Bücher mit dem Tag "philosophie. politik"

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5 Bücher

  1. Cover des Buches Die Abgehobenen (ISBN: 9783593509280)
    Michael Hartmann

    Die Abgehobenen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Von diesem Buch von Michael Hartmann habe ich einen sehr guten Eindruck gewonnen und empfehle es auch gern weiter. Lesenswerte Inhalte gepaart mit einem angenehmen, klaren Schreibstil bereiten paar erfüllte Lesestunden mit Erkenntnisgewinn, insb. für die Einsteiger.

    „Michael Hartmann war bis Herbst 2014 Professor für Soziologie an TU Darmstadt. Sein Schwerpunkt ist Elitenforschung“, so Klappentext.

    Das Werk ist sehr gut strukturiert. Ca. 242 Seiten ergeben 5 Kapitel.

    Kap. 1. „Einleitung: Parallelwelt mit eigenen Regeln“, in dem Hartmann u.a. vier Thesen präsentiert, die er im weiteren Verlauf auch begründet: Die Eliten sind, dank ihrer Herkunft, sozial exklusiv und homogen, gute Basis für die neoliberale Politik. Um dem entgegen zu wirken ist das Aktivwerden der Bevölkerung und Erneuerung der Parteien vonnöten, u.a. um dem Rechtspopulismus und der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken. Dadurch würde sich die politische Elite sozial öffnen.

    Im Kap. 2 „Eine zunehmend geschlossene Gesellschaft“ beschreibt Hartmann die Eliten näher. „Elite heißt macht ausüben“. Dass die Eliten nach dem Prinzip „Gleich und Gleich gesellt sich gern“ bilden, liest man auf S. 64-70. Hier gibt es paar gute Beispiele, die das Wirken dieses Prinzips verbildlichen. Eliten vierer Länder wurden unter die Lupe genommen: Deutschland, Großbritannien, USA, Frankreich und grundlegende Gemeinsamkeiten festgestellt. „Die Mär von den kosmopolitischen Eliten“ schließt Kap. 2 ab.

    Kap. 3 „Wie Eliten die soziale Ungleichheit vorantreiben“ fängt gleich gut mit „Großbritannien und die USA: Politiker aus der Upperclass machen Politik für die Upperclass“ an. Hier ist die Rede von der politischen Wende der 1980ger Jahre, die Emmanuel Todd in seinem sehr lesenswerten Werk „Traurige Moderne“ (2018) als die neoliberale Revolution bezeichnet. Das liegt in der Herkunft begründet, sagt auch Hartmann. Unter Reagan wurden beiden Kabinetten von den Vertretern der Upperclass dominiert, was vorher nicht der Fall war. Bei Thatcher Regierung sah es ähnlich aus. Kleine aber feine Unterkapitel „Selbst zu Feudalzeiten war die Einkommenskonzentration geringer“, „Die Reichen wurden reicher, die Armen ärmer…“ belegen diese Thesen mit Zahlen und Fakten. Diese Ausführungen erinnerten mich an ein weiteres sehr aufschlussreiches Werk „Fassadendemokratie und Tiefer Staat“ von U. Mies/J. Wernicke (Hg). Ein Blick zu Deutschland zeigt ähnliche Entwicklungen, nur etwa zwanzig Jahre später. „Herkunft der politischen Elite prägt ihre Entscheidungen“ schließt das 3. Kapitel ab und sagt, basierend auf einer fundierten Studie: „In den Fällen, in denen die Ministerpräsidenten eine niedrigere Herkunft aufwiesen, werde signifikant häufiger eine Politik betrieben, die soziale Unterschiede zu reduzieren versuche, indem die Ausgaben für Bildung, soziale Sicherheit, Infrastruktur und Gesundheit gesteigert würden. Bei den Ministerpräsidenten, die aus der Mittel- oder Oberschicht stammten, sei das nicht der Fall.“ S. 152. Das gilt für die alten Bundesländer von 1972 bis 2009, für die neuen von 1992 bis 2009.

    Kap. 4 beschäftigt sich mit „Eigennutz vor Gemeinnutz – so ticken die Eliten“ und besagt u.a., dass „Steuern als staatlicher Raubzug, Steuerhinterziehung“ bei den Eliten als Kavaliersdelikt gilt. Hier ist die Rede von den aus der Presse bekannten Fällen: Klaus Zumwinkel, Uli Hoeneß, Alice Schwarz usw. Dabei wurde auf die übliche Handhabe der Eliten eingegangen: „Selbstmitleid statt Unrechtbewusstsein“ S. 158-164, „Klage über die Gier des Steuerstaates“ S. 164-168, „Legitimierung krimineller Finanztricks: Die Dreistigkeit der Cum-Ex-Geschäfte“ S. 168-177. Mit zahlreichen Daten und Fakten belegt, seht gut und zugänglich erklärt. Auch für Einsteiger verständlich.

    Kap. 5 „Eine Politik jenseits des Neoliberalismus ist nötig und möglich“ erläutert, dass „in den letzten Jahrzehnten dominierende neoliberale Ausrichtung der Politik“, die „bis heute von der großen Mehrheit der Eliten“ geteilt wird, keineswegs alternativlos ist, dass die heute herrschende Politikverdrossenheit und das Aufblühen des Rechtspopulismus, hier ist u.a. von AfD Erfolgen die Rede, der dank der neoliberaler Politik der Eliten einen fruchtbaren Boden bekommen hat, der aktiven politischen Beteiligung der breiten Massen weichen kann und sollte. Unterkapitel „Vier Modelle für die Zukunft…“ beschreibt, was momentan der Fall ist, im „Ein Politikwechsel ist machbar – hier und jetzt“ wurden Vorschläge unterbreitet, wie die für die arbeitende Bevölkerung die längst fälligen Veränderungen vollzogen werden könnten. In dem Bereich hätte gern etwas mehr sein können, aber auch so ist es schon mal ein guter Schritt in die für die Massen richtige Richtung.

    Man kann noch viel über dieses Buch schreiben, da steht noch viel mehr als man im Rahmen einer Rezension ansprechen kann, besser, man liest es selbst.


    Da Buch ist sehr gut und hochwertig gemacht: Festeinband in Rot, Umschlagblatt aus festem, glatten Papier, rotes Lesebändchen. Die Schriftgröße erlaubt recht viel Text pro Seite, ist aber auch nicht zu klein. Einige s/w Diagramme und Schaubilder verdeutlichen die Ausführungen.

    Die Quellen sind in „Anmerkungen“ nach Kapiteln geordnet worden. Hier findet man auch einige Kommentare. Literatur, ca. 190 Werke auf Deutsch und Englisch, ist in alphabetischer Reihenfolge extra aufgeführt worden.


    Fazit: Ein sehr lesenswertes Werk, das das Treiben der Eliten fundiert, mit Daten und Fakten untermauert, dabei klar und zugänglich das Wesentliche darlegt, und einige Vorschläge zur Besserung der heutigen Lage zugunsten der arbeitenden Masse unterbreitet. Prima für Einsteiger. Toll als Geschenk.

  2. Cover des Buches Kritik des digitalen Kapitalismus (ISBN: 9783534269730)
    Michael Betancourt

    Kritik des digitalen Kapitalismus

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    „Kritik des digitalen Kapitalismus“ ist ein spannendes und aufschlussreiches Werk, das u.a. auch gute Lesetipps gibt. Es ist schon fast ein Fach- als ein Sachbuch. Auf den Faktor Unterhaltsamkeit, sowie auf die damit einhergehende mögliche Anpassung an die interessierte Sachbücherleserschaft, wurde weitestgehend verzichtet.

    Das Vorwort des Übersetzers fasst das Ganze kurz und klar zusammen.

    Das Buch, rund 235 S. der Texte des Autors, plus 6 S. Vorwort des Übersetzers, besteht aus 10 Aufsätzen, die in diversen akademischen Zeitschriften zwischen 2004 und 2014 erschienen sind, wobei Kap. 10 „Über Immaterialismus“ ein abgeänderter Vortrag aus dem Jahr 2010 ist.

    Die Einführung beschreibt die Kapitel sehr treffend wie folgt: „Sie haben gemeinsam, dass es in ihnen um die Ausarbeitung und Entwicklung einer Kritik des Kapitalismus geht, wie er sich durch die Erfindung digitaler Technologien verändert bzw. daran angepasst hat. Insbesondere geht es um die neuen Formen der Produktion, die für die technisch möglich gewordenen, automatischen und sich selbst steuernden Systeme charakteristisch sind.“, S. 15.

    Zum Autor: „Michael Betancourt ist kritischer Theoretiker, Historiker und Künstler im Spannungsfeld der digitalen Technologien und der Kapitalismuskritik. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und seine Kunstwerke werden weltweit ausgestellt.“, so Klappentext.

    Die Aufsätze sind aufeinander abgestimmt, bzw. auf einander aufbauend im Buch geordnet. In den späteren Kapiteln wurde auf die Ausführungen der früheren eingegangen, z. B. Kapitel 9 „Die Knappheit von Kapitel“ greift auf „Die Aura des Digitalen“ (Kap. 3) und auf die Fiat/Kryptowährungen aus dem Kapitel 4 „Der immaterielle Vermögenwert“. Bezeichnend war u.a. im Kap. 9, dass auf Karl Marx und seine Sicht des Kapitals eingegangen wurde. Auch im Kap. 2 „Das Aufkommen der immateriellen Physikalität“, in dem der Autor vom Gesetz der „Ideologie der Automation“ spricht: „Alles, was automatisiert werden kann, wird automatisiert“ S. 56, ist die Rede von Marx und dem Klassenkampf. Einerseits ist klar, dass man bei diesen Themen an Marx denkt, zeigt aber auch, wie aktuell und lebendig Marx‘ Ideen nach wie vor sind.

    Philologie spielt für den Autor eine große Rolle. Insb. die Konzepte und Interpretationen von Umberto Eco wurden oft in den Ausführungen herangezogen, s. z.B. Kapitel 5 „Die Aufwertung des Autors“.

    Kapitel 8 aus dem Jahr 2014 „Die Forderung der Agnotologie/Überwachung“, fand ich besonders spannend. Hier gibt es u.a. aufschlussreiche Zitate, wie z.B. die Worte des NSA-Beraters Baker, der gesagt haben soll: „Metadaten sagen einem absolut über das Leben eines Menschen. Wenn man über genügend Metadaten verfügt. Braucht man keine inhaltlichen Daten.“ S. 191. Auch hier zitiert Betancourt Marx, da es um „Systemversagen“ und „Krisen“ des Kapitalismus geht und sagt weiter: „Allerdings sind Momente des ‚Systemversagens‘ keine Anzeichen dafür, dass der Kapitalismus implodieren wird; stattdessen ist dasjenige, was geschieht, eine Einschränkung, die eine Expansion der kapitalistischen Prozesse in neue Bereiche zur Folge hat, in dem, was die Journalistin Naomi Klein als ‚Desaster-Kapitalismus‘ bezeichnet hat.“ S. 199. Weiter folgt das Zitat aus ihrem gleichnamigen Buch. Hier und an einigen anderen Stellen sind Werke anderen Autoren aufgeführt, die eine weitere spannende und aufschlussreiche Lektüre versprechen. In den Quellen und Anmerkungen sind sie feinsäuberlich aufgeführt worden.

    Das Buch ist gut gestaltet. Festeinband ohne Umschlagblatt. Die Schrift ist etwas klein, dafür gibt es genug Text auf jeder Seite. Das Buch liegt gut in der Hand, ist nicht schwer, ca. 450gr., was von Bedeutung ist, wenn man gewohnt ist, die Bücher während der Lektüre vor Augen zu halten.

     

    Fazit: Ein lesenswertes, aufschlussreiches Werk. Philosophiestunden und einfach diejenigen, die mal gern Anspruchsvolles und Reichhaltiges lesen, sind hier richtig.

    Ich habe auf etwas aktuellere Beiträge, die etwa bis 2017 gehen, gehofft, denn gerade die späteren Aufsätze sind besonders aufschlussreich und haben für das Verständnis der heutigen Situation eine größere Bedeutung.

     

  3. Cover des Buches Marx und wir (ISBN: 9783945733349)
    Gregor Gysi

    Marx und wir

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Das Hörbuch habe ich sehr gern gehört, manche Stellen gar zwei Mal, und kann es gut weiterempfehlen. Gregor Gysi (GG) hat sein Buch selbst gelesen, was auch sehr schön, war so klang das Ganze authentisch und zum Greifen nah.


    Die Form des Buches war ungewöhnlich, aber gut und perfekt passend zum Inhalt. Der Anfang fiel locker und humorig aus. GG erinnert sich an die DDR Zeiten und sagt u.a., dass Marx dort sehr gut präsent war. Man musste seine Werke damals lesen, was GG auch getan hatte. Und wie es aussieht, hat es wohl kaum geschadet.


    Das fiktive Interview im zweiten Kapitel war auch sehr gut und aufschlussreich. Den Zitaten aus den Marxschen Werken hat GG seine eigenen Fragen vorangestellt. Gerade hier gab er auch seinen Senf dazu und zeigte, dass die Dinge, die Marx damals geschrieben hatte auch heute und gerade heute, wenn man sich den Vormarsch des Neoliberalismus vor Augen führt, aktueller denn je sind.


    Auch im dritten Kapitel geht es u.a. darum, s. z.B. die Unterkapitel „Ausbeutung als Vertragsverhältnis“, „Freiheit wovon und wofür“?


    Die kurzen Zwischenkapitel „Marx gut gesagt“ beinhalten Zitate, gute Sprüche von Marx, die auch heute ihre Aktualität wohl kaum verloren haben.


    Zum Schluss, im letzten Kapitel, gibt es eine Kurzbiographie von Marx, in der die wichtigsten Stationen seines Lebens knapp und griffig verzählt wurden. Auf seine Freundschaft mit Engels wurde dabei auch eingegangen, wie auch auf den unehelichen Sohn, den Tod seiner Kinder usw. Das Ganze endet poetisch mit Marxschen Briefen, Liebeserklärungen an seine Frau, die Hintergründe zur Entstehung dieser Stücke sind ebenfalls dabei, und offenbart somit auch eine weniger bekannte Seite des berühmten Denkers.


    Fazit: Alle in allem ein gutes Hörerlebnis, das sowohl prima unterhält als auch den großen Denker Marx den heutigen Hörern näherbringt und dabei zum Nachdenken anregt.

  4. Cover des Buches Unser Jahrhundert (ISBN: 9783898139786)
    Helmut Schmidt

    Unser Jahrhundert

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Dieses hörenswerte Buch gibt es im Pool meines neuen Hörbuchanbieters. Da habe ich mich kurzerhand dafür entschieden und keineswegs bereut.


    Klappentext beschreibt den Inhalt ganz gut: „… Helmut Schmidt und Fritz Stern kennen sich seit vielen Jahren und haben sich im Sommer 2009 zusammengesetzt, um über Themen miteinander zu reden, die ihnen am Herzen liegen: Erfahrungen und Lehren aus der Geschichte, das gemeinsam erlebte Jahrhundert, Menschen, die ihnen begegnet sind.

    Aus dem Gespräch … ist ein ebenso anregendes wie kurzweiliges, freimütiges und nicht selten witziges Buch entstanden, in dem sich der Politiker und der Historiker die Bälle zuspielen, mal im Konsens, mal im Widerspruch, stets auf eine pointierte Darlegung der eigenen Positionen bedacht. Das Spektrum der behandelten Fragen reicht von Bismarck bis Israel, vom Zweiten Weltkrieg bis zum Aufstieg Chinas, vom Rückblick auf die Ära Bush bis zu den überhöhten Boni für Banker – und auch die Anekdoten kommen nicht zu kurz. Zwei kluge alte Männer streifen durch das 20. Jahrhundert und die Welt von heute, und der Leser genehmigt sich eine Prise Weisheit. In Szene gesetzt von Hanns Zischler und Hans Peter Hallwachs.“


    Dieses Gespräch fand ich recht interessant und aufschlussreich. Die Herrschaften reden über fast alle wichtigen polit. Themen des 20. Jh.  und zwar so, dass ich von der Diskussionskutur, von der tiefen Kenntnis der Geschichte und von den Meinungen der beiden sehr beeindruckt war. Fritz Stern war ein amerikanischer Historiker, dessen Familie 1938, da jüdischer Abstammung, in die USA ausgewandert gewesen war. In dieser Diskussion vertrat er oft die amer. Sicht der Dinge und dazu eines Historikers und Publizisten, Helmut Schmidt die Sicht des deutschen Politikers hohen Ranges. Obwohl sie oft einander widersprachen, taten sie dies sehr respektvoll und waren stets darauf bedacht, die Gemeinsamkeiten zu finden oder sich zumindest irgendwo in der Mitte zu treffen, sodass jeder sein Gesicht bewahren und die Diskussion weiter sachlich und höflich fortgesetzt werden konnte.


    Diese Gespräche erfolgten an drei Tagen vormittags und nachmittags im Sommer 2009, sodass diese weitgehend wie reguläre Arbeitstage aussahen. Mehrmals kamen die beiden auf die Eliten der Ostküste und ihre Rolle im Weltgeschehen zu sprechen, auch in Verbindung mit Bush Vater und Sohn. Zu den Vorbildern und deren Notwendigkeit heute kehrte das Gespräch mehrmals zurück. Das war Schmidts Thema, auch weil er ein Buch dazu geschrieben hatte. Über die Macht der Medien, über Kohl in diesem Zusammenhang, über die Fehler der Parteienfinanzierung, Wirtschaftsliberalismus, sowie heikles Thema Israel, das waren die Punkte, die mMn aussagestark ausfielen und recht unverblümt besprochen wurden. (Es gab noch etliches mehr, s. dazu Inhaltsverzeichnis der gedruckten Ausgabe.) Wobei auch hier, wie auch bei einigen anderen Themen, bei mir der Eindruck entstand, dass die Herren noch tiefer in die Materie eingestiegen waren und noch deutlichere Aussagen an den Tag gelegt hatten. Bloß in der fürs Massenpublikum angepassten Ausgabe wurden die allzu offenherzigen Dinge ausgeklammert. Dieser Eindruck verstärkte sich, als in etwa 13 letzten Minuten Mitschnitt des Originalgesprächs eingeblendet wurde. Da sah man, dass die Herren deutlich mehr gesagt haben, als es in die Endversion des nachgesprochenen Hörbuches reinkommen durfte. Vieles wirkte durch die redaktionellen Kürzungen nur kurz angesprochen, nur angeschnitten, somit eher oberflächlich und insg. unglaubwürdig, weil es doch recht unwahrscheinlich rüberkam, dass die Herrschaften an solchen Stellen und nach so wenig Austausch die Diskussion beendet hätten.


    Ganz am Anfang, als die Entstehung des Buches beschrieben wurde, hörte man, dass Stern und Schmidt mal längere Gespräche über die Geschehnisse des vergangenen Jahrhunderts geführt hätten, so war die Idee dieses Buches entstanden. Ich wäre zu gern bei diesen Originalgesprächen dabei gewesen und die eigentlichen Aussagen der beiden gehört. Das wäre eine enorme Bereicherung gewesen.


    Diese „offizielle“ Version ist zwar auch nett, manche Sicht der Dinge ist schon nicht ohne, erscheint mir trotzdem gewollt politisch korrekt.


    Man muss diese Meinungen nicht teilen, aber sie zu kennen schadet gewiss nicht.


    Dass dieses Gespräch bald 9 Jahre alt ist, störte mich keineswegs. Das meiste spielte sich in der Vergangenheit ab, wobei die beiden zum Schluss auch eine Art Ausblick in die Zukunft gewagt, ja ihre guten Wünsche für die kommenden Generationen vorgetragen haben.


    Hörenswert finde ich diese Diskussion auf jeden Fall, auch weil man einige Lesetipps samt den guten Gründen warum, mitnehmen kann.

     

  5. Cover des Buches Zukunftsblind: Wie wir die Kontrolle über den Fortschritt verlieren (ISBN: B07JHY161X)
    Benedikt Herles

    Zukunftsblind: Wie wir die Kontrolle über den Fortschritt verlieren

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    „Zukunftsblind“ habe ich auch gehört. Praktisch, wenn man zwischen Hörbuch und Print schalten kann.

    Fazit hier: Man kann das Buch auch ganz gut hören.

    Julian Horeyseck hat ganz nett gelesen. Allerdings habe ich da mehr Professionalität gewünscht. So manches war seltsam ausgesprochen, wie z.B. BIP (Bruttoinlandspridukt), sodass Horeysecks Aussprache verwirrte, und ich musste kurz überlegen, was gemeint sein sollte.

    Die Stimme hätte auch insg. mehr Schulung vertragen. Einerseits passt sie zu den Jungdynamikern, die im Buch erwähnt wurden, andererseits war sie mir auf Dauer recht anstrengend. Habe Pausen einlegen müssen und im Buch weitergelesen.

    Die Art der Darbietung war in Ordnung, aber etwas neutraler insgesamt wäre besser gewesen.

    9 Stunden 5 Minuten der ungekürzten Ausgabe habe ich doch noch zu Ende gehört.

    Wer nicht sicher ist, kann sich die Hörprobe anhören. In etwa so wird es bis zum Schluss bleiben.

    Das Buch an sich finde ich gut und lesenswert. Mehr dazu lesen Sie in der Rezension zur Printausgabe.

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