Bücher mit dem Tag "philister"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "philister" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Aus dem Leben eines Taugenichts (ISBN: 9783872910042)
    Joseph von Eichendorff

    Aus dem Leben eines Taugenichts

     (462)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    Dies ist die Geschichte von einem idealistischen Musiker der seinen Platz auf dieser Welt sucht. Das Buch ist in einem veralteten Deutsch geschrieben. Viele Begriffe werden heutzutage nicht mehr so gebraucht, was das Verstehen der einzelnen Textpassagen erschwert. Für einen Deutschlaien ist es schwierig in einen Lesefluss zu gelangen. es wird viel mehr auf die Interaktionen der Personen mit dem Protagonisten eingegangen, als auf die Reise selbst. Es ist eine schöne unbekümmerte Geschichte von einem Musiker, der auf der Suche nach dem Glück und seinem Platz auf dieser Welt ist. Der Protagonist lebt nach seinen eigenen Vorstellungen und nicht nach den Normen der Gesellschaft.

    Ich würde es jedem der gerne Bücher liest und und gute Deutschkenntnisse hat empfehlen. Ausser dem empfehle ich es jedem der eine  entspannte und lockere Geschichte lesen möchte, mit einem einem Hauch Romantik.

    B.B

  2. Cover des Buches Die Hüterin von Jericho (ISBN: 9783442356119)
    Suzanne Frank

    Die Hüterin von Jericho

     (98)
    Aktuelle Rezension von: tara_tonks
    Wunderbares Historiendrama mit viel Liebe. Leider auch mit viel Bibel-geschichte :(
  3. Cover des Buches Der goldne Topf (ISBN: 9783872912015)
    E. T. A. Hoffmann

    Der goldne Topf

     (122)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

     Der Student Anselmus steht sich oft selbst im Weg — durch kleine Ungeschicklichkeiten und seine Neigung zur Tagträumerei. Am Himmelfahrtstag stolpert er in die Welt der zauberhaften Serpentina, einer kleinen grünen Schlange mit wunderschönen dunkelblauen Augen, in die er sich sofort verliebt. Durch eine Anstellung beim Archivarius Lindhorst, für den er höchst merkwürdige Handschriften kopieren soll, wird er in die magische Welt der Poesie und Phantastik eingeführt und muss sich als geeigneter Ehemann für Serpentina beweisen. Doch auf der anderen Seite steht Veronika, die Anselmus nach Andeutungen ihres Vaters über dessen vielversprechende Zukunft schon als ihren Ehemann sieht. Um Serpentina und ihre Mitgift, den goldenen Topf zu erhalten muss er zum Dichtertum finden und darf sich nicht von der Hexe Veronikas verwirren lassen. 


    Vorangestellt muss ich wohl sagen, dass dieser Klassiker eine meiner Deutsch-Abi-Lektüren war, ich mich also im schulischen Rahmen damit beschäftigt habe. Auch wenn ich mir im Rahmen der Klassiker-Challenge das Ziel gesetzt habe, alten Klassikern eine Chance zu geben, wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, diese Geschichte zu lesen. Das liegt nicht daran, dass ich sie besonders uninteressant gefunden hätte, sondern vielmehr daran, dass ich E.T.A. Hoffmann vor meinem Deutsch-Unterricht gar nicht auf dem Schirm hatte. Die Prüfungskommission wollte uns das Werk mit der Begründung nahelegen, dass es sich hier im weitesten Sinne um das Genre "Fantasy" handle und das grob fast dasselbe sei wie Harry Potter ;-) Als ich das das erste Mal hörte, musste ich natürlich lachen - denn selbst J.K. Rowling hätte sich diese abgefahrene Geschichte nicht einfallen lassen können. Für meinen Geschmack ist dieses Märchen ein wenig zu entrückt und abgedreht, grundsätzlich konnte es mich aber viel besser abholen als "Faust". Natürlich ist es sehr schwierig ein solches Werk angemessen zu rezensieren. Dennoch würde ich sagen, dass ich mir nach etlichen Klausuren, detaillierter Textarbeit, spannenden Diskussionen und einer Abiprüfung durchaus das Recht verdient habe, das Werk von meinem Standpunkt aus kritisch zu bewerten.


    Wie bin ich mit der Sprache zurecht gekommen?


    Die Sprache ist zwar altmodisch und recht anspruchsvoll zu lesen, da sich Hoffmann aber einprägsamer Sprachbilder bedient, kann man der Handlung sehr gut folgen. Durch sprachliche Mittel, ausschmückende Attribute und wertende Adjektive wird das Erleben der Figuren anschaulich gemacht. Vor allem die Phantastische Welt wird mit viel Dynamik, bunten Farben, hellen Klänge und etlichen Synästhesien beschrieben, wodurch die Subjektivität der Realitätswahrnehmung verdeutlicht wird. Ebenfalls spannend ist, dass die Sprache zur Charakterisierung der Figuren eingesetzt wird. Demnach spricht der langweilige, bürgerliche Paulmann in umständlicher, gespreizter Sprache während die Mitglieder der Fantasiewelt mehrere Stilebenen besitzen. In meiner Ausgabe war zudem am Ende des Buches ein Verzeichnis aller Fremdwörter, sodass ich mir unbekannte Ausdrücke gleich nachschlagen konnte.


    Was trägt die Erzählweise zum Verständnis der Handlung bei?

    Etwas schwierig ist die Unmittelbarkeit, die die Erzählweise bestimmt. So steigen wir ohne Einleitung in die Geschichte des jungen Studenten ein und folgen auch später immer wieder Sprüngen direkt ins Geschehen und bekommen die Situationen erst nachträglich erklärt. Der Erzähler scheint hier also Szenen wie im Theater zu inszenieren. Aufgeteilt ist diese Geschichte jedoch nicht in Akte oder Szenen sondern in 12 Vigilien (=Nachtarbeit), welche immer durch eine Nennung von Schlagwörtern zum Inhalt des jeweiligen Abschnitts beginnen. Auffällig ist auch die Erzählperspektive, da der Erzähler hier nach Prinzip der romantischen Ironie selbst sein Werk stört und die Illusion der Fiktion aufhebt indem er den Leser direkt anspricht und am Ende sogar als handelnde Figur auftritt. Außerdem wir das auktoriale Erzählverhalten, ab und zu durch einen personalen Erzähler mit Figurenrede unterbrochen, der das Geschehen kommentiert. Das machte auf mich zuerst einen etwas befremdlichen Eindruck, ist im Kontext der Epoche betrachtet jedoch sehr passend.


     
    Wie finde ich die Konstruktion der Handlung?

    Im Mittelpunkt der Handlung steht die Polarität der Wirklichkeiten. Wir werden ins Dresen um 1813/14 eingeführt, reale Schauplätze werden jedoch immer wieder durch Anklänge aus einer fantastischen Märchenwelt entgrenzt. Somit spielen Alltags- und Märchenwelt im Setting ineinander und der Fokus wechselt immerzu von der auf realen zur phantastischen Welt. Spannend ist auch, dass der Zustand des Bewusstseins von Anselmus sein Raumerlebnis ändert (Bsp: Kristallflasche, Garten des Archivarius). Auch die exakten Zeitangaben, die eine Grundstruktur für die Handlung bilden, werden immer wieder durch die mythische Welt beeinflusst. Somit sieht man schon in der Raum- und Zeitgestaltung die Ambivalenz zwischen Realistik und Phantastik, was auf Anselmus´ Entwicklungsgeschichte und seinen Grundkonflikt hinführt.

    Zur Konstruktion der Handlung kann ich also einen deutlichen Daumen hoch geben. Was die inhaltliche Ebene der Geschehnisse anbelangt - die hat mir den ein oder anderen Lacher und Stirnrunzeln entlockt. Ich fasse das mal kurz zusammen: ein Student verliebt sich in eine Schlange, deren Vater ein Salamander ist und aus dem Märchenreich Atlantis verbannt wurde. Der Vater des Salamanders ist der Jüngling Phosphorus sowie eine Feuerlilie, sein Bruder ist ein Drache und sein Haustier ein sprechender Papagei. Und als wäre das noch nicht genug ist seine größte Erzfeindin - eine Hexe - auch noch die Tochter einer Feder und einer Runkelrübe. Ich habe da den leisen Verdacht, dass diese absurden Ideen auf E.T.A. Hoffmanns hohen Konsum von Absinth zurückzuführen sind. Mal ehrlich - nüchtern kann sich sowas ja kein Mensch ausdenken, oder? ;-)


    Grundsätzlich weißt die Geschichte viele Merkmale eines Märchens auf. Das Abenteuer eines Helden steht im Vordergrund, das Lösen einer Aufgabe spielt eine große Rolle, Anselmus´ Anstellung erfolgt erst beim dritten Versuch (typisches Märchenschema) und ein glückliches Ende nach einem Weg voller Schwierigkeiten steht in Aussicht. Außerdem kommen Hexen, Geister und andere magische Wesen vor, die in einen Kampf zwischen bösen und guten Mächten verstrickt sind. Auffallend ist jedoch der Realitätsgehalt innerhalb der fiktiven Textsorte des Märchens - nämlich das Setting der realen Stadt Dresden. Im weitesten Sinne ist diese neue Art des Märchens also der erste Urban Fantasy Roman gewesen ;-)


    Kann ich mich mit den Protagonisten identifizieren?

    Im Gegensatz zu meinen anderen Abi-Pflichtlektüren ist der Protagonist Anselmus endlich mal kein älterer Mann in seiner Mid-Life-Crises sondern vielmehr ein junger Student, der nach seiner Bestimmung sucht. Dass ich mich damit besser identifizieren konnte als mit Faust Triebstau muss ich denke ich nicht mehr erklären. Mit seiner Tollpatschigkeit, seinem Pech und der kindlichen Naivität, mit der er sich selbst im Weg steht, wächst er dem Leser schnell ans Herz und man verfolgt seinen Werdegang gerne. Schon zu Beginn ist klar, dass er nicht so recht in die bürgerliche Welt zupassen scheint. Dafür sind sein „kindliches, poetisches Gemüt“ und seine Sehnsucht nach allem Magischen viel zu stark. Als er unter einem Holunderbaum Serpentina begegnet und somit zum ersten Mal Kontakt mit der magischen Welt hat, wird seine Entwicklung zum Poeten in Gang gesetzt. Als Folge fühlt er sich immer mehr zu Wundern der fantastischen Welt hingezogen und hat Probleme, die magische und reale Welt auseinanderzuhalten, weshalb sein Umfeld ihn für wahnsinnig hält.

    Nach etlichem Auf und Ab erwacht durch seine Liebe zum Fantasiewesen Serpentina sein Dichtertum und er entflieht der Begrenztheit des bürgerlichen Lebens und findet seine Freiheit und sein Glück in Atlantis. Anselmus gewinnt also über Stadien der Verwirrung Klarheit über seine Begabung und muss sich damit auseinandersetzen, ob er lieber Teil des Reichs der Fantasie oder der Bürgerlichen Welt sein will, beziehungsweise Künstlertum oder Philistertum bevorzugt. In seiner Geschichte stehen sich beide Welten gleichwertig gegenüber: Anselmus steht zwischen den zwei Welten auf seinem Weg vom bürgerlichen Studenten zum freien Poeten. Wenn man also von diesem eher unüblichen Ende sowie seinen seltsamen, sehnsuchtsvollen Monologen absieht, kann man als Leser die Entwicklung des jungen Mannes mit Spannung verfolgen.


    Auch in den Nebenprotagonisten stehen sich Repräsentanten der bürgerlichen Welt und der phantastischen Welt gegenüber, wodurch die Dualität der Welten nochmal verdeutlicht wird. Die kleingeistigen Philister, die nach kleinbürgerlicher Gemütlichkeit, Materialismus, Karriere sowie der Einhaltung von Konventionen und hierarchischem Denken streben, werden jedoch eher herablassend charakterisiert und erscheinen eher lächerlich.



    Ist das Thema des Romans noch zeitgemäß? Inwiefern lässt es sich auf die heutige Zeit beziehen?

    Die ganze Novelle ist typisch für die Epoche der Romantik, in der das Gefühl als wichtigste menschliche Fähigkeit angesehen und die Intensivierung der Welt durch Poetisierung angestrebt wird. Durch Anselmus´ Schicksal wird deutlich, dass die Selbstverwirklichung des Individuums nur als Außenseiter beziehungsweise Künstler möglich war. Die Sehnsucht der Epoche nach idyllischer, verklärter, ursprünglicher Natur und nach einer heilen Welt wird durch Atlantis und das Anbrechen eines neuen, goldenen Zeitalters, also einem idealen, paradiesischen Zustand der Einheit und der Harmonie mit der Natur dargestellt. Für E.T.A. Hoffmann war die Geschichte wohl eine literarische Artikulation eigener Sehnsüchte und die fantasievolle Märchenwelt Dresdens kann als Flucht aus der bitteren Kriegswirklichkeit verstanden werden. In Anselmus´ Konflikt spiegelt sich außerdem Hoffmanns eigene Polarität zwischen künstlerischem und bürgerlichem Leben wider. Insofern ist der Roman ein Vorzeigebeispiel der Epoche und voll mit dem Geist der damaligen Zeit.

    Auch heute noch ist die Naturphilosophie, also die Annahme eines glücklichen, mit der Natur verbundenen Urzustand, von dem sich Menschen entfremdet haben und die Sehnsucht nach einer All-Einheit des Seins noch populär.

    Außerdem sind die soziologischen, genderorientierten Aspekte wie die Idealisierung der Frauenbilder oder die Frage Zweckehe versus Seelenliebe so relevant wie eh und je. Spannend ist auch, dass nebenbei Themen wie gesellschaftlicher Aufstieg versus Selbstverwirklichung oder Bürger versus Künstler als Lebenskonzept thematisiert werden und Hoffmann eine deutliche Kritik am Bürgertum artikuliert. 



    Gesamteindruck: Ein Klassiker und must-read?


    "Der goldene Topf" ist insofern spannend, dass er ein typisches Produkt der Epoche der Romantik ist und bei genauerem Hinsehen aufwändig und stimmig konzipiert wurde. Die Sprache lässt sich trotz altmodischer Formulierungen und ausschweifenden Naturbeschreibungen gut verstehen und sowohl die Figuren als auch die Zeit- und Raumgestaltung, rücken die Dualität der Welten in den Vordergrund. Insgesamt ist mir aber die wirkliche Handlung viel zu entrückt und abgedreht. Wer etwas von E.T.A. Hoffmann lesen will, was nicht allzu sehr scheint, als wäre es im Drogenrausch entstanden, sollte sich meiner Meinung nach lieber seinem "Der Sandmann" widmen.

  4. Cover des Buches David und Salomo (ISBN: 9783423345422)
    Israel Finkelstein

    David und Salomo

     (2)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    So neu und überraschend, wie die bisherigen Rezensionen des Buches „David und Salomo“ es erscheinen lassen, sind die Erkenntnisse der beiden renommierten Archäologen, Israel Finkelstein und Neil A. Silbermann, für Kenner der Materie nun auch wieder nicht. Und mit Sicherheit wird dieses Buch keine wirklich neuen Diskussionen in der wissenschaftlichen Welt hervorrufen. Zum einen ist die amerikanische Originalausgabe der 2009er dtv- Neuerscheinung bereits 2006 publiziert worden, zum anderen spiegelt die hervorragende Arbeit der beiden Autoren letztendlich den heutigen archäologischen state of art wider. Vor diesem Hintergrund ist das Buch in vielerlei Hinsicht sehr empfehlenswert. Denn es dokumentiert so ganz nebenbei die moderne archäologische Methodik der sogenannten Clusterforschung, die sich mit strukturellen Erforschungen von Gebieten und Zeiträumen und nicht mehr mit der Konzentration auf einzelne Ausgrabungsstätten befasst. Und so ist es natürlich auch kein Wunder, wenn im Rahmen moderner Archäologie gerade Erkenntnisse der Bibelforschung, wie die Autoren von „David und Salomo“ anschaulich darstellen, nicht nur in Frage gestellt, sondern auch widerlegt oder völlig neu bewertet werden. Diskussionen wird es in der Archäologie natürlich immer geben. Im Bereich so sensibler Felder wie Glaube und Religion, aufgrund ganz unterschiedlicher Interessenlage und Zielsetzungen, umso mehr. Viele Archäologen waren froh, wenn sie auf archäologische Stätten gestoßen sind, die in der Bibel beschriebene Orte und Ereignisse zu bestätigen schienen. Diese biblisch „bestätigten“ Funde dienten in einem Zirkelschluss dann jedoch dazu, wiederum die biblischen Aussagen zu bestätigen. Und so hatte sich eine biblisch-archäologische Geschichtsschreibung entwickelt, die, scheinbar wissenschaftlich belegt, vom überwiegenden Wahrheitsgehalt der historischen und auch zeitlichen Aussagen der Bibel ausging. Diese Geschichtsschreibung hat sich bis heute weitgehend in unseren Köpfen festgesetzt und daher ist das Buch in seiner wissenschaftlichen Konsequenz außerordentlich erfrischend. Finkelstein und Silbermann haben sich nun nicht etwa der minimalistischen Fraktion der Wissenschaftler angeschlossen, die den historischen Wahrheitsgehalt der Bibel nahezu vollständig bestreiten. Die beiden Archäologen haben stattdessen in diesem Spannungsfeld eine systematische Neubewertung der Archäologischen Funde und der biblischen Texte vorgenommen. Es beginnt - schließlich heißt das Buch „David und Salomo“ - mit dem biblischen Helden David, dem Begründer des davidischen Königshauses im 10. Jahrhundert vor Christus. In dieser Zeit wird der in den späten biblischen Schriften zum idealisierten Herrscher hochstilisierte David von den beiden Wissenschaftlern als Banditenführer der Wüste Juda identifiziert. Saul fungiert als Erinnerung an einen Führer eines nordisraelischen Stammesbundes der gleichen Zeit. Und Jerusalem ist in jener Zeit ein kleines Dorf im dünn besiedelten Juda. Schicht für Schicht analysieren Finkelstein und Silbermann die biblischen Schriften, ordnen Geschichten und Erzählstränge der verschiedenen biblischen Bücher, die sich mit David und Salomo befassen, der konkreten archäologischen Fundlage zu und vermitteln dem Leser Stück für Stück die Zusammenhänge zwischen den biblischen Schriften und den in ihrer jeweiligen Entstehungszeit vorherrschenden politischen Ereignisse und Grundlagen. Denn dem Leser wird schnell klar: die Bibel ist vor allem ein politisches Werk, das die Herrschaft des Hauses David über ein idealisiertes geeintes Königreich unter ganz unterschiedlichen überregionalen Machtkonstellationen legitimieren sollte. Vor diesem Hintergrund wird am Ende auch erklärlich, warum sich David und Salomo nach dem Untergang erst Israels, dann auch Judas, schließlich des Jerusalemer Tempels und am Ende auch der davidischen Linie selbst, dennoch bis in die Zeit der europäischen Aufklärung als idealisierte Grundlage des königlichen, gottberufenen Herrschertums sowohl in der abend- als auch in der morgenländischen Welt erhalten konnten. Gerade der wissenschaftlich nachvollziehbare Wandel einer auf Überlieferungen beruhenden und immer wieder angepassten politisch- ideologischen Legitimationsschrift, der in der Zeit der Infragestellung und des Untergangs der nationalen Integrität die Identitätsstiftende Kraft des Göttlichen und der strengen gemeinsamen Rituale hinzugefügt wurden, zeigen, wie sich erst in den letzten Jahrhunderten vor unserer Zeitrechnung die jüdisch – christliche Religion entwickelt hat. Und zwar als idealisiertes Abbild, einer in das Überirdische verlagerten, längst vergangenen politisch- historischen Epoche. Insofern darf der Untertitel „Archäologen entschlüsseln einen Mythos“ als ungewöhnlich treffend bezeichnet werden. Und um es ganz deutlich zu formulieren. Das Buch „David und Salomo“ ist weder eine Stellungnahme für oder gegen Gott, noch für oder gegen Glauben. Es ist ein an- und aufregendes archäologisch- historisches Werk.
  5. Cover des Buches Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole (ISBN: 9783453407435)
    Sue Townsend

    Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    „Die verschollenen Tagebücher“ sind zeitlich nach den Cappuccino Years einzuordnen und füllen die Lücke, die dem Leser sonst bis zu der „Achse des Bösen“ geblieben wäre. Adrian lebt mit seinen beiden Söhnen in einer Sozialwohnung, führt eine komplizierte Beziehung zu Pamela Pigg, die ihm ebendiese Wohnung vermittelt hat und übt sich weiter als erfolgloser Schriftsteller – aber wen wunderts auch, dass die namhaften Verlage nichts über das Innenleben von Fröschen, Schweinen oder Neandertalern wissen wollen? Adrians Eltern sind weiterhin mit den Eltern von Pandora, Adrians alter Flamme, erotisch verstrickt, unterbrochen nur von Krankenhaus- oder Gefängnisaufenthalten. Also eigentlich alles beim Alten in der Familie Mole… Ich muss eigentlich nichts mehr schreiben, ohne diese Reihe würde mir echt was fehlen. Zwar habe ich manche Bände als lustiger in Erinnerung als diesen hier, aber es reicht trotzdem noch für den ein oder anderen lauten Lacher und viel Gekicher. Klar, die Familie Mole ist absolut durchgeknallt, aber so muss das ja auch sein.
  6. Cover des Buches Wo die Würfel fallen (ISBN: 9783423400862)
  7. Cover des Buches Sahneschnittchen und andere Schwulcomix (ISBN: 9783551725523)
    Ralf König

    Sahneschnittchen und andere Schwulcomix

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Man bekommt wie üblich tiefe Einblicke in die schwule Seele, erlebt kleine und große Peinlichkeiten (aber auch bei den auftretenden Heteros), und fühlt sich mal wieder "könig"-(!) lich amüsiert. Am lustigsten war die Stelle, wo jemand beim Spannen von einem Hetero ertappt wird, eine ähnliche Szene fand ich schon in einem anderen Busch von König zum Schießen! Für alle Homos, Heteros und Asexuelle!

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