Bücher mit dem Tag "pazifist"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "pazifist" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Catch 22 (ISBN: 9780606237802)
    Joseph Heller

    Catch 22

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Anton_Loewe
    Ich habe vor Kurzem die Miniserie von George Clooney gesehen und im Anschluss noch einmal den Roman gelesen. Keine Frage, dass der Roman die Serie um Längen schlägt.

    Catch 22 gilt als Antikriegssatire, doch Heller geht es sicher auch darum, die Mechanismen eines außer Kontolle geratenen Kapitalismus zu zeigen. Die Handlung des Romans spielt im Zweiten Weltkrieg, wobei viele Abschnitte eher an die McCarthy-Zeit erinneren. Wer schwarzen Humor mag, liebt dieses Buch bestimmt.
    Der Held Yossarian wird in eine absurde Welt geworfen, in der er kein Held sein möchte.

    Ach so: Wenn man sich überhaupt eine Verfilmung ansehen möchte, dann besser die von Mike Nichols (1970).

  2. Cover des Buches Und die Erde wird zittern (ISBN: 9783806235746)
    Douglas Smith

    Und die Erde wird zittern

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    "Dienstag. Ein kalter, windiger Tag. Ich war den ganzen Vormittag beschäftigt. Mittagessen mit Fürst Orlow und Resin. Ging spazieren. Um 4 Uhr fuhren wir nach Sergejewka. Tee mit Miliza und Stana. Wir lernten einen Mann Gottes kennen, Grigori aus dem Gouvernement Tobolsk."

    Mit diesen lapidaren Worten hielt Zar Nikolaus II. am 1. November 1905 in seinem Tagebuch die erste Begegnung mit dem sibirischen Bauern Grigori Rasputin (1869-1916) fest. Wie sehr das Treffen ihr Leben prägen und verändern sollte, ahnten der Zar und seine Gemahlin Alexandra an jenem Tag nicht. Rasputin gehört zu den berühmtesten – oder wohl eher berüchtigtsten – Figuren der russischen Geschichte. Über Rasputin dürfte ähnlich viel geschrieben worden sein wie über Peter den Großen, Katharina die Große, Lenin und Stalin. Bis heute wird dem Mann aus Sibirien eine erhebliche Mitschuld am Niedergang der Romanow-Monarchie und am Zusammenbruch des Zarenreiches zugeschrieben. Kaum eine andere Gestalt hat im vorrevolutionären Russland derart viel Hass auf sich gezogen wie Rasputin. In den Augen seiner Zeitgenossen war der Sibirier ein religiöser Fanatiker und Sektierer; ein Hochstapler und Scharlatan, der sich als Wunderheiler ausgab; ein reaktionärer Einflüsterer, der die Politik des Zaren verhängnisvoll beeinflusste; ein unersättlicher Lustmolch und Frauenschänder; ein Landesverräter und Spion im Sold der Deutschen. Wie Douglas Smith in der Einleitung seines Buches hervorhebt, wurde über kaum eine andere Figur der russischen Geschichte so viel Unsinn verbreitet wie über Rasputin. Smith hat es sich zum Ziel gesetzt, den Wust von Gerüchten und Legenden beiseite zu schieben, der das Rasputin-Bild bis heute prägt.

    Smith ist nicht der erste Autor, der das gängige Zerrbild von Rasputin durch ein realistisches Porträt ersetzen möchte. Alle anderen Versuche aus jüngerer Zeit, ein an überprüfbaren Fakten orientiertes Bild von Rasputin zu entwerfen, übertrifft Smith durch die ungeheure Breite und Tiefe seiner Darstellung. Mit seiner Biographie leistet er mehr, als nur Rasputins Lebensweg zu rekonstruieren, von den obskuren Anfängen in Sibirien bis zum gewaltsamen Tod im Dezember 1916. Smith bietet ein beeindruckendes Panorama der russischen Gesellschaft am Vorabend des Ersten Weltkrieges und der Revolution. Rasputin lebte in einem Land, das aus den Fugen zu geraten drohte. Die Abneigung, die er auf sich zog, kaum dass er zum Vertrauten der Zarenfamilie aufgestiegen war, ist nur vor dem Hintergrund der Krise verständlich, in der sich das späte Zarenreich befand. Das Verhältnis zwischen der Krone und den gebildeten Ständen war nachhaltig gestört und von wechselseitigem Misstrauen geprägt. In der Presse regte sich immer wieder Kritik am Zaren und an der ominösen "Hofpartei", die angeblich den Gang der hohen Politik bestimmte. Im Regierungsapparat, aber auch in der Leitung der Orthodoxen Kirche waren Machtkämpfe und Intrigen an der Tagesordnung. Rasputin betrat ein Minenfeld, als er 1905 nach Petersburg kam. Ehe er sich versah, wurde er in die Konflikte und Spannungen hineingezogen, die das politische, gesellschaftliche und religiöse Leben Russlands bestimmten.

    Konsequent gibt Smith jenen Quellen den Vorzug, die zu Rasputins Lebzeiten entstanden sind, nicht erst nach seinem Tod. Für die Biographie hat Smith umfangreiche Aktenbestände aus russischen, europäischen und amerikanischen Archiven ausgewertet. Skeptisch betrachtet er die Memoiren von Zeitgenossen, die erst nach Rasputins Tod verfasst wurden. Nach dem Ende der Romanow-Monarchie waren der Diffamierung und Dämonisierung des Sibiriers keinerlei Grenzen mehr gesetzt. Viel zu lange, so Smith, haben fragwürdige und problematische Quellen, die aus der Zeit nach Rasputins Tod stammen, das Rasputin-Bild bestimmt. Für die Biographie hat Smith außerdem die zeitgenössische russische Presse und die Korrespondenzen zahlreicher Persönlichkeiten ausgewertet. Es liegt auf der Hand, dass sich eine Rasputin-Biographie nicht damit begnügen kann, die gesicherten Fakten über Rasputins Leben zusammenzufassen. Smith schildert das Leben seines Protagonisten, und zugleich analysiert er, welches Bild sich die russische Gesellschaft von dem Emporkömmling Rasputin zusammenphantasierte. Was hat Rasputin tatsächlich getan, und was wurde ihm von der Öffentlichkeit angedichtet und unterstellt? Smiths Bemühungen laufen auf die Demontage eines zählebigen Mythos hinaus, auf die Widerlegung oder zumindest Abschwächung vieler Legenden, die seit über hundert Jahren im Umlauf sind. Smith geht dabei allerdings nicht so weit wie manche russische Autoren der Gegenwart, die den negativen Rasputin-Mythos in sein Gegenteil verkehren und Rasputin zum Unschuldslamm und Märtyrer stilisieren.

    Über Rasputins Leben bis zum Alter von etwa 30 Jahren ist so gut wie nichts bekannt. Rasputin erhielt keine Schulbildung; er lernte erst als Erwachsener Lesen und Schreiben. Kurz vor der Jahrhundertwende hatte er ein religiöses Erweckungserlebnis. Obgleich Ehemann und Vater, begann er ein neues Leben als Pilger und religiöser Wanderer (strannik). In seinem sibirischen Heimatdorf Pokrowskoje und später in Petersburg gewann er als spiritueller Mentor viele Anhänger und Verehrer. Anders als oft behauptet, trat Rasputin nicht als Wunderheiler und Hypnotiseur auf. Bald nach seiner Ankunft in Petersburg (1905) wurde er dem Zarenpaar vorgestellt. Auch Nikolaus und Alexandra lernten Rasputin als geistlichen Beistand schätzen, wie Tagebuchnotizen und Briefe belegen. Die Bluterkrankheit des Thronfolgers Alexej spielte eine geringere Rolle als traditionell angenommen. Die Begegnungen und Gespräche mit Rasputin hatten auf das Zarenpaar eine tröstende und aufbauende Wirkung. Besonders die Zarin konnte mit "Vater Grigori" ihre inbrünstige Religiosität ausleben. Sie war überzeugt, dass Rasputins Gebete segensreich für ihre Familie waren. Rasputin hatte kein Interesse an Theologie. Der christliche Glaube war für ihn eine Sache des Herzens, nicht des Verstandes. Mit dieser Haltung traf er den Nerv der Zarin und seiner mehrheitlich weiblichen Anhängerschaft. Rasputin zog Menschen an, die mit der in pompöser Routine erstarrten Amtskirche unzufrieden waren und sich nach emotional intensiven Glaubenserlebnissen sehnten. Smith zitiert aus Briefen, die Rasputin an die Zarenfamilie schrieb, und aus einigen Interviews, die er russischen Zeitungen gab. Diese Quellen zeigen Rasputin als Mann von schlichtem Gemüt. Seine Denk- und Ausdrucksweise war naiv und schwärmerisch.

    Wie Smith mehrfach betont, hielt sich Rasputin nie dauerhaft am Zarenhof auf. Erst 1914 nahm er sich eine eigene Wohnung in der Hauptstadt. Er kehrte immer wieder für längere Zeit in seine sibirische Heimat zurück. Oft vergingen mehrere Monate zwischen seinen Begegnungen mit Nikolaus und Alexandra. Und doch wurde die Öffentlichkeit schon bald nach Rasputins Ankunft in Petersburg argwöhnisch. Was hatte dieser ungehobelte und schmutzige Bauer im Palast zu suchen? Wie konnte es sein, dass er mit der Zarenfamilie auf vertrautem Fuße stand? Höflinge und Minister, Kirchenleute und Journalisten stellten die abenteuerlichsten Vermutungen über Rasputin und seine Rolle im Umfeld des Herrscherpaares an. Die Presse inszenierte im Lauf der Jahre mehrere Kampagnen gegen den Sibirier. Kleinere, an sich harmlose Skandale, an denen Rasputin beteiligt war, wurden von den Medien gezielt ausgeschlachtet und aufgebauscht, um Rasputin in Verruf zu bringen (Kap. 40 und 45). Auch das Parlament, die Duma, debattierte mehrfach erregt über die Frage: Wer ist dieser Rasputin, und was führt er im Schilde? Es gab etliche Gründe, warum die Spekulationen aus dem Ruder liefen und die Anfeindungen von Jahr zu Jahr bösartiger wurden. Die selbstgewählte Abschottung des Zarenpaares führte zwangsläufig zur Entstehung von Gerüchten. Mit ihrer hartnäckigen Weigerung, Rasputin fallenzulassen und wegzuschicken, fachten Nikolaus und Alexandra den Zorn all derer an, denen der Sibirier ein Dorn im Auge war. Allzu bereitwillig glaubte die Öffentlichkeit, der Thron werde von "dunklen Kräften" kontrolliert. Irgendjemand musste ja schuld daran sein, dass die Kluft zwischen Krone und Gesellschaft immer tiefer wurde. Im Ersten Weltkrieg führte die allgegenwärtige Spionage- und Verschwörungsmanie dazu, dass Rasputin und die Zarin verdächtigt wurden, im Auftrag der Deutschen die russischen Kriegsanstrengungen zu sabotieren. Auch das spannungs- und widerspruchsreiche kulturelle Klima des russischen Fin de siècle, der Zusammenprall von Aufklärung und Obskurantismus, wurde Rasputin zum Verhängnis. Scharlatane aller Art hatten um die Jahrhundertwende Hochkonjunktur in Russland, Wahrsager und Hypnotiseure, Gurus und selbsternannte Wunderheiler. In den Augen kritischer Zeitgenossen stand Rasputin stellvertretend für alle irrationalen und "mittelalterlichen" Kräfte, die Russland daran hinderten, endlich in der Moderne anzukommen (Kap. 11).

    Doch damit nicht genug: Aus Sicht der russischen Gesellschaft verkörperte Rasputin den Archetyp des "bösen Ratgebers", der einen willensschwachen Herrscher nach Belieben manipuliert. Aber war der Mann aus Sibirien wirklich die Graue Eminenz hinter dem Thron? Wie Smith herausarbeitet, kann überhaupt keine Rede davon sein, dass Rasputin systematisch Einfluss auf die Staatsgeschäfte genommen hätte. Einem gänzlich ungebildeten Mann wie Rasputin fehlten alle Voraussetzungen für eine ernst zu nehmende politische Betätigung. Rasputin, zeitlebens auffallend unehrgeizig, besaß kein wie auch immer geartetes politisches Programm, und er war auch nicht das Haupt einer Gruppe oder Clique, die nach der Macht im Staate strebte. Seine Möglichkeiten, auf die Regierung und die Kirchenleitung einzuwirken, waren nicht zuletzt deshalb sehr begrenzt, weil seriöse Politiker und Kirchenführer von Anfang nichts mit ihm zu tun haben wollten. An mehreren Beispielen zeigt Smith, dass der Zar Rasputins gelegentliche Vorschläge in Sach- und Personalfragen ignorierte. Rasputin hob sich noch in anderer Hinsicht von fürstlichen Günstlingen früherer Jahrhunderte ab: Er strebte nicht nach Ämtern und Titeln, und er nutzte seine Stellung nicht, um ein riesiges Vermögen zusammenzuraffen. Geld interessierte ihn nicht. Die Besitztümer, die er seiner Familie hinterließ, hatten einen Wert von gerade einmal 23.500 Rubeln (Kap. 74). Rasputins angebliches Millionenvermögen existierte nur in der Phantasie seiner Feinde.

    Was bleibt vom Rasputin-Mythos? Hatte Rasputin am Ende eine saubere Weste? Wurde ihm von seinen Kritikern durchweg Unrecht getan? Smith stellt klar, dass manche Vorwürfe berechtigt waren. Ähnlich wie die Zarin und andere konservativ gesinnte Personen bestärkte Rasputin Nikolaus II., an der Autokratie als Herrschaftsform festzuhalten und eine Parlamentarisierung des politischen Systems nicht zuzulassen. Das ist jedoch keine Überraschung. Denn warum hätte ausgerechnet ein sibirischer Bauer als Verfechter des Parlamentarismus auftreten sollen? Auch der Vorwurf sexueller Promiskuität lässt sich nur zum Teil entkräften. Rasputin, daran lässt Smith keinen Zweifel, war ein zwanghafter Fummler und Grabscher. Er konnte seine Hände nicht von den Frauen lassen, die in seinen Dunstkreis gerieten. Liebhaber der Zarin und Vater des Thronfolgers war er aber nicht. Im Krieg hatte Rasputin tatsächlich Anteil an etlichen fatalen Personalentscheidungen des Zaren. Dennoch gelangt Smith zu dem Schluss, dass nicht Rasputins Aktivitäten zu dem rapiden Ansehensverlust führten, den die Monarchie in den letzten Jahren ihres Bestehens erlitt. Ausschlaggebend war vielmehr die grotesk verzerrte Wahrnehmung Rasputins in der russischen Gesellschaft. Dem Sibirier wurden finstere Absichten unterstellt, die er nicht hatte, und ihm wurde ein Einfluss zugeschrieben, den er nicht besaß. Nach den militärischen Rückschlägen der Jahre 1915 und 1916 wurde Rasputin die Schuld an allem angelastet, was in Russland im Argen lag. Seine Mörder rechtfertigten ihre Tat damit, sie hätten die Monarchie und das Reich retten wollen. Doch kaum drei Monate nach Rasputins Tod brach das alte Russland wie ein Kartenhaus zusammen.

    An Douglas Smiths Buch wird künftig niemand vorbeikommen, der sich mit dem Untergang der Romanow-Monarchie beschäftigt. Fachhistoriker und historisch interessierte Laien können die Biographie gleichermaßen mit großem Gewinn lesen. Warum nur vier Sterne? Das Buch zeigt anschaulich, wohin es führt, wenn ein Autor zu viel über sein Thema weiß und der Versuchung nachgibt, sein gesamtes Wissen vor dem Leser auszubreiten. Über weite Strecken ist die Fülle und Dichte der vermittelten Informationen schlichtweg erdrückend. Die Erzählung wird umso minutiöser und detailreicher, je mehr sich Smith auf Rasputins Ende zubewegt. Auf die Jahre 1914 bis 1916 entfällt die Hälfte der 74 Kapitel. Es kommen Hunderte und Aberhunderte von Personen vor. Selbst unwichtige Nebenfiguren werden von Smith mit vollem Namen eingeführt, etwa die Polizisten, die Rasputin im Auftrag des Innenministeriums überwachten, oder die Prostituierten, mit denen Rasputin in Petersburg Umgang hatte. In diesem Gewimmel der Personen und Namen geht rasch jeglicher Überblick verloren. Für Leser, die mit der Geschichte des späten Zarenreiches nicht oder nur flüchtig vertraut sind, ist die Lektüre kein Spaziergang. Ohnedies braucht man gutes Sitzfleisch und Durchhaltevermögen, um den 800-seitigen Text zu bewältigen. Es handelt sich um ein anspruchsvolles Buch, das sich nicht als Gelegenheits- oder Unterhaltungslektüre eignet. 

    (Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im Oktober 2017 bei Amazon gepostet)

  3. Cover des Buches Das Genie (ISBN: 9783257244731)
    Klaus Cäsar Zehrer

    Das Genie

     (86)
    Aktuelle Rezension von: HansDurrer

    Vollkommen mittellos landet der 18jährige Ukrainer Boris Siddis 1886 in New York. Er ist ein intelligenter und unabhängiger Kopf, unbeeindruckt von sozialen Rangunterschieden, ein Idealist. „Er konnte Universitäten nicht ausstehen und Professoren noch weniger. Diese saturierten Langweiler verstanden sich prächtig darauf, sich ihre Dutzendgelehrtheit vergolden zu lassen, aber von der Kühnheit, vom Abenteuer, von der Lust und der Leidenschaft, von der mitunter auch quälenden Anstrengung des Denkens wussten sie nichts.“ Er ist eigenwillig, er will kein Normalo sein. Seine zukünftigen Schwiegereltern lässt er wissen, dass er keineswegs gedenke, den traditionellen Ernährer zu geben und ihre Tochter von sich und seinem Geld abhängig zu machen. Stattdessen will er sie darin unterrichten, selbstständig zu werden, sich zu bilden. „Denn das einzige Vermögen, das einem keiner stehlen kann, ist jenes, das man im Kopf hat.“

    Boris Siddis ist ein Bildungsbesessener, fanatisch eignet er sich Wissen an, fanatisch gibt er es weiter. Mit seiner Hilfe schafft es seine Frau Sarah, zum Medizinstudium zugelassen zu werden, er selber bringt es zum Dozenten in Harvard und zum Forscher an der Columbia. Es ist die Zeit der psychologischen Forschung: Suggestion und Hypnose, Dissoziation und Persönlichkeitsspaltung, Selbstbestimmung und Fremdsteuerung.

    Dann wird Boris und Sarah Siddis ein Sohn geboren, der nach dem Förderer und Kollegen von Boris, dem berühmten Psychologieprofessor William James benannt wird, der auch der Pate des Buben wird. Gemäss Boris‘ Überzeugung gibt es keine höhere Pflicht, als sich zur Perfektion heranzubilden, und so wird der kleine William einem Erziehungsprogramm auf Grundlage der neuesten psychologischen Erkenntnisse unterzogen. „ … die normalen Leute. Schau sie dir an, Sarah. Wie angepasst sie sind, und wie unglücklich. Sie machen immer nur das, was andere von ihnen verlangen. Die reinsten Marionetten. So einer soll William nicht werden.“

    Die Schule muss der Kleine gleichwohl besuchen und findet dort alles ausgesprochen eigenartig. So berichtet er vom ersten Schultag: „Sehr wichtig ist ihnen das Begrüssen. Die Lehrerin kommt herein, stellt sich hinter den Katheder und sagt: ‚Guten Morgen, Kinder.‘ Dann müssen alle gleichzeitig aufspringen, sich neben ihre Bank stellen, im Chor ‚Guten Morgen, Mrs. Withcomb!‘ rufen und so lange stehen bleiben, bis sie ‚Danke, setzt euch‘ sagt. Das wird immer wieder geübt. Der Nutzen ist unklar. Die Lehrerin sagt nur, dass das eben dazugehört. Danach wird ein Schulgebet gesprochen. Die Schüler müssen Gott bitten, ihnen beim Lernen zu helfen. Eine Diskussion darüber, ob es Gott überhaupt gibt, ist unerwünscht.“

    Wie sein Vater ist auch Billy ein eigenbrötlerisches Genie und darüber hinaus ein Besserwisser. Seine Klassenkameraden mögen ihn nicht, die Lehrer fürchten ihn – er ist ein Wissenshungriger und nicht wie die andern am Abschlusszeugnis interessiert. Überall steht er im Mittelpunkt, nirgends gehört er dazu, auch mit seinen Mitstudenten in Harvard, wo er im Alter von elf Jahren als Special Student zugelassen wird, kommt er nicht zurecht. Er wehrt sich gegen seine ehrgeizigen Eltern, will nicht so werden, wie sie es für ihn vorgesehen haben, überwirft sich mit ihnen – und könnte ihnen in seinem ganzen Tun und Lassen ähnlicher kaum sein.

    Er schliesst sich „den Roten“ an, kommt vor Gericht, wo er sich selber verteidigt und auf die Kraft der Logik zählt – so weist er etwa den Richter darauf hin, dass das Recht auf Privateigentum in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung nicht garantiert sei, im Gegensatz zum Recht auf Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück – und auf eine Realität stösst, die er weder versteht noch verstehen will.

    Er findet eine anspruchslose Arbeit bei einer Versicherungsgesellschaft und fühlt sich frei, da er niemand Spezieller mehr sein muss. „Er hatte keinen Grund, sich zu schämen. Vorausgesetzt, er würde niemals versuchen, Karriere zu machen und sich hochzukämpfen Richtung Turmspitze. Solange er konsequent in den untersten Bereichen des Unternehmens blieb und der Versicherung nur seine Zeit zur Verfügung stellte, aber nicht sein Herzblut und erst recht nicht seine Intelligenz, so lange würde er noch er selbst sein.“

    Doch man lässt ihn nicht in Ruhe. Als die Presse Wind vom Schicksal des einstigen Wunderkindes bekommt, flieht William zuerst nach San Francisco, der Liebe wegen, die jedoch unerwidert bleibt. An die Ostküste zurückgekehrt, beginnt er mit dem Schreiben von unverkäuflichen Büchern, als sich die Weltwirtschaftskrise ankündigt. Dieses Werk ist auch eine intelligente Geschichtslektion.

    Nicht zuletzt ist „Das Genie“ ein Buch darüber, wie brutal und rücksichtslos die Mehrheit mit Andersdenkenden umgeht, denen oft gar nichts anderes bleibt, so sie sich denn nicht verleugnen wollen, als sich in Sturheit und Arroganz zu retten. Mit tragischen Konsequenzen, wie Klaus Cäsar Zehrer eindrücklich zeigt.

    Glänzend geschrieben, wunderbar witzig und erhellend erzählt – selten ist über „unser“ westliches Wertesystem unterhaltsamer aufgeklärt worden. „Das Genie“ ist ein Meisterwerk!

  4. Cover des Buches Noch sind die Gräber leer (ISBN: 9783404150878)
    Anne Perry

    Noch sind die Gräber leer

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Armillee

    Von 575 Seiten habe ich 164 geschafft. Dann war meine Geduld zu Ende.

    Zu politsch. Zu wenig Spannung. Die Dialoge wirkten auf mich , wie stetige Konfrontationen der Romanfiguren mit.- und untereinander. 

    Etwas Spannung kam auf, als die beiden Brüder an der Unfallstelle ihrer Eltern den Beweis fanden, dass es Mord war und kein Unfall.

    Aber dann diese Trauerfeier...und diese Gereiztheit der Geschwister. Das kam einfach nicht rüber. Ich vermute, dass es auch an der Übersetzung liegt, dass es hölzern klingt. 

    Dann kam noch der 1. Weltkrieg hinzu...

    Sehr ermüdend.

    Ich habe dann die letzten 5 Seiten gelesen und zugeklappt.

    Ausserdem finde ich den Titel voll unpassend, wenn gleich zu Anfang zwei Tote zu beklagen sind.

  5. Cover des Buches Das Dorf der Wunder (ISBN: 9783746627717)
    Roy Jacobsen

    Das Dorf der Wunder

     (18)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese
    Der Roman "*Das Dorf der Wunder*" von Autor "*Roy Jacobsen*" erscheint seit 2012 im "*Aufbau Verlag*".

    Finnland im Winter 1939: Die Sowjets überfallen mit einer riesigen Armee Finnland. Auf finnischer Seite kämpfen gerade mal 2000 Männer.
    Der Holzfäller Timo Vatanen ist der Einzige von circa 4000 Einwohnern in Suomussalmi, der nicht flieht und in aller Seelenruhe auf die heranrückenden Truppen wartet. Bald wird sein Wissen für die Russen unentbehrlich. Denn er weiß, wie man im eisigen finnischen Winter bei minus 40 Grad überlebt.


    *Ein Menschenleben ist nicht viel wert, aber man klammert sich doch gern daran, wenn man es nun schon hat.* (Timo Vatanen)


    Der in Norwegen lebende Schriftsteller Roy Jacobsen, hat einen bemerkenswerten Erzählstil. Schon in "Die Unsichtbaren" hat mir seine Ausdrucksfähigkeit sehr gut gefallen. Diesem Roman liegen wahre Ereignisse von 1939 zugrunde. Es geht um Überleben, Kampf und die kleinen Freuden des Alltags in dieser schweren Zeit. Denn viele Zivilisten wurden unweigerlich in diesen Krieg hineingezogen, ohne ihn zu unterstützen oder auch zu verstehen.

    Jacobsen erzählt vom Finnen Timo Vatanen, einem einfachen, ungebildeten Holzfäller, der vor den näher kommenden russischen Truppen aus Überzeugung und Sturheit seinen Wohnort nicht verlassen will und dort zum Lebensretter einiger Männer im eisigen finnischen Winter wird. Zwischen Trümmern und Asche bleibt Timo zurück und zieht sich ins Haus von Krämer Antti zurück, besorgt sich nützliche Dinge, die er im Dorf findet, bunkert Feuerholz und alle Lebensmittel, die er finden kann. Damit wirkt sein Rückzugsort fast wie eine Oase inmitten der Gewalt. Dort nimmt er Menschen gleich jeder Nationalität oder Religion auf, versorgt Wunden oder Erfrierungen, kocht und wärmt und rettet so arme Seelen vor dem Tod. Auch die Russen können den stoischen Timo nicht zum Abzug bewegen. Aber auch sie profitieren von seinen Fähigkeiten und seinem Feuerholz.

    Interessant finde ich, wie die Grenzen zwischen den Militärmächten verschwimmen. Wie Menschen kämpfen, die Fronten wechseln und wie das Schicksal ihnen mitspielt. Wer ist Freund, wer Feind?
    Bei Timo ist das egal, seine Fürsorge ist spürbar. Nach dem Lesen des Romans noch lange Zeit.


    Diese Erzählung zeigt rührende Menschlichkeit, die nicht aus pazifistischer Überzeugung heraus wächst, sondern aus Timos tiefer Anteilnahme für seine Mitmenschen. Timo steht als wunderbarer Sonderling und Held und Retter der Geschichte da.
    Dieses Buch rührt an, wärmt mit angewandter Menschlichkeit und zeigt, wie unsinnig Kriege sind.
     

     
  6. Cover des Buches Nur durch Frieden bewahren wir uns selber (ISBN: 9783843614283)
    Eugen Drewermann

    Nur durch Frieden bewahren wir uns selber

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    1) Fazit: (Vorläufige Faßung; Letzte Änderung: 12.12.2023, © Georg Sagittarius)
    a) Dieses neueste & vielleicht vorletzte, von sehr begeisternden Vorträgen (Bergkamen, Augsburg, Waren, Berlin1, Nato-HUB!) flankierte Druckwerk des nun 83-jährigen asketischen, selbstlosen Pazifisten, Seelen-Analytikers, Ex-Priesters, Philosophen... ist ein sehr kritisch-verständlicher, fundiert analytischer & zu Herzen gehender Aufruf zur vielfachen Umkehr: seelisch, Denken-, Ziele-, Lebens- & Taten-mäßig, politisch, gesellschaftlich, kon-fessionell ("mit-gefesselt"! ;-)...! Siehe auch yt-Drewermann-Kanal, Berlin2,  FPV23, Leipzig)

    b) „Denn es sinnt...[die LIEBE] nicht auf Vernichtung, sondern nur auf Umänderung des Denkens [& Handelns!]. Und so muß...[SIE] also das Denken hinwenden auf Geistiges und abwenden vom Irdischen [rein Materialistischen, Egozentrischen & rein Rationalen], und dies ist der Zweck aller (!) kommenden Ereignisse!“ (von Dem, der Es sehr genau & im voraus weiß!)

    c) Man darf dieses, für ein breites Spektrum von Lesertypen geschriebene Buch vermutlich mit Recht, als den krönenden literarischen Fastabschluß des Lebenswerkes (über 100 Bücher) eines sehr fleißigen, ehrlichen, positiv-pedantischen, asketischen Fast-Eremiten mit extremen Wissensfundus betrachten! Auch dieses Werk ist, wie bei ihm üblich, im vorbildlichen akademisch-positiven Stil geschrieben: Viele sehr informative Fußnoten & Literatur-Angaben, 2 Personen-Register, aber leider kein Sach-Register!
    Sein "altbackener" Arbeits- & Lebensstil ist phänomenal & in mancher Hinsicht einzigartig, zumindest in Deutschland! Allein der Umstand, daß er "lebt ohne Computer, Kühlschrank und Telefon" (srf.ch) ist bereits bewundernswürdig. Allein ein Buch ohne Rechner zu schreiben, also nur handschriftlich auf Papier, scheint in heutiger Zeit fast unmöglich. Was den Kühlschrank betrifft, so hat er einen letzten Kompromiß gefunden:

    d) Sehr informativ, bewegend sind seine Rezensionsbuch-relevanten, öffentlichen Vorträge des über 80-Jährigen (!) in freier Rede (ca. 2 h!!) von 2022-2023, die Viele sehr begeisterten. Man sollte sich wenigstens Einen bei youtube  ansehen, siehe Abschnitt 5, auch die Interviews !

    e) Wer in der Zeit der "letzten Generation" (wie wahr! wie wahr!), des sehr stark zunehmenden Negativ-Konformismus einer noch max. 10 Jahre (m.E.) unglaublich entartenden & geistig verblödenden Menschheit (siehe Dudde, Lorber, Daniel-Buch AT...) ihr sehr unbeliebte Wahrheiten sehr klar & verständlich ins sehr entstellte, eigentlich göttliche ;-) Antlitz schleudert, gehört zu einer sehr seltenen Spezies exzellenter, stark analytischer Wahrheiten-auf-den-Punkt-Bringer wie Rainer Mausfeld, die gelesen & unterstützt werden sollte, solange es sie & uns noch (in relativer Freiheit) gibt & ihre (Druck)Werke noch nicht verboten sind! Betrefflich der letzten beiden Halbsätze wird es laut Dudde, Lorber & Bibel in Kürze ganz anders aussehen, m.E. spätestens 2030-2033, aber dann in extremster & unübertreffbarer Weise!

    f) Christis nachbliblische Offenbarungen & Prophezeiungen nicht berücksichtig!
    Das größte Manko Drewermann's & seiner Bücher ist unzweiferhalft das Nichteingehen (Ignorieren) oder die Unkenntnis der extrem umfangreichen & sehr wichtigen nachbiblischen Mitteilungen Christi. Beides ist sicherlich leider noch immer ein ganz  großes Problem fast der gesamten Menschheit! Mit fatalen Konsequenzen: Sie wird nicht verstehen, was in Kürze an biblisch & nachbiblisch prophezeiten selbstverursachten (!) Extrem-Ereignißen auf sie zurollt:

    f1) 3. Weltkrieg (m.E. 2026!)
    f2) Dessen zwangsweise Beendigung auf dem Höhepunkt, nicht durch menschlichen Einfluß!
    f3) die sich daran anschließenden "letzten sieben Jahre der Menscheit"! M.E. 2026-2033! Siehe v.a. Bertha Dudde, Gerd Gutemann, Jakob Lorber, M. Kahir, Kurt Eggenstein, Walter Lutz!

    2) Weiteres Positives (Kritik bei Punkt 7)
    a) Sehr viele Fußnoten (!) mit hilfreichen Erläuterungen & vielen Verweisen auf zitierte & sonstige Literatur
    b) Personen-Register (4 S,), was man  bei deutschen Sachbüchern heutzutage leider sehr selten findet, die Zweiteilung (in "Autoren" & "Personen aus Mythologie und Geschichte") erst recht!

    3) Rezensionen
    a) Rüdiger Lenz in apolut.net (aus rainer-seemann.de) mmm
    b) 13 S.: Andreas Peglau aus rainer-seemann.de
    c) augsburger-allgemeine.de: „Ersetzen Sie den Gehorsam durch Individualität, Mündigkeit, Autonomie, ein eigenes Gewissen“, ruft er den Zuhörern zu. Er klagt die „Zeitenwende“ von Olaf Scholz an, eine Fortführung der Blutspur zu sein, die sich in zahllosen Kriegen durch die Menschheitsgeschichte zieht."
    d) Interview-Rezension mit Hannes Pfeiffer:: freie-medienakademie.de

    4) Hilfreiches
    a) IHV, 3 S.: amirmortasawi.files.wordpress.com
    b) Leseproben pdf:
    b1) rainer-seemann.de mit Klappentext & Link auf 13 pdf-S. von Andreas Peglau
    b2) S. 1-27 mit IHV: verlagsgruppe-patmos.de
    c) Literatur-Listen
    semanticscholar.org
    d) Bergpredigt Mt5: uibk.ac.at
    e) "Rede (Transskript) von Eugen Drewermann auf dem Kongress ‘Ohne NATO leben – Ideen zum Frieden’ vom 21.5.2022 in der Humboldt-Universität Berlin":: https://frieden-links.de/2022/06/drewermann-rede/

    5) Videos (Vorträge, Interviews, "Drewermann-Kanal" bei youtube...)
    a) Zu den Themen des Rezensionsbuches:
    a1) 2023: Bergkamen (Drewermann's Heimatstadt,
    Link , Rezension, Zitate in rainer-seemann.de 2023/11 Drewermann-Buch.pdf (Buchempfehlung vom 31.10.2023) 
    a2) 2023: Waren 
    a3) 2023: youtu.be: "Nur im Frieden bewahren wir uns selber. Die Bergpredigt als Zeitenwende"
    a4) 2023: youtube:   "...den Frieden gewinnen nicht den Krieg. Löwenherz Friedenspreis Verleihung 23"
    a5) youtu.be: Claas Krüger: "Interview mit Drewermann über inneren und äußeren Frieden - zum 83. Geburtstag"
    a6) Interview (Transskript) zum Rezensionsbuch mit Hannes Pfeiffer : freie-medienakademie.de

    b) 2017: "...Vertrauen statt Angst", zum Buch „Wendepunkte. Was eigentlich besagt das Christentum?“
    c) 2019: youtu.be: "...Erlösung – Tod – Auferstehung": "Drewermann ist überzeugt: „Nur zwei Themen sind wirklich wichtig im Leben – die Liebe und der Tod..."

    6) Thematisch paßende Drewermann-Literatur
    a) Von Krieg zu Frieden: Kapital und Christentum Band 3
    b) Der Weg des Herzens. Gewaltlosigkeit und Dialog zwischen den Religionen
    c) Der Krieg und das Christentum - Von der Ohnmacht und Notwendigkeit des Religiösen

    7) Über Drewermann
    a) de.wikipedia Eugen_Drewermann
    b) Biografie-Buch von Matthias Beier von 2017: perlentaucher.de

    c1) 10x: srf.ch
    c2) srf.ch: 2020: "Drewermann lebt ohne Computer, Kühlschrank und Telefon. Auch in seinem Denken konzentriert er sich auf das Wesentliche. Annäherung an einen Asketen...." srf.ch/kultur
    d) augsburger-allgemeine.de: "Radikal-Pazifist...Die Politik soll die Panzer einpacken, abrüsten, zuhören, wenn sie die Menschlichkeit bewahren will....100 Milliarden für rüsten, rüsten, rüsten. Rheinmetall freut sich...

    e) katholisch.de: "Das Magazin "Publik-Forum" hatte Ende Februar berichtet, dass Drewermann Verschwörungserzählungen verbreite. Demnach unterstützt er die Vorwürfe radikaler Impfgegner: So behaupte er etwa, die Genesenen seien besser geschützt als diejenigen, die mit einem mRNA-Impfstoff geimpft worden seien. Drewermann gehöre zudem zu den Erstunterzeichnern des "Neuen Krefelder Appells", der vor einer angeblichen kapitalistischen Weltverschwörung warnt. Auf Nachfrage, warum er den Appell unterzeichnet habe, habe Drewermann geschrieben, dass er die Nato "für eine große Gefahr" halte. Anfang April kam Drewermann selbst mit einem Gastbeitrag in "Publik-Forum" zu Wort. Darin bezeichnete er die Nato als "schlimmste Angriffsarmee der Weltgeschichte"..."

    f) bergkamen.de
    g) Interview (Transskript zum Rezensionsbuch mit Hannes Pfeiffer : freie-medienakademie.de
    h) 1 S. Biographie http://www.die-biografien.de/biografien/195.php
    i) drewermann.wordpress.com praesenz-veranstaltung

    8) Kritik (Fortsetzung der Rezension)
    a) "Daseinsschuld" (S. 220): Daß ausgerechnet der (Ex)Priester & "umstrittendste" katholische Theologe es hiermit anscheinend ernst meint, auch mit seinen alten Zweifeln an der "jungfräulichen Geburt" Marien's verwundert mich sehr. Die "geistige Zeugung" ist in nichtmateriellen Welten der Normalfall, nur in dieser geistig kranken Welt eine Ausnahme, die nicht auf Maria beschränkt ist! Er hätte die ausführlichen nachblischen Mitteilungen  Christi, auch zu diesen Themen, lesen sollen (Jakob Lorber, Bertha Dudde...)
    b) .....
    c) Durch seine anscheinende Nichtkenntnis oder Ignoranz der nachblischen Mitteilungen Christi (nicht Thema des Rezensionsbuches) hat Drewermann sich wahre philosophische Erkenntnis verbaut! Andernfalls hätte er vermutlich gute Einsichten zu den Themen bei a) gehabt!

    9) "Nothing happens, unless first a DREAM!" (Carl Sandburg)
    Ein sehr paßender Spruch zu Drewermann's Leben, Intensionen & Büchern!
    Spruch-Erläuterung:
    Nichts geschieht, ohne daß zuerst ein Traum, eine Vision, ein Wunsch da ist!
    Folglich: Nichts geschieht, außer der Re-AL-i-sierung, Verwirklichung eines Traumes (Emanation/Herausblidung eines t-Raumes, eines Raumes in der Zeit (!), eines Zi-EL-es (אֵל ), einer Vision...!

    Die ist das Grundprinzip aller Schöpfungen, von der allerkleinsten bis zur allergrößten!
    Der eher unbedeutend und/oder unverständlich erscheinende Spruch hat eine absolute Tiefe (TIEFE), die jegliche Tiefe menschlicher Vision, Erkenntnis & Vorstellung übersteigt!

    Re-AL-i-sierung (Re-AL-i-tät) bedeutet: "Wiederbringung/Wiederherstellung alles Verlorenen"! (Apokatastasis, siehe Bibel & Theologie)
    Genauer ausgedrückt: Der (fast ewig dauernde) Vorgang der Wieder-Erleuchtung (Re-AL/EL, mit Absolutem Licht EL= Geistfeuer!) des geistig verlorenen ("gefallenen") Individuellen (i =Emaniertes)
    Dies meint die LIEBE-basierte "Schmelzung" alles geistig aus Liebe-Mangel Gefrorenen ("Verlorenen", "Gefallene Schöpfung", "Gefallene Geister")!

    10) Siehe auch kritische Literatur von:
    - Rainer Mausfeld: "Warum schweigen die Lämmer?" pdf
    - Collin McMahon: "George-Soros-Krieg"!
    - Michael S. Aßländer: "Handbuch-Wirtschaftsethik"
    - Hans Jonas: "Das-Prinzip-Verantwortung"
    - Friedrich-Weinreb  Buchstaben-des-Lebens-Das-hebräische-Alphabet
    - Underwood-Dudley  Die-Macht-der-Zahl

    Weitere Quellken zu bzw. Literatur von Mausfeld:
    https://palaissommer.de/wp-content/uploads/2019/10/Mausfeld_Kreuzkirche_Dresden_9_10_2019.pdf
    https://de.wikipedia.org/wiki/Warum_schweigen_die_Lämmer

    11) Beachte: Wahre Bedeutung von "Philo-SOPH" (philologisch-kabbalistische Erklärung)
    Der Wortstamm "Philosoph.." ist in ca. mindestens 99% der Fälle vollig falsch verstanden & gebraucht!.
    Das, was heutzutage unter Begriffen wie "Philosoph" u.Ä. verstanden ist, ist letztlich nichts anderes als materialistische/rationalistische Schein-Philosophie!

    Die wahre Bedeutung ist: "Liebe zur Absoluten Weisheit (WEISHEIT)",
    a) philo = Liebe (nichtsexuell ) zu Etwas (Hingezogen-Sein)
    b) Soph (althebräisch!): Absolute Grenze (GRENZE aller Emanationen!): Das ist der Heilige Geist als Matrix (MUTTER) alles Geistigen, Ätherischen, Seelischen & Grob-Physischen (Materiellen)!

    Soph ist hier gemeint im Sinne von Ain Soph/Sof ( אין סוף ) = "ohne Grenze" oder "grenzenloses Absolutes Nichts (NICHTS"; Demzufolge heißt "Philo-SOPH" Liebe zum GRENZENLOSEN = Ain SOPH OR = Grenzenloses GEIST-LICHT = MATRIX des Absoluten Universums (inklusive des materiellen!) = Heiligen Geist! :-)

    12) Ausklang: WORTE der WEISHEIT

    „Kehre ein jeder in sich selber um und wende sein Herz und Gemüt zu LIEBE und Eintracht…!"
    Jakob Böhme, zitiert im Adalbert-Töpper-Buch „Wandlung durch Liebe - Prophezeiungen zum Schicksal von Mensch und Erde“

    „Denn es sinnt...[die LIEBE] nicht auf Vernichtung, sondern nur auf Umänderung des Denkens [& Handelns!]. Und so muß...[SIE] also das Denken hinwenden auf Geistiges und abwenden vom Irdischen [rein Materialistischen, Egozentrischen & rein Rationalen], und dies ist der Zweck aller (!) kommenden Ereignisse!“

    "ICH bin eigentlich und hauptsächlich darum in diese Welt gekommen, um die gänzlich entartete und aus aller Meiner ursprünglichen Ordnung getretene Menschheit wieder durch Lehre, Beispiele und Taten auf denjenigen Urzustand zurückzuführen, in welchem die ersten Menschen als wahre Herren aller andern Kreatur sich befanden. " lorber-jakob.de


  7. Cover des Buches Der Nachlass Domenico Minettis (ISBN: 9783702507459)
  8. Cover des Buches Herr Schreiber blockiert: Eine Poeten-Posse (ISBN: 9783743808645)
    Bernd Mannhardt

    Herr Schreiber blockiert: Eine Poeten-Posse

     (9)
    Aktuelle Rezension von: rewareni

    Der Autor Bernd Mannhardt überrascht immer wieder mit witzigen, originellen und bitterbösen Geschichten, die dem Leser auf eine subtile Art und Weise gerne auch einmal einen Spiegel vorhalten, in den man sich wohl oder übel manchmal selbst erblickt.

    So begleitet man in dem kleinen Büchlein ( knapp 50 Seiten) ,, Herr Schreiber blockiert `` einen scheinbar armen, erfolglosen Poeten , der einen satierischen Monolog hält. Dieser wurde für die Bühne geschrieben und wurde vor vielen Jahren in Berlin uraufgeführt.

    Welche Gedanken hat also nun Herr Schreiber und welch schwerwiegende Probleme beschäftigen ihn? Gibt es Menschen, die ihn in seiner schwierigen Lage unterstützen?

    Da wären z.B.:

    1. Der lästige Vermieter Rückert, der ihn immer wegen der ausständigen Miete quält.

    2. Die Melkkuh Renate, seine Ex, die ihn gnädiger Weise immer noch aushält.

    3. Sein bester Freund, der Alkohol. Immer und jederzeit zur Stelle.

    4.Der zuverlässige Dr. Oldenburg, Chefdramaturg, der jeden literarischen Erguss des Poeten, postwendend wieder zurück schickt.

    Messerschafe Gedanken vermischen sich mit giftspritzenden Gesprächen bis diese explosionsartig in skurrilen Geschichten enden.

    Wer sich also die Poeten Tragödie antun möchte, tut es auf eigene Gefahr hin.

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