Bücher mit dem Tag "philip pullman"
20 Bücher
- Philip Pullman
Der Goldene Kompass
(1.577)Aktuelle Rezension von: SophelliestDie Story
Mir hat die Grundidee gut gefallen. Die Ähnlichkeit und Differenziertheit zu unserer eigenen Realität hat mich von Anfang an gefesselt. Es ist, als würde man die Welt halb kennen und dennoch ständig etwas Neues entdecken.
Grundsätzlich hat mir die Einführung in die Welt und die Prämisse sehr gut gefallen, leider muss ich sagen, dass es stellenweise ein wenig zu viel oder zu wenig war. So habe ich den Mittelteil als eher langweilig wahrgenommen, am Ende des Buches ist dann aber plötzlich alles aufeinmal passiert. Nachdem das eigentliche Ziel (ich will an dieser Stelle nicht spoilern) erreicht wurde, kam plötzlich eine weitere Herausforderung und Aufgabe hinzu. An sich in Ordnung, aber das alles und noch ein Plottwist auf den letzten 30 Seiten war dann doch etwas viel.
Die Charaktere
Ich mochte die Varietät der Charaktere und dass man nie wirklich wusste, wer jetzt eigentlich gut ist und wer nicht. Charaktere, die anfangs bedrohlich wirkten, stellten sich als lieb heraus und genau andersherum gab es natürlich auch Fälle.
Der Hauptcharakter, Lyra, ist mir stellenweise mit ihrer Überheblichkeit auf die Nerven gegangen, aber ich finde hier wurde ein Kind sehr richtig dargestellt. Besonders ein verzogenes, das es nie anders kennengelernt hat. Auch hat sie ihre Schwächen, die sie manchmal in Schwierigkeiten bringen.
Insgesamt sind die Charaktere alle gelungen und sehr greifbar für mich geworden.
Der Schreibstil
An den Schreibstil musste ich mich erst etwas gewöhnen. Er wirkt so, als wäre das Buch vor 100 und nicht erst vor 30 geschrieben worden. Aber genau das verleiht dem Buch eine besondere Atmosphäre. Der Schreibstil führt perfekt in die Welt ein und füllt sie danach mit Leben. Einfach gelungen!
Fazit
Ein Fantasybuch das meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient. Spannende Geschichte, tolle Charaktere, ein paar Mysterien und Geheimnisse, die einladen entdeckt zu werden.
Band 2 werde ich definitiv lesen!
- Philip Pullman
His Dark Materials 2: Das Magische Messer
(1.060)Aktuelle Rezension von: Schiebelini"Das Magische Messer" setzt fast direkt da an, wo "Der Goldene Kompass" aufgehört hat. Nur folgen wir dieses Mal nicht hauptsächlich Lyra, sondern Will Parry steht im Fokus. Diese Figur gefällt mir schon einmal deutlich besser als Lyra, auch wenn letztere in diesem Band deutlich an Sympathie gewinnt im Gegensatz zum letzten Band.
Ich komme aber direkt dazu, was diesen Roman etwas plagt und weshalb ich hier nur 3 Sterne vergebe. Es wird ein wenig viel hin und her getauscht. Das ist grundsätzlich nicht so schlimm. Das Problem ist aber, dass mich manche Blickwinkel gar nicht interessieren, bzw. gar nicht interessant sind. Warum sucht Lee Scoresby denn nach diesem einen Wissenschaftler, von dem man im ersten Band nur ab und an am Rande was gehört hat. Am Ende zeigt sich, dass das schon seinen Grund hatte, aber im Grunde öffnet das nur neue Fragen und hilft für die vorigen Momente auch nicht. Zudem endet gerade dieser Erzählstrang rund um den Wissenschaflter im Zusammenhang mit der Hauptgeschichte um Will und Lyra sehr unbefriedigend.
Die großen Spieler der einzelnen Parteien werden ebenfalls beleuchtet. Asriel hat anscheinend irgendeine kosmische Autorität, denn er versammelt eine gewaltige Armee aus allen Welten um gegen die Autorität anzutreten (Gott?). Wie diese Leute so einfach zwischen den Welten wechseln können, wird auch nicht richtig erklärt, ich vermute, dass das Loch am Pol nicht nur in eine Welt führt (erklärt wird das aber nie). Mrs. Coulter sucht Lyra und hat anscheinend auch eine kosmische Autorität, weil alles und jeder ihr gehorcht. Diese Fähigkeiten werden einfach mal so erfunden und in den Raum gestellt.
Aber genug gemotzt. Die neuen Welten, in die man sich wagt, sind spannend gestaltet. Aktuell ist vor allem die Welt der Gespenster im Fokus. Ich mag generell, wenn parallele Welten zeigen, wie eine uns ähnliche Welt aufgrund bestimmter winziger Änderungen so grundlegend anders sein kann. In Verbindung mit dem Magischen Messer (das wir erst nach über der Hälfte finden) bin ich sehr angefixt. Die Idee rund um das Wechseln zwischen Welten ist spannend und es wird gut in Szene gesetzt.
Zudem mag ich wie gesagt auch Will und Lyra gewinnt auch deutlich. Zwar wird es hier und da schwierig, sich vorzustellen, dass das beides noch Kinder sind, da sie sehr erwachsen handeln, aber zumindest in Wills Fall ist das gut erklärt. Dass das Buch zusätzlich recht kurz ist, tut ihm meiner Ansicht sogar gut. Ich fürchte mich schon ein wenig vor dem dritten Teil, da dieser deutlich länger und konfuser ist als dieser hier (zumindest war das meine Erinnerung).
Wenn ich mir meine Rezension so anschaue, habe ich mehr angekreidet als gelobt. Es ist halt immer einfacher, über Negatives zu sprechen, da kann man sich so schön aufregen. Die positiven Punkte überwiegen für mich aber noch so, dass es 3 Sterne gibt. Der Band ist schwächer als der erste. Die Magie hat quasi etwas nachgelassen. Aber trotzdem gibt es noch genug aus Band 1 und Neues, was hinzukommt, dass auch Band 2 noch ein toller Ritt ist und zumindest einen Blick wert.
- Philip Pullman
His Dark Materials: Der Goldene Kompass – Band 1-3 der Fantasy-Serie im Sammelband
(395)Aktuelle Rezension von: LilyEvansDie Romanreihe beschreibt die Abenteuer des Mädchens Lyra, das aus einer Parallelwelt stammt, und des Jungen Will, der in unserer Welt geboren wurde. In Lyras Welt lebt die Seele eines Menschen außerhalb des Körpers in Form eines Tierwesens, ohne einander können beide Teile nicht überleben. Als Lyra ein Gespräch mit ihrem Onkel Lord Asriel belauscht, in dem es um eine unerforschte Materie "Staub" geht, macht sie sich auf eigene Faust auf die Suche. Auf ihrem Abenteuer bereist sie ihre Welt, unsere Welt und weitere Parallelwelten. In einer dieser Welten trifft sie auf Will, mit dem sie ihren weiteren Weg beschreiten wird. Beide erwartet eine Reise, bis an den Rand der Welt um letzten Endes die Welt zu retten. Beide erhalten auf ihrem Weg unerwartete Aufgaben, die es zu beschreiten gilt, die ihre Verbindung zueinander immer stärker werden lässt.
Mit Abstand eine der Besten Buchreihen, die ich je gelesen habe. Man wird als Leser direkt in den Bann von Lyras Welt gezogen und möchte mehr über sie und die Welt in der sie lebt erfahren. Pullman spart nicht mit Umschreibungen und gestaltet die Welt so farbenfroh und düster, sodass man ein Gefühl bekommt, als sei man mitten drin. Es tauchen viele verschiedene Charaktere auf, von denen es bei einigen einfach ist, eine liebevolle Beziehung aufzubauen. Für Leser, die gerne in Fremde Welten eintauchen möchten, ist dies eine absolute Empfehlung.
(Ich lese die Bücher immer wieder gerne.)
Die Bücher bauen aufeinander auf, daher ist es ratsam sie nach der Reihe zu lesen.
- Philip Pullman
Das Bernstein-Teleskop
(903)Aktuelle Rezension von: SchiebeliniIch wusste schon, als ich dieses Buch gestartet habe, dass ich hier den schwächsten Teil der Trilogie vor mir habe. Schon damals, als ich es zum ersten Mal gelesen habe, war ich eher enttäuscht von dem dritten Teil und dem Ende der Reihe. Diese Erinnerung hat sich nun mehr als bestätigt.
Aber langsam. Grundsätzlich möchte ich doch mal anmerken, dass mir die ganzen Welten, die wir bereisen, sehr gut gefallen. Wieder sind wir in der Welt der Gespenster, wir treffen auf Engelswesen, handgroße Spione und Tieren auf Rädern. Ja, es wird ein bisschen verrückt. Manchmal habe ich mich auch gefragt, ob es nicht zu verrückt ist. Grundsätzlich bin ich ein großer Fan von wilden, durchgedrehten Geschichten im Multiversum. Hier und da wurde es mir vielleicht doch ein wenig zu viel oder es wirkte einfach nur wie eingeschmissen. Doch ich muss sagen, dass man darüber hinwegsehen kann, wenn man seine Freude an den zu Grunde liegenden Ideen hat. Immerhin bereisen wir in diesem Band auch Welten, in denen gar kein menschliches Leben existiert, sich die Geschichte also vollkommen anders entwickelt hat und nicht nur Dämonen sichtbar sind oder eben nicht.
Ich mag auch weiterhin die Figuren größtenteils. Will und Lyra geben ein tolles Team ab. Das Herumreisen zwischen den Welten ist zudem spannend inszeniert und immer wieder mit neuen tollen Gedanken gespickt. Gleichzeitig finde ich es aber auch schade, wie manche Figuren zurücktreten müssen (z.B. Iorek und Serafina Pekkala) und andere dafür zu viel Raum bekommen (Lord Asriel und Mrs. Coulter). Gerade wenn es einen eigentlich überhaupt nicht interessiert, was mit den Figuren passiert. Es ist ja ohnehin schon so viel los.
Ich versuche mal die einzelnen Stränge ein wenig aufzuzählen. Will möchte Lyra wiederfinden und mit ihr in die Totenwelt gehen. Sie wird gerade aber von ihrer Mutter gefangen gehalten, der wir danach in einem Spionage-Wechselspiel auf beiden Seiten des bisher nur angedeuteten Krieges zwischen Kirche, Himmelreich und Republik des Himmels folgen. Lord Asriel steht aus irgendeinem Grund an der Spitze von letzterem und die erste Partei entsendet einen Meuchelmörder, der Lyra töten soll, da sie wohl die nächste Erbsünde begehen soll. Die Schlange spielt dieses Mal dann die Wissenschaftlerin Mary Malone, die sich in einer Welt mit fahrenden Tieren befindet.
Das sind jetzt mal nur die groben Punkte ganz kurz angerissen, ohne zu viel zu spoilern. Da kommt noch so viel mehr dazu, das alles ein wildes Durcheinander ergibt. Hinzu kommen noch extrem viele unerklärte Fähigkeiten, Gerätschaften und Motivationen. Lyra und Will wollen ja ins Totenreich und der Grund ist so gar nicht dringlich. Lyra will sich bei Roger entschuldigen ... ok? Wills Vater wird auch als Grund mit reingeschmissen aber erst danach und erst, als das Alethiometer ihnen sagt, dass sie das tun sollen. Im Grunde ist das Alethiometer eine wunderbare Schöpfung für jeden Autoren. Unseren Charakteren fehlt ein Grund, etwas zu tun? Lass sie einfach das Wahrheitsinstrument fragen, was sie tun sollen und dann machen sie das halt. Häufig hatte ich das Gefühl, dass Dinge einfach geschehen, weil sie so geschehen sollen, nicht weil sie einem logischen (Spannungs-)Aufbau folgen.
Ich könnte jetzt noch eine Menge sagen, doch ich belasse es bei noch einem Punkt: Das Ende dieser langen Geschichte ist mehr als nicht zufriedenstellend. Es will melancholisch und tragisch sein, wirkt dabei aber leider nur konstruiert und erzwungen. Vor allem weil davor erst mal mir nichts dir nichts Beziehungen von Charakteren zueinander extrem schnell eine neue Ebene erhalten. Warum Lyra jetzt auch die neue Eva ist, habe ich auch noch nicht verstanden, dafür war das gezeigte Ereignis so unspektakulär und wirkte, als hätte man die Szene auch gut rauslassen können.
Dementsprechend kann ich leider nur enttäuschte 2 Sterne geben. Die Reihe hat von Band zu Band abgebaut. Die Lichtblicke waren in den Ideen der verschiedenen Welten. Ich bin mir recht sicher, dass diese Reihe zusammen mit der Serie "Fringe" meine Faszination für Parallelwelten entfacht haben. Aber rein von der Story her versagt dieser Band hier besonders.
- Philip Pullman
His Dark Materials
(31)Aktuelle Rezension von: Wortmagie„His Dark Materials“ von Philip Pullman ist einer der Kinderbuchklassiker unserer Zeit. Die Trilogie gewann zahlreiche bedeutende Preise, wurde für Film, Fernsehen und die Bühne adaptiert und erzielte in den USA ähnliche Verkaufszahlen wie „Harry Potter“. Die drei Bände „Northern Lights“, „The Subtle Knife“ und „The Amber Spyglass” wurden von 1995 bis 2000 veröffentlicht. Obwohl die Geschichte somit über 20 Jahre alt ist und zeitlich genau in meine Kindheit fällt, wuchs ich nicht mit ihr auf. Ich entschied, die Lektüre als Erwachsene nachzuholen und erwarb diesen wunderschönen Sammelband.
In einem Paralleluniversum, in einer Welt, die der unseren ähnlich und doch ganz anders ist, wächst Lyra unter den Gelehrten des Jordan College in Oxford auf. Stets begleitet von Pantalaimon, ihrem Seelengefährten und Dæmon, verbringt sie ihre Kindheit unbeschwert in den verwinkelten alten Gemäuern. Mit ihrem besten Freund, dem Küchenjungen Roger, erlebt sie so manches Abenteuer in den verstaubten Gängen und auf den erhabenen Dächern des Colleges. Ihr mangelt es an nichts. Lyra ist glücklich. Doch ein Schatten droht, ihr Glück zu verdunkeln. Besorgte Gerüchte erreichen Oxford. Ängstlich flüstert man von den Gobblern, die durch das Land ziehen und wahllos Kinder rauben. Lyra schwört, sich niemals stehlen zu lassen und plant bereits ihren heroischen Kampf gegen die Entführer. Es trifft jedoch nicht sie, sondern Roger. Wild entschlossen, ihren besten Freund zurückzubringen, schließt sie sich den Gyptern an, dem fahrenden Volk, das auf den Flüssen Englands zuhause ist und ebenfalls Kinder an die Gobbler verlor. Es ist der Beginn einer fantastischen Reise, während derer Lyra Freundschaft mit Panzerbären, Hexen und mutigen Abenteurern schließt, die Grenzen ihres Universums hinter sich lässt und das Zünglein an der Waage eines gewaltigen Krieges um das Schicksal aller Welten sein wird.
Ich bin der einsamste Mensch der Welt. Ich glaube, ich bin die einzige Person auf diesem Planeten, die „His Dark Materials“ nicht bezaubernd fand. Vielleicht stimmt etwas nicht mit mir. Ich bin fest davon ausgegangen, dass ich die Geschichte mögen würde, ich hatte überhaupt keine Zweifel daran. Pustekuchen. Was ist da nur schiefgegangen? Ich bin erschüttert. Ich verstehe nicht, wieso ich keinen Zugang zu der Trilogie fand, obwohl ich mich anstrengte und abrackerte, immer wieder Anlauf nahm, mir der Rhythmus der Geschichte jedoch verschlossen blieb, sodass ich nie in ihr ankam. Mir fehlte der magische Sog, der so viele Kinderbücher auszeichnet. Ich konnte mich mental nicht in Philip Pullmans Multiversum hineindenken und war nicht fähig, Beziehungen zu den Figuren aufzubauen. Stattdessen erschien mir das gesamte Werk langatmig und zäh wie eine alte Schuhsohle. Es kam mir vor, als hätte sich Pullman nicht entscheiden können, ob er nun ein abenteuerliches Kinderbuch oder eine theologisch-philosophische Abhandlung schreiben wollte. Der Autor wurde für den angeblich anti-religiösen Ton der Romane scharf kritisiert, besonders von der katholischen Kirche in den USA. Wie irgendjemand auf die Idee kommen kann, „His Dark Materials“ als anti-religiös zu bezeichnen, entzieht sich meinem Verständnis. Natürlich ist es ein kontroverses Werk, das sich von den Lehren der christlichen Kirche distanziert, demzufolge lautet der richtige Begriff allerdings anti-institutionell, keinesfalls anti-religiös. Pullman bespricht zahlreiche religiöse Motive und betont die schlichte Schönheit des Glaubens, wird er nicht vom Klerus gesteuert und beschnitten. Intellektuell und theoretisch weiß ich diese Herangehensweise als faszinierend zu schätzen – praktisch und emotional blieb sie mir leider völlig suspekt. Ich konnte mit dem Auftauchen von Engeln, einer göttlichen Vaterfigur und der Verarbeitung des biblischen Sündenfalls überhaupt nichts anfangen. Es war mir alles zu viel, zu gewichtig und zu symbolisch. Ich vermisste Leichtigkeit, Spannung und Witz, war von der verbissenen, künstlichen, geballten Kritik der Geschichte abgeschreckt. Ich quälte mich mühsam durch die Lektüre und sah nur selten einen Lichtblick. Beispielsweise mochte ich das Konzept der Dæmons als ausgelagertes, externes Stück der Seele eines jeden Menschen, hätte dieses aber ohne die Einleitung meiner Ausgabe wohl nicht oder erst spät verstanden. Auch sympathisierte ich mit vielen Figuren, war von ihrer jeweiligen Rolle in der Geschichte jedoch nicht begeistert. Der Panzerbär Iorek Byrnison und der Aeronaut Lee Scoresby sind tolle, liebenswerte Charaktere, doch ihre Beziehung zur Protagonistin Lyra, die ich ohnehin nicht mochte, konnte ich nicht nachvollziehen. Es war wie verhext: ich entdeckte in „His Dark Materials“ einiges, was mir für sich genommen gefiel, nur im Rahmen der Geschichte überzeugten mich diese Elemente nicht und halfen mir nicht, mich durch diesen dicken Wälzer zu kämpfen.
Am Ende einer enttäuschenden Kinderbuch-Lektüre stellt sich natürlich immer die Frage, ob die Geschichte auf mich anders gewirkt hätte, hätte ich sie gelesen, als ich noch zur Zielgruppe gehörte. Im Fall von „His Dark Materials“ glaube ich das nicht. Ich wäre zwar nicht in der Lage gewesen, die vielen kritischen Nuancen der Trilogie zu benennen, aber ich hätte wahrgenommen, dass da etwas zwischen mir und der Geschichte steht. Ich bezweifle stark, dass ich im Alter zwischen 6 und 11 Jahren Spaß mit Lyras Abenteuern gehabt hätte, weil sie eben einfach nicht abenteuerlich genug geschrieben sind. Ein Kinderbuch, das lediglich von Erwachsenen verstanden werden kann, verfehlt meiner Meinung nach das Ziel. Nun gut. Es hat nicht sein sollen. Das ist sehr schade und ich bin immer noch völlig perplex, wie sich diese Lektüre für mich gestaltete, doch damit muss ich jetzt leben. Es ist ja nicht meine erste unpopuläre Buchmeinung, die ich in Zukunft beständig verteidigen muss. Ich habe Übung darin, der einsamste Mensch der Welt zu sein.
- Philip Pullman
Amber Spyglass
(75)Aktuelle Rezension von: MrsFraser"As complex and dazzling as a kaleidoskope..." (The Denver Post). Im dritten Teil der 'His Dark Materials' - Trilogie von Philipp Pullman werden alle offenen Fragen geklärt und Lyra und Will erwachsen.
Die Wissenschaftlerin Mary Malone ist, durch die Bekanntschaft mit Lyra beflügelt und inspiriert, auf ihrer ganz eigenen Suche nach der dunklen Materie - oder Dust. Sie landet in einer Welt, bevölkert von den sogenannten 'Mulefa', die sich mithilfe von Rädern fortbewegen. Dort entwickelt sie ein Werkzeug, mit dem sie Dust sehen kann und kann den Ursprung dieses Mysteriums finden.
Lyra und Will hingegen sind, nachdem Will Lyra aus den Händen von (mal wieder) Mrs Coulter befreit hat, auf dem Weg in die Welt der Toten. Lyra will sich bei ihrem Freund Roger entschuldigen und Will noch einmal mit seinem Vater sprechen, denn auch dieser hat Dust erforscht und kann den Kindern bei ihrer Suche nach dem Sinn hinter dem Geheimnis von Dust und der Aufregung die alle Welt(en) darum machen, vielleicht helfen. Der Weg in die Welt der Toten ist für Lyra und Will der schwerste, den sie je gehen mussten, denn daemons können nicht dorthin mit. Der körperliche und seelische Schmerz, den Lyra, Will und ihre daemons bei der Trennung erleiden, ist beinahe greifbar und weil auch nach diesem Erlebnis die Kinder immer mal wieder getrennt von ihren daemons sind, kann diese Trennung sicherlich als ein Symbol besonderer Emanzipation und Reife, die durch schwere Entscheidungen oder traumatische Erlebnisse begründet werden, interpretiert werden.
Während sich die Kinder alleine durchschlagen, kämpft Lord Asriel gegen die Kirche (das Magisterium in Lyras Welt) und Metatron, den Vertreter Gottes, die Lyra vernichten wollen, da die oft erwähnte Prophezeiung diese als neue Eva bezeichnet und ihren 'Sündenfall' vorhersieht. Wie das so ist mit Prophezeiungen, sie tritt natürlich doch irgendwann ein. Und zwar in der Welt der Mulefa, in der die Kinder wieder auf Mary Malone treffen. Woher Dust kommt, warum dieser weniger wird und was man dagegen tun kann, wird aufgeklärt und das stellt Lyra und Will vor eine schwerwiegende Entscheidung.
In 'The Amber Spylass' müssen Will und Lyra viele schwerwiegende Entscheidungen treffen; typisch für ein Jugendbuch mit kindlichen Helden sind diese eigentlich zu groß für die zarten Kinder. Doch wie es ebenfalls typisch ist, wachsen die Kinder hier über sich hinaus und sind weitaus reifer als ihre erwachsenen Nebendarsteller. Dass Mary Malone ganz allein die Welt der Mulefa entdeckt, eröffnet einen komplett von Lyra unabhängigen Erzählstrang, was schade ist, da sich das bisherige Werk nur um sie drehte und so der Bezug und die Kontinuität in der Geschichte etwas verloren geht. Ganz klar: hier fehlen die daemons! Auch die militärischen Entwicklungen um Lord Asriel und das Magisterium lenken gefühlt ab. Ja, sie sind erforderlich, um die Geschichte in ihrer Fülle zu erzählen, aber eigentlich sollte das Spotlight gefühlt die ganze Zeit auf Lyra und Will gerichtet sein und sich der Rest nur im Hintergrund abspielen. So hätte man gut 100 Seiten sparen können, die der dritte Band mehr hat als die Bände 1 und 2, und es wäre nicht weniger mitreißend gewesen.
Um die Prophezeiung um Lyra zu kennen und das Geheimnis um Dust (zumindest ein Stück weit) zu lösen, muss man den dritten Teil nach 'The Golden Compass' und 'The Subtle Knife' natürlich lesen, denn hier wird alles für den Leser befriedigend aufgelöst, aber handlungstechnisch ist das Buch für meinen Geschmack etwas zu überladen. Vielleicht hat sich Pullman hier zu sehr mitreißen lassen und etwas zu viel an Bedeutung und Religionskritik einfließen lassen. Diese Aspekte abschließend zu interpretieren liegt außerhalb meiner Abstraktionsfähigkeit. Diskussionsansätze genug, um es im Rahmen einer Schullektüre zu lesen, sind sicherlich vorhanden, wer für sich selbst tiefergehend interpretieren will, kann sich z.B. des Buches 'Navigating the Golden Compass' bedienen, das einige (wissenschaftliche) Aufsätze über die Trilogie versammelt.
Als Tipp zum Weiterlesen muss ich an dieser Stelle auf die neue Trilogie 'The Book of Dust' von Philip Pullman hinweisen, die (wie bei Star Wars) VOR His Dark Materials spielt und erzählt, wie Lyra nach Jordan kam. Bisher ist in dieser Trilogie nur der erste Band 'La Belle Sauvage' erschienen - dieser nimmt einen wieder mit in Lyras Welt und lässt uns da schon erfahren, wie wichtig das Kind ist, über das es eine geheimnisvolle Prophezeiung gibt. Wer HDM gelesen hat, muss mit The Book of Dust weitermachen!
- Philip Pullman
His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
(173)Aktuelle Rezension von: LuisasBuecherliebeKann leider nicht mit der Original-Reihe mithalten ...
Ich war so begeistert von "His Dark Materials", dass ich mich sehr auf die Vorgeschichte gefreut habe. Doch leider bin ich etwas enttäuscht.
Der Ausgangspunkt der Geschichte war sehr interessant und spannend, doch die Geschichte selber hat sich insgesamt etwas gezogen. Es war spannend, vor allem der zweite Teil des Buches. Der erste Teil plätscherte so vor sich hin und erst mit dem Einsetzen der Flut nahm die Geschichte mehr Fahrt auf. Im zweiten Teil passierte dann auch wirklich viel und es ging Schlag auf Schlag bis zum Ende, womit ich ein weiteres Problem habe. Das Ende kam dann wiederum nämlich sehr schnell und das Buch endete so abrupt und ließ meiner Meinung nach etwas viele Fragen offen.
Die Charaktere waren dafür wiederum sehr gut. Malcom war ein beeindruckender Charakter, den man einfach ins Herz schließen musste. Mit Alice dauerte es zwar etwas länger, bis ich sie wirklich mochte, aber auch dann verfolgte ich sie sehr gern. Rund um die beiden gab es sehr, sehr viele Charaktere, die teilweise nur kurz vorkamen und bei denen es schwer war, den Überblick zu behalten. Außerdem war mir nicht immer klar, warum diese überhaupt eingeführt wurden.
Fazit: Das Buch hat eine interessante Grundidee, braucht aber in der Umsetzung etwas, bis die Geschichte in Fahrt kommt. Die Protagonisten sind großartige Personen, die man gern verfolgt. Drumherum gibt es allerdings etwas zu viele Personen und Geheimnisse, die am Ende nicht zufriedenstellend aufgelöst werden. - Philip Pullman
Northern Lights
(94)Aktuelle Rezension von: romanareadsWährend des Lesens konnte ich nicht wirklich in die Geschichte hineinfinden. Immer wieder gab es relativ spannende Passagen, bis zur nächsten zog sich die Geschichte jedoch leider wie Kaugummi. Besonders gut haben mir die Protagonisten gefallen, die junge Lyra hat ihren eigenen Kopf und zeigt das auch. Fern von der Sicherheit Oxfords beginnt ihr Abenteuer, in der Verbündete zu Feinden werden. Die Geschichte an und für sich war nicht schlecht, aber der Schreibstil hat es enorm in die Länge gezogen.
Ich werde dennoch den zweiten Teil lesen, da der Cliffhanger dann doch spannender war, als gedacht.
Fazit: Ganz überzeugt bin ich nicht, aber es war nicht grottenschlecht.
- Philip Pullman
Tödliche Missverständnisse
(24)Aktuelle Rezension von: rosebudGrundinformationen: Autor: Philip Pullman Titel: Tödliche Missverständnisse Originaltitel: The White Mercedes Teil einer Reihe?: Nein. Seitenzahl: 192 Verlag: Carlsen ISBN: 978-3-551-35673 Genre: Kinder- und Jugendbuch Alter: 13-16 Jahre Klappentext: Ein Blick genügt und Chris ist verloren. Er muss sie unbedingt wiedersehen – die schöne, geheimnisvolle Jenny, von der er nur den Namen weiß. Das Schicksal meint es gut mit ihm, glaubt er, als sie sich wenig später ein zweites Mal begegnen. Doch Chris liegt falsch: Mit gnadenloser Härte drängt sich das Schicksal zwischen sie und schon bald droht ihre Liebe in einem Sumpf aus Lügen, Missverständnissen und Verrat zu versinken, aus dem es kein Entrinnen gibt. Denn zu viele Menschen um sie herum haben Geheimnisse – tödliche Geheimnisse... Inhalt: Chris arbeitet auf einem Ball in Oxford, als er Jenny das erste Mal trifft. Dort beschützt er sie noch, ohne zu wissen, dass er später der Grund für ihren Tod sein wird. Sie verlieben sich ineinander, doch bald bringt sie das Schicksal wieder auseinander. Chris' Chef bittet ihn, eine alte Hütte zu renovieren und bringt ihn so unbewusst in Gefahr – in tödliche Gefahr. Erster Satz: Chris Marshall traf das Mädchen, das er töten würde, in einer warmen Juninacht beim alljährlichen Sommerball eines Colleges in Oxford. Meine Meinung: Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, da Philip Pullman zu meinen Lieblingsautoren gehört. Doch leider war ich von dem Buch vollkommen enttäuscht. Eins der wenig positiven Dinge an dem Buch war Philip Pullmans Schreibstil, der einem ermöglicht hat, sich alles gut vorzustellen. Es gab mehrere Perspektiven, die – wie ich fand – teilweise etwas ungeschickt gewählt worden sind. Sie nahmen so teilweise Dinge vorweg, die man eigentlich noch gar nicht wissen durfte. Zum Beispiel kannte man Barrys – der Chef von Chris – Geschichte schon fast von Anfang an und konnte deshalb überhaupt nicht mit Chris mit rätseln. Doch teilweise werden Sachen so überzeugend rüber gebracht, dass man fast versucht, ist diese zu glauben, obwohl man von Anfang an ja schon die Wahrheit weiß. Das hat mich unnötigerweise sehr verwirrt und mir den Spaß am Lesen genommen. Ich konnte mich nie wirklich in die Protagonisten hineinversetzten, obwohl sowohl Jenny als auch Chris ihre eigene Perspektive hatten und ich so eigentlich davon ausgegangen wäre, sie zu verstehen. Doch sie handelten teilweise so unverständlich, dass ich einfach nur den Kopf schütteln konnte. Die Liebesgeschichte zwischen Chris und Jenny wirkte auch total unrealistisch, da einfach alles zu schnell ging und am Ende sie sich fast ganz verloren hat. Positiv anzumerken ist allerdings, dass das Buch eine konstante Spannung besaß, die mich dann doch dazu veranlasst hat, es bis zum Schluss zu lesen, und am Ende musste ich einfach wissen, wie alles ausgeht. Mein Fazit: Tödliche Missverständnisse ist ein Buch, an das ich hohe Erwartungen hatte und dass mich trotzdem total enttäuscht hat. Einzig Philip Pullmans Schreibstil und die konstante Spannung haben mich veranlasst, das Buch zu Ende zu lesen, und ich war wirklich froh, dass es nur so kurz war und dass ich es schnell wieder beiseite legen konnte. Der Autor: Philip Pullman wurde am 19. Oktober 1946 in Norwich, England, geboren. Er wuchs in Rhodesien, Australien, London und Wales auf. Nach der Schule besuchte er das Exeter College in Oxford, wo er Englisch studierte, und unterrichtete danach an verschiedenen Middle Schools. Jetzt lebt er mit seiner Frau in Oxford und arbeitet nebenberuflich als Literaturdozent am Westminster College. Pullman hat Bilderbücher, Theaterstücke und Thriller geschrieben. Philip Pullman zählt zu den angelsächsischen Autoren, die sich über die Grenzen zwischen literarischen Gattungen ebenso souverän hinwegsetzen wie über die Verteilung der Literatur auf verschiedene Altersschubladen. Er will seine Leser geistreich unterhalten und bedient sich dazu des historischen, des Abenteuer- und des Kriminalromans ebenso wie der Fantasy. Nicht selten vermischt er deren Elemente, wie in seinen historischen Abenteuerromanen und in seiner Fantasy-Trilogie, die auch Freunde eiskalter Thriller für sich entdeckt haben. Für sein Gesamtwerk erhielt Philip Pullman den Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis 2005. - Philip Pullman
La Belle Sauvage: The Book of Dust Volume One (Book of Dust Series)
(22)Aktuelle Rezension von: NelebooksContent (amazon): "Malcolm Polstead and his daemon, Asta, are used to overhearing news and the occasional scandal at the inn run by his family. But during a winter of unceasing rain, Malcolm finds a mysterious object—and finds himself in grave danger.
Inside the object is a cryptic message about something called Dust; and it’s not long before Malcolm is approached by the spy for whom this message was actually intended. When she asks Malcolm to keep his eyes open, he begins to notice suspicious characters everywhere: the explorer Lord Asriel, clearly on the run; enforcement agents from the Magisterium; a gyptian named Coram with warnings just for Malcolm; and a beautiful woman with an evil monkey for a daemon. All are asking about the same thing: a girl—just a baby—named Lyra.
Lyra is at the center of a storm, and Malcolm will brave any peril, and make shocking sacrifices, to bring her safely through it."Cover: I like the cover pretty much. It looks very dark and therefore dangerous and threatening, which fits to the content.
English: For me, English is a foreign language and because of that this book wasn't very easy to read because of the slang and shortcuts which were used. But you can understand it, just made it a bit more diffecult, but also more authentic, I suppose.
Opinion: The background of the story which the created world was very interesting and I was curious to get to know more about it. Malcolm is a very sympathic character which I enjoyed to accompany in this story. All with Lyra is very interesting. Alice is more withdrawn, but I liked her more and more over time. The book was very interesting and I wanted to know what is going to happen with Malcolm and Lyra and the others, but it took me a while to read.
- Philip Pullman
Der Rubin im Rauch
(9)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerHey Leute,
Dieses Buch ist sehr schön, Sally muss einiges herraus finden.
Dabei erwährt sie das ihr Vater garnicht ihr Vater ist.
Bei ihren ersten nachvorschungen, findet sie ihren ersten Begleiter bei ihrem Abenteur ein Botenjunge aus dem Bertieb in dem ihr Vater gearbeitet hatte. Kurz darauf fährt sie zu einem Mann etwas ausserhalb von London, wo ihr sofort die erste größere Schwierigkeit begegnet. Wer ist der Mann, und warum war er am nächsten morgen tot? Er gab ihr ein Packchen und sagte ihr sie müsse verschwinden, denn eine böse Frau sei gerade bei ihm. Auf dem Weg zurück wird sie von dieser Frau verfolgt, und kann nur mit der Hilfe von einem netten Fotografen vor ihr fliehen.
Da ich aber nicht zuviel vorweg nehmen möchte stelle ich nur noch ein paar fragen die euch hoffentlich dazu anregen das Buch zulesen.
Was hat es mit dem Rubin auf sich?
Wie ist ihr Vater wirklich gestorben?
Was hat das alles mit ihr zutun?
Ich fand das Buch sehr spannend, das einzige was ich gemerkt habe das mir der erzähl still nicht so ganz zugesagt hat dieses mal, weshalb es nur 4 Sterne bekommt.
Liebe Grüße Renas_Zauberwelten - Philip Pullman
His Dark Materials 1: Der Goldene Kompass
(58)Aktuelle Rezension von: LupienDer goldene Kompass soll ja eines der besten Jugendbücher überhaupt sein und wird sogar mit einigen Klassikern verglichen z.B. Harry Potter oder Herr der Ringe. Leider, meiner Meinung nach, ungerechtfertigt. Auch wenn Rufus Beck ein sehr angenehmer Vorleser ist.
Aber es passiert am Anfang zu wenig, was sich leider bis (bei mir) Track 59 nicht ändert. Es wird schwadroniert ohne Ende und dabei eigentlich wenig gesagt. Gern hätte ich mir mal ausführlichere Erklärungen gewünscht. Jedoch wird sämtliches Wissen vorausgesetzt. Was Daemoenen genau sind? Fragt mich nicht! Experimentelle Theologie? Keine Ahnung! Das macht das zuhören sehr anstrengend.
Immer wieder werden auch grausame Begebnisse geschildert oder gruselige Geschichten erzählt, die meiner Meinung nach, in solcher Ausdrucksweise in kein Jugendbuch gehören.
Auch die Charaktere bleiben eher blass und auf die wenigen wirklich spannenden Dinge wird kaum eingegangen (Daemonen, Goppler, der Norden etc.)
Deshalb habe ich das Buch leider nach der großen Gypter-Versammlung abgebrochen, da ich mir nichts mehr wirklich etwas erhoffe. Wenigstens habe ich es nicht gekauft, sondern über die Onleihe bezogen.
Fazit: Das hat sich wirklich nicht gelohnt :(
- Philip Pullman
The Ruby in the Smoke
(11)Aktuelle Rezension von: Kit212Die junge Sally Lockhard findet sich in einem Netz von Mysterien und kriminellen Aktivitäten wieder nachdem ihr Vater verstorben ist.
So löst sie sich von Ihrer aktuellen Erziehungsberechtigten und geht auf eigene Faust los. Dabei trifft sie einen jungen Fotografen, der sie bei sich mit seiner Familie aufnimmt und in ihren Untersuchungen unterstützt.
Die Geschcihte ist wundervoll und gut verständlich geschrieben - so wie wir es von Philip Pullman gewohnt sind.
Das Buch ist Teil einer Reihe. Bis jetzt habe ich nur das erste Buch gelesen, da es einen abgerundeten Schluss hatte, und ich nicht das Bedürfnis fühlte mehr lesen zu müssen.
- Philip Pullman
Ans andere Ende der Welt
(40)Aktuelle Rezension von: RosecarieLyra ist nun eine junge Frau. Sie studiert, beginnt Dinge zu hinterfragen und an ihrer Realität, ihrer Wahrnehmung zu zweifeln. Immer wieder gerät sie deshalb mit Pantalaimon in einen Streit und die beiden entfernen sich immer weiter voneinander, bis es sie fast zerreißt. Als Pan dann noch Zeuge eines Mordes wird, der evtl. mit Entwicklungen in einer anderen Verschwörung im Zusammenhang steht, starten die beiden unabhängig voneinander ihre Ermittlungen. Die Besonderheit der beiden, dass Lyra sich von ihrem Dämon tatsächlich örtlich trennen kann, führt dazu, dass sie sich verlieren und jeweils ihren eigenen Weg gehen. Werden sie wieder zu sich selbst und zueinander finden?
Das Buch steht im engen Zusammenhang mit „Über den wilden Fluss“ und spielt einige Jahre nach der Kompass-Trilogie. Und ich muss sagen, ich habe Lyra kaum wiedererkannt. In den paar Jahren hat sie sich zu jemandem verändert, die ich nicht mehr so sehr mag, wie die junge Version von Lyra. Das Unbeschwerte, Neugierige, Phantasievolle, die Leichtigkeit und ihre Begeisterungsfähigkeit sind total verloren gegangen. Sie ist nicht mehr so frech und geradeheraus, irgendwie angepasst und auch ihr ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit ist ihr abhandengekommen. Es ist nicht so, dass sie nicht trotzdem eine sympathische und liebenswerte Protagonistin war, ihre Unüberlegtheit und ihre Einzigartigkeit sind nur verlorengegangen. Es war einfach nicht mehr Lyra. Sie konnte nicht mal mehr das Alethiometer lesen. Ich hätte mich vielleicht von der Kompass-Reihe eine bisschen freimachen sollen, aber die Bücher mochte ich wirklich sehr gerne und ich hatte mich auf ein typisches Abenteuer mit Pan und Lyra gefreut. Ich habe aber eben eine andere (auch sehr lesenswerte) Geschichte bekommen.
Die Welt blieb dieselbe, ich habe mich schnell zurechtgefunden, nur musste ich die Protagonistin wieder neu kennenlernen. Wir haben es auch sonst mit einigen alten Bekannten zu tun und begleiten Mal und Alice sowie andere liebgewonnen Figuren aus den vier Vorgängerbüchern.
Die Geschichte braucht einen sehr langen Vorlauf, bis sie endlich in die Gänge kommt und ich wusste Ewigkeiten nicht, was die Prämisse sein würde und welchem roten Faden ich folgen muss. Lesen, ohne roten Faden finde ich immer recht anstrengend, weil ich nichts habe, woran ich mich orientieren kann. Mit der Zeit konnte ich ihn aber greifen und von da an war ich voll und ganz in die Geschichte versunken.
Politische Machenschaften, Intrigen, undurchschaubare Pläne, Lügen, Verfolgungen, Verbrechen und Geheimnisse füllen das Buch mit Abenteuern und aufregenden und nervenaufreibenden Szenen. Die Kirche hat noch immer großen Einfluss und möchte gerne, dass das so bleibt. Und alle möglichen Leute möchten mitmischen. Und dann ist da noch Bonneville, ein neuer Antagonist, dessen Motivationen und Hintergründe erst nach und nach ans Licht kommen und der dem Buch noch die eine oder andere überraschende Wendung beschert hat.
Besonders schwer auszuhalten war die lange Trennung von Pan und Lyra. Die gehören zusammen, sie sind ein und dieselbe Person, das hat sich einfach nicht richtig angefühlt und hat sich für meinen Geschmack viel zu lange hingezogen. Ihre Abenteuer, die sie unabhängig, aber auch gemeinsam erlebt haben, fand ich spannend und sehr unterhaltsam, aber ich hätte es mir trotzdem anders gewünscht. Die beiden als Team mache doch gerade die Geschichte aus.
Mir hat das Buch am Ende doch viel mehr Spaß gemacht als ich anfangs geglaubt habe. Als Empfehlung kann ich nur sagen, lest das Buch unvoreingenommen und frei von Erwartungen, die aus den Vorgängerbüchern hervorgegangen sein könnten, denn sonst wird man evtl. enttäuscht. Ich denke, diese Reihe muss man unabhängig von der Kompass-Reihe denken, wobei es schon ziemlich nützlich ist, die Reihe gelesen zu haben.
- Philip Pullman
The Subtle Knife
(3)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer"The Subtle Knife" ist der Nachfolger von "Northern Lights" und damit der zweite Band der "His Dark Materials"-Trilogie. Leichte Spoiler zum Vorgänger sind in der Inhaltsangabe nicht zu vermeiden.
Will ist eigentlich ein normaler Junge, mit einer etwas seltsamen Mutter und einem vermissten Vater. Als eines Tages doch etwas an den Wahnvorstellungen seiner Mutter zu sein scheint und fremde Männer in sein Haus eindringen muss er seine Mutter in Obhut geben und kurz darauf selbst flüchten, gesucht von der Polizei durch Ereignisse, die er nicht ganz vesteht. Zuflucht findet er in einer Parallelwelt, deren Zugang er durch Zufall findet - und in der er auf Lyra trifft. Ihre Wege scheinen verknüpft zu sein...
Nachdem das erste Buch Lyras Geschichte erzählt beginnt diese mit Wills und verknüpft nach und nach beide Erzählstränge, indem es direkt an Lyras Geschichte aus dem Vorgängerband anknüpft. War Lyras Geschichte zauberhaft, voller Magie, fremder Dinge und einigermaßen sorglos trotz dem Abenteuer, so beginnt Wills Geschichte ernster, vertrauter und irgendwie auch langweiliger. Denn Will ist aus unserer Welt und so mangelt es ihm und der Welt um ihn herum an Wunder und unentdecktem. Ganz so einfach ist es natürlich nicht, die Geschichte nimmt nach ein paar Startschwierigkeiten an Fahrt auf und mehr als genug Elemente verknüpfen sich und lassen uns damit Teile des ersten Bands aus neuer Perspektive sehen. Dennoch konnte ich diese Geschichte nicht so sehr genießen wie "Northern Lights", denn sie kommt an keinem Punkt an das Niveau und den Zauber heran und fühlt sich teilweise wie ein schlichter Übergang zum letzten Band an.
Dazu kommt sicherlich, dass es ein Hörbuch war. Die Sprecher waren großartig und haben mich sofort wieder in ihren Bann gezogen, soweit das im Rahmen der Geschichte möglich war. Leider - und deshalb muss ich Punkte abziehen - war die Aufnahme sehr schlecht. Sie hallte und lange Zeit war im Hintergrund eine Art quietschen zu hören. Sehr leise, aber stetig und nervig, als sei die digitale Version schlecht von einem halb ausgeleierten Kassettenrekorder übernommen worden. Den dritten Band werde ich mir nicht mehr als Hörbuch antun, so leid es mir wegen der wirklich guten Besetzung der Sprecher tut. Lieber lese ich selbst... - Philip Pullman
Sally Lockhart, Band 1: Der Rubin im Rauch
(62)Aktuelle Rezension von: Die-GlimmerfeenIm London des Jahres 1872 erhält die sechzehnjährige Sally Lockhardt nach dem tragischen Tod ihres Vaters einen Brief übermittelt. Ohne es zu Wissen bringt sie sich mit ihren Nachforschungen in aller größte Gefahr und sticht mit ihren Fragen in ein Wespennest.
Dieser Krimi für Jugendliche dürfte Erwachsene gleichermaßen begeistern. Sally ist ein cleveres Mädchen, das von ihrem Vater eher wie ein Junge als wie ein Mädchen erzogen wurde. Sie kann gut mit ihrer Pistole umgehen und militärische Strategien liegen ihr besser als Kunst oder Handarbeiten. Ihr Vater ist kürzlich bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen und seit dem muss sie bei ihrer tyrannischen Tante leben. Durch einen geheimnisvollen Brief aufgescheucht, verstrickt sie sich in ein lebensgefährliches Abenteuer und bringt die gemeingefährliche Mrs. Holland auf ihre Fährte, die nicht vor Mord und Erpressung zurückschreckt. Sally findet aber auch Verbündete, den attraktiven Fotografen Frederick und seine Schwester, den ehemaligen Taschendieb Tremble und den Spitzbuben Jim. Die Atmosphäre ist düster, so wie es sich für einen Krimi, der im viktorianischen Zeitalter spielt, gehört. Die Charaktere können den Leser fesseln und die Story lässt es nicht zu, dass Buch lange aus der Hand zu legen.
Ich werde mit Sicherheit noch einmal die düsteren Straßen Londons aufsuchen und Sally Lockhardt und ihren Freunden einen Besuch abstatten. - Philip Pullman
The Subtle Knife: His Dark Materials 2
(50)Aktuelle Rezension von: MrsFraserDer zweite Teil der 'His Dark Materials' Reihe steht dem ersten Band in nichts nach - "Just as quick-moving and unputdownable as The Golden Compass... The mysteries deepen and the wonders grow even more extravagant." wie es die Washington Post Book World beschrieb.
Dabei ist der Einstieg nach dem Beenden des fulminanten ersten Teils mit seinem furiosen Ende erst einmal ernüchternd: er spielt offensichtlich in unserer langweiligen Welt. Doch beinhaltet er nicht weniger Drama: Will muss sich um seine verwirrte Mutter kümmern, sein Vater ist schon lange verschwunden und Räuber durchsuchen sein Haus. Will flieht und stolpert durch ein 'Loch' in eine Parallelwelt. Eine scheinbar unbewohnte Stadt mit einem hohen Turm. Hier trifft er auf Lyra, die wir im Goldenen Kompass kennengelernt hatten. Gemeinsam begreifen die beiden Kinder, dass es mehrere Welten gibt und dass es verschiedene Wege gibt, zwischen diesen hin- und herzureisen. Will lernt, dass er, wie Lyra einen daemon hat, nur bisher nicht gelernt hat, diesen wahrzunehmen bzw. dieser 'in' ihm lebt. Außerdem gelangt Will in den Besitz eines magischen Messers, das eine so feine Spitze hat, dass es Türen zwischen den Welten öffnen kann. Die Welt, in der Lyra und Will sich getroffen haben, ist auf Dauer keine Lösung, Gespenster (Specters) greifen hier die daemons der Erwachsenen an, woraufhin diese sterben. Mithilfe des Alethiometers haben Lyra und Will aber einen Anhaltspunkt, wer ihnen helfen könnte und sie machen in Wills Welt die Bekanntschaft der Wissenschaftlerin Mary Malone, die Dunkle Materie erforscht - das, was in Lyras Welt Dust (Staub) heißt. Lyra wirft alles über den Haufen, was Mary bisher zu wissen geglaubt hat, denn mit ihrem Althiomether kann sie Aussagen treffen, für deren wissenschaftlichen Beweis Mary Jahre lang forschen müsste. Lyras Wissen um Dust geben Mary ganz neue Anhaltspunkte für ihre eigene Forschung und die Frau ist schnell davon überzeugt, dass die Kinder die Wahrheit erzählen und sie will ihnen helfen und damit gleichzeitig Antworten auf viele Fragen erhalten, die sich ihr in ihrer Forschung gestellt haben.
Leider gibt es auch Menschen in Wills Welt, die über die parallelen Welten bereits bescheid wissen und noch dazu einen, der mit Mrs. Coulter bekannt ist, der schrecklichen Mutter von Lyra, die schreckliche Versuche an Kindern und ihren daemons durchgeführt hat, um Dust zu bekämpfen. Dieser Bekannte, Lord Boreal, erkennt Lyra und klaut ihr das Alethiometer. Doch mit Wills Hilfe holt sie es sich zurück. Dabei verletzt sich Will jedoch, was ihn schließlich als rechtmäßigen Besitzer des Messers auszeichnet und klar macht, dass er dazu bestimmt ist, durch die Welten zu wandeln, um Lyra zu helfen, ihre Prophezeiung zu erfüllen. Doch zuerst machen sich die beiden auf die Suche nach Wills verschwundenem Vater.
Wie der erste Teil ist 'The Subtle Knife' ein unglaubliches Jugendbuch, dessen wirkliche Bedeutsamkeit aber wohl auch von Erwachsenen nur erahnt werden kann. Pullman schafft es, die Theorien von Dust, dunkler Materie und altertümlichen Methoden des Wahrsagens so gekonnt zu vermischen, dass man überzeugt ist, dass das alles wahr ist. Es ist alles so tiefgreifend und so langsam stellt sich heraus, dass Dust wohl so etwas wie ein allgemeines 'Bewusstsein' der Welt ist. Etwas, das mit der Erkenntnis des Menschen im Paradies, als Eva den Apfel der Schlange annahm, vergleichbar ist. Deshalb auch die Tatsache, dass Erwachsene, eher als Kinder, von Dust 'befallen' sind. Pullman löst diese Fragen nicht auf, aber man kann nicht umhin, seine eigenen Theorien anzustellen - und somit quasi selbst Bewusstsein zu erlangen und für Dust empfänglich zu werden - großartig.
Es ist ein toller Kniff, dass der Autor in diesem zweiten Teil Lyra einen Weggefährten aus unserer eigenen Welt an die Seite stellt. Das macht die ganze Geschichte noch greifbarer und näher, denn jeder von uns könnte Will sein, oder Mary Malone. Jeder von uns könnte irgendwann in der Lage sein, seinen daemon wahrzunehmen und somit eine ganz andere, aber uns zutiefst verbundene Seite von uns selbst kennenzulernen.
Pullman beschreibt unglaublich viel Handlung auf relativ wenig Seiten. Das unterstützt das Tempo der Romane und reißt die Leser einfach mit. Eine süchtig machende Trilogie, die nun um einen Helden reicher ist, der alles andere als der perfekte Retter in der Not ist, doch dafür als Charakter umso glaubhafter. Ganz und gar kein 'Zwischenband', als 'Lückenfüller' zwischen Anfang und Ende, sondern der zentrale Band, der alles andere verbindet und mit Mary und Will zwei zentrale Figuren in der Prophezeiung um Lyra einführt.
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