Bücher mit dem Tag "pathos"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "pathos" gekennzeichnet haben.

19 Bücher

  1. Cover des Buches Niemand sieht mich kommen (ISBN: 9783746633534)
    Lisa Scottoline

    Niemand sieht mich kommen

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Bisher konnte Doktor Eric Parrish in seinem Leben nur Erfolge verzeichnen. Er ist glücklich verheiratet, ist Vater einer reizenden kleinen Tochter und allseits beliebter Chefarzt der Psychiatrie im Krankenhaus von Philadelphia – doch plötzlich ist alles anders. Es begann damit, dass sich seine Frau scheiden lassen will und das alleinige Sorgerecht für das Kind beantragt, dass eine sterbende Patientin ihn bittet, sich um ihren 16jährigen Enkel zu kümmern, der an einer Zwangsneurose leidet und selbstmordgefährdet ist, dass eine Praktikantin ihn des sexuellen Missbrauchs beschuldigt und er schließlich sogar eines Mordes verdächtigt wird. Ist das alles nur Zufall, oder will ihm jemand schaden? … 

    Die US-amerikanische Schriftstellerin Lisa Scottoline wurde 1955 geboren und heißt eigentlich Lisa Scott. Nach ihrem Angelistik- und Jurastudium arbeitete sie zunächst als Richterin und war danach bei einer großen Kanzlei in Philadelphia als Prozessanwältin tätig. Nach der Geburt ihrer Tochter begann sie 1986 zu schreiben und erhielt 1995 den Edgar Allan Poe Award in der Sparte „Bester Roman als Originaltaschenbuch“. Allein in den USA hat sie bisher über dreißig Millionen Bücher verkauft, ihre Romane werden in fünfunddreißig Länder übersetzt. „Niemand sieht mich kommen“ erschien 2015 in den USA unter dem Originaltitel „Every Fifteen Minutes“.

    Bereits auf den ersten Seiten kommt das Grauen, man ahnt, dass bald etwas Schreckliches geschehen wird. Ein Soziopath lässt den Leser an seinen geheimsten Gedanken und Plänen teilhaben. Wer ist es? Was hat er vor? Man weiß es nicht, kann nur vermuten, dass Doktor Eric Parrish geschadet werden soll. Plötzlich geschehen seltsame Dinge, sein bisher geordnetes Leben gerät aus den Fugen und es wirkt wie eine zufällige Pechsträhne, die ihn sowohl privat als auch beruflich überrollt. Was er auch unternimmt, irgendjemand ist ihm immer einen Schritt voraus.

    Der Schreibstil ist dem Genre entsprechend klar, präzise und schnörkellos, das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. Ein besonderes Stilmittel der Autorin sind die gelegentlich zwischen den Kapiteln eingefügten Bemerkungen und Gedankengänge des Soziopathen, die die Spannung aufbauen und diese auch stetig steigern. „Am Ende gewinne immer ich. Niemand sieht mich kommen. Weißt du, warum? Weil ich bereits da bin.“ Man rätselt wer es wohl sein könnte, ohne jedoch auf die Lösung zu kommen. Ganz nebenbei erhält der Leser noch einen guten Einblick in den Klinikalltag in einer Psychiatrie. Das Ende ist ein total überraschender Knalleffekt - wenn es auch meiner Meinung nach nicht ganz zum vorher gelesenen passt und nur halbwegs befriedigen kann.  

    Fazit: Ein spannend geschriebener Thriller mit vielen Wendungen und einem völlig unerwarteten Ende.  

  2. Cover des Buches Wem die Stunde schlägt (ISBN: 9783596903221)
    Ernest Hemingway

    Wem die Stunde schlägt

     (150)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    Ich will und kann hier nichts gegen Hemingway sagen, den alten Mann auf dem Meer fand ich großartig. Dieses Kriegs- bzw. Anti-Kriegsbuch ist sicher auch ein guter Roman, mich hat er nur einfach nicht erreicht und so hab ich, nachdem ich merkte, dass es mir nicht gelingt eine Beziehung zu den Figuren, die Rebellen im spanischen Befreiungskampf, aufzubauen, den Roman abgebrochen. Es gibt zu viele andere Bücher, die auf mich warten.

  3. Cover des Buches Natchez Burning (ISBN: 9783746632100)
    Greg Iles

    Natchez Burning

     (84)
    Aktuelle Rezension von: MichaelSterzik

    I have a Dream (ich habe einen Taum) – dass sind die Worte in einer der berühmtesten Reden von Martin Luther King. Der Afroamerikanischer Bürgerrechtler hielt seine Rede am 28. August 1963 vor mehr als 250.000 Menschen vor dem Symbol der Freiheit – dem Lincoln Memorial in Washington.

    In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Politiker, wie Robert F. Kennedy, J.F. Kennedy und Martin Luther King zu Schlüsselgestalten gegen den Rassismus. Allesamt kämpften diese politisch, sozial und ökonomisch für eine Gleichheit innerhalb der amerikanischen Gesellschaft. Für diese Zukunftsvisionen bezahlten sie einen viel zu hohen Preis – sie wurden ermordet. Vielleicht nicht ausschließlich wegen des Themas der Gleichstellung der amerikanischen Bürger vor dem Gesetz, aber faktisch spielte diese eine wesentliche Rolle. 

    Im Süden der USA wurden unbeschreibliche Verbrechen an Afroamerikaner verübt. Manchmal unter den Augen von korrupten Polizeibeamten, die ggf. private Beziehungen zum Ku-Klux-Klan hatten. Dieser rassenfeindliche und sehr gewalttätige Geheimbund kämpfte auch mit paramilitärischen Mitteln für die Vorherrschaft der Weißen Rasse. Attentate, Mord, Brandstiftung, Raub, Vergewaltigung usw., die Liste der Verbrechen dieses Klans ist lang.

    Analysiert man die Umstände dieser drei Morde an J.F.Kennedy, seinem Bruder Robert und Martin Luther King, so gibt es zwar Täter, aber widersprüchliche Aussagen, viele Ermittlungspannen und noch immer viele, viele offene Fragen, die bisher nicht final beantwortet worden sind. Verschwörungstheorien bringen uns hier nicht weiter – aber Greg Iles verarbeitet in seinem vorliegenden Roman: „Natchez Burning“ seine eigene Theorie.

    Penn Cage, Bürgermeister von Natchez, Mississippi, hat eigentlich vor, endlich zu heiraten. Da kommt ein Konflikt wieder ans Tageslicht, der seine Stadt seit Jahrzehnten in Atem hält. In den sechziger Jahren hat eine Geheimorganisation von weißen, scheinbar ehrbaren Bürgern Schwarze ermordet oder aus der Stadt vertrieben. Nun ist mit Viola Turner, eine farbige Krankenschwester, die damals floh, zurückgekehrt – und stirbt wenig später. Die Polizei verhaftet ausgerechnet Penns Vater – er soll sie ermordet haben. Zusammen mit einem Journalisten macht Penn sich auf, das Rätsel dieses Mordes und vieler anderer zu lösen. (Verlagsinfo)

    „Natchez Burning“ von Greg Iles ist 2016 im Aufbau Verlag erschienen und ist der erste Band einer Trilogie. Der 1000-Seiten starke Roman ist ein absoluter Spannungsgarant. Beachtlich ist es, dass die Spannung enorm schnell auftaucht, aber auch über den gesamten Band diese hält. Es gibt keine langatmigen Passagen, keine überflüssigen Dialoge, oder Nebenfiguren, die man hätte ersparen können. Der Unterhaltungswert immer aktiv – auf jeder Seite – in jedem Kapitel und auch wenn die Perspektiven zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechseln und auch der Erzähler ausgetauscht wird – die Atmosphäre ist außergewöhnlich spannend. 

    Die Verbrechen – die Morde in den 60er Jahren, die die Saat sind für die tödliche Ernte, sind mit einer unglaublich fesselnden Atmosphäre erzählt. Diese Wellen der Gewalt bringen ein Treibgut an Sünden, Rache und Vergeltung mit, die nicht nur die alten Wunden aufreißen, sondern ein Massaker anrichten. 

    Die Südstaaten sind immer gut für Verbrechen und vom Winde verweht werden diese auch durch die Jahre nicht. „Natchez Burning“ ist so authentisch und realistisch erzählt, dass obwohl es eine fiktive Geschichte ist, zu keinem Zeitpunkt man den Eindruck erhält, dass es hier zu übertrieben zugeht. Greg Iles widmet sich allerdings auch nicht nur dem Thema der Rassendiskriminierung, sondern baut sich ein Fundament aus Familiengeschichten, politischen Morden, von korrupten Polizeibehörden, die Macht des Journalismus und der Medien usw. 

    Doch alle diese Themen können nur spannend erzählt werden, wenn die Figuren passend aufgestellt sind. Das sind sie – nichts dem Zufall überlassen und jeder ist der Unschuldige mit den sehr schmutzigen Händen. Emotional ist „Natchez Burning“ stark ausgebaut. Nicht nur, dass man eine Wut auf die Mörder entwickelt, immer schwingt neben dieser Wut auch eine Traurigkeit mit, wenn das Schicksal in der Vergangenheit zuschlägt, nur um wenig später in der Gegenwart um so härter auszuteilen. 

    „Natchez Burning“ von Greg Iles ist für mich einer der stärksten Thriller mit historischem Hintergrund in den letzten fünfzehn Jahren. Diesen Spannungsbogen so souverän am oberen Limit zu halten und auch noch bis zum Ende zu steigern, ist grandios. Das Ende des Romans ist allerdings noch kein abschließendes Ende. Von einigen Personen muss man sich verabschieden und nicht nur die „bösen“ Täter sterben. Es gibt tragische, dramatische Verluste auf beiden Seiten. 

    Fazit

    Beschreiben wir das Wort Spannung – so fällt mir dazu dieser Roman ein. Ein solcher Pageturner auf den man sich stark konzentrieren muss – aber man mit einer großen Schatzkiste mit Unterhaltung, Dramatik, und viel Emotionen belohnt wird. 

    „Natchez Burning“ von Greg Iles muss man unbedingt lesen.

    Michael Sterzik 

  4. Cover des Buches Versuch über die Müdigkeit (ISBN: 9783518423219)
    Peter Handke

    Versuch über die Müdigkeit

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Wuz_im_Auenthal

    "Früher kannte ich nur Müdigkeiten zum "Fürchten", so beginnt dieser Klassiker, den ich wohl schon zwanzig Mal gelesen habe. Die Predigt soll etwas anderes bieten also bloß noch einmal das gerade verlesene Evangelium, drum will ich jetzt nicht weiter zitieren, obwohl ich gern würde. Der Zustand der Müdigkeit ist der Zustand einer poetischer Wachheit. Also um diese Art Müdigkeit geht es hier. Und dazu gibt es einzelne "Episoden", die der Autor in einer Dialog aus sich herauskitzelt. Bei Handke sieht man hier, wie auch sonst in allem, was er schreibt, ein unerhörte Aufmerksamkeit, ein kindliches und darum auch ganz natürlich dichterisches In-der-Welt-Sein. Das Faszinosum des Netzmusters im ausgetrockneten Lehmboden auf den alten Wagen-Wegen mit dem Grasmittelstreifen, die Wassertropfen, die auf den Staub fallen und sich dabei zusammenballen ... Solche Dinge, wo sich wirklich mal eine Seele als in der Welt zeigt, kein schwätzendes Gesellschaftswesen, das die Anerkennung der peers braucht. Allerhöchste Literatur.

  5. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  6. Cover des Buches Der Club der toten Dichter (ISBN: 9783795111762)
    N.H. Kleinbaum

    Der Club der toten Dichter

     (259)
    Aktuelle Rezension von: mysmallbookshelve

    Den Titel "Dead Poets Society" oder "Club der toten Dichter" haben viele schon gehört - aber das Buch gelesen? Das hat nur ein Bruchteil davon. 

    Dabei ist es des Lesens wirklich wert. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und das Setting in einer englischen Boarding School lässt Herzen höher schlagen. Doch es ist nicht alles wie es scheint. In diesem Buch werden Thematiken rund um das Schulsystem, Druck von Außen und Selbstfindung behandelt und die eine oder andere Kritik lässt sich in dem Buch finden. 

    Der Schreibstil ließt sich flüssig und zusammen mit der geringen Seitenanzahl kann das Buch schnell (immer und immer wieder) durchgelesen werden.

  7. Cover des Buches Vorhang (ISBN: 9783104021492)
    Agatha Christie

    Vorhang

     (55)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    Hercules Poirot ermittelt in einem englischen Gasthaus auf dem Land. Wie so oft, geschieht der Mord, um den es geht, erst sehr spät im Verlauf der Handlung. Die anwesenden Personen und ihre Beziehungen werden bis dahin ausführlich beschrieben und der Leser auf mehrere falsche Fährten gelockt.

    Für Fans der Autorin ist dieser Roman ein Muss. Wer aber bisher nur die Verfilmungen kennt, dem muss klar sein, dass diese nur sehr lose auf den Büchern basieren, um nicht mit einer falschen Erwartungshaltung an die Lektüre zu gehen.

  8. Cover des Buches Vergeltung (ISBN: 9783518465004)
    Don Winslow

    Vergeltung

     (70)
    Aktuelle Rezension von: Calderon

    Ich lese die Thriller von Winslow gern, vor allem natürlich die über den verfluchten Krieg gegn die Drogen. Dieser hier hat nicht das Niveau, wirkt zusammengestoppelt, kostruiert und wie ein Abklatsch von die Glorreichen Sieben oder so. Trotzdem ganz unterhaltsam.

  9. Cover des Buches Meisterkurs Rhetorik: Der Weg zum Kommunikationsprofi (ISBN: 9783868817614)
    Benedikt Held

    Meisterkurs Rhetorik: Der Weg zum Kommunikationsprofi

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Julita_Turek

    Der Autor schreibt mit einer lockeren, flüssigen und verständlichen Sprache. Die Wortwahl erinnert an Videos aus seinem Youtube-Channel. Somit wirkt jedes Kapitel sehr erfrischend und motivierend. Die Struktur ist meines Erachtens wunderbar aufgebaut, sodass man das Werk chronologisch von Anfang bis zum Ende durchlesen oder es als Nachschlagewerk benutzen kann. Sowohl auf der kommunikativen als auch auf der psychologischen Ebene erhält der Leser wertvolle Tipps wie er als Redner, guter Rhetoriker, oder besser gesagt, als Diener der Zuhörer sein Publikum begeistern und für sich überzeugen kann.

    Denn einen guten Rhetoriker erkennt man nicht nur an seiner Redegewandtheit, sondern auch an der großen Empathie für sein Publikum; nämlich an der Fähigkeit, sich in seine Zuhörer hineinzuversetzen. Mit dem Sachbuch erinnern wir uns an die Grundlagen der Kommunikation und der Überzeugungspsychologie, und gewinnen Einblicke in die erfolgreiche Vorbereitung und Durchführung eines Vortrags. Außerdem werden uns die wichtigsten Werkzeuge eines Rhetorikers nähergebracht. Ob privat oder geschäftlich, jeder, der erfolgreich und charismatisch kommunizieren kann, hält den Schlüssel zum Erfolg in seinen Händen. Weil das Buch „Meisterkurs Rhetorik“ in meinen Augen auch wirklich im wahrsten Sinne des Wortes ein Meisterkurs ist, indem alles zum Thema „Kommunikation“ auf den Punkt gebracht wird und weil die Praxisratschläge mir persönlich aus dem Herzen sprechen, gebe ich dafür fünf Sterne; und empfehle es jedem sehr gerne.

  10. Cover des Buches Annuschka Blume (ISBN: 9783701742066)
    Marjana Gaponenko

    Annuschka Blume

     (10)
    Aktuelle Rezension von: buchratte
    „Annuschka Blume“ erzählt die Geschichte einer Liebe zwischen Annuschka einer ukrainischen Lehrerin und Piotr einem Journalisten und Weltenbummler. Ihre Zuneigung füreinander können die beiden aufgrund der Entfernung nur in Briefen ausdrücken. Sowohl Annuschka als auch Piotr sind nicht mehr ganz jung und dies merkt man auch ihren Briefen an. In diesen finden sich keine jugendhaften, spontanen und unüberlegten Sätze, die vor wildem Verlangen strotzen. Leidenschaftlich sind die Briefe zwischen Annuschka und Piotr trotzdem. Beide haben bereits ihre Erfahrungen im Leben gemacht und erfreuen sich an den kleinen, besonderen Dingen des Daseins, die sie im Briefwechsel miteinander teilen. Ich bin ja sonst kein Fan von Liebesgeschichten, da diese doch sehr schnell ins Kitschige abrutschen und somit für mich tierisch langweilig und nervig werden. Marjana Gaponenko´s Debüt handelt jedoch von einer besonderen Art der Zuneigung. Figuren die sich nicht sehen, berühren und küssen können und trotzdem aneinander hängen und mit Sehnsucht auf den nächsten Brief des anderen warten, machen diesen kleinen Roman zu etwas Besonderem und für mich, die sonst auf Spannung aus ist, zu einer genüsslichen Lektüre über die Liebe. Besonders schön fand ich auch den Titel und das verträumte blumige Cover des Buches.
  11. Cover des Buches Atomvulkan Golkonda (ISBN: 9783942396226)
    Arkadi und Boris Strugatzki

    Atomvulkan Golkonda

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Egerlaender
    Atomvulkan Golkonda ist der Erste Roman der Brüder Strugatzki und gleichzeitig Auftakt zum Zyklus Mittag 22. Jahrhundert. Fortgesetzt wird die Vorgeschichte des Zukunftszyklus mit "Der Weg zur Amalthea" und dem Episodenroman "Praktikanten". Der Golkonda Verlag hat diesen Klassiker der Science-Fiction Literatur in einer optisch ansprechenden Aufmachung neu aufgelegt. Erstmals ist der Roman 1959 veröffentlicht wurden, damals glaubte man noch am Sieg von Wissenschaft und Technik, der Mensch als Held und Bezwinger des Kosmos. Doch die Strugatzkis ahnten es zumindest, dass so schön die Zukunft nicht werden wird. Ohne Opfer lässt sich keine neue Welt aufbauen und Niederlagen sind vorprogrammiert. Der Sieg des Kommunismus wurde damals von offizieller Seite als eine Gesetzmäßigkeit angesehen. Wer Bücher schreiben und vor allem veröffentlichen wollte, musste zumindest im Grundtenor damit übereinstimmen. Die Strugatzkis haben es trotzdem geschafft, nicht mit der damals üblichen ausufernden ideologischen Darstellung des Klassenkampfes den Leser zu langweilen. Als Abenteuerroman hat Atomvulkan Golkonda auch heute noch einen recht hohen Unterhaltungswert.

    Ende des zwanzigsten Jahrhunderts fliegt der Experte Bykow zusammen mit fünf weiteren Kosmonauten zur Venus. Mehrmals wurde versucht auf dem Planeten Fuß zu fassen, doch bisher scheiterten alle Expeditionen. Das Team soll in der Nähe des Venus Vulkans Golkonda einen geeigneten Landeplatz finden und diesen mit Funkfeuer markieren. Später sollen dort die reichlich vorhandenen Rohstoffe ausgebeutet werden. Das Raumschiff landet unfreiwillig in einem Sumpf, in diesem gibt es eine eigene Tier und Pflanzenwelt. Die Besatzungsmitglieder erleben auf der Venus einige spannende aber auch gefährliche Abenteuer. Nicht alle Kosmonauten überleben diese Expedition, hohe Strahlung und Unfälle fordern ihren Tribut. Einer der Überlebenden ist Bykow, welcher uns in späteren Geschichten der Strugatzkis wieder begegnet, so in Praktikanten.

    Der Roman ist trotz oder wegen seiner weltanschaulichen Sichtweise und antiquiert anmutender Beschreibung von Technik, auch Heute noch lesenswert. Die Handlung ist ziemlich spannend und die Charaktere sind durchweg interessant gestaltet. Diese Stärken brachten die Brüder auch schon in ihren Debütroman voll zur Geltung.

    Der Roman wird mit einen Epilog abgeschlossen der erstmalig auf Deutsch erschienen ist.
    Im Anhang gibt es das Kapitel - Die Kantine der Raumfahrer welches von den Autoren ursprünglich gestrichen wurde, einen Kommentar von Boris Strugatzki über den Werdegang des Romans und einen Kommentar von Erik Simon.
  12. Cover des Buches Ran an'n Sarg und mitjeweent (ISBN: 9783359022763)
  13. Cover des Buches Flußfahrt (ISBN: 9783499127229)
    James Dickey

    Flußfahrt

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Vier recht unterschiedliche Männer, die miteinander befreundet sind, unternehmen eine Kanutour in ein unberührtes Waldgebiet in den Südstaaten der USA, um mal wieder den Kopf vom öden Büroalltag freizubekommen. Kaum haben die vier ihre erste Übernachtung in freier Wildbahn überstanden, erwartet sie ein Alptraum aus Perversion und Lebensgefahr, als sie auf 2 mörderische Hinterwäldler treffen....Der Unterschied Stadt (Highways, Einkaufszentren)- Land (Einöde, Hinterwäldlern, denen man hochnäsig begegnet), wird sehr schön deutlich, und psychologisch genau in der Beobachtungsgabe hinsichtlich der Männerfreundschaft ist das Buch auch. Ein leider in Vergessenheit geratener Abenteuerroman, mit Burt Reynolds verfilmt.
  14. Cover des Buches The Red Star 1 (ISBN: 9780971471443)
    Christian Gossett

    The Red Star 1

     (2)
    Aktuelle Rezension von: rpunkt
    In den Grafic Novels von STAR WARS Production-Designer Christian Gossett geht es um eine fiktive Sowjetunion, die nie aufgehört hat zu existieren. Diese interessante Idee wird allerdings so verfremdet und unmotiviert aufgebläht, daß schnell die absolute Langeweile einzieht. Die Zeichnungen mittelmäßig, die Figuren grau und eine Storyline, die, wie erwähnt, die Intelligenz des Lesers hoffnungslos unterfordert. Mr. Gossett, gehen Sie lieber wieder Raumschiffchen für Mr. Lucas kleben. Dieser war in den letzte Jahren allerdings genausowenig uninspiriert wie Sie...
  15. Cover des Buches Wie Eine Feder Im Wind (ISBN: 9783837065473)
    Maryanne Becker

    Wie Eine Feder Im Wind

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Peter_Pitsch
    An und für sich sind die Gedichte und Prosatexte von Maryanne Becker keine schwere Kost, dahingegen lyrische Gedankengebilde, die um sehr abgründige Themen kreisen wie zerbrechliche Sonden um eine Anomalie. An solchen Übergängen zu den dunkleren Seiten des Seins möchte der Mensch nicht lange verweilen, und doch kann das Auge nicht lassen von dieser Handvoll Texte, die das Vorhandensein von – metaphorisch gesprochen – "schwarzen Löchern" wiedergibt. Eine kurze Passage aus Exubérys "Der kleine Prinz" steht Beckers Poesie voran, und noch ehe die Autorin ihre Feder in die Essenz aller Ängste tunkt und daraufhin existentielle Anschauungen in Worte fasst, ist ihr meine Sympathie gewiss. Dass einige bildliche Impressionen von Peter Strobel, dessen Schwarz-Weiß-Fotografien die gefühlvolle Stimmung vertiefen, Himmelsphänomene widerspiegeln, ist bei weitem kein Zufall. Der Schwerkraft zum Trotz möchte die Autorin ihre Stimme erheben, den Schritt wagen auf das dünne Seil hinaus, welches unsere Realität auf schwindelerregende Weise überspannt. Für sie sind die Gegensätze "oben" und "unten" gleichermaßen ersichtlich, und jedem heftigen Windstoß begegnet Maryanne Becker mit Worten, die keiner Bodenhaftung bedürfen, um in der Ungewissheit zu bestehen. Mitunter schwingt in den atmosphärischen Zeilen ein wenig Pathos mit, allerdings weist die Dichterin kraft ihrer Prosastücke eindringlich darauf hin, wie weit ihr lyrisches Ich tatsächlich zu gehen bereit ist. Nämlich bis an den Rand des Wahnsinns; hervorgerufen durch eine plötzliche und unwiderrufliche Verzerrung des ureigenen Weltbildes. Den Verlust des Gehörs und den damit einhergehenden Schock anhand eines symbolhaften Traums zu schildern, erfordert mehr als eine leichte Feder, es erfordert jedes Gran Selbsterkenntnis und das Vermögen, ein Gedankenseil auch zwischen die Absurditäten unseres Daseins mit gezielter Hand spannen zu wollen. Bedauerlich nur, dass dieses Buch, um nicht zu sagen dieses Büchlein, innerhalb kurzer Zeit durchgelesen ist. Andererseits ein Grund mehr, weitere Werke von Maryanne Becker dem Bücherschrank zu entnehmen und einer genauen Betrachtung zu unterziehen. Peter Pitsch
  16. Cover des Buches Amistad. (ISBN: 9783453141476)
  17. Cover des Buches Val und die Löwenstatue (ISBN: 9783038300892)
    Nicole Wagner

    Val und die Löwenstatue

     (3)
    Aktuelle Rezension von: suse9
    Ich gebe zu, dass ich Rezensionen, die Autoren über eigene Bücher schreiben, eher skeptisch gegenüberstehe. Aber in diesem Fall haben mich die ehrlichen Worte Nicole Wagners erst auf ihren Debütroman aufmerksam gemacht. Denn schließlich weiß jeder, wie schwer es ist, sein Buch ins Blickfeld des potentiellen Lesers zu rücken, und der Autorin ist dies so charmant gelungen, dass ich beherzt zugriff und mir „Val und die Löwenstatue“ kaufte. Erstaunt war ich über den Umfang dieses Erstlings – erstaunt und auch ein wenig erschrocken, denn diese Menge an Seiten sollen erst einmal gefüllt werden. Die Autorin selbst versprach ja eine spannende, nie langweilig werdende Geschichte. Außerdem scheute sie den Vergleich mit J.K. Rowling und Cornelia Funke nicht. Die Latte lag also hoch und – nunja – abwarten. Vorsichtig schraubte ich meine Erwartungen nach unten und wandte mich doch offenen Herzens den Gedanken und Fantasien zu, die hier zu Papier gebracht worden waren.

    Ich machte mich also auf den Weg nach Nusnuth, einer idyllischen Fischerinsel, auf der Valentin lebte. Da die Mutter bei der Geburt seines jüngeren Bruders gestorben und auf seinen ewig betrunkenen Vater kein Verlass war, musste sich Val um die Familie kümmern. Die Liebe zwischen den beiden Brüdern war aber so stark, dass sie alle Schwierigkeiten meisterten und ein glückliches Leben führten. In dem Moment jedoch, in dem sein sehnlichster Wunsch, als Crewmitglied auf dem stattlichsten Schiff der Insel anheuern zu dürfen, in Erfüllung gehen sollte, trafen fremde Gelehrte vom Festland auf Nusnuth ein und Val musste erfahren, dass Träume die Angewohnheit haben, nicht immer in Erfüllung zu gehen. Auf die Botschaft, dass die Welt, wie Val sie kannte, in großer Gefahr war, hätte er gerne verzichtet. Da er aber den Schlüssel zur Bekämpfung des bösen Magiers Fauces in den Händen zu halten schien, wurde er nicht gefragt. Hineingezogen in die Streitigkeiten der Mächtigen hatte er sich dem Kampf zu stellen.

    Es ist nicht zu fassen. Die Autorin hat es wirklich geschafft, mich mit jeder neuen Seite zu überraschen. Keine Spur von Vorhersehbarkeit. Ständig passierten Dinge, die ich so nicht erwartet hatte und die die Handlung frisch hielten. Zu keiner Zeit hatte ich den Eindruck, dass die Handlung künstlich in die Länge gezogen werden sollte. Dennoch waren die Charaktere liebevoll und präzise gezeichnet, so dass ich leichten Zugang zu ihnen fand. Ich konnte mitfiebern, fassungslos den Atem anhalten, traurig, glücklich sein, lachen und weinen. Leichter Humor schwang zwischen den Zeilen mit, der nicht aufgesetzt oder anbiedernd wirkte. Gefahr und Gewalt erwarteten den Leser genauso wie die Macht der Freundschaft und Liebe. Die Helden dürfen Fehler machen, die Bösen Siege davontragen. Zum Glück verzichtet die Autorin fast vollständig auf Klischees. Wie ist ihr das nur gelungen? Die Sprache ist eingehend, aber nicht platt. Das Buch liest sich leicht, fordert den Leser jedoch zum Mitdenken auf.

    Spannende, aufregende Stunden habe ich beim Lesen verbracht. Fantasy ist nicht unbedingt meine Hauptlektüre, aber ich liebe J.K. Rowling, und Cornelia Funke weiß mich auch zu fesseln. Den Vergleich mit diesen braucht die Autorin in meinen Augen nicht zu scheuen. Ich hoffe, sie hat noch viele Ideen in ihrem jungen Kopf und genug Hunger, diese zu Papier zu bringen. Einige Enden müssen auf jeden Fall noch weitergesponnen werden. Wenn es nach mir ginge, könnte sich Nicole Wagner recht bald wieder einen Tag Auszeit nehmen, sich ins Bett legen, an die Decke starren und sich das zweite Buch „zurechtspinnen“.

  18. Cover des Buches Wie der Stahl gehärtet wurde (ISBN: 9783896031976)
    Nikolai Ostrowski

    Wie der Stahl gehärtet wurde

     (21)
    Aktuelle Rezension von: BrittaBanowski
    ich habe dieses Buch in meiner Jugendzeit gelesen, und es hat mich geprägt, denn es beschreibt den Bürgerkrieg in Russland in den 30 er Jahren  und Bau der BAM, und es zeigt auf in welcher Not die Bauern und Soldaten waren, und zu wie viel sie noch in der Lage waren, trotz Dauerfrostboden bei -40 Grad. es ist grade heute hoch aktuell auch wenn viele meinen Russland könne man unterschätzen, Nein man sollte kleine Leute Nie unterschätzen, denn Sie veränderten die Welt und die dazugehörigen Gesellschaftsordnungen.
  19. Cover des Buches Fire&Ash (ISBN: 9781442439931)
    Jonathan Maberry

    Fire&Ash

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    „Fire & Ash“ ist der letzte Band der postapokalyptischen Geschichte rund um den Teenager Benny Imura. Gerüchten zufolge ist die Reihe „Rot & Ruin“ jedoch nicht abgeschlossen. Angeblich kündigte der Verlag Simon & Schuster für 2018 und 2019 jeweils einen neuen Band an. Diese beiden zusammenhängenden Bände sollen im gleichen Setting neue Charaktere und eine komplett neue Handlung vorstellen. Ich fand keine Belege für diese Behauptung, weder beim Verlag, noch auf Jonathan Maberrys Website. Der einzige Hinweis sind Einträge für die Bücher auf Goodreads und ich habe keine Ahnung, woher diese Informationen stammen. Ich werde wohl einfach abwarten müssen, ob sich die Gerüchte bewahrheiten.

    Louis Chong ist tot. Alle in Sanctuary wissen, dass Benny Imuras bester Freund starb, als er sich infizierte. Nur Benny weigert sich, ihn aufzugeben. Würde nur endlich jemand versuchen, Dr. McReadys Unterlagen oder am besten die Wissenschaftlerin selbst zu finden, könnte das Heilmittel entwickelt werden, das nicht nur Chong, sondern die ganze Welt retten würde. Leider wird Sanctuary von verstockten Soldaten geleitet, denen die Wünsche eines Teenagers nicht das Geringste bedeuten. Benny hält es nicht mehr aus. Begleitet von Nix, Lilah und Riot macht er sich auf eigene Faust auf die Suche nach der letzten Chance, die Chong hat. Draußen im Rot and Ruin müssen sie jedoch feststellen, dass sie nicht die einzigen sind, die sich für McReadys Forschungsergebnisse interessieren. Der psychopathische Saint John und die Mitglieder der Night Church suchen ebenfalls nach dem Heilmittel, das in den falschen Händen zu einer gefährlichen Massenvernichtungswaffe werden könnte. Der Wettlauf um das Schicksal der Menschheit hat begonnen.

    Wisst ihr, wodurch ich merke, dass mir eine Rezension schwerfällt? Ich merke es, weil ich versuche, mich vor dem Schreiben zu drücken. Plötzlich fallen mir hundert Dinge ein, die ich stattdessen tun könnte. Ich mache mir selbst etwas vor, weil ich zu stur bin, um einfach zuzugeben, dass diese oder jene Rezension eine harte Nuss für mich ist. „Fire & Ash“ ist so ein Fall. Da, jetzt ist es raus, ich bekenne es. Ich kann nur leider überhaupt nicht erklären, wieso. Das (vorläufige) Finale der „Rot & Ruin“ – Reihe ist nicht schlecht. Während der Lektüre empfand ich das Buch als mitreißend wie eh und je und im Anschluss habe ich fleißig Notizen gemacht. Ich war beeindruckt von Jonathan Maberrys überzeugendem wissenschaftlichen Erklärungsansatz für die Natur der Zombieinfektion, der auf mich fundiert recherchiert wirkte. Ich mochte das Motiv der Hoffnung, personifiziert durch Bennys Generation, die Erbe und Schöpfer einer neuen Welt ist. Jetzt sind einige Wochen vergangen und in meinem Kopf herrscht gähnende Leere. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber irgendwie hat dieses Finale trotz bewegter Dramatik wenig bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Vielleicht war die Geschichte doch zu vorhersehbar, denn ich habe nie daran gezweifelt, dass Benny und seine Freunde die Zombie-Postapokalypse überleben werden. Die Frage war lediglich, wie. Vielleicht war es der Schuss des guten, alten, amerikanischen Patriotismus, der meiner Ansicht nach vollkommen überflüssig für die Geschichte war. Vielleicht war „Fire & Ash“ auch einfach etwas arg pathetisch, obwohl ich beim Lesen durchaus das Gefühl hatte, dass mich dieses Pathos berührte. Im Nachhinein hingegen kommt mir Entwicklung, die Benny durchlebt, übertrieben vor. Er erreicht einen Status kühler Klarheit, den ich für unglaubwürdig halte. Ich bezweifle nicht, dass Benny schnell und radikal erwachsen werden musste, doch seine Entfaltung zum idealen Samurai, der eine Kampfsituation und sich selbst gefasst analysieren kann, erscheint mir unrealistisch. Er ist trotz allem ein Teenager. Die positive Seite daran ist jedoch, dass seine Beziehung zu Nix eine für die Young Adult – Literatur recht ungewöhnliche Wendung nimmt, was mir sehr gut gefiel. Unsterbliche Liebe auf den ersten Blick unter extremen Bedingungen war noch nie sehr lebensnah; ich finde es toll, dass Maberry einen anderen Weg wählt, der möglicherweise eine direkte Folge seines vorbildlichen Umgangs mit den Geschlechterrollen ist. Er behandelt Männer und Frauen gleichberechtigt und besonders Bennys Freundinnen beweisen eine Stärke, die alle kruden Ideen der Prinzessin in Nöten im Keim ersticken. Gut, Lilah ging mir fürchterlich auf die Nerven, weil ihre Umgangsformen schlicht inakzeptabel sind, aber nichtsdestotrotz erkenne ich ihre Unabhängigkeit an.

    Letztendlich weiß ich nicht genau, warum sich „Fire & Ash“ nicht in dem Ausmaß in meinem Gedächtnis festsetzte, das ich erwartet hatte. Es handelt sich definitiv um ein angemessenes Finale und hat viel Positives zu bieten. Der Kampf gegen die Zombies mutierte im Lauf der Reihe zu einem Kampf der Menschheit selbst, gegen religiösen Fanatismus und die drohende Gefahr, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Jonathan Maberry erfasst die Konflikte, die sich innerhalb seiner beängstigenden Zukunftsvision ergeben, hervorragend und verleiht der gesamten Thematik der Zombie-Postapokalypse überraschenden Tiefgang. Ich kann nicht erklären, wieso mich „Fire & Ash“ nicht nachhaltiger beeindruckte, obwohl es die vielen feinen Nuancen, die Maberry sorgfältig etablierte, zu einem explosiven, dramatischen Abschluss bringt. Ich vermute, dass es mir einen Hauch zu abenteuerlich und inszeniert war, möchte mich darauf aber nicht unumstößlich festlegen. Diese marginalen Schwierigkeiten qualifizieren sich jedoch als Jammern auf hohem Niveau, weshalb ich nicht zögere, euch die Reihe „Rot & Ruin“ trotzdem zu empfehlen. Die Young Adult – Literatur ist so überflutet von flachen, klischeebeladenen, bedeutungsarmen Geschichten, dass jeder Versuch, es anders zu machen, enthusiastisch unterstützt werden sollte. Jonathan Maberry macht es anders und dafür gehören ihm mein Respekt und meine Anerkennung.

  20. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks