Bücher mit dem Tag "philosophischer roman"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "philosophischer roman" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Sofies Welt (ISBN: 9783446242418)
    Jostein Gaarder

    Sofies Welt

     (4.473)
    Aktuelle Rezension von: Joesy82

    Wundervolles Buch

    Gelesen als Jugendliche und Erwachsene

    Der Zauber des Buches fesselt mich heute noch

    Sofie ist eine starke Protagonistin, die Antworten auf so viele Ihrer Fragen bekommt.

    Eine Reise durch die Philosphie, eine Reise durch die Gedanken eines Mädchens, dass die Welt und alles drum herum hinterfragt und antworten auf Fragen sucht, die kaum jemand beantworten kann.


  2. Cover des Buches Nachtzug nach Lissabon (ISBN: 9783442746248)
    Pascal Mercier

    Nachtzug nach Lissabon

     (1.377)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Vereinfacht: Der Protagonist, ein "Nerd" im Bereich alter Sprachen und Poesie, stößt in einem Antiquariat zufällig auf ein portugiesisches Buch, das Worte enthält, von denen er so ergriffen ist, dass er sein jetziges Leben Hals über Kopf aufgibt und sich auf die Suche nach dem portugiesischen Schriftsteller jenes Buches begibt, dem "Goldschmied der Worte". Die Reise geht nach Lissabon. 

    In Lissabon erfährt er, dass der Schriftsteller schon lange tot ist. Dennoch versucht er, dessen Werdegang, ja dessen Leben insgesamt, zu rekonstruieren, v. a. indem er Personen kontaktiert, die mit ihm seinerzeit zu tun hatten. Zwischenzeitlich packt ihn die Sehnsucht nach dem Bekannten, sodass er kurzzeitig in seine Heimatstadt zurückfliegt. Dort merkt er, dass er sich am völlig falschen Ort befindet. Er verliert seinen Platz in der Welt vollständig. Er fliegt zurück nach Lissabon.

    Die Suche nach jenem Schriftsteller wird viel zu ausführlich beschrieben und, vor allem, lässt sie überhaupt keinen rationalen Sinn erkennen. Warum sollte jemand sein Leben aufgeben, um einen Schriftsteller aus der Ära des Salazar-Regimes zu suchen, der schon seit Jahrzehnten tot ist? Es wird angedeutet, dass der Protagonist Angst davor hat, in seinem Leben nicht das getan zu haben, wonach sein Inneres gerufen hat, ja generell auf seine eigene Seele überhaupt keine Rücksicht genommen zu haben. Das will er jetzt, ad hoc, nachholen. Wie von einer Tarantel gestochen. Beschrieben wird ebenfalls, welche Schwäche er für Sprache und Poesie insgesamt hat. 

    Und dennoch macht das keinen Sinn. Oder doch, und zwar unter folgendem Gesichtspunkt: Der Protagonist spürt unterbewusst, dass sein Leben zu Ende geht, und zeigt Verwirrungssymptomatiken, die in diese überstürzte und sinnfreie Reise nach Lissabon münden. Beschrieben werden Schwindelanfälle, die immer mehr und mehr werden. Der Protagonist geht zum Arzt. Es wird nicht explizit benannt, dass er todkrank ist. Das ist aber, meiner Meinung nach, eindeutig so zu interpretieren, in der Hinsicht, dass ihm am Ende der Geschichte tatsächlich auch bewusst wird, dass er nicht mehr lange zu leben hat. 

    Insgesamt ein trauriger, viel zu ausführlich beschriebener letzter Weg eines todkranken, verwirrten Mannes. 



     



  3. Cover des Buches Meister und Margarita (ISBN: 9783423143011)
    Michail Bulgakow

    Meister und Margarita

     (438)
    Aktuelle Rezension von: Wolf-Macbeth

    Michail Bulgakows "Meister und Margarita" hat mich in eine faszinierende und surreale Welt entführt. Die Mischung aus Satire, Fantasie und metaphysischen Elementen machte das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis.

    Die Geschichte folgt dem geheimnisvollen Professor Woland, der als Teufel persönlich in Moskau erscheint und zusammen mit seiner schillernden Truppe chaotische Ereignisse auslöst. Inmitten dieses Wirbels tauchen die Hauptfiguren Meister und Margarita auf. Als Schriftsteller kämpfe ich mit meinen Werken gegen die Zensur und gesellschaftliche Zwänge. Margarita, eine faszinierende und starke Frau, findet sich in Wolands bizarrem Umfeld wieder.

    Bulgakow erforscht tiefgründige Themen wie die menschliche Natur, die Macht der Kunst und den ewigen Konflikt zwischen Gut und Böse. Die surrealen Elemente und unerwarteten Wendungen in der Handlung ließen mich in Staunen und Nachdenken versinken.

    Die Sprache des Autors ist meisterhaft und zog mich durch ihre bildhafte Beschreibungen und eindringlichen Dialoge in den Bann. Die politischen Anspielungen verleihen dem Werk eine zusätzliche Ebene, die auch heute noch relevant ist.

    "Meister und Margarita" ist ein zeitloses Buch, das mich als Leser herausforderte und inspirierte. Bulgakows Meisterschaft in der Erzählkunst wird durch die Vielschichtigkeit der Charaktere und die tiefgründigen Themen deutlich. Für Liebhaber surrealer Literatur und tiefgründiger Geschichten ist dieses Buch ein absolutes Muss.

  4. Cover des Buches Letztendlich sind wir dem Universum egal (ISBN: 9783733507404)
    David Levithan

    Letztendlich sind wir dem Universum egal

     (1.311)
    Aktuelle Rezension von: Esme--

    Inhalt: 


    „A“ befindet sich exakt 24 Stunden im Körper eines Menschen. Um Mitternacht wechselt er zur nächsten Person. Er kann diese Sprünge nicht steuern. Er weiß nie, welcher Körper ihn als nächstes in Empfang nehmen wird. Sicher ist nur, dass es niemals der gleiche wie am Tag zuvor sein wird. Die Person, in dessen Körper er erwacht, war bislang immer genauso alt war wie er selbst. Und Sprünge über weite Strecken scheinen auch nicht möglich zu sein.

    Als „A“ eines Morgens im Körper eines Jungen namens Justin erwacht, verändert sich sein Leben von Grund auf. Justin ist kein pflichtbewusster Mensch, das begreift „A“ schnell. Er hat nach einer durchzechten Nacht kaum geschlafen. Seine Eltern sind es gewohnt, dass er nicht viel mit ihnen spricht. Justin hört laute, schlechte Musik und er hat eine Freundin.

    „A“ trifft das erste Mal am Schulspind auf Rhiannon. Diese ist so ganz anders als Justin. Sie ist aufmerksam, sie ist liebevoll, sie verhält sich anderen Menschen gegenüber aufgeschlossen und herzlich. Und sie liebt Justin von ganzem Herzen. Einen Jungen, der ihre Gefühle scheinbar gar nicht erwidert. Der ihre Anwesenheit kaum wahrnimmt und schon gar nicht zu schätzen weiß.

    Doch heute steckt „A“ im Körper dieses gleichgültigen Jungen. Und „A“ sieht Rhiannon. Ihre Herzensgüte, die Liebe, die sie zu geben hat. Heute muss Rhiannon nicht zwei Mal fragen, ob Justin Zeit für sie hat. „A“ beschließt Rhiannon den schönsten Tag ihres Lebens zu schenken. Gemeinsam fahren sie ans Meer. Sie erzählen sich von ihren Träumen und Erinnerungen. Rhiannon wagt zu hoffen, dass Justin ihr mehr dieser Tage schenken wird. Doch „A“ weiß, dass ihre Hoffnungen bald zerstoben sein werden.

    24 Stunden sind es, die „A“ mit Rhiannon hatte. Ob er will oder nicht. Dieser Tag findet sein Ende. Der nächste beginnt. In dem Körper eines anderen Menschen. Doch dieses Mal ist etwas anders. „A“ kann Rhiannon nicht vergessen. Er kann dieses Mädchen nicht gehen lassen. Und er wagt etwas, was er noch nie im Leben getan hat. Er öffnet sich ihr. Er verrät sein größtes Geheimnis und schenkt sich selbst und einer Fremden ein Stück weit Hoffnung. Es bleibt die Frage, welche Hindernisse die Liebe und das Sichverzehren nach einem Menschen überwinden kann.



    Meinung: 


    „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ war für mich ein Reread. Eine Geschichte, die ich nicht nur schon einmal gelesen, sondern auch bereits als Verfilmung erleben durfte. Ich wusste also, was mich in diesem Buch erwartet und dennoch – oder vielleicht auch gerade deswegen – habe ich diese Lektüre nahezu verschlungen.

    David Levithan präsentiert seinen Lesern mit diesem Buch nicht nur eine herzerwärmende und unglaublich intensive Liebesgeschichte, sondern er regt mit „A“s Geschichte auch stark zum Nachdenken an.

    Jeden Morgen erwacht „A“ im Körper eines anderen Menschen. Nie weiß er, was ihn am nächsten Tag erwartet. Manchmal wird der Körper von anderen als schön wahrgenommen. Es kann passieren, dass er als übergewichtiger Mensch kaum in der Lage ist, sich zu bewegen und vor Herausforderungen gestellt wird, die anderen fremd sind. An einem Morgen erwacht „A“ und merkt, dass er seinen Körper gar nicht mehr kontrollieren kann. Alles, was dieser möchte, ist vor die Tür gehen und sich etwas zu besorgen, dass ihm ein Gefühl von Kontrolle verleiht. Er verbringt einen Tag als ein Mädchen, das lebt, um zu arbeiten. Einen anderen als Leistungssportler, als Familienmensch, als jemand der geliebt wird und als jemand, der jeden Tag um die Aufmerksamkeit seiner Eltern und Freunde kämpfen muss. Geschlecht, Hautfarbe, Größe, Aussehen all das spielt für „A“ keine Rolle. Denn jeden Tag ist er jemand anders. Er lebt tagtäglich unzählige Leben und Schicksale.

    „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ ist ein Buch voller kleiner Geschichten. Voller Schicksale, die bewegen. Kein Leben ist gleich. Das Umfeld, das Aussehen, aber auch die Gesundheit (mental und körperlich), die Familie und Freunde. Es scheint, dass nicht das Bewusstsein der Menschen ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein ihr Bewusstsein bestimmt.

    Jeden Morgen muss „A“ sich einem neuen Leben stellen. Jeden Tag muss er einen neuen Kampf ausfechten. Manchmal kann er sich entspannen und ein Leben genießen. Wichtig ist für ihn, dass er niemals ein Leben durcheinanderbringt. Er möchte sich so gut anpassen, wie es ihm möglich ist, um nur wenig zu verändern. Das ist er dem Menschen, dessen Körper er für einen Tag besitzt, schuldig, so findet „A“. Doch das ist manchmal schwieriger als gedacht.

    Neben allerhand poetischen Beschreibungen und tiefsinnigen Reflexionen über das Leben sowie einer bewegenden Liebesgeschichte würzt David Leviathan sein Buch aber auch noch mit einer guten Portion Spannung. Denn eines Tages hat ein Junge nach dem Erwachen ein Gefühl davon, dass etwas nicht stimmt. Er kommt „A“ auf die Schliche. Er möchte sich wehren und andere vor diesem „Etwas“ warnen.



    Fazit: 


    Was ist es, das unserem Leben Richtung gibt? „Die inneren Werte sind das, was zählt“, behauptet der Volksmund. Wer will das nicht glauben, wer sich nicht erhaben fühlen gegenüber Diskriminierungen, die Menschen erleben, nur weil sie nicht normschön, gehandicapt oder krank sind.

    Dennoch sind gegenteilige Reaktionen auf diese Menschen allgegenwärtig. David Levithan schreibt mit „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ ein Buch, das hier zum Nach- und Umdenken anregt. Eine Aufforderung, sich gedanklich über den eigenen Tellerrand zu bewegen.

    Selten bekommt man so viele überraschende und anregende Gedanken zum Zusammenhang von Sein und Psyche in so gut formulierter Form präsentiert. Ein im allerbesten Sinne erhebendes Buch.

    „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ hat daher meines Erachtens zu Recht einen Platz auf der Spiegel- und der Bestsellerliste der New York Times ergattert. Es hat zu Recht den deutschen Jugendliteraturpreis 2015 ergattert, wurde verfilmt und hat unzählige begeisterte Kritiken erhalten. 2024 hat sich der Verlag zu einer Neuauflage des Buches entschieden, das meiner Meinung nach in keinem Buchregal fehlen sollte.  

  5. Cover des Buches Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat (ISBN: 9783734100987)
    Gavin Extence

    Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

     (524)
    Aktuelle Rezension von: Mrs_Nanny_Ogg

    Dieses Buch fiel mir zufällig in die Hände und hat mir wunderbare Lesestunden geschenkt. Ich bin mehr als begeistert von der Geschichte, die von der Art an Bücher von John Irving erinnert, von der Art zu erzählen und den wunderbaren Gedanken und Impulsen, die ich darin entdeckt habe. Es ist eines dieser Bücher, die mich vom ersten Satz an gefangengenommen haben.

    Die Geschichte wird aus der Sicht des 17jährigen Alex erzählt, der etwas ausholen muss, um SEINE GEschichte zu erzählen. Er fängt bei dem Zeitpunkt an, als er berühmt wurde, weil ihn im Badezimmer seines Hauses in Südengland ein Meteorit  getroffen hat und er diese ungewöhnliche Begegnung überlebt hat. Seitdem hat Alex epileptische Anfälle, kann eine Zeitlang nicht zur Schule gehen und muss sich Entspannungstechniken aneigenen, um die sehr unangenehmen Anfälle zu reduzieren oder sogar zu vermeiden. 

    Der Junge besticht durch seine neugierigen Fragen über die Welt, gleichzeitig hat er mir den Eindruck vermittelt, zumindest autistische Züge zu zeigen, Ironie versteht er überhaupt nicht. Aufgrund seines tiefgreifenen Erlebnisses, will Alex entweder Neurologe oder Astrophysiker werden.

    Nun, unser Gehirn erschafft für jeden individuellen Menschen ein eigenes einzigartiges Universum. Darin existiert alles, was wir wissen. Alles, was wir sehen oder berühren. Alles, was wir fühlen und woran wir uns erinnern. In gewisser Weise erschaffen unsere Gehirne die Realität."

    Dann lernt Alex Mr. Peterson kennen, einen Vietnamveteranen, der nun Pazifist ist und sich für Amnesty International engagiert. Die beiden verbindet eine anfangs holprige, aber sehr tiefe Freundschaft. Mr. Peterson wird eine Vaterfigur für den vaterlosen Alex und führt ihn in die Buchwelt von Kurt Vonnegut ein (den ich auch erst durch dieses Buch kennengelernt habe und nun unbedingt Bücher von ihm lesen möchte!)

    Ich glaube, eine Geschiche zu erzählen, ist der Versuch, die Komplexität des Lebens begreifbar zu machen. Es ist das Bemühen, Ordnung von Chaos zu trennen, Muster von Willkür. Andere Mittel dafür sind Tarot und Wissenschaft."

    Schließlich geschieht etwas im Leben von Mr. Peterson, dass Alex vor eine unglaubliche Entscheidung stellt. Aber der beharrliche Denke Alex findet eine Lösung und zeigt damit, was wahre Freundschaft bedeutet.

    Ein unglaublich guter Roman, der sowohl von der Geschichte, als auch vom Stil her ein Lichtblick ist.




  6. Cover des Buches Die Entdeckung des Himmels (ISBN: 9783499247521)
    Harry Mulisch

    Die Entdeckung des Himmels

     (280)
    Aktuelle Rezension von: Ferrum
    Was macht der Himmel, wenn er mit den Menschen unzufrieden ist? Richtig, er will seine 10 Gebote zurückholen und somit die Verbindung zur Erde auflösen. Und darum gehts, beginnend vor der Zeugung der Akteure bis hin zum großen FInale in Jerusalem. 

    Kaum eines der großen gesellschaftspolitischen Themen wird dabei ausgelassen, und dennoch hat man nie das Gefühl, dem hocherhobenen, moralinsaurem Zeigefinger ausgesetzt zu sein. Hat einen ewigen Ehrenplatz in meiner Bibliothek.
  7. Cover des Buches F (ISBN: 9783499249273)
    Daniel Kehlmann

    F

     (188)
    Aktuelle Rezension von: RadikaleResignation

    Kehlmann schildert die Beziehung Dreier Brüder, den gleichen Tag aus drei Blickwinkeln. Wäre vor Jahren mein erster Roman des Autors& ich war sofort begeistert. Die Sprachgewalt, der Stil, die Idee, super Komplettpaket!

  8. Cover des Buches Der Fremde (ISBN: 9783644026216)
    Albert Camus

    Der Fremde

     (610)
    Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort

    „Der Fremde“ ist ein Klassiker, der Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach Moral und Gerechtigkeit aufwirft. Albert Camus, ein Vertreter des Absurdismus, zeigt uns die Welt aus der Perspektive eines Menschen, der sich von der Gesellschaft entfremdet hat und wegen eines Mordes zum Tode verurteilt wird.

    Von Camus‘ „Der Fremde“ hatte ich mir mehr Tiefe erhofft, etwas, das mich an seine Größe heranführen und mich sein ganzes Werk lesen lassen würde. Schließlich war dieses Buch sein Durchbruch. Bedauerlicherweise war das nicht der Fall.

    Stilistisch ist es schwierig, dem Inhalt zu folgen, da man immer wieder aus dem Lesefluss gerissen wird. Die Erzählform macht den Grund für die einzelnen Handlungen nicht verständlicher. Auch beim Lesen zwischen den Zeilen wird die Frage nach dem Warum und Wieso nicht beantwortet. So wird der Leser an ein Rätsel gestellt, das er selbst zu lösen hat. Er wird herausgefordert, seine eigenen Werte und Urteile zu hinterfragen und sich mit der Absurdität des Menschseins auseinanderzusetzen. Ob sich dies so gut mit der Handlung vereinbaren lässt, sei dahingestellt.

    Bei dem Protagonisten Meursault handelt es sich um einen abgestumpften, passiven und äußerst gleichgültigen Menschen. Er nimmt sein Schicksal widerstands- und hoffnungslos hin und zeigt weder Reue noch Empathie für seine Tat. Das macht die Geschichte frei von Sinneswandel oder Wendung. So sind die Dinge. Es geschieht, wie es geschieht. Es ist die Beschreibung eines Lebens ohne Sinn und ohne Ziel.

    Gegen Ende habe ich gehofft, dass es noch eine Wendung gibt. Etwas, das wirklich für einen Überraschungseffekt sorgt, aber stattdessen geht die Geschichte geradlinig weiter. Und genau das macht das ganze Buch so unglaublich langweilig. Es mag ein Klassiker sein, aber warum eigentlich?

    Trotz meines Bemühens, mich diesem Werk kritisch, aufgeklärt und mit Sinn für große Literatur zu nähern, ist es mir nicht gelungen zu verstehen, warum „Der Fremde“ als eines der bedeutendsten Werke der Geschichte bezeichnet wird. Aus diesem Grund kann ich keine Leseempfehlung aussprechen.

  9. Cover des Buches Das Kartengeheimnis (ISBN: 9783446242395)
    Jostein Gaarder

    Das Kartengeheimnis

     (582)
    Aktuelle Rezension von: Renate1964

    Die erste,reale, macht der zwölfjährige Hans-Thomas mit seinem Vater von Norwegen nach Griechenland, um seine Mutter wiederzufinden, die sich vor acht Jahren von ihnen getrennt hat. Auf dieser erfährt man über eine nicht alltägliche Familiengeschichte, aber auch über  Alkoholprobleme des Vaters. Die zweite führt auf eine magische Insel und die dritte betrifft Fragen, die man öfter stellen sollte. Sie führt zu uns selbst. 

    Das Cover und die Farben gefallen mir gut, die Sprache ist leicht und flüssig.  Es wird aus der Sicht des Jungen erzählt. 4 1/2 Sterne,weil es für mich noch tiefer  hätte gehen können 

  10. Cover des Buches Der Fall (ISBN: 9783644485211)
    Albert Camus

    Der Fall

     (136)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieser im Jahr 1957 veröffentlichte schmale Band enthält die Lebensgeschichte des Pariser Anwalts Johannes Clamans. Im Stil eines Gesprächs gibt er sich in einem Zeitraum von fünf Tagen einem fiktiven Dialogpartner im Amsterdamer Hafenviertel zu erkennen. Geschildert werden der kometenhafte Aufstieg des jungen Mannes in der Pariser Gesellschaft, begünstigt durch ein Wesen, dass durch Eigenliebe, Opportunismus und einen Mangel von Empathie gekennzeichnet ist. Durch seine Zeugenschaft bei einem Suizid einer jungen Frau gerät sein Welt- und Selbstbild ins Schwanken. Er verlässt den eingeschlagenen Weg und hält nun mit Hilfe seiner Selbstanklage den Menschen den moralischen Spiegel vor. Doch ist diese Veränderung nicht durch Läuterung gekennzeichnet, sondern von dem Versuch, sich selbst zu ent- und den Gesprächspartner zu belasten, sodass dieser gezwungen wird, seine eigene Lebensbeichte abzulegen. Camus schafft es, auf knapp 120 Seiten eine große Menge von Themen anzusprechen. Liebe, Glaube und Gemeinschaft bilden hier die Pfeiler der Argumentation, welche den Leser nachdenklich und betroffen zurücklässt. Dass der Autor hierfür den Nobelpreis erhielt, ist mehr als nachvollziehbar. Ein Muss für jeden, der sich für die Triebfedern menschlichen Handelns und des "Pudels Kern" der Gesellschaft interessiert.
  11. Cover des Buches Maya oder Das Wunder des Lebens (ISBN: 9783423622103)
    Jostein Gaarder

    Maya oder Das Wunder des Lebens

     (198)
    Aktuelle Rezension von: 99Hermione99

    «Es dauert mehrere Milliarden Jahre, einen Menschen zu erschaffen. Und es dauert einige Sekunden zu sterben.»


    Ich hab bisher nur ein paar Bücher von Jostein Gaarder gelesen. Doch ich erkenne jetzt schon in jedem seiner Geschichten seinen Schreibstil, seine Art: Philosophisch, nachdenklich und komplex. Ich werde nun direkt zu meiner Meinung übergehen und nicht erst noch die Handlung schildern.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und fand es im Allgemeinen gut. Ich muss zugeben, manchmal habe ich nicht alles verstanden (hat der Schrifsteller John den ganzen Brief erfunden, oder nichts davon oder nur Teile davon?), aber im Gesamten hat mich das Buch im positiven Sinne nachdenklich gestimmt. Ich finds super, dass die Geschichte in wahren Hintergründen spielt (La Maja Desnuda) und doch so fern von der Realität ist. Was ich schon in anderen Büchern von Gaarder beobachtet habe, mich aber immer noch stört, ist dass er bei einem Dialog zwischen zwei Figuren meistens das "sagte er/sie" weglässt. Ich verliere dabei schnell den Überblick, wer was sagt. Ich empfehle das Buch an alle, die Geschichten mögen, über die man erst nachdenken muss. Obwohl Sofies Welt wahrscheinlich das berühmteste Buch Gaarders ist, mag ich es nicht besonders. Es sind mehr geschichtliche Fakten, als eine zusammenhängende Geschichte. Da gefällt mir dieses doch um einiges besser. Viel Spass beim Lesen und nachdenken! :-)

  12. Cover des Buches Das Gewicht der Worte (ISBN: 9783442771042)
    Pascal Mercier

    Das Gewicht der Worte

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Lias_BücherGarten

    Wie ist es, wenn man eine tödliche Diagnose erhält und sich dann herausstellt, dass es ein ärztlicher Irrtum war? Wie geht man dann plötzlich mit der zurückgewonnenen Zukunft um? Lebt man einfach weiter? Was ist, wenn man, weil man dachte, dass man stirbt, seinen Job beendet? Kehrt man zurück oder nutzt man diese Gelegenheit für einen Neuanfang? Interessante Fragen, dachte ich mir und griff zum Buch. 

    Inhalt:

    Ein ärztlicher Irrtum wirft Simon Leyland aus der Bahn. Er hatte seinen Verlag in Triest verkauft, weil er dachte, dass er stirbt, gleichzeitig aber ein Haus in London geerbt. Er hat plötzlich wieder eine Zukunft und muss sich nun neu ausrichten. 

    Meinung:

    Wurden die oben aufgeworfenen Fragen im Buch behandelt? Ja und die Gedankengänge, die die Hauptfigur hierzu hat, sind interessant und haben mich sehr zum Nachdenken angeregt. Sehr häufig musste ich nach einem Kapitel das Buch zur Seite legen und über den sehr philosophischen Text nachdenken. "Das Gewicht der Worte" ist ein ruhiges Buch und man muss in der Stimmung sein. Es ist kein Buch, welches sich schnell mal runterliest. Man muss sich Zeit nehmen und über das Gelesene nachdenken. Vieles wirkte nach. 

    Irgendwann jedoch, war es mir leider zu viel. Vieles was  Leyland bewegt, wird in Form von Briefen und Gesprächen wiederholt. Der Roman wurde dadurch unnötig in die Länge gezogen. Ständig kamen neue Figuren und deren Geschichten hinzu und ich fragte mich, weshalb er die jetzt auch noch einbaut. Es wurde irgendwann langweilig, was so schade ist. Meiner Meinung nach, hätte sich der Autor  auf ein paar wenige enge Figuren begrenzen sollen. Was mich auch enttäuscht hatte, war, dass bei den "Gesprächen" zwischen den Figuren, alle einer Meinung waren. Gerade bei einem philosophischen Buch finde ich es gut, wenn mehrere Ansichten dargestellt werden. Ich bekam das Gefühl, dass hier der Autor seinen Lesern seine Ansicht aufdrängen wollte. 

    Fazit:

    "Das Gewicht der Worte" hatte stellenweise richtig gute Stellen. Es ist sprachlich wunderschön geschrieben und man bekommt beim Lesen tatsächlich ein Gefühl, was Worte für ein Gewicht haben können. Dem Autor ist es tatsächlich gelungen, mich auf die Bedeutung von  Wörtern und  deren Synonyme aufmerksam zu machen. Auch einige philosophische Gedankengänge fand ich interessant und haben bei mir nachgewirkt. Aber das Buch ist mit seinen 573 Seiten viel zu lang und ohne Spannung. Es gab viele Wiederholungen. Man muss für dieses Buch Geduld mitbringen und sich Zeit nehmen. 


  13. Cover des Buches Die unendliche Reise des kleinen Lichts (ISBN: 9783990933015)
    Sandra Wittmann

    Die unendliche Reise des kleinen Lichts

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Queen_of_the_fairys

    Anfangs an ein Kindermärchen erinnernd, entwickelt sich „Die unendliche Reise des kleinen Lichts“ von Sandra Wittmann Seite für Seite weiter, wächst sprachlich und inhaltlich und wird schließlich zu einer inspirierenden Philosophiegeschichte. 

    Der erste Teil besteht hauptsächlich aus inneren Monologen des kleinen Lichts, das seine sichere Heimat verlässt und sich auf eine Reise durch das Universum begibt. Hier sind die Beschreibungen zwar schön, aber oftmals etwas ruckartig und verwirrend geschrieben. Obwohl das bei inneren Monologen durchaus gerechtfertigt ist, fiel es mir schwer, den parataktischen Gedankensprüngen zu folgen, die teilweise fast deplatziert wirken.  

    Das änderte sich an dem Punkt, als das kleine Licht auf die Erde kommt, dort Menschen, zu denen es erfolglos Kontakt aufnehmen will, trifft und schließlich in einem Wald auf einen alten, blinden Mann und seinen Hund stößt. Die folgenden Dialoge sind nicht nur anschaulich und spannend geschrieben, aber inhaltlich auch höchst interessant. Aufeinander treffen die Blickweise des kleinen Lichts, das die Welt und Lebensweise der Menschen immer noch nicht so recht versteht, und die des alten Mannes, dessen Welt zu großen Teilen aus Erinnerungen besteht. Auch als Lesende wurde ich vor das Gedankenexperiment der Blindheit gestellt, die in dem Buch aber weniger als Schwäche und mehr als Chance und Offenheit gegenüber Unbekanntem dargestellt wurde. 

    Während sich die Beziehungen weiterentwickeln und die Jahre vergehen, kommen viele philosophische Gespräche zustande, die die Bedeutung von Kommunikation, die Rolle von Tieren für Menschen, Musik und Erinnerungen bearbeiten und dabei oft Dinge von Grund aus hinterfragen. 

    Das Ende ist traurig, aber auch hoffnungsvoll, viele Dinge bleiben offen, was sehr gut zur Atmosphäre des Buchs passt und einen mit vielen Gedanken und Eindrücken zurücklässt. Die handliche Form und das schöne Cover und Layout machen das Buch nicht nur inhaltlich, aber auch optisch zu einer angenehmen Lektüre.

  14. Cover des Buches Die Arroganz des Kummers (ISBN: 9783944382883)
    Jakob Leiner

    Die Arroganz des Kummers

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Briggs

    "Als hätte man einer überreifen Tomate menschliche Züge eingehaucht, denke ich." Wer sieht mit so einer Beschreibung nicht den dicken Mann vor sich?


    Ein Buch, so wortgewaltig, dass ein Durchhasten nicht möglich ist.

    Es dauert, bis deutlich wird, wovon Leiner schreibt: von einer Liebe, von dem ungewöhnlichen Plan, den Kummer darüber loszuwerden.
    Wir begeben uns auf eine Reise.

    Durch verschiedene Städte, aber auch durch Gedanken, durch Begegnungen, durch Exkurse zu ganz anderen Themen.


    Jeder Satz eine bedeutungsschwere Fülle an Wörtern und Sinn. Das macht Spaß zu lesen, und ich habe den Eindruck, Leiner legt es überhaupt nicht darauf an, es dem Leser leicht zu machen, während er nichts versteckt.

    Immer wieder lässt er den Leser teilhaben an Gedanken. Und verpflichtet ihn dabei nie, sie zu teilen; immer darf der Leser mitdenken und zu einem anderen Schluss kommen.


    Das Buch macht Lust auf Reisen. Die Beschreibungen, gleichzeitig objektiv und ganz subjektiv - das macht Spaß zu lesen!
    Die Kapitelüberschriften sind besonders gut gewählt. Und da es keine Inhaltsangabe gibt, sind sie offensichtlich nicht vordergründig zur Unterteilung, sondern Selbstzweck. Irgendwie schön.


    Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen, aber inspirierend; mich hat es wirklich gefesselt. Einige Sätze sind nicht nur be-, sondern ausgesprochen merkenswert.


    Faszinierend!

  15. Cover des Buches Jenseits des Abgrunds (ISBN: 9783424351149)
    Francesc Miralles

    Jenseits des Abgrunds

     (45)
    Aktuelle Rezension von: xthelittleRose

    Toni hat nur eine Mission - die Asche seines verstorbenen Bruders in den Bergen zu verstreuen. Unerwarteterweise trifft er an den Felsklippen einen alten Mann namens Kosei-San. Dieser lädt Toni auf eine Tasse Tee in seine Hütte ein. Die beiden kommen ins Gespräch und schnell wird klar, dass Toni einem ganz besonderen Menschen gegenübersitzt. Denn Kosei-San hat vielen Menschen, die nicht nur metaphorisch am Abgrund standen, das Leben gerettet. Der alte Mann erzählt Toni einige Geschichten von Menschen, die er an der Felsklippe entdeckt hat. Diese Begegnung soll Tonis Leben für immer verändern.

    Character (7/10):
    "Jenseits des Abgrunds" ist eine Mischung aus Selbsthilfebuch und Roman, wodurch meiner Meinung nach die Charaktere gar nicht so stark im Vordergrund stehen. Zwar lernt man Toni und Kosei-San kennen, was dem Buch nochmal eine persönlichere Note gibt, doch Kern des Buchs sind die unterschiedlichen Geschichten, die Kosei-San an Toni weiterträgt. Dennoch lässt sich sagen, dass die beiden Männer auf jeden Fall angenehm zu verfolgen waren.

    Atmosphere (6/10):
    Das Buch war jetzt nicht unbedingt atmosphärisch, was ich aber auch nicht als negativ sehen würde. Es ist eine Geschichte, in der es eher um die Handlung geht, als dass es in eine hübsche Atmosphäre gepackt werden muss.

    Writing Style (7/10):
    Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und außerdem war die Handlung von vielen Aussagen durchzogen, die den Lesenden nachdenklich zurücklassen. Ich habe mir viele Zitate in dem Buch markiert.

    Plot (9/10):
    Für mich war, wie bereits erwähnt, in diesem Buch die Handlung das wichtigste. Bei normalen Romanen sind mir auch die Charaktere, Atmosphäre etc. sehr wichtig, hier ist es aber definitiv der Inhalt, der meiner Meinung nach überzeugen muss und überzeugt hat. Ich fand das Buch wirklich schön, traurig und zum Nachdenken anregend.

    Intrigue (7/10):
    Das Buch war stellenweise sehr fesselnd, manchmal allerdings auch ein wenig langatmig. Alles in allen hat es sich mit gerade mal 240 Seiten aber schnell und gut weglesen lassen.

    Logic (8/10):
    Die Logik war in dem Buch auf jeden Fall gegeben.

    Enjoyment (7/10):
    Ich hatte mit der Geschichte einige schöne Stunden. Wie bereits erwähnt hat es mich nicht auf jeder Seite vollkommen fesseln können, aber die Handlung hat mich definitiv berührt. Besonders, wenn ich bedenke, dass es auf einer wahren Begebenheit beruht.

    Fazit (7,3/10):
    "Jenseits des Abgrunds" ist für jede:n etwas, der oder die, sich mit seinem oder ihren Leben auseinandersetzen möchte. Für mich gehört es auf jeden Fall in dieselbe Kategorie wie "Das Café am Rande der Welt". Der Lesende bekommt Denkanstöße, um sein oder ihr Leben nochmal zu durchdenken. Ist man glücklich oder eher nicht? Tut man genug Gutes oder sollte man sich mehr bemühen? Ich bin der Meinung man muss am richtigen Punkt in seinem Leben sein, um so ein Buch richtig erfassen zu können. Wenn man gerade ein wenig unzufrieden mit seinem Leben ist oder viel im Umbruch ist, dann kann ein solches Buch einem wunderbar eine neue Perspektive eröffnen.

  16. Cover des Buches Die Frau und der Affe (ISBN: 9783499223150)
    Peter Hoeg

    Die Frau und der Affe

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein Affe landet in London und wird schließlich in den Zoo gebracht. Dort beschäftigt sich die Frau des Zoodirektors, Madelene Burden, mit ihm. Aus der Zuneigung wird schließlich mehr...

    Und genau dieses MEHR war dann doch zuviel für mich. Es wurde explizit Sex zwischen Mensch und Tier beschrieben, was ich sehr ekelhaft finde, obwohl ich sonst weder prüde noch zimperlich bin. Ich fand es auch für die eigentliche Geschichte nicht wichtig, das macht es noch ärgerlicher.

    Für den Erzählstil, der mir sehr gefallen hat, gibt es noch die zwei Punkte, ebenso für den Anfang, der beschreibt, wie der Affe nach London gelangt, was wirklich gelungen ist. Umso trauriger, dass die Geschichte so entgleist...


    Mein Fazit: Nicht zu empfehlen!







  17. Cover des Buches AUGUSTINAselbst (ISBN: 9783709202210)
    Elisabeth Asenbaum

    AUGUSTINAselbst

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Bernadette77

    Augustinaselbst, eine geschlossene Schleife. Die Geschichte hat mich aus der Metaebene fasziniert. Direkt mit der Charaktere der Protagonistin besonders zu Beginn der Erzählung habe ich nicht viel anfangen können - wieder einmal das Übliche -, doch die Thematiken, die in der Erzählung verwoben sind, sind spannend. Sie schleichen sich zunächst unmerklich ein: Begriffsuntersuchungen, Grenzen, Infragestellung der Individualität; die letzten Kapitel sind nach Axiomen der Logik benannt und überraschen. Zum Beispiel: Der ausgeschlossene Dritte - das Axiom kippt in andere Bedeutungsebenen und verhandelt Terror, Misstrauen, Hysterie und Verdächtigung. Die Protagonistin wird zum Sprachrohr. Und dies kann auch unbemerkt bleiben, denn es scheint sich im Traum ganz organisch zu ergeben. Aber bei näherer Betrachtung ist die Sache durchkonstruiert, das hat mich fasziniert. Die Schlussreflexion der Augustina komprimiert sich in Gedichtform. Mehrfaches Lesen bringt Aufschluss. Bestätigt hat mich die interaktive Webseite, die Einblick in die Literaturquellen der Autorin gibt. Alles klar! Eine Wölfin im Schlafpelz. Empfohlen für Querdenker.

  18. Cover des Buches Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht (ISBN: 9783492968904)
    Jakob Hein

    Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht

     (86)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Rebecca will eigentlich den Computerladen telefonisch erreichen, aber sie landet bei Boris Moser und seiner >Agentur für verworfene Ideen<. Neugierig was sich dahinter verbirgt sucht sie Mittags den Laden auf und lässt sich von Boris seine Geschäftsidee erläutern. Es gibt so viele Menschen die eine Super Strategie für ein Geschäft haben, aber nach kurzer Zeit den Gedanken verwerfen oder nicht weiter denken. Genauso gibt es Menschen die einen Romananfang in der Schublade haben und nie weiter schreiben. Da sich Rebecca nichts vorstellen kann beginnt Boris seinen persönlichen Romananfang zu erzählen und erzählt weiter. Jakob Hein ist ein wunderbares kleines Buch gelungen mit vielen kleinen, großartigen Geschichten die sich zu einer großen einzigartigen Erzählung zusammen fügen. Etwas kostbares.


  19. Cover des Buches Die Insel (ISBN: 9783746612218)
    Robert Merle

    Die Insel

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Madame_Mim
    Ein außerordentlich spannendes Buch. Ich habe mit meinem Held mitgefiebert, die Intriganten mitgehasst und die mich über die Dummen aufgeregt. R.Merle versteht es perfekt, eine dichte Atomosphäre zu erschaffen. Die Schwüle der Insel, den Hass der Meuterer, Krieg und die Dummheit der Mitläufer..... ich konnte nicht aufhören zu lesen und war auf der Insel mit dabei. Kaum zu glauben, dass der Roman schon fast fünfzig Jahre alt ist.
  20. Cover des Buches Der schmale Weg (ISBN: 9783940075802)
  21. Cover des Buches Jenseits der Dunkelwelt (ISBN: 9786218015135)
    Christa Schyboll

    Jenseits der Dunkelwelt

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos
    "Entführte entführt Entführer - Wie dämlich kann Mann sein?" Der Roman "Jenseits der Dunkelwelt" der Autorin A.C. Schyboll, aus dem Verlagshaus fhl, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ein Roman der aus der Menge der neuen deutschen Debüts herausragt, nicht nur durch den humorvollen Inhalt, dem tollen Schreibstil, sondern auch mit der listigen Art, der deutschen Gesellschaft mit einem Augenzwinkern den Spiegel vorzuhalten! Karl Sandhauser ist Anfang 40, gutaussehend und charismatisch, Vater von drei Kindern, Ehemann einer sehr aktiven und attraktiven Frau, erfolgreich im Beruf und ohne grössere Sorgen. Ohne grössere Sorgen? Weit gefehlt! Denn Karl lebt in Deutschland und hatte mal einen Lebenstraum: Schriftsteller wollte er werden, berühmte Stücke wollte er schreiben und damit die Welt ein wenig verbessern. Während des Literaturstudiums lernte er allerdings seine Ehefrau kennen, wurde Vater und musste sich -wie man es von Mann und Vater erwartet- um den Lebensunterhalt kümmern. Auf ein Kind folgen zwei weitere und während seine Frau mit der Aufgabe ihres Studiums und der Rolle der Mutter und Ehefrau sehr gut klar kommt, ist für Karl der Lebenstraum, der in ihm schlummert, unendlich weit in die Ferne gerückt. Aber eben nicht vergessen! Und je älter er wird, desto mehr drückt ihn die Erkenntnis, dass er nicht das tut, was seine Bestimmung ist, sondern das, was die deutsche Gesellschaft, seine Frau, die Kinder und Arbeitskollegen von ihm erwarten. Und er sucht nach Auswegen, denn es gibt Werke, die geschrieben werden müssen! Und sei es im Gefängnis! Ich muss sagen, ich habe mich wunderbar amüsiert! Der Schreibstil erinnert an Tom Sharp, speziell im "Puppenmord", ist aber doch so eigen, dass ich fast sagen möchte, dieses Buch gefällt mir um Längen besser. Kaum habe ich angefangen zu lesen, zauberte sich ein Lächeln auf mein Gesicht, ein Grinsen, ein Lachen, ich hatte von Minute an wunderbare Laune und grübel nach Beenden des Buches immer noch, wie die Autorin dies geschafft hat! Sie schildert die Figuren so liebevoll, so intensiv, dass man als Leser der festen Meinung ist, Karl hat in seinen verqueren Gedanken absolut recht! Er ist Opfer der Gesellschaft! Und jetzt mal ganz ehrlich! Steckt nicht in jedem von uns ein bisschen Karl? Haben wir nicht alle schon Träume aufgegeben, weil es eben grade nicht passt, was sollen denn die anderen denken? Wer sich auf die sympathische Familie Sandhauser einlässt, der wird verstehen, dass Karl nicht viel Wahl hat. Aber so ein Plätzchen im Gefängnis zu ergattern ist für einen ehrenwerten Mann gar nicht so einfach. Der erste Versuch ging "natürlich" schief, macht nichts, er versucht es nochmal! Und da kommt dann die fantastische Genialität der Autorin! Was kann ein Mann denn verbrechen, damit er für mindestens fünf Jahre ins Gefängnis kommt, wo er endlich Ruhe vor Ehefrau und Kindern hat, ohne dass er morden muss? Richtig, er entführt! Aber was passiert, wenn Entführte ins Grübeln kommt und feststellt, dass auch sie unfrei ist, ebenfalls verdonnert, ein Leben nach Erwartung von Gesellschaft zu führen und plötzlich gar nicht mehr gefunden werden möchte? Also, ich wünsche mir für dieses Buch zahlreiche Leser, die ebenfalls einmal, wenigstens einmal, über ihre Freiheit innerlich und äusserlich nachdenken wollen, diesen subtilen Humor in wirklich jedem Satz wahrnehmen wollen und sich entführen lassen in die Gedankenwelt eines Karl, ich liebe ihn!, der doch so alles hat und wesentliches vermisst. Ich glaube, ich fange das Buch gleich nochmal von vorne an! Vielen Dank auch für das wunderschöne Cover, ich entscheide mich für die sonnige Seite!
  22. Cover des Buches Amerikanisches Fegefeuer (ISBN: 9783596177042)
    John Haskell

    Amerikanisches Fegefeuer

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Wolkenatlas
    Liebe... Loslassen... Stellen Sie sich vor, sie machen gerade an einer Tankstelle halt, haben getankt, sind im Laden und kaufen gerade Wegzehrung für die Weiterfahrt; ihre Frau sitzt derweil im Wagen. Sie kehren zum Auto zurück, doch sowohl Frau als auch Auto sind verschwunden... Mit dieser Szene beginnt John Haskells beeindruckender philosophischer Liebesroman „Amerikanisches Fegefeuer“. Jack begibt sich in tranceähnlichem Zustand auf die Suche nach seiner Frau Anne, findet in der gemeinsamen Wohnung eine mit einer Reiseroute markierte Landkarte Amerikas. Er kauft ein Auto und beginnt damit (der Wagen angefüllt mit verschiedensten Artikeln des gemeinsamen Lebens) eine unvergessliche Reise des Loslassens und der Selbstfindung. Er begegnet skurrilen Anhaltern, interessanten Typen und faszinierenden Frauen, die jedoch immer nur ansatzweise das verkörpern, was Anne ist. Wut und Leid, Liebe- Jack badet in einem Wechselbad der Gefühle. Bald tauchen beim Leser (auch beim Protagonisten) die ersten Zweifel über den tatsächlichen Hergang des Verschwindens auf. Die Geschehnisse auf dieser verzweifelten Suchreise werden immer obskurer, während John Haskell den Zweifeln entsprechend das Tempo bewusst drosselt und die Suche in San Diego/ La Jolla am Meer enden lässt. Dort hat Jack seinen Tiefpunkt erreicht, der notwendige Punkt, um loslassen zu können. John Haskells Prosa besteht aus knappen, kurzen Sätzen, punktgenau formulierten Ideen und benutzt mit Fortschreiten des Romans auch bewusst die Technik der Variation. Ein Satz, variiert und anders beleuchtet bringt neue Erkenntnisse, bzw. eine neue Sicht des eben Geschehenen und pendelt sich knapp vor Schluss in einer quasi Fermate ein, die Jacks Versuch aus der Welt zu scheiden und die Erkenntnis über das wirklich Geschehene bringt. „...doch der Mensch hat den Drang, oben zu schwimmen. Ich fühle, wie mich das Wasser unaufhörlich zurück zum Wasser treibt, zurück in die Welt... Ich bin bereit zurückzugehen, und gleichzeitig habe ich das Gefühl, ich könnte für immer auf dem Wasser treiben.“ Ein faszinierendes Buch, das trotz einer etwas schwächeren Episode knapp nach der Mitte ein in jeder Hinsicht großartiger Roman ist. Selten ist das Loslassen so eindrucksvoll und unvergesslich geschildert worden.
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