Bücher mit dem Tag "ozeanien"
40 Bücher
- George Orwell
1984
(4.208)Aktuelle Rezension von: SeitenwindIrgendwie seltsam, dass man ein Buch so gerne lesen kann und will, obwohl es "immer schlimmer wird". Aus meiner Sicht ist garnicht so sehr die Story das Fesselnde, sondern der Sprachstil. So etwas habe ich noch nie erlebt. Sogar monotone, repetitive Aussagen und Ausrufe haben ihren Reiz nach dem 40. Mal Lesen, weil sie perfekt erörtert und geordnet sind. Das dystopische Mindset ist zeitlos und meiner Ansicht nach erkenntnisreich aufgedröselt und zwischen den Zeilen erklärt. Das Buch werde ich in Originalsprache in ein paar Jahren nochmal lesen.
- David Mitchell
Der Wolkenatlas
(528)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer„Der Wolkenatlas“ verbindet sechs Geschichten in verschiedenen Genres, die zu verschiedenen Zeiten spielen und von verschiedenen Menschen handeln.
Auf den ersten Blick haben die Handlungsstränge nicht viel miteinander zu tun – ein Notar schreibt 1859 auf einer Schiffreise Tagebuch, ein älterer Verleger hat 2012 Probleme mit Kriminellen und Verwandten, die letzten Überlebenden der Menschheit laufen 106 Jahre nach dem Fall durch eine postapokalyptische Welt.
Nach und nach wird jedoch deutlich, dass alles verknüpft ist: die Entscheidungen jedes Protagonisten haben Einfluss auf seine Nachfolger und werden selbst von der Vergangenheit oder Zukunft beeinflusst. Das genaue Ausmaß der Verbindungen bleibt unklar. Ob und wie viel Übernatürliches im Spiel ist, kann jeder für sich entscheiden.
Auch bestimmte Themen sind zeitübergreifend und ziehen sich durch das gesamte Buch: Freiheit in verschiedenen Formen und der Kampf darum, Ausbeutung, Betrug, die Suche nach der Wahrheit, das Füttern von Enten.
Eine Folge der besonderen Struktur des Romans ist natürlich eine große Menge an Charakteren (die gerne auch erst nach einigen Hundert Seiten wieder auftauchen), darauf muss man sich einlassen können, wenn man das Buch lesen möchte.
Zudem ändern sich die Erzählart und der Schreibstil mit jeder Geschichte. Von Tagebucheinträgen und Briefen über Interviews bis hin zu Lagerfeuergeschichten bietet dieses Buch erzähltechnisch alles. Je nach Vorliebe kann man das als Vor- oder Nachteil ansehen. Meiner Meinung nach hilft es, in jeder neuen Geschichte „anzukommen“ und bietet Abwechslung, auch wenn ich den postapokalyptischen Dialekt in der letzten Geschichte ehrlich gesagt etwas anstrengend fand.
Wenn man von den vielen Charakteren und der Idee an sich nicht abgeschreckt ist, ist „Der Wolkenatlas“ sehr zu empfehlen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man mindestens eine oder zwei (am besten natürlich mehr) Geschichten sehr genießen und wenn man dann noch die einzelnen Elemente verbindet, ergibt sich ein Gefühl, als hätte man erfolgreich ein interessantes Puzzle zusammengefügt.
- Roger Willemsen
Die Enden der Welt
(88)Aktuelle Rezension von: Anne_B_Wie ihr schon nach dem von mir vergebenen Titel erkennen könnt, fand ich das Buch langweilig. Ich habe nur die ersten 50 Seiten geschafft. Mir hat die Sprache nicht gefallen, es war so als ob der Autor vor sich hin schreiben würde, ziellos. Ich konnte keinen Mehrwert daran erkennen, das Buch weiter zu lesen. Die Idee war eigentlich sehr schön, die Umsetzung dafür... naja. Nicht so gut.
- Jostein Gaarder
Maya oder Das Wunder des Lebens
(198)Aktuelle Rezension von: 99Hermione99«Es dauert mehrere Milliarden Jahre, einen Menschen zu erschaffen. Und es dauert einige Sekunden zu sterben.»
Ich hab bisher nur ein paar Bücher von Jostein Gaarder gelesen. Doch ich erkenne jetzt schon in jedem seiner Geschichten seinen Schreibstil, seine Art: Philosophisch, nachdenklich und komplex. Ich werde nun direkt zu meiner Meinung übergehen und nicht erst noch die Handlung schildern.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und fand es im Allgemeinen gut. Ich muss zugeben, manchmal habe ich nicht alles verstanden (hat der Schrifsteller John den ganzen Brief erfunden, oder nichts davon oder nur Teile davon?), aber im Gesamten hat mich das Buch im positiven Sinne nachdenklich gestimmt. Ich finds super, dass die Geschichte in wahren Hintergründen spielt (La Maja Desnuda) und doch so fern von der Realität ist. Was ich schon in anderen Büchern von Gaarder beobachtet habe, mich aber immer noch stört, ist dass er bei einem Dialog zwischen zwei Figuren meistens das "sagte er/sie" weglässt. Ich verliere dabei schnell den Überblick, wer was sagt. Ich empfehle das Buch an alle, die Geschichten mögen, über die man erst nachdenken muss. Obwohl Sofies Welt wahrscheinlich das berühmteste Buch Gaarders ist, mag ich es nicht besonders. Es sind mehr geschichtliche Fakten, als eine zusammenhängende Geschichte. Da gefällt mir dieses doch um einiges besser. Viel Spass beim Lesen und nachdenken! :-)
HOLIDAY Reisebuch: Atlas der Naturwunder
(11)Aktuelle Rezension von: Buechergarten》INHALT:
Die Natur ist ein Wunder! Größer, vollkommener und eindrucksvoller, als wir es uns in unseren kühnsten Träumen vorstellen können. Es gibt diese Orte, an denen die ganze Kraft, Schönheit und Perfektion in ganz besonderer Weise zur Geltung kommen. Wenn der Himmel hoch im Norden in irrlichterndem Grün der Aurora borealis erstrahlt. Wenn sich Tausende von Kranichen wie choreografiert auf dem Darß in Bewegung setzen. Wenn man die ganze Gewalt des Ozeans durch die haushohen Wellen an der Küste Portugals spüren kann.
Der Atlas der Naturwunder nimmt den Leser mit auf die Reise zu diesen Orten und liefert einzigartige Reiseinspirationen für das once-in-a-lifetime-Naturerlebnis.
》EIGENE MEINUNG:
Das „HOLIDAY Reisebuch: Atlas der Naturwunder“ konnte mich auf den ersten Blick begeistern: Was für ein Titelbild! Aber auch das Konzept im Inneren des Buches kann absolut überzeugen.
Auf 360 Seiten finden wir verschiedenste Kurzportraits zu Naturwundern rund um die Welt. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten dieses Buch zu lesen:
- Ganz lockeres Durchblättern: Auf jeder Seite finden sich hier die unterschiedlichsten Sehnsuchtsorte. Jeder davon wird durch eine wundervolle, untertitelte Fotografie eingeleitet, gefolgt von einer Überschrift, der Ortsangabe, einem kleinen Länderkarten-Ausschnitt mit markierter Lage, einer interessanten und informativen Kurz-Beschreibung sowie einem Tipp für den „perfekten Ort“ um dieses Naturwunder zu erleben. Hierbei geht es um Tageszeiten ebenso wie besonderen Aussichtspunkten.
- Nach bester Reisezeit: Nach dem kurzen Vorwort im Buch finden wir eine, durch Farben strukturierte, Übersicht, die die vorgestellten Reiseziele nach bester Reisezeit innerhalb des Kalenderjahres gliedert. Jeder Monat dieses Kalendariums erhält dabei eine Farbe und listet Naturwunder, Ort und Land auf.
- Nach Kontinenten: Das Buch ist in je ein Kapitel pro Kontinent gegliedert. Europa, Asien, Australien/Ozeanien, Nordamerika, Mittel-/Südamerika, Antarktis und Afrika.
- Nach Karten der Kontinente: Zu Beginn jedes Kapitels ist eine Karte des jeweiligen Kontinentes abgebildet. Mit Pins werden alle vorgestellten Orte markiert.
- Nach Art der Naturwunder: Die einzelnen Porträts sind in verschiedene Kategorien unterteilt. Eis & Gletscher, Flora, Fauna, Lost Places, Geologie, Meere, Wetter & Astronomie, Wüste sowie Flüsse, Seen, Wasserfälle. Hier kommt sicher keine Langeweile auf und die eigene Reiseliste wächst ins Unendliche!
Ich bin begeistert und kann das Buch auch als Geschenk sehr empfehlen!
》FAZIT:
Wundervolle Fotografien, tolle Tipps für Aussichtspunkte, beste Tages- oder Reisezeiten zum Erleben, verschiedenste Möglichkeiten die einzelnen Naturwunder kennen zu lernen und damit eine Menge an Sehnsuchtsorten zu denen man sich träumen oder hoffentlich bald auch wieder reisen kann!
- Richard Flanagan
Der schmale Pfad durchs Hinterland
(27)Aktuelle Rezension von: AlexanderPreusseErwartungen bestimmen immer das Lesen. Sie werden von verschiedenen Dingen geweckt, etwa vom Titel, dem Cover, dem Klappentext, Rezensionen und Buchvorstellungen oder auch Empfehlungen durch den Buchhändler. Manchmal ist es auch ein Preis, der dem Werk verliehen wurden – im vorliegenden Fall der Booker Prize, durch den ich auf diesen Roman aufmerksam geworden bin.
Erwartet habe ich einen Roman über die Zustände in einem japanischen Kriegsgefangenenlager während des Zweiten Weltkrieges. Das ist »Der schmale Pfad ins Hinterland« auch, in ganz besonderem, schonungslosen und manchmal schwer erträglichen Maße. Aber er ist noch viel mehr, denn die Handlung beginnt lange vorher und reicht weit in die Zukunft.
Flanagan lässt vor den Augen des Lesers das komplexe, vielschichtige und durchaus von Schatten durchwirkte Bild seiner Hauptfigur, Dorrigo Evans, entstehen, den eine ganze Schar von anderen Figuren umschwirrt, wie Monde einen Planeten. Die einzelnen Schicksale sind durch das Gefangenlager miteinander verflochten, glücklicherweise integriert der Autor auch japanische und koreanische Perspektiven.
Dank einer multiperspektivischen Montage der Kapitel und zahlreicher Zeitsprünge bzw. Ortswechsel erreicht der Roman eine große Tiefe, dazu trägt auch die großartige Sprache bei.
- Anne Hahn
Das Herz des Aals
(3)Aktuelle Rezension von: histerikerInhalt:
Ein Haus in Berlin mit seinen Bewohnern im 21. Jahrhundert; eine Reise ins Ozeanien am Anfang des 20. Jahrhunderts; eine Zirkusvorstellung im Jahr 1916. Diese drei Ebenen werden in diesem Buch dargestellt.
Bewertung:
Die historischen Ebenen fand ich sehr interessant und gut geschrieben. Deren Erzählung war gradlinig und die Charaktere interessant. Da ich keine Ahnung über diese Ereignisse hatte, hat es mich wirklich fasziniert und ich habe aus diesen Teilen ziemlich viel mitgenommen.
Dagegen hat mich die Gegenswartsebene oft mehr als verwirrt hintergelassen. Zwei Drittel des Buches war mir dieser Teil ziemlich unverständlich und ich hätte das Buch fast abgebrochen. Im letzten Teil des Buches kam dann Licht ins Dunkel und die Geschichte ergab Sinn. Ich kann es nicht genau greifen, woran diese Verwirrheit lag, aber am Ende sind mir doch die Charaktere ans Herz gewachsen. Ich werde wahrscheinlich mit dem Hintergrundswissen, das ich jetzt habe, diesen Teil nochmal lesen müssen, dann kann ich es mir vorstellen, dass ich es mehr genießen kann. - Joseph Conrad
Lord Jim
(39)Aktuelle Rezension von: HerbstroseJim ist noch keine vierundzwanzig Jahre alt aber schon Erster Offizier auf der Patna, die mit achthundert Pilgern auf dem Weg nach Mekka beladen ist. Als das Schiff ein Leck bekommt und zu sinken droht, verlässt es die Besatzung, ohne sich um die unter Deck schlafenden Passagiere zu kümmern. Doch die Patna sinkt nicht, ein anderes Schiff entdeckt sie und schleppt sie in den nächsten Hafen. Bevor ihnen der Prozess gemacht werden kann, setzt sich der Kapitän der Patna mit seiner Besatzung ab, lediglich Jim stellt sich der Verantwortung. Bei der Gerichtsverhandlung verliert er seine nautischen Patente. Marlow, der als Beobachter den Prozess verfolgte, hat Mitleid mit Jim und vermittelt ihm schließlich, nach mehreren Fehlversuchen, eine Stelle. Er soll in Patusan, einer abgelegenen Gegend in Südostasien, für Marlows Freund Stein, einem reichen Kaufmann, als dessen Stellvertreter tätig sein. Jim bewährt sich, es gefällt ihm dort, bis er von seiner Vergangenheit wieder eingeholt wird …
„Lord Jim“ Ist ein Roman des polnisch-britischen Schriftstellers Joseph Conrad, der von 1857 bis 1924 lebte. Er zählt zu den großen Meistern der englischen Literatur, seine Werke wurden teilweise verfilmt bzw. dienten als Vorlage und gehören auch heute noch zum Repertoire der Schullektüre. Er sprach vier Sprachen und schrieb mehrere Romane, deren Schauplätze er als britischer Kapitän bereiste. Conrad wurde im Russischen Kaiserreich in Berdytschiw, heute Ukraine, geboren und ist in Canterbury, England, begraben.
Die erste Auflage des Romans „Lord Jim“ in englischer Sprache stammt aus dem Jahre 1900 – die mir vorliegende deutsche Übersetzung ist ein Druck von 1962 der Büchergilde Gutenberg. Schreibstil und Ausdrucksweise sind daher etwas antiquiert und nicht ganz einfach zu lesen. Dennoch war es für mich äußerst lohnenswert, mich mit dem Buch zu befassen.
Der Autor bedient sich verschiedener Erzählperspektiven. Anfangs berichtet ein neutraler Erzähler über die Ereignisse, später übernimmt Marlow, der einigen Freunden und Bekannten über das Geschehen berichtet. Auch Jim kommt einige Male ausführlich zu Wort, während ein Brief von Marlow den Schluss bildet. Der Roman gliedert sich in zwei große Teile, Jims seelische Verfassung und sein Gewissenszustand nach seinem moralischen Fehler an Bord des Auswandererschiffes Patna und seine abenteuerlichen Erlebnisse unter den Eingeborenen von Patusan, wo er sich endlich bewähren kann und sogar die Liebe einer einheimischen Frau, die er Juwel nennt, gewinnt.
Doch nichts ist von Dauer – es handelt sich bei dem Roman schließlich um eine Tragödie!
Fazit: Wer sich gerne mit alten Klassikern befasst, dem kann ich das Buch ans Herz legen – alle anderen, Finger weg!
- Adrian Hoffmann
Eine Insel nur für uns
(32)Aktuelle Rezension von: Kristall86Nina und Adrian haben die Nase voll von ihrem Leben in Deutschland. Das junge Ehepaar wandert aus auf eine recht einsame Insel des Königreichs Tonga im Südpazifik. Ein wahr gewordener Traum scheint perfekt - ein Leben im Paradies ist möglich, wenn man nur Willen und den Mut dazu hat. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt!
Die Geschichte von Nina und Adrian Hoffmann klingt auf den ersten Blick unheimlich beneidenswert und gigantisch. Wer träumt denn nicht davon? Einmal ausbrechen und seinen Traum leben!
Der Erzählstil der beiden wirkt einer Biografie gleich bzw. einem Tagesplan. Wir dürfen gerade auf den ersten Seiten komplett mitfiebern wie alles abläuft vom kündigen der Jobs bis hin zum packen der Kartons. Aber ab da an, wirkt die Story stumpf und spröde und irgendwann auch einfach unglaubwürdig.
Zum einen muss man nicht nur Mut haben, alles so in seinem Leben zu canceln, man brauch auch Geld bzw. keine Verpflichtung, sprich keine Haustiere (die beiden nehmen ihren Hund mit, aber sooooo einfach ist das weiß Gott nicht!), Haus und Hof, Kinder etc.. Das ist bei manchen Menschen nicht so leicht. Von nichts bezahlt sich weder Flug noch das normale Leben. Nichtmal der Tot ist umsonst! Was mich aber am meisten stört, wenn man mal hinter die Geschichte blickt und dabei mal ein wenig googelt.....oioioioi....da haut es einem fast die Füße weg aber gut, das muss jeder für sich lesen, hier geht es um das Buch. Für meine Begriffe war das Ganze zu viel Träumerei und ganz ehrlich, was haben sich die beiden vorgestellt? In der Hängematte faulenzen und Cocktails schlürfen? War doch klar dass das nicht klappt.
Alles in allem ein Buch über zu viel Träumerei und ein Zeichen, das man sich nicht darin verlieren sollte. Mittlerweile sind die beiden getrennt...das sagt schon alles.
- Lloyd Jones
Mister Pip
(8)Aktuelle Rezension von: Orisha"It was always a relief to return to Great Expectations. It contained a world that was whole and made sense, unlike ours." (Jones, S. 58).
Mathilda lebt in Ozeanien, auf einer kleinen Insel. Ihr Leben wird von der Schule, dem Alltag mit ihrer Mutter und den Dorfbewohnern bestimmt. Als Krieg ausbricht, übernimmt der einzige weiße Mann des Dorfes, Mr. Watts den Schulunterricht und geht ganz neue Wege. Er möchte den Kindern das Werk des größten Schriftstellers der Welt vorstellen: Mr. Charles Dickens und seine "Great Expectations". Zunächst skeptisch, dann zunehmend enthusiastisch nehmen sich die Kinder der Lektüre an, verspricht sie doch einen Ausweg aus dem kriegerischen Alltag, bis die Rebellen das Dorf einnehmen und Mathildas Welt für immer verändern.
Lloyd Jones "Mr. Pip" ist ein leises Buch. Still folgen die LeserInnen der Geschichte um Mathilda, Mr. Watts und Dickens "Große Erwartungen". Still schleicht sich auch die nahende Katastrophe heran. Denn Krieg ist mehr als das tobende Schlachtfeld, Bombenangriffe und Tod. Krieg ist auch warten, warten auf die Katastrophe, die vielleicht nie eintrifft oder so unverhofft kommt, dass sie schneller vorüber ist, als man sie verarbeiten kann. Als dieser Punkt im Buch eintrifft, kommt er mit so einer brachialen Kraft, dass einem die Luft im Hals stecken bleibt. Doch die Gewalt ist nur ein Teil der Geschichte.
Mr. Pip ist aber auch ein Buch über kulturelle Unterschiede, gegenseitige Wertschätzung und Akzeptanz. Als einziger weißer Mann des Dorfes, ist Mr. Watts ein Außenseiter. Seine Liebe zur Literatur wird belächelt, denn sie geht an der Lebenswelt der Inselbewohner vorbei, wo sich Wissen als praktisches Alltagswissen und die Geschichte ihrer Vorfahren findet. Dieser Kontrast führt zu Spannungen zwischen den Inselbewohnern, die zunächst wenig mit Dickens und Watts Liebe zum englischen Schriftsteller anfangen können. Doch das gegenseitige Verständnis wächst mit der aufkeimenden Katastrophe und zeigt, dass gegenseitiges Verständnis die Grundlage einer jeden Gemeinschaft darstellt.
Fazit: Ein leiser Roman mit Durchschlagkraft, einer tollen Sprache und Message. Lesenswert! Die Dinge wie sie sind
(4)Aktuelle Rezension von: Ruby SummerIn „Die Dinge wie sie sind” erzählt die Autorin zwar von der Liebe zwischen Mann und Frau, aber weniger in ihrer romantischen als vielmehr in ihrer Alltagsform: Drei Ehepaare reisen Ende der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts auf einer luxuriösen Jacht von Frankreich nach Tahiti. Wie können Mann und Frau zusammen bleiben angesichts bleierner Langeweile? Angesichts des Alterns, der zahlreichen Affären? Besonders nahe kommt die Leserin dabei Marion, deren Tagebuchaufzeichnungen uns teilweise vorliegen, über die anderen erfahren wir aus der auktorialen Erzählperspektive. Marion und ihr Mann Yves sind es schließlich auch, die am Ende des Romans immer noch ein Paar sind, während es um die anderen Ehen eher schlecht bestellt ist.
Benoite Groult schreibt lakonisch, das kündigt bereits der Titel an. Die Dinge sind, wie sie sind. Das allein wäre jedoch langweilig und kaum lesenswert. Die Stärke des Romans liegt meiner Meinung nach in den Dialogen und Charakterstudien der handelnden Personen. Scharfsinnig und oft auch witzig werden die Protagonisten und ihre Sehnsüchte präsentiert. Darüber hinaus gibt es einige interessante atmosphärische Details zu diversen Orten der Welt aus dem Jahr 1958. Stationen der Schiffsreise sind u.a. Griechenland, Indien, Australien, Ozeanien.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und kann es jeder/jedem empfehlen, der/die Freude an Beziehungsgeschichten hat und sich für französische Intellektuelle begeistern kann.
- Alex Capus
Reisen im Licht der Sterne
(66)Aktuelle Rezension von: DuffyWer kennt sie nicht, „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson. Millionen Heranwachsender haben dieses Buch verschlungen, unvergessen die Fernsehverfilmung, die Deutschland zwischen Weihnachten viermal eineinhalb Stunden zwischen Weihnachten und Neujahr vor die Fernseher trieb. Billy Bones, John Silver und sein Papagei, die Schurken Anderson und Hands, der alte Irre Benn Gunn, es waren Figuren, die weit über die Bestsellerlisten bekannt blieben. Die romantische Verklärung der Piraterie, johoho und 'ne Buddel voll Rum.Doch was blieb noch von Stevenson? Dass er als Schriftsteller zu seiner Zeit sehr erfolgreich war, ist den Wenigsten bekannt. Doch dass ermöglichte ihm, trotz schwerer Krankheit, ein Leben in Wohlstand und vor allem konnte er reisen. Warum es ihn ausgerechnet nach Samoa verschlagen hat, ist eine Quelle wilder Spekulationen und auch der Stoff der „Schatzinsel“ füllt Bücher von Gelehrten und solche, die sich dafür halten.
Alex Capus hat sich auf die Spur des Louis Stevenson begeben und versucht, dessen Faszination für die Schatzsuche und die Südsee nachzuvollziehen. Er reiste selbst auf die Insel, auf der Stevenson einen Großteil seines Lebens zugebracht hat und versuchte, das Geheimnis von Cocos-Island zu lüften, der Insel, auf dem der große Schatz der Kirche von Lima versteckt sein soll. Dabei hat er kein reines Sachbuch geschrieben, sondern geschickt Realität und Fiktion verbunden, doch fündig geworden ist auch er nicht. Dafür gibt es jede Menge Einzelheiten aus dem Leben des großen Autoren Stevenson und teilweise vergnügliche Anekdoten, die seine Arbeit und sein Leben geprägt haben.
Es ist ein etwas anderer Reisebericht, der sich spannend in der Welt der Schatzsuche und der Auswanderer bewegt. Capus lässt den Leser nicht von der Leine, es macht Spaß, ihm durch die unwegsamen Pfade der Südseeinseln zu folgen und es ist interessant zu erfahren, wie sich Stevenson neben seiner schriftstellerischen Berufung durch das Leben manövrierte.
Ein Buch, das einen geheimnisvollen Sog ausübt. Wie ein Schatz, den man unter jedem Stein vermutet. Leseempfehlung!
- Neil Nightingale
Wildes Down Under
(4)Aktuelle Rezension von: michi4uBeeindruckende Momentaufnahmen, einzigartige Tiere, ein grandioser Bildband. - Johan Egerkrans
Die Untoten
(12)Aktuelle Rezension von: Jeys_Book_Lines"Die Untoten" von Johan Egerkrans war das dritte und letzte Buch des Autors, welches noch von mir gelesen werden musste.
Nimm dich vor dunklen Friedhofsecken in Acht … denn die Untoten haben es auf uns Lebende abgesehen. Ganz gleich ob rumänischer Vampir, chinesischer Wiedergänger oder australischer Dämon - sie alle dürstet es nach unserem Blut und unserer Seele. Seit Anbeginn der Zeit erheben sie sich aus ihren Gräbern, um uns heimzusuchen. Und viele von ihnen können ihre Gestalt verändern, sich unsichtbar machen oder sich in Rauch und Nebel verwandeln. Also aufgepasst: In jeder Katze, jeder Pflanze und selbst dem Morgentau könnte ein Untoter stecken…
Auch hier sticht das hochwertige, in Leinen gebundene Äußere mit Goldprägung wieder direkt ins Auge! Die Seiten selbst zeugen ebenfalls von einer guten Qualität und präsentieren dem Leser schaurig schöne Illustrationen aus dem Reich der Dunkelheit. Dazu gibt es immer wieder gut verständliche Textpassagen, die das Interesse des Lesers wecken. Diese sind wiederum in verschiedene Kapitel unterteilt.
Für mich stehen in diesem Buch aber trotzdem die dynamischen Illustrationen im Fokus. Während des Lesens wanderte mein Blick immer wieder zu den vielen verschiedenartigen Wesen der Finsternis.
Was ich anmerken muss, da es wirklich sehr selten vorkommt, ist, dass das Nachwort den Leser erstaunlicherweise nochmal zum Nachdenken anregt. Dieses fand ich besonders interessant, da hier auf die Ähnlichkeit der verschiedenen Geschichten aus aller Länder eingegangen wird...
Somit hatte ich hier wieder ein glänzendes Exemplar in den Händen, welches hervorragend zu den anderen Bänden der Reihe passt. Nicht umsonst zählt dieser Autor zu den aktuell bedeutendsten Künstlern Schwedens.
- Heinz G. Konsalik
Die Bucht der schwarzen Perlen
(12)Aktuelle Rezension von: anra1993Bei der Recherche nach dem Buch ist mir aufgefallen, dass es viele verschiedene Versionen des Covers gibt. Jedoch haben alle eines gleich: Eine Frau auf dem Cover. Die Cover sind ganz nett anzusehen und passen gut zum Inhalt der Geschichte.
Der Einstieg in die Geschichte war nicht schwer. Wir begleiten Ron auf seiner Reise und lernen so viele Inseln und Länder kennen. Besonders ist mir aufgefallen, dass der Autor sich intensiv mit den einzelnen Ländern beschäftigt hat und dieser sehr detailliert wieder gibt. Auf der einen Seite war es ganz nett, da man so ein kleines Urlaubsfeeling bekam, auf der anderen Seite hat es mich aber auch nach ein paar Seiten gelangweilt.
Viele Inseln die Ron bereist, haben relativ schwere Namen und gerade am Anfang wird oft auf einer anderen Sprache erzählt, auch wenn diese in einer Klammer übersetzt wird. So treffen wir zum Beispiel auf die Insel Nuku'alofa. So ähnliche Inseln gibt es immer wieder.Durch die verschiedenen Sprachen war das Buch für mich sehr holprig zu lesen.
Malo e lekei ki he efiafi ni (Guten Abend)
Auf diesen und viele andere Sätze bin ich beim lesen gestoßen.In einem Buch ist es mir wichtig, dass ich mich mit den Charakteren identifizieren kann und ich sie sympathisch finde. Leider war Ron das alles andere als das für mich. Für mich kam er sehr arrogant herüber und auch sehr seltsam.
Verdammt Mädchen, lauf ganz schnell weg von hier. Lange kann ich mich nicht mehr beherrschen, dazu bist du viel zu reizvoll.
Ron spricht oft so und leider gefällt mir diese Art von sprechen ganz und gar nicht. Für mich wirkt das sehr herabsetzend und von oben gesprochen.Die Spannung schwankte sehr. Vor allem am Anfang hat der Autor viel die Umgebung beschrieben. Gegen Mitte, wurde das Buch dann doch spannender, da Ron nun in das Visier der Mafia kommt, und doch passiert nichts richtiges.
Schön finde ich, dass vor allem das Thema des Kapitalismus und das Zerstören einer unberührten Welt, in dem man ihnen Elektrizität und Waffen gibt, aufgegriffen wird. Der Protagonist selbst musste feststellen, dass es manchmal Dinge gibt, die man nicht verändern sollte.
Ich denke, dass das Buch vor allem für die Menschen geeignet ist, die gerne etwas über andere Länder und ihre Bewohner erfahren wollen. - Markus M. Eisl
one earth
(10)Aktuelle Rezension von: BooksdreamDie Rezension zu "one earth" findest du auf meinem Blog. :) Einfach draufklicken und loslesen. -> http://booksdream.de/Blog/%E2%98%BC-rezension-zu-one-earth-%E2%98%BC/ - Wolfgang Schwerdt
Kulturgeschichtliche Aspekte zur Schifffahrt des 16. bis 19. Jh.
(2)Aktuelle Rezension von: wolfschwerdtEs ist ein inhaltlich und zeitlich weites Spektrum, das hier vorgestellt wird. Eine hochdynamische Zeit ineinander übergehender Epochen, die voneinander zu trennen kaum sinnvoll möglich ist. Eine Betrachtung unter dem Blickwinkel scheinbarer evolutionärer Kontinuität dieses Zeitraums verbietet sich allein wegen der vielen Parallelentwicklungen und Gegensätzlichkeiten dieser 400 Jahre Globalisierungsprozess ebenfalls. Das gemeinsame Element dieser Globalisierungsepoche, der materielle Träger des Prozesses ist in erster Linie die Schifffahrt. Und so erweist sich gerade für das Verständnis der Zeit, in der die Welt in der wir heute leben ihre Grundlagen hat, eine kulturgeschichtliche Betrachtung unter verschiedenen Aspekten zur Schifffahrt als besonders aufschlussreich. I. Die Entdeckung der Welt und die maritimen Ambitionen der Tudors Es war nicht Kolumbus - Japan und die Europäer im 16. und 17. Jahrhundert - The Pepper Wreck von Filipe Vieira de Castro - Mary Rose, Bergung und Geschichte des Tudorschiffes - Neues Mary Rose Museum im Portsmouth Historic Dockyard ab 2012 - Tudor Warships (1), die Marine Heinrich VIII - Tudor Warships (2), die Marine Elisabeth I - Die Galeonen Elisabeth I. - Sir Francis Drake on the Spanish Main 1585-86 II. Die große Zeit der Handelskompanien Die Vereinigte Ostindische Kompagnie - Die Batavia der Ostindischen Kompagnie - Abenteuer Fernhandel, ein Buch über die Ostindienkompanien - Merchant Kings, ein Buch über die Neordnung der Welt - Göteborg, ein schwedischer Ostindienfahrer des 18. Jh. - Die Flotte unter dem Roten Adler III. Von der Ostsee über die Nordsee bis zum Mittelmeer Die Vasa, Das Flaggschiff Gustav II Adolf von Schweden - Kronan, Flaggschiff Karls XI - Architectura Navalis Mercatoria - Die Hamburger Convoyschiffe - Die habsburgischen Donaugaleeren, Nasseren, Tschaiken, Canonierbarquen - Entscheidung im Mittelmeer, Christen und Osmanen im Kampf um die Weltherrschaft IV. Balchin Nelson & Co, die Zeit der Fregatten und Linienschiffe Schlachtschiffe unter Segeln - Die Victory: Das Flaggschiff von Admiral Balchin - Die Geschichte der HMS Victory - Brian Lavery, Geoff Hunt: The Frigate Surprise - La Fayette und die Fregatte Hermione - "Young Nelsons", ein Buch über Fähnriche und Schiffsjungen der Royal Navy - Die ersten Fregatten der amerikanischen Marine - Constitution versus Guerriere V. Die Epoche der Entdeckungsreisen Das sibirisch-amerikanische Tagebuch - James Cook und die Entdeckung der Südsee - Die Cook/Forster- Sammlung in Göttingen - Die Entstehung Ethnologischer Südseesammlungen - Die Schiffe von Cook, Flinders & Co - Das Tongiaki, der Hochleistungskatamaran der Polynesier - Die Weltumsegelung der Novara VI. Die Klipper und das Ende der Segelschiffsära Vom Küstensegler zum Teeklipper - Teeklipper, die Windhunde der Meere - Cutty Sark, das schnellste Schiff seiner Zeit