Bücher mit dem Tag "physiker"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "physiker" gekennzeichnet haben.

67 Bücher

  1. Cover des Buches Illuminati (ISBN: 9783942656023)
    Dan Brown

    Illuminati

    (5.095)
    Aktuelle Rezension von: books_and_summerrain

    Bei "Illuminati" verfolgen wir den Oxford-Professor Dr. Langdon, als er plötzlich von CERN in der Schweiz eine dringende Anfrage erhält. Er ist Professor für Symbolologie, daher ist er umso überraschter, dass er zu einem Mordfall dazugerufen wird. Schnell stellt sich heraus, dass die Geheimorganisation "Illuminati" ein schreckliches Attentat geplant hat. Die Ereignisse überschlagen sich, sodass Professor Langdon sich in der Vatikanstadt wiederfindet, wo eine Bombe mit einer noch nie dagewesenen Sprengkraft versteckt sein soll. Wenn er die Rätsel zum Versteck nicht rechtzeitig lösen kann, wird Rom bald nicht mehr existieren...

    Ich habe vorab die Filme zur "Da Vinci"-Reihe gesehen, weshalb ich mir unbedingt auch eines der Bücher unbedingt holen wollte. Über stolze 700 Seiten ist mehr als ersichtlich, dass Dan Brown einiges an Zeit und Mühe in seine Recherche gesteckt hat. Man erfährt vieles zum Thema Wissenschaft, Glaube und zur Geschichte von Rom und dem Vatikan, verpackt in einer mehr als spannenden Schnitzeljagd. Trotz der Länge des Buches bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Dan Brown hat es wirklich verstanden, Spannung und Tempo in seine Geschichte zu bringen. Man fragt sich immer wieder, was denn nun genau Fakt und was Fiktion ist, so gut wurde die Handlung miteinander vewoben.

    Ein wirklicher toller Thriller, für alle, die sowohl eine actionsreiche Handlung als auch Geschichtswissen schätzen.

  2. Cover des Buches Der Wolkenatlas (ISBN: 9783499241413)
    David Mitchell

    Der Wolkenatlas

    (530)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

     „Der Wolkenatlas“ verbindet sechs Geschichten in verschiedenen Genres, die zu verschiedenen Zeiten spielen und von verschiedenen Menschen handeln.

    Auf den ersten Blick haben die Handlungsstränge nicht viel miteinander zu tun – ein Notar schreibt 1859 auf einer Schiffreise Tagebuch, ein älterer Verleger hat 2012 Probleme mit Kriminellen und Verwandten, die letzten Überlebenden der Menschheit laufen 106 Jahre nach dem Fall durch eine postapokalyptische Welt.

    Nach und nach wird jedoch deutlich, dass alles verknüpft ist: die Entscheidungen jedes Protagonisten haben Einfluss auf seine Nachfolger und werden selbst von der Vergangenheit oder Zukunft beeinflusst. Das genaue Ausmaß der Verbindungen bleibt unklar. Ob und wie viel Übernatürliches im Spiel ist, kann jeder für sich entscheiden.

    Auch bestimmte Themen sind zeitübergreifend und ziehen sich durch das gesamte Buch: Freiheit in verschiedenen Formen und der Kampf darum, Ausbeutung, Betrug, die Suche nach der Wahrheit, das Füttern von Enten.

    Eine Folge der besonderen Struktur des Romans ist natürlich eine große Menge an Charakteren (die gerne auch erst nach einigen Hundert Seiten wieder auftauchen), darauf muss man sich einlassen können, wenn man das Buch lesen möchte.

    Zudem ändern sich die Erzählart und der Schreibstil mit jeder Geschichte. Von Tagebucheinträgen und Briefen über Interviews bis hin zu Lagerfeuergeschichten bietet dieses Buch erzähltechnisch alles. Je nach Vorliebe kann man das als Vor- oder Nachteil ansehen. Meiner Meinung nach hilft es, in jeder neuen Geschichte „anzukommen“ und bietet Abwechslung, auch wenn ich den postapokalyptischen Dialekt in der letzten Geschichte ehrlich gesagt etwas anstrengend fand.

    Wenn man von den vielen Charakteren und der Idee an sich nicht abgeschreckt ist, ist „Der Wolkenatlas“ sehr zu empfehlen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man mindestens eine oder zwei (am besten natürlich mehr) Geschichten sehr genießen und wenn man dann noch die einzelnen Elemente verbindet, ergibt sich ein Gefühl, als hätte man erfolgreich ein interessantes Puzzle zusammengefügt.

  3. Cover des Buches Die drei Sonnen (ISBN: 9783453317161)
    Cixin Liu

    Die drei Sonnen

    (235)
    Aktuelle Rezension von: _Eli_

    Die drei Sonnen' ist ein faszinierendes Werk, das mich völlig unerwartet in seinen Bann gezogen hat. Cixin Liu verwebt meisterhaft die düstere Geschichte der chinesischen Kulturrevolution mit einem hochkomplexen Science-Fiction-Plot, der das Genre auf ein neues Level hebt.

    Was dieses Buch so besonders macht, ist die Art, wie es wissenschaftliche Konzepte - von der Quantenmechanik bis zur Astrophysik - mit philosophischen Fragen nach der Existenz der Menschheit verbindet. Das Drei-Körper-Problem als zentrale Metapher ist brilliant gewählt und zeigt, wie chaotisch und unvorhersehbar nicht nur unser Universum, sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen sein können.

  4. Cover des Buches Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat (ISBN: 9783734100987)
    Gavin Extence

    Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

    (526)
    Aktuelle Rezension von: Buechervorhersage

    3,5 Sterne 

    In dem Buch erzählt uns der Protagonist Alex Woods von seinem zehnten bis zum siebzehnten Lebensjahr. Wir begleiten ihn durch seine Jugend, wo er ungewollt berühmt wird, mit einer neuen Krankheit zu kämpfen hat und versucht sich in der Schule zurechtzufinden, wo er gerne gemobbt wird. Bei dem Versuch vor seinen Schulkameraden zu fliehen, landet er beim grummeligen Mr. Peterson im Garten. Die beiden gewöhnen sich nach und nach aneinander und werden zu Freunden und als dann Mr. Peterson schwer erkrankt, beginnt für die beiden ein Leben voller Aufregung und kontroverser Entscheidungen.

    Ich habe das Buch geschenkt bekommen und wusste nicht, was mich erwartet. Es ist auf jeden Fall sehr außergewöhnlich, voller Wissen und Fakten und die Geschichte ist speziell aber schön. Was mir Probleme bereitet hat ist der Erzählstil. Er ist sehr sachlich, trocken und vollgestopft mit Wissen, die Erzählung wirkt teilweise wirr, ohne roten Faden, zu ausführlich und langatmig und für meinen Geschmack fehlt mir die Gefühlsebene. Es scheint viele Lesende zu geben, die diesen Stil sehr gerne mögen, aber für mich war er leider nichts und ich habe mich leider etwas mühselig durch die ermüdende Geschichte gequält, sehr schade. 

  5. Cover des Buches Brida (ISBN: 9783257246186)
    Paulo Coelho

    Brida

    (284)
    Aktuelle Rezension von: Sebastian_Engel

    Das Buch hat mich besonders durch die Thematik der Magie im Vorfeld sehr interessiert. Coelho betrachtet auf seine Weise die magische Welt der Neuzeit über Tarot, Ritualen und zauberhaften Erscheinungen. Natürlich kommt auch wieder die Liebe nicht zu kurz. Ich fand das Buch sehr interessant, teilweise versetzt es einen selber in eine Art Trance bzw. lässt einen darüber nachdenken, wie viel Magie im eigenen Leben versteckt ist. Trotzdem gibt es nicht die volle Punktzahl, da mich andere Bücher von ihm mehr überzeugen konnten. Es war allerdings eine schöne Leseerfahrung.

  6. Cover des Buches Der Klang der Zeit (ISBN: 9783104031675)
    Richard Powers

    Der Klang der Zeit

    (199)
    Aktuelle Rezension von: Amy_Lee_May

    Ich habe mich bis Seite 100 durchgekämpft und vor mir selbst kapituliert. Mir selber einzugestehen, dass ein Buch, welches doch so viel verspricht, vielleicht einfach schlecht geschrieben ist, tut weh. Die Geschichte hört sich im Prinzip toll an, aber je mehr ich gelesen habe, desto mehr beschlich mich der Eindruck, das Richard Powers sich einfach gerne selber "zuhört". Schön geschriebene und literarisch wertvolle Texte, sind was feines, aber dieses Buch hat mich wütend gemacht. Ich habe mich über kurz oder lang gefragt, wie viele Metaphern, Steigerungen und Vergleiche man aufeinander folgen lassen kann, bis ein Buch nicht mehr verlegt wird. Offensichtlich, gibt es keine Begrenzung. Meiner Meinung nach, ein Fehler. Und für diesen Fehler, ist dieses Buch eindeutig zu dick und zu klein gedruckt. Zum Titel "Der Klang der Zeit" ist nur zu sagen....Beim Lesen dieses Buches hörte ich meine Lebenszeit an mir vorbeirauschen....

  7. Cover des Buches Schneemann (Ein Harry-Hole-Krimi 7) (ISBN: 9783548061900)
    Jo Nesbø

    Schneemann (Ein Harry-Hole-Krimi 7)

    (903)
    Aktuelle Rezension von: Alexia_

    Frauen werden auf grausame Weise ermordet. Als Symbol wird immer ein Schneemann hinterlassen. Harrys siebter Fall übertrifft seine bisherigen in Sachen Grausamkeit und Brutalität um Einiges. Da bleibt einem die Spucke weg.

    Puuuh. Das ist definitiv keine leichte Kost gewesen. Wieder immer herausragend aber unglaublich dunkel, derb und düster. Hier tun sich Abgründe auf, da bekommt man wirklich eine Gänsehaut. Aber wie wir Harry kennen beißt er sich auch hier fest und lässt nicht locker, so lange bis er den „Schneemann“ gefasst hat. Die Inszenierung der Morde hat schon fast etwas richtig Gruseliges, so dass einem jedes Mal ein Schauer über den Rücken läuft. Dieser Thriller kommt wieder immer mit sehr viel Spannung daher und fesselt direkt von Seite eins an. Man bleibt die ganze Zeit atemlos und traut sich schon fast gar nicht zu atmen. Dabei handelt es sich ja eigentlich „nur“ um ein Buch. Aber wieder einmal ganz grandios von Jo Nesbo inszeniert und zu Papier gebracht. Wow. Unheimlich, fesselnd, packend, traurig, bewegend, wütend machend – mir gehen schlichtweg auch hier wieder die Worte aus. Wäre nicht sein erstes Buch bei dem mir das passiert. Aber hier steckt gefühlt irgendwie so viel mehr drin. Denn hier werden Harrys persönliche Beziehungen etwas mehr in den Fokus gerückt und dass bringt noch einmal die nötige Dramatik mit. Und die ist wirklich mal wieder vom Feinsten. Wendungen so wie ein Hase seine Haken schlägt. Spannung zum Schneiden und Ergebnisse das einem die Haare zu Berge stehen. Harry wieder voll in seinem Element, seine Laster natürlich wieder mitbringend. Und was war das bitte für ein Ende? Geht es eigentlich noch dramatischer, noch zerreißender? Wohl kaum. Ich hatte in diesem Moment wirklich den Drang die Luft anzuhalten. Einfach nur Wow. Wow. Wow.

    Wieder ein herausragender Krimi von Jo Nesbo und Harry Hole. Hut ab vor diesem grandiosen Fall und ich freue mich auf mehr! 5 von 5 Sternen!

  8. Cover des Buches Fahrenheit 451 (ISBN: 9783257247329)
    Ray Bradbury

    Fahrenheit 451

    (760)
    Aktuelle Rezension von: citrus

    Der erste Teil war ein wenig , jedoch, wenn ich darüber nachdenke, passt das auch zum Ton und Thema in diesem Teil - die Trostlosigkeit und Eintönigkeit von Montags Leben am Anfang es Buches wird somit widergespiegelt. Das mit der Familie und der Fernsehwände fand ich ein wenig verwirrend erklärt, sodass ich anfangs gar nicht verstand, warum denn die Wände  sprechen und Leute in sich zu haben scheinen.

    Besonders die Monologe des Captain Beatty und der ganze dritte Teil waren sehr toll geschrieben und gesellschaftskritisch, was zum Nachdenken anregt. Insgesamt ein tolles Buch mit einer wichtigen Geschichte, nur zu empfehlen! 

  9. Cover des Buches Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker (ISBN: 9783140226462)
    Friedrich Dürrenmatt

    Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker

    (3.841)
    Aktuelle Rezension von: das_lesende_ich

    🥃🎻⚛️🩺
    𝙽𝙴𝚆𝚃𝙾𝙽 𝘝𝘦𝘳𝘳𝘶̈𝘤𝘬𝘵, 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘸𝘦𝘪𝘴𝘦.
    𝙴𝙸𝙽𝚂𝚃𝙴𝙸𝙽 𝘎𝘦𝘧𝘢𝘯𝘨𝘦𝘯, 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘧𝘳𝘦𝘪.
    𝙼𝙾̈𝙱𝙸𝚄𝚂 𝘗𝘩𝘺𝘴𝘪𝘬𝘦𝘳, 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘶𝘯𝘴𝘤𝘩𝘶𝘭𝘥𝘪𝘨.

    💭
    Friedrich Dürrenmatts 𝘋𝘪𝘦 𝘗𝘩𝘺𝘴𝘪𝘬𝘦𝘳 hat mich überrascht. Besonders gefallen hat mir die geschickte Verknüpfung von Humor und tiefgründiger Gesellschaftskritik. Die Handlung ist sowohl spannend als auch berührend, da sie die Frage nach der Verantwortung der Wissenschaft thematisiert, ohne einfache Antworten zu liefern.

    Die Charaktere sind facettenreich gestaltet. Johann Wilhelm Möbius, der vorgibt, wahnsinnig zu sein, um seine gefährlichen Entdeckungen zu verbergen, ist besonders interessant. Seine innere Zerrissenheit und sein moralisches Dilemma sind nachvollziehbar dargestellt. Auch die anderen Physiker, die sich als Newton und Einstein ausgeben, sowie die Anstaltsleiterin Dr. Mathilde von Zahnd, bieten genügend Tiefe und Entwicklung.

    Das Stück behandelt zentrale Themen wie die Verantwortung der Wissenschaft, die Gefahren des Fortschritts und die Frage, in wessen Händen wissenschaftliche Erkenntnisse sicher sind.

    𝘋𝘪𝘦 𝘗𝘩𝘺𝘴𝘪𝘬𝘦𝘳 ist zudem ein Kammerspiel. Das Setting in einer psychiatrischen Klinik schafft eine beklemmende Atmosphäre. Die Dialoge tragen zur Spannung bei, während der Plot logisch aufgebaut ist und einen klaren roten Faden verfolgt.

    Insgesamt hat mir 𝘋𝘪𝘦 𝘗𝘩𝘺𝘴𝘪𝘬𝘦𝘳 sehr gut gefallen.
    Ich empfehle es allen, die sich für tiefgründige Theaterstücke interessieren, die humorvoll und zugleich kritisch sind.

    ⭐️⭐️⭐️⭐️

    ⁽ᵁᴺᴮᴱᶻᴬᴴᴸᵀᴱ ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ ⁻ ˢᴱᴸᴮˢᵀᴷᴬᵁᶠ⁾

  10. Cover des Buches Lautlos (ISBN: B007XE9X2M)
    Frank Schätzing

    Lautlos

    (508)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman erschien erstmals im Jahr 2000. Es geht um ein geplantes Attentat auf einen der Teilnehmer des G8-Gipfels, der 1999 in Köln stattfindet. Eine unbekannte Macht beauftragt eine eiskalte Terroristin, die über Hochtechnologie verfügt, mit einem Anschlag. Ein genialer Physiker und erfolgreicher Schriftsteller auf einer Lesereise gerät unfreiwillig zwischen die Fronten, weil er einen alten Bekannten wiedererkennt. 

    Der Roman plätschert lange so dahin zwischen dem Geplauder um den Physiker, seine Eigenwilligkeiten und der Planung des Attentats, die dem Leser Rätsel aufgibt, ist dabei aber nicht wirklich spannend.

    Die Schilderung der Ankunft des betrunkenen Physikers am Flughafen gleitet ins Komödiantische ab. Für einen komödiantischen Thriller ist der Text aber zu wenig witzig, zumal es sich bald hat mit den komödiantischen Elementen, für einen ernsthaften Thriller ist er zu langatmig.

    Nachdem erste Spannung aufgekommen ist, wechseln sich leider recht spannende Episoden immer wieder mit solchen ab, die sich gewaltig ziehen und die Handlung nicht wirklich weiterbringen. Im Laufe der Zeit wird dem Leser klar, dass es im Grunde auf den Showdown des gelungenen oder im letzten Moment verhinderten Attentats hinausläuft. Doch selbst der Passage vor dem Attentat fehlt es an Spannung, weil sie sich zu sehr in die Länge zieht und weil man das Ergebnis des Mordversuchs im Grunde kennt.

    Darüber hinaus enthält der Text bedauerlicherweise auch logische Fehler. So ist z.B. sehr unwahrscheinlich, dass die eiskalte und mit allen Wassern gewaschene Attentäterin einen so unsicheren Mitwisser wie einen bestochenen Flughafenmitarbeiter in die Technik ihrer Mordwaffe eingeweiht hat. (Goldmann Tb, 23. Aufl., März 2006, S. 571)

    Eine Lieblingsvokabel des Autors scheint Vorfeld zu sein. Das wird enervierend oft verwendet.

    Positiv  erwähnenswert finde ich die politischen bis teilweise ins Philosophische reichenden Beschreibungen Schätzings. So enthält der Roman einige präzise politische Vorhersagen wie z.B. das Erstarken des Nationalismus und des Rechtsextremismus in den westlichen Demokratien, besonders in den USA. Wenn er das alles tatsächlich bereits im Jahr 2000 formuliert und nicht in spätere Auflagen wie die meine aus 2006 eingefügt hat, dann zeugt das von gutem politischen Gespür des Autors. Er beschreibt die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft und die beinahe grenzenlosen Möglichkeiten des Kapitals, das sogar die Ermordung des Präsidenten einfach kaufen kann. Dies zu einem Zeitpunkt, als das in der breiten Öffentlichkeit und in den Medien in Deutschland noch keineswegs Allgemeinwissen war.

    Sehr lobenswert ist auch das sehr ausführliche und informative Nachwort zu den Themen, die der Roman berührt.

    Einen Absatz mit Gedanken des Autors möchte ich zitieren: „Je größer der bekannte Kosmos wurde, je komplexer die Theorien über expandierende, kollabierende und inflationäre Universen bis hin zu der Überlegung, dass dieses ganze unfassbare Gebilde nur eines von unzähligen anderen in einer Art kosmischen Schaums sei, umso weniger Sinn ergab die Vorstellung eines Gottes, der den Bewohnern des dritten Planeten eines unbedeutenden Sonnensystems im Provinzwinkel einer Galaxis mittlerer Größe individuell zugetan war. Je weiter menschliches Wissen und Ahnen sich aufblähte, desto unbedeutender erschien ausgerechnet, wer dies alles zu denken vermochte – der Mensch. Warum sollte Gott – sofern er existierte – einen Haufen schlecht erzogener Gene lieben, die sich beständig an den Kragen gingen und nebenher ihren Planeten ruinierten?“ (ebd., S. 245)

    Insgesamt, da ausgesprochen gute mit weniger erfreulichen Passagen abwechseln, ist mir der Roman eine Wertung von drei Sternen wert, ordentlich. Um die Längen gekürzt, hätte es ein richtig guter Krimi werden können.

  11. Cover des Buches Schilf (ISBN: 9783641242732)
    Juli Zeh

    Schilf

    (237)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-

    Ich habe das Buch leider abgebrochen. Es trifft überhaupt nicht meinen Geschmack.

     

    Schon am Anfang quäle ich mich durch die ersten Seiten. Für mich ist es zu langatmig, zu langweilig denn es passiert einfach zu wenig. Ehrlicherweise passier lange erstmal gar nix. Es wird sehr ausführlich und detailliert die Vergangenheit beschrieben und die merkwürdige Freundschaft zwischen der Hauptfigur und dessen bester Freund. Dabei konnte sich mir nicht erschließen wieso die beiden sich überhaupt noch treffen. Es machte nicht dem Anschein als würde es auch nur einem von beiden gefallen/Freude bereiten/ gut tun oder ähnliches.

     

    Zusätzlich verliert sich die Autorin im physikalischen Erkärungen und Theorien. Leider für mich eine Spur zu viel. Dieses Thema interessiert mich einfach nicht, scheint aber für die Autorin essentiell zu sein. Daher passen hier die Erwartungen nicht zusammen, denn ich wollte eine spannende Geschichte lesen und kein physikalisches Theorie – Sachbuch. Für mich war die Geschichte bis dahin leider überhaupt nicht spannend.

     

    Eigentlich habe ich nur darauf gewartet, dass die eigentliche Geschichte (wie im Klappentext beschrieben) beginnt und an Fahrt aufnimmt. Zudem Zeitpunkt wo ich abgebrochen habe war ich davon wohl noch sehr weit entfernt.

     

    Soweit ich das dann erkundigen konnte würde das wohl in der Geschichte so weitergehen, dass es langatmig ist und das physikalische Geschreibsel so weiter geht. Daherh abe ich entschieden das Buch abzubrechen.

     

    Auch an den Schreibstil konnte ich mich nur sehr schwer gewöhnen.

  12. Cover des Buches Frau Einstein (ISBN: 9783462005998)
    Marie Benedict

    Frau Einstein

    (160)
    Aktuelle Rezension von: Giselas Lesehimmel


    Meine Meinung:


    Mir  ging es wie der Autorin vor dem Schreiben dieses Romans. Vor dem Lesen  dieses Buches, wusste ich so gut wie nichts über Albert Einstein. Mileva  Maric lernte ich auch erst in dieser Geschichte kennen. Die erste Frau  von Einstein war anscheinend maßgeblich an seiner berühmten Relativitätstheorie beteiligt. Wie es dazu kam, dass ihr Name nie in   Aufsätzen und Buchveröffentlichungen erwähnt wurde, ist wirklich keine   schöne Sache. Vielmehr schmeißt sie kein gutes Licht auf den berühmten   Physiker.Milena  fand ich von Anfang an sehr sympathisch. Ihr Vater hatte sie   unterstützt. Wollte das seine gehbehinderte Tochter studiert. 1896 war   das wirklich nicht üblich, dass eine Frau beruflich erfolgreich sein   darf. Nur Albert Einstein nahm die junge Frau aus Serbien ernst.   Arbeitete gerne mit ihr zusammen. Nachdem Mileva einen schweren   Schicksalsschlag erleiden musste, hatte sie eine Idee, mit der sie einen  sehr großen Anteil an der Relativitätstheorie hatte. Anfangs fand ich Einstein wirklich klasse. Wie er mit Mileva zusammen arbeitete hat mir richtig imponiert. Was sie jedoch alles mitmachen musste, bevor sie   geheiratet haben, hat mich richtig wütend auf Einstein werden lassen.   Nachdem was ich hier gelesen habe, hatte er seine Frau maßlos   ausgenutzt. Ihre Kariere sabotiert und alle Lorbeeren für sich   eingeheimst. In schweren Situationen hatte er seine Frau stets alleine   gelassen. Ich habe mir über Google einige Infos zu den Beiden geholt.   Genaues kann man eigentlich über Mileva gar nicht schreiben. Die Infos   zu ihr sind sehr widersprüchlich. Was mit ihrer Tochter wirklich   passiert ist, weiß so genau keiner. Aber mich hat das Verhalten von   Einstein wirklich richtig böse gemacht. Da reicht es schon, wenn nur die  Hälfte der Wahrheit entspricht. Mileva hat mir, obwohl sie schon lange  nicht mehr lebt, aufrichtig leid getan. Sie konnte ihr großes Talent als  Mathematikerin nicht ausleben. Ein Zusammentreffen mit der berühmten  Physikerin und Chemikerin Madame Currie hatte ihr einst die Augen  geöffnet. Die Nobelpreisträgerin hatte Milevas Intelligenz erkannt. Sie  hatte nicht  verstanden, warum Milevas Name nirgends Erwähnung findet.  Mir wurde beim Lesen Einstein immer unsympathischer. Ich habe ihn  regelrecht gehasst. Liebesszenen mit ihm haben mich restlos überfordert.  Das wart jedoch seinem berühmten Bild, bei dem er die Zunge  herausstreckt geschuldet. Dazu noch sein mieser Charakter. Was stimmt  bei desem biografischen Roman? Was ist der Fantasie von Frau Benedict  geschuldet? Da jetzt mal eine ganz große Kritik von mir. Das Nachwort  hätte bei dieser Geschichte an den Anfang gehört. Das Nachwort war für  mich ein Schlag ins Gesicht! Ich weiß gar nicht, ob ich mich nun zu  Recht so aufgeregt habe. Ich weiß, bei einem biografischen Roman darf  ein*e Autor*in die eigene Fantasie mit einbringen. Bei Frau Einstein war  es mir entschieden zuviel.

    Fazit:


    Ich  habe diesen biografischen Roman sehr gerne gelesen. Leider hat mir das  Nachwort nachträglich die Geschichte etwas madig gemacht. Mir ist der Wahrheitsgehalt etwas zu schwammig. Schade. Da ich jedoch beste   Unterhaltung bekommen habe, reicht es noch für vier von fünf Sternen.Danke Marie Benedict


  13. Cover des Buches Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer (ISBN: 9783423143745)
    Alex Capus

    Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

    (191)
    Aktuelle Rezension von: Federfee
    Es begann langweilig, doch dann interessierte mich die Durchführung einer originellen Idee: Drei Personen, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben, hätten sich begegnen können oder sind sich ganz flüchtig begegnet.

    Da ist das Zeichentalent Emile Gilliéron, der lange Jahre ein enger Mitarbeiter Heinrich Schliemanns war und es mit der wissenschaftlichen Dokumentation archäologischer Funde nicht so genau nahm, Felix Bloch, Physiker, der in der atomaren Forschung jener Zeit (Einstein, Oppenheimer, Schrödinger) eine Rolle spielte und Laura d'Oriano, von deren Spionagetätigkeit ich nur im Klappentext las, denn in der Mitte des Buches waren wir immer noch nicht so weit.

    Und da habe ich abgebrochen, weil mich das Buch nicht auf Dauer fesseln konnte. Sicher, es ist intelligent geschrieben, man erfährt einiges über Atomphysik, über die Ausgrabungen in Griechenland und auch die Sprünge hin und her zwischen den Personen, die so gar nichts miteinander zu tun haben, haben mich nicht gestört.

    Aber es fehlte der Funke, der bei mir ein nachhaltiges Interesse hätte entzünden können. Manche Passagen werden im Zeitraffer erzählt, darunter einiges, wo ich gerne mehr erfahren hätte. Und anderes zu detailliert Geschilderte hat mich gähnen lassen und letztlich zum Abbruch dieses Romans mit biografischen Elementen geführt.
  14. Cover des Buches Kopf aus, Herz an (ISBN: 9783736304215)
    Jo Watson

    Kopf aus, Herz an

    (157)
    Aktuelle Rezension von: Hortensia13

    Lilly kann es nicht fassen. Praktisch vor dem Traualter lässt sie ihr Verlobter sitzen. Spontan entscheidet sie sich die gebuchte Hochzeitsreise nach Thailand alleine anzutreten. Dabei lernt sie Damien kennen. Unglückliche Umstände ketten sie aneinander, wobei Lilly alles andere als einen unnützen Mann an ihrer Seite braucht. Und dazu noch so einen in Schwarz gekleideten und mit Tattoos garnierten Gruftie. Doch Damien zeigt ihr eine spontane Welt, die für Lilly bisher unvorstellbar gewesen ist. Kann sie über ihren Schatten springen?

    Dieses Buch ist der erste Band der Destination-Love-Reihe der südafrikanischen Autorin Jo Watson. Ich habe mich schon lange nicht so beim Lesen amüsiert. Lilly ist gefühlt die Schwester von Bridget Jones und versprüht durch ihre Tollpatschigkeit einen herzerwärmenden Charme. Ich freue mich sehr, dass es noch einen Band über ihre Freundin Annie gibt.

    Mein Fazit: Eine herzerwärmende, wirklich amüsante Liebesgeschichte, die eine absolute Leseempfehlung verdient. 5 Sterne.

  15. Cover des Buches Geschichte machen: Roman (ISBN: 9783841204530)
    Stephen Fry

    Geschichte machen: Roman

    (180)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Das Thema ist sehr provokant - vor allem in Deutschland, wo man über so etwas eigentlich gar nicht laut reden sollte. Wäre die Welt heute wirklich besser hätte es keinen Hitler gegeben? Wäre es ohne ihn zu keinem 2. Weltkrieg gekommen? Oder war die Zeit in Deutschland einfach "reif" für den Nazionalsozialismus und es hätte sich letztendlich jeder vor die braunen Massen stellen können? Hätte es eventuell sogar noch schlimmer kommen können mit einem anderen "Führer"?
    Stephen Fry hat sich zu diesen Fragen eine Menge Gedanken gemacht, und seine Schlussvolgerung ist in meinen Augen auch sehr wahrscheinlich.
    Darüber hinaus ist es ihm gelungen dieses heikle Thema sehr humorvoll, unterhaltsam und auch sehr spannend zu verpacken.

  16. Cover des Buches The Atlas Paradox (ISBN: 9783596707652)
    Olivie Blake

    The Atlas Paradox

    (106)
    Aktuelle Rezension von: hannah_b

    Genau wie Atlas Six finde ich Atlas Paradox unglaublich spannend und konnte es kaum weglegen. Dadurch, dass der Leser Atlas' Ziel und Hintergedanken aus dem ersten Teil bereits weiß, die Hauptcharaktere aber noch nicht, ist es umso spannender, sie bei ihren Theorien, Nachforschungen und Fortschritten zu beobachten und zu hoffen, dass sie auf die gleichen Erkenntnisse wie der Leser kommen.

    Die Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Sechs steht in diesem Buch nicht so sehr im Fokus, sondern es geht vor allem um die Persönlichkeits- und Beziehungsentwicklungen aller Charaktere. Die Forschungen, die sie eigentlich ein Jahr lang durchführen sollen, fallen bei dem Großteil der Fünf unter den Tisch, weil sie sich mit ihren eigenen Theorien über die Bibliothek, einander und sich selbst befassen. Die Entwicklungen und Handlungswendungen sind sehr unvorhersehbar. Auch die romantischen Beziehungen finde ich wieder erfrischend unerwartet, manche Pairings hätte ich so nicht vorhergesehen.

    Etwas schade finde ich, dass die Beweggründe Einzelner teilweise schwer nachzuvollziehen sind, da die Gefühle trotz der ständigen POV-Wechsel nicht immer klar geäußert werden sondern vieles impliziert und von den Charakteren unterdrückt wird.

    Die wissenschaftliche Ausführungen und Theorien kommen aber natürlich auch in diesem Teil nicht zu kurz und es werden viele gesellschaftskritische und politische Themen behandelt. Besonders den Nebencharakter Belen, die die Klimakrise aus Sicht von Menschen aus Dritte-Welt-Ländern darstellt, finde ich total wichtig.

    Das Ende und wie dort hin geführt wird ist wieder total überraschend und steigert die Spannung auf den dritten Teil! Ich freue mich darauf, weiterzulesen.

  17. Cover des Buches Gedanken (ISBN: 9783518270202)
  18. Cover des Buches Timeline (ISBN: 9783641128036)
    Michael Crichton

    Timeline

    (367)
    Aktuelle Rezension von: RebekkaMoser

    Einer meiner alltime favorites in Sachen Science Fiction. Tolle Idee, spannende Unsetzung und gute Figuren. Schade, dass es so wenig solche Science Fiction gibt. 

  19. Cover des Buches Mahlers Zeit (ISBN: 9783518743454)
    Daniel Kehlmann

    Mahlers Zeit

    (66)
    Aktuelle Rezension von: Stryke83
    Setting
    Kehlmann's Protagonist David Mahler, als Kind hochbegabt, ist promovierter Physiker geworden. Während eines verschachtelten Traumes offenbart sich ihm, dass es mithilfe physikalischer Formeln möglich sein muss, die Richtung der Zeit (als einziger nicht-zyklische Komponente im Universum) zu verändern.
    Kehlmann stellt uns David als den typischen Physik-Nerd vor; sein bester Freund Marcel und Freundin Katja (sowie in Rückblicken seine Mutter) bilden sein privates Umfeld, sehen in ihm aber auch den etwas verschrobenen Wissenschaftler, von dem außer dieser nicht viel erwartet wird; Mutter: "Nehmen wir es hin. Du wirst dick bleiben. Für immer"). Bei seiner überwältigenden Entdeckung braucht David eine Weile, sie zu durchdringen, wenngleich sich ihm die Formeln bereits offenbahrt haben.
    Problem
    Diese Übermacht, die seine Entdeckung mit sich bringen würde, lässt David beim Verkünden seiner Idee (Professor, Marcel, Katja) stolpern, er driftet ab und kann seine Entdeckung niemandem glaubhaft verkaufen. Nur sein Idol, Nobelpreisträger Valentinov, wird ihn und die Komplexität seiner Enthüllung nachvollziehen können. Nur scheint dieser auf mysteriöse Art und Weise unerreichbar für David.
    Dazu manifestiert sich an verschiedenen Stellen immer wieder das Resultat seiner Entdeckung (Zeitsprünge/Traum/Wirklichkeit?!). DARF er dieses Naturgesetz durch seine Entdeckung überhaupt zerpflücken? Oder bildet er sich das ganze nur ein? Die Wissenschaftsgemeinde und sein Umfeld scheint eher letzteres zu glauben. Aber eine solche Entdeckung darf doch wohl nicht unpubliziert bleiben...
    Mein Fazit
    Die Geschichte zeichnet das Spannungsfeld zwischen Glauben/Spekulation und Wissen (in diesem Fall belegbar mit unumstößlichen Formeln, die sich David ins Gehirn gebrannt haben) sowie David's Paranoia durch Kehlmann's sprachliches Geschick wunderbar nach. Sie ist knackig, nicht zu lang, nicht zuuu verworren und bodenlos, sondern bleibt bis zum Schluss auch ein bisschen Science-Thriller, obwohl das Thema "Realität vs Fiktion" aus einer philosophischen Perspektive im Zentrum steht. Sehr gelungen!
    Auch das Thema "Freundschaft" (David - Marcel) wird von Kehlmann in meheren Anekdoten beleuchtet und zieht sich bis zum aufregenden Ende der Geschichte!
    4 Sterne! Ich werde es noch mal lesen (auch, weil es so schön kurz ist).
  20. Cover des Buches Solar (ISBN: 9783257241747)
    Ian McEwan

    Solar

    (145)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Vor etlichen Jahren hat Michael Beard den Nobelpreis für Physik erhalten. Danach hat er beruflich nicht viele Neuerungen entwickelt, vielmehr hat er sich seinen Ehen und Affären gewidmet, die schließlich immer wieder in die Brüche gegangen sind. Doch nun ist seine Frau, die eine Affäre hat, mit einem Bauarbeiter. Es ist nicht zu fassen. Michael Beard kann es nicht begreifen, dass er seine eigene Medizin zu schmecken bekommt. Dennoch unternimmt er eine Reise zum Nordpol, die ganz anders verläuft als erwartet. Aus seine Heimkehr verläuft völlig anders als gedacht. Als Nobelpreisträger verfügt Beard über so etwas wie Intelligenz, was ihm dabei hilft aus einer verfahrenen Situation das Beste herauszuholen.


    Einen Nobelpreisträger würde man sich schon nobler vorstellen. Beard kommt mit vielem durch. Sowohl privat als auch beruflich. Dabei ist er eher klein, korpulent und weder gutem Essen noch einem Glas Alkohol abgeneigt. Sein Selbstbewusstsein ist dermaßen grenzenlos, dass ihn das eher noch beflügelt. Erst Patrice, seine fünfte Frau, zahlt es ihm mit gleicher Münze heim. Jetzt sieht er mal, dass es nicht so witzig ist, betrogen zu werden. Zu einer Läuterung führt das allerdings nicht. Eher überlegt sich Beard, wie er Patrice so manipulieren kann, dass die Ehe zumindest so lange hält, bis er sie beenden kann. 


    Michael Beard ist schon ein widerlicher Typ, manipulativ, selbstgerecht, großkotzig und wer weiß, was noch. Trotzdem muss man beim Lesen dieses Romans häufiger schmunzeln, weil er mit seiner Art mit einigen Dingen durchkommt, die eigentlich nicht sein können. Und er findet immer wieder Frauen, was einen allerdings etwas an den Frauen zweifeln lässt, denn er lügt nichtmal so übermäßig. Oder vielleicht ist es gerade das, sie meinen, wegen ihnen würde er sich ändern. Beard jedoch bleibt sich treu, möglicherweise mit seiner selbstherrlichen Art irgendwann auch das eine Mal zu viel. Nur eine Person liebt ihn selbstlos, doch retten kann sie ihn gewiss nicht. Möglicherweise fällt ihm schließlich doch alles vor die Füße, was er sich erschlichen hat.


    Ein Roman über die Frechheit und Dreistigkeit, mit der einige Menschen bei vielem durchkommen, bis sie eben den Bogen überspannt haben. 

  21. Cover des Buches Flashforward (ISBN: 9788499084053)
    Robert J. Sawyer

    Flashforward

    (9)
    Aktuelle Rezension von: J-A-Y
    Es war anders als erwartet, dennoch sehr interessant zu lesen. Ich habe natürlich zuerst die Serie gesehen, genauer gesagt sogar zwei Mal. Nachdem ich die Serie zum zweiten Mal beendet hatte, wollte ich unbedingt das Buch lesen, da das Ende der Serie natürlich nicht zufriedenstellend ist, da die Serie nach der ersten Staffel abgesetzt wurde. Was ich allerdings vorher nicht wusste, war, dass die Serie sich nur ganz wenig am Buch orientiert, eigentlich ist es nur eher die Idee des Flashforwards und der Name von Lloyd Simcoe. Alle anderen Personen der Serie kommen im Buch nicht vor, genauso andersherum. Ich will hier aber nicht allzu viel verraten; wer die Serie gesehen hat, sollte sich auch das Buch mal etwas genauer ansehen, es lohnt sich auf jeden Fall.
  22. Cover des Buches Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman! (ISBN: 9783492251556)
    Richard P Feynman

    Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman!

    (44)
    Aktuelle Rezension von: Dornroeschen
    Dieses Buch handelt von Feynman als Menschen und ist eine Zusammensetzung aus Anekdoten und Erlebnissen seines Lebens. Keinerlei Physikwissen wird benötigt, stattdessen liefert dieses Buch einen Einblick hinter die Kulissen seines Lebens. Auch wenn man manchmal nicht sicher ist wieviel nun wirklich erlebt und wieviel übertrieben ist. Feynman erscheint manchmal arrogant in seinen Schilderungen was er alles Zustande bringt (Musiker, Künstler, Safeknacker, ..) und welche Fähigkeiten er besitzt, aber diese Eigenschaft wohnt ja fast allen Physikern inne. Auf jeden Fall ein gutes Buch, was sich leicht lesen lässt und voller Humor ist, welcher einem an vielen Stellen des Buches zum lautem Auflachen hinreissen lässt.
  23. Cover des Buches Verdächtige Geliebte (ISBN: 9783492303552)
    Keigo Higashino

    Verdächtige Geliebte

    (121)
    Aktuelle Rezension von: Mary2

    Yasuko hat ihren gewalttätigen Ex-Ehemann getötet. Zur Beseitigung der Leiche und für ein Alibi erhält sie Hilfe von ihrem unauffälligen, hochintelligentem Nachbarn Ishigami. Dass dieser in Yasuko verliebt ist, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

    Ishigami erstellt ein perfektes Alibi für Yasuko und ihre Tochter. Seinen Meister findet er jedoch in Dr. Yukawa, der den polizeilichen Ermittler unterstützt und der hinter diesem Todesfall mehr wittert. Ishigami und Yukawa treten in einen  intelligenten Wettstreit.

    Für europäische Leser ist dieser japanische Kriminalroman recht ungewöhnlich. Weder ist das Tempo sonderlich hoch noch werden extrem blutige Szenen beschrieben. Im Vordergrund steht die ausgeklügelte Komposition der zwei Gegenspieler Ishigami und Yukawa, die sich wie in einem Schachspiel miteinander messen.

    Am Ende verblüfft dennoch eine nicht geahnte Auflösung.

    Große Erzählkunst und wertvolle Einblicke in die japanische Krimi-Literatur!

  24. Cover des Buches Ehepaare, Sonderausg. (ISBN: 9783499138409)
    John Updike

    Ehepaare, Sonderausg.

    (59)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel

    Genau 50 Jahre nach der Erstveröffentlichung in deutscher Sprache habe ich den Roman Ehepaare von John Updike gelesen. Und er hat nichts an seiner Aktualität bei den politischen Randbemerkungen verloren. Spielt sich die Geschichte doch im Zeitraum 1962 bis 1964 ab. Gerade die historischen Hinweise bringen Vergessenes wieder ans Licht. Die Hauptakteure sind immer noch die selben, es kämpfen die gleichen Gruppen mit denselben Mitteln: Mönche verbrennen sich, um auf Unrecht aufmerksam zu machen, Demonstrationen, der Kampf ums Erdöl, Machtmissbrauch in Staatsämtern, die Umweltverschmutzung, schon damals ein Thema.

    Im Mittelpunkt stehen zehn Ehepaare aus Massachusetts, genauer gesagt im fiktiven Ort Tarbox am Meer. Eine Kleinstadt, die immer mehr wachsen will und doch als Rückzugsort gilt. Angeödet von der älteren Generation finden sich diese Ehepaare mehr oder weniger zusammen, um Partys zu feiern, Tennis- und Gesellschaftsspiele zu spielen, gemeinsam in Urlaub zu fahren und die Kinder um sich zu scharen. Sofern man welche hat oder gerade welche bekommt. Es ist eine Mittelschicht, die sich da gefunden hat, die das aufstrebende Amerika von Updike widerspiegeln soll.


    Dabei ist es ein, für die damalige Zeit, erotischer Roman, der sicher viel Aufmerksamkeit gebracht hat, wie man den Interneteinträgen entnehmen kann. Zwei der Ehepaare brauchen keines der heutigen Swingerclubs, sie zeigen deutlich, es geht auch ohne. Dabei bleiben allerdings trotzdem alle irgendwie auf der Strecke, wie auch bei den anderen Ehebrüchen, die vom Autor aufgezeigt werden. Piet Hannema, ein Bauunternehmer, liebt alle Frauen auf ihre Art, findet bei jeder etwas außergewöhnlich schönes und kommt so in vielen Betten herum. Alle Persönlichkeiten haben ihre Macken, keiner kommt ausschließlich positiv davon, Jeder und Jede hat Leichen im Keller. Der Alkohol fließt in Strömen, die Kinder laufen eher nebenbei mit.


    Problematisch wird es, als Piet die schöne Foxy, Ehefrau von Ken, schwängert. Und das kurz nach der Geburt ihres ersten Kindes. Der Zahnarzt soll seine Kontakte spielen lassen, das Kind ist unerwünscht. Die Folgen, die sich daraus ergeben, wirken sich auf den gesamten Freundeskreis aus. Denn Foxy ist ja nicht die einzige der Ehefrauen, die Piet zum Ehebruch verführt hat.


    Auch noch erwähnenswert sind die wunderbar beschriebenen Wetterbedingungen in Tarbox. Ich meine das Meer riechen zu können, die Gischt zu spüren, die raue See im Winter, die Abkühlung im Sommer. Die Hinweise auf Sturmfenster lassen einen erahnen, welche Kapriolen die Bewohner zu erwarten haben, selbst der Schnee fehlt nicht. Ich meine das Knirschen unter meinen Schuhsohlen zu spüren und die klirrende Kälte auf meinen Wangen.

    Ein Gesellschaftsroman, der sich immer noch lohnt beachtet zu werden, wenn man mal einen Klassiker in die Hand nehmen will. Mehr über das Buch beziehungsweise den Autor findet sich zum Beispiel unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Ehepaare oder https://de.wikipedia.org/wiki/John_Updike

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