Bücher mit dem Tag "pianist"
79 Bücher
- Carlos Ruiz Zafón
Der Schatten des Windes
(5.801)Aktuelle Rezension von: SonjaMarschkeDie Geschichte von Daniel Sempere, dem Friedhof der vergessenen Bücher und Julian Carax ist ohne Zweifel ganz große Kunst. Dieses Buch liest sich einfach so weg. Die Geschichte tänzelt auf der Grenze zwischen Fantasy und Belletristik. Und je länger man dieses Buch liest, desto mehr will man wissen, wie alles zusammenhängt. Und wie Zafon das alles aufgezogen und aufgelöst hat, ist schon ganz ganz große Kunst.
- Gabriel García Márquez
Die Liebe in den Zeiten der Cholera
(492)Aktuelle Rezension von: tb29Die Geschichte wird aus der Perspektive der drei Protagonisten erzählt und dabei schafft es García Márquez, meiner Meinung nach sehr gut, die unterschiedlichen Charaktere voneinander abzugrenzen und ihre verschiedenen Herkünfte und Sichtweisen zu beschreiben. Sehr schön, wie der Autor die Szenerie um den Jahundertwechsel beschreibt und dabei poliitsche, kulturelle und technologische Entwicklungen einfängt.
Während mich insbesondere die Passagen rund um Dr. Juvenal Urbino amüsiert haben, konnte ich mich leider nie wirklich mit Florentino Ariza identifizieren, was mir vor allem zu Beginn das Lesen erschwert hat. Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, dass dieser Klassiker keine reine Romanze beinhaltet und im Verlauf des Buches gelang es mir, mich mehr mit der Geschichte Arizas abzufinden und seine Rolle zu aktzeptieren, sogar stellenweise dem nächsten Tiefpunkt entgegenzufiebern. Letztendlich verstehe ich nicht, wieso sich Fermina Daza am Ende noch auf ihn einlässt.
Für mich ein Buch, dass ich auf meiner Klassiker-Liste abhaken kann, ohne dabei besonders positive oder negative Gefühle zu behalten.
- Richard Powers
Der Klang der Zeit
(198)Aktuelle Rezension von: AerisRichard Powers Gesellschafts-, Entwicklungs- und Bildungsroman zieht den gewillten Leser schnell in seinen Bann des Schönen sowie Abscheulichen und des Grässlichen zugleich. Was mich am meisten beeindruckt hat ist, wie Powers es schafft die Musik in den Ohren des Lesers zum Klingen zu bringen. Über viele Absätze schildert er die Auftritte des jungen Jonah, und das, was sein Gesang bei den Zuhörern auslöst. Aber auch die Rassenunruhen. Mal sind die Straßenkämpfe der 1960er Jahre wie eine komplizierte Klaviersonate, mal wie eine dramatische Sinfonie. "Der Klang der Zeit" ist ein ungewöhnliches Buch. Es handelt von der Suche nach Identität, einer Liebe, die nicht sein darf und zementierten gesellschaftlichen Gegensätzen. Die einzigartige Hommage an die Musik ist dabei die kunstvoll verwobene zentrale Metapher in diesem großen zeitgeschichtlichen Epos.
Das Buch ist für den ein oder anderen vielleicht nicht leicht zu lesen, nicht leicht zu verstehen und nicht leicht zu verdauen - nur wenige Leser wollen über 700 Seiten Mehrdeutigkeit, Vielfalt und Tiefgang durchleben. Wenn man sich aber auf intensive Abhandlungen musikalischer Fachausdrücke, kombiniert mit physikalischen Betrachtungsweisen der Einsteinschen Relativitätstheorie auf engst bedruckten Seiten einlassen möchte, wird es für den gewillten Leser zu einer Verzauberung des Klanges in der Zeit. Dann wird dieses Buch zum Erlebnis - ja ich möchte fast sagen, es erzeugt ein eigenes inneres Tremolo.
Wer nichts von Musik versteht, wird vieles erfahren. Wer etwas davon versteht, auch.
Ein Buch, das j e d e gelesene Sekunde lohnt. - Hanns-Josef Ortheil
Die Erfindung des Lebens
(148)Aktuelle Rezension von: mabo63Autobiografischer Text des Autors der vor allem seine schwierigen Jugendjahre in Köln und seine Zeit in Rom beschreibt.
Seine Eltern verloren in den Kriegsjahren und in der Nachkriegszeit vier Söhne und in folge dessen verstummte seine Mutter zunehmends. Josef, das fünftes Kind wuchs von Beginn in enger, beinahe symbiotischer Beziehung Seite an Seite mit seiner Mutter auf und mit 3 Jahren nahm eine Sprechblockade von ihm Besitz bis er vollends verstummte.
Der schwierige Weg durch die Schule, das Musikstudium in Rom mit dem jähen Abbruch, die darauf folgende Heimkehr zu den Eltern und ein Neubeginn als Schriftsteller sind die weiteren Stationen in diesem zwar unterhaltsamen aber zuweilen doch mit etwas zuviel Puderzucker bestreutem Text.
- Martin Suter
Der Teufel von Mailand
(357)Aktuelle Rezension von: beccarisDie Geschichte beginnt wirklich ausserordentlich spannend, verflacht aber dann zunehmend. Auch bei mir ist ein wenig der Eindruck entstanden, dass der Autor ab Mitte des Buches selber genug bekommen hat von der Geschichte und dann den Faden verlor. Die Idee mit der Sinnestäuschung erinnert stark an "Die dunkle Seite des Mondes", doch gerät das Thema immer mehr in den Hintergrund und die Konstruktion der Geschichte verliert an Attraktivität.
- François Lelord
Im Durcheinanderland der Liebe
(103)Aktuelle Rezension von: CalipsoEin sehr schönes leichtes Buch welches man bis zum Ende nicht an die Seite legen möchte. Es betrachtet die Liebe von einer anderen Warte und an der einen oder anderen Stelle findet man sich wieder. Mal ist es zum schmunzeln und mal zum nachdenken.
- Nalini Singh
Rock Kiss - Bis der letzte Takt verklingt
(91)Aktuelle Rezension von: sarah_booksanddreamsIm vierten und letzten Band der ROCK KISS Reihe heißt es nicht nur Abschied nehmen,
es gibt auch einen Neuanfang.
Es ist die Geschichte von Abe und Sarah,
eine Second-Chance-Lovestory.
Trotz seines Erfolgs mit Schoolboy Choir,
folgte Abes Leben lange Zeit einer Abwärtsspirale.
Zwei wirklich tragische Verluste, der darauffolgende Absturz in die Drogen- und Alkoholsucht, die Scheidung von seiner Frau und sein Beinah-Ableben als Folge seiner Suchterkrankung.
Mit Hilfe seiner Freunde findet Abe zurück ins Leben.
Doch das Entscheidende fehlt: seine Frau Sarah.
Bereits in der Ehe mit Abe musste Sarah einige Rückschläge verkraften,
doch auch danach hat das Leben es privat nicht so gut mit ihr gemeint.
Erst kürzlich hat das Schicksal ihr einen herben Schlag ins Gesicht verpasst.
Und dann stand Abe wieder vor ihr,
wie ein Ritter in strahlender Rüstung …
Sarah und Abe sind mir beide während des Lesens viel sympathischer geworden, als zuvor.
Ich verstand Abe und seine Entscheidungen, wenn sie auch falsch waren, viel besser.
Währenddessen Sarah nicht mehr die ist, die einfach aufgab, und sich berechnend mit Abes Geld ein neues Leben aufbaute, sondern sich selbst beschützte.
Während des Lesens hatte ich die ganze Zeit dieses Zitat von Oscar Wilde im Kopf:
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.".
Es ist ein bisschen, so wie auf Wolke 7 und mit einer rosaroten Brille auf der Nase.
Alles ist sehr hoffnungsvoll, zuversichtlich und verläuft alles in allem sehr positiv.
Das Drama beschränkt sich vor allem auf die Vergangenheit,
die jedoch immer wieder in verschiedenen Situationen thematisiert wird.
Mein Fazit:
Insgesamt ein schönes Ende, etwas fürs Herz und für alle Happy-End-Liebhaber.
4 Sterne
- Stefan Moster
Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels
(26)Aktuelle Rezension von: EvaMinnaMan nehme ein Kreuzfahrtschiff, platziere eine Mutter und ihren entfremdeten, erwachsenen Sohn darauf, verpasse ihnen den Beruf einer Bordpsychologin und eines Barpianisten, lasse ihre Wege ganz zufällig kreuzen, streue eine Prise DDR Geschichte darüber und würze das ganze mit einem Schuss klassischer Musik, und schon hat man einen wirklich anspruchsvollen und unterhaltsamen Roman in Händen. Ich kann Stefan Moster zu dieser wunderbar erzählten Geschichte nur gratulieren!
- Tanya Stewner
Das Lied der Träumerin
(187)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderAngelia und ihr Vater sind Freunde und träumen den gleichen Traum. Den der Musik! Ihr Vater wollte einst ein bekannter Pianist werden und Angelia will Sängerin werden. Nach dem Tod ihres Vaters überwirft sie sich mit ihrer Mutter und macht sich auf nach London. Ihr Vater kam aus England und Angelia war noch nie dort. Sie findet bei zwei ungleichen Brüdern im Haus ein Zimmer und beginnt von neuem. Sie schreibt Lieder und findet bald einen Job in einer Pianobar. Als sie an der Wand ein Foto ihres Vaters entdeckt, beginnt eine Reise in die Vergangenheit. Das ist aber noch nicht genug, denn mit Josh versteht sie sich prima und hat viel Spaß mit ihm in der WG, aber Jeremy zieht sie irgendwie an, obwohl er forsch und abweisend und auch gemein ist. Stück für Stück entdeckt Angelia die Geschichte ihres Vaters und Stück für Stück entdeckt sie auch die Wahrheit hinter der Fassade der Brüder. Es beginnt eine turbulente, spannende, traurige, fröhliche und vor allem alles verändernde Zeit. Angelia muss sich wirklich entscheiden, wo sie hin will.
Eine tolle Geschichte mit wunderbaren und schönen Ansätzen. Manche Details hätten noch vertieft werden können, aber insgesamt ist ein sehr gelungenes Buch für junge Erwachsene und alle Träumer.
- Alain Claude Sulzer
Aus den Fugen
(50)Aktuelle Rezension von: UteSeiberthEs geht hier um den fiktiven Starpianisten Marek Olsberg,der in der Berliner Philharmonie auftritt und begeistert gefeiert wird. Dieser Roman wird aus den verschiedenen Perspektiven erzählt,mal von Freunden und Bekannten, mal von seinem Agenten.Es sind viele kurze Impressionen,die sich recht gut lesen.Am letzten Abend kommt es aber zu einem Eklat,denn M ark Olsberg steht kurz vor dem Ende des Konzertes auf und sagt "das war's dann" und geht und kommt nicht wieder. Das einzige was mich etwas gestört hat sind die Art und Weise,wie Sulzer immer wieder Fakten und Erlebnisse doppelt anführt und leicht abgewandelt wiederholt.
Das passierte mir leider zu oft! - SUSAN MALLERY
Frisch verliebt (The Bakery Sisters 1)
(110)Aktuelle Rezension von: peedeeThe Bakery Sisters, Band 1: Als erfolgreiche Konzertpianistin kennt sich Claire Keyes überhaupt nicht mit den profanen Alltagsdingen wie Wäsche waschen oder kochen aus. Doch als sich ihre Zwillingsschwester Nicole einer Operation unterziehen muss, wird sie von ihrer Schwester Jesse gerufen – Claire soll sich um die Familienbäckerei und um Nicole kümmern. Obwohl zwischen den Schwestern jahrelang Funkstille herrschte, will Claire unbedingt helfen. Sie würde sich zudem gerne einmal verlieben und ein „normaleres“ Leben führen – was immer sie sich auch darunter vorstellt…
Erster Eindruck: Auf dem Cover meiner Ausgabe von 2009 ist ein Cupcake mit einem roten Herzen auf einem pinkfarbenen Hintergrund abgebildet – sehr auffällig, passt.
Als Leserin wird man mitten in das Leben der zerstrittenen Schwestern geworfen, die man nach und nach kennenlernt. Die Karriere von Claire hat sehr früh begonnen und die Familie dadurch entzweit – so zumindest die Sicht von Nicole. Nicole ist wütend auf Claire, wütend auf die jüngere Schwester Jesse, und auch noch wütend auf ihren Mann, der sie betrogen hat. Wyatt, ihr Schwager und zugleich bester Freund, steht ihr stets zur Seite. Claire hat viele Jahre versucht, Kontakt mit den Schwestern aufzunehmen, wurde aber immer abgeblockt. Es sind viel Schmerz und Vorurteile vorhanden; die Probleme wurden nie richtig besprochen und ausdiskutiert.
Claire hat Probleme: sie kämpft mit Panikattacken und weiss nicht, ob sie künftig noch auftreten kann. Die Reise nach Seattle kommt ihr gerade recht, um sich anderen Dingen widmen zu können. Der Empfang bei Nicoles Zuhause ist alles andere als freundlich, denn Wyatt will ihr partout nicht verraten, in welchem Krankenhaus sie ist. Er hat von Nicole so viel Negatives über Claire gehört, dass er keine gute Meinung von ihr hat. Wyatt hat eine achtjährige Tochter, Amy, die gehörlos ist. Er liebt sie über alles und aufgrund der schlechten Erfahrung in puncto Beziehung will er auch keine mehr eingehen. Okay…
Es ist ein Auf und Ab der Gefühle bei den Schwestern. Eins muss man Claire lassen: sie lässt sich nicht so schnell unterkriegen, obwohl sie immer wieder zurückgewiesen wird. Mir haben die Protagonisten sehr gut gefallen und ich konnte ihre jeweilige Situation gut nachvollziehen.
Familie, Freundschaft, Liebe, Karriere, Gehörlosigkeit, Verletzungen, Vorurteile – dies sind einige der behandelten Stichworte. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und das Ende war im Nu erreicht. Nun habe ich noch zwei weitere Bände der Reihe vor mir – ich freue mich. - Yali Sobol
Die Hände des Pianisten
(6)Aktuelle Rezension von: Schlesinger_jrIn einer nicht fernen Zukunft: Israel wurde nach einem verlustreichen Krieg aus Gründen der nationalen Sicherheit zum Polizeistaat. Sobol beschreibt mit exzellenter psychologischer Vorstellungskraft, wie unbedarfte Bürger in die Mühlen des Sicherheitsapparats kommen. Kein Hollywood-Ende, aber große Literatur.
- Natasha Korsakova
Römisches Finale
(25)Aktuelle Rezension von: JeyspressoAuch den zweiten Band von Natasha Korsakovas Di-Bernardo-Reihe habe ich nun zum dritten Mal gelesen und dabei erneut viel Lesevergnügen gehabt. Mit Di Bernardo ist es ein wenig wie nach Hause kommen: Man liest die erste Seite und ist direkt wieder in seiner Welt angekommen. Eine Welt, die trotz völliger Hingabe zum Beruf nicht vergessen lässt, dass es auch noch ein Familienleben gibt. Was meiner Ansicht nach zu häufig in Krimis vernachlässigt wird (dass Ermittler*innen zum Beispiel auch mal zur Toilette, essen oder schlafen müssen), wird hier auf geschickte Art und Weise in den Roman integriert: Di Bernardos Sohn Alberto ist mittlerweile bei seinem Vater eingezogen und während dieser zwar nach wie vor seine Beziehungsprobleme pflegt, ist doch die väterliche Zuneigung zu seinem Sohn (der selbst langsam die Frauenwelt entdeckt) immer präsent. Der höchst sympathische Ispettore Del Pino, der einem in diesem Buch noch mehr ans Herz wächst, sorgt darüber hinaus dafür, dass auch die Nahrungsaufnahme niemals zu kurz kommt.
Dadurch ergeben sich nicht nur spannende und vor allem humorvolle zwischenmenschliche Momente zwischen Di Bernardo und seinem Kollegen – sie geben der Autorin auch die Möglichkeit, die zahlreichen gastronomischen Angebote Roms (erneut) in die Geschichte einzuflechten und so dem Ganzen sein gewisses italienische Flair zu verleihen. Es lohnt sich immer, die tatsächlich existierenden erwähnten Cafés, Restaurants (und allgemein die Stadtteile und erwähnten Monumente etc.) zu googlen, um ein tieferes Gefühl dafür zu bekommen, wo die Figuren sich gerade aufhalten.
Ebenso lohnt es sich wie immer, die im Buch erwähnten musikalischen Stücke parallel zur Lektüre anzuhören. Lag im ersten Teil noch ein überwiegender Fokus auf Violin-Werken, spielt hier Rachmaninows zweites Pianokonzert eine tragende Rolle, das man mit seinen knapp vierzig Minuten Aufführungszeit auch gut während des Lesens komplett laufen lassen kann. Inhaltlich dreht sich schließlich alles – zunächst – um die Ermordung des Pianisten Emile Gallois. Bereits nach kurzer Zeit befinden sich Di Bernardo und seine Kolleg*innen jedoch in einem dichten Netz aus Intrigen, Beziehungsdramen und offensichtlich nicht aufgearbeiteten Kindheitstraumata. Wie bereits im ersten Band bildet auch hier eine Zeitschiene der Vergangenheit eine weitere Erzählebene, die die italienische Mafia behandelt. Bis zum Schluss wird jedoch offengelassen, was es damit auf sich hat. Man könnte sich darüber streiten, ob diese Inhaltsebene mit ihrem eigentlichen „Protagonisten“ zu spät eingeführt wird – ich persönlich finde die vielen Umwege vorher allerdings sympathisch, weil sie die Ermittlung auf gewisse Weise menschlich machen.Überhaupt wird auch in diesem Buch wieder die Stärke Natasha Korsakovas offensichtlich, Figuren sehr real und zutiefst liebenswert werden zu lassen – bis auf Di Bernardos ewige Problembeziehung Giorgia. Ich bin gespannt, ob es im nächsten Teil noch dazu kommen wird, dass man sich tatsächlich wünscht, es möge doch endlich wieder klappen zwischen den beiden...
Im direkten Vergleich würde ich sagen, dass es der Autorin mit diesem Teil gelungen ist, die Narration sogar noch dichter, humorvoller und spannender zu machen. Klischees der Musikwelt werden mit einem Augenzwinkern aufgegriffen, die Figuren sind jedoch wunderbar vielfältig und im zeitgenössischen Sinne divers. Ich kann es kaum erwarten, den dritten Teil der Reihe zu lesen – und zwar nicht zum dritten, sondern zum allerersten Mal.
- Alfred Brendel
A bis Z eines Pianisten
(5)Aktuelle Rezension von: ChaosQueen13Alfred Brendels Buch "A bis Z eines Pianisten" ist mit sehr viel Humor geschrieben. Mit 81 musikalischen Stichworten führt Alfred Brendel leicht ironisch im Telegrammstil durch sein Werk. Ein Lesegenuss für Klavierliebende. - Marion Zimmer Bradley
Magier der Nacht
(31)Aktuelle Rezension von: YvetteHEigentlich bin ich ein Fan von Marion Zimmer Bradley, aber dieses Buch hat mich echt enttäuscht.
Ganz ehrlich, dieses Buch hat 640 Seiten und interessant wird es erst auf den letzten 50 Seiten. Für eine Abhandlung der Geschichte Amerikas brauche ich keine Roman, da guck ich ins Geschichtsbuch.
Leider kann ich dieses Buch nicht weiterempfehlen.
1 Stern für die letzten 50 Seiten. - André Aciman
Find Me Finde mich
(39)Aktuelle Rezension von: Monika_Brigitte„Deshalb denke ich das jedes Leben dazu verdammt ist, unvollendet zu bleiben. Das ist die traurige Wahrheit, und wir alle müssen damit leben. Wir kommen ans Ende und sind beileibe noch nicht fertig mit dem Leben, noch lange nicht! Manche Projekte haben wir gerade erst begonnen, anderes ist noch unbewältigt, hängt allenthalben in der Luft. Leben heißt, mit einem Bedauern im Hals zu sterben. Wie der französische Dichter sagte, Le temps d’apprendre à vivre il est déjà trop tard, kaum lernen wir, das Leben zu leben, ist es schon zu spät.“ S. 238
Wer sich ähnliche Textpassagen wie eingangs wünscht, wird nicht enttäuscht werden. Der Roman sprüht vor Lebensweisheiten, die schon ins Kitschige übergreifen.
Ich empfehle, nicht auf den Klappentext zu schauen und unvoreingenommen in den Roman hineinzulesen. Durch den Film Call me by your Name bin ich auf diese „Fortsetzung“ gestoßen. Auf den letzten fünfzehn Seiten treffen die beiden Protagonisten auch wieder aufeinander. Davor geht es vor allem um den Vater von Elio und dessen aufkommende Liebe zu einer viel jüngeren Frau. Aciman enttabuisiert diese Liebeskonstellation, das möchte ich positiv hervorheben. Jedoch wurde ich nicht warm mit der weiblichen Hauptfigur Miranda. In einer Szene auf Seite 112 verlangt sie von ihrem Geliebt, sie ins Gesicht zu schlagen. Den Sinn dieser Szene habe ich nicht ganz durchdrungen. Dann war da noch eine Szene mit Ihrem Bruder, die mich leicht verstörte. Kurz um, da steckt Diskussionspotential drin, besonders unter dem Aspekt des Vaterkomplexes.
Mir gefiel die Auserzählung der Liebesgeschichte rund um Elio und Oliver. Die philosophischen Sprüche waren mein Highlight. Vielleicht lese ich im Anschluss noch die Romanvorlage zum Film mit Timothée Chalamet und Armie Hammer. Kann jemand diese empfehlen?
Fazit
Find me von Andrè Aciman ist ein gefühlvoller Roman über die Liebe, das Leben und zweite Chancen.
FIND ME| André Aciman| aus dem amerikanischen Englisch von Thomas Brovot| dtv | 2020| 295 Seiten| 22,00€
- Claudia Toman
Hexendreimaldrei
(181)Aktuelle Rezension von: LichtEngelHabe die Bücher "Hexendreimaldrei" und "Jagdzeit" vor einigen Jahren gelesen. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich weiß noch, das mir beide Bücher nicht sonderlich gefallen haben. Es war mir alles zu oberflächlich, es fehlte mir die Tiefe, der Spirit der mich gefangen nimmt. Das weiß ich noch. Den dritten Teil habe ich mir dann auch nicht mehr gekauft. Zu viel Lovestory, zu wenig Hexerei, ich hatte etwas anderes erwartet.
- Charlotte Kerner
Blueprint Blaupause
(299)Aktuelle Rezension von: mariameerhaba»Ich habe nie darum gebeten, geboren zu werden!« Eine Aussage, die sicherlich ein Teenager einmal bei einem Streit mit den Eltern gesagt hat. Aber dieser Teenager hier hat einen Grund bekommen, an dem er sich klammert und dann jammert und jammert, bis mir beim Lesen die Ohren zu bluten angefangen haben.
Die Erzählerin ist ein quengelndes Mädchen, die es bereut, geboren geworden zu sein. Klar, sie ist ein Produkt einer Klonforschung, was einen gewissen Nachteil hat, aber sie lebt in einem reichen Haushalt mit viel Geld, genug zu Essen und einem eigenen Zimmer. Viele Menschen haben dieses Glück nicht, denn trotz allem hat sie eine Kindheit gehabt. Dass macht sie in meinen Augen zu einer arroganten Göre, die ein klitzekleines Problem aufbauscht, während auf der anderen Seite der Welt kleine Kinder bombardiert werden. Als würde sich die Welt nur um diese blöde Erzählerin drehen.
Und dabei übertreibt sie maßlos und buhlt um Mitleid. Würde die Autorin das richtig angehen, würde ich vielleicht dem nachgeben, aber ihr Stil ist flach. Keine Liebe zur Sprach, keine Leidenschaft, und die Mutter wird als ein Übel beschrieben, die das Leben eines kleinen Mädchens ruiniert hat, weil sie ihre Mama war. Es ist eine endlose Jammergeschichte, die schnell ermüdet, bis man das Buch zuschlägt und keine einzige Zeile mehr weiterlesen möchte.
- Hanns-Josef Ortheil
Das Verlangen nach Liebe
(36)Aktuelle Rezension von: ClariGlück in der Liebe und im Beruf.... Wer Hanns-Josef Ortheil kennt, der weiß, dass seine Schilderungen immer von hoher Reflexionsfähigkeit erfüllt sind. Hier erzählt er die Geschichte von Johannes und Judith in einer nachdenklichen, erinnerungsträchtigen Weise. Beide waren einst als Studenten verliebt und eng verbunden. Heute sind sie berühmt und erfolgreich. Johannes ist Pianist und angesehener Schubertinterpret, Judith ist Kunstprofessorin. Beide führt der Weg zur gleichen Zeit nach Zürich. Hier begegnen sich die beiden zum ersten Mal nach 18 langen Jahren wieder. Hanns-Josef Ortheil gestaltet das Wiedersehen der beiden in zarte und vorsichtige Worte. Johannes übernimmt den scheuen und zurückhaltenden Part, während Judith erfolgreich und zielsicher Verabredungen mit ihm angeht. Der Beginn der Geschichte steht ganz im Zeichen melancholischer Erinnerungen von Johannes. Er sinnt auf alt bekannten Wegen seinen Gedanken nach. Nur mühsam will die Geschichte in Gang kommen, und man wartet sehnsüchtig, dass endlich etwas passiert. Schließlich nähert er sich seiner einstigen Geliebten, und wie eine neue Liebesgeschichte ereilt die beiden die Neugierde und Überraschung, den anderen wieder zu finden. In langen Selbstgesprächen, Reflexionen über Musik, Gedankenaustausch und Beobachtungen der erfolgreichen Hauptfiguren gelangt man endlich zum Schluss. Ortheil weiß sinnliche Eindrücke gekonnt zu formulieren, so dass man seinen Figuren gerne folgt. Dennoch bleibt es mühsam, der Wiederbelebung der Vergangenheit nachzugehen. Liebe ist doch nie so einfach und rund, und selten nur endet alles so reibungslos wie hier. Insofern nur drei Sterne für einen Autoren, der zwar das immer gleiche Thema „Liebe“ in Abwandlungen abhandelt, dem aber nicht jeder Wurf schlüssig gelingt. - Lea Singer
Konzert für die linke Hand
(10)Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzickDieser nun in einer Taschenbuchausgabe vorliegende Roman der in München lebenden Schriftstellerin Lea Singer erzählt die Geschichte eines Mannes, der in der Musikwelt zu einiger Berühmtheit gelangte. Paul Wittgenstein, Sohn der bekannten Familiendynastie der Wittgensteins und Bruder des später berühmt gewordenen Sprachphilosophen Ludwig Wittgenstein, hat im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verloren und gibt dennoch seinen Traum, Pianist zu werden, nicht auf. In der Folge werden viele berühmte Komponisten auf seine Bitten hin "Konzerte für die linke Hand" für ihn komponieren. Der Roman ist nicht nur eine bewegende und faszinierende Familiengeschichte einer Familie, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Österreich zu den wichtigen Häusern zählte. Es ist auch eine Geschichte Österreichs dieser Zeit und eine Geschichte der Juden in Österreich. Lea Singer dokumentiert romanhaft ein Familiensystem, in dem der mächtige Vater und Unternehmer Karl Wittgenstein eine derart dominierende und unnachgiebige Rolle spielt, dass auch die Tatsache, dass drei seiner Söhne Selbstmord verüben, ihn keinen Augenblick über seine Philosophie nachdenken lässt. Paul, die Hauptfigur in diesem voluminösen und ausführlich recherchierten Roman, versucht sich diesem Vater zu entziehen, obwohl er sein Leben lang der Dominanz und der Tradition der Familie und der Rolle der verschiedenen Frauen darin verhaftet bleibt. "Ich will mein Leben nicht zerstören", sagt er und kämpft sein Leben lang mit seiner Familiengeschichte. Lea Singer erzählt die Geschichte dieses später weltberühmten Pianisten über insgesamt 34 Jahre und bannt den Leser in einen unwiderstehlichen Sog, indem sie Menschen und Familientraditionen schildert und gleichzeitig eine Zeitgeschichte erzählt von der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und dem Schicksal der österreichischen Juden. An einer Stelle des Buches resümiert sie: "Der Krieg im Hause Wittgenstein war ein Kampf um Liebe, obwohl keiner zu sagen gewusst hätte, was das war." Ja, das ist das eigentlich Erschütternde an dieser Geschichte, wie lieblos und gefühllos die Menschen in dieser Familie auf die Welt kommen, sich in ihr bewegen und wieder aus ihr verschwinden. Ich hätte mir am Ende des Buches gewünscht, dass die Autorin aufzeigt, welche Quellen sie benutzt hat für die zum Teil sehr intimen und privaten Informationen. Ich habe keinen Zweifel an der Gründlichkeit ihrer Recherchen, dennoch hätte mir weiter geholfen zu wissen, wem sie sie verdankt. - Alex van Galen
Die Teufelssonate
(14)Aktuelle Rezension von: NymphenbadDieser Roman erschien 2010 bei Suhrkamp, einst eine große Adresse für einen gewissen Anspruch. Nachdem man in Deutschland jegliche Qualität komplett runtergefahren hat, um überhaupt noch Bücher verkaufen zu können, ist das auch an diesem Verlag nicht spurlos vorbeigegangen. Selbstverständlich hat man da längst ein Krimi-Thriller-Segmet. Das Problem ist nur, dass dieses schon lange von anderen Verlagen besetzt wird und es den Eindruck macht, als müsse man sich mit zweitklassigen Abschlüssen zufrieden geben. Alex Van Galens “Teufelssonate” ist so ein typischer Thriller aus der hinteren Reihe – und er soll an dieser Stelle nur exemplarisch genannt werden. Warum aber die Mühe einer Erwähnung? Weil das Mittelmaß, das stets an einem Reißbrett entsteht, hier fast schon Schulcharakter hat.
Die ursprüngliche “Teufelssonate” wird dem italienischen Komponisten Guiseppe Tartini (1692-1770) zugeschrieben. Tartini hatte einen Traum, in dem er den Teufel eine höllisch schwierige, aber brillante Sonate spielen hörte. Er wachte auf und schrieb alles auf, woran er sich erinnerte.
Alex van Galen schreibt in seiner “Teufelssonate” das Ereignis Franz Liszt (1811-1886) zu, dem berühmtesten und berüchtigtsten Pianisten seiner Zeit. Der verliebte sich in Marie d’Agoult, die mit einem Grafen verheiratet war. Ihre Beziehung mit dem Pianisten galt damals als eine Sünde. Gemeinsam flohen sie aus Paris und reisten durch Europa. Ein anderer Pianist und Zeitgenosse von Liszt, Sigismund Thalberg, trat an seine Stelle. Liszts Name wurde vergessen, Thalberg feierte an seiner Stelle Erfolge.
Sobald Liszt aber von Thalbergs Erfolg hörte, nahm er den ersten Zug nach Paris, um sich mit ihm zu treffen. Dann traten sie in einem Konzertsaal am Klavier gegeneinander an. Pianisten waren die Popstars des neunzehnten Jahrhunderts. Frauen stritten sich um ihre weißen Handschuhe, die sie absichtlich liegen ließen. Außerdem waren sie so herausragende Künstler, dass die Leute dachten, sie hätten ihre Seelen dem Teufel verkauft. Anders konnte sich das Konzertpublikum die Virtuosität der Pianisten nicht erklären.
Van Galens Grundidee stammt nun aus dieser Geschichte der rivalisierenden Klaviervirtuosen, und es ist eine verlockende Idee, das sei ins Feld geführt (sozusagen “per campus”). Van Galen hat erwähnt, dass er während seiner Recherche mit vielen Musikern aus dem Konzertbereich gesprochen hat und dabei feststellte, dass über die Hälfte von ihnen manisch-depressiv ist, so viele nämlich, dass es geradezu eine Grundvoraussetzung zu sein scheint, um überhaupt ein guter Künstler zu sein. Eines der Probleme, mit denen manische Künstler zu kämpfen haben, sei, dass ihre Medikamente ihnen zwar helfen, aber auch ihre Emotionen stark abflachen, wodurch sie weniger in der Lage sind, in ihrer Kunst zu brillieren. Das Dilemma ist: Nehme ich meine Pillen und bin ein mittelmäßiger Künstler, oder nehme ich sie nicht – mit allen Konsequenzen?
Hat der Autor die Jahrhunderte verschlafen, oder was kommt ihm daran so aufregend vor? Abgesehen davon, dass fast jeder Citizen des 21. Jahrhunderts psychisch krank ist? Dass sogar alle westlichen Gesellschaften alle aufgestellten Symptome einer ernstzunehmenden Geisteskrankheit erfüllen?
Nicht, dass die Tatsache gestörter Künstler nicht interessant wäre, aber Van Galen bleibt dermaßen oberflächlich, dass man sofort erkennt, dass er alles aus zweiter Hand Erfahrene in seine Reißbrettzeichnung aufnimmt, ohne auch nur ein einziges Mal zu versuchen, etwas daran zu verstehen. Das trifft auch auf die anderen Motive des Romans zu: Rache, die Muse, das Doppelgängermotiv etc.
In manchen Romanen gibt es diese merkwürdigen Musen, um die herum ein Künstler seine Welt erschafft. Zwar handelt es sich durchaus um Menschenfrauen, aber sie existieren so frei für sich, so abgesondert von ihren Geschlechtsgenossinnen, dass man sich das Irrationale ihrer Präsenz in jedem Tun, in jedem Atemzug spüren kann. In diesem Roman gibt es eine solche Muse: Senna, deren Mordes der Klaviervirtuose Notovich in Paris bezichtigt wird. Da man ihm nichts nachweisen kann und es keine Leiche gibt, lässt man ihn frei und der Künstler kehrt nach Amsterdam zurück. Wir Leser wissen bis zum Ende nicht, ob Notovich Senna tatsächlich etwas angetan hat. In Rückblenden erzählt er uns diese mysteriöse Liebesgeschichte. Aber Van Galen beherrscht den unzuverlässigen Erzähler, den er in Notovich aufgrund seiner Blackouts hat, nicht. Und am Ende versemmelt er die Auflösung, bei der er die Rache seines Rivalen Valdin mit einbezieht. Der nämlich will eine einst geschehene Demütigung ausgleichen und fordert Notovich deshalb zum Duell. Zu dem kommt es zwar, aber der vermeintliche Höhepunkt des Romans ist es nicht. Auch die Frage, ob Senna denn jetzt Notovich oder Valdin zugetan war, überfordert den Autor in seiner Konzeption.
Bleibt noch das Doppelgängermotiv, namentlich Vivian, der Zwillingsschwester Sennas. Natürlich sind auch die beiden rivalisierenden Virtuosen in gewissem Sinne Doppelgänger, auch in ihrer Flachheit. Es gehört zu Valdins Plan, Vivian so erscheinen zu lassen wie Senna, um Notovich zu verunsichern. Das ist alles so unausgegoren, dass man schreien möchte. Dabei hätte der Roman alle Zutaten, die es für einen furiosen Künstler- und Racheroman bräuchte. Kurz gesagt, man könnte das vorliegende Material einem guten Schriftsteller in die Hand drücken und der könnte beileibe etwas daraus machen.
- Ani Rid
Turnschuhe und Notenblätter
(9)Aktuelle Rezension von: Anna_Vo_MirleAn sich eine schöne Kurzgeschichte. Man merkt, dass der Autor sich viele Gedanken gemacht hat. Jedoch war es für meine Verhältnisse doch etwas zu sprunghaft und zu schnell. Deshalb ein Stern Abzug.
Aber ansonsten für weltoffene Leser eine schöne Story - Verena Roßbacher
Verlangen nach Drachen
(10)Aktuelle Rezension von: RosalieLeider überhaupt nicht mein Fall, ich habe es knapp nach der Hälfte abgebrochen. ... - Laura Reese
Brennende Fesseln
(58)Aktuelle Rezension von: KittieBRENNENDE FESSELN erzählt die Geschichte der beiden Schwestern Nora und Franny und unterschiedlicher könnten sie beide nicht sein. Nora ist die attraktive und erfolgreiche Journalistin und Franny ist eher der pumpelige MoF. Die Beiden leben also ihr Leben, aber das von Franny wird eines Tages brutal beendet und seitdem ist Nora davon besessen den Mörder ihrer Schwester zu finden und dabei gelangt sie immer wieder zu M., den Nora für den Mörder Schwester hält, denn er war der Mann der mit Franny eine Beziehung führte und Franny in die Welt des BDSM mit reinzog. Und eben in die Welt begibt sich nun auch Nora, denn sie ließ sich auf M. ein, denn nur so sieht sie die Möglichkeit ihn als den Mörder ihrer Schwester zu überführen. BRENNENDE FESSELN - ich mag diese Geschichte ja sehr sehr gern, weil man bekommt hier einen spannenen Thriller mit einer ordentlichen Portion Erotik und speziell hier BDSM. Hier dann aber das richtige BDSM und nicht dieses weichgelutschte wie aus einem SHADES OF GREY. Diejenigen, die diese Spielereien aus SHADES schon schockierend fanden, würden hier wohl erst einmal richtig einen vor die Flatter bekommen. Denn hier geht es schon mehr in die Materie rein und ist dabei nicht plump - es gibt da ganz schlimme Geschichten in denen bei jedem zehnten Satz das Wort "Möse" fällt und das bringt nicht gerade den Motor auf Touren - und auch nicht zu explizit. Die Praktiken werden zwar schon beschrieben, aber nicht allzu bildlich, sodass doch noch ein Teil der eigenen schmutzigen Fantasie überlassen bleibt. Trotz dem vielen Rumgetobe ist der Thrilleranteil größer und spannend inszeniert, denn es beginnt eine Art Katz-und-Maus-Spiel zwischen Nora und M., weil es gibt dann auch noch andere Verdächtige und möglich ist alles und so bleibt bis zum Schluss offen, wer denn nun der eigentliche Mörder von Franny ist. Hatte jetzt die Geschichte zum zweiten Mal gelesen und obwohl ich weiß, wie es endet, fand ich es wieder spannend. Es lässt sich als gut lesen und bietet gute Unterhaltung für den Moment. Ich kann BRENNENDE FESSELN nur weiterempfehlen, wenn man Erotik-Thrillern nicht abgeneigt ist und auch kein Problem mit der BDSM-Thematik hat. ;)