Bücher mit dem Tag "parallele welten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "parallele welten" gekennzeichnet haben.

21 Bücher

  1. Cover des Buches Everflame 1. Feuerprobe (ISBN: 9783841504203)
    Josephine Angelini

    Everflame 1. Feuerprobe

     (1.144)
    Aktuelle Rezension von: Yasuu

    Ich habe schon sehr lange kein Buch mehr von Josephine Angelini gelesen, aber schon nach den ersten paar Seiten hat sie mich mit ihrem einzigartigen Schreibstil an die Seiten gefesselt. Es hat sich angefühlt, wie nach Hause kommen.  Sie weiß wirklich, wie man gute Bücher schreibt. Besonders gefällt mir die Protagonistin Lily, die nicht das typische kleine Naivchen ist, wie es in vielen anderen Büchern des Genres oft der Fall ist. Lily ist clever und hat Humor, was es mir sehr leicht macht, mich mit ihr als Hauptperson anzufreunden. Oft habe ich in dem Genre beobachtet, dass mich die Handlungen der Protas nerven oder ich sie nicht nachvollziehen kann. Bei Josephine Angelini ist das keineswegs der Fall. Sie schreibt nachvollziehbar und authentisch. Ich habe schon das nächste Buch griffbereit!

  2. Cover des Buches Phantomliebe (ISBN: 9783646601800)
    Tanja Voosen

    Phantomliebe

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Minchen1987

    Fairley, von ihren Freunden nur Fen genannt, schleicht sich auf eine Halloweenparty, um den Laptop des Gastgebers Rory zu stehlen. So will sie ihrer besten Freundin Stella aus einer missligen Lage helfen.
    In Rorys Zimmer steht ihr plötzlich ein fremder junger Mann gegenüber, der das gleiche Ziel hat wie sie: Auch er ist hinter dem Laptop her.
    Um nicht erwischt zu werden, küssen die beiden sich zur Tarnung, als jemand das Zimmer betritt, damit es so aussieht, als wäre das der Grund, warum sie sich dort befinden.
    Der Plan geht auch tatsächlich auf und Fen kann den Laptop herausschmuggeln. Auf dem Weg aus dem Haus, trifft sie jedoch auf Cliff, ihrem heimlichen Schwarm, und es stellt sich heraus, dass der geheimnisvolle Fremde dessen Bruder Sage ist.
    Fen will einfach nur verschwinden und gerät auf der Straße aus Versehen in einen Bannkreis.
    Von da an ist ihr Leben nicht mehr wie es vorher war.

    Fen wird Teil einer übernatürlichen Welt, in der Exorzisten, oder auch Crusade (keine klassischen Exorzisten, wie man zunächst glaubt), Geister, Dämonen und ähnliche Wesen, die so genannten Phantome, jagen.
    Wie sich herausstellt, gehören einige Personen in Fens Umgebung zum Orden der Crusade, zum Beispiel auch Cliff und Sage.
    Doch das ist bei Weitem noch lange nicht alles, was sich von nun an für Fen ändern wird. Da kommt noch einiges auf sie zu...

    "Phantomliebe" ist das erste Buch, das ich von der Autorin Tanja Voosen gelesen habe und ich muss sagen, es hat mir gut gefallen.
    Der Schreibstil ist sehr schön zu lesen und so anschaulich, dass man alles vor seinen Augen ablaufen sieht.
    Auch die Ausarbeitung der Charaktere fand ich gut, obwohl ich von manchen gerne noch mehr erfahren hätte.
    Von Anfang an hatte ich eine Art Verbindung zu Fen und auch zu Sage kam schnell eine zu stande.
    Es gefällt mir, dass man zusammen mit Fen in die Welt der Exorzisten eintaucht und nach und nach mehr über den Orden und die Ausbildung der Crusade erfährt.
    Bei Sage ist das genauso. Er öffnet sich Fen gegenüber und so lernt man auch ihn langsam besser kennen.

    "Phantomliebe" hat einfach alles, was man sich wünscht.
    Von Anfang bis Ende wird es nicht langweilig. Durch die Geheimnisse, die mit der Zeit gelüftet werden, eine alte Prophezeiung und das ganze Mysteriöse an sich, entsteht eine Spannung, die einen beim Lesen einfach fesselt.
    Aber auch eine Portion Drama und ein Kampf auf Leben und Tod tragen ebenso zum Lesevergnügen bei, wie Freundschaft, Zusammenhalt und eine aufkeimende Liebe.
    Zudem darf natürlich auch eine Prise Humor nicht fehlen, damit es nicht ganz so düster ist.

    Alles in Allem hat mir, wie man sieht, "Phantomliebe" sehr gut gefallen und ich kann es getrost weiterempfehlen.
    Deshalb gibt es von mir volle 5 von 5 Sternen.

  3. Cover des Buches His Dark Materials: Der Goldene Kompass – Band 1-3 der Fantasy-Serie im Sammelband (ISBN: 9783646926798)
    Philip Pullman

    His Dark Materials: Der Goldene Kompass – Band 1-3 der Fantasy-Serie im Sammelband

     (394)
    Aktuelle Rezension von: LilyEvans

    Die Romanreihe beschreibt die Abenteuer des Mädchens Lyra, das aus einer Parallelwelt stammt, und des Jungen Will, der in unserer Welt geboren wurde.  In Lyras Welt lebt die Seele eines Menschen außerhalb des Körpers in Form eines Tierwesens, ohne einander können beide Teile nicht überleben. Als Lyra ein Gespräch mit ihrem Onkel Lord Asriel belauscht, in dem es um eine unerforschte Materie "Staub" geht, macht sie sich auf eigene Faust auf die Suche. Auf ihrem Abenteuer bereist sie ihre Welt, unsere Welt und weitere Parallelwelten. In einer dieser Welten trifft sie auf Will, mit dem sie ihren weiteren Weg beschreiten wird. Beide erwartet eine Reise, bis an den Rand der Welt um letzten Endes die Welt zu retten. Beide erhalten auf ihrem Weg unerwartete Aufgaben,  die es zu beschreiten gilt, die ihre Verbindung zueinander immer stärker werden lässt.

    Mit Abstand eine der Besten Buchreihen, die ich je gelesen habe. Man wird als Leser direkt in den Bann von Lyras Welt gezogen und möchte mehr über sie und die Welt in der sie lebt erfahren. Pullman spart nicht mit Umschreibungen und gestaltet die Welt so farbenfroh und düster, sodass man ein Gefühl bekommt, als sei man mitten drin. Es tauchen viele verschiedene Charaktere auf, von denen es bei einigen einfach ist, eine liebevolle Beziehung aufzubauen. Für Leser, die gerne in Fremde Welten eintauchen möchten, ist dies eine absolute Empfehlung.

    (Ich lese die Bücher immer wieder gerne.)

    Die Bücher bauen aufeinander auf, daher ist es ratsam sie nach der Reihe zu lesen.


  4. Cover des Buches Der Fall Jane Eyre (ISBN: 9783423212939)
    Jasper Fforde

    Der Fall Jane Eyre

     (566)
    Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallenges

    Auch „Der Fall Jane Eyre“ von Jasper Fforde (aus dem Englischen übersetzt von Lorenz Stern) ist ein Buch, das ich aus eigenem Antrieb wahrscheinlich nicht gelesen hätte. Einfach, weil ich noch nie davon gehört hatte und mittlerweile ja nur noch selten Fantasy lese. Aber es wurde mir als „ähnlich zu Walter Moers“ empfohlen und könnte daher gut zu meinem Dissertationsvorhaben passen. Aber ehrlich gesagt bin ich mir nach dem Lesen nicht so sicher, was ich von dem ersten Band der Thursday-Next-Reihe halten soll.

    Eines war er auf jeden Fall: ein wilder Ritt. Und was für einer! Jasper Fforde entführt uns in ein absolut freakiges Universum, in dem gefühlt kein Stein auf dem anderen bleibt. Ich hatte mir eine nette, vielleicht zauberhafte Geschichte á la „Tintenherz“ vorgestellt, aber weit gefehlt. „Der Fall Jane Eyre“ ist eher Agententhriller mit einer guten Portion Übersinnlichem + einer Prise Science Fiction, angereichert mit jeder Menge Blut, als kuscheliges Book-Fantasy.

    In diesem, zugegeben sehr weirden Paralleluniversum, tobt seit über 100 Jahren ein Krimkrieg zwischen Großbritannien und dem auch 1980 noch zaristischen Russland, es gibt LiteraturAgenten, die aber nicht etwa Manuskripte an den Verlag bringen, sondern Literaturverbrechen aufdecken, es gibt schwarze Löcher, Zeitreisen und und und. Ganz nebenbei geht es aber natürlich auch um den im Titel erwähnten Roman „Jane Eyre“ und um weitere Klassiker der britischen und amerikanischen Literatur. Romanfiguren werden entführt, die literarische Welt erpresst, Agenten sterben wie die Fliegen und hinter all dem steckt ein perfider Superschurke.

    Puh, ich muss erstmal wieder zu Atem kommen. Ganz ehrlich: Hier war mir deutlich zu viel los. Der Roman ist zwar mit jeder Menge Wortwitz geschrieben und hat wirklich tolle Momente, er ist aber auch vollgestopft bis oben hin. In diesem Universum herrscht reinstes Chaos, es gibt kaum Regeln und es passiert einfach alles nebeneinander, durcheinander und querbeet. Einige Handlungsstränge haben sich mir irgendwie gar nicht erschlossen und mich ermüdet (ich sag nur: Krimkrieg und Republik Wales), andere waren mir zu unausgereift. Gleichzeitig sind die Figuren zwar herrlich skurril, aber vielleicht auch ein bisschen zu klischeehaft gezeichnet. Und gerade Ich-Erzählerin Thursday Next hat mich irgendwie gar nicht überzeugt.

    Fazit: Ich bin mir nicht sicher, ob die Reihe für meine Dissertation geeignet ist (stellt sich auch vielleicht erst im Prozess heraus), aber ohne literaturwissenschaftliches Interesse würde ich sie vermutlich nicht weiterlesen. Mein Leben ist manchmal schon chaotisch genug, da kann ich so viel Literatur-Chaos nicht auch noch gebrauchen. Obwohl ich andererseits zugeben muss, dass ich einige Aspekte an der Geschichte richtig cool fand. „Der Fall Jane Eyre“ lässt mich auf jeden Fall zwiegespalten und auch ein bisschen ratlos zurück.

  5. Cover des Buches Der Talisman (ISBN: 9783641111755)
    Stephen King

    Der Talisman

     (401)
    Aktuelle Rezension von: Yps

    Uneingeschränkte Empfehlung. Stephen Kings Roman von 1984 ist eine Koproduktion mit seinem Freund und Kollegen Peter Straub. Jack Sawyer, ein moderner Tom Sawyer oder Huck Finn, durchlebt Traum und Albtraum Amerikas in unserer und einer anderen Welt, auf der Suche nach dem Talisman und wird dabei erwachsen. Die Reise des jungen Helden ist natürlich eine Reise zu sich selbst. Spannend, berührend und unvergesslich. Eine klassische Coming-of-Age-Geschichte, nicht nur für Horror- und Fantasy-Fans. Kenner von Kings Werken werden Ähnlichkeiten zur Dunkle-Turm-Saga finden. Der Titel geht übrigens auf Walter Scotts gleichnamigen Roman von 1825 zurück. Das größere Vorbild war aber offensichtlich Mark Twain.

  6. Cover des Buches Darknet (ISBN: 9783406777073)
    Stefan Mey

    Darknet

     (13)
    Aktuelle Rezension von: PatriciaJanzen

    Gedacht war das Buch „Darknet“ für mich als erster Einstieg in die Thematik, um mir für eine eigene Arbeit innerhalb des aktuellen Semesters einen tiefergehenden Überblick zu verschaffen. Leider konnte mir Stefan Mey mit seinem Buch nicht unbedingt das bieten, wonach ich gesucht hatte.

    Als Journalist sei der Autor selbst schon jahrelang in der Technik-Sparte zuhause, dennoch war mir nicht immer ganz klar, womit Stefan Mey seine besondere Expertise zum Thema Darknet rechtfertigt. Bis auf einige Experteninterviews, welche man auch im Anhang des Buches nachlesen kann, schien sich seine Recherche vorranging auf bereits bestehende Online-Artikel, Vermutungen und halb-gare Statistiken zu beziehen. Nach Quellenangaben im Anhang oder Hinweisen zu weiterführender Literatur, welche meiner Meinung nach unbedingt zu einem Text dieser Art gehören, sucht man vergeblich. Dadurch ist es auch nicht oder nur sehr schwer möglich, die Informationen des Autors wissenschaftlich zu prüfen.

    Leser, die allerdings eher einen unterhaltenden Anspruch haben oder sich rein aus persönlichem Interesse in die Thematik Darknet und TOR einlesen möchten, werden sicherlich eher zufrieden mit dem Buch werden. Dies liegt vor allem daran, dass viele verschiedene Informationen aus unterschiedlichen Perspektiven auf gerade einmal 250 Seiten präsentiert werden. Wem eine umfassende Internetrecherche zu aufwändig ist, findet hier eine gute Zusammenfassung des Themas.

    Für meinen ganz persönlichen Geschmack war das Buch jedoch auch in einem etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil geschrieben. Manchmal lasen sich die flappsigen und ab und an eher umgangssprachlichen Sätze eher wie ein Spiegel-Online Artikel oder ein Blogpost als wie ein tatsächlich gut recherchiertes Sachbuch. Aus diesen Gründen wird das Buch für meine individuellen Ansprüche leider nahezu untauglich. Dennoch möchte ich es eingeschränkt weiterempfehlen, da besonders auch die Vielfalt an Informationen einen spannenden Einstieg in das Thema liefert.

  7. Cover des Buches Spektrum (ISBN: 9783453319134)
    Sergej Lukianenko

    Spektrum

     (196)
    Aktuelle Rezension von: Celin_Aden

    Das Buch ist ein richtiger Wälzer und leider an manchen Stellen dadurch etwas langatmig. Aber ich gebe ihm dennoch fünf Sterne, weil es das Buch verdient hat.
    Ich liebe es in andere Welten abzutauchen und das hat mir Lukianenko absolut geboten. Jede einzelne Welt die sein Protagonist betritt ist einzigartig und bisweilen verrückt.
    Es war eine spannende Reise mit fremdartigen Aliens und tollen Plottwists.
    Absolut empfehlenswert.

  8. Cover des Buches Dark Matter: Der Zeitenläufer (ISBN: 9783442483976)
    Blake Crouch

    Dark Matter: Der Zeitenläufer

     (273)
    Aktuelle Rezension von: butterflyinthesky

    Zusammenfassung:
    „Bist du glücklich?“ Das sind die letzten Worte, die Jason Dessen hört, bevor ihn ein maskierter Mann niederschlägt. Als er wieder zu sich kommt, begrüßt ihn ein Fremder mit den Worten: „Willkommen zurück, alter Freund.“

    Meine Meinung:

    2.5 Sterne.
    Es hat so gut und spannend angefangen und wurde dann im Laufe der Story immer schlechter. So viel unnützer Text, Seiten über Seiten die man auch hätte weglassen könnte und am Ende einfach nur unrealistisch und verwirrt. Muss ehrlich gesagt zugeben dass ich um die 50 Seiten "nur" überflogen habe und trotzdem nichts von der Story verpasst habe.


  9. Cover des Buches Im Brunnen der Manuskripte (ISBN: 9783423212953)
    Jasper Fforde

    Im Brunnen der Manuskripte

     (230)
    Aktuelle Rezension von: phantastische_fluchten

    Nachdem ihr Ehemann, Landen Parke-Laine, von der ChronoGarde genichtet wurde, alle Welt hinter Thursday Next her ist und sie nicht mehr weiß, wem sie noch trauen kann, flüchtet die ehemalige Agentin in die Literatur. Über das Figuren »AustauschProgramm« bekommt sie einen Platz in dem unveröffentlichten Roman »Coversham Heights«, einem ruhiger Kriminalroman ohne sonderlich viel Aufregung. 

    Ihre Mentorin Miss Havisham, aus dem Roman »Große Erwartungen«, kümmert sich auf ihre etwas eigenwillige Art rührend um Thursday Next. Sie fördert ihre Ausbildung zur Jurisfiktions Agentin und weist sie in die Welt der Literatur ein. 

    Schon bald sind Thursdays detektivische Fähigkeiten gefragt, denn eine literarische Figur verschwindet spurlos, ein Agent wird getötet und der Minotaurus flieht. Zuerst scheinen die Fälle nicht zusammen zu hängen aber bald wird klar, dass die Ereignisse etwas mit der Einführung eines neuen Textverarbeitungsprogrammes  zu tun haben. 

    In einer bizarren, verrückten und abenteuerlichen Welt muss Thursday Next den Mörder finden und bringt sich dabei selbst in höchste Gefahr. 

    Kommentar: 

    Die ist Band drei der Reihe um Thursday Next, mittlerweile Thursday Parke-Laine und der bisher verrückteste. Alle Träume eines bibliophilen Menschen werden hier umgesetzt. In eine Handlung hinein springen und einen Roman erleben, die Figuren kennen lernen und mit ihnen agieren. Jasper FForde schreibt dies auf so spannende, amüsante und verrückte Art und Weise, dass man aus dem Lachen kaum noch heraus kommt. Natürlich gibt es auch traurige und erschütternde Momente, denn in den Romanen ist nicht immer alles auf ein Happy End ausgerichtet aber der Humor und die skurrilen Szenen überwiegen. 

    Als Thursday den Platz von Mary einnimmt, die in dem Roman eine Nebenrolle spielt, ahnt sie noch nicht, was alles auf sie zukommt. In dem Hausboot, das die nächsten Wochen ihr Zuhause sein wird, werden zwei Rohlinge einquartiert. Thursday nennt diese Rohlinge ibb und obb. Ohne Großbuchstaben, da sie noch über keinerlei Persönlichkeiten verfügen. Unter Thursday Regiment verfügen die zwei Mitbewohner bald über diverse Charaktereigenschaften, die sicher so nicht vorgesehen waren. Für den Leser daran erkennbar, dass sie im Laufe der Zeit Großbuchstaben erhalten (Ibb und Obb) und alsbald richtige Namen, Gefühle und Charaktereigenschaften.   

    Und ein weiterer Gast quartiert sich ein. Großmutter Next zieht auf das Hausboot um zu verhindern, dass ihre Enkelin ihren Mann vergisst. 

    Das Buch ist voller verrückter Ideen. Der Brunnen der Manuskripte ähnelt einem Marktplatz. Hier eine Beschreibung von  Seite 57: »Vor allem war es sehr laut hier. Lieferanten, Handwerker, Ingenieure und Rohlinge liefen durch die Korridore, tauchten auf und verschwanden, bewegten sich in dieses Buch oder jenes, bauten hier etwas auf und dort etwas ab, änderten, zerlegten, demolierten, ganz nach den Wünschen der Autoren. Zahllose Anschlagtafeln, Litfasssäulen und Plakate machten Reklame für Konversationslexika,  Schriftbilder,  Reime, Spezialwörterbücher, Erzähltechniken, Versformen und tausend anderer literarische Hilfsmittel und Tricks. 

    Es gibt die »Chesire Cat«,  der einen Führer zur großen Bibliothek verfasst, den verrückten Emporer Zhark, Godot, der immer auf sich warten lässt, den Großwildjäger Bradshaw, einen eingebildeten Heathcliff der seit 77 Jahren den Preis für die Rolle des schwierigster Liebhaber erhält  und damit Hamlet immer wieder auf Platz 2 verweist….die bekannten, beliebten und teilweise verrückten Charaktere geben sich hier die Klinke in die Hand. 

    Ein weiteres, sehr wundervolles Zitat von Snell aus der Serie Parker&Snell: »Lesen ist ein äußerst schöpferischer Vorgang, der die Vorstellungskraft sehr beansprucht. Vielleicht sogar noch mehr als das Schreiben. Wenn sie Gefühle in ihren Köpfen entstehen lassen, wenn sie die Farben eines Sonnenuntergangs vor ihrem inneren Auge erzeugen oder dahin kommen, dass sie eine frische Brise auf ihrer Haut spüren, dann leisten die Leserinnen und Leser eine ganz erstaunliche Vorstellungsarbeit und verdienen mindestens so viel Lob wie der Autor.«

    »Wellen, die auf den Strand schlagen«, das würde doch überhaupt nichts bedeuten, wenn Sie es nicht vor sich sähen, wenn Sie nicht wüssten, wie es sich anfühlt, wenn der Boden unter den Brechern zittert. «

    »Bücher« sagt Snell lächelnd, »sind eine Art Zauberei.«

    Seite 269:»Echofinder sind Handwerker, die einen Text kurz vor der Veröffentlichung betreten und Echos suchen und zerstören. Als Faustregel gilt, dass identische Wörter (mit Ausnahme von Eigennamen und kleineren Wörtern wie z.B. Pronomen) einen Mindestabstand von 15 Wörtern im Text brauchen, weil sonst die Gedanken- und Bildübertragung ins Bewusstsein des Lesers gestört wird.«

    Das gilt für mich völlig logisch, wie so viele andere Ideen in diesem Buch, das sich jeder Autor und jede Autorin wirklich einmal durchlesen sollte. Durch die Augen der literarischen Figuren bekommt man eine ganz neue Perspektive auf das geschriebene Werk. Sehr zu Herzen gehen einem die Figuren, die in einem bisher unveröffentlichten Roman leben und nie wissen, ob dieser Roman je das Licht der Welt erblicken wird oder ob sie zurück in den großen Textfluss müssen. Zum Glück findet Thursday Next für »Coversham Heights« eine befriedigende Lösung, denn die Figuren sind ihr ans Herz gewachsen. Eine große Gefahr für die »Außenweltler«, die sich zu intensiv auf eine Handlung einlassen und oft versuchen, diese dann zu ändern. Was übrigens eine Straftat ist. 

    Ich könnte hunderte Seiten aus diesem Buch zitieren, die Schädlinge der Literatur aufzählen wie das Grammasit oder den Nounfish oder erzählen, was aus den Figuren wird, wenn ein Roman nicht mehr gelesen wird. Aber ich könnte euch nie dieses wunderbare Gefühl vermitteln, das einen beim Lesen dieser Geschichte befällt. Man geht in ihr auf, verliert sich komplett in ihr und wünscht sich, es wäre alles wahr. Das Pünktchen auf dem I dieses Romans sind die jeweiligen Einleitungen zu den Kapiteln die von den unterschiedlichsten Personen verfasst wurden und jeweils einen kurzen Aspekt der literarischen Welt umreißen. 

     

    Fazit: 

    Jeder bibliophile Mensch sollte dieses Buch lesen, danach liest man jedes weitere Buch mit anderen Augen. Sprachlich perfekt, überzeugend und verführerisch gut. Für mich der beste Band der Serie. 

  10. Cover des Buches Weltengänger (ISBN: 9783453529557)
    Sergej Lukianenko

    Weltengänger

     (211)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Weinhold

    Es gibt Tage, da will dir rein gar nichts glücken. Dein Fuß findet den Weg vom Bett zum Pantoffel nicht, sondern landet auf dem Rücken deines geliebten Hundes, der dir vor Schreck nach dem Knöchel schnappt. Den Kaffee gießt du dir vor Schreck an der Tasse vorbei - und natürlich direkt auf das frisch gewaschene Hemd. Auf dem Weg zur Metro stellst du fest, dass du Papiere und Geld zu Hause vergessen hast, und als du kehrtmachst, wird dir klar, dass du die Sachen nicht vergessen, sondern verloren hast. Zusammen mit den Schlüsseln.
    Aber auch das Gegenteil kommt vor. Du wachst munter und mit angenehmen Erinnerungen an einen Traum auf, der gestrige Schnupfen hat sich über Nacht spurlos verflüchtigt, es gelingt dir, weich gekochte Eier zu fabrizieren, deine Freundin, mit der du dich am Vortag überworfen hast, ruft von sich aus an und bittet dich um Verzeihung, Oberleitungs- und Autobus kommen, kaum dass du die Haltestelle erreicht hast, den Chef ruft dich zu sich und teilt dir mit, er habe beschlossen, dir eine Gehaltserhöhung zu gewährend und dir eine Prämie auszuzählen.
    Solche Tage jagen mir mehr Angst ein. Denn das wusste man bereits in der Antike: Man darf das Schicksal nicht durch übermäßigen Erfolg ergrimmen. Der Herrscher Polykrates hat sich schon etwas dabei gedacht, als er den Ring ins Meer warf. Als die See dieses Opfer verschmähte, hätte sich der König freilich den Finger abschneiden müssen, womöglich wäre er ihm nicht nachgewachsen. Solltest du kein Glückspilz sein, der mit dem leichten Schritt eines Flaneues durchs Leben geht, dann hüte dich vor Glücklichen Tagen!

    ("Weltengänger", Kapitel 1, S. 5-6)

    Hätte sich Kirill - Macho, Bürger Moskaus und langweiliger Büroangestellter mit narzistischen Zügen - sich seine ersten Gedanken doch nur zu Herzen genommen! Denn als Kirill eines Abneds nach Hause kommt ist nicht nur seine Wohnung völlig umgeräumt und neu eingerichtet, nein, es wohnt auch noch eine Frau in seinen vier Wänden, die behauptet schon seit Jahren hier zu wohnen. Damit nicht genug; Freunde, Bekannte, Eltern, Arbeitsgeber fangen an ihn zu vergessen und auch seine Papiere zerfallen oder ordnen sich der neuen Wohnungsbesitzerin unter. In seiner Verzweiflung über sein "verblassen" in der Realität wendet sich Kirill an seinen Freund Kotja - der ist Hobbyliterat und schreibt Porno- und Horrorgeschichten für Klatschzeitungen. Kotja kann ihm zwar nicht groß helfen, doch meldet sich eines Abends eine Stimme an seinem Handy, die Kirill zu einem Wasserturm lotst. Dieser entpuppt sich all Zollstation in andere Welten. Es wird ihm erklärt er sei aus seinem Leben gefallen und zu einem Funktional, einem Meister einer Klasse geworden. Die Funktionale sind nahezu untersterblich und sind an ihre Funktion - also ihre Arbeit - gebunden und können sich nur 15 Kilometer von ihrer Funktion - in Kirills Fall der Wasserturm - entfernen. Bald wird er von einer Kommission der Funktionale besucht, die ihm das alles eintrichtern. Unter ihnen der menschliche Politiker Dima, der Kirill bittet ihm dabei zu helfen eine "neue, nationale Idee" für das moderne Russland zu finden. Dieser hofft dabei , dass Kirill es schafft ein Tor in die Welt Arkan zu öffnen, die der Erde um 30 Jahre vorraus sein soll. Denn Stalin soll den letzten Zugang zu Arkan zerstört haben nachdem er durch ihn vom Untergang der Sowjetunion erfuhr. Kirill nimmt sein neues Leben sehr schnell an, doch nach dem sich mysteriöse Vorfälle häufen fängt er an am ach so durchdachten System der Funktionale zu zweifeln. Wer sind die Funktionale überhaupt? Was wollen sie? Warum gibt es Menschen, die gegen sie sind und was hat Kirill eigentlich damit zutun?

    Fragen, auf die Sergej Lukianenko nur bedingt Antworten findet, denn"Weltengänger" ist der erste Part eines Zweiteilers. Deshalb sei hier schon mal soviel über das Ende gesagt: Es fühlt sich an wie die Werbeunterbrechung an der spannensten Stelle des Films! Wie passend in diesem Fall, den "Weltengänger" ist, ähnlich wie Lukianenkos "Wächter"-Zyklus, keine handelsübliche Phantastik um die Dynamik von Paralellwelten. "Weltengänger" ist viel mehr Gesellschaftskritik und bitter-bissige Satire auf den Idealismus. Zudem tritt Sergej Lukianenko in Form der Figur Dimitri Melnikow in Kapitel 3 selbst im Buch auf. Denn der gute Dimitri schreibt nicht nur schon seit 20 Jahren Fantasy- und Sci-Fi-Literatur, sondern ähnelt dem realen Lukianeko auch äußerlich frapierend. Eines der, für mich als Lukianenkofan, schönsten Kapitel, denn Lukianenko zitiert dort nicht nur fleißig Literaten und spielt ständig auf sich selbst an, sondern bringt in Form von Melnikow wohl die klarste und beste Aussage zu Fanatsyautoren hervor, die ich je lesen durfte:
    "Ich glaube nicht an diese dämlichen Außerirdischen, an diese Götter und Helden, an geheime Gesetze des Universums, Leiden uns ähnlichen Mist! Und weder Welessow noch Dromow oder das Ehepaar Inotschenko glaubt daran! Niemand tut das! Alle Fantasy- und SF-Schriftsteller sind vernünftig denkende Menschen. Sie unterhalten lediglich ihre Leserschaft. Gut ... sie übertragen Probleme unseres Alltags in einen phantastischen Kontext, aber doch nur, damit die Lektüre interessanter wird."
    ("Weltengänger", Kapitel 3, S. 80)
    Oder wie Kirills Freund Kotja es so schön präzisiert am Ende des Kapitels: "Dieser Schriftsteller glaubt noch weniger an das Übernatürliche als Prostituierte an die Liebe."
    Und so geht es rund 590 Seiten lang durch die zitatereiche Welt des Sergej Lukianenko. So freut sich Kirill nachdem er Dimas Auftrag erhalten hat zunächst auf Arkan, weil er dort dann endlich herausfinden kann, ob Peter Jackson je den "Hobbit" drehen und wann denn endlich "Fallout 3" erscheinen wird. Oder Szenen in denen auf herrliche Weise das Fantasygenre durch den Kakao gezogen wird. Nachdem die ersten Toten zu verzeichnen sind beschwert sich Kirill nähmlich darüber, dass die Helden in Fantasyromanen sonst nie die Leichen ihrer Widersacher wegräumen müssten und das jedes kleines Dorf in Mittelerde wohl einen "Friedhof für Feinde des Helden" habe. Ebenso zahlreich die Anspielungen auf "Harry Potter"! Was habe ich gelacht! Nicht nur wegen öfter vorkommender Wortspiele über Zauberstäbe, Zauberschulen und Zauberjungen, nein, Lukianenko meint auch, dass doch jede Schule eine Kammer des Schrecks im verliesartigen Keller habe und Rowling da absolut nix Neues von sich gegeben habe. Das gleiche gilt für "Star Wars", "Herr der Ringe" und "Die unendliche Geschichte". Zitate über Zitate, die in den meisten Fällen für herrliche Komik sorgen.
    Richtig düster und ernst wird es aber erst zum Schluss, denn dieser gestaltet sich selbst für Lukianenkoverhältnisse sehr deprimierend. Während im "Wächter"-Zyklus vorrangig um den "richtigen Idealismus" gestritten und gekämpft wird ist dieser hier von vorn herein festgelegt und vom System durchgesetzt. Er prangert den Idealismus sogar an. In einem Streit mit einem Rebellen, der das perfide System der Funktionale zerschlagen will, meint Kirill schließlich, dass nichts menschlicher ist als andere Menschen auszubeuten und, dass Idealismus immer im Tod endet. Generell wird die Kehrseite vom "Idealismus des Guten" gezeigt: Diejenigen, die zunächst für die Freiheit kämpfen unterdrücken, wenn sie denn einmal an der Macht sind, dann jene die sie zuvor verteidigten. Was Lunkianenko strikt anklagt ist eine traurige Wahrheit der Menschheitsgeschichte: Wenn die Unterdrückten zu Herrschenden werden fangen diese im Rausch der Macht an genauso rücksichtslos zu fungieren wie einst die Herrschenden. Zum Schluss meint Kirill sogar, dass man einfach lernen müsse sich dem System unterzuordnen, klar zu kommen, ohne ständig anzuecken und die Herrscher zu erzürnen.

    Da bleibt mir zum Schluss nur die Worte des Fernfahrers, der Kirill auf den letzten Seiten mitnimmt:
    "Was haben die Menschen nicht alles entwickelt - und was nützt ihnen das? Hier führen sie Krieg, da liegen sie sich in den Haaren. Wir haben nur eine Welt, und die können wir nicht teilen. Aber das Glück, das kannten wir früher nicht und kennen es auch heute nicht ..."
    ("Weltengänger", Kapitel 24, S. 589)    

  11. Cover des Buches Die Lange Erde (ISBN: 9783442481965)
    Terry Pratchett

    Die Lange Erde

     (99)
    Aktuelle Rezension von: sansol

    Die Lange Erde ist der Auftakt zu einer mehrbändigen Science-Fiction Reihe von Terry Pratchett und Stephen Baxter. Wer eine Story im Stil der Scheibenwelt-Romane erwartet wird hier enttäuscht sein – dennoch hat auch dieser Band seine (allerdings wenigen) Momente bei denen man als Leser schmunzeln muss.

    Durch eine geniale Erfindung schaffen es die meisten Menschen in parallele Versionen der Erde zu wechseln und beginnen ähnlich der Pioniere im Wilden Westen diese Welten zu besiedeln. Soziale Konflikte auf diesen Welten sowie mit den Menschen die nicht in der Lage sind zu wechseln beginnen.

    Der sozialkritische Aspekt und die Grundidee der Geschichte haben mir gefallen, oft war mir die Story aber einfach zu langatmig und konnte mich daher leider nicht komplett überzeugen. Die besten Nebencharaktere sind für mich die Nonnen, allen voran Schwester Agnes.

  12. Cover des Buches In einem anderen Buch (ISBN: 9783423212946)
    Jasper Fforde

    In einem anderen Buch

     (277)
    Aktuelle Rezension von: CocuriRuby

    Man kommt sehr gut in die Geschichte rein. Wenn man noch weiß wer Thursday, Bowden und Landen ist, dürfte man keine Schwierigkeiten haben.

    Der zweite Teil ist sogar noch abgedrehter als der erste. Ich würde sagen, dass der erste Teil schon etwas Verrücktes an sich hatte, aber dieser Teil ist wirklich abgedreht.

    Das meine ich nicht mal negativ, weil ich sowas liebe! Aber das muss man mögen, sonst wird man mit diesem Buch nicht glücklich werden.

    Dieses Mal wird auch mehr Blick auf die Welt und Thursdays Familie gelegt. Die beide so einiges zu bieten und entdecken haben.

    Jeder hat in seiner Familie diesen einen verschrobenen, leicht verrückten Onkel oder Tante. Bei Thursday sind ALLE Mitglieder ihrer Familie so. Und das ist absolut sympathisch – man möchte ein Teil davon sein.

    Die Detailliebe für diese Welt/Gesellschaft ist unglaublich und wirklich alles fügt sich zu einem perfekten Bild zusammen – auch wenn es noch so abgedreht ist.

    Selbst vermeintlich alltägliche Dinge werden zum Erlebnis. Allein die Darstellung eines Buchverkaufes von stark reduzierten Büchern in einem modernen Antiquariat, war der Hammer!

    In diesem Band wurde viel Fokus auf Zeitreisen gelegt.

    Das Ganze auch mehr auf die fiktive, als wissenschaftliche Sicht. Es gab da durchaus Paradoxien, aber die wurden von dem Buch selbst aufgegriffen bzw. angesprochen und sehr charmant erklärt. Deshalb finde ich das wirklich gut gemacht und natürlich ist es auch sehr kreativ in Szene gesetzt. 

    Allerdings erlaubt dieses Konzept der Geschichte sehr viel. Auch außerhalb der Zeitreisesache gibt es ein paar Dinge, wo sich logische Fehler finden lassen. Die werden in aller Regel aber gut kaschiert.

    Man übertreibt bei dieser Reihe auch wirklich nicht, wenn man sagt, dass so ziemlich alles an dem Buch kreativ ist.

    Da wird auch nicht von Parallelwelten, Zeitrealitäten oder auch eine ganze Welt der Gedanken halt gemacht.

    Es werden allgemein sehr viele Themen an- oder besprochen. Wie z.B. Zeitreise, Ausmaß von Erinnerungen, Konzernmonopole, Überwachung, Zensur, der Frage was Kunst ist usw.

    Aber natürlich steht im Mittelpunkt, die Liebe zur Literatur, die man auch in diesem Band überall herauslesen kann – vielleicht sogar noch mehr als im ersten Band, weil sich hier nicht auf ein Roman fokussiert wird.

    Allerdings müsste man alle Werke gelesen haben, auf die hier angespielt werden, weil man sonst ein paar Raffinessen verpasst.

    Das dumme ist, dass man vorher nicht wissen kann, auf was für Werke oder Figuren angespielt werden. Denn es gibt keine Liste oder so etwas. Man merkt das Defizit also erst, wenn es zu spät ist (zumindest wenn man keine Lust hat das Buch zu unterbrechen und das betreffende Werk nachzulesen).

    Was ich auch etwas schade fand war, dass das Buch nicht so ganz in sich abgeschlossen ist – damit hatte ich aber gerechnet, weil es bei dem ersten Band der Fall war.

    Es ist auch nicht gänzlich offen, ich würde sagen es gab in dem Band zwei große Handlungsthemen – eine davon wurde aufgelöst, die andere nicht. Irgendwie fühlte ich mich da fast ein wenig halbherzig zurück gelassen – aber macht nichts, ich habe den dritten zum Glück bereits griffbereit.

     

    Fazit

    Insgesamt bin ich bisher sehr begeistert von der Reihe – ich finde den zweiten Band sogar noch etwas besser als den ersten.
    Es ist unglaublich kreativ, es ist vielschichtig, sehr unterhaltsam und eine Liebeserklärung an die Literatur.

  13. Cover des Buches Zeitschiffe (ISBN: 9783641155780)
    Stephen Baxter

    Zeitschiffe

     (25)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    die Eloi-Frau Weena in der fernen Zukunft zu retten. Er macht sich auf den Weg, um Weena aus den Händen der Morlocks zu befreien und landet dann einige Hunderttausend Jahre zu früh in der Zukunft. Zwar gibt es auch dort Morlocks, doch die unterscheiden sich komplett von den Morlocks, die der Zeitreisende kennt. Sehr schnell muss der Zeitreisende erkennen, dass sein erster Ausflug in die Zeit die Zukunft verändert hat. Zusammen mit dem Morlock Nebogipfel flieht er ins späte 19. Jahrhundert und anschließend nach 1944, bevor es ihn dann 50 Millionen Jahre in die Vergangenheit verschlägt. Doch damit ist die Odyssee noch nicht vorbei… 

    Was geschah mit dem Zeitreisenden, der sich am Ende von H.G. Wells' legendärem Klassiker (Die Zeitmaschine) ein weiteres Mal auf den Fahrradsattel seines Vehikels schwingt, in die Zukunft entschwindet und nie wieder zurückkehrt? Hundert Jahre lang gab es keine Antwort auf diese Frage, dann erbarmte sich Stephen Baxter der zurückgebliebenen Menschheit und veröffentlichte 1995 einen Bericht, auf den er nach eigener Aussage in einem kleinen Londoner Antiquariat gestoßen war.

  14. Cover des Buches Shadow Knights - Dämonen der Nacht (ISBN: 9783733501341)
    Dave Rudden

    Shadow Knights - Dämonen der Nacht

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Bluejellow

    Cover: 

    Ich persönlich finde das Cover ganz gut gelungen. 


    Charaktere: Die Charaktere kommen nie zu kurz. Man sollte sogar sagen, dass sie Hauptsächlich nur vorkommen. 


    Geschichte: Das große Problem des Buches. Die Geschichte braucht eine gefühlte Ewigkeit, bis sie endlich in Fahrt kommt. Denizen ist erst im Weisenhaus, dann fährt er mit Grey zum Anwesen und dort wird er rumgeführt, den Leuten vorgestellt und alles wichtige beigebracht. Und genau das störte mich persönlich sehr. Es zog sich sehr. Jede Kleinigkeit wurde sehr ausführlich beschrieben und umschrieben. Viele Metaphern an unnötigen stellen. Und das seine Eltern so geheim gehalten wurden, war auch total sinnlos. Ich zitiere: "Ich weiß nicht wieso." Das Buch hatte potential, hat es aber überhaupt nicht genutzt. 

    Fazit: 

    Ich fand es sehr langatmig und werde die Reihe nicht weiter verfolgen. Es war nicht schlecht, was das Worldbuilding und die Charaktere betraf, aber der Erzählstil und die viel zu ausführlichen Details haben das Buch meiner Meinung nach kaputt gemacht :( 

  15. Cover des Buches Level X (ISBN: 9783431033304)
    David Ambrose

    Level X

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Julia92

    Cover: Das Cover ist in dunklem Violett gehalten, die Schrift in Orange und Silber. Die Abbildung mit der Hand und dem Tunnel passt zum Inhalt des Buches. Ansprechen würde es mich jedoch nicht. Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, weil ich den Autor vor kurzem für mich entdeckt habe.

     

    Klappentext: Rick Hamilton konnte nicht ahnen, dass am Ende dieses Tages seine Welt Kopf stehen würde. Seine Frau Anne und sein Sohn Charlie werden in einen schweren Autounfall verwickelt. Rick, der das Desaster aus nächster Nähe miterleben muss, fällt in eine bodenlose Ohnmacht. Als er zwei Tage später im Krankenhaus erwacht, ist ihm die Welt ein Rätsel: Anne sieht aus wie Anne, kleidet sich aber anders. Sein bester Freund Harold ist zwar ein guter Kumpel, aber irgendwie nicht ganz der Alte. Ricks und Annes Sohn Charlie hat angeblich nie existiert, und obendrein wird Rick von allen nur Richard genannt. Ist das die Wirklichkeit? Soweit er sich erinnert, war Anne doch bei dem Unfall ums Leben gekommen! Was ist passiert? Bei dem Versuch, eine Erklärung für all diese seltsamen Veränderungen zu finden, stößt Rick an seine Grenzen. Bald bewegt er sich auf dem schmalen Grat zwischen Wahnsinn und Realität: Der Gedanke, in einer anderen Welt gefangen zu sein, lässt ihn nicht mehr los. Von allen unverstanden und für verrückt erklärt, versucht er, einen Ausweg aus einem Leben zu finden, das eine schlechte Kopie seines eigenen zu sein scheint. Einen Ausweg, der mehr als einen Mord zur Folge hat …

     

    Meinung: Da ich bereits von David Ambroses Roman „Mysterium“ sehr angetan war, habe ich nach weiteren Büchern des Autors gesucht. Die Inhaltsangabe von „Level X“ hat mir zugesagt und ich musste nicht lange überlegen, ob ich es kaufen soll oder nicht.

    Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Es erforderte eine kurze Eingewöhnungszeit bei mir, aber schon bald war ich mitten im Geschehen. Zu Beginn lernen wir Rick, Anne und Charlie kennen. Von außen scheint das Leben der kleinen Familie perfekt zu sein, wären nicht Ricks Albträume und mysteriöse Vorfälle, die sich rasant häufen. Rick war mir als Erzähler sympathisch. Die Sprache ist einfach und kurz. Ich flog nur so durch die Geschichte und war dreißig Seiten später schon beim Autounfall angelangt. Von da an gerät Ricks Leben außer Kontrolle. Gerade noch hat er seiner Frau beim Sterben zugesehen, im nächsten Moment erwacht sie wieder zum Leben und behauptet, keinen Sohn zu haben. Rick wird ohnmächtig und erwacht in einem Krankenhaus wieder, wo er kurz darauf Besuch von der blinden Therapeutin Emma Todd bekommt. Sie soll ihn auf seinem Weg zur Genesung begleiten, denn niemand glaubt ihm, dass er einen Sohn namens Charlie hat. Auch wohnt er plötzlich an einem anderen Ort, gemeinsam mit der kinderlosen Anne und wird von allen Richard genannt.

    Seine Gedanken werden ihm immer fremder. Über sie erfährt er Details, die vor dem Unfall nicht Bestandteil seines Lebens waren. Die Dinge werden immer merkwürdiger und eines Tages wird er mit einer inneren Stimme konfrontiert, die ihm helfen will, aus diesem Chaos auszubrechen.

    Der Anfang des Thrillers las sich sehr gut. Etwa zu dem Zeitpunkt, in dem Rick sich mit seinem „neuen Leben“ abgefunden hat, wurde mir der Protagonist zunehmend unsympathischer. Am Ende stellte sich heraus, warum das so war, aber ich will an dieser Stelle nichts verraten.

    Trotz der Distanz, die ich zu Rick aufbaute, fieberte ich mit ihm mit und als langsam klar wurde, worum es eigentlich geht, nahm die Geschichte auch wieder an Fahrt auf (Zwischendurch gab es einige zähe Erklärungen, die das Lesetempo drosselten.). Im Nachhinein betrachtet waren sie wichtig für die Story, aber man hätte sie auch anders einbauen können.

    Ab Seite 160 wurde es wieder spannender. Rick, beziehungsweise mittlerweile Richard, nimmt erneut Kontakt zu Emma auf, um sich von ihr therapieren zu lassen. Mittels Hypnose soll sie einen Weg finden, ihn in sein altes Leben zu entlassen.

    Die letzten hundert Seiten waren absolut grandios! Obwohl ein paar Details vorhersehbar waren, wurde ich gut unterhalten. Am Schluss gab es eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte.

    Ich bin von „Level X“ schwer beeindruckt und spreche eine eindeutige Leseempfehlung aus. Weil es zwischenzeitlich jedoch etwas zäh war, vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.

  16. Cover des Buches Weltenträumer (ISBN: 9783453529564)
    Sergej Lukianenko

    Weltenträumer

     (124)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Weinhold

    Insgesamt ist das Buch nicht so witzig wie Teil 1 und deutlich ernster. Auch widmet sich Lukianenko sehr stark der Irrfahrt Kirills und lässt seinen Hang zu Zitaten in den Hintergrund rücken.

    Kirill ist im Buch auf der Flucht vor den Funktionalen und findet schließlich Verbündete in seinem Freund Kotja und in der Welt Feste, die von einer Theokratie beherrscht wird, die sich von den Funktionalen abgeschottet hat. Dort findet auch eine der besten Actionszenen der Reihe statt - gleich nach dem genialen Showdown aus "Weltengänger". Jetpack bewehrte Funktionalssoldaten überfallen Feste und sorgen für eine Schlacht der superlative! Der Traum eines jeden Actionregiesseurs!
    Danach verliert das Buch leider deutlich an Fahrt, da die Episoden in der beschaulichen Heimatwelt der Funktionale sehr ruhig sind und teils auch etwas in die Länge gezogen.
    Besser wird es dann erst gegen Ende als Kirill zusammen mit dem "Eisenmann" das Hauptquartier der Funktionale betreten und den dortigen Kurator stellen.
    Das Ende fällt allerdings längst nicht so bombastisch oder überraschend aus wie angenommen. Und das obwohl der Kontext durchaus klug erweitert wird. Während Lukianenko am Ende von "Weltengänger" befand, dass es eigentlich keinen Unterschied macht wer regiert, weil Unterdrückte, sobald sie einmal Macht erlangt haben, ihre ehemaligen Unterdrücker genauso unterwerfen wie diese sie vormals.
    In "Weltenträumer" hingegen propagiert er, dass ein Individuum ein Urrecht auf einen eigenen Willen hat, dass die Menschen aufhören sollen Sklaven ihres Jobs und der Politik zu sein. Sie sollen endlich anfangen zu leben!    

    Trotz dieser Botschaft hinterlässt das Ende auf mich irgendwie einen doch recht zwiespältigen Eindruck. Wohl auch, weil ich etwas völlig anderes erwartet habe.

  17. Cover des Buches Alice - Follow the White (ISBN: 9783959620505)
    Stephanie Kempin

    Alice - Follow the White

     (71)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Untote, die Gehirne fressen und drei Mädchen im Land der Allice, um den Schrecken zu beenden.

    Inhalt: Betty wird in ihrem Grab wieder wach und kann sich mit Hilfe von dem Eis, das sie beherrscht, wieder über die Erde befördern. Doch auf Untote, die es inzwischen öfter gibt, ist man nicht gut zu sprechen. Also will Betty herausfinden, wo diese „Seuche“ ihren Ursprung hat und wie man sie bekämpfen kann.

    Gemeinsam mit Allice und Cloe verlässt sie die Schule. Wobei sie sich vor dem ARO verstecken müssen und Hilfe von einem viel zu großen, weißen Kaninchen bekommen. Es ist ein Agent der Königin der Spiegel, die auch in der Spiegelwelt ein Problem mit Untoten hat.

    Doch des Rätsels Lösung findet sich erst, nachdem sie die Königin aus einer misslichen Lage befreit haben und zurück in der Schule sind.

    Fazit: Es geht gleich zu Beginn erst einmal mit einem Tagebucheintrag in die Handlung hinein. Wobei der erst einmal ziemlich verwirrend ist ...

    Der Leser hat am Anfang absolut keine Ahnung, was ihn in dem Buch erwartet. Allein durch den Titel zieht man Parallelen zu „Allice im Wunderland“ und wird mit einer Art Kannibalismus konfrontiert ... Aber das klärt sich dann ziemlich zügig auf. – Allerdings bleibt die Handlung nicht so krass, wie sie begonnen hat. Nach der ersten Action flacht alles etwas ab. Die Protagonisten wollen flüchten, begehen einen weiteren Fehler und landen dann doch in der Welt der Allice. Da sind sie dann also, die Parallelen.

    Ab diesem Punkt ist mein Interesse an dem Buch leider etwas abgeflacht. Allice Ar nie ein Lieblingsbuch von mir und hier ergeben sich dann jede Menge Parallelen. Stellenweise war es genau Allice ..., nur das noch eine gruselige Komponente reingepackt war. Es begann sich zu ziehen.

    Irgendwie hat sich das alles wie eine ziemlich abgedrehte Fanfiction lesen lassen. Das soll aber, so die Autorin selber, purer Zufall gewesen sein.

    Trotzdem schon jede Menge Fantasy in der Story steckte, hatte ich beim Lesen nur einen lückenhaften Film vor meinem geistigen Auge. Wo es nur ging, habe ich Ablenkungen und absichtliche Unterbrechungen gesucht. Auf dieses Weise habe ich mächtig lang für die 280 Seiten gebraucht.

    Für die absoluten Fans von „Allice im Wunderland“ und/oder der Autorin ist dieses Buch sicher ein absolutes Muss. Für mich aber leider nur ein Fall von einmal gelesen und gut. Wenn Fanfiction, dann bitte bessere.

    Ich habe keine Ahnung, ob ich das Buch empfehlen kann. Die Idee dahinter hat schon etwas für sich, aber umgesetzt fand ich es jetzt nicht so gelungen. Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass so viele Charaktere wie nur irgend möglich mit eingebaut werden sollten. Und das hat dann für mich eine riesiges Durcheinander ergeben.

    Vielleicht borgt ihr euch das Buch aus, damit der Frust dann nicht zu groß ist, wenn es euch ähnlich wie mir ergeht.

  18. Cover des Buches Nichts ist besser als das Leben (ISBN: 9783958652897)
    Kai Beisswenger

    Nichts ist besser als das Leben

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches Es ist was faul (ISBN: 9783423212960)
    Jasper Fforde

    Es ist was faul

     (180)
    Aktuelle Rezension von: CocuriRuby

    Dieser Teil spielt wieder hauptsächlich in der echten Welt.

    Ich mag die Figuren nach wie vor, da selbst jede noch so kleine Figur einen eigenen Charakter und Geschichte hat. Es ist sehr erfrischend, wie hier mit den Charakteren umgegangen wird.

    Allerdings finde ich auch, dass man große Emotionen in dieser Reihe vergeblich sucht. Wirklich tiefgreifende Emotionen sind auch vom Schreibstil her nicht drin.

    Dafür gibt es viele starke Figuren, natürlich gilt das gerade für die Protagonistin, die so ziemlich jeder Herausforderung gewachsen und jammern für sie ein Fremdwort ist.  

    Allerdings gibt es bei ihr eine Sache, die ich nicht unbedingt stimmig finde: Thursday hat sich im 3.Teil schon nicht wie eine Mutter (Schwangere) verhalten und jetzt verhält sie sich nicht wie eine Mutter – bei diesem Thema merkt man ganz deutlich, dass der Autor männlich ist und dahingehend vielleicht nicht unbedingt recherchiert hat.

    Außerdem hat sich die Protagonistin in diesem Band sich das erste Mal an manchen Stellen wirklich einfach dumm verhalten, dass hat sie in den vorherigen Bänden nie getan oder es ist mir schlicht nicht aufgefallen.

    Die Handlung selbst ist im Prinzip eine Mischung aus allen vorherigen Teilen. Es werden einen Zeitreisen, Buchfiguren, Probleme der realen Welt, usw. geboten – aber nicht direkt was eigenes Neues. Es gibt keine richtig neuen Themen mehr – es gibt immer neue Details und kleine Dinge, die sind auch sehr intelligent und witzig, aber es gibt nichts großes Neues mehr.

    Ein paar thematische Details die angesprochen werden, sind unter anderem: Politik, Medien (witzig, wie die politischen Talkshows aufs Korn genommen wurden mit der erfolgreichsten Polit-Talk-Show namens „Stell mir keine heiklen Fragen“) oder wie diese Phrasen der Politik funktionieren und wie sie Fragen ausweichen und von ihrer Politik ablenken. Es geht auch wieder um Konzern-Monopole in Form der Goliath-Corporation.

    In diesen überspitzten Darstellungen befinden sich deutliche Gesellschaftskritiken. Das ist unterhaltsam gemacht und immer auch ein wenig Schockierend, wenn man merkt, dass das zwar überspitzt deutlich dargestellt wird, aber nicht mal wirklich unrealistisch ist. So z.B., wenn darüber gesprochen wird, dass Konzerne keine Moral kennen, sondern nur Gewinn und Wachstum und dass sie Jahrhunderte alt werden können, während die Regierung alle paar Jahre ausgetauscht wird und Konzerne nicht den Medien Rechenschaft schuldig sind. Mächtige Konzerne sind längst eine Art Nebenregierung.  

    Diese Reihe reizt auch so ziemlich alles an kreativer Nutzen/Gestaltung aus. In diesem Band werden z.B. verschiedene Schriftarten für verschiedene Sprachen verwendet (also z.B. alte Sprache wird in alter Schrift dargestellt, oder eine laute Sprache durch fett gedruckten Buchstaben).

    Und natürlich  gibt es nach wie vor tolle Anspielungen zu literarischen Werken. Es ist nach wie vor eine Liebeserklärung an die Literatur.

     

    Fazit

    Qualitativ ist dieser Teil nicht schlechter als die vorherigen Bände. Er ist kreativ, es werden sehr viele Themen zumindest angesprochen, es gibt viel Gesellschaftskritik, die kreativ verpackt ist und es wird auch Spannung geboten.

    Allerdings habe ich das Gefühl, dass mir dieser Teil nicht mehr wirklich was Neues bieten kann.

  20. Cover des Buches Der junge Tod (ISBN: 9783000506505)
  21. Cover des Buches Welten (ISBN: 9783453527102)
    Iain Banks

    Welten

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Sieben
    Ich hatte unheimlich Lust auf ein Buch, das parallele Dimensionen thematisiert, als ich mir "Welten" von Iain Banks zulegte. Bisher hatte ich lediglich "Die Mauern des Universums" von Paul Malko gelesen, das dieses Thema aufgriff, und allzu viele Bücher scheint es in diesem Stil auch nicht zu geben. Also ignorierte ich bewusst die hier schon vorliegenden überwiegend negativen Rezensionen und wollte mir ein eigenes Bild machen. Vielleicht gefällt es mir ja doch, dachte ich. Nunja - Falsch gedacht.

    Das Buch beginnt furios mit einem genialen Prolog. Schon der erste Satz - "Nach einer falschen Geschichte" - hatte das Potential, "Welten" zu etwas besonderem zu machen. Ich liebe solche kleinen Details. Im folgenden schildert der Erzähler sprachlich gewandt und wohl mit schelmischem Grinsen im Gesicht, dass er eigentlich gar kein guter Erzähler ist, reißt einige der zu erwartenden Geschichten an und verrät auch gleich mal ein potentielles Ende (weil man es ja doch sowieso am liebsten sofort wissen möchte). Alles ziemlich genial und vielversprechend. Doch dieses Versprechen wird ab dem ersten Kapitel mit jeder Seite mehr gebrochen.

    Dabei finde ich es gar nicht mal so dramatisch, dass der Klappentext einen gewissen Adrian als Hauptfigur ankündigt, der letztlich dann aber nur einer von vielen Charaktern in vielen Geschichten ist. Auch dass diese anfangs scheinbar ohne Zusammenhang sind ist nicht weiter dramatisch, solang sie irgendwann mal verknüpft werden. Und interessant sind. Sie werden auch verknüpft, teilweise zumindest. Scheinbar. Vielleicht. Irgendwie. Das ist aber leider alles so wirr und unverständlich, dass ich irgendwann den Faden verloren habe. Interessant sind die Geschichten auch nur manchmal. Hin und wieder kommt soetwas wie Spannung auf, aber eher selten. Zumeist befassen sich die Figuren mit endlos langen Monologen oder Dialogen über philosophische Grundsätze. Oder haben Sex miteinander. Scheinbar jeder mit jedem irgendwie.
    Hin und wieder werden neue Figuren in die Geschichte geschossen, die danach nicht wieder auftauchen. Oder doch? Vielleicht tauchten sie wieder auf, ohne dass ich es bemerkt hatte, weil bereits 230 Seiten und fünfzehn andere Figuren dazwischen lagen oder weil ich mich durch die letzten 200 Seiten nur noch gequält und stellenweise nur überflogen habe.
    Viele Charaktere reden über andere Charaktere ständig in Abkürzungen, so gab es Mrs. M oder Mr. N, was ebenso nervig wie verwirrend war.
    Durch die ständig wechselnde Perspektive fiel es mir schwer, mich mit irgendeiner Figur zu identifizieren oder gar jemanden besonders sympathisch zu finden. Auch die Motive der handelnden Personen blieben mir oft schleierhaft und manche Erklärungen wirkten doch sehr konstruiert.

    Doch die enttäuschendste Tatsache war die, dass die ganze Geschichte zwar in einem Multiversum spielt, man davon aber so gut wie gar nichts mitbekommt. Meistens weiß man gar nicht, in welcher Welt man sich gerade befindet, und sie unterscheiden sich auch nicht. Gut, da gibt es mal eine in einem zerstörten Moskau, und es ist auch mal die Rede von Unterschieden in der Entwicklung mancher Städte, man spricht von "christlichen Terroristen" und sowas. Aber das alles ist nicht greifbar. Der Autor verliert sich in allzu detaillierten Orts- und Situationsbeschreibungen, die, ließe man sie einfach weg, da sie zumeist unnötig sind, das Buch sicher wohltuend um ein Viertel kürzen würden, und vergisst dabei, die Welten mal etwas abwechslungsreicher zu gestalten. So hat man das Gefühl, das ganze Buch spielt lediglich vor einer Pappkulisse. Das Potential, das eine in einem Multiversum angesiedelte Geschichte birgt, wurde hier geradezu sträflich liegengelassen, und das obwohl Banks 560 Seiten gefüllt hat.

    Genauso bruchstückhaft, wie sich das Buch zusammensetzt, denke ich nun an mein zweiwöchiges "Lesevergnügen" zurück, denn so lange habe ich gebraucht, um mich durch "Welten" zu kämpfen. Weder die Handlung noch irgendeine Figur hinterlässt einen klaren Abdruck in meiner Erinnerung. Der Titel meiner Rezension ist übrigens ein Zitat aus einem Kapitel, in dem ein Mann in einer psychiatrischen Anstalt Wörter erfindet, in der Hoffnung sich durch das daraus entstehende Unverständnis einen aufdringlichen Mitpatienten vom Leib zu halten. Ich finde dieses Zitat sehr passend, beschreibt es doch in etwa das gleiche Unverständnis, das ich beim Lesen dieses Buches empfand.
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