Bücher mit dem Tag "paarbeziehung"

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21 Bücher

  1. Cover des Buches Am Strand (ISBN: 9783257600261)
    Ian McEwan

    Am Strand

     (319)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Ich hatte "Am Strand" erst vor drei oder vier Jahren gelesen und entschied mich spontan für einen zweiten Durchgang. Mir hatte das Buch damals schon gefallen, weil McEwan es einfach beherrscht, tief in die Psyche seiner Figuren einzudringen. Sein Schreibstil ist ein gepflegter, er weiss sich auszudrücken, sein Wortschatz bildet einen angenehmen Fluss, ist bildkräftig und umfangreich, schafft Atmosphäre, wobei sich alles so selbstverständlich anhört, dass man sich fragen kann, wie es denn möglich ist, solch wohlklingende Töne anklingen zu lassen. McEwan will nicht angeben mit seiner Fabulierkunst, spielt nicht mit Worten, ohne demonstratives Schreibgehabe legt er Psyche, Charakter und Aussehen seiner Figuren offen. Ich bewundere Menschen mit einem ausgeprägten Sinn für innere Prozesse, diese auch noch in eine literarische Form zu bringen, ist schon bemerkenswert. Eine Buchbesprechung in einer Zeitung besagt, Ian McEwan sei kein Schriftsteller im eigentlichen Sinn, sondern eher Soziologe, der Romane schreibt.


    Die Geschichte ist in den frühen Sechzigerjahren angesiedelt. Edward Mayhew stammt aus einfachen Familienverhältnissen. Mit seinen beiden Geschwistern, Zwillingsmädchen, wächst er auf dem Land in der Nähe von Oxford auf. Mit vierzehn erfährt er von seinem Vater, dass die Mutter seit einem tragischen Unfall hirngeschädigt ist – was Eward zwar schon lange aufgrund ihres merkwürdigen Verhaltens beobachtet, sich aber nie deutlich ins Bewusstsein gerufen hat. Für ihn ist sie eben so. Alle spielen die Tragödie mit, der Vater, der als Lehrer arbeitet, sorgt aufopfernd für die ganze Familie. Die offenen Worte seines Vaters lösen in Edward etwas aus, verschaffen ihm Zugang zu seinem eigenen innerstes Wesen. Edward nabelt sich ab, zieht nach London, um Geschichte zu studieren, er möchte später Geschichtsbücher schreiben.


    Florence Ponting hingegen wächst in wohlhabenden, spiessigen Verhältnissen auf. Ihre Mutter doziert an der Oxford Universität Philosophie, ihr Vater ist Unternehmer. Eine Villa viktorianischen Stils auf grossem Anwesen mit Tennisplatz und Grünanlagen ist ihr Zuhause. Florence studiert Musik, spielt Violine und möchte mit ihrem Ensemble eines Tages gross herauskommen. Dass sie als Kind von ihrem Vater sexuell missbraucht worden ist, wird nicht ausgesprochen, nur angedeutet. Ihr Vater hat sie früher auf seinen Schiffsfahrten mitgenommen, wo sie gemeinsam in der Kajüte übernachteten und Florence sich an ihre Nacktheit erinnern kann. Ebenso ihre Bemerkung am Ende des Buches, sie könne ja ihre Mutter umbringen und ihren Vater heiraten, scheint ein deutliches Indiz dafür zu sein.


    Das ungleiche Paar lernt sich auf einer politischen Veranstaltung kennen. Sie verlieben sich und sind knapp ein Jahr zusammen, ehe sie heiraten. Während dieser Zeit, beide haben ihr Studium bereits abgeschlossen, arbeitet Edward mal in der Firma von Florences Vater, dann springt er für einen verhinderten Gärtner auf ihrem Anwesen ein. Ihrer aufrichtigen Liebe steht nichts im Wege, die körperliche Vereinigung steht ihnen allerdings noch bevor, die sogenannte Eheschliessung, wie es in jener prüden Zeit, in der nicht offen über Sex gesprochen wurde, heisst. In der bevorstehenden Hochzeitsnacht in einem Hotel in Dorset, am Chesil Beach - hier beginnt die Geschichte - soll sich das ändern. Florence, der jedes körperliche Zugeständnis Mut kostet, sieht eine schier unüberwindbare Hürde vor sich, Edward hingegen ein lange ersehntes Ventil, denn er musste lange Zeit geduldig sein und kann sich kaum mehr zurückhalten. Es kommt zu einem peinlichen Zwischenfall, woraufhin Florence fluchtartig die gemeinsame Hochzeitssuite verlässt und den Strand aufsucht.


    Der Aufbau des Romans scheint mir sehr gelungen. In fünf Kapiteln ordnet der Autor die sich abspielende Tragödie des frisch vermählten Paares und reichert sie mit Rückblicken in die Jugendzeit und Kindheitsjahre der beiden Protagonisten an. Diese Rückblicke kamen mir bei der ersten Lektüre etwas lang vor - vielleicht auch deshalb, weil ich nicht gerne aus der knisternden, erotischen, aber auch peinlichen Atmosphäre im Hotelzimmer herausgenommen werden wollte. Es gibt Stimmen, die diese Rückblicke als soziologischen Ballast empfinden, sie sollen dem Moment Poesie und Stimmung rauben. Für mich wirken sie jedoch bereichernd, informativ und runden das Gesamtbild ab. Die in die Handlung eingeflochtenen politischen Exkurse und Anmerkungen bringen die Vermutung nahe, der Autor möge hier auf politische Strömungen und Wendungen eines England der Sechzigerjahre hindeuten.


    Wie dem auch sein, McEwan nimmt sich Zeit für Stimmungen, Befindlichkeiten, Regungen und Interpretationen seiner Protagonisten; diese machen den Roman aus, dieser eine misslungene Moment, in dem die beiden sich körperlich näherkommen wollen. Dabei wechselt er die Perspektiven, erzählt einmal aus der Sicht von Edward, dann von Florence, und dazwischen werden immer wieder Schilderungen aus der Vogelschau des allwissenden Erzählers eingestreut, der auch schon die Zukunft kennt. Schon bald merkt der Leser, dass das, was da kommen mag, nicht gut enden wird, dass die herannahende Hochzeitsnacht nur scheitern kann.


    Zum Scheitern verurteilt ist die sexuelle Annäherung von Florence und Edward aber nicht deswegen, weil sie Gefangene ihrer prüden Zeit sind, auch nicht aufgrund mangelnder Aufklärung, sondern weil sich die beiden mit ihren Problemen und vermeintlichem Verständnis des anderen in Schweigen hüllen. So entstehen Missdeutungen. Was über den anderen jeweils sinniert wird, erscheint für denjegen, der die Situation oder Befindlichkeit des anderen deutet, zwar folgerichtig, entspricht aber nicht der Realität. Auf eindrückliche Weise zeigt McEwan auf, was passieren kann, wenn nicht offen über das geredet wird, was einen bewegt, bedrückt und hemmt, so dass der andere im Dunkeln tappt und mit seinen Problemen ebenfalls allein gelassen bleibt. Auf der Rückseite des Buches steht: "Am Strand ist nicht nur eine Geschichte über Gefühle, die von Konventionen in Schach gehalten werden, sondern zeigt ausserdem auf beeindruckende Weise, wie man einander schreckliche Wunden zufügen und sich der Lauf eines ganzen Lebens verändern kann – durch Nichtstun."


    Das Buch verliert nicht an Spannung oder Aussagekraft, wenn der Leser bereits den Ausgang der Geschichte kennt. Die Begegnung am Strand im Schlusskapitel soll den Schlamassel klären, wirft aber nur mehr Oel ins Feuer, da die Aussprache zu einem offenen Schlagabtausch verkommt. Den beiden platzt förmlich der Kragen, Dinge werden ausgesprochen, die nicht oder schon lange hätten ausgesprochen werden sollen. Florences Hilferuf wird von Edward nicht erhört, er lässt sie fortziehen und geht ihr nicht hinterher. Eine lebensverändernde Entscheidung – oder eben Nichtstun, wie er vierzig Jahre später in Revue passierenden Gedanken über sein ereignisloses Leben schlussfolgert. Nie sei er wieder einem Menschen begegnet, der es an Ernsthaftigkeit mit Florence aufnehmen konnte.


    Das Buch wurde mit dem Titel "On Chesil Beach" verfilmt und kam 2018 in die deutschsprachigen Kinos. Das Drehbuch hierzu stammte ebenfalls von Ian McEwan. Im Film sollen sich Edward und Florence später bei einem Konzert wiedersehen, er im Zuschauersaal, sie auf der Bühne. Im Buch bleibt Florence Erinnerung.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/am-strand 



  2. Cover des Buches Liebe mit offenen Augen (ISBN: 9783596521029)
    Jorge Bucay

    Liebe mit offenen Augen

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Das Buch fängt toll an und die Idee ist neu und frisch. Es macht spaß die ersten eMails zu lesen und wie er sich auf ein Spiel einlässt, dass ihm LIeben bringen wird. So einfach ist das aber alles gar nicht, denn die LIebe hat auch gewisse Regeln. Das ist dann auch das Problem. Es wird dann sehr theoretisch. Es wird philosophiert, Ratschläge werden erteilt und der Roman wird immer mehr zu einem Partnerratgeber. Das ist dann leider schade, denn die eigentliche Handlung die sehr spannend begonnen hat, wird zur Nebensache.

  3. Cover des Buches Ein fliehendes Pferd (ISBN: 9783518743652)
    Martin Walser

    Ein fliehendes Pferd

     (203)
    Aktuelle Rezension von: Daniela8
    Ich habe die Verfilmung dieser Novelle vor einigen Jahren gesehen. Jetzt also die Buchvorlage lesen, da ich gerade in Novellen-Stimmung bin. Am Anfang zog es mich schön hinein, die Innenwelten der Protagonisten sind schön geschildert. 
    Ja, und dann, ich kann gar nicht sagen, wann genau, wurde es irgendwie schal. 
    Die Konzepte wiederholen sich, die vier Hauptfiguren sind, wie sie sind, und das Ende ist ziemlich absehbar, auch wenn man den Film nicht gesehen hat. Trotz der Kürze der Geschichte mußte ich mich im letzten Drittel weiterkämpfen.  
  4. Cover des Buches Paare (ISBN: 9783608966121)
    Maggie Millner

    Paare

     (47)
    Aktuelle Rezension von: eulenmatz

    MEINUNG:

    Um Paare bin ich schon länger herum geschlichen, aber ich war ein bisschen von der Vers-Form abgeschreckt. Ich habe es eigentlich so gar nicht mit Lyrik und war daher skeptisch. Der Podcast Monatslese hat dann den Ausschlag gegeben, doch zu zugreifen.

    Die Autorin schreibt ihren Roman fast gänzlich in Paarreimen bis auf ein paar Kapitel, die in normalem Fließtext geschrieben sind. Mir gefällt die doppeldeutige Anspielung des Titels "Paare", denn es geht um Paare und es eben in Paarreimen geschrieben. Möglicherweise aber auch nur eine Interpretation meinerseits. Eigentlich wirkt das Thema wie schon 1000mal gelesen. Die Ich-Erzählerin ist in einer heterosexuellen monogamen Beziehung, dennoch sehnt sie sich auch danach mit Frauen zu schlafen. Das ist für ihren Partner nicht akzeptabel und es kommt zu Trennung. Dann lernt sie eines abends eine Frau kennen und es beginnt eine intensive Liebesbeziehung. Ich empfand diese Beziehung aber auch nicht wirklich als gesund, eher schon fast toxisch. Die Ich-Erzählerin muss hinnehmen, dass sie ihre Partnerin teilen muss mit anderen Frauen. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass sie ihr nicht das geben kann, was sie möchte und sie stellt ihre Trennung von ihrem Ex-Partner in Frage. Trotz der kurzen Zeilen ist die Geschichte sehr intensiv, was ich großartig fand. Es bleibt auch viel Raum für eigene Interpretationsmöglichkeiten und einiges bleibt offen. 

    Ein großes Lob auch an die Übersetzerin Eva Bonné, die ich auch sonst sehr schätze, aber vor allem Gedichte und Verse aus einer anderen Sprache zu übersetzen, stelle ich mir immer schwer vor. Sie hat es großartig gemacht.

    FAZIT:

    Paare fand ich sehr besonders. Ich war zunächst skeptisch wegen der Vers-Form, aber es ließ sich sehr gut lesen und die Autorin hat geschafft mit so wenigen Worten so viel auszudrücken. Ich würde empfehlen das schmale Büchlein an einem Stück zu lesen und sich einmal komplett reinziehen zu lassen. Ich bin gespannt auf weitere Bücher, Texte von der Autorin.

  5. Cover des Buches Perfect Girlfriend - Du kannst ihr nicht entkommen (ISBN: 9783734105562)
    Karen Hamilton

    Perfect Girlfriend - Du kannst ihr nicht entkommen

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Prinzesschn

    Juliette Price hat klare Vorstellungen davon, was sie will und wen sie will. Um Nate, ihrem Freund, nahe zu sein, beginnt sie als Flugbegleiterin bei der Airline zu arbeiten, für die er als Pilot tätig ist. Sie ist fest davon überzeugt, dass sie füreinander bestimmt sind, auch wenn Nate vor einiger Zeit mit ihr Schluss gemacht hat. Für Juliette ist das kein Hindernis, denn sie hat einen Plan, um ihn zurückzugewinnen. Sie strebt danach, die perfekte Freundin zu sein und wird alles tun, um Nate zu zeigen, wie sehr er sie noch im Innersten liebt – selbst wenn er sie dafür zunächst fürchten lernen muss.

    Die Geschichte wird vonder Protagonistin Juliette erzählt. Dabei bekommt der:die Leser:in nicht nur Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, sondern wird auch mit Rückblenden aus ihrer Jugendzeit konfrontiert.
    Anfangs bin ich sehr gut in die Geschichte reingekommen, aber schnell war mir klar, dass ich hier nicht wirklich viel zu erwarten habe. Ich hatte mich auf eine spannende Geschichte einer gekränkten Exfreundin vorbereitet, bekommen habe ich ein langatmiges Stalking-Drama einer gescheiterten Person, die sich eine kurze und schiefgelaufene Liebesgeschichte als neuen Inhalt ihres Lebens vorgenommen hat.

    Ich bin mit Juliette einfach nicht warm geworden. Auch wenn das sicherlich auch nicht die Intention der Autorin gewesen ist und sie bestenfalls wollte, dass die Leser:innen eine nicht nachvollziehbare Stalkerin kennenlernen. Ich konnte überhaupt keine Beziehung zu Juliette aufbauen und auch zu den anderen Charakteren fehlte mir jegliche Emotion. Allesamt waren unsympathisch, was vielleicht auch daran lag, dass sie aus Juliettes Sicht erzählt wurden, aber ich brauch wenigstens eine kleine Andockstelle, um ein Buch zu genießen.

    Die Spannung oder auch nur ein Fitzelchen Unterhaltung blieben leider komplett auf der Strecke. Was Anfangs vielversprechend startete, nahm stark ab und endete in Wiederholungen, Belanglosigkeiten und artifiziellen Ausarbeitungen. Oft fehlte mir auch die Glaubwürdigkeit der Geschichte, was mich dann letztendlich komplett verloren hat.

    Eine Geschichte für Menschen, die eine exzessive Stalkerin in einer eher konstruierten Landschaft erleben wollen.

  6. Cover des Buches Die Psychologie sexueller Leidenschaft (ISBN: 9783608980387)
    David Schnarch

    Die Psychologie sexueller Leidenschaft

     (14)
    Aktuelle Rezension von: MichaelFirnkes

    ... für alle, die sich in irgendeiner Form mit Körperarbeit, Sexual-Coaching, Paar-Arbeit, zugehöriger Therapie etc. beschäftigen. Nicht unbedingt für Laien geschrieben, aber ich glaube das ist auch nicht die Zielgruppe. Wobei aufgeschlossene Paare mit Interesse an dem entsprechenden Hintergrundwissen ebenfalls enorm viel lernen können, vor allem zur Methodik in der (sexuellen) Beziehungsarbeit. Ein für meine Arbeit unglaublich inspirierendes Werk.

  7. Cover des Buches Sieben Jahre (ISBN: 9783596511914)
    Peter Stamm

    Sieben Jahre

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    Schon auf der ersten Seite fiel mir unangenehm auf, dass es im Text keine direkte Rede gibt, denn es fehlten die Anführungsstriche. Das machte das Lesen schwierig und störte mich anfangs erheblich.


    Die Geschichte selbst ist sehr ungewöhnlich und spannend. Ein Architekt erzählt, dass er als Student eine teilnahmslos wirkende reizlose Polin verführte. Dafür schämt er sich, weil er sie benutzt, obwohl er sie hässlich und abstoßend findet. Trotzdem besucht er sie immer wieder – auch dann, als er sich mit der schönen Sonja verlobt.

    Dieser Mann war mir nicht unsympathisch und auf jeden Fall angenehmer als alle anderen Personen in diesem Roman. Sich selbst beschuldigt er als Schwein, doch das ist er keineswegs, denn er hat Andere weit weniger benutzt als sie ihn.


    Das etwas düstere Titelbild passt zur Geschichte, die leider für mich etwas unbefriedigend und trotzdem ausgesprochen logisch endete.

    Für die o.g. Grammatikfehler gibt es einen Punktabzug, doch insgesamt eine klare Leseempfehlung.

  8. Cover des Buches Intimität und Verlangen (ISBN: 9783608947984)
    David Schnarch

    Intimität und Verlangen

     (6)
    Aktuelle Rezension von: variety
    Ich habe vielleicht zu viel vom neuen Schnarch erwartet. Nachdem ich mich teilweise durch "Die Psychologie sexueller Leidenschaft" kämpfen musste, habe ich gehofft, im neuesten Werk weniger Theorie, sondern mehr Analyse und Tipps zu sehen. Diese gibt es - nur müssen sie stark gesucht werden, weil sie über das ganze Buch verteilt sind. Am besten gefallen haben mir die konkreten Fallbeispiele, die er wie gewohnt umfassend und detailliert beschreibt und interpretiert, und die Zusammenfassungen am Ende der einzelnen Kapitel. Stichwörter, die als Paar von Bedeutung sein sollten, sind für mich: Vier Aspekte der Balance, nicht Wollen wollen, statt im Wohlfühlmodus zu bleiben einen Entwicklungsmodus anstreben, Kapitel 13 und 14 lesen. Etwas gestört haben mich die abschliessenden Anhänge, wo auf Therapieangebote hingewiesen wird (Schleichwerbung?) und Tipps zum Oralsex abgegeben werden. Diese hätte er einfach in den Lauftext einfliessen können.
  9. Cover des Buches Die Glücklichen (ISBN: 9783442717101)
    Kristine Bilkau

    Die Glücklichen

     (122)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Die Cellistin Isabell und der Journalist Georg haben eine Familie gegründet. Sie teilen sich die Arbeit mit dem kleinen Matti, um beide ihrer Profession nachgehen zu können. Doch Isabell ist zerrissen zwischen der Liebe zum Söhnchen und der Verzweiflung, weil so viel zu tun ist.

    „Sie ist dünnhäutig geworden, es ist, als hätte ihre Wahrnehmung einen Filter verloren. Auch daran musste sie sich gewöhnen. Hört sie irgendwo ein Baby schreien, hebt sie den Kopf und spitzt die Ohren wie ein Tier, das Witterung aufnimmt, als könnte jeder Kinderlaut mit ihr zu tun haben.“ (Seite 59)

    Zunehmend überfordert beginnt Isabells Hand so zu zittern, dass sie nicht mehr spielen kann. Gleichzeitig wird Georgs Redakteursstelle gestrichen, was ihn zu folgender Aussage führt:

    „Ich frage mich, wie lange es hier so weitergehen kann. Ich fühle mich wie unter Wasser. Ich tauche, halte die Luft an, eine Weile wird es noch gehen, aber ich weiß, lange halte ich das nicht mehr durch.“ (Seite 195)

    Während der erste Teil des Buches noch von Freuden (vor allem am kleinen Sohn) erzählt, wird im zweiten Teil Isabells Resignation an der Gesamtsituation deutlich, die sich fast bis zur Depression steigert. Georg versucht an allen Enden und Ecken zu sparen, würde am liebsten aufs Land ziehen. Eine Vorstellung, die für Isabell völlig unmöglich ist. Die Eheleute sind nahe daran, sich zu verlieren.

    War ich anfangs noch begeistert vom bildlichen Schreibstil, der das Geschehen wie einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen ließ, zog mich der zweite Teil immer tiefer mit hinein in das emotionale Elend. Kristine Bilkau beschreibt Kleinigkeiten auf eine Weise, die mich tief im Inneren trifft. Als würde das Unglück mir selbst widerfahren. Dabei ist mir längst - im Gegensatz zu den Protagonisten - bewusst, dass Leben Veränderung bedeutet. Die jungen Leute brauchen lange, um selbst zu erkennen, dass vieles möglich ist, wenn sie sich nicht dagegen wehren.

    Fazit: Auch wenn dieses Buch sich niemals bei meinen Lieblingsbüchern einreiht, muss ich der Autorin für ihre präsente Beobachtungsgabe meine Hochachtung aussprechen. Ja, sie beschreibt das Leben, wie es nun mal ist: Mit schönen und nicht so schönen Seiten.

  10. Cover des Buches Herz auf Eis (ISBN: 9783442487745)
    Isabelle Autissier

    Herz auf Eis

     (192)
    Aktuelle Rezension von: eva_caro_seidel

    Louise und Ludovic machen ein Sabbatjahr, um die Welt zu umsegeln. Sie stranden auf einer einsamen Insel vor Cap Hoorn - ihre Jacht ist nach einem Sturm einfach weg! Um sie herum nur Natur: Pinguine, Robben und eine verfallene Walfangstation. Der Kampf ums Überleben beginnt, aber auch die Vorwürfe, die sich Louise und Ludovic gegenseitig machen, enden nicht.

    Wie jagt man einen Pinguin? Was tut man, um in einer ausweglosen Situation nicht verrückt zu werden? Wie verändert sich die Liebe zum Partner, wenn es ums eigene Überleben geht? 

    Brutal und roh, beängstigend, teilweise nachvollziehbar, teilweise unvorstellbar ist der erste, längere Teil des Romans, der sich dem Inselabenteuer widmet. Der zweite Teil ist psychologischer angelegt und reflektiert, ob und wie ein Überlebender nach einer derartigen Extremerfahrung weiterleben kann.

    Eine Leseerfahrung, die mir nahe gegangen ist und zu vielen Gedanken über das Gelesene anregt!

  11. Cover des Buches Unter den Menschen (ISBN: 9783866482807)
    Mathijs Deen

    Unter den Menschen

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Sutter

    Nordischer Charme, der nachklingt. 

    Jan ist Bauer und gibt eine ganz ungewöhnliche Kontaktanzeige auf und Wil, alias Irene, antwortet darauf. Jan sucht eine Frau, Wil ein Haus mit Blick aufs Meer. 

    Ob das die idealen Voraussetzungen sind, um irgendwann ein WIR zu sein? 

    Einfach ganz wunderbar, wunderbar anders.

  12. Cover des Buches Förster, mein Förster (ISBN: 9783462050622)
    Frank Goosen

    Förster, mein Förster

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Ich liebe die Bücher von Frank Goosen und er hat so eine tolle Beobachtungsgabe und ich mag seine Art die Dinge zu erzählen. In Förster, mein Förster treffen wir auf die unterschiedlichsten Menschen. Jeder von ihnen ist aber auch irgendwo am stolpern oder hadern und am nachdenken über sich selbst, den eigenen Lebensweg und auch die verpassten Chancen und Ziele. Das Leben verläuft eben nicht gerade, sondern hat viele Kurven und auch Abgründe parat. Eine spannende Zeitreise mit den unterschiedlichsten Charakteren.

  13. Cover des Buches Tote Hose (ISBN: 9783037633175)
    Walter Raaflaub

    Tote Hose

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Walter Raaflaubs Buch ist viel mehr als "nur" ein Tagebuch über seinen Leidensweg als Prostatakrebspatient. Dabei wäre das alleine schon genug schwer verdaubar. Er berichtet in der gleichen ehrlichen Weise auch über das Sterben seiner Schwägerin, er schreibt eindrücklich über das Gemenge von Arzt und Patient in ihm, beschreibt seinen Kampf um seine Beziehung zu seiner Frau und seinen Söhnen und natürlich ausführlich über seinen schlaffen Penis, was dies für ihn bedeutet und seine diversen Versuche, diesen wieder zum Stehen zu bringen.

    Ich denke, dass er damit ganz vielen Männern in der gleichen oder ähnlichen Situationen einen nicht zu unterschätzenden Dienst erwiesen hat, indem er das Kind beim Namen nennt.
    Alles in allem ein sehr gelungenes, wichtiges, aber halt auch schwer verdauliches Buch, in dem zwar viele Fragen beantwortet, aber noch mehr offen gelassen werden.

  14. Cover des Buches Der Brand (ISBN: 9783257246827)
    Daniela Krien

    Der Brand

     (251)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    Das nichtssagende Titelbild und der kurze, etwas an Thriller erinnernde Titel, schreckten mich nicht ab, denn dieser Roman wurde mir wärmstens empfohlen. Die Leseprobe begeisterte mich sofort. Es geht um eine Ehe, die nach dreißig gemeinsamen Jahren zu zerbrechen droht, nachdem der Mann auf seiner Arbeitsstelle verleumdet wurde und die Frau ihn als zu empfindlich empfand. Die Autorin beschreibt schnörkellos alltägliche Begebenheiten, was mich direkt begeistert und ich meinem Mann viele Szenen vorlas.

    Gestört hat mich nur die Danksagung zum Schluss, die ich albern finde und mich am Nachhängen an die soeben wirklich sehr gut geschriebene wunderbare Geschichte hindert.

  15. Cover des Buches Liebe kennt keine Regeln. Eine Beziehung schon (ISBN: 9783451059308)
    Oskar Holzberg

    Liebe kennt keine Regeln. Eine Beziehung schon

     (1)
    Aktuelle Rezension von: variety
    Das Buch ist ein Sammelsurium aus verschiedenen Ratgebern. Wer schon andere Bücher zum Thema gelesen hat (z. B. Gottmann: "Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe", Bodenmanns "Stress und Partnerschaft" oder Michael Lukas Moellers Bücher), erfährt nicht viel Neues. Interessant fand ich folgende Passagen: Die Herren der Erschöpfung, Fluchtwege der Liebe und über die Sexualität (da hat es Ansätze, die man durchaus befolgen könnte oder müsste). Knappe 4*.
  16. Cover des Buches Monogamie (ISBN: 9783596315611)
  17. Cover des Buches Mehr als eine Liebe (ISBN: 9783936937329)
  18. Cover des Buches Ein Spiel, das die Götter sich leisten (ISBN: 9783746621791)
  19. Cover des Buches Die perfekte Masche (ISBN: 9783548374475)
    Neil Strauss

    Die perfekte Masche

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Neil Strauss erzählt die gleiche Geschichte wie Mystery in seinem Buch, dieses häts nicht gebraucht.
  20. Cover des Buches Schöne Töchter (ISBN: 9783551788399)
    Flix

    Schöne Töchter

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Fernweh_nach_Zamonien

    Eine Sammlung vielfältiger Comic-Strips nicht nur für Frauen. Es dreht sich alles um Liebe und Beziehungen, manchmal aber auch über die klassische Paarbeziehung hinaus.

    Die einzelnen Episoden punkten mit Witz und Poesie, Tiefgang, aber auch Melancholie und alltäglicher Absurdität.

    Neben der Storyline stecken auch die Bilder selbst voller Überraschungen und führen Lesende - hin und wieder - auf's Glatteis.

    Dank des großen, quadratischen Formates kommen die Zeichnungen besonders gut zur Geltung.

    Das Spiel mit der Anordnung der Panels und des Platzes beeindruckt mit Vielfältigkeit und Ideenreichtum. Kein Aufbau ist wie der andere. Die Lesart (Abfolge der Panels) reicht vom klassischen "von links nach rechts" bis hin zum Hamsterrad oder sich im Kreis drehen uvm.

    Eine wunderbare Ansammlung verschiedenster Episoden, in der man immer wieder gerne blättert und die den Max-und-Moritz-Preis der Stadt Erlangen zu Recht erhalten hat.

  21. Cover des Buches Ein Bett für zwei (ISBN: 9783776625561)
    Gerhard Klösch

    Ein Bett für zwei

     (1)
    Aktuelle Rezension von: variety
    Ein sehr interessantes Sachbuch, in dem man viel über den eigenen Schlaf, aber auch die Schlafbedürfnisse anderer Menschen (z. B. des Partners) erfährt. Es ist sehr klar strukturiert und in einer Sprache formuliert, die es einfach macht, den Autoren zu folgen. Themen sind beispielsweise: unterschiedliche Schlafrhythmen, Schlafbedürfnisse, schlafen nackt oder mit Bekleidung, Schlaf und Sexualität, Schlafstörungen, Frauen - Männer (sehr interessant, wer besser alleine, wer besser mit dem Partner schläft), Kinder im Bett, getrennte Schlafzimmer. Auch wer (wie ich) nicht gerade begeistert von der Idee getrennter Schlafzimmer ist, bekommt ein gewisses Verständnis dafür nach der Lektüre dieses Buches. Einziger Nachteil: Die immer wieder genannte Untersuchung der Autoren basiert meiner Meinung nach auf zu wenigen Teilnehmer/innen! Dafür sind im Anhang umfangreiche Literaturhinweise enthalten, wo man sich auch noch einen Überblick verschaffen kann.
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