfriesen, den nach ihnen benannten Friesentee, zubereiten, Krabben pulen, hören die alten Geschichten, Sagen und Legenden, die sich die Ostfriesen seit Jahrhunderten erzählen, und gruseln sich so richtig schön dabei. Auch der Vater erfindet Geschichten, mit denen er vor allem Lilly erfreut, denn das Mädchen Mine, das die Hauptperson seiner Erzählungen ist, ist natürlich der Tochter nachempfunden. Mit einem Wort, die Geschwister erleben großartige Ferien, um die man sie beinahe beneiden könnte...
Doch ist da der Wermuthstropfen - das Rätsel um den kleinsten Matrosen, dessen Auflösung sie in der ganzen Zeit noch keinen Zentimeter näher gekommen sind und die sogar noch behindert wird durch den Feriengast Damian, einem verwöhnten und hinterlistigen Jungen, der den Geschwistern das Leben schwer macht und die Belohnung selber kassieren möchte! Fast scheint es so, als würde ihm das auch gelingen.... Doch wird die Autorin Lilly und ihren Bruder wirklich unverrichteter Dinge nach Hause schicken und Damian das Feld überlassen? Schauen wir mal....
Fazit: der kleine Ein-Frau Verlag "Bieber & Butzemann" hält auch weiterhin den Standard, den er mit dem ersten Band um die in deutschen Landen umherreisenden Geschwister, "Abenteuer auf Rügen", gesetzt hat! Nie sind die Ferienreisen überfrachtet, immer halten sich Kurzweil, Abenteuer und Informationen die Waage - was kann man sich mehr wünschen? Auch für diesen Band der Kinderreiseführer - Reihe ist - selbstverständlich! - eine herzliche Leseempfehlung auszusprechen!
- Hans-Jürgen Fründt
Nordseeküste: mit Sylt, Föhr und Amrum
(2)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66Dieser Reiseführer gibt einen Überblick über Orte, Landschaften und Sehenswürdigkeiten an der Nordseeküste, den Ost- und Nordfriesischen Inseln, auf Helgoland und den Halligen.
Das sind eine ganze Menge Ziele und wenn man den Umfang des Buchs betrachtet liegt nahe, dass diese nicht allzu ausführlich behandelt werden können. Aber um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, reichen die Infos aus. Die wesentlichen Punkte werden erwähnt, so dass man erahnen kann, ob das potentielle Reiseziel den persönlichen Vorlieben entspricht. Immer gibt es Angaben zu den Touristikzentren vor Ort und bei den Inseln zu den entsprechenden Fährverbindungen.
Auch stimmungsmäßig wird man schon auf sein Reiseziel vorbereitet. Dazu tragen eine Chronik mit Daten zur Geschichte der Nordseeküste und viele schöne Fotos bei. Ein Serviceteil bietet noch – diesmal teils umfangreiche – Tipps zur Anreise und zu Themen wie Essen und Trinken, Unterkunft, Sprache, Sport und Erholung. Hinweise zur Reise mit Kindern fehlen leider fast vollständig.
Fazit: Schön für einen ersten Überblick. Wer aber schon Urlaub in der Gegend gemacht hat, erfährt nicht viel Neues.
- Llewellyn
Tödliches Watt
(6)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDass Wilhelm II. im Jahre 1903 eine Invasion auf die Britischen Inseln plante, ist pure Fiktion. Erskine Childers hat mit dem Roman "Das Rätsel von Memmert Sand", der als erster Spionageroman gilt und für Llewellyn als Aufhänger seiner Geschichte diente, seinerzeit die nicht ganz unbegründete Angst geschürt, Deutschland könnte mit dem Aufbau einer Kriegsmarine für Großbritannien eine Bedrohung schaffen. Insofern knüpft Llewellyn mit seinem Roman, soweit ich es übersehe, an eine Fiktion an. Seine seemännischen Kenntnisse und sein Wissen über die ostfriesischen Inseln und das Wattenmeer, die er in seiner Geschichte verarbeitet, zeugen jedoch von nahezu einmaligem Fachwissen über das Jachtsegeln der damaligen Zeit und von Recherchen zu den kleinsten Details des Watts, dem Watt zwischen den ostfriesischen Inseln und dem Festland, dem Watt, das inzwischen zum Weltnaturerbe gehört. Einem Küstenstreifen, der sich seitdem natürlich - im ursprünglichsten Sinne des Wortes - auch verändert hat; in der Größe und in dem Aussehen dieser Inseln und in den Ees (Sie haben recht gelesen, ich habe mich nicht vertippt), Gats und Baljen (die man heute meist als Priele bezeichnet). Das Buch sollte deshalb in keiner Bibliothek dieser Inseln fehlen, sofern bzw. soweit auf diesen Inseln private oder öffentliche Büchereien anzutreffen sind. Diese Empfehlung gilt auch deshalb, weil das Buch ansprechende Skizzen zu den Örtlichkeiten des romanhaften Geschehens enthält, die nicht nur lesenden Inselgästen, sondern eventuell auch den ostfriesischen Insulanern gar nicht immer ausreichend gegenwärtig sind. Dass die Geschichte selbst ziemlich abenteuerlich ist und daher mehr von einem Abenteuerroman denn als Spionageroman an sich hat und dass sie literarisch nicht als Spitzenklasse angesehen werden darf (vielleicht liegt dies auch ein wenig an der Übersetzung), steht auf einem anderen Blatt: Charles Webb, aus einfachen Verhältnissen kommend, hat es bis zum Segelschiffkapitän geschafft; sein Triumph über den deutschen Kaiser Wilhelm II. anlässlich einer (fiktiven) Segelregatta bringt ihm großes öffentliches Ansehen und führt ihn zu einem gefährlichen Unternehmen; eine einmal als Bergungsaktion für ein in der napoleonischen Zeit untergegangenes Schiff und dessen Schätze, dann wieder als Beobachtung der Vogelwelt auf den ostfriesischen Inseln getarnte Geheimdiensttätigkeit, die er als solche erst erkennt, als er bereits in ernsthafte Schwierigkeiten geraten ist, meistert er dank seiner überragenden seemännischen Fähigkeiten und wegen seiner außerordentlichen menschlichen Stärken; er übersteht als nahezu heldenhafte Figur alle Abenteuer verhältnismäßig unbeschadet; seine sympathischen männlichen Eigenschaften bringen ihm auch noch die Liebe einer adligen Dame ein, die ihn seine Jugendliebe fast vergessen lässt; wie nicht anders zu erwarten, gibt es ein Happy End, was in einer Rezension eigentlich gar nicht verraten werden sollte, was aber, weil die Geschichte so vorhersehbar ist, wiederum gar keinen echten Regelverstoß bedeutet. Sam Llewellyn hat über etwas geschrieben, von dem er etwas versteht: die Segelschifffahrt. Das ist ihm gut geglückt, auch wenn die drum herum gestrickte Geschichte manchmal an ein Groschenheft-Niveau erinnert. Wer sich, wie ich, gerade auf einer der ostfriesischen Inseln aufhält, will hier ja nicht unbedingt etwas über Quantenphysik lesen und vermag eher Gefallen an „Tödliches Watt“ finden, einem Titel, bei dem man wohl zwangsläufig daran denkt, dass jemand von der Flut überrascht wird. Ob es so ist, verschweige ich. - 8
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