Bücher mit dem Tag "partisanen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "partisanen" gekennzeichnet haben.

68 Bücher

  1. Cover des Buches Stadt der Diebe (ISBN: 9783453722910)
    David Benioff

    Stadt der Diebe

     (629)
    Aktuelle Rezension von: HenningIsenberg

    D. Benioff schildert die russische Seele im 2.Weltkrieg anhand der Begegnung von drei Menschen. Im Zentrum steht Lew, der Großvater des Autors, der eine groteske und zugleich anrührend menschliche Begebenheit zwischen Hunger, Dekadenz und Brachialität zur Zeit der Belagerung von Petersburg, bzw. Leningrad, wie es damals hieß, erzählt. Kolja und Lew müssen für ihren Auftrag die Stadt des Hungers verlassen und marschieren in höchst gefährliches Gebiet.

  2. Cover des Buches Die Fasane der Signora (ISBN: 9783945857069)
    Constanze Wilken

    Die Fasane der Signora

     (19)
    Aktuelle Rezension von: yari
    Oda Bergemann reist in die Toskana, um an der Beerdigung ihres Vaters teilzunehmen, und sich um den Nachlass zu kümmern.
    Dabei findet sie ein altes Foto aus den Zeiten des 2. Weltkrieges, auf dem ihr Großvater Viktor Bergemann in Wehrmachtsuniform zusammen mit einer jungen Frau vor einem toskanischen Gut zu sehen ist.

    Oda ist neugierig geworden, und macht sich auf Spurensuche. Dabei stößt sie bei ihrer Großmutter Dorle, bei der sie nach dem Tod ihrer Mutter aufwuchs, auf Unverständnis und fehlendes Entgegenkommen.
    In der Toskana jedoch lernt sie jedoch Nella Gambetti, eine stolze alte Frau und Rinderzüchterin, und ihren Enkel Sandro kennen.
    Ist Nella etwa die Frau auf dem Foto, und was hat der attraktive Sandro zu verbergen?

    "Die Fasane der Signora" ist eine wunderschöne und zugleich tragische Geschichte, die von den Familien Bergemann und Gambetti erzählt, die durch Krieg und Liebe auf ewig miteinander verbunden sind.

    Constanze Wilken erzählt in der Gegenwart von Oda Bergemann und ihrer Spurensuche. In Rückblicken in die Vergangenheit erzählt sie von der Familie Gambetti und vom Leben von Großmutter Dorle.

    Die Protagonisten sind alle sehr gefühlvoll, lebendig und authentisch beschrieben.
    Besonders Nella und Dorle sind zwei starke Frauen. Allerdings ist Dorle mit der Zeit verbittert geworden, Nella hingegen ist warmherzig, auch wenn sie manchmal ein wenig mürrisch rüberkommt.

    Wundervoll sind die Landschaftsbeschreibungen der Toskana, aber auch die Beschreibungen Hamburgs, sodass man die Bilder lebhaft vor Augen hat.

    Constanze Wilken hat mit "Die Fasane der Signora" einen gut recherchierten und spannenden Roman geschrieben, der von Schicksalsschlägen, einem Familiengeheimnis, Liebe, Hoffnung, aber auch vom Verzeihen und Schuld erzählt, und mir sehr schöne Lesestunden bereitet hat. Deshalb vergebe ich fünf Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.



  3. Cover des Buches Die Stimmen des Flusses (ISBN: 9783518467008)
    Jaume Cabré

    Die Stimmen des Flusses

     (191)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Zwei Protagonisten, ein weiblicher und ein männlicher, teilen sich die Hauptrollen in diesem Roman. Senyora Elisenda Vilabrú und José Oriol Fontelles Grau (1915-1944). Er starb den Heldentod für Gott und Vaterland. Zeitebene und Setting führen die Leserschaft nach Spanien. Senyora Elisenda wurde alt und ermöglicht es so dem Autor Cabré, der sich für einen spanischen Schriftsteller wirklich gut lesen lässt, über den Zweiten Weltkrieg hinaus bis in die Gegenwart vorzustoßen. In der Gegenwart betreibt eine ehemüde Journalistin für einen Fotoband über "Schulen im Widerstand" in einem spanischen Bergdorf Recherche. Wieder einmal wird ein Buch im Buch geschrieben und ein Tagebuch gefunden! Zwei äußerst beliebte Motive, die Schriftsteller benutzen, um in der Vergangenheit zu graben und einige Leichen aus dem Keller zu holen. Dass es einige Leichen auszugraben gibt, ist ausgemacht. Nicht alles ist, wie es auf den esten Blick scheint.
     So ist der Schulmeister Fontelles, den Senyora Vilabrú mit aller Gewalt heilig sprechen lassen möchte, vielleicht gar nicht so heilig gewesen. Und die superreiche Senyora Villabrú ist es schon gar nicht. Und auch ihr Sohn Marcel ist nicht der, für den man ihn hält. 

    Der Kommentar: 
    Es macht Spaß, in die Art von Cabrés Federführung einzutauchen. Die Protagonisten sagen das eine, denken aber das andere, und beides lässt Jaume Cabré im Fließtext ineinandergleiten. So erhellen sich auf einen Schlag die diversen Seiten und Schichten der Menschen; man sieht, wer sie in der Öffentlichkeit sind und was sie dort darstellen, zum Beispiel, wenn sie ein Amt begleiten wie der Bürgermeister. Unter der Haut und im Kopf sind sie jedoch andere.
    Jaume Cabré lässt eine ganze Heerschaar von Protagonisten antreten, man verliert aber nie den Überblick. Ganz besonderen Spaß macht es dem Autor selbst, die Versnobtheit der Honoratioren darzustellen, in dem er in der Anrede immer ! ihren ganzen Stammbaum aufrollt, das kann schon mal ein paar Zeilen in Anspruch nehmen. Aber man ehelicht in diesen Kreisen natürlich nur jemanden, der einen Stammbaum aufzuweisen hat. Und Geld. Oder Ländereien. Oder beides. Oder wenigstens einen Namen, der Klang hat.
    Senyora Villabrú ist eine Geschäftsfrau. Sie hat die Nase für gute Geschäfte. So hat sie auch früher als andere die Möglichkeiten eruiert, die Wintertourismus bietet und ist dadurch unermesslich reich geworden. Ihren Sohn Marcel hält sie so klein wie möglich; man wird den Verdacht nicht los, dass sie seinem Charakter misstaut. 

    Was war in Spanien los, bevor Franco an die Macht kam? Und was danach? Wer gehörte früher zum Maquis, wer hatte das Sagen, wessen Blut floss, wer saß unschuldig im Gefängnis, wer wurde zu Recht zur Rechenschaft gezogen und wer kam, wie immer, davon? Auch davon handelt dieser epische Roman. Von Verdächtigungen, von Verrat, Intrige, Willkür, Feigheit, Gefahr und Idealismus. Und von Gewalt und Folter. 

    Es ist schon erstaunlich, dass Cabré erst 2004 mit der Thematik des spanischen Bürgerkriegs publik ging.

    Fazit: Flott geschrieben mit einer Unmenge an Personal, aber alles ist stets übersichtlich und an seinem Platz. Ein wenig mehr Historie hätte ich schon noch gebraucht, etwas weniger Faustrecht und eine Spur weniger Xanthippe, denn die Xanthippe hat sich im Verlauf des Romans dann doch etwas abgenützt 

    Kategorie: historischer Roman
    Unter dem Titel „Les veus de Panamo“ 2004,erschienen.
    Verlag, Suhrkamp, 2008. 

     

  4. Cover des Buches Wem die Stunde schlägt (ISBN: 9783596903221)
    Ernest Hemingway

    Wem die Stunde schlägt

     (150)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    Ich will und kann hier nichts gegen Hemingway sagen, den alten Mann auf dem Meer fand ich großartig. Dieses Kriegs- bzw. Anti-Kriegsbuch ist sicher auch ein guter Roman, mich hat er nur einfach nicht erreicht und so hab ich, nachdem ich merkte, dass es mir nicht gelingt eine Beziehung zu den Figuren, die Rebellen im spanischen Befreiungskampf, aufzubauen, den Roman abgebrochen. Es gibt zu viele andere Bücher, die auf mich warten.

  5. Cover des Buches Der Fall Collini - Filmausgabe (ISBN: 9783442718665)
    Ferdinand von Schirach

    Der Fall Collini - Filmausgabe

     (539)
    Aktuelle Rezension von: NoaJael

    Nachdem ich etliche Kurzgeschichten von Schirach gelesen hatte und ihn im Interview mit Amselm Kiefer zusammen gesehen hatte, wollte ich unbedingt einen Roman von ihm lesen um zu sehen wie er eine Geschichte nicht nur über ein paar Seiten entfaltet. Und ich wurde absout nicht enttäuscht. In der Fall Collini wird die Geschichte des imigrierten Italieners Fabrizio Collini erzählt. 

    "Was treibt einen Menschen, der sich ein Leben lang nichts hat zuschulden kommen lassen, zu einem Mord?", dieser Frage geht das Werk nach, dabei ist es für mich nur die äußere Frage um der Geschichte zu folgen, die für mich eigentliche Frage ist, wer entscheidet über unser Recht und dessen Auslegung. Wie kann etwas was im einem Moment Recht ist, im nächsten nicht mehr Recht sein?  Viel mehr möchte ich zum Inhalt nicht sagen aus Angst mehr vom Inhalt wegzunehmen. Ich fand es sehr gut, dass der Rechtsanwalt Leinen sehr blass gezeichnet war, mit ihm gehen wir den Großteil durch die Geschichte. Dadurch bleibt mehr Raum, das gelesene selbst einzuordnen.

    Schirach ist für mich ein Meister der spannenden Wendungen, der ethischen und juristischen Fragen. Für mich sitzt in diesem Werk jeder Satz. Keiner ist zu viel, keiner zu wenig. Ich genieße diese scheinbare unemotionale Sprache, welche an mein eigenes Wertesystem anknüpft und dennoch die Weichen in bestimmte Richtungen legt. Für mich war es wirklich  unfassbar schade, dass dieses Werk so kurz ist. 


    P.S.: Nachdem ich den Trailer zum Film gesehen habe, möchte ich diesen nicht sehen, da er dramatischer scheint, als das Ausgangswerk, welches von dieser Ruhe, teilweise Unemotionalität lebt. Auch scheinen Motive die ich im Buch sehr spannend und passend bei bestimmten Figuren fand, auf andere übertragen, damit mehr Drive in die Geschichte kommt. Dabei macht die Ruhe für mich das Buch aus und vor allem die angedeuteten Leerstellen auf die die eigenen Gedanken und Erfahrungen gelegt werden können. 





  6. Cover des Buches Der Nebelfluss (ISBN: 9783688118502)
    Valerio Varesi

    Der Nebelfluss

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Commissario Soneri wird zu einem Selbstmord gerufen. Ein alter Mann ist aus einem Fenster im Krankenhaus gestürzt. Erst vor Ort wird Soneri misstrauisch: Die Spuren lassen eher auf einen Kampf schließen, auch, wenn niemand vom Personal oder den Patienten entsprechende Hinweise beobachtet hat. Kurz darauf erfährt der Commissario von der seltsamen Geisterfahrt des Schiffers Tonna. An einen Zufall mag er nicht glauben und setzt beim Staatsanwalt eine Zusammenlegung der beiden Fälle durch. Nun steht er zwar unter hartnäckiger Beobachtung des misstrauischen Staatsanwalts und ein Fehler würde zu seinen Lasten gehen, doch Soneri kann sich dem rätselhaften Schiffer am Po widmen, bei dem er viel eher die Lösung zu finden glaubt.

    Mit Commissario Soneri spielt ein Ermittler aus jener Liga mit, die ihren Instinkten folgt und sich dabei im Notfall auch gegen die Kollegen oder den roten Faden in den Ermittlungen stellen würde. Dabei wirkt Commissario Soneri nicht unbedingt unsympathisch, auch, wenn er Gespräche so weit auf die Fakten reduziert, dass oft nicht einmal ein 'Guten Tag' für den Gesprächspartner drin ist. Das liegt sicher auch an den Kollegen, von denen Varesi ihm genug zur Seite gestellt hat, die ihn schlicht zu nehmen wissen und die ihm das nicht krumm nehmen.

    Und doch macht Soneri in diesem Fall einer die Hauptrolle streitig: Der Fluss Po. Mit ihm, seinem Hochwasser und dem häufigen Nebel steht und fällt die Ermittlung. Eine Landkarte im Buchumschlag zeigt, warum der Po so eigen ist: Viele Windungen und Altarme sowie ein flache Ebene leben mit dem Fluss. Jedes Hochwasser betrifft weite Landstriche und die vielen Arme machen die Poebene zu einer Region, in der sich zahlreiche Arten von Geschäften tätigen lassen, ohne dass jemand viel mitbekommen würde. Und selbst wenn, die Einwohner lassen einander gewähren. Das muss auch Soneri erfahren, dem just über den Po viel erzählt wird, über Tonna und seinen Bruder aber kaum etwas. Dabei haben die Brüder eine für den Fall interessante Vergangenheit, über die jedoch Tipps von den Kollegen kommen müssen, bevor Soneri die richtigen Schlüsse ziehen kann.

    Soneris Fall zählt zu den Vertretern der ruhigen, aber spannenden und interessanten Geschichten, bei denen in der Vergangenheit gebuddelt wird. Geschichtsstunden sind jedoch keine zu erwarten; Varesi baut nur so viel Geschehen aus den Jahren um 1944 ein, damit die Schrecken verständlich werden und die Bezüge zu Heute nachvollziehbar. Ein atmosphärischer Kriminalroman, der -wie ich über Tobias Gohlis herausgefunden habe- auf einem wahren Fall beruht.

  7. Cover des Buches Die Engelkette (ISBN: 9783945113318)
    Willy Sievers

    Die Engelkette

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Leseratte61

    Klappentext:

    Der Zweite Weltkrieg begann mit dem deutschen Angriff auf Polen am 1. September 1939. Zwei Jahre später überfiel das nationalsozialistische Regime auch die Sowjetunion; der Feldzug trug den Decknamen „Unternehmen Barbarossa“.
     Im gleichen Jahr wurde Willy Sievers zum Kriegsdienst einberufen und dem Nachrichtengefechtsstab der Heeres­gruppe Nord/Heeresgruppe Kurland zugeteilt. Seine später auf der Grundlage von Tagebuchnotizen niedergeschriebenen Schilderungen, die hier zum ersten Mal veröffentlicht werden, gehen weit über gängige Kriegsberichte hinaus. Sie zeigen den Alltag hinter der Front ebenso wie die Grausamkeiten eines Krieges, an dessen Sinn viele nicht-nationalsozialistische Soldaten zwar längst zweifeln, dessen unbarmherzigen Regeln sie aber bis zum Ende unterworfen bleiben. Allem Elend zum Trotz sieht der Verfasser sich rückblickend von einer höheren Macht beschützt, die scheinbare Zufälle wie zu einer „Engelkette“ aneinanderfügt.

    Fazit:

    Willi Sievers wird trotz seiner Handverletzung einberufen, er soll als Schreiber und technischer Zeichner eingesetzt werden. Anfangs scheint die Front sehr weit weg und Willi in Sicherheit. Doch anhand seiner Pläne zu den Truppenbewegungen wird ihm schnell klar, dass sich die Deutschen im Rückzug befinden. Bald ist auch seine Truppe vom Krieg eingeholt und so erlebt Willi Feuergefechte, Panzerangriffe und bei der Rettung eines Kameraden erlebt er die Kampftechnik der Partisanen und verliert sein Bein. Nun beginnt der Kampf um sein Leben, der aussichtslos erscheint, da die Versorgung mit jedem Tag schlechter wird. Für Willi beginnt eine Odyssee durch verschiedene Lazarette und dann muss auch die Flucht in den Westen überlebt werden. Ob und wie Willi dies schaffen kann, das müsst ihr selbst lesen, es lohnt sich.

    Diese wahre Geschichte geht unter die Haut, da sie die Geschehen an der Front mit deutlichen Worten beschreibt und den Leser mitten in das Geschehen hineinzieht. Ich konnte mit Willi hoffen und bangen und freute mich über jeden Engel der an seiner Seite stand. Ich konnte das Grauen dieses Krieges hautnah miterleben und kann jetzt noch besser nachvollziehen, wie diese Generation geschädigt wurde, nur um den Größenwahn eines Mannes zu befriedigen. Doch auch schöne Szenen kommen in dieser Geschichte vor, so konnte ich mich mit Willi über Menschen freuen, die ihr Herz und ihre Gerechtigkeit noch besaßen und den Mut hatten zu helfen. Das waren Streiflichter der Hoffnung am Rande der Trümmerfelder mit den vielen Toten.

    Das Buch ist so spannend geschrieben, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte und immer mitfieberte. Es ist ein wichtiger Zeitzeugenbericht und eine Mahnung an uns alle, um uns immer vor Augen zu halten, was Kriege aus Menschen machen und wie sie sich auch auf die nachfolgenden Generationen auswirken. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

  8. Cover des Buches Engel des Vergessens (ISBN: 9783442744763)
    Maja Haderlap

    Engel des Vergessens

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Linnea_Draconis
    Fakten:

    Buchtitel: Engel des Vergessens

    Originaltitel: Engel des Vergessens

    Autor: Maja Haderlap

    Verlag: btb

    Buchreihe: /

    Seitenanzahl: 288 Seiten

    ISBN: 978-3442744763

    Preis: 10,00€ Taschenbuch

     

    Inhaltliches:

    Erzählperspektive: eigentlich Ich-Perspektive, allerdings wechselt es auch teilweise zu der dritten Person

    Lesbarkeit: sehr flüssig

    Besonderheiten des Buches: Es gibt keine Kapitel und die Geschichte wird aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben.

     

    Klappentext:

    Maja Haderlap erzählt die Geschichte eines Mädchens, einer Familie und zugleich die Geschichte eines Volkes, der Slowenen in Kärnten. Überaus sinnlich beschwört die Autorin die Gerüche des Sommers herauf, die Kochkünste der Großmutter, die Streitigkeiten der Eltern und die Eigenarten der Nachbarn. Erzählt wird von dem täglichen Versuch eines heranwachsenden Mädchens, ihre Familie und die Menschen in ihrer Umgebung zu verstehen. Zwar ist der Krieg vorbei, aber in den Köpfen der slowenischen Minderheit, zu der die Familie gehört, ist er noch allgegenwärtig. Die Erinnerungen an jene schreckliche Zeit gehören für die Menschen zum Leben wie Gott. Für ihr Romandebüt wurde Maja Haderlap vielfach ausgezeichnet (u.a. Ingeborg-Bachmann-Preis, Bruno-Kreisky-Preis, Rauriser Literaturpreis).

     

    Charaktere:

    Zentral ist das Mädchen, aus dessen Perspektive erzählt wird. Da es sich um einen autobiographischen Roman handelt, handelt es sich bei dem Mädchen um Maja selbst. Sie wächst mit den Geschichten aus der schrecklichen Partisanenzeit während des ersten Weltkriegs auf und lebt mit ihrer Familie in der Grenzregion Kärnten und Slowenien. Sie erzählt von ihrer Großmutter und von deren Zeit im KZ. Die Großmutter ist eine sehr gottesfürchtige Frau, die für alles das richtige Gebet parat hat und de von Maja als eine zentrale Figur beschrieben wird. Mehr als die Hälfte des Buches wird von dieser Person beansprucht. Maja hat zu ihrer Großmutter ein gutes Verhältnis und sucht bei ihr oft Zuflucht, doch als sie auf das Gymnasium geschickt wird, bricht die Zuneigung ihrer Großmutter ab.

    Majas Mutter ist aufopfernd und setzt sich für die Familie ein, auch sie ist sehr gläubig, wenn auch nicht so streng gläubig wie ihre Schwiegermutter. Sie hat Freude an Gedichten und an Gesängen, doch ihr Mann, Majas Vater, macht ihr das Leben durchaus schwer. Er leidet an starken Selbstzweifel und hält die Familie mit seinen Launen ordentlich auf Trab und sorgt für vielerlei negative Stimmungen im Haus. An ihn scheint lediglich Maja heranzukommen, denn von seiner Frau scheint er nicht viel zu halten. Er scheint zwei Gesichter zu haben, denn er ist zum einen selbstmordgefährdet und zum anderen ist er der trinkfeste Geselle, der bei keinem Fest fehlen darf.

    Die Charaktere weisen genug Tiefe auf um mit ihnen mitleiden zu können, auch wenn oft schnell zwischen einzelnen Charakteren gewechselt wird. Man durchlebt, wie Maja der Geist der Vergangenheit zu viel wird und wie sie versucht aus ihrer Familie zu flüchten, nur um dann doch wieder vom Engel des Vergessens eingeholt zu werden.

     

    Inhalt:

    Die Handlung beginnt mit den frühen Kinderjahren von Maja und es wird erzählt, wie ihre Großmutter sich um sie gekümmert hat und zu welchem Verhältnis sie zu welchen Personen steht. Im Laufe der Zeit wird Maja älter und versteht ihre Umwelt besser. Je älter sie wird, umso mehr Geschichten erzählt ihr ihre Großmutter über das KZ und darüber, was sie erlebt hat. Im weiteren Handlungsverlauf besucht Maja das Gymnasium und immatrikuliert. Dieses Thema ist in diesem Buch sehr zentral, ebenso wie das Thema der Partisanen. Maja lernt erst im fortschreitenden Alter, dass sie die Vergangenheit nie gänzlich abstreifen kann.

    Die Handlung verläuft parallel zum Heranwachsen des Mädchens. Die Autorin hat einen sehr ruhigen und gemessenen Erzählstil, der sehr mitreißend ist. Sie legt besonders auf die Charaktere großen Wert. Auffallend ist, dass die Geschichte durchwegs im Präsens gehalten ist und nur durch ein Futur Abwechslung erlebt. Durch die gewählte Zeitform werden die Erzählungen intensiviert und treten genauer ins Gedächtnis.

    Dass dieser Roman den Bachmannpreis 2011 gewonnen hat, ist kaum verwunderlich. Auch die Thematik Kärnten/Slowenien ist aktuell. Ein tolles Leseerlebnis, das literarisch hervorragend gelungen ist.

     

    Cover:

    Das Cover ist sehr schlicht gehalten und erinnert mich an das Haus, in dem sich die meisten der Erzählungen abspielen. Die Hausmauer wirkt alt und weist darauf hin, dass es sich um keine moderne Geschichte handelt, sondern, dass die Erzählzeit in der Vergangenheit angesiedelt ist. Die Schriftart passt gut zum Hintergrund und die rote Titelfarbe hebt sich gut vom hellen Cover ab. Ein gelungenes Cover, das zum Buch passt.

     

    Empfehlenswert: Ja, dieses Buch ist sehr zu empfehlen.


    Diese Rezension erschien ebenfalls hier:

    http://lesedrachen.blogspot.co.at/2017/11/engel-des-vergessens.html

  9. Cover des Buches ... trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager (ISBN: 9783328102779)
    Viktor E. Frankl

    ... trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager

     (112)
    Aktuelle Rezension von: mymagicalbookwonderland

    Rezension


    Buchname: ... trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager

    Autor: Viktor E. Frankl 

    Seiten:  192 (Print) 

    Fromat: als Print, Hörbuch und Ebook erhältlich 

    Verlag: ‎Penguin Verlag; Erstmals im TB Edition (9. Juli 2018) 

    Sterne: 5


    Cover:

    Das Cover ist richtig schön gestaltet worden. Der Buchtitel steht in dunklen bzw blaufarbenen Buchstaben im mittleren Bereich. Man kann einige Pusteblumen Samen bzw Blüten auf dem Cover erkennen.  Auf dem ersten Blick ist das schon mal sehr ansprechend. 


    Klappentext: (aus Amazon übernommen)



    »Leben heißt letztlich eben nichts anderes als: Verantwortung tragen [...] für die Erfüllung der Aufgaben, die jedem einzelnen das Leben stellt.« (Viktor E. Frankl)

    Mit 35 Jahren kam der österreichische Psychiater Viktor E. Frankl in ein Konzentrationslager. In den Jahren der Gefangenschaft lernte er, wie Menschen mit unvorstellbarem Leid umgehen und wie es selbst an Orten größter Unmenschlichkeit möglich ist, einen Sinn im Leben zu sehen. 

    Nach der Befreiung verfasste er in nur neun Tagen diesen bewegenden Erfahrungsbericht über seine Erlebnisse in den Konzentrationslagern Theresienstadt, Auschwitz und Türkheim. 

    In den folgenden Jahrzehnten wurde das Buch zum Klassiker der Überlebensliteratur, Generationen von Leserinnen und Lesern finden darin Trost und Orientierung. In über fünfzig Sprachen übersetzt, bietet es eine faszinierende und auch heute noch tief bewegende Erkundung der menschlichen Willenskraft.



    Schreibstil:

    Der Schreibstil des Autors ist total flüssig, liest sich super und ist sehr leicht verständlich. 



    Meinung:


    !!!! Achtung !!! Könnte Spoiler erhalten!!!


    Mir hat  „... trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“ von Viktor E. Frankl sehr gut gefallen. Ich fande es sehr inspirierend zu Lesen, wie der Autor trotz seines Leides im Konzentrationslager versucht, den Sinn des Lebens zu finden. Das hat mich persönlich total ja berührt, mitgenommen aber auch Hoffnung und Kraft gegeben, dass man auch in seiner persönlich schlimmsten Krise, was Schönes entdecken kann. Das Eben nicht alles nur tiefschwarz ist.. Natürlich erzählt der Autor in diesem Buch viel, was er im KZ erlebt hat und was nach seiner Befreiung passiert ist. Was er nicht nur körperlich durchlitten hat, sondern wie sehr seine Psyche dabei gelitten hat. Besonders spannend fande ich die Tatsache, dass der Autor selbst Psychiater ist. Und wie er aus therapeutischer Sicht alles erlebt hat. Dass das alles Falsch war, darüber brauchen wir uns definitiv nicht unterhalten. Was mich so fasziniert hat den Buch hat, dass es total über das seelische Leid des Autors und seinen Mithäftlingen geht. Und das geht definitiv sehr an die Substanz!! Vorsicht Triggerwarnung !!. Nichtsdestotrotz fande ich das Buch sehr Mut machend. Das man Mut zum Leben hat, obwohl man schreckliches erlebt hat. Mir hat „... trotzdem Ja zum Leben sagen“ richtig gut gefallen, wo wir uns alle eine Scheibe abschneiden können, trotz Schicksalsschläge aller Art, das Leben zu genießen und den Mut zum Leben haben. 


    Fazit:


    Tolles Buch, dass einen Hoffnung und Mut in den dunkelsten Stunden gibt.


  10. Cover des Buches Ikone (ISBN: 9783426629680)
    Neil Olson

    Ikone

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Karin_Kehrer
    Griechenland 1944: In der Kirche eines kleinen Bergdorfs wird die angeblich wundertätige uralte Ikone der Heiligen Mutter Gottes von Katarini aufbewahrt. Das kostbare Kleinod verschwindet spurlos.Sechzig Jahre später taucht sie plötzlich in New York im Nachlass eines Schweizer Bankiers auf. Eine gnadenlose Verfolgungsjagd beginnt, denn es gibt einige Interessenten für das wertvolle Kunstwerk.
    Eine angeblich wundertätige Ikone, ihr geheimnisvolles Verschwinden und die Jagd nach dem Kunstwerk, als es plötzlich wiederauftaucht – das alles wären durchaus Zutaten zu einem spannenden Thriller.
    Leider entpuppt sich die Geschichte eher als Familientragödie mit Verrat und nie eingestandener oder aufgearbeiteter Schuld. Eine etwas halbgare Liebesgeschichte begleitet die Handlung, die leider durch ausufernde und zum Teil nichtssagende Dialoge noch mehr verwässert wird.Viel Innenschau der Charaktere bremst ebenfalls das Tempo. Erst im letzten Teil gewinnt die Handlung etwas an Fahrt, aber bis dahin braucht der Leser viel Geduld!Zahlreiche Fehler trüben zudem den Lesegenuss, wie z.B. falsche Namen und unrichtiger Gebrauch des Konjunktivs.Wer hier – wie auf dem Cover suggeriert – einen temporeichen, spannenden Thriller erwartet, wird ziemlich enttäuscht. Wer sich auf eine doch atmosphärisch dichte Familiengeschichte einlassen möchte, kann durchaus zum Teil auf seine Kosten kommen.

  11. Cover des Buches Der Überläufer (ISBN: 9783455016826)
    Siegfried Lenz

    Der Überläufer

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Izabelle_Jardin
    Ausgesprochen schwierig, diesem posthum veröffentlichten Lenz'schen Frühwerk gerecht zu werden! Ich oute mich als treuer Leser. Seien es die Kurzgeschichten, die ich mir immer mal wieder zwischendurch zum Vergnügen gönne, seien es die großen Romane ... stets begeistert mich vor allen Dingen: Die Sprache!
    Auch hier realisiert man, es ist ein typischer Lenz. Sprachlich ein Genuss. Wie immer. Es bleibt dem Leser schon die Spucke weg, was er, wie er schreibt, wenn beispielsweise ein Projektil in einen menschlichen Schädel dringt ...
    Aber ich muss ehrlich sein. Der Überläufer bleibt bei aller zweifellos vorhandenen Qualität, bei allen so typischen Feinheiten, welche Beobachtung nicht nur sichtbar, sondern spürbar macht, doch ein wenig zurück. Mag sein, dass es unfair ist, dieses Buch mit "nur" 4 Sternen zu bedenken, denn Lenz ist eben Lenz. Mag sein, es liegt daran, dass ich den "Überläufer" so sehr als "Männerbuch" empfunden habe, und bisweilen schmerzhaft den Kopf einzog, wenn die geschilderte Brutalität und Unausweichlichkeit allzu starke Schläge in die Magengrube versetzte.
    Es ist, wie es ist. Mein Favorit bleibt "Es waren Habichte in der Luft".
    Dennoch hätte ich es bereut, diesen letzten, obzwar eigentlich zweiten Lenz nicht gelesen zu haben.
  12. Cover des Buches Bella Ciao (ISBN: 9783257245615)
    Raffaella Romagnolo

    Bella Ciao

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Pistache

    Giulia wächst in ärmlichen Verhältnisse Ende des 19. Jahrhundert in einem italienischen Dorf auf. Das Leben ist hart, sie leidet an Hunger und ungerechten Lebensbedingungen. Während Giulia in ihrer zerrütteten Familie keinen Trost findet fühlt sie sich bei ihrer Freundin Anita und deren Familie aufgehoben und findet Halt. Bis sie nach einer schmerzhaften Entdeckung in die USA flüchtet. Fast fünfzig Jahre später kehrt sie zurück in ihr Heimatort. Die Ereignisse werden rückblickend erzählt.

    Raffaella Romagnolo verbindet das Schicksal der Freundinnen mit einer differenziert dargestellten Geschichte auf den beiden Kontinenten. Sie wechselt die beiden Lebensgeschichten Kapitel für Kapitel in einem nachvollziehbaren Tempo ab. Dabei entsteht automatisch eine Gegenüberstellung von Europa und den USA und es erlaubt dem/der Leser/in in die historische Geschehnisse und wirtschaftlichen Entwicklungen einzutauchen.

    Die Lebensbedingungen und politischen Umstände kurz vor dem 1. Weltkrieg bis und mit nach dem 2. Weltkrieg wurden von der Schriftstellerin sehr genau recherchiert. Ein Lesevergnügen der besonderen Art, konnte ich doch mit der Fiktion, wie nebenbei mein historisches Wissen, auffrischen.

    Angesichts der schieren Fülle an Figuren fiel es mir aber leider schwer, eine besondere Nähe zu einer oder mehreren von ihnen zu entwickeln. Zudem wurde ich irgendwann, den im Roman zu viel Raum einnehmenden Kriegsjahren, überdrüssig.

    Dennoch: Bella Ciao ist ein interessanter Roman über Italien und die italienische Diaspora in den USA in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sprachlich auf hohem Niveau, mit zwei ausgesprochen starken Frauenfiguren, die mich überzeugten.

  13. Cover des Buches Das Labyrinth des Fauns (ISBN: B07VFBM6T4)
    Cornelia Funke

    Das Labyrinth des Fauns

     (54)
    Aktuelle Rezension von: a_buecherwurm


    Ich möchte voranstellen, dass ich weder Buch noch Film vorher kannte. Die Geschichte ist toll gelesen und die dunkle, finstere Stimmung kommt definitiv an. Es wird sehr dramatisch, detailliert und anschaulich erzählt.
    Seine bisherigen Erfahrungen aus Kinderbüchern mit Cornelia Funke, sollte man bei dieser Geschichte weglegen. Hier darf man nichts lockeres, lustiges, gut gelauntes erwarten, wie bei den Wilden Hühnern, etc. Düster, mysteriös, gruselig, brutal … empfing es mich. Man sollte wissen, dass es sich um den spanischen Bürgerkrieg, verbunden mit märchenhaften Auszügen, handelt. Insgesamt geht es schon ordentlich zur Sache und es ist nicht gerade leicht zu verdauende Kost. In die Kategorie Kinder- und Jugendbuch hätte ich dieses Werk aufgrund seiner Brutalität und Grausamkeit nicht eingestuft. Man sollt schon starke Nerven mitbringen.

  14. Cover des Buches Tod in den Anden (ISBN: 9783518736357)
    Mario Vargas Llosa

    Tod in den Anden

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania
    Korporal Lituma wurde tief ins Hochland der peruanischen Anden geschickt, um dort gemeinsam mit seinem Helfer Tomás das Verschwinden von drei Männern aufzuklären. Doch niemand will helfen, keiner sagt irgendetwas, obwohl Lituma sicher ist, dass die Bewohner mehr wissen, als sie sagen. Stattdessen müssen Lituma und Tomás sich mit Aberglaube, Mythen und Ritualen der Inkas herumschlagen.
    Die Bücher von Llosa, die ich vorher gelesen habe, haben mir alle auf ihre Art gefallen. Dieses jedoch war ein wildes Durcheinander ohne wirkliche Übergänge. Plötzlich befand man sich in einer der Geschichten, die Tomás erzählt. Nur ein Satz im Hier und Jetzt und dann eine völlig andere Erzählung Tomás'. Ein wirklicher Kriminalfalls war es allerdings auch nicht und am Ende war ich nicht einmal sicher, ob überhaupt irgendwer verschwunden ist.
    Vielleicht in einem typischen, südamerikanischen Stil, da fällt mir wieder ein, warum ich Schwierigkeiten mit südamerikanischen Schriftstellern habe, konnte ich doch leider recht wenig damit anfangen. Nur die Atmosphäre und Gepflogenheiten dieser Länder werden deutlich.
  15. Cover des Buches Der Tunnel (ISBN: 9783038860013)
    Erich F. Lercher

    Der Tunnel

     (1)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint

    Nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Jugoslawien bekam der Loiblpass - ein seit Jahrhunderten sehr wichtiger Übergang über die Karawanken - eine immense militärstrategische Bedeutung. 

    Schon 1560 gab es hier den ersten Tunnel. Im 17. Jahrhundert plante man einen neuen Tunnel...es scheiterte aber an den Kosten. Erst im September 1942 initiierte der Kärntner Gauleiter Rainer erfolgreich den Bau eines neuen Tunnels. Es sollte jedoch bis Juni 1943 dauern, ehe wirklich durch die Heranschaffung von 330 Deportierten aus dem KZ Mauthausen mit den Grabungsarbeiten begonnen werden konnte.

    Der Autor Erich Lercher recherchierte jahrzehntelang über das Zwillings-KZ von Mauthausen am Loiblpass. Ein Lager befand sich im Süden in Sveta Ana pod Ljubeljem und das nördliche Lager auf österreichischer Seite im Gemeindegebiet von Windisch Bleiberg. Seine Nachforschungen führten ihn auf der Suche nach Überlebenden aus diesen Lagern durch Europa und bei den Gesprächen mit diesen von enormen Überlebenswillen geprägten Menschen tauchte immer wieder ein junges Mädchen namens Jelena auf. Ein 19jähriges Mädchen aus Assling, die zum Kanzleidienst auf den Loiblpass entsandt wurde.

    Dieser Jelena Sumi, den die KZ-Häftlinge den "Engel vom Loiblpass" nannten, wird nun ein kleines Denkmal mit diesem Roman gesetzt: Tagsüber schmuggelte sie direkt unter den Augen der brutalen SS-Lageraufsicht unter Einsatz ihres Lebens Essen und Nachrichten zu den Internierten. Abends verteilte sie Flugblätter der Partisanen am Gelände und rettete somit Hunderten das Leben oder bestärkte sie dadurch in deren Überlebenskampf.

    Es wird aber auch von Janko Tisler, der als Zivilarbeiter der "Universale Bau AG" auf dem Gelände arbeitet, erzählt und welcher sich in Jelena verliebt. Er geht in den Widerstand und arbeitet gemeinsam mit Jelena gegen die Besetzer.

    Das unglaubliche Leiden, die Misshandlungen, Folterungen und das Arbeiten bei jeder Witterung im Stollen unter Entbehrung anständiger Verpflegung und geeigneter Kleidung wird in der Person des aus Sibenik in Kroatien stammenden und von Marseille über Mauthausen in das Südlager gebrachten Boijan Milanovic sehr eindringlich dargestellt.

    Lercher bedient sich in diesem Roman der sehr harten "Knastsprache", welche die Grauen, die die SS-Lagerkommandanten und Kapos - allen voran der abstoßende homosexuelle Sadist Max Skirde - an den ausgeschundenen und ausgehungerten Häftlingen verüben, beim Lesen spürbar machen. Der Terror, die Giftspritzen, die Boxschaukämpfe und die mit Saufgelage der SSler verbundenen Leichenverbrennungen treiben einem manch Träne ins Auge.

    Im Dezember 1943 erfolgte der Durchbruch... am 7. Mai 1945 die Selbstbefreiung der 950 Insassen. 

    Was den Roman zusätzlich so beklemmend und traurig macht, ist die Weiterführung der Geschichte der handelnden Personen durch den Autor bis herauf in die Jetztzeit. Die Prozesse in Klagenfurt und wie sich die Nazischergen dank guter Anwälte oder des im Stillen noch immer lebendigen Gedankengutes der Geschworenen bei der Urteilsfindung aus ihrer Verantwortung retten konnten und teilweise bis zu ihrem Tod hohe Ämter und angesehene Arztpraxen (der Lagerarzt, der Häftlinge mittels Injektion von Benzin ins Herz zu Tode brachte, wurde Leiter des größten Krankenhauses im Bundesland Kärnten und betrieb eine gut ausgelastete Privatpraxis) bekleideten sind genauso beschämend wie der Jörg Haider-Wahn und die Unfähigkeit meiner Landsleute, Geschichte aufzuarbeiten und Tatsachen anzuerkennen. Während es auf slowenischer Seite eine beeindruckende Gedenkstätte des Lagers gibt, muss hier auf österreichischer Seite noch immer drum gekämpft werden, endlich die Reste des Lagers zu schützen und zu betreuen. 

    Ein Zeitdokument, welches mich nun jedes Mal, wenn ich durch den mehr als 1560 m langen Tunnel fahre, frösteln lässt. Ein Dokument über die erstaunliche diabolische Fähigkeit des Menschen, seinesgleichen Grausamtes und Unwürdigenstes anzutun. Ein Buch über ein Grauen, welches sich aktuell immer noch findet. Obwohl solche Bücher aufrütteln und mahnen, diesen antiquierten stupiden Gedankenkonstrukten endlich abzuschwören, feiert die Idiotie im 21. Jahrhundert fröhliche Urständ. Aber dieser Roman gibt auch Hoffnung: Er beschreibt auch, wozu ein menschlicher Geist fähig ist. Welche Grenzen er körperlich wie mental zu überwinden vermag. Wie ein bißchen Selbstcourage und aufrichtige Nächstenliebe eines jungen Mädchens vielen Todgeweihten das Leben rettete... Man sollte den "Engel" für sich als Vorbild nehmen.

    Eine klare Leseempfehlung für Menschen mit Interesse an diesem sooo dunklen Kapitel unserer Geschichte.


  16. Cover des Buches Wolfsherz (ISBN: 9783404166572)
    Wolfgang Hohlbein

    Wolfsherz

     (249)
    Aktuelle Rezension von: Legra

    Ich hatte von diesem Buch mehr erwartet!!

    Das Buch war zu langatmig und langweilig, eigentlich hatte ich schon überlegt es weg zu packen. Die Charakters waren zum Teil nervig und ihre Handlungen nicht nachvollziehbar. Bei dem Schreibstil hätte man vieles kürzen können. Was mich vor allem genervt hat war der Mann, Stefan.

    Seine Handlungen waren nicht nachvollziehbar, sowie auch seine Frau. Am Ende sollte es einen großen Kampf geben, ich bin enttäuscht. Der Kampf war einfach nur unrealistisch.

    Ich hoffe, die anderen Bücher von diesem Autor sind besser als dieses Buch.

  17. Cover des Buches Der Schrei nach Leben (ISBN: 9783442123520)
    Martin Gray

    Der Schrei nach Leben

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein unglaubliches Buch!! Mit Gänsehautgarantie... Ein Lehrstück in Menschlichkeit und Überlebenswille... Ein Buch, welches noch lange nachhallt... Eines von den Büchern, die sich nie vergessen lassen und die noch lange in einer gewissen Form präsent bleiben.... Unglaublich, welche Grausamkeiten und welche Schicksalschläge ein einzelner Mensch ertragen kann. Der Schrei nach Leben von Martin Gray hat mich sehr bewegt und berührt, es las sich beinahe wie ein Heldenepos. Am Ende war ich nach der Lektüre völlig fertig, ausgelaugt, mehr als nachdenklich gestimmt. Ein ganz großes Buch über den Überlebenswillen und darüber, wieviel Schicksalschläge ein einziger Mensch ertragen kann. Dies Buch wandert auf den Stapel meiner absoluten Lieblingsbücher und derer, die etwas ganz Besonderes sind. Und ich hatte einen eigenartigen Gedanken gepaart mit einer sehr sehr tiefen Scham darüber, wozu Menschen fähig sind und welche unvorstellbare Gewalt die Nazis entwickelten. Mein Gedanke: Wie kann man mit dem Wissen um die Geschehnisse weiterleben? Und zwar weiterleben als Leser, als Mensch, als Wesen mit allumfassener Liebe zu Allem und Jedem in diesem Universum? Danke Mietek! Ich empfinde Respekt vor deinem Leben und deiner Kraft!! Und Demut. Dankbarkeit.
  18. Cover des Buches Stillbach oder Die Sehnsucht (ISBN: 9783423142908)
    Sabine Gruber

    Stillbach oder Die Sehnsucht

     (10)
    Aktuelle Rezension von: wauzele
    Gutes Buch das nochmal zum Nachdenken anregt. Viel Geschichte reingepackt. Vielleicht etwas zu konstruiert.
  19. Cover des Buches Der italienische Garten (ISBN: 9783453358584)
    Alyson Richman

    Der italienische Garten

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Reading_Love

    ~ Klappentext ~
    Portofino 1943: Mitten im Krieg geht eine junge Frau von Bord eines Schiffes. Die Deutschen halten den malerischen Küstenort besetzt und lassen Elodie nicht mit ihren gefälschten Papieren passieren. Doch in letzter Sekunde gibt ein fremder Mann sie als seine Cousine aus und rettet sie. In seinem Haus auf den Klippen gewährt ihr Angelo zuflucht. Aber Elodie kann niemanden trauen, denn ihr Geheimnis würde nicht nur sie das Leben kosten ...


    ~ AUTORIN ~
    Alyson Richman ist amerikanische Bestsellerautorin und hat schon mehrere Romane verfasst, die in achtzehn Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren kindern auf Long Island, New York. Der italienische Garten ist ihr erster Roman im Diana Verlag.

    ~ MEINUNG/ FAZIT ~
    Das erste Buch dieser Autorin aus dem Diana Verlag und das erste was ich lese von ihr. Und ich bin positiv überzeugt. Der Schreibstil ist einfühlsam sowie auch intensiv. Eine tragische und sehr emotionale Geschichte zur Kriegszeit. Hier werden auch die Figuren sehr hervorgehoben und ihre Verhältnisse zueinander sehr gut beschrieben. Auch kriegt man hier einen Einblick, wie es den menschen um 1943 rum ergangen ist. Ich musste an so manchen Stellen das Buch aus der Hand legen und erst mal eine kleine Pause einlegen, um die Geschehnisse zu verarbeiten. Eine ziemlich harte Zeit und der Kampf ums überleben, wenn man verfolgt wird.

    Dieses Buch bekommt 4 von 5 Sternen.

  20. Cover des Buches Zorn der Lämmer (ISBN: 9783839228715)
    Daniel Wehnhardt

    Zorn der Lämmer

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Calypso19

    Dass selbst beinahe 78 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und damit dem Ende der unaussprechlichen Verbrechen, die im Namen des deutschen Volkes an allen Menschen, die dem Unrechtssystem ein Dorn im Auge waren, allen voran an sechs Millionen Juden verübt wurden, immer noch Aufarbeitung stattfindet, in Form von Foren, vor allem aber in der Literatur, ist bezeichnend. Und wichtig! Wider das Vergessen! Auf dass sich die Geschichte nie, niemals wiederholen möge! Dass dem aber dennoch so ist, so viele Versuche der Aufarbeitung ein Volk, in dem die Vergesslichkeit längst wie ein böses Virus umgeht, auch gemacht werden, ist eigentlich unbegreiflich und, wie ich es auch drehe und wende, scheint mit der im Menschen angelegten Gewaltbereitschaft verknüpft zu sein. Das Dritte Reich mit all seinen Implikationen war nicht das erste seiner Art, Völkermorde gab es seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte und gab es auch nach dem Ende des von den Deutschen angezettelten Krieges unzählige Male, bis auf den heutigen Tag, ob in Vietnam, Kambodscha, dem Kongo, in Burundi, Sri Lanka, Afghanistan, Chile oder auf dem Balkan. Kaum vorstellbar, dass nun auch noch ein als so hoch entwickelt geltendes Land wie Russland mitten in Europa Kriegsverbrechen begeht, die nach dem gleichen Prinzip ablaufen, ebenso grausam, wie die von den Nazis verübten!

    Aber kommen wir zu Daniel Wehnhardts hier zu besprechendem Roman mit dem bezeichnenden Titel „Zorn der Lämmer“! Ein, um es vorwegzuschicken, ganz hervorragendes Buch, sorgfältig und gründlich recherchiert, mitreißend geschrieben und so spannend, wie es nur wirklich gute Kriminalromane sein können. Mit einem Unterschied freilich: es erzählt eine wahre Geschichte, natürlich mit den Mitteln eines Romans, also auch mit erfundenen Elementen, fiktiven Dialogen, dramaturgisch passenden Versatzstücken, die, so will mir scheinen, von der Wirklichkeit jedoch nicht weit entfernt sein dürften. Um zum eigentlichen Thema zu kommen, nämlich der Geburtsstunde der jüdischen Untergrundorganisation Nakam, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, gnadenlos Rache zu üben nicht nur an denjenigen, die aktiv an der Massenvernichtung beteiligt waren, sondern gar am gesamten deutschen Volk, das durch sein Stillhalten, sein Schweigen, sein Nichteingreifen das Grauen überhaupt erst ermöglicht hatte, geht der Autor zurück ins Jahr 1943, als die Endlösung bereits beschlossene Sache war und nur eine Frage der Zeit, bis das von den Nazis besetzte Europa 'judenfrei' wäre. Und das tut er völlig zu Recht, denn ohne diese intensiv und schonungslos erzählte Vorgeschichte wäre die Bildung der Nakam kaum nachzuvollziehen. Man muss wissen, was den Protagonisten des Romans, Abba Kovner, Vitka Kempner, Rozka Korczak und Leipke Zinkel, um nur die wichtigsten historischen Personen zu nennen, angetan wurde – ihre Familien fielen samt und sonders der Mordlust der Deutschen zum Opfer -, und was sie selbst im Ghetto der litauischen Hauptstadt Wilna und später, als unerbittliche Partisanen, in den sumpfigen Wäldern von Rudnik, als auch im KZ (Leipke) erlebt und erlitten haben, um, wenn auch nur ansatzweise, ihre Beweggründe, eine so umfassende Rache nehmen zu wollen, verstehen zu können!

    Aber auch die nicht direkt mit Abba und seiner Truppe in Verbindung stehenden, aber ungemein wichtigen, stets kurzen, aber zutiefst bestürzenden, tief unter die Haut gehenden Szenen, allesamt historisch belegt, die, immer aus dem Blickwinkel einer fiktiven Person, meist eines jungen Mädchens oder einer jungen Frau, von denen niemand das jeweilige Massaker, das sich anbahnte, überleben würde, immer wieder eingestreut werden, lassen den späteren Rachegedanken der Überlebenden beinahe zu dem eigenen werden.Wann immer der Autor zu diesem erschütternden, den Leser involvierenden, oft genug zum Weinen bringenden Stilmittel greift, ist der Roman am stärksten, denn dann wird die zeitliche, räumliche und emotionale Distanz aufgehoben, einfach ausgehebelt und niedergerissen, dann ist es gar, als wäre man viel mehr als nur ein unbeteiligter Leser und damit irgendwie auch Zuschauer. Man möchte eingreifen, die Mörder stoppen – und selbst zum Mörder werden...

    Ja, der Gedanke an Rache, die Gerechtigkeit damit in die eigenen Hände zu nehmen, ist nicht fern! Aber kollektive Rache? Ein Auge für ein Auge, ein Zahn für ein Zahn oder, wie der unversöhnliche Abba Kovner es forderte, ein Leben für ein Leben? Nach Kriegsende denken freilich nicht alle wie er. Die überlebenden Juden hatten andere Sorgen, denn obwohl ihnen von den Nazis nun keine Gefahr mehr drohte, waren sie nach wie vor in ihrer osteuropäischen Heimat unerwünscht und die neuen Besatzer, die Russen, trachteten ihnen sogar nach dem Leben. Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung waren bei ihnen ja seit Jahrhunderten gang und gebe! Also betätigten sich Abba und Vitka zunächst einmal als Fluchthelfer – Palästina, das Gelobte Land der Bibel, war das Ziel! Doch dort Einlass zu finden war das nächste Problem – auch über diese unerfreulichen Aspekte lesen wir in Daniel Wehnhardts Roman, und sie dürften denjenigen, die Leon Uris Mammutwerk 'Exodus' kennen, geläuftig sein!

    Während Leipke nach der Befreiung der KZs durch die Alliierten weiterhin interniert war (und dies, so unglaublich es auch klingt, in den selben Baracken, in denen er unter den Nazis täglich in höchster Lebensgefahr schwebte!) und Abba und Vitka noch in Deutschland waren, mit nächstem Ziel Italien, war es Rozka gelungen, direkt nach dem Einmarsch der Russen ins heimische Litauen nach Palästina zu gelangen und hatte es sich dort zur Aufgabe gemacht, Zeugnis zu geben von dem Völkermord – in meinen Augen die einzige Möglichkeit der Verarbeitung des Unaussprechlichen, gleichzeitig eine Mahnung und eine Aufklärung, auf dass sich so etwas nicht wiederholen möge. Es war dies eine Angst, die die allermeisten Überlebenden des Holocaust noch lange mit sich herumtrugen, wenn sie sie denn zu ihren Lebzeiten jemals loswurden, und auch ein Grund, so schnell wie möglich europäischen Boden zu verlassen. Gegen ihren Willen und trotz ihrer Skepsis gelang es dem charismatischen Abba, der schließlich auch in Palästina eintraf, die ehemalige Kampfgefährtin und Geliebte zur aktiven Mitarbeit zu bewegen.

    Der Plan stand schon fest, besser die beiden Pläne: Plan A sah vor, das Trinkwasser in Deutschland zu vergiften und Plan B, der dann schließlich auch ausgeführt wurde, die etwa 30000 Kriegsgefangenen im US-amerikanischen Gefangenenlager Nürnberg-Langwasser, allesamt Nazis und SS-Leute, mit arsenversetztem Brot zu vergiften. Ein Segen, dass, durch massive Intervention hochrangiger Israelis und der Inhaftierung Abbas, weder der eine noch der andere – bei aller Sympathie mit Kovner und seinen Getreuen - teuflische Plan glückte! Keinem wäre gedient gewesen, wäre es anders gekommen. Die Juden hätten sich auf die gleiche Stufe gestellt wie ihre Peiniger, ihre Toten wären nicht wieder lebendig geworden – und einen israelischen Staat würde es, so kann man annehmen, bis heute nicht geben. So aber, und da lassen wir am Ende des Romans, das im Jahre 2003 spielt, der inzwischen über 80jährigen Vitka Kempner, die ihren Mann Abba um 25 Jahre überlebte und der Israel zur Heimat geworden war, das Wort, ... denn 'welche größere Rache an Nazi-Deutschland könnte es geben als einen eigenen jüdischen Staat?'. Und sie endet mit den versöhnenden Worten: 'Und ich bin sicher: Das würden auch unsere Familien so sehen.'

  21. Cover des Buches Zypressenmond (ISBN: B00JT8YX66)
    Eva Völler

    Zypressenmond

     (13)
    Aktuelle Rezension von: schafswolke
    Sophia ist eine leidenschaftliche Krankenschwester und sie arbeitet öfters bei ihrem Onkel Giovanni Scarletti. Einzig ihre Vater Roberto missbilligt ihre Arbeit und sieht sie viel lieber an seiner Seite auf dem Gut La Befana. Doch die Zeiten im Zweiten Weltkrieg sind für alle nicht leicht und Roberto muss sich eingestehen, das Sophia als Krankenschwester gebraucht wird und findet eine Lösung, die für beide Seiten zufriedenstellend ist.

    Mit dem deutschen Soldat Richard kommt langsam auch der Krieg nach La Befana. Als Richard dort verletzt wird, kümmert sich Sophia um ihn und die beiden beginnen sich in einander zu verliebem. Doch Richard ist immer noch verheiratet und weiß nicht, wie er mit diesem Geheimnis umgehen soll.

    Und dann ist da noch Elsa mit der Roberto eine verhängnisvolle Affäre anfängt. Was harmlos beginnt, hat verherende Folgen mit denen keiner gerechnet hat.

    "Zypressenmond" ist der erste Teil der "Toskana-Saga" von Eva Völler. Ich kenne zwar die anderen Bücher nicht, aber es gibt bei diesem Buch ein in sich geschlossenes Ende. Man wird also nicht "alleine" gelassen, was ja durchaus bei mehrteiligen Büchern vorkommen kann.

    Das Buch führt einen nach Italien und zeigt wie auch ein friedliches Landgut nicht vom Krieg verschont wird. Man lebt und leidet mit den Personen und auch die Ort werden bildhaft beschrieben.

    Für "Zypressenmond" gibt es von mir 4 Sterne!
  22. Cover des Buches Der Wald der toten Seelen (ISBN: 9783688110896)
    Carla Banks

    Der Wald der toten Seelen

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28
    Die Historikerin Helen Kovacs wird bei Recherchen in einer alten Bibliothek ermordet. Der Hausmeister der Bibliothek Nick Garrick gerät unter Tatverdacht. Faith Lange, eine Jugendfreundin von Helen stösst bei der Überarbeitung der Unterlagen von Helen auf rätselhafte Notizen auf die sie sich zunächst keinen Reim machen kann. Und dann ist da noch der Journalist Jake Denbigh, der sich ebenfalls für die Thematik von Helens Ausarbeitung interessiert. Letztendlich führen alle Hinweise nach Weißrussland zu Zeiten des zweiten Weltkriegs.
    Meinen persönlichen Eindrücken vorausschicken möchte ich die Information, dass es sich bei der Autorin Carla Banks um ein Pseudonym für Danuta Reah handelt. Von Danuta Reah hatte ich schon zwei sehr gute Thriller gelesen und war daher von diesem Werk mehr als enttäuscht, ich hatte es mir als einen "Reah" besorgt. Als Begründung, warum "Der Wald der toten Seelen" unter einem Pseudonym veröffentlicht wurde, gibt die Autorin an, dass dieses Buch sich sehr von den andren Büchern unterscheiden würde. Dem kann ich nur zustimmen. Es hat so gar nichts von den Spannungsromanen die ich von Frau Reah kannte.

    Letztendlich kommt hier die Thrillerhandlung absolut zu kurz. Dafür wird sehr stark auf die Vorgänge im Weißrussland zu Zeiten des zweiten Weltkriegs eingegangen wo dieses Land fürchterlich unter dem mehrfach wechselnden Terror der Stalinisten und der Nazis zu leiden hatte. Diese vielen Einschübe der Vergangenheit machen das Buch schwer lesbar. Natürlich wird auch auf die Verbindungen in die Gegenwart eingegangen, die die damaligen Taten aus Kollaboration, Kriegsgräueln und Rache hervorgebracht haben. Daraus entwickelt die Autorin Familiendramen, die dann letztendlich doch wieder eine Verbindung zum Ausgangsmord herstellen. 


    Wer so etwas mag, der soll es lesen. Mir hat es nicht gefallen.



  23. Cover des Buches Die Toten im Schnee (ISBN: 9783492302869)
    Giuliano Pasini

    Die Toten im Schnee

     (23)
    Aktuelle Rezension von: lievke14
    Auf einem Hügel in dem kleinen Bergdorf Case Rosse werden drei Leichen entdeckt. Hier in dem kleinsten Kommissariat Italiens waltet Roberto Serra seines Amtes und stößt bei seinen polizeilichen Ermittlungen auf unerbittliches Schweigen der Dorfbewohner, denn mit seinen Nachforschungen gräbt er tief in der Vergangenheit des Dorfes und weckt Erinnerungen, die für immer vergessen sein sollten.... Roberto Serra, stv. Kommissar hat sich extra in den hintersten Winkel des Appenins versetzen lassen, um seine eigene Vergangenheit zu vergessen und um endlich Ruhe zu finden. Die drei Toten im Schnee lassen dies jedoch nicht zu. Als Zugezogener hat es Roberto eh nicht leicht in dem verschlafenen Nest akzeptiert zu werden. Jetzt richtet sich jedoch das geballte Misstrauen der Einwohnerschaft Case Rosses gegen den Polizeibeamten. Unerwartete Hilfe bekommt er allerdings von einer jungen Ärztin, von der er dachte, dass er sie vor vielen Jahren aus seinem Leben verbannt hatte. Nun kreuzen sich ihre Wege erneut.... Dieser Kriminalroman spielt in zwei Zeitebenen...zum einen in der Gegenwart...zum anderen während des 2. Weltkrieges mitten in den Wirren der deutschen Besatzung in Italien. Die Story an sich ist sehr interessant gestaltet; auch passt das Setting hervorragend zu der Geschichte. Leider empfand ich den Schreibstil reichlich gewöhnungsbedürftig...liess dieser zu keiner Zeit Spannung aufblitzen. Auch konnte ich mit dem sehr eigentümlichen Gesundheitsproblem, oder der Gabe des Protagonisten (je nach dem man diesen Bewusstseinszustand nennen will) wenig anfangen, kam mir dieser doch ziemlich unglaubwürdig vor. Im großen und Ganzen bot "Die Toten im Schnee" eine gute, wenn auch inhaltlich schwer verdauliche Unterhaltung. Dem Leser werden viele Hintergrundinformationen über das besetzte Italien um 1945 geliefert. Das Grauen des Kriegsgemetzels wird schonungslos dargestellt. Jedoch bleibt die Umsetzung der Geschichte stilistisch weit hinter dem Inhalt zurück. Schade, hier wäre sicher mehr möglich gewesen, um den Leser zu fesseln.
  24. Cover des Buches Ich, das Soldatenkind (ISBN: 9783426777992)

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