Bücher mit dem Tag "pannen"
63 Bücher
- Kerstin Gier
Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner
(1.069)Aktuelle Rezension von: Katyleh„Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ von Kerstin Gier ist eine charmante, humorvolle und gleichzeitig tiefgründige Geschichte, die mich zum Lachen, aber auch zum Nachdenken gebracht hat. Der lockere, humorvolle Schreibstil von Kerstin Gier macht es leicht, in die Geschichte einzutauchen, und ich habe die Seiten förmlich verschlungen.
Die Protagonistin Kati ist so herrlich authentisch – mit all ihren Zweifeln, ihrem Chaos und ihren liebenswerten Eigenarten. Besonders spannend fand ich die Frage, wie sich ihr Leben entwickelt, als sie plötzlich die Chance bekommt, eine Entscheidung aus ihrer Vergangenheit anders zu treffen. Das Buch regt dazu an, über eigene „Was-wäre-wenn“-Momente nachzudenken und darüber, wie kleine Entscheidungen unser Leben prägen.
Was mir besonders gefallen hat, ist die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit. Hinter den witzigen Szenen steckt eine bewegende Botschaft über Liebe, Glück und die Kunst, im Moment zu leben. Die Geschichte war emotional, ohne jemals kitschig zu wirken, und hat mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Fazit: Kerstin Gier hat mit diesem Buch eine herzerwärmende Geschichte geschrieben, die leicht und gleichzeitig tiefgründig ist. Es ist eine wunderbare Erinnerung daran, das Leben so zu nehmen, wie es kommt – und das Beste daraus zu machen. Absolut empfehlenswert für alle, die Romantik mit einer Prise Humor lieben!
- Lucy Maud Montgomery
Anne auf Green Gables
(400)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraAls ich klein war, durfte ich als einzigen Fernsehsender nur Kika gucken, da die anderen Kanäle Werbeunterbrechungen beinhalteten. Die liebsten Serien sind uns allen natürlich am meisten in Erinnerung geblieben, aber es gibt einen Anime, der mir sehr ans Herz gewachsen ist und den aus meinem Freundeskreis scheinbar niemand mehr kennt. Er heißt „Anne mit den roten Haaren“. Erst im Englischunterricht in der Mittelstufe bin ich auf einen Textauszug gestoßen, durch den ich erfahren habe, dass der japanische Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1979 auf einem Kinderbuch aus dem Jahr 1908 basiert: „Anne auf Green Gables“ von Lucy Maud Montgomery. Die Geschichte über ein quirliges rothaariges Mädchen ist im englischsprachigen Raum so berühmt wie in Deutschland „Pippi Langstrumpf“ und tatsächlich hat sich Astrid Lindgren von der Figur der Anne Shirley inspirieren lassen und daraus das starke Mädchen im kunterbunten Haus mit Äffchen und Pferd gemacht. Doch auch der Anime erfreute sich in Japan großer Popularität und bis heute reisen japanische Touristen nach Kanada, um den Handlungsort besichtigen zu können. 2016 wurde sogar ein kanadischer Fernsehfilm gedreht, der auch in deutscher Synchronisation erhältlich ist. In Deutschland ist die Geschichte leider weniger bekannt und ich hoffe das hiermit ein kleines Stück weit ändern zu können. In diese Rezension fließt außerdem auch die Fortsetzung „Anne in Avonlea“ mit ein, da ich den Doppelband gelesen habe.
Im Juni 1877 führt das Geschwisterpaar Matthew und Marilla Cuthbert einen Hof in Avonlea, einer fiktiven Halbinsel auf der real existierenden Prince Edward Island in Kanada. Da beide schon etwas in die Jahre gekommen sind und sich nicht mehr in der Lage fühlen, den Hof weiterhin selbständig zu führen, planen sie, einen Waisenjungen aufzunehmen. Als jedoch dann am Bahnhof ein kleines rothaariges Mädchen steht, will vor allem Marilla sie anfangs im Waisenheim auf dem Festland wieder gegen einen Jungen tauschen. Dem aufgeweckten und fantasievollen Wirbelwind gelingt es jedoch schnell ihre Herzen für sich zu gewinnen und so beginnt die Geschichte seiner Kindheit auf Green Gables, dem Haus mit den grünen Giebeln. Da Anne sehr temperamentvoll ist, bringt sie in das sonst so friedliche und beschauliche Dorf immer wieder neue Abenteuer.
Die Geschichte beginnt mit Mrs. Rachel Lynde, einer Nachbarin der Cuthberts, die Matthew im Sonntagszwirn auf der Kutsche das Dorf verlassen sehen hat. Erst im zweiten Kapitel taucht die Protagonistin auf. Somit ist die Erzählperspektive auch schon sonnenklar: auktorial. Die Persönlichkeit des Erzählers hat mir besonders gut gefallen. Mit leichter Ironie und spitzen Bemerkungen offenbart er die Gedankengänge der Erwachsenen und zeigt auf vielfältige Weise, dass sich manch kindischer Wesenszug nie verwächst. Matthews Schüchternheit vor Frauen, Marillas Strenge oder Mrs. Lyndes Neugier, die sie als Sorge um ihre Mitmenschen tarnt, um danach ausgiebig zu Tratschen, sind nur einige Beispiele, die den Leser zum Schmunzeln bringen können. Jeder Charakter, egal wie präsent, hat eine eigene unverkennbare Persönlichkeit mit seltenem Tiefgang. Am besten ist das natürlich an der Hauptfigur Anne zu erkennen. Sie ist verträumt, gutmütig, dickköpfig, redseilg, naturverbunden gemischt mit einem Hang zur Dramatik.
So schildert sie manchmal ihre roten Haare und Sommersprossen als katastrophales Schicksal, das sie zu einem Leben seelischer Qualen verdammt und schwärmt im nächsten Moment minutenlang von der wunderschönen Tulpe im Garten. Wirkt sie am Anfang vielleicht noch etwas eigenartig und sprunghaft, schließt man sie als Leser, genauso wie fast alle anderen Figuren, schnell ins Herz. Denn egal in was für eine missliche Lage sie als nächstes gerät, nie geschieht es aus böswilliger Absicht oder rebellischer Haltung, sondern meistens aus einer Mischung aus Pech, Naivität und Engstirnigkeit. Als Anne nach Green Gables kommt, ist sie elf Jahre alt; am Ende des Doppelbandes ist sie bereits 18. Es ist also vor allem an ihr eine starke charakterliche Entwicklung festzustellen. Sie wird schweigsamer und ihre Wortwahl angemessener, obwohl ihr Gedankenfluss nicht nachlässt. Der Reifeprozess macht sich aber auch in ihrer verbesserten Disziplin und gesunden Skepsis bemerkbar. Da ich das Buch rasend schnell gelesen habe, stimmte es mich fast schon traurig, das kleine Plappermaul bereits ab der Hälfte hinter mir gelassen zu haben, obwohl sie sich eigentlich nur positiv entwickelt hat.
Die Kapitel sind alle auffallend kurz, keines ist länger als 15 Seiten. Jedes beschäftigt sich mit einem besonderen Ereignis, beispielsweise Annes erster Begegnung mit ihrer besten Freundin Diana, dem ersten Schultag oder als sie einem Hausierer schwarze Haarfarbe abkauft. So werden auf insgesamt über 600 Seiten viele kurze Anekdoten erzählt, auch wenn zwischen manchen Kapiteln wieder Monate liegen. Durch das Tempus Präteritum wird klar gezeigt, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielt, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches nämlich schon über 30 Jahre. Dass das Buch heute schon über 100 Jahre auf dem Buckel hat, merkt man der Sprache kaum an. Es ist und bleibt einfach zeitlos, auch wenn die Elektrizität die Halbinsel noch nicht erreicht hat und Religion sowie Patriotismus noch eine große Rolle spielen.
Sehr treffend fand ich die Atmosphäre in Avonlea: Es ist ein süßes, sonniges und idyllisches Dorf mit den typischen Merkmalen. Jeder kennt jeden, im Allgemeinen herrscht Beständigkeit und schon bei den geringsten Veränderungen wird getratscht und verglichen. Gerade in so einer fast fremdenfeindlichen Umgebung hat es ein temperamentvolles Adoptivkind wie Anne besonders schwer. Doch viel Schlimmeres als der normale Alltag mit Missgeschicken, Krankheiten und Abschieden von lieben Menschen passiert dort nicht und sie schafft es ein Teil der Gemeinde zu werden.
Ein kleines Manko: Montgomery selbst, beziehungsweise ihre Übersetzer scheinen sich bei dem Namen von Annes erstem Lehrer nicht ganz einig gewesen zu sein: Erst heißt er Mr. Philip, dann Mr. Phillips und zum Schluss sogar Mr. Phillipp. Wie sein wahrer Name ist, werden wir wohl nie erfahren!
„Anne auf Green Gables“ hat mich mit seiner leichten, lockeren und harmonischen Art bezaubert. Ich finde es schade, dass die Bekanntheit in Deutschland eingeschränkt ist, denn es ist ein fantastisches Kinderbuch für verträumte Mädchen, aber auch für Erwachsene immer noch sehr lesenswert. Es ist einfach eine liebenswürdige und herrliche Geschichte, die wirklich jeder Fan von Kinderliteratur gelesen haben sollte. Die Fortsetzung „Anne in Avonlea“, die in dem Doppelband mit enthalten ist, hat mir ebenfalls gut gefallen, sie hat es mir aber nicht so stark angetan wie ihr Vorgänger. Deswegen gebe ich dem Doppelband sehr gute vier von fünf möglichen Federn. Aus diesem Grund werde ich mich als Nächstes dem dritten Band der Reihe namens „Anne in Kingsport“ widmen.
- David Safier
Plötzlich Shakespeare
(1.103)Aktuelle Rezension von: Crossbooks„‚So eine Erfahrung als Frau sollte jeder Mann mal machen‘, lachte ich, woraufhin Shakespeare ebenfalls laut auflachte.“
Rosa lebt im beschaulichen Wuppertal und suhlt sich nach der Trennung von ihrem Ex-Freund in Selbstmitleid. Als sie im Zirkus einen Zauberkünstler kennenlernt, der ihre Seele mittels Hypnose in ein früheres Leben zurückversetzt, beginnt für sie eine spannende Zeitreise.
Mit dem Auftrag die wahre Liebe zu finden, wacht Rosa im 16. Jahrhundert in London, im Körper des bekanntesten Dichters aller Zeiten auf: William Shakespeare.
Beide Personen stecken fortan in einem Körper und es folgt ist ein wilder Ritt durch die Herausforderungen von komödiantisch beschriebenen Alltagsproblemen des damaligen Jahrhunderts, der Kommunikation zwischen Mann und Frau und die sehr unterschiedlichen Lebensweisen beider Charaktere.
Safir hat einen kurzen, prägnanten Schreibstil, voller humoristischer Anspielungen, der stellenweise mehr Tiefgang im Hinblick auf detaillierte Beschreibungen oder intensivere Dialoge haben könnte. Positiv daran ist jedoch, dass so Langeweile oder langatmige Passagen ausbleiben.
Die Charaktere sind sympathisch, unterschiedlich und agieren gemeinsam unvorhersehbar. Manchmal treten sie jedoch seltsam oder skurril und nicht unbedingt der damaligen Zeit entsprechend, auf.
Ein großer Pluspunkt ist der schnelle, moderne Humor des Autors, der nicht unbedingt jeden Geschmack trifft, aber mich stellenweise zum schmunzeln und lachen gebracht hat. Vor allem die offensichtlichen - und auch die nicht offensichtlichen - Unterschiede zwischen Mann und Frau wurden abwechslungsreich und witzig thematisiert.
Wenn auch der Roman nicht immer historisch fundiert geschrieben ist, so ist er doch herrlich erfrischend.
Eine leichte, amüsante und unterhaltsame Kost für Zwischendurch, mit viel Herz und einer einschneidend liebevollen Message am Ende.
- Tommy Jaud
Resturlaub
(1.069)Aktuelle Rezension von: Perse- Details:
Ausgabe: eBook
Erscheinungsdatum:
Verlag: Fischer Verlag
Genre: Komödie
Seitenanzahl:
- Inhalt:
- Meinung:
Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen. Es kann auf jeden Fall mit der Simon Peters - Reihe mithalten. Sehr witzig geschrieben und Ironie und Sarkasmus kommen auch nicht zu kurz!.....
Fazit:
Tipp:
- Silke Schlichtmann
Pernilla oder Wie die Beatles meine viel zu große Familie retteten
(22)Aktuelle Rezension von: nur-noch-ein-bisschenPernillas Familie ist nicht ganz gewöhnlich: Ihre Mutter Krimi-Autorin, ihr Vater Bestatter, sie hat zwei ältere Brüder. Und jetzt kommt auch noch ein Baby hinzu. Das wird chaotisch, denkt sich auch Frau Miller und mutmasst, dass die große Familie nun nicht mehr eingeladen würde. Oje, das sind keine guten Neuigkeiten. Deswegen gründen Pernilla und ihre beiden Brüder eine SOKO und hecken einen Plan aus: Sie veranstalten ein großes Überraschungsfest, zu dem alle, aber auch wirklich alle eingeladen werden.
Natürlich passiert bei der Planung des Festes allerlei Unvorhergesehenes und Chaotisches, so müssen die Einladungen heimlich verteilt und natürlich das Geld für das Buffet ‚organisiert‘ werden. Ein großes Highlight soll der Auftritt der Beatles aus Buxtehude werden, eine Band, die Pernillas Bruder gegründet hat. Und dann natürlich das Fest selber – Achtung Spoiler – das natürlich ein voller Erfolg wird.
Pernilla ist die Erzählerin in diesem kurzweiligen Buch, die in 16 Kapiteln immer wieder witzig aus der Perspektive einer Erstklässlerin geschildert. Kurzweilig und rasant ist diese Geschichte der Erfolgsautorin Silke Schlichtmann, zu der es auch einen zweiten Band gibt. Illustriert mit kleinen schwarz-weiss Motiven von Susanne Göhlich.
- Heike Abidi
Wahnsinn Wartezimmer
(22)Aktuelle Rezension von: sydneysider47Wer das Buch
Wahnsinn Wartezimmer – 28 echt kranke Geschichten
zur Hand nimmt, denkt im ersten Moment wahrscheinlich, dass es sich hier um vorwiegend lustige Geschichten handelt.
Denn der Titel klingt „locker-flockig“, und auch das Buchcover lässt auf einen gewissen Humor schließen. Sehe ich doch kranke Menschen, eine Mutter mit ihrem Baby, eine Krankenschwester und einen Arzt, die alle in einem Comicstil gezeichnet sind.
Dass dieses Buch vorwiegend lustige Geschichten vereint, stimmt nicht ganz. Die 28 Geschichten sind teilweise humorvoll, teilweise ironisch, aber dann auch ernst und zum Nachdenken anregend. Jede Geschichte hat ihren ganz eigenen Schreibstil, ihren ganz eigenen Erzählton. Das liegt daran, dass die Geschichten von verschiedenen Autoren verfasst wurden. Das sehe ich am Ende des Buches, in dem Autorinnen und Autoren und die beiden Herausgeberinnen genauer vorgestellt werden.
Ich bekomme in diesem Buch also eine ausgewogene Mischung an Geschichten. Und genau diese Mischung sagt mir zu.
Besonderheiten:
Das Buch aus dem Verlag EDEN BOOKS ist in sechs Kapitel gegliedert. Jedes dieser Kapitel umfasst Geschichten, die zu diesem Kapitel passen. Sie sind mal aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler), mal aus der Ich-Perspektive, mal aus der Du-Perspektive geschildert.
In den Geschichten geht es um Patienten, aber auch deren Angehörige. Ebenfalls um Ärzte und Pflegekräfte. Weiterhin sind diverse Auflistungen vorhanden. Beispielsweise von Sprüchen, die Ärzte ihren Patienten gerne sagen. Oder von seltenen Krankheitssymptomen.
Auf einige meiner Favoriten will ich eingehen, ohne zu viel zu verraten.
Im Kapitel 1 „Symptome“ fiel mir die Geschichte „Aus dem Leben eines möglicherweise Gesunden“ besonders auf. Hier geht es um einen Hypochonder, also eine Person, die der Meinung ist, an gewissen Symptomen und Krankheiten, die behandelt werden sollten, zu leiden.
Der Ich-Erzähler schildert alles, was er schon durchlitten hat und weswegen er Mediziner konsultierte. Auch das Ergebnis dieser Untersuchungen kommt zur Sprache. Diese Geschichte regt zum Nachdenken an – darüber, dass das Leben doch lebenswert ist und wir viele Dinge, die uns zwicken oder bei uns knacken oder uns sonst wie beunruhigen, locker sehen sollten. Nicht alles, was uns beunruhigt, ist gleich eine Krankheit!
Im Kapitel 2 „Wartezimmer“ amüsierte mich die Geschichte „Ehrlich wartet am längsten“. Eine Dame, die im Wartezimmer eines Frauenarztes lange warten muss, ersinnt einige kreative Ideen, damit das Wartezimmer schneller leer wird – und sie also eher in die Sprechstunde des Arztes kommen kann.
Diese Geschichte macht großen Spaß, sie zeigt Unterhaltungen im Wartezimmer – und wohin sie führen könnten. Sicherlich ist diese Geschichte Fiktion und absolut übertrieben – aber genau das macht diese Geschichte lesenswert. Eine Geschichte, die lange im Gedächtnis bleibt – und die man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen sollte, wenn man (mal wieder) lange in einem Wartezimmer warten muss.
Aus dem Kapitel 3 „Diagnose“ möchte ich die Geschichte mit dem Titel „Mercedes Denz“ erwähnen. Hier handelt es sich um eine ernste Geschichte, die mir besonders gut gefällt, weil sie mit sehr viel Feingefühl geschrieben wurde. Es geht um einen älteren Mann, der immer wieder Sachen und Ereignisse vergisst. Er leidet an Demenz. Das verunsichert ihn. Deswegen geht er auch mit seiner Tochter Dorothee zu Ärzten.
Dorothee ist oft überfordert mit ihrem Vater, sie versucht, das Beste daraus zu machen. Ihr Vater würde sich gerne an mehr erinnern, um nicht so hilfsbedürftig und abhängig von seiner Tochter zu sein. Aber er kann es nicht.
Diese Handlung, diese Verzweiflung des alten Mannes und seine Hilfsbedürftigkeit lassen mich nicht kalt. Es ist rührend – aber ich verstehe auch seine Tochter. Sie hat einen stressigen Alltag und nicht viel Zeit.
Im Kapitel 4 „Notaufnahme“ hat mich die Geschichte „Auf jede Nacht folgt ein Morgen“ sehr bewegt. Hier lese ich aus der Sicht einer jungen HNO-Ärztin (Ärztin für Hals-Nasen-Ohrenkrnakheiten), wie stressig es ist, Notdienst in einem Krankenhaus zu haben. Man muss ständig erreichbar sein, blitzschnell Entscheidungen treffen, wie man was behandeln sollte. Die Menschen kommen wegen dringender, aber auch wegen weniger dringender gesundheitlicher Probleme. Dennoch muss man als Arzt Ruhe bewahren und nett zu den Patienten sein.
Wer schon in einem Krankenhaus in der Notaufnahme war, wird beim Lesen dieser Geschichte eifrig nicken und sagen: „Ja, so ist es!“ Aber auch Leute, die noch nie als Notfall in einem Krankenhaus behandelt werden mussten, sollten diese Geschichte unbedingt lesen.
Das Kapitel 5 „Krankenhaus“ bietet weitere Geschichten in einem Krankenhaus – sowohl aus der Sicht von Patienten, als auch aus der Sicht von Pflegepersonal.
In der Geschichte „Ein Job, den ich liebe“ geht es um eine Krankenschwester, die Nachtdienst auf einer Station mit psychisch auffälligen Patienten macht. Sie erlebt einige „Überraschungen“ – muss beispielsweise plötzlich Leute säubern, aber auch einen Brand löschen, der in einem Papierkorb ausgebrochen ist.
Ich bewundere diese Krankenschwester. Gleichzeitig aber bin ich froh, dass ich diesen Job nicht ausübe.
Das Kapitel 6 dreht sich schließlich darum, wenn man „Wieder daheim“ ist. Also Arztpraxen oder Krankenhäuser verlassen hat. Am besten gefiel mir hier die Geschichte „Die weibliche Prostata“. Sie ist humorvoll verfasst, etwas übertrieben, aber genau das macht sie für mich besonders gut. Es geht um eine Frau, die Privatpatientin ist und sich diverser Untersuchungen unterzogen hat. Als sie die Rechnung des Krankenhauses bekommt, fällt sie fast aus allen Wolken. Der Preis ist exorbitant – und nun geht sie Position für Position der Rechnung durch und telefoniert mit dem Krankenhaus. Viele der genannten Positionen sind für sie „Fachchinesisch“ oder nicht nachvollziehbar. Mit viel Schlagfertigkeit und Durchsetzungsvermögen versucht sie zu klären, wofür sie hier bezahlen soll – und was diese Untersuchungen für ihren Gesundheitszustand konkret bedeuten.
Diese Geschichte birgt für mich viel Wahrheitsgehalt. Ich bin zwar nicht privat versichert, kenne aber einige Leute, die eine private Krankenversicherung haben. Wenn man da nicht aufpasst und diverse Untersuchungen auf ihre Nützlichkeit hinterfragt, wenn man nicht eine Rechnung genauestens überprüft, kann das ein wahrhaft „teures Vergnügen“ werden!
Und sonst?
Und sonst gab es auch einige Geschichten, bei denen ich mich ein bisschen wiedererkannt habe. Beispielsweise bei „Ohne Mütze im Wind“ aus Kapitel 3. Eine Frau leidet an Haarausfall und versucht, die Ursache dafür zu ergründen. Sie nimmt eine Odyssee von Arzt zu Arzt vor, sie redet mit Friseuren – jeder hat eine andere Idee, und auch die Frau macht sich ihre Gedanken. Bis sie zum Schluss auf eine erstaunliche Wahrheit stößt…
Ich leide jetzt zum Glück nicht an Haarausfall, aber an einer chronischen Hautkrankheit. Und die Odyssee von Arzt zu Arzt kenne ich selbst nur zu gut. Deswegen konnte ich mich in die Geschichte dieser Ich-Erzählerin besonders gut hineinversetzen.
Besonders gut fand ich ebenfalls die Geschichten junger Eltern, wie zum Beispiel „Babys schreien nun mal“ aus Kapitel 6. Wer selbst Kinder hat, weiß, wovon ich rede. Eltern kommen aus dem Krankenhaus, wo der Tag mit dem Baby genau strukturiert war und man sich irgendwie „behütet“ fühlte, nach Hause und sollen den Alltag mit Kind alleine managen. Einige Leute fühlen sich da zuerst überfordert….
Mein Fazit:
Das Buch „Wahnsinn Wartezimmer“ bietet eine Fülle von Geschichten verschiedener Autoren rund um Ärzte, Krankenhäuser und Krankheiten.
Die Geschichten sind humorvoll, ernst, sachlich, nachdenkenswert. Ich finde, dass sich für jede Leserin/jeden Leser ein oder mehrere Beiträge in diesem Buch finden, in denen sie/er sich wieder findet und/oder mit dem sie/er etwas anfangen kann.
Nicht alle Beiträge in diesem Buch haben mir gleich gut gefallen. Das ist aber ganz normal bei einer Sammlung von Beiträgen verschiedener Autoren, die verschiedene Schreibstile haben. Es gab einige Geschichten, die ich besonders gut fand und finde.
Sicherlich ist dieses Buch interessante Lektüre für Wartezimmer. Ein Buch, das dort sicherlich gerne zur Hand genommen wird. Wer aber einmal hineingelesen hat, wird sich das Buch wohl selbst kaufen. Es gibt viele interessante Beiträge in dem Buch, für die sich der Kauf einfach lohnt – und denen man sich während einer Ruhepause widmen sollte.
Ich vergebe dem Buch fünf Sterne und empfehle es weiter.
- Sophie Kinsella
Göttin in Gummistiefeln
(803)Aktuelle Rezension von: aliceimbuecherland14Samantha ist eine erfolgreiche Anwältin, doch dann unterläuft ihr ein Fehler und panisch verlässt sie London. Sie wird zufällig Haushälterin, obwohl sie weder kochen, noch putzen kann.
Ich finde das Buch an einigen Stellen sehr lustig und musste das eine oder andere Mal richtig laut lachen.
Die Charaktere waren alle auf ihre eigene Art sehr liebenswürdig und man konnte sich gut in sie hineinversetzen.
Ein klein wenig hat sich für mich das Buch zum Ende hin gezogen und es war mir etwas zu viel hin und her, deshalb auch nur 4 Sterne.
Ich habe bereits ein Buch von Sophie Kinsella gelesen, welches mir jedoch gar nicht gefallen hat. Umso mehr freue ich mich, dass mir dieses so gut gefallen hat.
Kann das Buch allen empfehlen, die gerne lustige und leichte Geschichten lesen.
- Sophie Kinsella
Can You Keep A Secret?
(181)Aktuelle Rezension von: HeiressDa es sich hier um Chick lit handelt, habe ich dieses Buch ohne große Erwartungen aufgeschlagen, wurde demnach auch nicht enttäuscht. Dennoch war es - wenn man nur dieses Genre im Auge behält - eine super Lektüre und genau das richtige Buch zur richtigen Zeit.
Die Charaktere waren soweit alle sehr sympathisch und auch wenn sie nicht besonders viel Tiefe hatten, so sind sie mir alle ans Herz gewachsen und waren sehr authentisch.
Wer also eine nette Lektüre für zwischendurch sucht, ist hier genau richtig.
- Eugen Reichl
Wir haben ein Problem
(8)Aktuelle Rezension von: Estrelas„Houston - Wir haben ein Problem“ - Dieser Satz ist jedem ein Begriff und wurde repräsentativ (ohne Angabe des NASA-Standorts) zum Titel dieses Buchs über Pannen in der Raumfahrt.
Neben fachlichen Erklärungen (so erfahren wir über den Librationspunkt 1 „Diese Position ist einer von fünf Orten im freien Raum in weitem Erdabstand, an denen sich die Schwerkraft von Erde, Sonne und Mond aufheben.“) lesen wir in kurzen Episoden von Fehlstarts, Missverständnissen und dem Leben als Astronaut.
Auch wenn sich die Begeisterung des Autors für das Thema in teilweise recht spezifischen Schilderungen widerspiegelt, schließt er mit der Betrachtung der Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit intelligenten Wesen außerhalb der Erde den Bogen zu häufig diskutierten Fragen. Für Antworten - warum nach den Sternen greifen, dieses Buch liegt so nah.
- Susanne Friedrich
Pannen, Pech und Paul: Roman
(9)Aktuelle Rezension von: EngelmelDas COVER finde ich persönlich zwar sehr schön, erinnert ein wenig an Urlaub und würde mich direkt fesseln, wenn ich eine Urlaubslektüre suchen würde. Jedoch finde ich es zum Buch hin unpassend und irritierend. Genau so verhält es sich auch mit dem Klappentext - dieser hat mich anderes erwarten lassen.
Zum INHALT kann ich sagen, dass die Geschichte sehr gut geeignet ist für ein kleines Lesestündchen zwischendurch. Die Charaktere sind allesamt gut umschrieben, sodass man sie sich gleich vorstellen kann, jedoch haftet manches schön beim Kennenlernen ein bitterer "Geschmack" an, da sehr klischeehaft umschrieben. Dies soll jedoch nicht täuschen, im Laufe des Lesezyklus gewöhnt man sich daran und mir machte es schon schnell nichts mehr aus. Die Geschichte an sich ist, wenn man erst mal die vorhergehenden Erwartungen beiseite schiebt, gut und humorvoll geschrieben, zwar oftmals vorhersehbar, aber der Spannungsfaden hält sich - lässt am Ende ein wenig nach, was für mich zu einem offenen Ende hinführt: Gibt es vielleicht eine Fortsetzung?
Der SCHREIBSTIL der Autorin muss positiv erwähnt werden, denn der macht das Lesen schön locker, leicht
Mein FAZIT: Ich sehe dies Buch als leichte Urlaubslektüre, gerade passend für einen Strand Urlaub (wie auch das Cover schon suggeriert), für den Fall dass eine Fortsetzung geplant ist sehr ausreichend, ansonsten eher zu abrupt endend und zum Schluss hin wenig durchdacht. Wer sich einen RoadTrip Zweier Freundinnen gewünscht hat, wird etwas enttäuscht.
Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt! Vielen Dank an Autorin/Verlag! - Sonya Kraus
Baustelle Mann
(67)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerWer Sonya Kraus gut findet, braucht dieses Buch. Sie erzählt in dem Buch auch von sich und ihren Pannen bei Dates, ihrem Schulbesuch, das jeder Mensch Fehler hat und wie man diese Fehler verstecken kann. Natürlich geht es auch um Sex. Es ist eine Bedienungsanleitung für den Mann, die meiner Meinung nach auch voll zutrifft (Nicht alles muß bei jedem Mann angewandt werden). Man muß nicht alles so ernst nehmen. Auf jeden Fall haben meine Familie und ich Tränen gelacht, bei der einen oder anderen Anekdote. Ein Buch das auch Männer ruhig mal lesen könnten. Einfach Super.
- Matthias Sachau
Linksaufsteher
(143)Aktuelle Rezension von: mysticcatDer erste Band (Kaltduscher), den ich vor einigen Jahren gelesen habe, hat mir gut gefallen und daher war ich auf die Fortsetzung gespannt. Obwohl ich das Buch schon länger im Regal hatte, hat es irgendwie nie gepasst, schade, denn auch dieser Band hat mir gut gefallen.
Oliver ist weiterhin in seiner Schrulligkeit und seinen Spleens witzig und liebenswert geblieben und ich war gespannt darauf, wie sich sein Leben abseits der WG weiterentwickelt und wurde dabei auch nicht enttäuscht.
Ganz besonders witzig fand ich seine Einlagen, die später auch im Internet gelandet sind und die Idee des I-Koffers (ich kann mir das total gut vorstellen und wundere mich, dass so ein Produkt nicht neu am Markt seither erschienen ist).
Anton ist mein liebster Charakter im Buch und es hat Spaß gemacht, seine Gespräche mit Oliver zu lesen.
Die Handlung ist abgedreht, wie ich es in dem Buch auch erwartet habe und für mich vorhersehbar, was mich aber nicht gestört hat.
Fazit: Ich habe mich wieder gut unterhalten gefühlt. - Tate Hallaway
Biss in alle Ewigkeit
(23)Aktuelle Rezension von: Julia^-^Garnet koennte Gluecklicher nicht sein, endlich ist es so weit, sie schreitet mit Sebastian vor den Traualtar. Doch kurz bevor ihr glueck in Silber war werden kann, taucht Matyas Mutter auf und ist gar nicht erfreut ueber die Vermaehlung ihres Ex. Als waere das nicht auch schon schlimm genug gehen die gesamten Hochzeitsvorbreitungen Baden. Fuer Garnet ist es wie verflucht.
Tate Hallaways Biss in alle Ewigkeit hat mich diesmal leider nicht vom Bett gerissen. Ich muss sagen das mir sehr viele Zusammenhaenge gefehlt haben, es zu uebertrieben war und ich manche Gedankengaenge von Garnet gar nicht nachvollziehen konnte. Die Storyline an sich fand ich sehr gut und auch Interessant, so wie der erfrischende Schreibstil der Autorin, den man an dieser Stelle ruhig loben kann, aber mir fehlsten da einfach Logische Gedankenstraenge und Zusammenhaenge. Trotzallem ist es aber ein Lesenswertes Buch! Ich hoffe einfach das das naechste der Reihe wieder so gut ist wie die letzten! - Melody Carlson
Ein Tag wie dieser
(3)Aktuelle Rezension von: Penelope1Der Hochzeitstag von Jenny und Michael: Heute werden sie sich am idyllischen See das Ja-Wort geben. Die Hochzeitsgäste sind auch schon da, under anderem Jenny's verwitwete Großmutter Margaret, ihre geliebte Tante Elisabeth, ihre beste Freundin und Brautführerin Ingrid, Michael's Bruder David mit Frau Laura und Baby, sowie Michael's zukünftiger Chef mit seiner exzentrischen Frau Suzette.
Diese fünf Frauen nehmen nicht zuletzt die bevorstehende Trauung zum Anlass, sich über ihre eigene Ehe, Ehe-Männer und ihre Zukunft Gedanken zu machen. Jede von ihnen hat ihre eigenen Sorgen: während z.B. Elisabeth sich kurz vor dem "Aus" ihrer fast 20-jährigen Ehe sieht, fühlt die junge Mutter Laura sich ausgelaugt und unattraktiv, während Ingrid sich ernsthaft Gedanken darüber macht, ob ihre Verlobung mit Jason vielleicht ein wenig voreilig war...?
Zunächst bleibt jeder mit seinen Gedanken für sich, doch es dauert nicht lange, bis sich die unterschiedlichen Frauen an diesem Tag näherkommen, sie entdecken Gemeinsamkeiten, fühlen sich auf verbunden und sind füreinander da.
Der Hochzeitstag nimmt seinen Lauf - die Brautleute sehen gespannt ihrer Vermählung entgegen und überraschende Wendungen lassen auch die fünf neuen "Freundinnen" zu neuen Erkenntnissen kommen.
Die Autorin lässt diesen Tag sehr bildhaft am Leser vorbeiziehen: die Hochzeitsvorbereitungen, die die beste Freundin Ingrid organisiert, den damit verbundenen Stress, aber auch die Vorfreude. Vor diesem Hintergrund erfährt der Leser aus erster Hand- jeweils in der "Ich-Form" - von den fünf o.g. Frauen, was in ihnen vorgeht, wie sie ihre eigene Ehe, ihre Männer einschätzen, ihre Bedenken, ihre Hoffnungen, Sehnsüchte. Das gelingt Melody Carlson sehr gut und sehr intensiv, es fällt leicht, sich in die Personen hineinzuversetzen - was jedoch nicht automatisch bedeutet, dass man mit ihnen immer einer Meinung ist. Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Situationen entwickeln, hin und wieder ulkig, manchmal traurig, hasserfüllt, liebevoll, manchmal rührend, erwartungsvoll. Ein wahres Wechselspiel der Gefühle, durch das die Frauen an diesem Tag gehen und dass die Autorin glaubhaft wiederzugeben versteht.
Fazit:
Sehr unterhaltsam und anregend, gespickt sowohl mit vielen humorvollen Situationen als auch mit nachdenklich stimmenden Momenten. Ein idealer Frauenroman für ein verregnetes Wochenende, Urlaub oder einfach zum Entspannen und Genießen ! - Kerstin Gier
Ach, wär ich nur zu Hause geblieben
(289)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderKerstin Gier hat viele Urlaube gemacht, viel erlebt und so manche Phobie geheilt, vertieft oder erst kennen gelernt. Die Flugangst verhinderte fast einen grandiosen Freundinnen Urlaub, aber es kommt anderst. Alte Freunde niesten sich plötzlich bei einem ein und machen sich breit, Skorpione im schönen Haus in der Provence, Tante Karlas Postkarten, die doofe Cousine Helena muss Pipi oder ein Aufenthalt in einem Horrorferienlager. Kerstin Gier weiß viel zu erzählen und man erfährt so manche interne Geschichte oder es geht um geliebte und ungeliebte Haustiere im Urlaubsort. Es gibt auch viele Urlaubsmitbringsel aus den verschiedenen Orten und Ländern, es geht um Pelzmäntel und einem Griechenland Urlaub der besonderen Art. Witzig, spritzig und mit unverwechselbarem Humor erzählt Kerstin Gier von ihren Urlauben und Reisen oder Besuchen daheim.
- Heidi Hetzer
Ungebremst leben
(5)Aktuelle Rezension von: PrimroseHeidi Hetzer hat jahrelang das Autohaus Opel Hetzer in Berlin geführt. Als Rallyefahrerin und Unternehmerin ist sie weit über Berlin hinaus bekannt. Nun begibt sie sich mit dem Oldtimer „Hudo“ auf eine außergewöhnliche Reise um die Welt. In knapp tausend Tagen reist Heidi, die zu Beginn der Reise 77 Jahre alt ist, allein in einem klapprigen Gefährt einmal um die Erde, tourt durch China, Australien, Südafrika, und Amerika, bis sie schließlich nach gut zweieinhalb Jahren am 12. März 2017 wieder in Berlin ankommt. Das Buch „Ungebremst leben“ erzählt von einer Reise der ganz besonderen Art, von Heidis Liebe zu Autos und dem Fahren und von ihrem Leben.
Ich kannte Heidi Hetzer tatsächlich vor der Lektüre des Buches nicht, dachte aber, dass die Inhaltsangabe vielversprechend klang. Reiseberichte und Erzählungen aus anderen Ländern faszinieren mich und so dachte ich mir, eine alte Dame in einem Oldtimer auf Weltreise, warum auch nicht? „Ungebremst leben“ war eine Lektüre der etwas anderen Art. Ich hatte mir mehr kulturelle Einblicke hinter die Kulissen anderer Länder erhofft, was ich erhalten habe, war: Autos, Autos, Autos. Heidi Hetzer war Autoliebhaberin durch und durch, das merkt man beim Lesen des Buches sehr schnell. Sie beschreibt ausführlich die Werkstatt ihres Vaters, ihre Anfänge als Rallyefahrerin, ihre Erfolge und ihre Faszination zu Autos. Das waghalsige Unterfangen, mit einem Oldtimer durch die Welt zu fahren, funktioniert tatsächlich. Heidi Hetzer fährt 85 000 km in 960 Tagen und bereist unterwegs 46 Länder. Dabei schreibt sie selbst, dass sie im Nachhinein nicht von einer Weltreise sprechen würde, sondern eher von dem „internationalsten Werkstatttest“, der unternommen wurde. Vierunddreißig Mal musste Heidi während der Reise das Auto in die Werkstatt geben, um es reparieren zu lassen. Immer wieder blieb sie zwischendurch auf der Strecke stehen, musste den Wagen abschleppen lassen und sich Hilfe von fremden und befreundeten Menschen holen.
Die Geschichte ihrer Weltreise ist die Geschichte des Oldtimers Hudo. Man bekommt als Leser*in die ganzen Reparaturen, Abbschleppmanöver und die Zeit des Wartens mit, während an Hudo herumgewerkelt wird. Man bekommt leider eher wenig von Land und Leute mit, es sei denn, es handelt sich um andere Autoliebhaber oder Werkstattbesitzer, die wiederum eine Faszination zu Hudo entwickelt haben. Mich konnte dieses ständige „Stopp-and-go“ von Hudo und Heidi leider nicht komplett überzeugen. Ich fand es auch schade, dass sie ständig weiterfahren wollte, wenn sie gerade in einem neuen Land angekommen war. Es schien ihr nicht wirklich um die Länder an sich zu gehen, sondern um das Fahren und Gas geben. Erst rückblickend habe ich verstanden, dass sie in Berlin schon längst eine Ikone war und berüchtigt für ihren sturen Willen und ihre Autos. Hetzer war eine bemerkenswerte Person, die sicher viele Frauen inspiriert hat, ihren eigenen Weg zu gehen.
Wer Fahrzeuge und Oldtimer liebt, wird in diesem Buch sicher auf seine Kosten kommen. Wer sich einen Reisebericht über verschiedene Länder und deren Kulturen erwartet, wird hier jedoch enttäuscht werden.
- Corina Bomann
Eine wundersame Weihnachtsreise
(263)Aktuelle Rezension von: Reading_LoveEigentlich kann Anna Weihnachten nicht ausstehen. Doch in diesem Jahr will sie mit der Familie feiern. Und so setzt sie sich in den Zug nach Berlin. Was folgt, ist ein unvorhergesehener Roadtrip der verschneiten Art: Nichts geht mehr, Anna muss sich mit Schneepflug und per Anhalter durchschlagen, und überall läuft in Dauerschleife "Last Christmas". Auf ihrer Odysee begegnet sie aufmümpfigen alten Damen, einem lebensklugen LKW-Fahrer und einem Haufen Hippies. Doch so unterschiedlich diese Menschen auch sind, sie alle verbindet an diesem Tag das eine: Es ist Weihnachten.
Eine kleine aber feine Weihnachtsgeschichte. Für ein dünnes Buch hat es guten Input. Corina Bomanns Schreibstil wie gewohnt und auch die Kapitel in absehbarer Länge und nicht zu lang gezogen.
Wir begeben uns mit Anna auf ihre große Weihnachtsreise. Anna ist Studentin und studiert Literatur. Kümmert sich nebenher noch um eine Ältere Dame. Kurz vor Weihnachten bekam sie eine Email von ihrem kleinen Bruder, der ihr mitteilte, dass er Weihnachten gerne mit ihr zusammen feiern würde. Eigentlich flieht Anna in den Weihnachtstagen gerne dorthin wo es warm ist, aber diesmal entschied sie sich für ihren Bruder um und ist ihm zu Liebe die Reise nach Berlin angetreten.
Die Reise begann damit, dass Anna im Zug nach Berlin einschlief und somit bis nach Binz weiter gefahren ist, von dort aus ging es dann nur noch per Anhalter weiter. Immer wieder wenn sie dachte, sie hat ihre Möglichkeit nach Berlin zu kommen ergriffen, geschah das nächste Ereignis. Und immer wieder tauchte kurz vorher irgendwo der klassische Weihnachtsssong "Last Christmas" auf.Eine sehr berührende, herzerwärmende und emotinale kleine Weihnachtsgeschichte, die ich wärmstens empfehlen kann, wenn man was kleines für zwischendurch sucht.
4 von 5 Sternen - Erma Bombeck
Einmal und doch wieder
(17)Aktuelle Rezension von: MoorteufelIn diesen Buch,erzählt Frau Bombeck mal was von ihren Eheleben.Wie es anfing,mit allen höhen und tiefen,bis ins hohe Alter.
Wie sie am anfang mit ihren Mann sich durch leben schlug,und wie sie vesuchten die ganzen Rechnungen zu bezahlen.Als die Kinder kamen und neue Aufgaben für sie beide.Als Frau Bombeck mit dem schreiben wieder begann,für Kolumnen und großen Erfolg damit hatte.Und wie sie Haushalt /Kinder/Ehe und Beruf unter einen Hut zu bekommen versuchte.Und wie sich alles um sie und ihre Familie sich veränderte,sei es der Technische Fortschritt und alles andere.
Ein schönes Buch was mich schmunzeln ließ,mich an einiges erinnerte(an meine Kindheit).Aber was einen auch nachdenken läßt
- Matthias Sachau
Hauptsache, es knallt!
(56)Aktuelle Rezension von: KerstinThWie meist in den Büchern von Matthias Sachau geht es ums Heiraten. In diesem Roman geht es um die Hochzeit von Janina und Markus. Erzählt wird die Handlung von Tim, dem besten Freund der Braut. Der Hochzeitstag soll ja bekanntlich der schönste Tag im Leben sein. Bei der Hochzeit von Janina und Markus scheint aber alles schief zu gehen, was nur schief gehen kann. Eine Katastrophe folgt auf die nächste. Ihre Clique versucht dies natürlich zu verhindern. Scheint es aber teilweise noch schlimmer zu machen.
Der Roman ist in der Ich-Perspektive erzählt. So erfährt man alles aus Sicht von Tim. Die Grundidee ist ja ganz nett, allerdings ist die Umsetzung hier, wie die Hochzeit, schief gegangen. Die Handlung ist sehr vorhersehbar. Eigentlich weiß man nach zehn Seiten wie es enden wird. Die Pannen waren für meinen Geschmack sehr übertrieben. Es wirkte nicht echt. Und sehr unrealistisch. Es waren viele witzige Stellen dabei. Ich musste auch immer wieder lachen. Aber teilweise wurde es dann auch hier sehr aufgesetzt und die Witze wirkten erzwungen. Die Charaktere waren eher schwammig. So wirklich von Charakter kann man da nicht sprechen. Der Schreibstil ist sehr leicht, so dass man diesen Roman locker an einem Nachmittag durchlesen kann. Aber ob sich das lohnt ist die Frage.
Wer einfach mal abschalten möchte, an nichts Denken und lachen möchte, der ist hier gut aufgehoben. Wer aber einen unterhaltenden Roman erwartet wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Ich vergebe zweieinhalb von fünf Sternen. - Bettina Querfurth
Wo bitte geht's zum Meer?
(12)Aktuelle Rezension von: abuelitaWas für ein schönes Buch ! Ich kann mich zwar immer noch nicht dazu entschliessen, eine Kreuzfahrt zu buchen, aber so langsam nähere ich mich dem Thema doch…..
Die Autorin schreibt hier über ihre Erlebnisse und Erfahrungen auf den unterschiedlichsten Kreuzfahrt-Schiffen und mit den unterschiedlichsten Begleitern. Das ist wirklich sehr unterhaltsam und für so jemanden wie mich sowieso auch interessant. Denn – wenn….dann werde ich sicher auf das eine oder andere von diesem Buch zurückgreifen; als blutiger Neuling ist es immer gut, gewisse Tipps und Tricks von anderen zu übernehmen.
Leicht und locker und wirklich angenehm zu lesen; dieses Buch kann ich wirklich empfehlen.
- Jona Dreyer
Will hier jemand Haggis?: Lauwarme Schottenromanze
(26)Aktuelle Rezension von: TenshiChanTja was soll ich sagen, oder besser gesagt, wo soll ich anfangen? Am besten fange ich von vorn an. „Nie wieder Haggis“ war mein erstes Buch der Autorin und hätte ich gewusst auf was ich mich da nur einlasse, hätte ich jegliche Getränke und Knapperzeug nicht in meiner nähe gehabt. Ich muss dazu sagen das ich nur beim lesen esse, wenn ich das Buch über meinen Reader lese, da es mich kraut auch nur eine Seite eines Buches zu verunstalten bei meiner Tollpatschigen Art. Auf jeden Fall wäre ich fast gestorben vor lachen! Mich hat noch nie ein Buch so zum Lachen gebracht und so gut mit Witz unterhalten wie dieses!
Man denkt an nichts Schlimmes als man Adrien auf seiner reise begleitet. Es beschreibt auf so herrliche Art und Weise welches Glück man haben kann, wenn man Urlaub mit einer Reisegruppe bucht. Ich glaube es reicht, wenn ich sage, Fotowütige Asiatenfamilie, einer Mutter die viel zu motiviert ist und ihre Tochter unter die Haube bringen möchte oder Birgit die mit ihren Englisch- Kenntnissen ich mich angesprochen gefühlt habe. Nur als Anmerkung, mein Englisch ist grauenhaft.
Die Autorin schafft es in dem Buch, trotz der strapazierten Bauchmuskeln, einen ausgewogenen Ausgleich zu schaffen, so dass man auch wieder mit Tiefgang in die Story und Thematik eintauchen kann. Mir ihrer lockeren, lebendigen und dem anschaulichen Schreibstil flog ich nur so durch die Geschichte und durfte zwei wundervolle Protagonisten begleiten. Außerdem macht es mega Spaß auch von den Nebencharakteren zu lesen, es ist nicht häufig das sie mir Sympathisch sind so wie der lustige bunte Haufen. Bei der wunderbaren Beschreibung der ganzen Landschaften und der Touristenattraktionen, würde man glatt selbst einmal das wunderschöne Schottland besuchen wollen.
Liebe Jona Dreyer, danke für diese wundervolle Unterhaltung. Für dich sollen 5 wundervoll strahlende Sterne leuchten. Ich hoffe es werden noch viele weitere großartige Geschichten von dir geben.Tenshi
- Lorraine Brown
Und dann war es Liebe
(100)Aktuelle Rezension von: gimmis_lebenBisher war ich noch nie in Paris, aber durch “Und dann war es Liebe“ ist der Wunsch auf jeden Fall gewachsen 💞
Die Beschreibungen der Orte, sowie der damit einhergehenden Eindrücke, waren detailliert und umfangreich -sodass ich das Gefühl bekam, selbst bei der Reise dabei zu sein.
Unabhängig von den gängigen Sehenswürdigkeiten in Paris, finden nämlich auch noch viele andere Orte ihren Platz im Buch, was es umso schöner machte.
Der Schreibstil hat sein Übriges dazu beigetragen, dass ich mich fühlte als wäre ich hautnah dabei. Er war flüssig und angenehm zu lesen -daher war ich innerhalb eines Tages durch mit dem Buch.
Das einzige, was es nicht braucht, sind meiner Meinung nach die Rückblicke zwischen Hannah und Simon, da sowieso recht schnell klar wird, welchen Verlauf das Ganze annimmt.
Die Geschichte war zwar nicht geprägt von Spannung, denn die Handlungen und auch das Ende sind ziemlich vorhersehbar, aber nichtsdestotrotz hat es mir gefallen -es war ein süßes Buch für zwischendurch, ohne viel Drama 🥰
- Bernd Becker
Was weg ist , ist weg
(2)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Die Anspannung lässt nach, der Geistliche atmet auf, hebt die Arme zum Segen. Und selten hat er die Segensworte am Grab mit solch einem erleichterten, fast freudigen Ausdruck gesprochen wie in diesem Moment. Die Gefahr ist gebannt, die Beerdigung geschafft.«
Klar, eine Beerdigung ist keine schöne Angelegenheit, aber welche Gefahr kann dabei für einen Pfarrer bestanden haben? Eine Antwort sowie die Schilderung weiterer Geschichten über Beisetzungen mit gewissen Besonderheiten bietet dieses Buch. Die Autoren haben Bestatter, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie "normale" Menschen nach ungewöhnlichen Erlebnissen rund um diesen traurigen Akt gebeten. Das Ergebnis, dargebracht in 27 Geschichten, ist humorvoll und lebensnah und zeigt, dass auch in traurigen Momenten geschmunzelt werden darf. Pietätlosigkeit muss man als Leser nicht befürchten, alles bleibt dem ernsthaften Anlass angemessen.
So las ich, gleichermaßen amüsiert wie erstaunt, von hüpfenden Särgen, Pfarrern mit Panikattacken, von Urnen in Übergröße und Beisetzungen im Rotlicht-Milieu. Dabei wurde mir mal wieder deutlich vor Augen geführt, wie sehr doch eine Beerdigung zum ganz normalen Leben dazugehört und daher auch von ganz normalen Pannen nicht verschont bleiben kann.
Die kurzen Geschichten lassen sich leicht lesen. Dazwischen finden sich thematisch passende Gedichte und Zitate, manche ernst und manche erheiternd. Auch hier zeigt sich die Vielfalt des Lebens, wenn sich zu Zitaten von beispielsweise Dietrich Bonhoeffer ein solches von Rudi Carrell gesellt. Ich denke, dass ich dieses Buch immer mal wieder in die Hand nehmen werde.
Fazit: Humor darf es auch in traurigen Momenten geben. Menschlich und sehr lebensnah.
»Liebe Gemeinde«, sagt sie schließlich mit fester Stimme. »Das kann an solch einem Tag passieren. Es ist nichts Schlimmes geschehen. Lasst uns Ilse nun erneut auf ihrem letzten Weg begleiten.«
- Hanna Dietz
Wie Buddha in der Sonne
(52)Aktuelle Rezension von: karin66Das Cover und der Titel des Buches haben sofort mein Interesse daran geweckt, lässt es doch auf eine spritzig, witzige Lektüre hoffen.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen.
Frieda beschließt ihr Leben grundlegend zu ändern. Startpunkt für die „neue Frieda2 ist ein extra dafür gebuchter Urlaub. Sie möchte unbedingt gelassener werden, abnehmen und schwanger werden. Ihr nahender 40 Geburtstag versetzt sie in Zeitnot.
Doch als sie mit ihrem Mann Henning am Traumziel ankommt, entwickelt sich alles anders als geplant. Sie muss sich dort mit vielem rumärgern und vor allem wird ihre Geduld auf die Probe gestellt.
Ein herzlich, erfrischender Roman, der mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht hat.
Es werden viele alltägliche Begebenheiten, wie Missgunst, Freundschaft und Eifersucht aufgegriffen, die einen zum Nachdenken anregen.
Eine wirklich sehr schöne Urlaubslektüre, die ich im wahrsten Sinne des Wortes regelrecht genossen habe.