Bücher mit dem Tag "pädagogik"
247 Bücher
- Hetty van de Rijt
Oje, ich wachse!
(92)Aktuelle Rezension von: DerKleinesz'Oje, ich wachse' wurde uns von unserer Hebamme empfohlen, vorher kannten wir dieses Buch gar nicht. Vorab kann ich schon mal sagen, dass wir froh sind, ihrer Empfehlung nachgekommen zu sein.
Nach einer kurzen Einleitung werden in mehreren Kapiteln auf die geistigen Sprünge eines Babys eingegangen. Dabei wird beschrieben, welche Schwierigkeiten und Merkmale der Sprung mit sich bringt und wann der Sprung zu erwarten ist. Auch an praktischen Tipps mangelt es nicht.
Am besten hat mir gefallen, dass in jedem Kapitel eine Checkliste verfügbar ist, welche zu welchen Aktionen das Baby nach dem Sprung imstande sein könnte. Anhand dieser Liste konnten wir genau beobachten, dass unser Baby tatsächlich nach einer schwierigen Phase die eine oder andere Fähigkeit neu erworben hat.
Das Buch gab uns mehr Selbstsicherheit, in den schwierigen Phasen mit dem Baby gut zurechtzukommen. Dies war so wertvoll für uns, dass wir es nicht bereut haben, das Buch gekauft zu haben, auch wenn das Buch in meinen Augen einige Schwächen hat.
Eine der Schwächen des Buches sind die Wiederholungen der Eigenschaften der schwierigen Phase. Denn um Grunde besteht sie darin, dass im Gehirn des Babys umstrukturiert wird, die Welt des Babys auf den Kopf gestellt wird und es deshalb mehr zu Mama und Papa will, wo es geborgen ist. Dies wird meines Erachtens zu oft wiederholt.
Des Weiteren erweckt die Checkliste zu hohe Erwartungen, was das Kind nach jedem Sprung können sollte, auch wenn im Buch betont wird, dass es auch in OK ist, dass das Baby die betroffenen Aktionen erst später ausführen kann.
Insgesamt ist es ein gutes Sachbuch, welches über das Verhalten eines Babys in den ersten Monate aufklärt. - Sten Nadolny
Die Entdeckung der Langsamkeit
(453)Aktuelle Rezension von: Mario_Hackel"Die Entdeckung der Langsamkeit" von Sten Nadolny ist ein beeindruckender Roman, der zum Nachdenken anregt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der britische Entdecker John Franklin. Er hat es geschafft, sich in einer hektischen Welt zum erfolgreichen Forscher zu entwickeln, obwohl er mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.
Nadolny zeichnet das faszinierende Porträt eines Mannes, der sich durch seine "Langsamkeit" – oft als Schwäche angesehen – zu etwas Besonderem entwickelt. Franklin begegnet seiner Zeit mit Geduld und Nachdenklichkeit. Er schafft es, sich in einem von Effizienz und Leistung geprägten Umfeld zu behaupten – und zwar gerade weil er so ruhig ist. Nadolny hat einen Schreibstil, der perfekt zur Thematik des Buches passt. Er erzählt nämlich auch sehr ruhig und detailliert, sodass man sich als Leser direkt ins 19. Jahrhundert versetzt fühlt.
Am beeindruckendsten finde ich die philosophische Ebene des Buches. Nadolny bringt einen dazu, mal über gesellschaftliche Werte wie Schnelligkeit, Effizienz und Erfolg nachzudenken. Franklin steht für die Fähigkeit, mit Bedacht vorzugehen und den Moment bewusst zu erleben – eine Eigenschaft, die oft vernachlässigt wird.
Warum also nur vier von fünf Sternen? Die Erzählweise ist gemächlich, was die Spannung manchmal etwas dämpft. Man muss sich darauf einlassen können, um das Buch vollständig genießen zu können. Doch wer sich darauf einlässt, wird mit einer inspirierenden Geschichte belohnt, die nachhallt und berührt.
Insgesamt ist "Die Entdeckung der Langsamkeit" eine poetische und tiefgründige Erzählung über das Anderssein und die Kraft der Langsamkeit – ein wertvolles Werk für alle, die Literatur mit philosophischem Tiefgang schätzen.
- Hermann Hesse
Unterm Rad
(841)Aktuelle Rezension von: stefan182Inhalt: Hans Giebenrath ist Klassenprimus, gleichzeitig aber auch ein Einzelgänger. Von den Erwachsenen in seinem Umkreis – seinem Vater, dem Rektor und dem Priester – wird er zum intensiven Lernen angehalten, damit er das Landesexamen besteht, um in der Klosterschule Maulbronn zum Landesbeamten ausgebildet werden zu können. Dies gelingt ihm auch, allerdings erwarten ihn in Maulbronn erneut intensive Lernphasen – und langsam, aber sicher wird alles zu viel für Hans…
Persönliche Meinung: „Unterm Rad“ ist eine 1906 erschienene Erzählung von Hermann Hesse, die man heute dem Coming of Age-Genre zuordnen würde. Eine große Rolle innerhalb der Erzählung spielt die Selbstfindung von Hans, der in seinem Heimatdorf und in der Klosterschule permanent unter Druck steht: Seine – durchweg männlichen – Erzieher/Lehrer sehen Hans nur vor dem Hintergrund des Leistungsaspekts; wie Hans innerlich ist bzw. was er tatsächlich möchte, wird nicht berücksichtigt. Ein weiteres Coming of Age-Element, das in „Unterm Rad“ eine wichtige Rolle spielt, ist die (erste) Liebe: Zwei Mal verliebt sich Hans, wobei die eine Liebe eher eine geistige, die andere eine körperliche ist. Innerhalb der Erzählung findet sich zudem scharfe Kritik am Schulwesen um 1900, das, so der Erzähler und einzelne Figuren, zu verkopft sei und lediglich dazu diene, obrigkeitstreue Staatsdiener zu formen. Druck ist das Signum dieses Schulwesens – und die Erzählung zeigt, dass man durch diesen Druck zerbrechen kann. Erzählt wird „Unterm Rad“ von einem auktorialen Erzähler, der oft in die Perspektive von Hans schlüpft. Dabei wird ein vergleichsweise komplexer, leicht verschnörkelter Sprachstil mit häufiger Hypo- und Parataxen-Verknüpfung genutzt (das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch). Insgesamt ist „Unterm Rad“ eine eindrückliche Erzählung über das Erwachsenwerden, die auch ein Jahrhundert nach ihrem Erscheinen kaum Aktualität eingebüßt hat. - Frau Freitag
Chill mal, Frau Freitag
(424)Aktuelle Rezension von: Itsnotabout_Happyendings"Chill mal, Frau Freitag: Aus dem Alltag einer unerschrockenen Lehrerin" ist der erste Band der mittlerweile bekannten Buchreihe, in der die Autorin ihre Erlebnisse als Lehrerin an einer Brennpunktschule schildert. Das Buch bietet einen unterhaltsamen, wenn auch manchmal etwas oberflächlichen Einblick in die Realität des deutschen Schulalltags.
Was dem Buch gelingt, ist die authentische Darstellung der täglichen Herausforderungen im Lehrerberuf. Frau Freitag beschreibt mit direkter Sprache und einer Prise Humor die oft chaotischen Situationen in ihrem Klassenzimmer. Die Anekdoten über die Interaktionen mit Schülern verschiedener kultureller Hintergründe sind lebendig und vermitteln ein facettenreiches Bild des Schulalltags in einem sozialen Brennpunkt.
Allerdings bleibt das Buch in vielen Punkten an der Oberfläche. Während die humorvollen Schilderungen durchaus unterhaltsam sind, hätte ich mir an manchen Stellen mehr Tiefgang und Reflexion gewünscht. Die Autorin neigt gelegentlich dazu, bestimmte Situationen zu sehr für den Unterhaltungswert zuzuspitzen, was manchmal auf Kosten einer differenzierten Betrachtung geht.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die etwas monotone Struktur des Buches. Die einzelnen Episoden folgen oft einem ähnlichen Muster, und gegen Ende des Buches stellt sich ein gewisser Ermüdungseffekt ein. Zudem bleiben viele der angerissenen Themen und Probleme ohne tiefergehende Analyse oder Lösungsansätze stehen.
Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass Frau Freitag trotz aller Schwierigkeiten, die sie beschreibt, eine grundsätzlich wertschätzende Haltung gegenüber ihren Schülern einnimmt. Sie schafft es, die Jugendlichen nicht zu Karikaturen zu reduzieren, sondern lässt sie als eigenständige Persönlichkeiten erscheinen.
Fazit: "Chill mal, Frau Freitag" ist ein solider erster Band, der einen unterhaltsamen Einblick in den Lehreralltag bietet. Für eine leichte, amüsante Lektüre ist das Buch durchaus geeignet, wer jedoch tiefergehende Analysen oder konkrete Lösungsansätze für die Probleme an deutschen Schulen erwartet, wird möglicherweise enttäuscht. Als Einstieg in die Welt von Frau Freitag kann das Buch aber durchaus empfohlen werden – auch wenn die späteren Bände der Reihe in Bezug auf inhaltliche Tiefe und strukturelle Vielfalt noch zulegen.
- Neal Shusterman
Vollendet – Die Flucht
(746)Aktuelle Rezension von: Tester555Nachdem ich die Scythe Reihe gelesen habe, musste ich direkt noch eine Reihe von Neal Shusterman beginnen. Aber eventuell habe ich diese Reihe mit zu vielen Erwartungen begonnen.
Der Anfang klang vielversprechend, ziemlich dannach, wo die drei Hauptprotagonisten sich kennengelernt haben hat es sich nur noch gezogen. Die Handlung erschien mir im Nachhinein schwamming, viele Details die am Ende absolut keine Reihe spielen, da wäre so viel mehr Potential gewesen. Die Idee erscheint mir generell gut aber nicht wirklich gut durchdacht. Ich gebe aber trotzdem 3 Sterne da das Ende dann doch ganz spannend war.
Da der Teil ohne Cliffhanger und sehr abgerundet endet werde ich diese Reihe nicht weiterlesen, da sie dann doch ihr kleines Happy End hat. Was ich schön gefunden hätte: Die beiden kehren zu der Frau zurück, die sie aufgefordert hat die Briefe zu schreiben und berichten ihr was alles passiert ist. So wäre die Geschichte etwas runder geworden aber wer weiß vielleicht passiert dies ja im Laufe der Reihe :) Ich kanns mir nur vorstellen lesen werde ich es wie gesagt nicht.
- Udo Baer
Die Weisheit der Kinder
(16)Aktuelle Rezension von: Nadine_Imgrund„Die Weisheit der Kinder – Wie sie fühlen, denken und sich mitteilen“ von Udo Baer
Klappentext
„Kinder wollen verstanden werden.
Warum spielen Kinder Verstecken? Warum lassen die Kleinen so oft den Löffel fallen? Und was bedeutet es, wenn Kinder lügen oder aggressiv reagieren? Der erfahrene Pädagoge Udo Baer entschlüsselt die alltäglichen sowie die problematische Verhaltensweisen und Äußerungsformen von Kindern aller Altersstufen und zeigt den dahinter liegenden Sinn. Mit seinem reichen Schatz an Beispielen, aber auch mit einer Quintessenz an Empfehlungen für Eltern und Erzieher leistet das Buch einen wertvollen Beitrag zu gelingenden Beziehungen in Familie, Kindergarten und Schule.
Udo Baer, Dr. phil., Diplom-Pädagoge, ist Mitbegründer des Pädagogischen Instituts Berlin, Seminarleiter, Leiter von Forschungsprojekte, Mitbegründer der Zukunftswerkstatt „therapie kreativ“, Vorsitzender der Stiftung „Würde“ sowie erfolgreicher Buchautor zu Themen der Kinderpsychologie und Päadgogik.“
Fazit
Das Cover des Buches ist lustig und farbenfroh. Der Schreibstil von Udo Baer ist angenehm und unkompliziert.
Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Länge der einzelnen Kapitel ist angenehm kurz. Der immer gleiche Aufbau der Kapitel in „Teil A: Kinder verstehen“ mit den Beispielen und den Erklärungen ist schön übersichtlich.
Vom Inhalt her bin ich sehr angetan. Es sind so viele Kleinigkeiten, die man einfach übersieht oder immer wieder in der "Hitze des Gefechts" vergisst. Schön, dass dieses Buch genau darauf den Finger legt und liebevolle Hinweise gibt, wie es besser gehen kann. Man kann hier sehr viel mitnehmen für den Umgang und das gemeinsame Miteinander.
Die „Empfehlungen für Eltern“ und das Kapitel über Geschenke am Ende des Buches runden alles sehr schön ab und fassen das zuvor Gelesene noch einmal sehr übersichtlich zusammen.
Klare Leseempfehlung für alle, die Kinder erziehen oder betreuen.
Vielen Dank, dass ich dieses Buch im Rahmen der Leserunde bei LovelyBooks kennenlernen durfte!
- Remo H. Largo
Babyjahre
(93)Aktuelle Rezension von: SonjaDeborahEiseleImmer wieder eine wertvolle Quelle zum Nachschlagen! Dieser Klassiker ist nicht nur sachlich und informativ, sondern bietet auch jede Menge praktische Tipps für Eltern, die sich in der aufregenden Reise der Kindererziehung zurechtfinden möchten. Hier findet ihr wertvolle Einblicke in die verschiedenen Entwicklungsphasen eures Kindes und bekommt fundiertes Wissen über die wichtigen Meilensteine der kindlichen Entwicklung.
Wir haben das Buch geschenkt bekommen (ältere Auflage) und es ist immer wieder aktuell.
Ob es um die ersten Schritte, die sprachliche Entwicklung oder die soziale Interaktion geht – die Tipps sind verständlich und nachvollziehbar. Ein Muss für alle, die stets auf dem neuesten Stand bleiben möchten, um ihre Kinder bestmöglich zu unterstützen.
- Philipp Möller
Isch geh Schulhof
(253)Aktuelle Rezension von: YpsZuerst bringt Möller einen zum Lachen und man fühlt sich wie in Fuck you Goethe. Später bringt er eine gesellschaftspolitische Analyse und Anklage und man fühlt sich wie bei Günter Wallraff. Diese Mischung ist ein Erfolgsrezept für Reportagen die zugleich unterhalten und aufklären. Etwas mehr Aufklärung hätte ich mir aber über die Machart des Buchs gewünscht. Es basiert auf realen eigenen Erfahrungen, die doch wohl mit einiger literarischer Freiheit umgearbeitet worden sind. Was im Einzelnen genauso passiert ist und was lehrreich zusammen geschrieben worden ist bleibt letztlich unklar.
- Jesper Juul
Dein kompetentes Kind
(44)Aktuelle Rezension von: Aprilscherz90Jesper Juul hat eine wunderbare Sicht auf Familie und vor allem Kinder, dass es ansteckend ist.
Mit diesem Buch hilft er zu erkennen, dass Kinder bereits mit einer Persönlichkeit und damit mit verschiedenen Kompetenzen auf die Welt kommen - nichts muss ihnen anerzogen werden. Er plädiert dafür, dass Kinder beobachten und experimentieren müssen, um sich letztlich durch Nachahmung in die Kultur einfügen zu können. Er erklärt, welche Botschaften hinter störendem Verhalten stecken können bzw wie man diese herausfindet. Ebenso erklärt er, was kindliche Kooperation bedeutet und geht auf sein Verständnis von Gleichwürdigkeit ein.
Ich habe dieses Buch im Rahmen meiner Weiterbildung im Bereich Familienberatung gelesen und gleichzeitig unheimlich viel für mein Mama-Dasein mitnehmen können. Jesper Juuls Gedanken und Erklärungen öffnen einem die Augen für die Tatsache, dass Kinder nicht geformt werden müssen, sondern angenommen werden sollten wie sie sind.
Dieses Buch sollten wirklich alle Eltern lesen, da es einem vor Augen führt, wie wichtig die Reflexion des eigenen Verhaltens gegenüber den Kindern ist und dass die Elternrolle einer ständigen Entwicklung unterliegt.
- Jerold J. Kreisman
Ich hasse dich - verlass mich nicht
(56)Aktuelle Rezension von: SternenstaubEin Fachbuch über Borderline, das auch für interessierte Laien geeignet ist. Ich bin froh das ich dieses gute Werk in der überarbeiteten Version hören konnte. Wie so viele psychische Erkrankungen, hat vor allem auch die Borderline-Persönlichkeit stark mit Stigmatisierungen & Vorurteilen zu tun. Dieses Buch gibt tiefere Einblicke in diese Persönlichkeitsstrukturen & natürlich auch in ihre Problematiken z.B. den Alltag, ihre Gefühle oder Beziehungen zu händeln. Es werden Therapieformen erläutert, die hilfreich sein können, es gibt zig Fallbeispiele um sich ein umfassenderes Bild machen zu können, Medikamente werden erläutert und zudem wird auf die Genetik eingegangen. Für mich am interessantesten waren die Symptome bzw. Schwierigkeiten wie z.B. Stimmungsschwankungen, Dissoziationen, aber auch Wut, Frustration & Zorn. Und ganz wichtig auch die positiven Eigenschaften bzw. Seiten zu denen z.B. Ernsthaftigkeit & Intellekt zählen. Dieses Werk lege ich jeden ans Herz der sich mit der Borderline-Persönlichkeit intensiver auseinandersetzen möchte.
- Klaus-Peter Wolf
Ostfriesenblut
(294)Aktuelle Rezension von: Monika58097„Ostfriesenblut“, der zweite Band der beliebten Ostfriesenkrimi-Reihe um Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen, überzeugt auf ganzer Linie. Bereits der Einstieg ist dramatisch: Eine Leiche in einem Sack wird direkt vor ihrer Haustür abgelegt. Schnell wird klar, dass der Täter es gezielt auf sie abgesehen hat – ein perfides Katz-und-Maus-Spiel beginnt.
Klaus-Peter Wolf versteht es meisterhaft, die Spannung kontinuierlich zu steigern. Der Krimi entwickelt sich schnell zu einem Psychothriller, der die Abgründe der menschlichen Psyche aufzeigt. Die Charaktere sind vielschichtig, allen voran Ann Kathrin Klaasen, deren persönliches Leben immer wieder mit den Ermittlungen verschmilzt. Der Leser wird tief in die düstere Atmosphäre Nordens und die raue Schönheit der Nordseeküste hineingezogen, was dem Buch einen unverkennbaren regionalen Charme verleiht.
Die Mischung aus psychologischer Tiefe, spannungsgeladenen Wendungen und dem unverwechselbaren norddeutschen Flair macht „Ostfriesenblut“ zu einem echten Pageturner.
- Herbert Renz-Polster
Kinder verstehen
(24)Aktuelle Rezension von: An-chanDas Sachbuch ist thematisch sehr umfangreich und betrachtet aus v.a. evolutionärer Sicht alles von z. B. Nahrungsaufnahme, Schlaf, Schreien über Fremdeln bis hin zur Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern. Dazu kommt ein Kapitel zur Evolution an sich, das als Hintergrundwissen sicherlich für einige Lesende nützlich ist.
Die Kapitel bestehen immer aus einem Abschnitt zum Hauptthema und einem ergänzenden Kapitel dazu "Einblick und Ausblick", in dem nochmal weitere Aspekte näher betrachtet werden.
Geschrieben ist alles sehr leicht verständlich und mit zahlreichen Beispielen untermauert. Man bekommt hier gute Einblicke in das Leben von Kindern rund um den Globus, welche Unterschiede es gibt und was davon dem Start ins Leben unserer Urahnen am nächsten kommt. Dadurch werden viele Verhaltensweisen von Kindern, die uns heute unsinnig oder gar störend vorkommen, nachvollziehbar. Was man als Eltern daraus macht, bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen. Hier hebt Herbert Renz-Polster auch nicht den belehrenden Zeigefinger, sondern stellt sachlich da, was Kinder aus welchen Gründen einfordern. Ob die Eltern darauf eingehen oder Alternativen durchsetzen wird nicht bewertet.
Ich finde das Buch sehr informativ und hilfreich, um mein Kind besser zu verstehen, auch wenn natürlich nicht alles wissenschaftlich belegt ist und es oftmals mehrere Theorien zu einem Thema gibt.
Auch optisch macht das Buch was her: es ist auf hochwertigem Papier gedruckt und die Kapitel mit Fotos eingeleitet. Verschieden farbige Überschriften erleichtern die Orientierung innerhalb der Kapitel.
Auf jeden Fall eine große Empfehlung an alle Eltern und Menschen, die mit Kindern zusammen arbeiten.
- Judith Schalansky
Der Hals der Giraffe
(263)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAuf Der Hals der Giraffe bin ich durch das Interview mit Carolin Hagebölling aufmerksam geworden. Leider kann ich ihre Begeisterung nicht in Gänze teilen, dazu ist das Leseerlebnis zu ambivalent. Es beginnt bereits mit dem Untertitel: Bildungsroman. Der ist schlichtweg irreführend, denn hier entwickelt sich niemand, nicht einmal der geneigte Leser. Und auch in einem übertragenen Sinne ist es kein Bildungsroman, also kein lehrendes Buch, denn dazu sind sowohl die vermittelten biologischen Grundlagen zu banal und vor allem teilweise schlichtweg überholt und damit falsch. Um dies zu erkennen, muss man allerdings schon minimale Kenntnisse in Biologie haben, womit sich das Vermitteln von Grundlagen aufheben würde. Hinzu kommt, dass der Roman ohne echte Handlung auskommt, was bereits nach wenigen Seiten zu einer gewissen Eintönigkeit führt. Und dann ist da noch die Protagonistin, deren Gedankenwelt dermaßen abstoßend ist, dass ich mich durchgängig gefragt habe, warum irgendjemand das überhaupt lesen wollen würde. Nun kommt aber leider hinzu, dass Judith Schalansky eine großartige Schriftstellerin ist. Leider? Ja, denn sonst hätte ich den Roman zerreißen können, was er inhaltlich auch verdient hätte. Aber sprachlich ist der Hals der Giraffe herausragend, so dass ein Verriss nicht im Ansatz in Frage kommt.
Ohne das sprachliche Vergnügen wäre es eine Tortur Inge Lohmark, Mittfünzigerin und Gymnasiallehrerin für Biologie und Sport im ländlichen Vorpommern, länger als ein paar Seiten zu begleiten. Nun mag man die drei Kapitel, die drei Tagen im Schuljahr entsprechen, als satirisch, spritzig oder gar witzig verklären, dazu muss man dann aber auch Vergnügen an Abwertung und Demütigung haben. Denn Lohmark, deren Gedanken wir ertragen müssen, macht nichts anders als andere Menschen in bester Misanthropie stereotyp wahrzunehmen und dann abzuwerten. Das macht in etwa so viel Vergnügen wie einem Wutbürger zu lauschen. Nun gut es gibt natürlich auch Menschen die finden Don Alphonso von der FAZ, Henryk Broder oder Dieter Nuhr witzig. Mir geht das ständige Erheben über andere, das „lustig machen“, was nichts anderes ist als Polemik und damit die Waffe der geistig Schwachen, ziemlich auf die Nerven.
Sprachliches Highlight – Inhaltliches Nogo
Natürlich sind dann schnell die wertkonservativen Verständigen zur Hand. Das ist doch eine psychologische Studie, die Schalansky hier vorlegt. Das will ich ja auch gar nicht in Abrede stellen. Das Psychogramm ist hervorragend und erschreckend real. Aber es bleibt dabei: Warum soll ich so etwas lesen? Was habe ich davon? Wer das unterhaltend findet, findet wohl auch GNTM spaßig. Bildet es mich? Nicht mehr als irgendwelche Äußerungen von AfD Anhängern. Ich fand auch Sarrazin oder Pirinçci weder bildend noch unterhaltsam. Geht es darum mein Mitgefühl zu schulen? Sollen wir Leser lernen die Sorgen und Nöte der „Abgehängten“ zu verstehen? Nun ja. Niemand wird gezwungen ein Sozialdarwinist und Chauvinist zu werden. Das würde diejenigen abwerten, die in den gleichen Verhältnissen leben und nicht zum Hassmenschen werden. Soll ich lernen wie solch „verknöcherte“ Persönlichkeiten mit mangelnder Sozialkompetenz zu dem werden, was sie sind? Das sei vorweggenommen, das lernt man nicht. Denn wie bereits erwähnt: es ist kein Bildungsroman. Lohmark ist, wie sie schon immer war.
Es gibt jedenfalls Grund genug, warum man sich das Lesen des Romans sparen kann. Wäre da nicht, ja, wäre da nicht dieses grandiose Sprachvermögen von Judith Schalansky. Ich habe selten diese Authentizität von Gedanken gelesen, inklusive assoziativer Abschweifungen. Wir sitzen im Kopf von Lohmark. Wir bekommen keine Essenz ihrer Gedanken geliefert, sondern das Rohmaterial. Es hätte eigentlich nur noch gefehlt, dass zwischendurch einfach nur gesummt wird oder die Gedanken kurz ganz weg sind. Diese sprachliche Meisterleistung verbunden mit der präzisen Einfühlung und Beobachtungsgabe von Schalansky (so sie sich denn hoffentlich nicht lediglich selbst beobachtet hat) macht aus einem langweiligen misanthropen Egotrip eines der außergewöhnlichsten weil ambivalentesten Bücher der letzten Jahre.
- Michael Winterhoff
Warum unsere Kinder Tyrannen werden
(142)Aktuelle Rezension von: OMess83Leider wurde Michael Winterhoff ja medial völlig zerrissen und in einer Art moderner Hexenjagd mundtot gemacht. Habe viele seiner Bücher gelesen und fand seinen Ansatz immer äußerst hilfreich für meine pädagogische Arbeit. Mit dem Buch "Warum unsere Kinder zu Tyrannen weren" fing meine Begeisterung für Winterhoffs Theorie an. Ich habe mich in den letzten Jahren oft gefragt, warum der Autor so geächtet wird. Aber es entspricht dem Zeitgeist, unbequeme Menschen mit traditionellen, konservativen Werten mundtot zu machen, was ich in einem freiheitlich-demokratischen Staat sehr fragwürdig finde. Ich kann Winterhoffs Arbeit immer noch sehr viel abgewinnen und würde mir wünschen, dass auch nicht dem Mainstream genehme Ansichten im gesellschaftlichen Diskurs wieder ihren Platz finden dürfen.
- Morton Rhue
Boot Camp
(450)Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneideralles gesammelt für eien super Unterricht mit dem Buch
Cooper findet sich plötzlich in Lake Harmony wieder. Anfänglich wundert er sich noch und denkt an einen Fehler, aber dann merkt er, dass seine Eltern ihn wirklich in dieses Lager für schwierige Kinder gebracht haben. Es ist ein hartes Leben, es gibt Schläge, unmenschliche Strafen und harte Arbeit. Mit der Zeit findet Cooper aber doch ein paar Freunde und durschaut das System von Lake Harmony. Seine Freund haben eine Idee für eine Flucht und eines Tages ist es soweit. Eine erschütterndes Buch über eine unmenschliche Einrichtung und ihre Auswirkungen und Spätfolgen. Morton Rhue hat wieder einmal ein hartes und wichtiges Thema aufgegriffen.
- Bastian Bielendorfer
Lehrerkind
(205)Aktuelle Rezension von: WollyIch mag Bastian Bielendorfer grundsätzlich gern. Daher war ich auch neugierig was er als Schreiberling so zu bieten hat. Leider muss ich sagen, das mir seine Auftritte deutlich besser gefallen. In Lehrerkind reiht sich ein Gag an den nächsten. Statt gut gesetzten Pointen gibt es Dauerbeschallung. Das nimmt selbst guten Gags einfach etwas vom Witz, was sehr schade ist. Denn der ein oder andere Satz ist wirklich lustig.
Hier muss ich nach der Lektüre aber ganz klar sagen, das nicht bei allem das Buch besser ist. Als Unterhaltung fürs Bahnfahren zum Beispiel nebenbei und in einzelnen Häppchen okay, für gemütliche Stunden auf der Couch nicht das Richtige. - Donata Elschenbroich
Weltwissen der Siebenjährigen
(38)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeEnde der Neunziger Jahre hat Donata Elschenbroich, Expertin für Frühe Kindheit, Interviews mit Personen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten geführt und die Erkenntnisse daraus zu einem neuen „Bildungskanon“ zusammengefasst. Was sollte ein Kind in den ersten sieben Lebensjahren erlebt haben, können und wissen?
Neben der Weltwissen-Liste werden einige der Interviews im Buch wiedergegeben, es folgend „Bildungsminiaturen“, die zeigen sollen, warum der Punkt auf der Liste ist, sowie Einblicke in den elementaren Erziehungsbereich anderer Länder wie USA, Großbritannien, Ungarn und Japan.
Donata Elschenbroichs Buch ist vor mehr als zehn Jahren herausgekommen und somit sind Teile ihrer Ansichten schon wieder überholt. Sie bemüht sich, einen breiten „Bildungskanon“ vorzugeben, der nicht nur Fakten, sondern lebenspraktische, emotionale und kulturelle Bildung beinhaltet. Das ist löblich, denn Bildung umfasst nach pädagogischem Verständnis nicht nur Faktenwissen. Leider hatte ich immer das unterschwellige Gefühl, dass die Herausgeberin und auch die Interviewpartner, ihre natürlich subjektive Ansicht nicht verhehlen konnten, dass eben doch nur „Schul“bildung zählt und Erwachsene Kindern Wissen und Bildung vermitteln müssen a la „Nürnberger Trichter“. Wenn sie das heute anerkannte Konzept der „Selbstbildung“ von Kindern als „Heilslehre“ betitelt, hat das für mich einen negativen Beigeschmack, ebenso wie ihre eingeschränkte Sicht auf den Situationsansatz. Auch die hohe Selbstmordrate japanischer Schüler im nächsten Satz mit „harmlos“ zu beschreiben, ist mir aufgestoßen. Da zeigt sich meiner Meinung nach, dass Elschenbroich doch eine Pädagogin vom alten Schlag ist.
Ich frage mich auch, an welche Zielgruppe das Buch gerichtet ist. Der Schreibstil ist sehr dröge und verkopft und dürfte für die meisten Eltern schnell frustrierend wirken. Außerdem wage ich zu behaupten, dass die Hälfte meiner Erzieherkollegen in meiner Einrichtung Vieles im Buch nicht verstehen (sorry, Leute).
An Eltern gerichtet dürfte das Buch eher für Panik sorgen, dass ihr Kind Chancen verpasst, wenn es die Punkte der Weltwissen-Liste nicht erfüllt. Elschenbroich verpasst einfach, Beispiele zu geben, bzw. Eltern zu vermitteln, dass Zuwendung und breitgefächterte Aktivitäten mit Kindern diese bilden. Allerdings bilden sich Kinder selbst, das heißt, sie nehmen Dinge aus den Angeboten auf, die für sie wichtig sind, anderes wiederum nicht. Auch ein Besuch auf dem Spielplatz, freies Spiel untereinander oder das Klettern auf einen Baum ist Bildung. Vielen Eltern ist dies nicht bekannt, da Bildung=Schulwissen betrachtet wird und durch dieses Buch wird das auch nicht vermittelt.
Andere wichtige Dinge, die Kinder für ihre weitere Entwicklung maßgeblich beeinflussen, wie das Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit erwähnt Elschenbroich mit keinem Wort. Stattdessen äußert sie sich lieber abfällig über Kindergärten in den USA oder träumt von einem „Orbis Sensualium Pictus“ wie das von Comenius aus dem 17. Jahrhundert, worüber sie ausführlich berichtet.
Fazit: Als Ratgeber für Eltern ist das „Weltwissen der Siebenjährigen“ nicht zu gebrauchen, eher als wissenschaftliche Abhandlung. Vieles ist meiner Meinung nach zu subjektiv dargestellt und mittlerweile überholt. - Jean Liedloff
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
(46)Aktuelle Rezension von: Natascha_WDas Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" erzählt die Lebensweise der Yequana-Indianer, welche eine komplett andere Herangehensweise ans Leben haben als die meisten Menschen in der heutigen Zeit. Vor allem der Unterschied bei der Kindsaufzucht wird deutlich klar.
Es ist empfehlenswert das Buch vor dem ersten Kind zu lesen, da man ansonsten mit schweren Schuldgefühlen zu kämpfen haben wird. Denn das Buch erklärt u.A. wieso wir unseren Kindern mit guter Absicht dennoch ihr Leben schwer machen und die Erziehung zu lebenslangen Problemen führen kann. Ich bin überzeugt davon, dass die Ansätze des Buches der Wahrheit entsprechen und wir dringendst unser System verändern müssen!
Auch wenn das Buch recht altmodisch geschrieben und manchmal schwer zu verstehen ist, kann ich es nur jedem empfehlen zu lesen. Vor allem aber spätestens dann, wenn Nachwuchs ansteht.
Meine liebsten Textstellen:
- Babys sind in der Tat zu einer Art Feind geworden, den die Mutter besiegen muss. Weinen muss ignoriert werden, um dem Baby zu zeigen, wer der Herr ist.
- Damit will ich nicht sagen, dass der "Wilde" von Geburt an intelligenter ist als wir, jedoch glaube ich wirklich, dass das natürliche Potential unserer Geisteskräfte durch den von einer Verzerrung der Persönlichkeit ausgehenden Druck beschädigt werden kann.
- Eine still dasitzende Mutter wird ihr Baby durch Gewohnheit dazu bringen, das Leben als langweilig und langsam zu betrachten.
- Harry Harlow machte aufsehenerregende Experimente, die die Wichtigkeit enger Umarmung durch die Mütter für die psychologische Entwicklung von Affenkindern bewiesen.
- Ein ängstlicher Blick, ein Wort darüber, was die Mutter denkt: "Lass das nicht fallen!", oder ein Versprechen: "Pass auf, du fällst gleich!" können das Mädchen - obwohl dies seinem Selbsterhaltungstrieb und seinem Nachahmungsbestreben entgegenwirkt - schließlich zum Gehorchen veranlassen, so dass es den Teller fallen lässt und / oder vom Stuhl stürzt.
- Ein Beispiel dafür ist das "Casanova-Syndrom", das einen Mann zu dem Versuch treibt, sich seine Liebenswertheit durch zahlreiche Eroberungen zu beweisen.
- Die Erwartung, ihre Suche nach Liebe müsse durch ihren eigenen liebesbedürftigen Säugling endlich belohnt werden, ist die Tragik vieler Frauen.
- Selbsthass, der sich daraus ergibt, dass einem in der Frühkindheit nicht das Gefühl eigener Richtigkeit vermittelt wurde, ist eine der Hauptgrundlagen für irrationalen Hass. - Laura Baldini
Lehrerin einer neuen Zeit
(139)Aktuelle Rezension von: rose7474Da ich sehr gerne Romanbiografien lese freute ich mich als ich diese aus der Bücherei ausleihen konnte. Über Maria Montessori wusste ich nicht sehr viel.
Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut und kam gleich gut in die Geschichte rein. Es war wirklich erschreckend wie früher mit behinderten und geistig behinderten Menschen umgegangen wurde.
Ich habe diese Romanbiografie gerne gelesen und hätte aber gerne noch gerne mehr über Maria Montessori erfahren. Es gab für mich kleinere Längen. Daher 4 Sterne und eine Leseempfehlung.
- Alice Miller
Am Anfang war Erziehung
(32)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerGut 30 Jahre sind vergangen, seit Alice Miller ihre ersten Bücher veröffentlicht hat, manches an psychlogischer Literatur ist dazu gekommen, trotzdem kommt man an Miller nicht vorbei, will man verstehen, wie ein Kind durch persönliche Defizite oder lieblose Erziehungsmethoden psychisch geschädigt wird und je nach Konstellation durch Leistung, Depression oder Gewalttätigkeit auffällt.Um sich zu einem psychsich gesunden Menschen zu entwickeln, braucht ein Kind Eltern, die es um seiner selbst Willen lieben und selbst nicht unter größeren psychischen Problemen leiden.
In diesem Band geht es besonders um die Folgen der schwarzen Pädagogik (Erziehung durch Gewalt und Manipulation, um das Kind den Eltern unterzuordnen), durch die das Kind in jüngsten Jahren konditioniert wird, bestimmte Gefühle abzuspalten und zu verdrängen und sich so zu verhalten, wie von den Eltern erwartet.
So verlernt das Kind bestimmte Dinge zu fühlen, Empathie kann oft nicht empfunden werden, Opfer können zu Tätern werden, was u.a. an einem anschaulichen Kapitel über Hitler erklärt wird.
Das Buch ist nicht als reines Fachbuch geschrieben, sondern kann wie auch sein Vorgänger "Das Drama des begabten Kindes" als Selbsthilfebuch, zur Unterstützung der Aufarbeitung der eigenen Kindheit in der Therapie oder als Ratgeber für Eltern und Menschen, die beruflich mit Kindern arbeiten gelesen werden.
Ich persönlich habe von diesem und anderen Büchern von Miller sehr viel mitgenommen, vor 30 Jahren waren das fast revolutionäre Gedanken, die für Betroffene eine große Entlastung sein konnten.
Ich persönlich finde den Zugang zu Millers Texten einfach, ein gewisses Interesse am Thema vorrausgesetzt.
Das Thema finde ich nach wie vor aktuell, auch wenn sich nach außen hin einiges geändert hat und manches subtiler wirkt.
- Karl Philipp Moritz
Anton Reiser. Ein psychologischer Roman
(39)Aktuelle Rezension von: MayylinnAnton Reiser wächst als ungeliebtes Kind in einer Familie auf, in der sich die Eltern nicht einmal über ihre Religion einig werden können. Aufgrund körperlicher Gebrechen und permanenter Ablehnung durch Vater und Mutter, flüchtet sich Anton in die Welt der Bücher und Geschichten. Autodidaktisch begabt und wissenshungrig kämpft er für eine Schulausbildung, erlebt allerlei herbe Rückschläge und reibt sich so sehr auf, dass er sogar einen Selbstmordversuch begeht...
Karl Philipp Moritz' Werk "Anton Reiser" ist ein autobiographischer Roman, in welchem Moritz möglichst viele pathologische Seelenzustände beschreiben wollte, da es als Exempel in dem von ihm herausgegebenen "Magazin zur Erfahrungsseelenkunde" erscheinen sollte. Dementsprechend hoch ist die Informationsdichte. Geschildert wird ein Bildungsversuch, der immer wieder scheitert und dadurch sowohl den Protagonisten, als auch den Leser deprimiert. Aufgrund der Vermischung von Autobiographie und auktorialem Erzählen ist die Sicht auf Antons Gefühle und seinen Lebensweg nicht immer objektiv und führt zu Ungereimtheiten. Trotz allem ist der Roman für jeden zu empfehlen, der sich mit der frühen Psychologie des 18. Jahrhunderts auseinander setzen möchte. - Nicola Schmidt
artgerecht - Das andere Kleinkinderbuch
(21)Aktuelle Rezension von: PhiniJa, ja, und nochmal ja! Ich liebe den wertschätzenden und liebevollen Blick aufs Kind!!! 😍 ein Buch, das man wieder und wieder lesen kann und sollte! Pflichtlektüre für alle Menschen die mit Kleinkindern leben und/oder arbeiten. Ich wünsche jedem Kind jemanden an seine Seite, der es auf die Weise des artgerecht Projektes tut.
- Elaine N. Aron
Das hochsensible Kind
(11)Aktuelle Rezension von: buchfeemelanie
Der Schreibstil ist gut und auch für den Laien leicht erständlich.
Die Kapitel sind sinnvoll gestaltet. Die einzelnen Abschnitte sind nicht zu lange. Was mir gut gefallen hat waren die verschiedenen Auflistungen von Möglichkeiten sowie "Arbeitsanweisungen" an die Eltern, das Verhalten ihres Kindes in bestimmten Situationen vorauszusagen. So setzen sie sich noch mal intensiv und bewusst mit ihrem Kind und den bekannten oder unbekannten Alltag bzw. das Leben auseinander.
Dazu gibt es noch einige Praxisbeispielen bzw. Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben.
Der Leser erfährt viele Informationen und wertvolle Tipps. So können sie sich nicht nur den aktuellen Stand des Kindes informieren sondern sich auch weitergehend auf die Zukunft vorbereiten.
Ich als Erzieherin habe einiges dazu gelernt. Da man sich nicht alles merken kann ist es ein griffbereites Nachschlagewerk.
Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch nicht nur für Eltern, sondern auch für Erzieher - Serena Rust
Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt
(12)Aktuelle Rezension von: jujumausIch konnte dem Buch einige nützliche Tipps entnehmen. Die meisten Formulierungen und Gesprächsbeispiele waren jedoch überheblich und nicht wirklich realitätsnah.