Bücher mit dem Tag "palästinenser"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "palästinenser" gekennzeichnet haben.

71 Bücher

  1. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

    (309)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  2. Cover des Buches Während die Welt schlief (ISBN: 9783453427808)
    Susan Abulhawa

    Während die Welt schlief

    (252)
    Aktuelle Rezension von: ana-97

    Ich habe das Buch für die #ReadtheworldChallenge gelesen, die ich auf meinem Instagram Kanal @leseweltreise dokumentiere. Begleitet mich gerne auf dieser Reise! 💛

    ✨ „Niemand kann einen Baum besitzen. Er kann zu dir gehören, wie du zu ihm gehören kannst. Wir entstammen der Erde, schenken ihr unsere Liebe und Arbeitskraft, und dafür ernährt sie uns. Wenn wir sterben, kehren wir zur Erde zurück. Auf eigentümliche Weise besitzt sie uns. Palästina besitzt uns, und wir gehören zu diesem Land.“ ✨

    📍 Susan Abulhawa nimmt uns in „Während die Welt schlief“ mit in ein Flüchtlingslager in Jenin, Palästina.

    📖 Darum geht’s:
    In dem Buch wird die Geschichte von vier Generationen einer palästinensischen Familie erzählt. Eine der Hauptfiguren ist Amal. Ihr Alltag wird von Angriffen des israelischen Militärs und die Trauer um verstorbene Familienmitglieder bestimmt. Doch auch dieser hat kleine Lichtblicke, zum Beispiel wenn sie im Flüchtlingslager zusammen mit ihren Freundinnen spielt und in der Schule gute Noten bekommt. Diese ermöglichen ihr schließlich ein Stipendium und sie geht als junge Frau in die USA. Doch die Erinnerungen an ihre Heimat, in der sie immer noch fest verwurzelt ist, lassen sie nie los.

    💡 Das habe ich durch das Buch über das Land gelernt:
    Der israelisch-palästinensische Konflikt um die Region Palästina führte zur Flucht und Vertreibung von 700.000 Palästinensern aus dem ehemaligen Mandatsgebiet und innerhalb dessen.

    💭 Meine Meinung zum Buch:
    Das Buch hat mein Herz gebrochen. Nahezu alle Charaktere, die man im Laufe der Geschichte ins Herz geschlossen hat, erliegen ihrem Schicksal. Obwohl ich persönlich keine große Freundin von Perspektivwechseln bin, habe ich sie in diesem Fall sehr geschätzt. Was denkt die in den USA aufgewachsene Tochter von Amal über ihre Mutter, die sich nach dem grausamen Tod ihres Mannes nie wieder emotional öffnen konnte? Susan Abulhawa schreibt so zugänglich, dass man sich in nahezu alle Personen im Buch hineinversetzen kann und erinnert daran, dass die dramatische Lage in Palästina auch 18 Jahre nach Erscheinen des Buches (*2006, „The Scar of David“) immer noch brandaktuell ist.

  3. Cover des Buches Allein unter Juden (ISBN: 9783518466841)
    Tuvia Tenenbom

    Allein unter Juden

    (13)
    Aktuelle Rezension von: Neuneuneugierig
    "Bitterböse", sehr authentisch (zumindest scheint es so, wenn man sich über #tuviatenenbom informiert) und ganz anders. Und nein, ich habe ich sein früheres Werk nicht gelesen. Doch scheint er vielen, viel zu ehrlich, als dass man es ertragen könnte. Das Buch teilt und vereint einen. Man diskutiert und argumentiert mit ihm. Stimmt ihm zu und ist wütend. Doch nach der Lektüre versteht man vieles doch einfach besser auch wenn man das vielleicht nicht immer zugeben möchte. Die Geschichte und Meinungs-Impfung ist schon sehr tief in uns verwurzelt. 
    .
    Ein halbes Jahr Israel Aufenthalt, mal als Jude, ganz oft als Österreicher und manchmal als Araber. Tuvia Tetenbom dort aufgewachsen, dann ausgewandert in die USA, studierter Künstler und Rabbiner besucht sein Heimatland und blickt "hinter die Kulissen". 
  4. Cover des Buches Das Leben kleben (ISBN: 9783423253468)
    Marina Lewycka

    Das Leben kleben

    (174)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    Für mich lebte "Das Leben kleben" von seinen skurrilen, undurchschaubaren Nebendarstellern - allen voran Naomi. Leider nahm die Ich-Erzählerin Georgie mit ihren familiären Problemen zu viel Platz ein - im Vergleich war das eine zu gewöhnliche Geschichte. Ich hätte gerne mehr von den anderen Personen und dem Haus erfahren.
    Insgesamt aber eine unterhaltsame Geschichte mit liebenswerten Charakteren.

  5. Cover des Buches Die dunkle Seite der Liebe (ISBN: 9783423147989)
    Rafik Schami

    Die dunkle Seite der Liebe

    (119)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania
    Es fällt mir ein bisschen schwer, eine Rezension über dieses Buch zu schreiben.
    Vor Monaten hatte ich angefangen "Die dunkle Seite der Liebe" im Urlaub zu lesen. Doch irgendwie bekam ich ganz schlecht einen Zugang. Seitdem ruhte es. Nun habe ich mich wieder damit befasst und musste feststellen, dass der Zeitpunkt oder die Umstände vielleicht einfach ungünstig waren.
    Es gibt zwei verfeindete Clans: die Schahins und die Muschtaks. Gefühlt ging es auf den ersten 200 Seiten um ganz viele Generationen beider Clans, die immer wieder im Clinch lagen und immer wieder zwei Liebende aus der jeweils anderen Familie hervorbrachten. Niemals konnten die Väter das dulden, die Kinder wurden quasi immer verstoßen.
    Dann aber handelte der Rest des Buch von einer bestimmten Muschtak-Familie, in der der Sohn Farid die Hauptrolle spielte. Auch er verliebt sich, natürlich, in eine Tochter der "falschen" Familie: Rana Schahin. Sie kämpfen um ihre Liebe, jahrelang. Und währendessen wird die Geschichte Syriens erzählt, die Kultur und die Religion Syriens deutlich und vor allem die Probleme, die dieses Land in der Vergangenheit und sicherlich auch heute noch hat. Ein komplexer Roman, der aus verschiedenen "Mosaikteilen" besteht, wie es der Autor selbst ausdrückt. Er teilt sein Buch in verschiedene Bücher, so so gibt es das "Buch des Lachens", das "Buch der Liebe", das "Buch der Farbe", das "Buch des Todes" und noch einige mehr. Erst aus allen Teilen ergibt sich dann eine vollständige Geschichte, die schön und traurig, brutal und liebevoll, lustig und zum Verzweifeln ist.
    Doch über allem hängt die Kultur Syriens, die ich so wenig nachvollziehen kann. Zwangsehen, die Bedeutungslosigkeit von Frauen, fehlende Rechte von Frauen, fehlende Gerechtigkeit, übermäßige Brutalität durch das Militär. Folter und Schläge sind an der Tagesordnung, man darf seine Meinung nicht kundtun und immer so weiter.
    Für mich ein einziger Aufreger. Dennoch ein gutes Buch und wenn mich diese ganzen Aspekte nicht so aufregen und mir den Lesegenuss nehmen würden, könnte ich sicher auch mehr Sterne vergeben. Ich glaube es ist ein wichtiges Buch, um Europäern die Kultur der Syrer näher zu bringen. Ob es hilft, sei dahin gestellt.
  6. Cover des Buches Herr Klee und Herr Feld (ISBN: 9783423444620)
    Michel Bergmann

    Herr Klee und Herr Feld

    (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Dieser Roman hat mich bestens unterhalten und köstlich amüsiert!

    Die Geschichte dreht sich um zwei in die Jahre gekommene Brüder, Moritz (77) und Alfred Kleefeld (75). Alfred ist zu seinem verwitweten Bruder in dessen Villa eingezogen, er ist Schauspieler, doch die Anfragen sind spürbar ausgedünnt. Moritz hingegen ist Akademiker, Professor für Psychologie. Nun, diese beiden jüdischen Brüder werden bestens von der langjährigen Haushälterin versorgt. Doch als diese überraschend kündigt, ist die Not groß. Per Annonce hoffen sie auf eine neue Perle. Die wird ihnen auch beschieden in Form von der jungen, hübschen Zamira. Klingt erstmal perfekt, doch Zamira ist Palästinenserin. 

    Komplikationen sind vorprogrammiert, doch die hat Michel Bergmann bestens umgesetzt. Moritz, der die jüdischen Traditionen pflegt, diskutiert des Öfteren mit Zamira, doch sind diese Diskussionen vonseiten Zamiras meist sehr emotional. Moritz hingegen vermittelt mit klugem Verstand. Ja und Alfred, den interessiert diese Diskussionen um den Nahost-Konflikt nicht, er erfreut sich an der Schönheit Zamiras und versucht sein Leben zu genießen. 

    >Sehen Sie, Menschen hassen nur Menschen, von deren Leben, Kultur, Sprache, Religion sie keine Ahnung haben. Das schafft Ressentiments. Menschen die man kennt, die man akzeptiert, die hasst man nicht. < – Seite 126

    Michel Bergmann hat hier in diesem dritten Teil der Trilogie ein humorvolles Kammerspiel geschaffen. Es ist gefüllt mit Weisheiten und interessanten Informationen über zwei Kulturen. Und es geht um Liebe, um das was sie ausmacht, unser ganzes Leben lang. Ein Roman mit liebreizenden Protagonisten, authentisch und oftmals einfach nur herrlich komisch. > Herr Klee und Herr Feld < ist eine warmherzige Lektüre, ganz frei von Kitsch. Große Leseempfehlung meinerseits!

  7. Cover des Buches Apeirogon (ISBN: 9783499271878)
    Colum McCann

    Apeirogon

    (58)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    Ein außergewöhnlicher Roman um zwei Männer, die nicht unterschiedlicher sein könnten, jedoch das gleiche Schicksal teilen: beide haben eine Tochter durch Gewalttätigkeiten der "anderen" Seite verloren. Und diese Personen gibt es tatsächlich, sie schließen sich zusammen, um gegen den Hass und Terror auf beiden Seiten zu kämpfen. Leider eine ganz große Ausnahme im "heiligen" Land, sonst würde es heutzutage anders aussehen. Die Kernaussage ist: Stoppt die Besatzung. Kein "normaler" Roman über den Palästinakonflikt, das zeigen schon die 1001!!! Kapitel, die ersten 500 aufsteigend, die zweiten 500 absteigend.

  8. Cover des Buches Der Russe ist einer, der Birken liebt (ISBN: 9783423142465)
    Olga Grjasnowa

    Der Russe ist einer, der Birken liebt

    (190)
    Aktuelle Rezension von: GiaLuu

    Klappentext: Mascha ist jung und eigenwillig, sie ist Aserbaidschanerin, Jüdin, und wenn nötig auch Türkin und Französin. Als Immigrantin musste sie in Deutschland früh die Erfahrung der Sprachlosigkeit machen. Nun spricht sie fünf Sprachen fließend. Sie plant gerade ihre Karriere bei der UNO, als ihr Freund Elias schwer erkrankt. Verzweifelt flieht sie nach Israel und wird von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Ebenso tragisch wie komisch, mit Sinn für das Wesentliche erzählt Olga Grjasnowa die Geschichte einer Generation, die keine Grenzen kennt, aber auch keine Heimat hat.

    Der Schreibstil von Olga Grjasnowa und die Geschichte zu Der Russe ist einer, der Birken liebt empfand ich als sehr bewegend und interessant. Sie setzt sich mit verschiedenen Identitäten auseinander, wo fühlt man sich zugehörig in einem fremden Land. Die Protagonistin muss Verluste verkraften und daraus resultieren tiefe Traumata, über die sie nicht hinwegkommen scheint. Der Roman beinhaltet wichtige Themen aus vergangener und heutiger Zeit. Für mich war die Geschichte sehr interessant und berührend zu lesen, auch wenn ich mir an Menschen Stellen ein bisschen was anderes gewünscht hätte, das Ende fand ich leider nicht so gut, aber dennoch passend zur Protagonistin, ich hatte mir einfach anderes erhofft. Trotzdem ein gutes Buch. 

  9. Cover des Buches Unter Linken (ISBN: 9783499624780)
    Jan Fleischhauer

    Unter Linken

    (34)
    Aktuelle Rezension von: Ulf_Borkowski
    Wer die Linken verstehen bzw. entlarven möchte kommt an diesem Buch nicht vorbei. ein humorvoller Einblick in die Welt der linken Lebenswelten und -lügen.
  10. Cover des Buches Exodus (ISBN: 1439513295)
    Leon Uris

    Exodus

    (118)
    Aktuelle Rezension von: Nackt_und_Gluecklich

    Ich war als Teenager tief beeindruckt und ich kenne niemandem, dem das Buch nicht nahegang. Leon Uris schafft es, eine etwas kitschige Liebesgeschichte zu einer veritablen Geschichtsstunde auszuweiten. Eine Geschichte, die man kennen muss, um das jüdische Volk zu verstehen und welchen Anteil wir am Nahostkonflikt haben.

  11. Cover des Buches Jaffa Road (ISBN: 9783596703852)
    Daniel Speck

    Jaffa Road

    (120)
    Aktuelle Rezension von: AutorinMonaFrick

    Nachdem ich mir "Jaffa Road" von Daniel Speck gekauft hatte, hab ich die ersten beiden Bücher nochmal gelesen. "Jaffa Road" schreibt die Geschichte von "Little Italy" weiter. Der Autor schafft es, dass man mit allen Protagonisten Empathie empfindet, dass man jedem einzelnen das Glück gönnt. Es lässt einen schier verzweifeln, dass das Glück der einen mit dem Verlust der anderen verbunden scheint. Und doch lässt einen der Autor am Ende des zweiten Buches mit Hoffnung zurück. Ein großartiger Autor, der mit seinen Büchern ganz sicher zu einer besseren Welt mit mehr Verständnis füreinander führt. Ich kann ihm nicht genug danken dafür...

  12. Cover des Buches Es war einmal ein Land (ISBN: 9783518460863)
    Sari Nusseibeh

    Es war einmal ein Land

    (8)
    Aktuelle Rezension von: Tresckow
    Der Autor Sari Nusseibeh stammt aus einer alten arabischen Familie ab, die Ihre Abkunft bis fast in die Zeit des Propheten Mohammed zurückverfolgen kann. Dies gibt ihm offensichtlich das Selbstvertrauen und die Charakterstärke sowohl auf die Israelische Machtausübung als auch die Palästinensichen Unzulänglichkeiten mit Gelassenheit und Humor zu reagieren. Angesichts der aktuellen Bilder fragt man sich natürlich, ob das die angemessen Reaktion auf den Konflikt dieser beiden Völker, die sich jetzt schon über 80 Jahre mehr oder weniger mörderisch um diesen kleinen Zipfel Land streiten. Desto mehr ich in der Autobiographie Nusseibehs lese, desto stärker bin ich der Meinung, dass das der einzige Ansatz ist, den Konflikt in neue Bahnen zu lenken. Verständnis für die andere Seite aufzubringen ohne die eigenen Interessen und Verwundungen zu vergessen. An der Empathie für den "anderen" mangelt es aber auf beiden Seiten. Nusseibeh gibt immer wieder Beispiele wie man sich mit intelligenten und friedlichen Mitteln gegen Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit wehren kann. Leider sind auf beiden Seiten Menschen mit dem Hang zu einfachen militärischen Lösungen an den Schalthebln der Macht. Ein Mann wie Nusseibeh könnte an der richtigen Stelle den Unterschied machen. Ich bin zwar schon Ende der 90er angelangt und bekomme gerade sehr anschaulich in Erinenrung gerufen wie der Friedensprozeß zu einem traurigen Ende kam und welch unrühmliche Rolle die Hamas aber auch heute Verantwortliche wie Barak dabei gespielt haben.
  13. Cover des Buches Der Duft von bitteren Orangen (ISBN: 9783734100468)
    Claire Hajaj

    Der Duft von bitteren Orangen

    (92)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    Ein wunderschöner Einband mit malerischem Titelbild, ein guter Titel und ein interessanter Klappentext, der auf eine spannende Geschichte neugierig macht, garantiert keinen guten Roman. Leider. Der Text ist derart schlecht und konfus erzählt oder übersetzt, dass ich ihn als unlesbar empfand und auf Seite 51 genervt abbrach. Ich bevorzuge klare Aussagen und habe überdies keine Freude an poetischen Umschreibungen.

    Da ich in meinem Bücherregal keine optischen Schönheiten, sondern für meinen Geschmack gut geschriebene Texte sammle, werde ich „Ismaels Orangen“ entsorgen.

  14. Cover des Buches Das Ende der Geduld (ISBN: 9783451069123)
    Kirsten Heisig

    Das Ende der Geduld

    (83)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Jugendrichterin Heisigs Aufklärungsbuch über Jugendgewalt. Erfreulicherweise wird nicht so getan, als sei die Gewalt vom Himmel gefallen oder bestimmten Bevölkerungsgruppen immanent. Unter den äußerst negativen Lebensbedingungen, unter denen manche der Kinder aufwachsen mußten, wäre es schwer gewesen, die "Kurve zu kriegen". Daß Heisig schreibt, daß bei Heranwachsenden häufig Erwachsenenstrafrecht angewandt werde, kann ich so nicht stehen lassen. Meinem Kenntnisstand wird nur bei Trunkenheitsfahrten das allgemeine Strafrecht angewendet, weil Trunkenheitsfahrten in jedem Alter vorkämen, ansonsten wird immer Jugendstrafrecht angewandt. Im übrigen erstaunlich, in was für Bereichen sich ein Jugendrichter auskennen muß, abseits der reinen Paragraphenarbeit in StGB und JGG. Und manche der Themen, die Heisig nur kurz anreißt, sind inzwischen in den Mittelpunkt der Diskussion getreten, zB Cybermobbing, Social Media und die sog. "Ehrenmorde". 

  15. Cover des Buches Wir sehen uns am Meer (ISBN: 9783462007824)
    Dorit Rabinyan

    Wir sehen uns am Meer

    (114)
    Aktuelle Rezension von: evaczyk

    Es ist für beide eine ganz große Liebe - aber eine Liebe mit Verfallsdatum und ohne Perspektiven: Die israelische Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin Liat ist mit einem Stipendium ein halbes Jahr in New York. Hier lernt sie über einen gemeinsamen Bekannten den Maler Chilmi kennen, der schon seit ein paar Jahren in der Stadt lebt. 

    Die beiden verlieben sich Hals über Kopf und voller Leidenschaft. Dabei wissen sie, ihre Beziehung ist auf den Zeitrahmen von Liats Visum beschränkt. Denn Chilmi ist Palästinenser aus Ramallah. Angesichts der politischen Verhältnisse in der Heimat des Paares, angesichts Besatzun, Siedlungsbau und Intifada hat die Beziehung keine Chance, in Israel zu überleben, auch wenn Chilmi, etwas romantischer und vielleicht auch realitätsferner als Liat, diese Möglichkeit in Gesprächen manchmal in den Raum stellt. Der Besuch von Chilmis in Berlin lebendem Bruder öffnet aber auch ihm die Augen über den Widerstand, auf den die Beziehung selbst in der eigenen Familie stößt.

    Dorit Rabinyans Roman "Wir sehen uns am Meer" ist bereits 2016 erschienen und aktueller denn je. Denn Menschen verlieben sich, wenn sie die Chance haben, einander ohne den Ballast von Geschichte und Politik zu begegnen, auch über Grenzen hinweg, die sie zu einem modernen Romeo und Julia-Paar werden lässt. Und heute wäre diese israelisch-palästinensische Liebesgeschichte angesichts der Kluft, die der Hamas-Angriff vom 7. Oktober und der Gaza-Krieg weiter aufgerissen haben, vermutlich noch viel, viel schwieriger.

    Rabinyan erzählt vor allem aus der Sicht Liats, die zwischen Herz und Verstand hin- und hergerissen ist, die darunter leidet, ihre Gefühle vor der eigenen Familie, vor jüdischen Freunden in New York, geheimhalten zu müssen und stets in der Angst vor einem Ende des Versteckspiels lebt. Israel ist schließlich klein, und zahlreiche Israelis haben Freunde oder Angehörige in der jüdischen Diaspora in New York. Da ist die Gefahr, einem Bekannten über den Weg zu laufen, auch in einer Millionenstadt nicht unerheblich.

    Die Politik spielt in den Gesprächen des Paares nur eine Nebenrolle - unterschiedliche Erfahrungen sind zwar durchaus ein Thema, aber Liat und Chilmi suchen das Verbindende. Ein emotionales Buch, das seinen Protagonisten mit Wärme und Sensibilität folgt, Probleme nicht verschweigt, aber dennoch Ausdruck einer Hoffnung ist, dass eine Liebe wie die von Liat und Chilmi eines Tages nicht von vornherein chancenlos ist.


  16. Cover des Buches Als die Sonne im Meer verschwand (ISBN: 9783453359147)
    Susan Abulhawa

    Als die Sonne im Meer verschwand

    (61)
    Aktuelle Rezension von: Lenchen92

    Ich war bereits sehr beeindruckt von Susan Abulhawas erstem Roman, daher habe ich mir auch diesen hier ausgeliehen. Vom Stil her finde ich den Roman Als die Welt schlief besser, aber auch hier wird eindrücklich gezeigt, wie schlimm es den Palästinensern ergangen ist. Und dass sie trotz allem immer weiter hoffen und vor allem leben. Obwohl der Roman Fiktion ist, bin ich mir sicher dass sich ähnliche Szenen tagtäglich in Gaza und der Westbank ereignen. Und alles nur aus religiösem Fanatismus. Es ist einfach traurig, dass auch heute noch Religion die Menschen zu solchen Schandtaten treibt.


    was mich gestört hat war das Nachwort - auch die Hamas ist meiner Meinung nach absolut untragbar! Ich kann die Wur und Frustration durchaus sehen, aber Mord und Totschlag, Krieg und Überfälle dürfen nicht die Lösung sein. Ich hoffe, der Nahe Osten findet irgendwann seinen Frieden und die beiden Völker können so wie früher wieder nebeneinander leben und sich achten.

  17. Cover des Buches Ich bin eine Frau aus Ägypten (ISBN: 9783453086500)
    Jehan Sadat

    Ich bin eine Frau aus Ägypten

    (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die Frau des ehemaligen ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat erzählt ihre Lebensgeschichte - beginnend in ihrer Kinderzeit, die die Tochter einer Engländerin und eines Ägypters sehr behütet verlebt, über die frühe Jugend, in der sie sich stark dem muslimischen Glauben zuwendet und die frühe Hochzeit mit al-Sadat bis zu dem Attentat, bei dem er ums Leben kam. Wie der Titel aber schon vermuten lässt, handelt es sich nicht ausschließlich um persönliche Erinnerungen, Jehan Sadat beschreibt auch das ägyptische Volk in einer Zeit des Umbruchs, vom Sturz des Königs und in dem politische Umbruch in den Jahren danach. Der Leser bekommt einen Einblick in die Kultur des Landes und ein Bild des Islams im täglichen Leben der Ägypter. Dem Leser eröffnet sich ein Ägypten, das in vieler Hinsicht liberaler erscheint, als es zur heutigen Zeit ist. Das Wirken Anwar al-Sadats wird verständlicherweise einseitig dargestellt, manches wäre mit ein bisschen Abstand betrachtet möglicherweise anders zu bewerten. Besonders berührend fand ich die Schilderungen über die Zustände während der Kriege mit Israel und ich bewundere Jehan Sadat für ihr Engagement für Soldaten, Frauen, Kinder und Kranke in diesen Zeiten. Diese Biographie verknüpft persönliche Erlebnisse mit der Geschichte eines Landes und ist dabei so mitreißend, dass ich fast vergessen habe, dass es sich dabei um eine wahre Geschichte und nicht um Fiktion handelt.
  18. Cover des Buches Ein Gedächtnis für das Vergessen (ISBN: 9783857873164)
  19. Cover des Buches Ein Grab in Gaza (ISBN: 9783453433595)
    Matt Beynon Rees

    Ein Grab in Gaza

    (14)
    Aktuelle Rezension von: Hamburgerin

    Ich bin ja bekennender Omar Youssef Fan. Ohne diesen liebenswerten Lehrer, der trotz der Plagen seines fortschreitenden Alters an das Gute glauben will und tapfer dafür kämpft - ja ohne ihn wäre "Ein Grab in Gaza" nur ein weiteres Dokument der Hoffnungslosigkeit in einer ewig gebeutelten Region.

    Dennoch, mir gefällt die Art, wie der Gaza Streifen schonungslos beschrieben wird, mit allem, was dazu gehört. Wer mal dort war, erkennt, wie authentisch das ganze, verrückte Mosaik aus Gewalt, wirrer Politik, Korruption und humanitären Hilfsversuchen wiedergegeben wird.

    Matt Rees nutzt das Genre 'Krimi', um seinen Lesern den Brennpunkt Nah-Ost näher zu bringen, festzuhalten, was in den Nachrichten keinen Platz haben kann oder soll. Das mag Krimi-Leser enttäuschen, denn die Fälle haben ihre Schwächen. Aber Omar muss man einfach lieb haben.

  20. Cover des Buches Das Phantom von Jerusalem (ISBN: 9783785705926)
    Jonathan Kellerman

    Das Phantom von Jerusalem

    (8)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Verdammtes Land (ISBN: 9783492307178)
    Andreas Altmann

    Verdammtes Land

    (10)
    Aktuelle Rezension von: Chrischan
    Ich will über Palästina nichts als Geschichten erzählen, weil mich jede Illusion - die Antwort zu finden - längst verlassen hat. Geschichten von den einen, die andere quälen und erniedrigen. Und den anderen, die gequält und erniedrigt werden. Und Geschichten von Heldinnen und Helden, die es zäh und beherzt mit ihrer Wirklichkeit aufnehmen. Von Frauen und Männern, von denen all wir anderen etwas erfahren könnten: über Würde, über Großzügigkeit, über schiere Tapferkeit. Klar, vom Irrsinn und der Lächerlichkeit wird auch die Rede sein. Denn das muss man Palästina lassen: Stories hat das Land zu bieten, an jedem Eck, zu jeder Stunde. - Andreas Altmann

    Und so beginnt er einfach zu erzählen, der Reiseautor, der Weltenbummler und manchmal Aussteiger. Wie er im nicht ganz so heiligen Land ankommt; wie er aufgenommen wird, von Juden, von Muslimen, von Christen. Er erzählt, wie sie im begegnen, ihm dem Atheisten, dem durch und durch Ungläubigen: mit Herzlichkeit, mit Gastfreundschaft, mit Respekt.

    Doch es gibt auch jene "unangenehmen" Begegnungen. Aufeinandertreffen mit Fanatikern aller Seiten, mit den vernagelten Juden, den verbohrten Christen und den fundamentalistischen Muslimen. 

    Es ist eine Reise, die widersprüchlicher nicht sein könnte. Eine Reise in eine Welt zwischen Sehnsucht und Hass, zwischen Schönheit und der hässlichen Fratze des Krieges; eine Welt zwischen Himmel und Hölle. 
    Mittendrin Andreas Altmann, der mit einer unprätentiösen Sprache, mit Leidenschaft und Wehmut von Land und Leuten berichtet. Der aufmerksam zuhört und aufmerksam macht, ohne dabei zu fatalisieren. Altmann zeigt eben jene Menschen, die einfach nur frei und selbstbestimmt leben wollen. Die das Beste aus dem kargen Land machen wollen und nicht verstehen können, warum man ihnen diesen kargen Flecken auch noch wegnehmen will.
    Altmann macht kein Geheimnis daraus, dass er für einen palästinensischen Staat ist, aber er ist dabei nicht aufdringlich oder gar missionarisch. Er ist dieser idealistische Journalist, der alle Seiten betrachtet, der vorurteilsfrei an etwas herangeht.
    Ein wunderbarer Reisebericht, wie er schöner und aufrüttelnder nicht sein könnte. Durch und durch humanistisch, in Sprache und Gebaren. Sympathisch, bewegend und zutiefst menschlich.

    (c) Christian Hesse, Oktober 2014
  22. Cover des Buches Der Hass auf den Westen (ISBN: 9783442156498)
  23. Cover des Buches Emoticon (ISBN: 9783257236576)
    Jessica Durlacher

    Emoticon

    (27)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Schon 2004 erschien „Emoticon“ von Jessica Durlacher auf dem niederländischen Buchmarkt und hatte zu Recht Erfolg. Im Rahmen des Ablesens vom Stapel ungelesener Bücher (SuB), die jeder echte Bibliophile besitzt, lese ich „Emoticon“. Nach kurzer Zeit bin ich gefangen von den lebendigen Protagonisten Durlachers und ihrem angenehmen, leichten Stil. 

    Worum gehts? Die Icherzählerin Ester lernt im Kibbuz Lola kennen. Beide junge Niederländerinnen haben jüdische Wurzeln und sind zudem jung, leichtsinnig, idealistisch und bereit, sich zu verlieben. Die beiden Mädchen werden Freundinnen, obwohl oder gerade, weil sie die Welt unterschiedlich wahrnehmen und pflegen ihre Freundschaft mehr als zwanzig Jahre lang. Beide junge Frauen sind schwanger als sie in die Niederlande zurückkehren; aber nur eine behält ihr Kind. 

     Der Kommentar.
    „Emoticon“ ist im Grunde kein richtig politischer Roman. Dafür löst er sich zu wenig von den unreifen Ansichten seiner Protagonisten. Es ist jedoch auch kein unpolitischer Roman, sondern zeigt, wie persönliche Verflochtenheit zu idealistischen, unhinterfragten Haltungen führt und im Fiasko endet. Es gibt keine Lösungen in diesem Roman, aber er zeigt auf, wie zufällig eine politische Einstellung im Grunde genommen ist, bedingt durch beschränkte subjektive Erfahrungen, beschränktem Informationszugang, bedingt durch Herkunft und Status.
    So ist „Emoticon“ ein Roman über eine ungleiche Freundschaft und gleichzeitig über die komplizierte Konstellation Israel-Palästina. Eine Abhandlung aller politischen Fakten oder deren Abwägungen gegeneinander darf man freilich nicht erwarten, das ist aber auch gar nicht notwendig: man begreift trotzdem. Romane über die Israelproblematik sind schwierig zu schreiben ohne in Larmoyanz oder triefendes Pathos oder gar in Anklagen zu verfallen. Jessica Durlacher ist dieser Falle dadurch entgangen, indem sie sich ganz auf ihre Protagonisten konzentriert und keine übergeordneten Erklärungen abgibt. Die politische Lage schwappt lediglich durch Gedanken und die eingeschränkte Sichten der Beteiligten so unwillkürlich herein, wie die Wellen der See aufs Land treffen.

    Fazit: „Emoticon“ ist trotz seiner schicksalsträchtigen Wendungen ein lebensbejahender Roman, den ich sehr wertschätze. Es reizt mich, weitere Romane der Autorin zu entdecken. 

    Kategorie: Gute Unterhaltung
    Verlag: Diogenes, Taschenbuch 2008

  24. Cover des Buches Patentöchter (ISBN: 9783462042771)
    Julia Albrecht

    Patentöchter

    (16)
    Aktuelle Rezension von: MissGlueck
    Julia Albrecht und Corinna Ponto in einem gemeinsamen Versuch der Annäherung - ein bewegender Perspektivwechsel. Julia Albrecht – Schwester der RAF-Terroristin Susanne Albrecht Corinna Ponto – Tochter des 1977 erschossenen Bankiers Jürgen Ponto Geschrieben aus der Sicht zweier Frauen, deren Familien eng miteinander verbunden waren, auseinander gerissen durch den Mord an Jürgen Ponto. Die Autorinnen werfen einen neuen Blick auf die Geschichte der RAF. 30. Juli 1977: Jürgen Ponto empfängt Susanne Albrecht, die Tochter seines Jugendfreundes Hans-Christian Albrecht, in seinem Haus in Oberursel. Ihre Begleiter, Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar, schießen auf Jürgen Ponto. Corinna, seine Tochter, ist zu diesem Zeitpunkt zwanzig Jahre alt, Julia, Susannes Schwester, dreizehn Jahre. Nach dem Mord war das Band zwischen den Familien durchschnitten. 30 Jahre danach nimmt Julia Albrecht – die Patentochter von Jürgen Ponto – Kontakt auf zu Corinna Ponto – der Patentochter von Hans-Christian Albrecht. So zaghaft, so unsicher und so voller Schuld, die nicht die ihre ist, nähert sich Julia Albrecht Corinna Ponto. Man möchte sie bei der Hand nehmen und diesen schwierigen und mutigen Weg mit ihr gemeinsam gehen. Zwischen beiden Frauen entsteht ein Briefwechsel, in dessen Verlauf sie sich schließlich treffen. Bemühen und Ablehnung Corinna Pontos sind ebenso nachvollzieh- und spürbar, wie der Wunsch und die Sehnsucht von Julia Albrecht, das Unerklärliche für sich begreifbar machen zu wollen. Das Außergewöhnliche: Die Täterin, Susanne Albrecht, lebt in Bremen und äußert sich bis heute nicht zu ihrem Verbrechen an der Familie Pontos und an dem der eigenen Familie. Das Buch ist ein leises Psychogramm zweier Frauenseelen, die einander so weit entgegen gehen, wie es eben möglich ist. Es liest sich so beklemmend, wie berührend wie versöhnlich. Und nicht zuletzt ist das Buch ein Stück überaus lesenswerter Zeitgeschichte.

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