Bücher mit dem Tag "patagonien"
29 Bücher
- Roger Willemsen
Die Enden der Welt
(88)Aktuelle Rezension von: Anne_B_Wie ihr schon nach dem von mir vergebenen Titel erkennen könnt, fand ich das Buch langweilig. Ich habe nur die ersten 50 Seiten geschafft. Mir hat die Sprache nicht gefallen, es war so als ob der Autor vor sich hin schreiben würde, ziellos. Ich konnte keinen Mehrwert daran erkennen, das Buch weiter zu lesen. Die Idee war eigentlich sehr schön, die Umsetzung dafür... naja. Nicht so gut.
- Thierry Murat
Der Mörder weinte
(18)Aktuelle Rezension von: HavenyInhalt:
Paolo führt mit seinen Eltern ein Leben im einsamen Süden Chiles mit seinen Eltern. Nur selten kommen andere Menschen in diese Gegend und so leben Paolo und seine Eltern vor sich hin. Bis eines Tages ein Mann zu ihnen kommt. Der gesuchte Mörder Angel Allegria. Er tötet Paolos Eltern und will sich fortan in deren Haus vor der Polizei verbergen. Doch er bringt es nicht übers Herz auch Paolo kaltblütig umzubringen, weshalb er ihn am Leben lässt ...
Meine Meinung:
Bereits das Cover hat mir unglaublich gut gefallen, denn es ist ein absoluter Blickfang. Dadurch, dass der Großteil der Vorderseite schwarz ist, sticht das Orange der Zeichnung noch mehr hervor und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. In einer Buchhandlung hätte ich aus diesem Grund auch sicher danach gegriffen, denn man wird einfach neugierig, was es mit diesem kleinen Jungen, der vor einem Steinhaufen sitzt, auf sich hat.
Nüchtern wird Paolos und Angels gemeinsame Geschichte erzählt und doch wirkt die Geschichte weder trocken, noch langweilig, da sie einen einfach tief im Herzen berührt. Denn mir tat der kleine Paolo einfach nur leid. Schlimm genug, dass er "nur ein Produkt der elterlichen Ehe-Routine" ist und keine besonders starke Liebe von seinen Eltern erfährt und dann tötet Angel auch noch seine Eltern. Schlimmer kann das Leben für einen kleinen Jungen doch gar nicht werden und doch erfährt er durch Angel Allegria etwas ganz Besonderes.
Diese Graphic Novel kommt wirklich nahezu ohne Text aus, da die Zeichnungen des Autors einfach so perfekt das Geschehen transportieren, dass Worte oftmals unwichtig werden. Die Zeichnungen selbst sind schlicht und häufig nicht bis ins kleinste Detail gezeichnet, doch gerade diese Schlichtheit zusammen mit der gelungen Farbgebung hat mich völlig überzeugt und verzaubert. Das gesamte Buch ist auch in recht dunklen Farben gehalten und besonders Angels Miene verbirgt sich oft in der Dunkelheit. All dies lässt eine traurige und irgendwie auch bedrückende Stimmung aufsteigen, die einen über das ganze Buch hinweg begleitet.
In dieser Graphic Novel sieht man wunderschön, dass auch der kaltblütige Mörder Angel Allegria nicht nur böse ist, sondern auch unter seiner Schale ein weicher Kern steckt. Diese "weichere" Seite Angels tritt allerdings nur in Paolos Gegenwart in Erscheinung, denn Angel verändert sich dank Paolo zum Besseren. Er ist deswegen zwar immer noch nicht gut, aber er verhält sich gegenüber Fremden nicht mehr so aggressiv. Paolo und Angel wachsen zusammen, weshalb einen das Ende umso trauriger stimmte.
Mein Fazit:
Diese Graphic Novel behandelt viele Themen, wie Verlust, Trauer, Verrat, aber auch Freundschaft. Bereits das Cover zog mich absolut in seinen Bann und auch die Storyline tat meiner Begeisterung keinen Abbruch.Wenn man dann noch die tollen Zeichnungen betrachtet, kann man gar nicht anders als diese Graphic Novel zu mögen, weshalb sie 5 Sterne von mir erhält. - Marcelo Figueras
Das Lied von Leben und Tod
(10)Aktuelle Rezension von: barbara_kennerIch liebe dieses Buch, wie ich auch Marcelo Figueras als Schriftsteller ganz wunderbar finde. Die Sprachgewalt, die Mischung aus Realität und Magie, die Liebe zu absurden Figuren, ich habe das dicke Buch in einem Rutsch durchgelesen und seitdem immer wieder mal reingelesen. Die Verarbeitung von furchtbaren Geschehnissen während Argentiniens Militärdiktatur bildet den Hintergrund für eine Liebesgeschichte zwischen der schwer traumatisierten Pat und dem riesengroßen Teo, dessen Herz so groß ist wie seine Körpergröße. Miranda, Pats Kind ist ein besonderes Kind, kann Menschen anrühren und mit ihren kleinen Händen heilen.
Es geht um kleine witzige Situationen, wie z. b. warum Senora Pachelbel klar wird, dass ein Mann nicht genügen kann oder die Konkurrenz der Hippies und der Konservativen im Dorf, die aber auch tragische Züge hat. Es geht um die Bewältigung von Schuld, für mich ist eine Rede während einer Beerdigung in diesem Buch eine der stärksten Stellen, die mich immer wieder darüber nachdenken lässt, wie aus furchtbarem Liebe und neue Kraft erwachsen kann.
Insgesamt kann ich nur sagen - LESEN!!!!
- David Grann
Der Untergang der "Wager"
(24)Aktuelle Rezension von: CountofcountWas für ein krasses Buch.
Ich weiß nicht, wann mich eine historische Erzählung derart gepackt hat.
Mit dem Wissen, dass all die erzählten Ereignisse tatsächlich so passiert sind, ist das Ganze sogar noch mal atemberaubender…
Worum es in dem Buch geht, beschreibt ja schon der Titel, daher kann‘s eigentlich auch überhaupt keine Spoiler geben. Wie nah und greifbar David Grann aber die Personen und Ereignisse begleitet, ist dann aber wirklich komplett großartig. Man fröstelt mit den Schiffbrüchigen, hält den Atem an, wenn die Stürme aufziehen und das Überleben (oder eben auch nicht) auf dem Schiff beschrieben wird, fiebert mit (wissend, dass es ja um Schiffbruch geht, und dass dieser wohl auch natürlich passieren wird). Auch der Kampf um die Rettung ist abermals spannend und packend beschrieben.
Und am Ende wird alles, was Grann ausgebreitet hat, verknüpft und zu einem runden Ende gebracht.
Wirklich ein grandioses Buch - vielleicht (vermutlich) mein persönliches Buch des Jahres 2024.
- Ingo Arndt
PumaLand
(3)Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzickIngo Arndt gehört zu den herausragenden Naturfotografen der Welt. Seine Bilder erscheinen in internationalen Magazinen und Zeitschriften wie GEO, Stern, National Geographic oder BBC Wildlife. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter einen »World Press Photo Award«. Zudem war er mehrfach Preisträger beim »Wildlife Photographer of the Year Award«. Wie er in seinem Nachwort zu seinem neuen hier vorliegenden Bildband andeutet, ist ihm die Ambivalenz seiner Arbeit sehr wohl bewusst. Denn indem er die Pumas in dem Torres del Paine Nationalpark in Chile fotografiert, und die traumhaften Bilder aus diesem Reservat veröffentlicht, trägt er womöglich dazu bei, dass noch mehr Touristen diesen Nationalpark besuchen. Waren es 2001, als Arndt zum ersten Mal dort war, noch 25.000 Besucher pro Jahr, so sind es heute zehn Mal so viel.
Dennoch sind die außergewöhnlichen Bilder, die er über einen langen Zeitraum und zu verschiedenen Jahreszeiten in diesem bedrohten Lebensraum gemacht hat eine Augenweide. Bei vielen anstrengenden und abenteuerlichen Expeditionen hat er zum Teil mit Hilfe von einheimischen Fährtenlesern sich auf die Spuren der scheuen Pumas begeben. Einzigartige Bilder dieser selten gewordenen Tiere in freier Wildbahn, bei der Paarung, der Jagd und der Aufzucht ihrer Jungen sammeln sich mit wunderbaren Fotografien von Landschaften und anderen tierischen Bewohnern dieser Landschaft zu einem atemberaubenden Bildband über eine der beeindruckendsten Landschaften dieser Erde.
- Ceri Radford
Das Leben ist kein Gurkensandwich
(76)Aktuelle Rezension von: secretworldofbooksEin Satz zum Buch :" Ich mag es!"
Hier haben wir wieder eine Lektüre, wo die Meinungen der Leserschaft auseinander klaffen. Mir hat es gefallen. Typisch trockener britischer Humor. Ich kann die Protagonistin Constance Harding voll verstehen. Ein Mann der auf Abwegen ist, anstatt sich um seine Familie zu kümmern. Zwei Kinder die aus ihrem Leben so gar nicht das machen wie von ihrer Mutter erwartet. Und in der Gemeinde hat sie auch viel um die Ohren.
Die Handlung ist amüsant und urkomisch. Vielleicht muss man für diesen Roman selbst schon ältere Kinder haben um ihn besser verstehen zu können.
- Bruce Chatwin
In Patagonien
(21)Aktuelle Rezension von: philgortChatwin's ‘Reisetagebuch’ In Patagonia besteht zum einen aus eigenen Anekdoten und Erzählungen von interessanten Erlebnissen mit Einheimischen. Den Grossteil des Buches machen jedoch seine Nachforschungen zu verschiedenen Themen aus. Er interessiert sich stark für die Geschichte von Patagonien. Von den Einwohnern will er alles über ihr Leben und jenes ihrer Vorfahren wissen. Zudem bezieht er sich sehr oft auf frühere Werke der ‘Reiseliteratur’, sei dies von Einheimischen oder Seefahrern.
Für seine Nachforschungen reist er ohne Plan, kreuz und quer durch ganz Patagonien. Nicht selten geht er zu Fuss, fährt mit grossen Lastern mit oder übernachtet auch mal im Freien hinter einem Gebüsch. Er spricht spannende und wichtige Themen in Bezug zu Patagonien und zum Reisen allgemein an. Vorurteile und Stereotypen gegenüber Personen aus verschiedenen Kulturen, der Umgang mit Ureinwohnern, Auswanderung bzw. Immigration oder Identität sind nur einige davon.
Die erste Hälfte des Buches fand ich relativ anstrengend und gewöhnungsbedürftig. Mit der Zeit mochte ich Chatwin’s Erzählweise jedoch langsam. Im Nachhinein finde ich, dass sein Schreibstil perfekt zu seiner Art des Reisens passt.
- Charles Darwin
Die Fahrt der Beagle
(6)Aktuelle Rezension von: Stadtbuecherei_WuerzburgCharles Darwin, gerade mal 22 Jahre jung, brach am 27.12.1831 zu seiner Forschungsreise an Bord der „Beagle“ auf. Die Welterkundung mit dem Vermessungsschiff unter dem Kommando von Kapitän Fritz Roy dauerte ganze fünf Jahre. In dieser Zeit legte der passionierte Käfersammler Darwin schließlich 1529 Spezies in Spiritus ein, etikettierte 3907 Häute, Knochen und andere Fundstücke. Die Reiseroute führte zu den Kapverdischen Inseln, nach Patagonien, Feuerland, Chile, über die Galapagos-Inseln, Neuseeland und Australien. In dem sehr ausführlichen Reisetagebuch hielt er all seine Beobachtungen und Entdeckungen fest. Er berichtete von der Schönheit Haitis, den atemberaubenden Korallenriffen der Südsee ebenso wie über seine geologischen Exkursionen. Hier erweist sich der junge Charles Darwin als glänzender Stilist, der keinen Hehl aus seiner Liebe für poetische Impressionen und literarische Metaphern machte. Wir lernen einen Menschen kennen, der sich stets wissbegierig über bereits vorhandene Vorurteile und festgefahrene Meinungen erhob und die Welt mit wissenschaftlicher Akribie und exakten empirischen Forschungen, aber auch mit den offenen und staunenden Augen eines Kindes betrachtete. Dabei stellte er bereits spektakuläre Theorien auf, erkannte sehr bald, dass alle Tiere und Pflanzen auf gemeinsame Vorfahren zurückzuführen sind und sich nur allmählich von einfachen zu höheren Lebewesen entwickelt haben. Somit keimte seit dieser Reise die Evolutionstheorie in ihm, die er erst viele Jahre später ausarbeiten und dank seines Kontrahenten Alfred Russel Wallace, der unabhängig von Darwin eine Evolutionstheorie entwickelte, dann auch publizieren sollte. Denn Darwin quälte sich jahrelang mit den Erkenntnissen dieser Theorie herum, ließen sie sich doch überhaupt nicht mit der biblischen Schöpfungsgeschichte unter einen Hut bringen. Selbst heute noch wird er dafür als Häretiker und Ketzer verachtet, denn mit Darwin wurde die Welt verändert und nichts sollte mehr so sein wie es einst war. Endlich nun liegt dieses Buch in einer spannend zu lesenden neuen deutschen Übersetzung vor, die dank des Marebuch Verlags in einer wunderschönen, bibliophilen, edlen Ausgabe mit Kartenmaterial, Illustrationen im Schuber zum Schmökern einlädt. So kann man sich als Leser hervorragend in die Welt des jungen Charles Darwin hineinversetzen und findet dabei eine Welt vor, die noch nicht ausgebeutet und durch des Menschen Hand verunstaltet war. Daniel Kehlmann nimmt im Vorwort den Leser bei der Hand und macht durch seinen engagierten und fundierten Text sofort neugierig auf dieses einmalige Lesevergnügen. - Carla Federico
Im Schatten des Feuerbaums
(18)Aktuelle Rezension von: CawePures Lesevergnügen!
Der Roman spielt Anfang 1900 im Lieblingsland der Autorin, nämlich in Chile! Und genau das spürt man auch beim lesen. Man wird eins mit der Umgebung, man verschmilzt in eine andere Zeit. Sehr feinfühlig führt die Schriftstellerin den Leser durch Zeit und Raum. Schwungvoll und ohne viele Vorworte springt der Leser in das bewegte Leben von Aurelia und Victoria. Nach wenigen gelesenen Seiten spürt man das Verlangen dieses Buch nicht mehr wegzulegen. Man fiebert mit den beiden Frauen, durchlebt deren Schicksale und bleibt gefangen bis zu den letzten Zeilen.
Ein bildhafter, einfach und fließend zu lesender Liebesroman.
Die ideale Lektüre auf Reisen, auf dem Weg zur Arbeit mit Bus und Bahn, bei lästigen Wartezeiten im Arztwartezimmer, gemütlich im Garten oder vor dem Kamin.
Ein Glück, die Autorin hat noch weitere Bücher anzubieten... Denn hast du Eines gelesen giert es dich nach einem Weiteren!
Fazit: Es ist kein Buch mit Tiefgang aber durch und durch ein Buch, das Freude macht und einen fesselt. - Germán Kratochwil
Río Puro
(9)Aktuelle Rezension von: lesemausAus dem Klapptext:
"Der Journalist Leo Kainzer soll über die argentinische Präsidentenwahl berichten und eilt aus der Toskana ins herbstliche Buenos Aires. Doch statt auf Kundgebungen und Pressekonferenzen zu gehen, muss er sich auf die Spur des Ehemanns einer Jugendfreundin setzen – eines Experten für die Wasserreserven der Welt, der sich grußlos mit einer halben Million Dollar und viel Whisky im Gepäck in den patagonischen Regenwald abgesetzt hat. Kainzer kann nicht einmal annähernd ahnen, was auf dem gefährlichen Ritt durch die südliche Andenwildnis auf ihn zukommen wird: ein durchgeknallter Diplomat mit austrofaschistischer Gattin; ein bisexueller Naturanbeter aus dem Innviertel; ein zwergenhafter Schuhputzer und Fabulierer; eine trostbedürftige junge Frau aus Montevideo. Stets ein Phantom bleibt dabei Franz Melan, der Verschollene. Der schwelgt indessen, kaum aus dem Sattel, in patagonischen Gaumenfreuden und fällt bald in die Arme einer oft missbrauchten, vergeltungssüchtigen Mapuche. Eine bigotte, esoterische Initiationsreise, ein ironisch-patagonischer Western, ein redlicher Kampf um reines Süßwasser?"
Das Buch soll den Leser zum Lachen bringen, sowie mitfiebernd sein. Ich wurde sehr enttäuscht, denn ich musste mit dem Buch aufhören.
Ich habe das Buch angefangen und dachte mir, ok, der Anfang ist schwer, aber ich werde mit der Zeit reinkommen. Leider wurde ich enttäuscht. Der Schreibstil liegt mir überhaupt nicht. Die Sprache ist abgehackt, die Wörtern werden an aneinander gereiht ohne Sinn. Es kommt kein flüssiger Lesefluss zu Stande, denn auch die Geschichte ist chaotisch, die Gedanken huschen hin und her. Die Gedankenwechsel sind total unabhängig voneinander und ergeben in der Geschichte keinen Zusammenhang.
Nachdem ich das Buch weggelegt hatte und ich es später nochmal probierte, kam ich einfach nicht ran an die Geschichte und dem Schreibstil. Dieser Schreibstil ist viel schlimmer als der von Daniel Kehlmann. Ich habe mich durch sein Buch "Die Vermessung der Welt" auch durchgequält, aber da ging es von der Sprache. Es war eine Biografie.
Erschreckend musste ich feststellen, dass ich dieses Buch keinem weiter empfehlen kann und den Leser nur abraten kann von diesem Buch.
- Lucía Puenzo
Wakolda
(15)Aktuelle Rezension von: tragalibrosIn Lucía Puenzos Roman geht es um eine Familie, die durch einen Zufall auf den im Exil lebenden KZ-Arzt Josef Mengele trifft.
Dessen Aufmerksamkeit wird von der kleinwüchsigen Tochter Lilith angezogen.
Der Arzt erschleicht sich nach und nach das Vertrauen der Familie und verspricht Lilith zu behandeln.
Aber was führt Mengele im Schilde?
"Wakolda" ist ein Roman, der mitreißt und fesselt.
Puenzo schafft es, in diesem Buch ein schwieriges und unangenehmes Thema durch Fakten und Fiktion zu einer spannenden Geschichte zusammenzufügen.
Meiner Meinung nach Absolut lesenswert. Aber ich denke auch, dass ein geschichtliches Hintergrundwissen über den II. Weltkrieg nötig ist, um die eventuellen Absichten des Josef Mengele zu verstehen, die in diesem Buch angeschnitten werden. - Jules Verne
Die Kinder des Kapitäns Grant
(30)Aktuelle Rezension von: ChrischanDer schottische Lord Glenarvan befindet sich zusammen mit seiner Frau, Lady Glenarvan, und seinem Vetter Major MacNabbs auf der Jungfernfahrt der neuen Yacht des Lords - dem Dampfsegler Duncan. Während des Ausfluges erlegen die beiden Männer einen Hammerhai und fördern beim Ausnehmen des Tieres etwas erstaunliches zutage: eine Flaschenpost. In ihr befinden sich drei schon stark in Mitleidenschaft gezogene Papierfetzen, einer auf Deutsch, einer auf Französisch und einer auf Englisch. Alle drei enthalten sie jedoch die gleiche Nachricht, den Hilferuf des verschollenen Kapitäns Grant. Allerdings können aus der Nachricht nur Bruchstücke des Schiffbruchs von Kapitän Grant rekonstruiert werden, so zum Beispiel der Breitengrad der Katastrophe, nicht aber die Längenangabe. Aus einigen weiteren Hinweisen schließt man, dass es sich um die Küste Patagoniens handeln muss, vor der das Unglück geschah. Mittlerweile sind auch die Kinder des Kapitäns bei den Glenarvans eingetroffen, der 12-jährige Robert und seine 16-jährige Schwester Mary. Man will den Landsmann retten und so sticht die Duncan nach Südamerika in See. mit von der Partie ist auch der französische Geograph Paganel , der sich durch seine Zerstreutheit aus Versehen auf dem Falschen Dampfer eingeschifft hat, sich aber als ausgesprochener Glücksfall für die Crew erweist, da er mit seinem Wissen immer wieder aus diversen Situationen heraushelfen kann. Und so beginnt ein Abenteuer, dass Lord und Lady Glenarvan, Robert und Mary, MacNabbs und Paganel nicht nur nach Südamerika führt, sondern am Ende auch durch Australien und Neuseeland führt, immer entlang des südlichen 37. Breitengrades. Diese famose Abenteuergeschichte des großen Jules Verne besteht im Original aus drei, in der deutschen Übersetzung aus zwei Teilen. Sie ist damit neben "Die Geheimnisvolle Insel" die umfangreichste Erzählung Vernes. Und auch eine der spannendsten und fesselndsten. Verne gelingt es hier einen Roman zu schreiben, bei dem die Protagonisten von Erdbeben, Kannibalen und Sträflingen gebeutelt werden, er schickt sie von einer haarsträubenden, fingernägelkauenden Situation in die nächste. Das wirkt in keinster Weise übertrieben, sondern passt in die Entstehungszeit des Werkes, zu der die Anden und Patagonien, das australische Outback und ein Teil Neuseelands noch wenig erforscht und sehr gefährlich waren. Man fiebert mit den Charakteren mit, wenn sie verhindern, dass Robert zu einer Festmahlzeit für einen Kondor wird oder auch wenn sie von einem hinterhältigen Sträfling in die Irre geführt werden und scheinbar scheitern. Verne hat die Sprache einfach gehalten, was dem Lesespaß keinen Abbruch tut, sondern vielmehr auch junge Leser anspricht. Schließlich kommen auch noch Vernes eigene Begeisterung und Neugier im Bezug auf Entdeckungen zum Tragen, sodass man viel über Geschichte und Erkundung der bereisten Orte erfährt, quasi eine gemischte Geographie- und Geschichtsstunde, die auch noch Spaß macht. Vor allem bei einem zerstreuten und sympathischen "Lehrer" wie Paganel. kennt man das Buch noch nicht - leider wird es nicht mehr aufgelegt - sollte man sich schnell das Hörbuch besorgen oder vielleicht im Antiquariat seines Vertrauens nachfragen. Es lohnt sich auf jeden Fall! ©Christian Hesse Juli 2012 - John Harrison
Wo das Land zu Ende ist
(0)Aktuelle Rezension von: BadPageTurnerAls wäre es ein neuer Chatwin! Auf dessen Spuren und sehr intensive Beschreibung von Land und Leuten sowie Historie, lesenswert! - Carla Federico
Jenseits von Feuerland
(36)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerChile im 19. Jahrhundert: Rita und Emilia - zwei völlig unterschiedliche Frauen - fliehen vor ihrer Vergangenheit und landen in Punta Arenas, der südlichsten Stadt Chiles. Sie versuchen, sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch seiner Vergangenheit kann man nicht entfliehen.
Carla Federico ist mit diesem Buch ein spannender zweiter Teil ihrer Chile-Saga gelungen. Ich habe den ersten Band zwar nicht gelesen, kam hier in diesem Band aber dennoch gut mit und hatte nicht den Eindruck, dass mir zuviel fehlen würde.
Über das Buch hinweg machen die Hauptcharaktere eine Wandlung durch - aus meiner Sicht gelingt dies der Autorin bei Rita und Arthur noch am stärksten, Emilia bleibt hingegen erstaunlich blass. Gerade bei Emilia fehlen mir auch die Ecken und Kanten, die einen Charakter ausmachen.
Der Schreibstil ist flüssig und die detailreichen Schilderungen helfen dem Leser sich ins Chile des 19. Jahrhunderts zu versetzen. Allerdings waren mir manche Beschreibungen zu ausführlich, sodass ich das Buch stellenweise nur noch überflogen habe. Die Beschreibungen gingen für mich zu Lasten der Spannung. Ein paar hundert Seiten weniger hätten dem Buch daher gut getan.
Insgesamt ist es aber ein sehr emotionaler Roman über zwei starke Frauen. Eine andere Rezensentin hat es hier auf Lovelybooks schon so schön zum Ausdruck gebracht: Fans von anderen Autorinnen wie bspw. von Sarah Lark kommen hier ebenfalls voll und ganz auf ihre Kosten. - David Lama
High
(4)Aktuelle Rezension von: soepherleLeidenschaft pur! Ich musste das Buch in 2 Tagen durchlesen, man kann einfach nicht aufhören... David erzählt mitreissend und humorvoll von seinen extremen Projekten und Erlebnissen auf der ganzen Welt, was für Erlebnisse! Schade nur, dass David in manchen Passagen etwas überheblich wirkt, was er in der Realität eigentlich gar nicht ist... Die perfekte Kombination aus Extremsport und Extremspaß. - Carmen Rohrbach
Patagonien
(3)Aktuelle Rezension von: BadPageTurnerAls alter Träumer von Patagonien und nach Bruce Chatwin, war ich sehr gespannt auf diesen Bericht. Rohrbach bringt die Eindrücke die diese Landschaft in einem hinterlassen mag, wirklich rüber. Ihre Backpackertour führt in alle Ecken Patagoniens, wirklich lesenswert. - Roger R. Talbot
Die letzte Prophezeiung
(12)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerVon dieser Variante überrascht wurde ich, Leser etlicher vergleichbarer Stories dieses Genres, nicht, aber durchaus kurzweilig unterhalten. Man merkt dem Plot eine sorgfältige und leidenschaftliche Recherche positiv an und so liest sich die Prophezeiung apokalyptischer Katastrophen-Szenarien und Weltverschwörung flott weg. Die Überprüfung auf Glaubwürdigkeit kann getrost vernachlässigt werden, da es dem Leser gelingen kann, es zumindest für die Lesedauer glauben zu WOLLEN.
Kurze, seitenverschwendende (weil teilweise nur mit den wenigen Kapitelschlusssätzen versehen) Kapitel führen den Leser an mehr Schauplätze, als ein Reisekatalog Ziele anbietet: Dublin, Rom, London, Patagonien, Dubai, Abu Dhabi, Monaco, Turin ... flitzen nur so am geistigen Auge vorbei und das klischeehaft positive Protagonistenpärchen löst verborgene Botschaften und Geheimnisse, wie unsereins Sudoku und das auch noch WÄHREND ihrer eigenen Entführung. Ja, und dennoch fesselt die Jagd zuweilen mehr, als man zugeben mag und besser, als es anderen, bekannteren Autoren zuvor gelang.
Temporeiches Lese-Entertainment gegen Langeweile ohne länger anhaltendes Echo. Zuweilen sucht man genau DAS!
(T) - Claude Lanzmann
Der patagonische Hase
(10)Aktuelle Rezension von: parolesEin Mann, geboren 1925, Franzose, Jude erzählt das Erwartbare: Besetzung Frankreichs durch die deutsche Armee, Widerstand, Kampf, höchste Lebensgefahr, Befreiung, Gymnasium, Studium, Journalismus, Reisen, Algerienkrieg, erster Film „Warum Israel“, das 12jährige hart erkämpfte Entstehen seines Films „Shoah“. Ein Titel, den man nicht mehr erläutern muss, weil er – ursprünglich von Lanzmann gewählt, um dem Unbenennbaren die Benennung zu verweigern – selbst zum In-Begriff für das als Judenvernichtung, Holocaust Bezeichnete und dessen wirkungsvolles Monument geworden ist. Das Erwartbare wird so unerwartbar, auf so klarsichtige und leidenschaftliche Weise erzählt, das Leben von Claude Lanzmann ist so voll von Gefahren-und Entscheidungsmomenten, von leidenschaftlichen Gefühlen, Begegnungen und Beziehungen – intellektuellen und erotischen – , dass man mitgerissen wird von einem Erzählfluss, der atemlos macht, das doch zu großen Teilen weit Zurückliegende zum gegenwärtigen Moment werden lässt und die eigenen Wahrnehmung von Welt da, wo sie von Vergangenem und Vergangenheiten erfüllt ist, aufs Intensivste erweitert. Muss ich das jetzt belegen? Einiges will ich aufzählen und sei es, um dadurch vielleicht ein paar Leser mehr zu gewinnen: Wie der alleinerziehende Vater seine drei Kinder auf das jederzeit mögliche Eindringen deutscher Soldaten auf der Jagd nach jüdischen Franzosen in ihr Heim durch ein nächtliches Training - Wecken, Anziehen, lautlos das Versteck aufsuchen – vorbereitet. Die Mutter, die den Vater verlässt, in Paris die Besatzung dank ihres zweiten Mannes, der auch den Kontakt zu ihren Kindern wiederanknüpft, überlebt. Mehrfache Begegnungen und bewaffnete Kämpfe mit deutschen Soldaten als Jugendlicher. Neugierig auf die Menschen des überwundenen Deutschlands reist Lanzmann dorthin und wird zum Mittagessen auf eine Gut eingeladen, folgt den Dialogen von noch immer unbesiegt scheinenden Wehrmachtsoffizieren, macht mit der Tochter des Hauses einen Rundgang durch das Gut und sieht so das erste KZ, Stuttgart-Vaihingen. Im Berlin schafft er es, im Jahr der Berlin-Blockade 23-jährig ein Seminar für Studenten der Freien Universität in West-Berlin über Antisemitismus zu halten, und ruft damit die französische Besatzungsmacht auf den Plan. Die Liebes- und Denkbeziehung zu Simone de Beauvoir. Das Dreieck Beauvoir - Jean-Paul Sartre - Lanzmann, dessen Freundschafts- und Arbeitsbeziehungen bis zum Tod von Beauvoir und Sartre andauern. Die Arbeit als Redakteur von Sartres „Les Temps Modernes“. Eine „amour fou“ zu einer nordkoreanischen Krankenschwester während einer Rundreise durch die Diktatur. Große Reportagen, u.a. 1949 über die DDR von innen gesehen, immer wieder über Israel, in das er wiederholt reist. Die Auseinandersetzung mit Entstehung, Aufbau und Entwicklung Israels wird zu seinem Lebensthema, in 12 Jahren entsteht unter schwierigsten Bedingungen der fast 10-stündige Dokumentarfilm Shoah. Dazu hier nichts. Jeder, der das Buch gelesen hat, wird auf die Schnipsel auf You Tube verzichten und ihn ganz sehen wollen. Ich hoffe es. So ging es mir. DVD-Fassung (566 Min) absolut Medien ISBN 3-89848-846-2