Bücher mit dem Tag "paula modersohn-becker"
19 Bücher
- Barbara Beuys
Die neuen Frauen - Revolution im Kaiserreich
(3)Aktuelle Rezension von: Elisabeth_RettelbachIm Kaiserreich und vor allem dann in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg gewinnen die Frauen an Einfluss, üben erstmals auch Berufe aus, die selbstbestimmt sind (also nicht mehr nur Dienstmädchen etc.) und kämpfen (teilweise) für das Wahlrecht.
Viele Frauenleben und -stimmen kommen zu Wort, teils sind das heute noch bekannte Namen, aber auch (zumindest mir) bisher unbekannte Powerfrauen und Pionierinnen z. B. Helene Lange, Paula Modersohn-Becker, Elisabeth Macke, Karen Horney, Asta Nielsen, Else Lasker-Schüler, Clara Zetkin, Agnes Bluhm, Gabriele Reuter, Hedwig Dohm und viele mehr.
Das Buch war keine Sekunde langweilig. Vieles wusste ich schon ein bisschen, aber es waren so viele Überraschungen dabei, damalige Lebensstile von Frauen, mit denen ich für die Zeit nicht gerechnet hätte.
Da das Buch sehr viele Events, Erlebnisse und Schicksale schildert, kann es nicht unbedingt jedesmal sehr in die Tiefe gehen, aber das Lesevergnügen war dennoch gar nicht nur oberflächlich. Die Autorin springt sehr spannend zwischen den Biografien hin und her, je nach Zeit und Thema des Kapitels, und ich habe wirklich sehr viel Neues und Interessantes erfahren, das mit diese Ära wirklich näher bringt.
Unbedingte Empfehlung für Geschichtsfans!
- Klaus Modick
Konzert ohne Dichter
(99)Aktuelle Rezension von: Emylia_dbWorpswede - die seit 1889 bekannte Künstlerkolonie am Teufelsmoor bei Bremen; berühmte Künstler lebten dort auf dem "Barkenhoff"
( Vogeler, Rilke, Macksensen, die Modersohn´s )
Viele befreundete Künstler gingen ein und aus. Oft ein fragiles Zusammenleben.
Der Autor führt in eine Welt von geschichtlicher Information und das Verhalten der Protagonisten. Teils treue Gefährten, teils eifersüchtig, aber auch diszipliniert und unterstützend.
Häuslicher Streit, oft Geldsorgen, Leidenschaften, Trennungen, große Gefühle.
Die Frauen lebten natürlich unter dem gleichen Dach.
Ein wirklich sehr spannender Einblick in die Welt und die Intrigen der damals sehr bekannten Künstlerkolonie.
- Moritz Rinke
Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel
(85)Aktuelle Rezension von: awogfliZu Beginn der Geschichte stolperte ich noch komplett orientierungslos durch dieses mir völlig fremde, mit sprunghaftem Erzählstil beschriebene, plattdeutsche Universum. Die sehr humoristische Art des Romans konnte ich anfangs auch nicht verstehen und genießen, denn ich kapierte einfach diesen nordischen Witz überhaupt nicht, wie auch diese fremde Sprache und die ortsansässige Bevölkerung sich für mich wie ein arabisch geschriebenes Buch mit sieben Siegeln darstellten.
Und dann passierte ein Lesewunder, wie bei einer gut geschriebenen Science Fiction oder Fantasy Story hat mich der Autor in diese fremde Welt hineingezogen und mich zu einem Teil der Worpsweder Dorfgemeinschaft gemacht. Die Figuren sind derart liebevoll entwickelt, dass es eine Freude ist, die Landschaft wird wundervoll gezeichnet, so als stünde der Leser selbst in den unendlichen Weiten des Moors, historische Tatsachen und erfundene Anekdoten aus der Künstlerkolonie wurden auch derart perfekt miteinander verwoben, dass die Trennlinie zwischen Fakten und Fiktion nahtlos verschwimmen.
Das folgende Zitat persifliert eigentlich den ganzen Roman und auch den etwas sprunghaften Erzählstil des Autors:
"Wie sich die Menschen im Nachhinein in die Geschichte und irgendwelche Weltenzusammenhänge hineinerzählten! Wie sie erzählten und erzählten, um den Glanz einer Zeit in ihr Leben hineinleuchten zu lassen. Eine Generation, die älter geworden dasaß und mit Tausenden von Geschichten an die Geschichte anbaute, sodass sich aus dem Dorf eine Stadt und aus der Stadt ein ganzer Moloch aus Legenden und Wahrheiten erhob."
Die Handlung dieses Werks hat mich fast am meisten begeistert. Paul Wendland-Kück, ein Berliner Business-Versager mit dem Kopf in den Wolken und massiven Mutter-Abnabelungsproblemen muss zurück in seinen Geburtsort, die Künstlerkolonie Worpswede, da sein Elternhaus droht, im Moor zu versinken. Im Zuge der Bauarbeiten und Grabungen, um dem Familienwohnsitz endlich ein solides Fundament zu verschaffen, tauchen nicht nur sprichwörtlich sondern auch real aus dem Moorgarten mehrere bestgehütete stinkende grausliche Familiengeheimnisse auf. Meine Güte! Was für eine innovative Doppeldeutigkeit, die das Haus und die Beziehungen in der Familie überaus grandios gleichsetzt – quasi Familienaufstellung und Baustelle. Paul und sein möglicherweise Nicht-Verwandter Nullkück, der seinen Spitznamen daher bekam, da seine Kück’sche Abstammung irgendwie fraglich ist und er außerdem an einer Behinderung leidet – was für eine hundsgemeine aber irgendwie auch schräge Interpretation – kämpfen wie Don Quixote an der Vertuschung nach außen und Aufklärung nach innen, der im Stakkato aus dem Moor aufpoppenden bösen Familiengeheimnisse. Dieser Plot hat etwas von einer sehr witzig satirischen aber auch unendlich traurigen Slapstick-Komödie.
Vor Rinkes Sprachfabulierkunst kann ich nur den Hut ziehen, sehr knackige Metaphern wunderschön beschrieben bringen uns Land, Leute und auch die Geschichte näher. In Worpswede trennt sich die Bevölkerung in zwei Gruppen von Bewohnern, „Leute mit Kühen bzw. inneren Kühen“, die das Moor und das Dorf nicht für einen Tag verlassen können, also die traditionelle Dorfbevölkerung und „Leute ohne Kühe“, denen die ortsansässigen Künstler zuzuordnen sind. Analog dazu fungieren auch die Vorhänge an den Fenstern.
Diese mir anfangs so fremden Menschen werden folgendermaßen sehr treffend beschrieben:
"Ja, hier in diesem flachen Land schnäuzte man grundsätzlich alles weg, was unangenehm zu beantworten war. Die Zeit, in der man hätte antworten oder Dinge ansprechen können, wurde weggeschnäuzt und zwar solange, bis das Leben längst weitergegangen war.“
Fazit: Eine absolute Leseempfehlung von mir. Wenn man den etwas zähen Beginn und das Fremdeln überwunden hat, das quasi jeder Tourist zu Beginn seiner Reise erlebt, und es vermag, in den Roman und in Land & Leute einzutauchen, dann kommt restlose Begeisterung auf. - Sabine Anders
Liebesbriefe großer Frauen
(21)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyNachdem ich neulich einen Band "Liebesbriefe großer Männer" gelesen hatte und wirklich begeistert, erstaunt und ergriffen war von der Vielfalt an Emotionen, von Zärtlichkeit bis Zerrissenheit, bin ich über die "Liebesbriefe großer Frauen" ein klein wenig enttäuscht. Der Funke wollte zu Beginn nicht so recht überspringen und bei den ersten Schreiben habe ich mich manchmal regelrecht schwer getan weiter zu lesen. Nach ungefähr einem Drittel hat sich das aber dann doch wesentlich verändert und es sind hier ein paar wirklich anrührende Briefe zu finden. Edith Wharton an William Morton Fullerton, Emily Dickinson an „Meister“, Elizabeth Barrett Browning an Robert Browning, George Sand an Musset und Chopin, Annette Droste-Hülshoff an Levin Schücking, Rahel Levin… Als sehr interessant empfand ich, wie bereits auch im Band der "großen Männer", dass man zu jeder Person eine Einleitung erhält. Hierbei gibt es viele interessante Fakten über die Protagonisten zu erfahren, ihre Lebensumstände, die Karriere, die oft verzwickten Beziehungen. Beim Lesen wurde mir auch wieder einmal bewusst, wie beschwerlich, aber auch romantisch Kommunikation früher doch war. Ein Brief war tagelang unterwegs und dann immer diese Ungewissheit, ist der Brief angekommen, hat er schon geschrieben oder fehlte ihm bisher die Gelegenheit dazu? Wann trifft endlich die ersehnte Antwort ein? Diese Ungewissheit ist auch oft Thema in den Briefen, genauso wie Trennungsschmerz, Beziehungsstress und Zukunftsangst. Hier liegt auch der Grund dafür, warum mir die „Liebesbriefe großer Männer“ besser gefallen haben. Die Damen sprechen allzu oft von den negativen Auswirkungen ihrer Sehnsüchte, von ihren Ängsten, Zweifeln. Die Herren waren dagegen viel eher bereit die positiven Seiten der Sehnsucht, die Vorfreude auf ein Wiedersehen, ihre Liebe und Lust in den Vordergrund zu stellen. Aber trotz allem hat mir die Lektüre Freude bereitet und man bekommt selbst Lust wieder einmal einen Brief auf schönem Briefpapier zu verfassen. Wann haben Sie den letzten Liebesbrief in der Hand gehalten oder selbst einen verfasst? Im Hintergrund läuft Tasmin Archer…“In your care“, ach ich habe auch noch eine Platte von Dusty Springfield gefunden ;) - Michael Lüders
Blöder Hund
(9)Aktuelle Rezension von: DupsiZufallskauf bei Thalia:-) Carl hat die Nase voll. Er lebt in Worpswede in einer Siedlung, dem Paulaner, die hochexklusiv sein soll, seine Ehe läuft nicht, mit seiner Tochter versteht er sich nicht mehr und sein Job bei Bronsky, dem Architekten auf dessen Konto der Paulaner geht, ist Mist. Nachdem der erste Versuch, seinem Leben ein Ende zu setzen, scheitert, geht er ins Teufelsmoor, um dort zu versinken, Doch plötzlich passiert das Unfassbare. Eine fliegende Untertasse landet vor seinen Füßen und ein Außerirdischer steigt aus. Yrr vom etliche Millionen Lichtjahre entfernten Planten Zorr. Er ist auf die Erde gekommen, um sie auszukundschaften. Denn die Zorraner haben Pläne mit dem Planeten: sie wollen die Erde sprengen und einen Vergnügungspark für die Thorps, eine Spezies, die sich auf Zorr wie Schädlinge ausbreitet, bauen. Doch so einfach ist das natürlich nicht. Niemand, Yrr wohl am allerwenigsten, hätte damit gerechnet, dass ihm die Erde gefallen könnte. Er morpht sich in die Gestalt eines Pudels und folgt Carl überall hin. Mit dem Namen Konrad findet er Zugang in Carls Familie und verliebt sich immer mehr in die Erde und ihre Bewohner. Die Erde sprengen? Na, mal schauen, ob das was wird. Ich war ehrlich gesagt überrascht. Ich hatte damit gerechnet, ein wenig seichte Lektüre für zwischendurch erwisccht zu haben, doch so war es nicht. Das Buch ist witzig, regt aber auch zum Nachdenken an. Ist ein Leben so wies es die Zorraner führen, unsterblich, vollkommen dem Fortschritt verschrieben, erstrebenswert oder sollte man den Gefühlen, der Liebe und alles was dazu gehört, den Vorrang lassen? Lässt sich leicht lesen, hab gestern angefangen und bin schon durch. Schönes Buch, wenn man der Realität mal entfliehen möchte und Lebewesen von einem anderen Stern kennenlernen will :-) - Paula Modersohn-Becker
Paula Modersohn-Becker in Briefen und Tagebüchern
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Marina Bohlmann-Modersohn
Paula Modersohn-Becker
(5)Aktuelle Rezension von: Kaivai"Plötzlich einsetzende Schmerzen im Bein,vom Arzt als eine Art Nervenschmerz diagnostiziert,zwangen die junge Mutter,über die normale Zeit ihres Wochenbetts hinaus zu liegen.Am 20.November durfte Paula zum erstenmal wieder aufstehen.Otto Modersohn hatte das Wohnzimmer feierlich geschmückt.Die Kerzen des Kronleuchters brannten,auch der Lichterkranz um den Barockengel war angezündet.Paula ließ sich einen Spiegel bringen,kämmte ihr Haar und steckte es zusammen.Sie schmückte sich mit roten Rosen,die sie geschenkt bekommen hatte und ging,begleitet von ihrem Mann und ihrem Bruder,in das Wohnzimmer.Als sie ihr Kind auf dem Arm hatte,sagte sie:>Nun ist es fast so schön wie WeihnachtenWie schadeWandersmannWallerlangeSchwesternseele< abgegeben,nach der Paula sich immer so gesehnt hat.Beide hatten einen sehr ähnlichen Lebens- und Malhunger und sind gleicherweise in ihrem Werk und in ihrem Mythos eigen- und einzigartig. Die speziellsten Malerinnen der Kunstgeschichte. - Corona Unger
Paula Modersohn-Becker - 13 Fragen an die Künstlerin: Abenteuer Kunst
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Sophie Dorothee (Hrsg.) Gallwitz
Paula Modersohn-Becker - Briefe und Tagebuchblätter - Das Lebensbild einer Malerin
(0)Noch keine Rezension vorhanden - Barbara Beuys
Paula Modersohn-Becker
(8)Aktuelle Rezension von: UteSeiberthBarbara Beuys schildert in dieser Biographie eine unglaublich selbstbewußte und starke Künstlerin,die sich gegen die bisherigen
Konventionen in der Malerei entscheidet.Ihre Kindheit in Dresden,
ihre künstlerische Ausbildung in Berlin und Paris.In Paris fühlt sie
sich besonders wohl,obwohl die Ehe mit Otto Modersohn nicht
ganz unproblematisch ist,versucht sie Kunst und Familienleben
unter einen Hut zu bringen.Ich vermute,diese Kombination in ihrem Leben war zu anstrengend für sie und so stirbt sie nach
der Geburt ihrer Tochter an einer Embolie.
Eine bewunderswerte Frau,die ihrer Zeit weit voraus war! - Jutta Radel
Liebe Mutter, liebe Tochter. Frauenbriefe aus drei Jahrhunderten
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