Bücher mit dem Tag "pete dexter"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "pete dexter" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Unter Brüdern (ISBN: 9783954380428)
    Pete Dexter

    Unter Brüdern

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Babscha

    Es ist 1961. Peter Flood ist gerade acht, als vor seinen Augen seine kleine Schwester durch einen tragischen Verkehrsunfall ums Leben kommt. Sein Vater, ein aufrechter irischer Gewerkschaftsboss aus Philadelphia, kann nur mit Mühe davon abgehalten werden, den Verursacher, einen korrupten Cop im Dienste der Mafia, zu lynchen. Die Dinge spitzen sich zu, die Mutter verkraftet den Verlust der Tochter nicht und landet in der Psychiatrie, der Vater kommt später unter ungeklärten Umständen ums Leben und Peter ist jetzt gezwungen, unter einem Dach mit seinem Onkel und dessen Sohn, beide miese, gestörte Charaktere, zu wohnen und dort aufzuwachsen. Bis sein Onkel nach Jahren durchdreht und sich offen mit der Mafia anlegt. Damit ist der Anfang vom Ende für alle Beteiligten eingeläutet.



    Dexter legt hier einen tiefschwarzen, abgründigen Roman vor, der sowohl als realitätsnahe Chronik der damaligen Zeiten auf den Straßen amerikanischer Metropolen wie auch als mitnehmendes Familiendrama funktioniert. Kammerspielartig und nüchtern setzt der Autor seine ganz überwiegend abstoßenden Charaktere, aber auch die wenigen aufrechten Streiter wie Peter und seine Freunde im Sportclub, in Szene und lässt sie komplett von der Leine. Überzeugend insbesondere die Figur von Peter, dem es trotz offensichtlicher Chancen nicht gelingt, sein Leben später in die eigenen Hände zu nehmen und sich aus dem ihn umgebenden Sumpf von Korruption und Verbrechen endlich zu befreien. Zu tief sitzt seine lebenslang empfundene  Schuld am damaligen Tod der Schwester.



    Spannendes, gradliniges Werk, das auch ein Vierteljahrhundert nach Erscheinen durchaus überzeugt.     
  2. Cover des Buches God's Pocket (ISBN: 9783596185825)
    Pete Dexter

    God's Pocket

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Als Krimi nur bedingt tauglich, ist Dexters Debüt vielmehr ein gesellschaftliches Panorama gelungen, welches bis heute Bestand hat. Seine Sprache hat nichts an Kraft verloren. die Umstände sind annähernd die gleichen geblieben. Wer auf Spannung steht, wird hier nicht bedient. Die Qualitäten dieses Buches. und die von Dexter als Autoren, liegen woanders, nicht bei plumpen suspense. Er ist ein sehr guter und genauer Beobachter, der die Details kennt und der Szenen so schreibt, dass man noch lange darüber nachdenken kann. Mein persönlicher Favorit von Dexter.
  3. Cover des Buches Deadwood (ISBN: 9783596195794)
    Pete Dexter

    Deadwood

     (34)
    Aktuelle Rezension von: JohnnyZombie

    In „Deadwood“ werden die Ereignisse erzählt, die sich so hätten zutragen können zwischen bekannten Persönlichkeiten des Wilden Westens wie Wild Bill Hickok, Charlie Utter und Calamity Jane.

    Das ist gleichzeitig eine Stärke und eine Schwäche des Buchs. Zwar heißt es, dass das Leben die schönsten Geschichten schreibt, aber leider bilden diese Geschichten keinen Spannungsbogen wie bei rein fiktiven, was die beschriebenen Ereignisse relativ zusammenhang- und belanglos erscheinen lässt.

    Und obwohl die Figuren bekannt sind, haben sie keine sonderlich bemerkenswerten Leben geführt. Klar gab es Intrigen und Schießereien, aber weil die Charaktere weder richtig sympathisch noch unsympathisch genug, um interessant zu sein, sind, hat mich das relativ kalt gelassen.

    Das Setting hingegen ist perfekt getroffen worden. Hier gibt es keine romantischen Verklärungen des „Wilden Westens“, er wird mit all seinen Seiten dargestellt. Dadurch kommt eine eindrucksvolle Stimmung auf, die mich trotzdem in den Bann ziehen konnte.

    Am Ende nimmt die Handlung jedoch Fahrt auf und ich konnte auch mit den Protagonist:innen warm werden. Auch die Vielzahl von Charakteren hat dazu geführt, dass sich ihre Schicksale doch noch auf spannende Arten und Weisen verflochten und ein halbwegs stimmiges Gesamtbild abgegeben haben.

  4. Cover des Buches Spooner (ISBN: 9781848873407)
    Pete Dexter

    Spooner

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  5. Cover des Buches Train (ISBN: 9783596185801)
    Pete Dexter

    Train

     (13)
    Aktuelle Rezension von: caveman-79
    Los Angeles in der 1950er Jahren. Die Weißen leben ihr mondänes Leben in den Country Clubs, während die Schwarzen dort nur als Kellner, Caddies und Köche etwas zu suchen haben. Pete Dexters bereits 2003 erschienener Roman „Train“ begleitet das Leben von Lionel „Train“ Walk. Eben einer jener schwarzen Caddies. Ein junger Mann, noch nicht ganz erwachsen und nicht mehr Kind verdient seinen Unterhalt damit, „Taschen zu tragen“. Sein Lohn ist schlecht, die Arbeit mühsam, zu allem Übel ist der neue Mann seiner Mutter, Mayflower, auch nicht gerade auf seiner Seite und macht dem Jungen Vorwürfe, wenn er nicht gerade mit dessen Mutter das Bett teilt. Doch dann passiert ein Überfall. Zwei Schwarze aus Trains Country Club überfallen ein weißes Ehepaar auf dessen Jacht. Sie werden gefasst, doch Polizist Packard macht kurzen Prozess. Erschießt beide, wirfst sie über Bord und kümmert sich rührend um die Witwe, die im in Kürze verfällt. Für Train ist das ein Einschnitt. Der Country Club entlässt alle Caddies, andere Clubs stellen ihn nicht ein. Train lässt sich in seiner Not und Wut zu einer schrecklichen Tat hinreißen, doch dann taucht plötzlich Mr. Packard wieder auf und das Leben nimmt für Train eine überraschende Wendung. Pete Dexter schildert in seinem Roman das Leben eines armen Schwarzen, der vom Leben und den Menschen in seiner Welt, hin und her gerissen wird. Eindringlich lässt er den Leser teilhaben an einer Welt, in der es für ihn um das nackte Überleben geht. Trotzdem scheinen manche „alte Wert“ noch nicht aufgelöst. Der alternde und geistig verwirrte „Plural“, ein Kollege von Train und ehemaliger Boxer, ist für Train Vater-Ersatz, wobei er sich um ihn wie um ein kleines Kind kümmern muss. Doch seine wirkliche Leidenschaft ist der Golf-Sport. Wenn Train auf dem Platz steht, vergisst er die Drangsal des Tages. Im Verlauf des Buches lässt Dexter Train geradezu ein meditatives Verständnis zum Sport erleben, verliert sich in der Grazie des Spiels. Doch egal wo Train auftaucht, seinen Makel, schwarz zu sein, wird er niemals los. Dexter gelingt es, facettenreiche Charaktere zu entwerfen. Gibt ihnen durch Sprache, Auftreten und Aussehen Wirkung und Authentizität. Gerade zu Beginn fordert die Lektüre dem Leser einiges ab. Die Sprache (übersetzt von Jürgen Bürger) ist gewöhnungsbedürftig, reduziert und komprimiert. Doch dann entwickelt das Buch einen eigenen Charme, die Perspektivenwechsel zwischen den Figuren machen das Lesen spannend und nehmen den Leser mit in einen schwülen, dichten, heißen Westen Amerikas, lange bevor Barak Obama erster schwarzer Präsident der USA werden konnte.
  6. Cover des Buches Paris Trout (ISBN: 9783596185818)
    Pete Dexter

    Paris Trout

     (9)
    Aktuelle Rezension von: KruemelGizmo
    Buchrückseitentext:
    Das Südstaatennest Cotton Point, Georgia zu Beginn der fünfziger Jahre. Die Brüchigkeit der Kleinstadtidylle wird offenkundig,  als der weiße Ladenbesitzer Paris Trout ein schwarzes Mädchen brutal erschießt. Trouts Weigerung, sein Unrecht einzusehen, entlarvt ihn als skrupellosen Unmenschen. Jedoch wagt keiner der Anwohner, sich ihm in den Weg zu stellen. Als Anwalt Harry Seagraves versucht, Trout zur Verantwortung zu ziehen, kommt es zur Katastrophe. 

    Paris Trout, ein weißer Ladenbesitzer der auch Geld verleiht, erschießt bei dem Versuch Geld einzutreiben ein 14-jähriges schwarzes Mädchen. Trout glaubt sich im Recht und ist der festen Überzeugung das ihn niemand verurteilen wird, sein Anwalt Harry Seagraves sieht die Sache nicht ganz so optimistisch. Und tatsächlich verliert Trout den Prozess und wird verurteilt. Während der Vorbereitung zum Prozess und Währenddessen wird immer klarer das mit Trout etwas nicht stimmt. Er entwickelt eine Paranoia gegenüber seinen Mitmenschen und gegenüber dem Staat und misshandelt seine Frau. Die Einwohner von Cotton Point tun nichts, teilweise aus Ignoranz und verstecktem Rassismus und teilweise aus Angst vor ihm. Keiner will sehen wie sich die Lage immer weiter zuspitzt und auf eine Katastrophe zusteuert. 

    Zum Buchrückseitentext ist zu sagen das nicht Harry Seagraves ihn zur Verantwortung zieht, sondern er ist sein Anwalt und versucht den Prozess, zwar widerwillig, zu gewinnen. 

    Das Buch glänzt vor allem durch die Charkteren der verschiedenen Protagonisten, denen in den einzelnen Kapiteln ihr Leben um und mit den Ereignissen viel Raum gegeben wird. Vorallem die Ermordung des Mädchens und die Misshandlungen an der Ehefrau werden ungeschönt, klar und für mich aus einer kalten Distanziertheit beschrieben. Eines der Themen ist natürlich auch der Rassismus, der hier oft nur unterschwellig zu Tage kommt, dafür aber nicht weniger verwerflich ist und vielleicht auch deswegen gefährlicher ist. 
    Zwischendurch war ich allerdings immer wieder ein wenig irritiert, da ich das Gefühl hatte das Buch wird nicht linear erzählt und fragte mich wieviel Zeit den verstrichen ist, oder liegen die Ereignisse sogar davor? Vor allem zum Schluss kam dues sehr zum tragen und störte mich doch dann richtig. 

    Zum Schreibstil ist zu sagen, das er flüssig zu lesen ist und einen durch die Seiten fliegen lässt. Alles in allem ein gutes Buch mit Ecken und Kanten das von mir 4 Sterne bekommt.

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