Bücher mit dem Tag "pflegekinder"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "pflegekinder" gekennzeichnet haben.

43 Bücher

  1. Cover des Buches Der Menschenmacher (ISBN: 9783404167753)
    Cody McFadyen

    Der Menschenmacher

     (1.150)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Ein solides Buch das gut zu hören war, aber trotz der Grausamkeit und die Abgründe der Menschheit, konnte es mich nicht fesseln oder einnehmen, wie ich es mir vorgestellt habe.


    Die Geschichte über die drei Kinder, die es schaffen sich zu wehr zusetzen und doch weiter gestreut ist, wie der erste Eindruck vermuten lässt.


    Flüssig geschrieben und mit einem roten Faden durch die Geschichte, erfahren wir mehr aus der Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart. 

  2. Cover des Buches Sauglück (ISBN: 9783740800550)
    Veronika A. Grager

    Sauglück

     (24)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    "Sie wies durch das Fenster nach draußen, wo Dornröschen eben wieder einen seiner sagenhaften Auftritte bot" - Wie sieht dieser sagenhafte Auftritt aus? Was verpasse ich da gerade? Wieso beschreibt das die Autorin nicht, sondern lässt den Leser im Dunklen tappen? Wenn das hier nur einmal vorkommen würde, würde ich das ja irgendwie noch verkraften, aber es passiert ständig.

    "Tumultartige Szenen waren die Folge." Die Autorin beschreibt nicht, was passiert, sondern kürzt es mit einem Satz ab. Die meisten Beschreibungen gehen daher verloren. Man kann nicht damit argumentieren, dass der Leser selbst interpretieren soll, denn wenn ich das ständig mache, kann ich auch beginnen, zu fantasieren und brauche dafür kein Buch.

    Die Figuren werden schnell in Schwarz und Weiß geordnet. Das sind die Guten, das sind eindeutig die Bösen. Keine einzige Figur ist vielschichtig, sondern jeder begrenzt auf Gier oder Mitgefühl. Das macht die Figuren unsympathisch, vor allem langweilig.

    Ihr schlichter Stil sorgt nicht für eine Atmosphäre und wie sie die Geschehnisse hinunterrattert, macht sie den Eindruck, als wollte sie so schnell wie möglich zum Kern der Geschichte kommen. Darunter leidet der Spannungsbogen und gerade in einem Krimi ist die Spannung das Wichtigste.

    Als man die Leiche entdeckt, werden die Geschehnisse bis zu dem Zeitpunkt stichwortartig erzählt. Statt eine Szene aufzubauen, überspringt sie alles und schafft es nicht, irgendein Bild herzustellen. Dabei wird die Leiche in einer Jauchegrube entdeckt, wo der alte Mann in Tierurin schwimmt, was ein übles Bild ist, erschreckend und ekelhaft, aber darauf geht sie nicht ein. Leiche gefunden, nächste Szene und plötzlich sind die Polizisten da, die das Sauwetter kritisieren.

    Die Dialoge wirken meistens gekünstelt, wie bei einem Protokoll, beschränkt auf das Eigentliche, ohne auf die Reaktionen der Figuren einzugehen. Meistens sind sie kalt formuliert. Erst als die Autorin den Dialekt ins Spiel bringt, bekommen die Dialoge zwar etwas Farbe, aber das lag wohl eher daran, dass ich mir beim Lesen einen richtigen Wiener vorgestellt habe und ich große Schwierigkeiten hatte, ihn auch zu verstehen.

    In meinen Augen funktioniert das Buch nicht. Man merkt, dass da eine richtige Anfängerin dran war, die leidenschaftslos und ohne jegliche Liebe geschrieben hat.

  3. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783837133561)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (257)
    Aktuelle Rezension von: Nelebooks

    Inhalt (LB): "Liesel lebt während des Zweiten Weltkrieges bei Pflegeeltern in der Himmelstraße in Molching, wo sie die Juden nach Dachau ziehen sieht und die Bombennächte über München erleidet. Das Mädchen überlebt, weil der Tod – in dieser Zeit beschäftigter denn je und Erzähler dieses außergewöhnlichen Romans – Liesel in sein Herz geschlossen hat. Sie und die Menschen aus der Himmelstraße."

    Cover: Das Cover ist das Cover des Films bei meiner Ausgabe. Ich finde es ansprechend und passend, alles abgebildet, was es braucht: Mädchen, Buch, Krieg/Zerstörung. Damit finde ich das Cover gelungen.

    Charaktere: Liesel ist ein mir grundsätzlich sympathisches Mädchen und ich habe sie gerne in dieser Geschichte begleitet. Rosa scheint zu Anfang nicht sehr sympathisch, aber das ändert sich dann schnell, eben eine Person die man erst näher kennenlernen muss. Hans war mir dagegen von Anfang an sympathisch. Aus Rudi wurde ich die ganze Zeit nicht richtig schlau, aber unsympathisch ist er nicht. Max habe ich irgendwie gar nicht so richtig kennengelernt, sondern eher etwas distanziert beachten können.

    Meinung: Gesprochen fand ich das Hörbuch sehr gut. Ich bin gut in die Geschichte hineingekommen. Zu Anfang ist es eben recht traurig, dass Liesel in eine Pflegefamilie kommt, aber dort geht es ihr dann ja ganz gut. Die Bücher spielen hier immer wieder eine Rolle. Es fängt mit einem Buch an, dann eine Zeit lang nichts und dann regelmäßiger. Die Freundschaft zu Rudi ist hier auch wichtig. Das Ganze mit den Juden und dem Krieg ist natürlich interessant, aber auch traurig und erschreckend. Generell eine interessante Geschichte, die ich weiterempfehlen kann. 

  4. Cover des Buches Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9) (ISBN: 9783548061023)
    Nele Neuhaus

    Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)

     (471)
    Aktuelle Rezension von: sansol

    Ein spannender Krimi mit zwei Handlungssträngen die im abschließenden Showdown zusammenfinden. Das Thema ist diesmal besonders berührend - der Umgang mit Pflegekindern und die daraus entstehenden, jahrzehntelangen Traumata. 

    Da fällt kaum ins Gewicht dass diesmal der Kreis der Verdächtigen um den agierenden Serienmörder verhältnismäßig überschaubar bleibt. 

    Nicht nur die Protagonisten, auch das seit vielen Bänden vertraute Team bilden direkt wieder eine gelungene Atmosphäre. Gefallen haben mir diesmal besonders die bei einigen Personen privateren Einblicke. 

  5. Cover des Buches Böser Wolf (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 6) (ISBN: 9783548285894)
    Nele Neuhaus

    Böser Wolf (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 6)

     (793)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Dieser Fall ist sicherlich keiner, der seicht dahin plätschert. Sehr vielschichtig und gut durchdacht. Aber trotzdem nimmt einen das Thema Kindesmissbrauch und sexuelle Gewalt an Kindern unfassbar mit und ich war mir nicht sicher, ob ich es bis zum Ende durchlesen kann. Doch Nele Neuhaus weiß, wie man Lesende am Haken hält.

  6. Cover des Buches Alles Glück kommt nie (ISBN: 9783596511754)
    Anna Gavalda

    Alles Glück kommt nie

     (297)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Der Architekt Charles Balanda ist 46 Jahre alt und kümmert sich rührend um die vierzehn jährige Tochter seiner Lebensgefährtin. Die Beziehung zu ihr bekommt aber einen Knacks, als ein Brief eintrifft und vom Tod von Anouk berichtet. Anouk, sie war die Mutter seines Schulkameraden und doch viel mehr. Stück für Stück bekommen wir mit was damals wirklich passiert ist und Charles gegenwärtiges Leben wird komplett aus den Angeln gehoben. Alexis, der Freund aus Schultagen und schwieriger Charakter, ist heute verheiratet und hat Kinder und als Charles sich mit ihm trifft lernt er die reizende Kate kennen. In einem großen Haus voller Kinder und Tiere lebt sie ein sonderbares Leben und auch sie scheint nicht immer vom Glück begünstigt zu sein. Anna Gavlada hat nach >Zusammen ist man weniger allein< endlich einen neuen großen Roman geschrieben. Sie erzählt einfach wunderbar und entführt uns in fremde Leben und ihre Dialoge sind ein Genuß. Ein Buch über das große Glück, die Schatten der Vergangenheit und die ganz große Liebe.

  7. Cover des Buches Welcome to Treasureville: Marry me (Small town with a big heart 2) (ISBN: B07NLCL7VT)
    Sylvia Hillmann

    Welcome to Treasureville: Marry me (Small town with a big heart 2)

     (23)
    Aktuelle Rezension von: labelloprincess

    Das Cover finde ich sehr schön gestaltet. Die Farben harmonieren gut, die Motive und Schriftarten passen auch super dazu. Als ich das Cover sah, wollte ich das Buch unbedingt lesen.

    Den ersten Band kannte ich leider noch nicht, vielleicht fand ich auch deshalb sehr schwer in das Buch. Die vielen verschiedenen Personen verwirrten mich schon enorm, ich wusste überhaupt nicht wer wer ist und wie wer zu wem steht. Das wurde zum Glück mit der Zeit immer besser. Der Schreibstil war dann auch sehr angenehm zu lesen.

    Ich mochte es sehr gerne, dass aus beiden Perspektiven (John und Cat) erzählt wurde, so konnte man den Gedanken und Handlungen viel besser folgen. Die Eigenschaften der Hauptpersonen fand ich sehr gut beschrieben. Mir waren durchwegs alles Personen sehr sympathisch. Am liebsten würde ich selbst in der Villa wohnen und viel mehr Zeit mit der großartigen Familie verbringen. Ich werde aus diesem Grund auch sicher noch das ein oder andere Buch dieser tollen Reihe lesen. Ein bisschen mehr Zeit für Cat und John (allein) hätte ich mir gerne gewünscht, aber so ist das nun mal in einer Großfamilie. 

    Ich vergebe dafür 4,5 von 5 Sternen.

  8. Cover des Buches Mama Held (ISBN: 9783466372607)
    Kerstin Held

    Mama Held

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Flaventus

    Es ist schon erstaunlich, dass sich Kerstin Held mit diesen Kindern abgibt. Und das freiwillig! Wer nun unverständlich die Augenbrauen hebt und „selbst schuld“ denkt, dem empfehle ich diesen autobiografischen Bericht von "Mama Held", die viel zu oft derartig abstoßende und diskriminierende Sätze zu hören bekommt. Dieses Buch zeigt auf erschreckender Weise, wie weit Deutschland in den 90ern von einer inklusiven Gesellschaft entfernt war und auch heute noch ist, obgleich sich schon vieles zum Besseren gewendet hat.

    Ein Verdienst, den sich die Autorin teils selbst zuzuschreiben hat. An manchen Stellen trieft das Buch nur so vor ihrem Stolz, was sie alles erreicht hat. Nach Beendigung des Buchs sage ich, dass sie zurecht auf das stolz sein kann, was sie bisher erreicht hat. Mit welcher Kraftanstrengung sie die Steine Stück für Stück weggeräumt hat, die ihr in den Weg gelegt wurden.

    "Warum nur, liebe Ärzte und Stationsschwestern, seht ihr in uns eine Konkurrenz, die man angreifen sollte? Warum seht ihr in uns nicht Partner? Wir sind doch alle an einem interessiert: dass es den Kindern gut geht. Bitte lasst uns an einem Strang ziehen!" (bei 79% des E-Books)

    Die Autorin lässt einen tiefen Blick in ihr Innerstes zu und beschreibt sehr emotional von ihrer eigenen Kindheit und den Hürden, die sie zu meistern und zu verarbeiten hatte. Sie lässt Einblicke in ihr Privatleben, ihre Partnerschaften und natürlich in ihre Bindungen zu den unterschiedlichen Kindern zu. Dadurch bekommt der Leser ein sehr umfassendes Verständnis für das, was Kerstin Held bis heute geschaffen hat. Daraus entstehen Einblicke in die Erziehung von behinderten Kindern und wie das Umfeld damit umgeht.

    Wie oft haben Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen dieses Gefühl, nachdem sie von vermeintlich "schlaueren" Erziehern gemaßregelt wurden?
    "Ich folge ihnen stumm, bloßgestellt und gedemütigt." (bei 68% des E-Books)
    Und wie oft haben und tun sie diesen Eltern damit unrecht? Kerstin Held zeigt anhand sehr vieler (demütigender) Beispiele, dass es eben doch die Eltern sind, die ihre Kinder am besten kennen und einzuschätzen wissen. Auch für Familien, in denen Kinder mit unsichtbaren Behinderungen leben, bricht die Autorin eine Lanze, denn von Folgendem können diese Eltern ein Lied singen:
    "Die Behinderung ist jedoch unsichtbar. Ich rechtfertige mich jeden Tag für das Verhalten meines Kindes mit FAS. Es hagelt immer wieder Vorwürfe aus der Gesellschaft von schlechter Erziehung, gelebte Kontrollzwänge, bis hin zur Einbildung einer Behinderung." (bei 52% des E-Books)

    Es ist die eine Sache, dass die Pflegefamilien keine Unterstützung erhalten, aber eine vollkommen andere, dass sich Ämter bzw. Beamte mit Händen und Füßen dagegen wehren, aus den gewohnten Mustern auszubrechen, selbst wenn offensichtlich ist, dass eine alternative und gangbare Lösung auf dem Silbertablett präsentiert wird, die dem Wohl des Kindes zu 100% zuträglich ist. Selbst wenn vorgerechnet wird, dass der Staat durch diese Alternative deutlich weniger Aufwand zu betreiben hat, finanziell wie bürokratisch.

    Fazit

    "Tu, was dein Herz dir sagt!" Dieses Zitat finden sich an vielen Stellen des Buchs und beschreibt die Motivation der Autorin für ihre aufopfernde Arbeit, die sie nicht nur für sich oder ihre Kinder betreibt, sondern für die gesamte Gesellschaft. Kerstin Held gibt einen sehr tiefen und höchst emotionalen Blick in ihr Leben und wirbt so für Aufklärung und Inklusion gleichermaßen.

  9. Cover des Buches Abendruh (ISBN: 9783734110702)
    Tess Gerritsen

    Abendruh

     (425)
    Aktuelle Rezension von: yana27

    Abendruh ist eine Internat, die sich auf traumatisierte Kinder spezialisiert hat. In diesem abgeschiedenem Internat leben Kinder, die ihre Familie auf tragische Weise verloren haben. Eigentlich wollte Maura Isles einen Bewohner von Abendruh privat besuchen, erfährt während ihres Besuches, dass 3 Kinder, die sich untereinander nicht kennen, zuerst ihre Eltern und dann auch noch die Pflegekinder unter mysteriösen Umständen verloren haben. Selbst in Abendruh häufen sich seltsame Vorfälle, die dass Leben der 3 Jugendlichen gefährden.

    Bevor ich angefangen habe "Abendruh" zu lesen, wusste ich nicht ,dass dieser Thriller Teil einer Bücherreihe ist, wobei ich vor langer Zeit lediglich "Die Chirurgin"  gelesen habe. Zu Beginn der Geschichte kam ich etwas mühsam in die Geschichte rein, weil im Vorfelde noch vieles erwähnt wird, was auf die vorherigen Büchern der Izzoli & Isles Reihe bezog. Wer diese Buchreihe in der richtigen Reihenfolge gelesen hat dürfte damit keine Probleme haben.

    Das Ende fand ich  arg konstruiert und etwas unglaubwürdig. Außerdem wurden meiner Meinung nach nicht alle Vorfälle vollständig aufgeklärt.



  10. Cover des Buches Und weg bist du (ISBN: 9783551311832)
    Kate Kae Myers

    Und weg bist du

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    "Und weg bist du" beginnt voller Spannung. Jocey kommt von der Schule zurück, ihre Pflegemutter informiert sie über einen Brief, der für sie ankam. Das Unfassbare: Der Brief stammt von Jason Dezember, einem Pseudonym, das Jack in ihrer Kindheit geschaffen hatte und das nur er, Jocey und Noah, ein Freund von damals, kennen. Sofort ist klar: Sie muss Noah finden. Möglicherweise weiß er mehr und kann ihr helfen herauszufinden, was mit Jack geschehen ist.
    So beginnt eine abenteuerliche Reise; eine Schnitzeljagd von Watertown, USA, nach Kanada und wieder zurück. Immer wieder finden sie neue Hinweise von Jason Dezember, die ihnen den Weg weisen. So kommen sie nicht nur an Orte, die sie für immer meiden wollten, sondern begegnen auch alten, mehr oder weniger geliebten, Bekannten ihrer Vergangenheit und erfahren Geheimnisse, die möglicherweise nie bekannt werden sollten.
    Die unterschiedlichen Rätsel - angefangen bei Anagrammen über eine Art Geheimschrift bis hin zu Andeutungen, die auf ganz andere Zusammenhänge verweisen - sind spannend und abwechslungsreich dargestellt und bringen nicht nur die Geschichte in der Gegenwart voran, sondern lösen auch immer wieder Rückblicke aus, die Teile der Vergangenheit beleuchten. So erfährt der Leser schrittweise, was damals in Seale House geschah.
    Zusätzliches Tempo erhält die Geschichte, als sich die ISI, Jacks und Noahs früherer Arbeitgeber, und ein ehemaliger ISI-Mitarbeiter einschalten, die etwas suchen, was Jack angeblich besaß. Ist dieses Etwas das Ziel des Rätsels? Was kann so wertvoll sein, dass es sich dafür sogar lohnt zu töten?
    Noah und Jocey dürfen keine Zeit verlieren, auch wenn sie von Zweifeln nicht verschont bleiben. Lebt Jack tatsächlich noch? Was, wenn das alles nur ein Trick ist? Was, wenn er stirbt, während sie versuchen, seine Rätsel zu lösen? Was, wenn sie sie nicht lösen können?
    Durch derlei Zweifel und weitere Schwächen, die oftmals aus ihrer Vergangenheit resultieren, erhalten insbesondere Jocey und Noah als Charaktere eine angenehme Tiefe, die sie zu interessanten Persönlichkeiten werden lässt. Leider gilt das nicht für die sich langsam verstärkende Beziehung zwischen den beiden Protagonisten. Während anfangs noch Zwist und Abneigung zwischen den beiden stand, soll sich binnen der Geschichte eine Romanze entwickeln, die nicht überzeugen konnte. Sie wirkt aufgesetzt und scheint kaum Tiefe zu besitzen.
    Ähnliches gilt für die Joceys Gedanken- und Gefühlswelt. Auch wenn sie als Charakter sehr gut dargestellt ist, erschienen die Gefühle aufgesetzt und teils konnte ich sie kaum nachvollziehen. Da die Geschichte aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben wurde, erwartete ich eigentlich viele Gedanken, die Joceys Erleben und Verhalten erklären. Jedoch bestand ein Großteil der Geschichte aus Dialogen und Handlungen. Die Gedanken kamen bei weitem zu kurz.
    Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Autorin versucht hat, zu viel Inhalt auf zu wenige Seiten zu pressen. Einerseits sollte es ein Thriller voller Spannung sein, andererseits sollte sich eine Liebesbeziehung entwickeln. Gleichzeitig sollten die Charaktere noch real erscheinen und die Umgebung sollte natürlich auch gut dargestellt werden. Und was wäre ein Buch ohne eine schlüssige Geschichte? Und der richtige Umgang mit der schweren Vergangenheit der Pflegekinder sollte auch noch gewahrt werden...
    Nach einem starken Beginn wurde deutlich, dass alles sehr schnell beschrieben wird. Viele Zeitsprünge und oberflächliche Dialoge und Gefühle reihten sich aneinander und verhinderten, dass ich mich richtig in die Figuren einfühlen und die Geschichte mit ihnen erleben konnte.
    Insbesondere das Ende war dann nochmal sehr schwach und in Teilen unrealistisch dargestellt. Auf der einen Seite bot es zwar noch einmal eine überraschende Wendung, die mir recht gut gefiel und wie es sie in "Und weg bist du" des Öfteren gibt, doch die Erklärungen waren insgesamt nur dürftig dargestellt. Richtige Begründungen blieben auch da aus, wieder wurde die Gefühls- und Gedankenwelt vernachlässigt und einige Ungereimtheiten blieben offen.

    FAZIT
    Gute Idee, die zu Anfang auf eine sehr gute Umsetzung hoffen ließ, aber dann leider schon nach kurzer Zeit schwächelte. Retten konnte sich die Geschichte letztendlich nur durch die Rätsel, die mir gut gefallen haben. Große Mängel traten in meinen Augen besonders bei den Charakteren und ihrer Beziehung zueinander auf.
    Alles in allem hätte ich mir gewünscht, dass die Geschichte auch mal in die Tiefe gegangen wäre und nicht nur oberflächlich geblieben ist. In Bezug auf Joceys Vergangenheit hat die Autorin das zwar versucht, doch abgesehen von den Rückblicken lief doch wieder alles auf immer wieder gleich scheinende Dialoge heraus, die einfach nur platt und unwirklich erschienen.
  11. Cover des Buches Der Klang der Pferdehufe (ISBN: 9781477849835)
  12. Cover des Buches Flammenkinder (ISBN: 9783404178803)
    Lars Kepler

    Flammenkinder

     (211)
    Aktuelle Rezension von: Benni91

    „Flammenkinder“ aus der Feder von Lars Kepler ist der 3. Teil seiner Thriller-Serie rund um den Kriminalkommissar Joona Linna. 

    Als ein junges Mädchen in einem Heim für suizidgefährdete Jugendliche brutal erschlagen aufgefunden wird, nimmt Joona Linna trotz eines internen Ermittlungsverfahren gegen ihn, die Recherchen eigenhändig auf. Auch eine Betreuerin wird im Heim erschlagen aufgefunden. Das Mädchen hat außerdem die Augen verdeckt. Was hat es damit auf sich? Schnell fällt der Verdacht auf ein anderes Mädchen, doch dieses scheint auf der Flucht zu sein und ist zunächst nicht auffindbar….. Außerdem scheint sie ein ein kleines Kind als Geisel genommen zu haben… Kann Linna Licht in die Ermittlungen bringen? 

    Der Schreibstil vom Kepler ist wirklich brutal spannend…. Man verfolgt parallel die Geschichten  von ihm selbst und 2 weiteren zentralen Personen, die nach und nach stimmig miteinander verknüpft werden….. Linna ist zudem ein Ermittler mit Ecken und Kanten, der sich nichts so leicht sagen lässt…. Das hat mir gut gefallen! Die Auflösung ist überraschend und absolut gelungen. Und insbesondere das Ende ließ mich sprachlos zurück, weshalb ich mich schon sehr auf den nächsten Band freue…. Ich würde aber vielleicht sagen, dass man Teil 1 vor diesem Buch gelesen haben sollte bzw. die Vorgänger-Bände…. 

    Insgesamt bin ich super zufrieden mit „Flammenkinder“. Deshalb gibt es die volle Punktzahl von 5 Sternen von mir!

  13. Cover des Buches Die verborgene Sprache der Blumen (ISBN: 9783426654378)
    Vanessa Diffenbaugh

    Die verborgene Sprache der Blumen

     (270)
    Aktuelle Rezension von: Sarange

    Dieser Roman hat mir insgesamt gut gefallen. Eine interessante Grundidee und ambivalente Figuren, aber mit dem Aufbau war ich nicht so glücklich. Ich mag es nicht, wenn einem eine relevante Wendung oder Information immer wieder geheimniskrämerisch vor die Nase gehalten, aber ewig nicht aufgelöst wird. Das ist für mich nicht das Erzeugen von Spannung, sondern Hinhalten, und da fühle ich mich wie der Esel hinter der vor ihm baumelnden Karotte, nämlich veräppelt. Eine wirklich gute Geschichte kann spannende Wendungen auch einfach linear erzählen und sie bleiben dennoch spannend genug, finde ich. Und wenn man schon einen Knaller in den Rückblenden für später aufbewahren muss, weil die Geschichte sonst nicht funktioniert, muss man ihn nicht kapitellang vorher mit dem Zaunpfahl "andeuten", sondern kann ihn an passender Stelle einfach knallen lassen...? 

    Da ich trotzdem Freude am Lesen hatte und die Figuren mochte, vergebe ich vier Sterne für eine schöne, ungewöhnliche und versöhnliche Geschichte rund um sehr sperrige Protagonist*innen, die es nicht leicht haben und dennoch ihr Bestes geben.

  14. Cover des Buches Die verlorene Schwester (ISBN: 9783746634524)
    Linda Winterberg

    Die verlorene Schwester

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Neling

    Über die Autorin: "Linda Winterberg" eigentlich Nicole Steyer ist eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrer Familie im Taunus lebt. Ich las von der Autorin bereits die 2 sehr berührenden Romane "Das Haus der verlorenen Kinder" und "Solange die Hoffnung uns gehört"

    Mein Leseeindruck: Im Prolog feiert eine Frau ihren 52. Geburtstag. da musste ich kurz schmunzeln, denn ich begann dieses Buch ausgerechnet auch an meinem 52. Geburtstag.Doch das kleine Schmunzeln verging mir bald, denn sofort entführt einen das Buch in die grausamen Schicksale der "Verdingkinder. Das traurige Thema hatte ich schon durch "schwabenkinder" kennengelernt. Doch dieser Film handelt zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Erschütternd, aber doch zeitlich weit weg. Doch das Ähnliches in der Schweiz noch in meiner Kindheit geschah, fand ich unvorstellbar. Das ist plötzlich so nah, so unfassbar. Die 2 Protagonistinnen der Vergangenheit sind Lena und Marie, zwei innig verbundene Schwestern.die durch traurige Umstände in ein schreckliches Waisenhaus kommen. Marie, die Ältere ist die fügsamere der beiden, die ihr Schicksal traurig erträgt. Aber Lena lehnt sich auf, beißt, spuckt die grausame Oberin an, als eine Freundin von ihr elendiglich stirbt und dies keine der Nonnen zu kümmern scheint.  Dann werden die Schwestern auch noch  getrennt. Die eine scheint es besser zu haben, denn sie kommt zu Pflegeeltern in eine Gärtnerei. Aber die andere wird ein sogenanntes Verdingkind-ohne recht, ungeliebt, grausam misshandelt und missbraucht......Doch ich will nicht zu viel verraten, wer tiefgründige Romane, die unter die Haut gehen ger liest, möge sich selbst ein Urteil bilden. Ich jedenfalls konnte das Buch nicht zur Seite legen, vergaß Raum und Zeit. Nicht nur die Schwestern sind treffend charakterisiert. sondern auch der Alltag in einigen Waisenhäusernm, Grausamkeiten der Dorfbewohner u.s.w. Da ist die Düsterheit und Tristesse auf der einen seite, auf der anderen die idyllische Schweiz. Neu war auch für mich der Brauch des Lichterschwemmen, was in Ermensee gefeiert wird. 

    Wer die Rezension bis hierhin gelesen hat, wird verstehen, dass ich das Buch mit 5Sternen+ bewerte und es vielen Lesern ans Herz legen will. 

    Fazit: Ein tiefgründiges, bewegendes Buch über Verdingkinder, welches mich überzeugte. 5 Sterne +

  15. Cover des Buches Der Findefuchs (ISBN: 9783423763462)
    Irina Korschunow

    Der Findefuchs

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Regenbogenpapi

    Ein wahnsinnig liebevolles Kinderbuch!! In meinem Empfinden ist es gut geeignet für Pflege-/ Adoptivfamilien #liebemachtdiefamilie.

    Die Fuchsmama findet ein Junges und nimmt es mit. Später kann sie den Findefuchs nicht mehr von ihren eigenen Jungen unterscheiden.

  16. Cover des Buches Küstenmorde (ISBN: 9783404169504)
    Nina Ohlandt

    Küstenmorde

     (73)
    Aktuelle Rezension von: Oliver_Staaden

    In dem Roman ändert sich sehr häufig die Situation und man steht immer wieder vor neuen Rätseln. Ich finde den Schreibstil angenehm, fesselnd und unterhaltsam. Den Roman finde ich spannend und zum Miträtseln. Vom Inhalt möchte ich nichts verraten, da ihr den Krimi besser selber lest. 

    Das sich der Roman an manchen Stellen etwas zieht, finde ich nicht weiter schlimm. Die Charaktere hätten etwas ausführlicher beschrieben sein können. Die Landschaften wurden gut beschrieben und man hat während des Krimis ein Bild vor Augen und fühlt sich, als ob man mit dabei ist. 

    Wer Krimis mag, sollte diesen lesen.

  17. Cover des Buches Heiß glüht mein Hass (ISBN: 9783426413951)
    Karen Rose

    Heiß glüht mein Hass

     (162)
    Aktuelle Rezension von: Sarah203

    Kurzfassung 

    Reed Solliday ist ein Brandursachenermittler in Chicago, der bei einem Hausbrand auf die verkohlten Überreste einer jungen Frau trifft. Als die Obduktion zu dem Ergebnis kommt, dass die Frau kurz vor dem Brand ermordet wurde, wird Solliday der Chicagoer Polizei unterstellt und sieht sich mit Mia Mitchell als seiner neuen Partnerin für die Dauer der Ermittlungen konfrontiert. Beide, sowohl Reed als auch Mia, sind alles Andere als begeistert von der aufgezwungenen Zusammenarbeit, erkennen aber schnell, dass sie sich aufeinander verlassen müssen, denn zum einen eskaliert die Brandserie in immer grausamerem Umfang, und zum anderen entgeht Mia Mitchell selbst nur knapp einem Mordanschlag. Handelt es sich um ein und denselben Täter? Was treibt ihn an, diese grausamen Taten zu begehen? Und wer ist die geheimnisvolle blonde Frau, die Mia seit ein paar Tagen immer wieder kurz auftauchen sieht? 

    Handlung 

    Die Handlung von "Heiss glüht mein Hass" spielt ungefähr zwei Jahre nach den Geschehnissen von "Nie wirst du entkommen". Mia Mitchell lernt ihren neuen Partner Reed Solliday kennen. Beide haben in ihrem Privatleben gerade immense Probleme: Mias verhasster Vater ist vor kurzem verstorben, ihre Schwester Kelsey sitzt seit Jahren wegen bewaffneten Raubüberfalls im Gefängnis, all ihre Freunde um sie herum werden sesshaft und gründen Familien, während Mia nur mit ihrem Job verheiratet ist. Reed hingegen ist ein verwitweter alleinerziehender Vater, dessen pubertäre Tochter sich äußerst auffällig verhält. Sowohl Mia als auch Reed sehnen sich nach körperlicher Nähe und können sich schon bald der sexuellen Anziehung zwischen ihnen nicht mehr erwehren. Doch obwohl beide nach außen hin beteuern, nur eine Affäre ohne Verpflichtungen zu suchen, entwickelt sich in ihnen der unbändige Wunsch nach einem Zuhause und einer aufrichtigen Beziehung. 

    Charaktere 

    Karen Rose schafft es in meinen Augen sehr leicht, den Charakteren Leben einzuhauchen. Sie sind Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich gerade um so menschlicher. Besonders gelungen finde ich, dass viele der Akteure dieses Buches schon in den Vorgängerromanen eine Rolle spielen, so dass sie dem Leser immer mehr ans Herz wachsen können. Um die Entwicklung dieser Charaktere am besten nachzuvollziehen, empfiehlt es sich, die Bücher in der chronologischen Reihenfolge zu lesen, jedoch ist dies kein Muss. 

    Schreibstil 

    Der Schreibstil von Karen Rose ist leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden, möchte das Prickeln der Spannung erleben und dies gelingt der Autorin mühelos. 

    Fazit 

    Auch in ihrem sechsten Roman aus der Chicago-Reihe, "Heiss glüht mein Hass", bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema treu: zwei attraktive, intelligente und liebenswerte Menschen, jeweils beeinträchtigt durch einen schweren Schicksalsschlag, treffen zufällig aufeinander und fühlen sich magisch voneinander angezogen, während eine Verbrechensserie ihren Lauf nimmt und auch vor mindestens einer der Hauptfiguren keinen Halt macht. Errettet aus größter Gefahr, bekennen sich die beiden Personen zu ihren Gefühlen und schwören, sich nie wieder loszulassen. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose gut bedient. Insgesamt gesehen, vergebe ich drei von fünf möglichen Sternen.

  18. Cover des Buches Die Aprilhexe (ISBN: 9783548613215)
    Majgull Axelsson

    Die Aprilhexe

     (76)
    Aktuelle Rezension von: Punika-1

    Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wirklich mal etwas anderes.

  19. Cover des Buches Du nanntest mich Teufelskind (ISBN: 9783404608874)
    Victoria Spry

    Du nanntest mich Teufelskind

     (25)
    Aktuelle Rezension von: buchwoelkchen

    Klappentext:

    Als Baby wird die kleine Victoria adoptiert, doch schon sehr früh zeigt sich, dass ihre Adoptivmutter Victoria und ihre Geschwister tyrannisiert und quält. Sie schlägt sie brutal, würgt die Kleinen aus purer Freude und lässt sie hungern. Victoria wird dringend benötigte medizinische Versorgung verweigert, und sie muss teilweise wochenlang eingesperrt auf dem Dachboden verharren. Es ist die pure Hölle und erst nach 18 Jahren gelingt es Victoria sich aus den Fängen ihrer sadistischen Adotivmutter zu befreien. 


    Meine Meinung:

    Ich konnte das Buch nicht in einem durchlesen, weil die Szenen die von der Autorin beschrieben wurden teilweise unfassbar waren. Ich kann nicht glauben das eine "Mutter" zu solch einem Verhalten fähig ist. Wie kann man Kindern die einem anvertraut werden nur solche Schmerzen und Dinge antun.

    Mir kamen beim lesen ab und an die Tränen weil mir die Kinder so leid taten. Ich finde es mutig von der Autorin das sie dieses Buch geschrieben hat und ihre Geschichte erzählt hat. Ausserdem fand ich es toll zu lesen wie Victoria sich entwickelt hat und trotz einiger Rückfälle und Stolpersteine ihren Weg gegangen ist und sich ein neues Leben aufgebaut hat.

    Ein Buch das mich wirklich schockiert und fassungslos zurücklässt^!


    Mein Fazit:

    Schwere Kost und nichts für schwache Nerven

  20. Cover des Buches Abendrot (ISBN: 9783257245530)
    Kent Haruf

    Abendrot

     (73)
    Aktuelle Rezension von: TochterAlice

    Dieses Buch ist sozusagen die Fortsetzung des Romans "Lied der Weite, in dem verschiedene Leben zusammengewürfelt werden, ihre Gemeinsamkeit: alle Protagonisten leben wie in allen Romanen Harufs in der fiktiven Kleinstadt Holt in Colorado. Was nicht bedeutet, dass sie die Stadt nie verlassen. Nein, aber die wichtigsten Player kehren stets dorthin zurück.

    Tom Guthrie mit seinen Söhnen Bobby und Ikem Victoria Roubideaux mit ihrer Tochter Katie, die Lehrerin, Maggie Jones, und die BrüderRaymond und Harold McPheron, sie alle treffen wir in diesem Roman wieder. Ihre Leben sind inzwischen mehr oder weniger eng miteinander verzahnt und es kommen weitere Akteure hinzu, die reizende, aber einsame Sozialarbeiterin Rose, ihre Schützlinge Luther und  Betty mit ihren Kindern und der Junge DJ mit seinem kranken Großvater. So einige müssen Furchtbares durchmachen, bei anderen wiederum normalisiert sich das Leben um einiges.

    Kent Haruf erzählt mit einer gewissen Distanz, dennoch warmherzig von seinen Helden des Alltags und immer wieder ist es ganz schön starker Tobak, den sie da durchmachen müssen. Doch immer wieder sind es Momente des Zusammenhalts, der Hilfsbereitschaft, die eine Wendung bringen und so klappt der Leser - zumindest ich - am Ende das Buch mit einem sehr warmen, wohligen Gefühl im Bauch zu.

    Die Erzählweise des Autors ist sicher nichts für jeden, denn er schildert ausschließlich die jeweilige Gegenwart, blickt nicht zurück. Es sind also keine Figuren mit einer Historie, die wir kennenlernen bzw. erfahren wir nur ganz wenig und auch nur durch Hinweise der Charaktere selbst, wie sie zu dem wurden, was sie sind. Allerdings erstreckt sich die geschilderte Zeitspanne über etliche Monate, bzw. etwa ein Jahr und so gibt es durchaus Entwicklungen zu verfolgen , sowohl äußere als auch innere - beide sind spannend dargestellt.

    Es ist ein leises Buch, aber dennoch eines mit Schwung, eines, in dem ordentlich Handlung drin vorkommt, man sollte nur bereit sein, sich darauf einzulassen. Mit seinem Roman über Helden des Alltags in Nordamerika stellte sich der Autor Kent Haruf - leider bereits 2014 verstorben - in eine Reihe mit Autorinnnen wie Anne Tyler, deren Romane alle in Baltimore spielen oder auch der kanadischen Nobelpreisträgerin Alice Munro, deren Erzählungen ebenfalls an einem Ort angesiedelt sind. Ein Autor, den es sich kennenzulernen lohnt!

  21. Cover des Buches Der dreizehnte Mann (ISBN: 9783426528440)
    Florian Schwiecker

    Der dreizehnte Mann

     (179)
    Aktuelle Rezension von: derMichi

    Glaubt man den Rezensionen des 1. Bandes, dann war dieser wohl ein Musterbeispiel an Spannung. Inzwischen ist Eberhard-Jarmer-Reihe zur Trilogie angewachsen. Band 2 dagegen, nun ja ... so gefragt: Wo ist bitte die Spannung?! Ja, der Fall ist furchtbar, insbesondere wenn man sich mit den realen Hintergründen auseinandersetzt und er verdient eine gründliche Aufarbeitung. Aber nicht so. Die Handlung plätschert vor sich hin, Innenansichten der Figuren, Zeugnisse ihrer Zerrissenheit gibt es kaum.

    Rocco Eberhardt hört Zeugen an, trifft die hübsche Staatsanwältin, mit der er gern was am Laufen hätte, verschwundene Akten tauchen plötzlich wieder auf weil ein Gangster noch Schulden beim Anwalt hat und irgendwo in Brandenburg lebt ein hilfreicher Ex-Soldat, der als Reha-Projekt einen Hof renoviert. Die Klischees wären noch erträglich, wenn sie der Handlung dienen oder wenigstens mit ein paar packenderen Szenen verknüpft würden. Doch selbst die wenigen Momente in denen ein hochrangiger Beamter seine Beteiligung verschleiern will oder ein Zeuge vor den Bus gestoßen wird sind kaum mehr als kurze Randnotizen in einer belanglosen Handlung.

    Es ist nicht der schlechteste Kniff, den eigentlichen Showdown in den Gerichtssaal zu verlegen wo es, zugegeben, einen saftigen Twist gibt, den man nicht kommen sieht. Wann immer die Herren Schwiecker und Tsokos ihr berufliches Fachwissen zum Besten geben dürfen liest sich das entsprechende Kapitel recht interessant. Allein, mit Obduktionsberichten und juristischen Details füllt man keinen Roman, denn keiner der beiden Autoren hat auch nur ansatzweise das Format eines John Grisham.

    Immerhin sind die meisten Kapitel recht kurz geraten, die vielen Szenenwechsel sollen wohl verschleiern, dass im Grunde zwischen Anfang und Ende kaum etwas relevantes passiert. Man ermittelt ein bisschen, findet etwas heraus, gibt sich entsetzt und schon kommt der nächste banale Absatz. Wenn man dann noch liest, dass die Hauptfiguren zwei Fliegen mit einer Klappe "erschlagen" (S. 272), dann muss man sich ernsthaft fragen, welches Lektorat solche Sätze durchgehen lässt. Dürfen ausreichend prominente Autoren ihre Leser so langweilen?

  22. Cover des Buches Adoptiv- und Pflegekindern ein Zuhause geben (ISBN: 9783867390507)
    Irmela Wiemann

    Adoptiv- und Pflegekindern ein Zuhause geben

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Sonando

    Irmela Wiemann gibt mit ihrem Buch einen guten Einblick, was auf Pflege- und Adoptiveltern zukommt. Kurz geht sie auf die rechtlichen Rahmenbedingungen ein. Viel wichtiger (weil seltener so angenehm dargestellt) zeigt sie auf, was in Pflegekindern und Adoptivkindern vorgehen kann - und wie man den Umgang mit den (unbekannten) Verletzungen begegnen kann. Immer wieder gibt sie dazu konkrete Beispiele sowie innerhe Haltungsempfehlungen für die annehmenden Eltern. Allein dieser Begriff "annehmende Eltern" und "angenommene Kinder" zeigt wie einfühlsam sie das Thema beschreibt.

    Dabei spart sie auch Konstellationen wie Auslandsadoptionen, Geschwister und Familien mit leiblichen und angenommenen Kindern nicht aus.

    Das Buch war leider nicht im epub-Format erhältlich. Es war auf meinem Sony PRS-T2 aber auch im PDF-Format erfreulich gut zu lesen. So war es zum Glück kein Fehlkauf und ich werde zukünftig dieses Buch immer wieder als Nachschlagebuch bzw. als Anregung auf einem Reader belassen.

  23. Cover des Buches Steine im Bauch (ISBN: 9783462046526)
    Jon Bauer

    Steine im Bauch

     (19)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick


    Ein außergewöhnliches Romandebüt des in England geborenen und seit 2009 in Australien lebenden Schriftstellers Jon Bauer ist hier anzuzeigen und vorzustellen. Aus der Sicht eines namenslos bleibenden Ich-Erzählers wird eine Familiengeschichte und eine Mutter-Sohn- Beziehung beschrieben, wie ich sie dichter und bewegender schon lange nicht  mehr gelesen habe.

    Nach vielen Jahren im Ausland kehrt der Erzähler, beinahe dreißigjährig zu seiner Mutter nach Hause zurück. Sie ist an einen Hirntumor erkrankt und hat nicht mehr lange zu leben. Im wechselnden Zeitebenen ist der Erzähler zum einen in der Gegenwart bei seiner kranken in hinfälligen Mutter und zum anderen mit seinen Erinnerungen in einer Phase seiner Kindheit, als er etwa sieben Jahre alt gewesen ist.

    Die Erlebnisse in dieser Phase seiner Kindheit sind auch der Grund dafür, dass er seiner Mutter in der Gegenwart nur mit Wut und Zorn begegnen kann. Denn er hat nie verwunden, dass seine Familie, federführend die Mutter früher immer wieder Pflegekinder aufgenommen hat. Beim Ich-Erzähler, einem Einzelkind, führte das zu Eifersucht und dem bohrenden Gefühl, vernachlässigt zu werden.

    Als irgendwann ein neuer Pflegejungen, der 12- jährige Robert, in die Familie kommt, nimmt die Eifersucht des Siebenjährigen obsessive Züge an. Dieser Zeitraum nimmt auch den  größten Teil eines Buches ein, dessen Hauptfigur bis unter die Haut gehend nachvollziehbar geschildert wird als ein zerrissenes menschliches Wesen, voller Verzweiflung und Abscheu gegen sich selbst.

    Jon Bauer hat mit „Steine im Bauch“ eine kindliche Seele ausgelotet und sie beschrieben bis in die Tiefen verzweifelter Abgründe. Eine bewegende, stellenweise kaum, auszuhaltende Lektüre, die einen gespannt auf den zweiten Roman dieses begabten Autors warten lässt.





  24. Cover des Buches Still Missing You 1 (ISBN: 9783869746838)
    Valentina Fast

    Still Missing You 1

     (26)
    Aktuelle Rezension von: momo11

    Durch den Klappentext wurde ich auf das Buch aufmerksam und ich war sehr neugierig. Die Charakter waren allesamt prima, gerade weil sie nicht perfekt sind. Die Örtlichkeiten konnte ich mir sehr gut vorstellen und fühlte mich wohl dabei. Die Geschichte an sich war okay, aber leider ist bei mir der Funke nicht richtig übergesprungen. Mir fehlte irgendwie das “ Feeling” zwischen Hazel und Derek. 

    Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört. Die weibliche Stimme hat mir sehr gut gefallen. Mit der männlichen habe ich ein wenig gezankt, aber habe mich dann daran gewöhnt. 

    Alles in allem gebe ich 3,5 Sterne, runde sie aber auf 4 Sterne auf.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks