Bücher mit dem Tag "plötzlicher kindstod"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "plötzlicher kindstod" gekennzeichnet haben.

21 Bücher

  1. Cover des Buches Das Kind (ISBN: 9783426512173)
    Sebastian Fitzek

    Das Kind

     (2.434)
    Aktuelle Rezension von: Jojo4102

    Das war mein viertes Fitzek Buch und etwas anders als die anderen, die ich gelesen habe. Wieder mit einer genialen Geschichte, die ich innerhalb von ungefähr 1 1/2 Tagen verschlungen habe.

    Diesmal geht es nicht unbedingt um eine psychiatrische Krankheit oder einen Psychopath mit kranken Motiven in diesem Sinne. Sondern eher um eine Verfolgungsjagd eines Täters, der unseren Protagonist mit seinem schlimmsten Trauma ködert. Und nebenbei wird, außer den Ermordungen, von denen im Klappentext und zu Beginn die Rede ist, ein viel größerer Skandal aufgedeckt.

    Der Täter hat einen so perfiden Plan, dass ich mich so manches Mal gefragt habe, wie genau Fitzek es schafft, sich sowas auszudenken. Und dann auch noch so komplex und undurchsichtig, dass man bis zur Erklärung am Ende in die ganz falsche Richtung tappt und da niemand drauf kommt. Ich habe während des Lesens tatsächlich auch fast alle anderen Personen verdächtigt, aber diese nicht.

    Auch die Idee von einem Zehnjährigen, der felsenfest behauptet ein Serienmörder zu sein ist sehr ausgefallen. Ich hab mich bis zum Ende gefragt, wie man das begründen möchte und glaubte, das wäre der erste Thriller, in denen etwas mit Magie erklärt werden muss. 

    Tja, die plausible Erklärung am Ende hat mich eines Besseren belehrt.


    Der Schreibstil war grandios wie immer.

    Auch die Detailgenauigkeit, mit der z.B. sowas wie der Kinderhandel beschrieben wird, warfen bei mir Fragen auf, ob der Autor kriminell geworden ist, weil so eine gute Recherche gar nicht möglich sein kann. 😂

    Die Beschreibungen der Ortschaften, hinterließen ein Gefühl, selbst dabei gewesen zu sein. Gerade bei z.B. verschimmelten Wohnwagen, bei denen einem beim Lesen schlecht geworden ist, sorgt dafür, dass mir das Buch lange im Gedächtnis bleiben wird. 

    Die Charaktere waren sehr sympathisch und man hat mit jedem einzelnen mitgefiebert. An manchen Stellen hat man sich genauso hilflos gefühlt, wie die Figuren z.B. bei Carinas Rettungsfahrt oder der Handel am Ende.

    Das Ende lies Raum für Interpretationen, aber diesmal in einem Rahmen, der nicht so weitläufig gewesen ist, wie das vom Seelenbrecher.

    Die Aufmachung durch das Aufsplitten in 5 Parts mit Zitaten und darin einzelnen Kapiteln fand ich gelungen, da sie ein bisschen an das Manuskript eines Theaterstücks erinnerte.

    Auch ist mir hier aufgefallen, dass sich die Aufmachung zwischen allen Fitzek Werken unterscheidet, was ich sehr spannend finde.



    Fazit: Es unterscheidet sich stark von den anderen Romanen, aber definitiv eine Empfehlung und ein Buch, das so spannend ist, das es einen aus einer Leseflaute holen könnte.

  2. Cover des Buches Verträumt (ISBN: 9783745074628)
    S.T. Kranz

    Verträumt

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Daniela_Latzel
    Erstmal vorab. 
    Dieses und der zweite Teil lagen schon einige Zeit auf meinem Sub, da mich der Titel und das Cover total angesprochen habe. 

    Ich habe mich im Nachhinein sehr darüber geärgert, das ich es nicht gleich gelesen habe. 
    Obwohl ich sagen muss, das ich den Klappentext vorab nicht gelesen habe ( mache ich oft nicht, wenn für mich vorn alles stimmt) und ich etwas anderes erwartet hatte.

    Warum?
    Weil es einfach grandios ist !
    Es regt zum Nachdenken an, es hinterlässt Fragen wie: Warum hat keiner hingesehen, zugehört, wieviel Leid kann ein Mensch vertragen.

    Der Schreibstils des Autors wirkt "etwas gehoben", weshalb ich ein paar Seiten brauchte um in das Buch zu kommen. Doch dann hat er mich gefesselt und ich habe das Buch in zwei Rutschen verschlungen.

    Wir haben selbst einen Menschen mit dieser Erkrankung in der Familie ( er ist seit 17 Jahren trocken) und vieles was geschildert wurde kommt mir bekannt , gerade die Reaktionen aus dem Umfeld.
    Man darf nie die Augen verschliessen, es gibt nicht nur starke Menschen. Und aus irgendwelchen Gründen können diese, aber auch ähnliche Krankheiten jeden von uns treffen.
    Wir Menschen ,alle samt , sollten hinterfragen und nicht immer vorschnell Urteilen.

    Der Autor hat das Gefühlsleben aller sehr gut und glaubhaft dargestellt.

    Das Buch regt zum Nachdenken,auch im Nachhinein an.
    Danke an Dich Stefan!
  3. Cover des Buches Sunset (ISBN: 9783453434677)
    Stephen King

    Sunset

     (184)
    Aktuelle Rezension von: Areti

    Inhalt: 

    Wenn die Sonne untergeht, erwacht das Grauen ...


    Was, wenn tödlicher Horror über einen hereinbricht oder Besessenheit und Gelüste alle Vernunft besiegen? Wozu der vermeintlich normale Mensch fähig ist, wenn sein Leben plötzlich eine unerwartete Wendung nimmt: Stephen King zeigt uns das, wie nur er es kann – in dreizehn neuen unheimlichen Geschichten, erstmals in einem Band gesammelt.


    Meine Meinung:

    "Sunset" von Stephen King ist ein Sammelband mit 13 Kurzgeschichten.

    Für mich war es das erste Mal, dass ich Kurzgeschichten gelesen habe, sonst lese ich immer die Romane und Thriller von Stephen King.

    Es war also etwas völlig Neues für mich, auf das ich mich erst einmal einlassen musste. 


    Insgesamt kann ich sagen, dass die Geschichten spannend und abwechslungsreich sind.

    Es handelt sich nicht bei allen um Horrorgeschichten, aber das war für mich nicht problematisch, da ich so gut wie alle Genres gerne lese.


    Kings Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man hat schnell eine Geschichte durch.


    Am besten haben mir allerdings die etwas längeren Geschichten wie "Das Pfefferkuchen-Mädchen", "Der Hometrainer", "N." und "In der Klemme" gefallen. Da habe ich teilweise richtig mitgefiebert. Auch "Die Höllenkatze" und "Ayana" fand ich überzeugend.


    Ich habe während des Lesens Mutmaßungen darüber angestellt, was Stephen King dazu veranlasst hat diese oder jene Geschichte zu schreiben, und dann im Anschluss seine Anmerkungen gelesen. Manchmal lag ich richtig, manchmal hat es mich völlig überrascht, was dort stand. 


    Es gab auch Geschichten, die ich zwar interessant fand, die mich aber nicht völlig mitgerissen haben oder bei denen ich mir nicht vorstellen konnte, was King damit erreichen wollte. Dort haben seine Anmerkungen dann auch nicht wirklich weiter geholfen. Es waren witzige Anekdoten, aber es hat mich nicht gepackt. 


    Insgesamt hat mir das Buch aber vor allem wegen der längeren Geschichten gut gefallen. 


    Fazit: 

    Ich kann diese Kurzgeschichtensammlung von Stephen King vor allem denjenigen Lesern empfehlen, die nicht nur Horrorgeschichten mögen, sondern offen für eine breite Vielfalt sind. Von der Länge her ist auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei und es ist abwechslungsreich. Dennoch bleiben meine Lieblingsbücher eher die Romane und Thriller von King. 

  4. Cover des Buches No & ich (ISBN: 9783426654385)
    Delphine de Vigan

    No & ich

     (432)
    Aktuelle Rezension von: Madamebiscuit

    Lou ist eine hochbegabte Dreizehnjährige, die ziemlich allein in ihrer Welt lebt. Die Mutter hatte vor Jahren eine Fehlgeburt und ist seitdem kaum noch ansprechbar. In ihrer Klasse hat sie keine Freund*innen, nachdem sie zwei Jahre jünger wie die anderen ist. 

    Als es um ein Referatsthema geht, gibt sie an eine Obdachlose zu interviewen und lernt dadurch No kennen.
    Ich lese Delphine de Vigans Bücher sehr gerne, auch wenn die Themen immer schwere Kost sind. Wie gehen wir mit Menschen ohne festen Wohnsitz um? Wie begegnen wir ihnen? Welche Vorurteile und Vorbehalte haben wir gegen sie?Das schwingt in diesem Buch mit. 

    Die Autorin hat einen klaren, schnörksellosen Schreibstil, ist dabei aber keineswegs emotionslos. Ganz im Gegenteil, die Beklemmung und Scham, die Lou bezüglich No und den anderen Menschen auf der Straße empfindet, ist unmittelbar spürbar. Ebenso wie ihre eigene Einsamkeit oder Hoffnung etwas ändern zu können. 

    Sie schafft es im Verlauf des Buches tatsächlich No von der Straße zu holen und bei sich zuhause aufzunehmen. Auch in Lukas, einem Klassenkameraden, findet sie endlich jemanden, der sie wirklich sieht. 

    Die Beziehung und gegenseitige Abhängigkeit von No und Lou zueinander und Nos‘ Schicksal gingen mir nahe. Das schafft die Autorin mit jeder ihrer Geschichten bei mir. 

    Was mir zusätzlich sehr gefallen hat, war die Innenansicht von Lou, wie sie die Welt sieht und sie versucht zu bewältigen.
    Einzig mit dem Schluss hadere ich noch etwas. Aber das ist Geschmackssache und ich will nicht spoilern.
    Deshalb lest es am Besten selbst und macht euch ein eigenes Bild.
    Es lohnt sich.

  5. Cover des Buches Früh am Morgen beginnt die Nacht (ISBN: 9783548610276)
    Wally Lamb

    Früh am Morgen beginnt die Nacht

     (143)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um ein eineiiges Zwillingspaar, das in den 50igern in den USA geboren wird. Doch eigentlich steht im Mittelpunkt Dominick, der miterleben muss, wie seine „zweite Hälfte“, sein Bruder Thomas in seinen Zwanzigern in eine umfassende Schizophrenie abgleitet und die nächsten 20 Jahren meist in der Psychiatrie verbringt. Neben dieser immensen Belastung und Co-Abhängigkeit, stirbt derweilen seine Tochter im Alter von 3 Wochen, geht seine Ehe dadurch in die Brüche, ist er verzweifelt auf der Suche nach seinem leiblichen Vater, sieht sich beständig mit seinem cholerischen Stiefvater konfrontiert, verliert seine berufliche Basis unter seinen Füßen und seine Mutter durch Krebs. Zuvor vermacht sie ihm noch die Aufzeichnungen ihres Vaters, einem Einwanderer aus Sizilien, auf Italienisch, die er zur Übersetzung gibt und erst einmal über Jahre verschollen sein wird .. knapp über 1000 Seiten gibt es erst einmal mit Inhalt zu füllen! Das kann man sicherlich nur schwerlich in wenigen Zeilen zusammenfassen ..

    Ausgehend von den 1990igern hält das Buch Rückschau in die Kindheit und Jugend der Zwillinge, die aus Sicht von Dominick alles andere als eine einfache war. Historische Ereignisse werden dabei mit eingewoben. Eine epische Geschichte, die mit diversen Seitensträngen aufwartet. Auch die Lebensweisheiten des aus Sizilien stammenden Großvaters finden auf diese Weise ihren Platz. So gesehen handelt es sich tatsächlich um eine 3-Generationen-Ebene, wobei die Rolle von Dominicks Mutter immer ein wenig im Dunkeln bleibt. Man könnte das Buch auch in der Weise deuten, dass es vorrangig um die Katharsis von Dominick geht, diesbezüglich ist auch meine Überschrift zu verstehen.

    Über 1000 Seiten, das lässt sich nur im Urlaub bewältigen. Doch ich bin überzeugt davon, dass die Handlung auch auf der Hälfte der Seiten gut Platz gefunden hätte. Nicht so gefallen hat mir das Ende. Ohne zu viel zu verraten, es erschient mir zu „weichgespült“. Auch ließ es sich nicht ganz vermeiden, dass immer wieder ein Gefühl von „Wiederholung“ beim Lesen einkehrte.

    Spannend fand ich die Auseinandersetzung mit dem Phänomen „eineiiger Zwillinge“. Obgleich kein Sachbuch, beinhaltet das Buch diesbezüglich doch einige nützliche Erkenntnisse und hilfreiche Einsichten.

    Fazit: Wer viel Zeit hat, kann sich gerne an dieses Werk heranwagen. Bereute habe ich die gedehnte Lektüre jedenfalls nicht. Eine sehr vielschichtige Lektüre, durchaus mit der einen oder anderen kleinen Schwäche, doch insgesamt lesenswert.


  6. Cover des Buches Buchland (ISBN: 9783910279155)
    Markus Walther

    Buchland

     (176)
    Aktuelle Rezension von: fredhel

    Herr Plana nennt ein uriges Antiquariat sein Eigen. Er behauptet sich in einer Straße, in der ein alteingesessenes Geschäft neben dem anderen wegzieht. Doch Herr Plana ist nicht mehr der Jüngste. Beatrice wird eingestellt. Eine gescheiterte Buchhändlerin mit schwerem Schicksal: Seit dem Tod des einzigen Kindes ist ihr Mann zum Alkoholiker geworden. Arbeitslos, das Geld wird knapp.

    Schnell bringt sie das Antiquariat in Schwung, lockt mit frischen Ideen neue und junge Kundschaft an. Doch unter den Geschäftsräumen befindet sich das endlose Buchland. Hier gibt es jedes ehemals veröffentlichte Buch, und auch ihr niemals beendetes Manuskript scheint hier auf Fertigstellung zu warten. Doch die Räumlichkeiten bieten noch viel mehr, vor allem findet sie hier die Möglichkeit, ihren Ingo dem Tod zu entreißen …

    Ich habe einen spannenden, fantastischen Roman erwartet, doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Das Buchland ist alles und nichts, Raum für Mythos und Philosophie, aber nichts wirklich Greifbares. Der Autor verliert sich in endlose Passagen mit tiefsinnigen Gedanken, mit fortschrittsfeindlichen Ideen und großen Idealen. Aber mir fehlt es an Gegenständlichem und an sympathischen Protagonisten. Ich habe mich einfach nur gelangweilt und kam mir ziemlich verloren in den Seiten vor.

  7. Cover des Buches Dem Himmel so fern (ISBN: 9783453351844)
    Ayelet Waldman

    Dem Himmel so fern

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Sarlascht
    Die gemeinsame Tochter, sollte Emilias und Jacks Glück perfekt machen, doch dann schlägt das Schicksal zu und die kleine Isabel stirbt am plötzlichen Kindstod. Nichts ist mehr wie es einmal war, der Verlust verändert besonders Emilia komplett, lässt sie eine Abneigung gegen Kinder verspüren, auch gegen ihren fünfjährigen Stiefsohn William. Jack kann und will ihre Lage nicht verstehen, möchte einfach nur die glückliche Familie zurück, die sie auch schon vor Isabels Tod waren. Die Vergangenheit lässt sich jedoch nicht verändern und so lastet die Situation auf den Schultern von allen schwer. Eine Lösung aus dieser Lage scheint beinahe unmöglich. . Die Idee zu diesem Buch ist eigentlich ganz gut gelungen, nur die Umsetzung ist mehr als dürftig. Emilia ist eine arrogante und selbstsüchtige Zicke, welche immer nur an sich denkt und gar nicht merkt, welche Verletzungen sie anderen Menschen, durch ihre Worte, zufügt. Verständlich, der Verlust eines Kindes belastet die gesamte Familie, aber diese Wut auf Gott und die Welt, auf den Rücken eines Fünfjährigen auszutragen, auch wenn dieser sehr oft altklug reagiert, bediente für mich vollkommen das Bild der bösen Stiefmutter. So sehr ich mich auch anstrengte, für Emilia konnte ich nie so etwas wie Mitgefühl entwickeln. . Was mich an diesem Buch zudem sehr störte, war die einseitige Erzählweise. Der Schmerz von Emilia wurde bis ins letzte Detail erörtert, aber wie Jack, der Ehemann, mit dem Verlust umging, war nur einmal in 3 Sätzen zu entnehmen. Zudem wurden einfach nur irgendwelche wirren Ideen in die Geschichte eingeflochten, damit diese länger wird, hundert Seiten weniger, hätten niemals geschadet. . Ganz gleich, ob es große oder kleine Kritikpunkte gibt, die Arroganz von Emilia hat die ganze Geschichte zerstört.
  8. Cover des Buches Das Blubbern von Glück (ISBN: 9783570310892)
    Barry Jonsberg

    Das Blubbern von Glück

     (315)
    Aktuelle Rezension von: belli4charlotte

    Das Streben nach Glück ist und bleibt Thema in jeder Altersgruppe. In diesem Buch findet es vor allem Anklang bei einen Mädchen namens Candice.

    Sie ist die Hauptperson und sie ist durchaus etwas skurril und auf ihre ganz eigene Art einfach liebenswert.

    Anfangs fand ich den Schreibstil etwas merkwürdig, bis ich nach und nach mehr Gefallen daran hatte, denn es ist eben aus Sicht von Candice geschrieben und man fühlt sich regelrecht hinein, in die eigene Weltanschauung von ihr.

    Man denkt anfangs, dass Candice etwas einfach gestrickt ist, aber man merkt doch schnell, dass gerade ihre Art Dinge zu sehen und zu bewerten den Blick öffnet und sich selbst in Frage stellt.

    Sie schafft es eben auch schlechte Geschehnisse positiv zu bewerten und kann aus ihren eigenen Schwächen Stärken machen und diese eben auch erkennen.

    Etwas ganz Wundervolles, was eben in der heutigen Zeit gern mal verloren geht: Schwächen und Fehler zulassen und positiv bewerten.


    Die Story ist dabei wirklich witzig und ernsthaft zugleich und Candice macht diese eben erst so plastisch und einfach schön. Ein Buch mit Wohlfühlcharakter und Tiefgang.



  9. Cover des Buches Bleib bei mir (ISBN: 9783492314725)
    Ayobami Adebayo

    Bleib bei mir

     (66)
    Aktuelle Rezension von: martina400

    „Die Wahrheit kann man nicht verbergen. So wie kein Mensch mit bloßen Händen die Sonne verbergen kann, kann man auch die Wahrheit nicht verbergen.“ S. 268

    Inhalt:
    Yejide ist glücklich verheiratet und möchte nun ein Kind. Doch der Wunsch geht auch mit einer Pflicht einher. Der Druck von allen Seiten wird immer größer für Yejide und die Lösung der Schwiegermutter treibt Yejide in die Verzweiflung.

    Cover:
    Das Cover ist ansprechend. Automatisch verbindet man mit so einer farbenfrohen Gestaltung ein afrikanisches Werk. Es wirkt fröhlich und trotzdem hinterlässt der Titel einen ernsten Beigeschmack.

    Meine persönliche Meinung:
    Schon sehr bald wird deutlich, worum es in diesem Buch geht. Sehr emphatisch wird beschrieben wie groß der Druck auf das Ehepaar ist ein Kind zu zeugen. Was ich bis dato nicht wusste ist, dass es in Nigeria die Vielehe bedeutet und es ziemlich ungewöhnlich ist monogam zu leben. Schaut dabei noch dazu kein Kind heraus, muss natürlich etwas unternommen werden. Ich kann Yejide verstehen wie sehr sie sich ein Kind wünscht und alles auf sich nimmt - von Untersuchungen bis zu Wunderheilern und Zauberern. Als sie deshalb den Verstand verliert und das über Monate hinweg, spürt man fast selbst ihr Leid. Jede weiter man liest, desto mehr wird einem die gesellschaftliche Situation und die Problematik des Ehepaares bewusst. Aus Akins Sicht versteht man auch warum er so handelt und welche wohlgemeinten Hintergedanken er hat. Doch andererseits kann man nicht verstehen wie er seiner Frau in ihrem Leid zusieht und welchen Plan er ausheckt, um eine glückliche Familie zu haben. Die ganze Situation ist so verfahren und beide Seiten sind so voller Verzweiflung, Schuld und dem Festhalten an einer Hoffnung, dass man kaum für jemanden Partei ergreifen kann. Das Schicksal, das diese Familie ereilt ist tragisch. Zu sehen wie sehr die Gesellschaft die Familie zerstört, ist tragisch. Zu erleben, wie man sich nur für ein Kind verändert, ist tragisch.

    Fazit:
    Ein berührendes und aufwühlendes Buch über den gesellschaftlichen Druck und wie stark so ins Privatleben eingegriffen wird.

  10. Cover des Buches Melodie der Liebe (Die Stanislaskis 1) (ISBN: B07YBGJM83)
    Nora Roberts

    Melodie der Liebe (Die Stanislaskis 1)

     (39)
    Aktuelle Rezension von: peedee

    Die Stanislaskis, Band 1: Natasha Stanislaski hat der Liebe abgeschworen – den Schmerz, den Liebe auslösen kann, will sie nie mehr erleben. Als sie jedoch den Komponisten Spence Kimball kennenlernt, der sie offen umwirbt, kommt sie ins Zweifeln. Ihre Vernunft siegt jedoch über das Herz…

    Erster Eindruck: Auf dem Cover ein schönes Landschaftsbild – gefällt mir.

    Natasha betreibt mit viel Freude einen Spielzeugladen. Der Umgang mit den Kindern und Eltern sowie Grosseltern liegt ihr. Ein Mann kommt in Begleitung einer Frau und einem Kind in ihren Laden, um dem Mädchen eine Puppe zu kaufen, und beginnt, Natasha anzuflirten. Sie blockt wütend ab – sie kann es nicht glauben, dass er vor den Augen seiner Frau mit einer anderen Frau flirtet. Irritiert zieht Spence Kimball, so sein Name, mit seiner Schwester und seiner Tochter Freddie wieder ab. Er weiss jedoch, dass er Natasha unbedingt näher kennenlernen muss. Es ist die erste Frau, die ihn seit dem Tod von Freddies Mutter interessiert.
    In ihrer Freizeit besucht Natasha gerne Weiterbildungskurse, aktuell einen Kurs über Musikgeschichte, dessen Professor sich tatsächlich als der Mann aus dem Spielzeugladen entpuppt. Der Mann, der eine süsse kleine Tochter hat, die Natasha gleich ins Herz geschlossen hat.

    Natasha hat in der Vergangenheit etwas erlebt, was für die Leser lange unklar bleibt. Auch Spence ist nicht frei von Altlasten aus der Vergangenheit, doch er beginnt früher, davon zu erzählen. Am besten gefallen hat mir der Ausflug zu Thanksgiving zu Natashas Familie.

    Es ist eine nette Geschichte für zwischendurch mit Happy End. Aber manchmal braucht es ja auch gar nicht mehr.

  11. Cover des Buches Kalt ist die Erde (ISBN: 9783426618431)
  12. Cover des Buches Kindersegen (Kurzgeschichte, Liebe) (booksnacks.de Kurzgeschichten) (ISBN: 9783960871453)
  13. Cover des Buches Wenn du mich endlich liebst ... (ISBN: 9789963537815)
    Linne van Sythen

    Wenn du mich endlich liebst ...

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Cat0890

    Meine Meinung

     

    Erst einmal vorne Weg: Ich durfte an der Blogtour zum Buch teilnehmen und so im Rahmen dieser auch das Buch lesen.

    Puhh, dieses Buch hat es in sich. Es ist ein Mischung aus Liebesdrama und ich weiß nicht was.

    Der Schreibstil der Autorin war schwer und an einigen stellen doch sehr langatmig. Die Autoin hat sich mit einem schwierigen Thema befasst, der krankhaften Liebe, wenn man sie so nennen will, oder auch Stalking durch einen Liebeskranken Mann. Aber auch mit plötzlichem Kindstod und was es mit den Eltern macht.

    Was sich erstmal interssant anhört, endet einfach damit, dass wir viel über Bardo, der vermeintliche Stalker und seine Gewohnheiten, sowie viele, wirklich viele Einblicke in seine innere Gefühlswelt bekommen. Was für mich jedoch irgendwie immer ziemlich witzig und Interessant war, waren die Gespräche mit seiner Riesendogge Tosca.

    Die Charaktere sind dabei gut beschrieben und auch realistisch dargestellt. Während Anna nach dem plötzlichen Kindstod total fertig und neben der Spur ist, wird sie mir aber immer mehr suspekt. In ihrer Verletztheit tut sie, für mich unvorstellbare Dinge und sucht immer wo anders die Schuld. Was relativ schwierig ist auf Dauer. Bei Bardo ist es so, er verrennt sich total in seine Liebe und macht daher verletzende und unangepasste Dinge, die sogar Grenzen überschreiten. Trotzdem gibt es hier sehr reale Bezüge und ich wette, jeder würde in der Situation der beiden ähnlich handeln oder wenigstens darüber nachdenken. 

    Auch wenn es im Roman hauptsächlich um die oben genannten Themen geht, darf man nicht vergessen, dass es auch darum geht, wie viel man verzeihen kann. Daher finde ich, dass die Überspitze Story sehr gut gemeistert wurde. Es gab nämlich alles, was ein guter Roman braucht – Liebe, Vertrauensbruch, starke Frauen und viele Emotionen. Linne van Sythen hat hier gekonnt Wendungen geschaffen die einen fesseln und ebenso ein Ende kreiert das man so definitiv nicht erwartet hat. 

     

     

    Mein Fazit

     

    Ein packendes und emotiongeladenes Liebesdrama, dass seinesgleichen sucht. Es gab viele Wendungen die spannender nicht hätten sein können und ein Ende das niemand erwartet hätte. Die Charaktere sind realistisch, mit vielen ecken und macken kreiert worden und verhalten sich ihrer Rolle entsprechend. Trotzdem ist dieser Roman nicht für jedermann was, denn der Schreibstil ist schwer und manchmal etwas langatmig. Ansonsten eine packende Mischung für alle die auch Dramen vertragen  

  14. Cover des Buches Love and Other Impossible Pursuits (ISBN: 9780552772921)
    Ayelet Waldman

    Love and Other Impossible Pursuits

     (1)
    Aktuelle Rezension von: JuliaO
    Es war zwar schon ganz gut zu lesen - aber ich hab mit was VOLLKOMMEN anderem gerechnet... Der Klappentext hört sich nach lustiger Frauenunterhaltung an, mit einer nicht gerade perfekten Stiefmutter in der hauptrolle. In der Theorie richtig, das diese aber gerade ihr Baby verloren hat (plötzlicher Kindstot) und derartigem war nicht im geringstem die Rede...
  15. Cover des Buches Herzmitteilung (ISBN: 9783347184473)
    Nadine Seidel

    Herzmitteilung

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Elke_Roidl

    Joy starrt ihr Handy an und weint.

    Mike hat immer gesagt "Du bist was besonderes" aber das war wohl nichts.

    Oma sagte immer tiefe Liebe erkennt man erst, wenn sie einem begegnet.

    Joy muss das Buch "Herzmitteilungen" ihrer Oma finden bevor es auf den Müll landet.

    In dem Buch hat Ihre Oma alle ihre Gedanken und Erlebnisse aufgeschrieben und je mehr Joy es liest umso mehr versteht sie Omas Spruch.

    Mich hat es zum Nachdenken angeregt

  16. Cover des Buches Das geheime Kind (ISBN: 9783426198643)
    Thomas Kastura

    Das geheime Kind

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Gospelsinger
    Einem Alkoholiker wird mit einem Spaten der Schädel eingeschlagen. Aber den vermisst ja eh keiner, oder? Doch, denn er war mit einer Frau liiert und versuchte, deren Kindern ein guter Freund zu sein. Eine dieser schwierigen Familien: kein Geld, wenig Zeit und ein autistischer Sohn, zu dem der Ermordete einen guten Zugang hatte. Klemens Raupach ermittelt in seinem dritten Fall, und das macht er sehr einfühlsam. Es ist das erste Buch der Reihe, das ich gelesen habe, und es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die – teilweise sehr urigen – Charaktere sind liebevoll und realistisch gezeichnet, der Fall enthält eine gut dosierte Sozialkritik und die Spannung steigert sich langsam zu einem sehr beklemmenden Ende.
  17. Cover des Buches Denn keiner ist ohne Schuld (ISBN: 9783442479801)
    Elizabeth George

    Denn keiner ist ohne Schuld

     (292)
    Aktuelle Rezension von: tausendbuecher

    Wie ihr vielleicht schon gelesen habt, handelt es sich hier um den sechten Band der Inspector Lynley Reihe, jedoch kann man meiner Meinung nach die Teile auch ganz gut unabhängig von einander lesen. 

    Das Cover harmoniert meiner Meinung nach sehr gut mit dem Inhalt der Geschichte, denn der winterliche Flair und das Abgeschiedene des Ortes kommt meiner Meinung nach sehr gut rüber. Durch den rötlich gefärbten Himmel bekommt das ganze noch eine etwas düstere Seite, die zeigt, dass nicht alles schön ist.

    Elizabeth George Schreibstil ist in diesem Buch auch wieder sehr locker unf flüssig, allerding muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte teilweise so sehr gelangweilt hat, dass ich das Buch zur Seite legen musste und zu einem anderen gegriffen haben. Es kam einfach nie wirklich Spannung auf, was ich von Elizabeth George sonst nicht kenne.

    Auch mit den Charakteren wurde ich nicht so richtig warm. St. James und seine Frau Deborah fangen an mit Lynley zu ermitteln, obwohl sie doch eigentlich Urlaub machen wollten und das alles wegen einem Pfarrer, dem Deborah einmal begegnet ist und der vor ein paar Monaten tot aufgefunden wurden ist. Anstatt also ihren Urlaub zu genießen, fangen sie an in einem Ort zu ermitteln, wo sie niemanden kennen. Deborah kämpft mit ihren Gefühlen und lässt dann auch noch fremdes Eigentum mitgehen. St. James weiß nicht so wirklich, wie er ihr helfen soll und stürtzt sich in die Ermittlungen mit Lynley.
    Lynley, der eigentlich mit seiner Freundin Helen nach Griechenland in den Urlaub fliegen wollte, kommt nach St. James Anruf sofort nach Lancashire und fängt an zu ermitteln. 
    Neben den vieren, gibt es noch die Dorfbewohner. Da hätten wir als erstes Mrs Spence, die verdächtigt wird, den Pfarrer vergiftet zu haben, und ihre Tochter Maggie. Deutlich wird von Anfang an, dass Mrs Spence ein Geheimnis hat, denn sie ist mit Maggie ständig umgezogen und das immer in sehr abgelegene Orte. Maggie, die endlich Freunde in Lancashire gefunden hat, konnte ihre Mutter diesmal überzeugen zu bleiben, denn Mrs Spence würde alles für ihre Tochter tun.

    "Eine Mutter würde alles tun, um ihr Kind zu behüten. Ich meine... Würde sie nicht alles tun, um das Leben, das sie zur Welt gebracht hat, zu schützen? Und glaubst du nicht, wenn du ehrlich bist, dass es genau darum bei diesem Mord geht?"

     Maggie, welche 13 Jahre alt ist, hat aber nichts besseres zu tun, als mit ihrem Freund Nick ins Bett zu gehen und am liebsten schwanger zu werden. Dies scheint eine Art Rache an ihrer Mutter zu sein, denn diese hat ihr nie verraten, wer ihr Vater ist und Maggies sehnlichster Wunsch ist es, ihren Vater kennenzulernen. Hier fällt einem ganz deutlich auf, dass ihr die Vater Rolle zu fehlen, die sie mal in Mr. Sage gefunden zu haben scheint. 
    Dann gäbe es da noch Polly, die auf den Dorfpolizisten Colin steht und bei Mr. Sage für Ordung gesorgt hat, als dieser noch lebte. Auch nach seinem Tod putzt sie das Haus. 
    Der Dorpolizist, der seine Frau nach langem Krebsleiden verloren hat, ermittelt in diesem Fall und tut ihn letztendlich als Unfall ab, was auch daran liegen könnte, dass er ein Verhältnis mit Mrs. Spence hat. 
    Nachdem dann St. James und Lynley anfangen zu ermitteln, nimmt er seine Ermittlungen selbstständig wieder auf und fängt an, wahllos Leute zu verdächtigen. Dabei hat er auch die beste Freundin seiner verstorbenen Frau im Auge. Aber nicht nur das, ohne wirkliche Beweise zu haben, versucht er Rache zu nehmen und handelt völlig blind. 

    Ich muss sagen, dass ich mir so oft echt ein Gähnen unterdrücken musste. Zwar wusste ich nicht, was wirklich geschehen ist, aber es wurde auch zu keiner Zeit wirklich spannend und immer wieder hat man die gleichen Verdächtigungen gelesen. Einzig allein das Ende konnte mich ein wenig überraschen und begeistern, allerdings hätte man meiner Meinung nach das Buch auch 200 Seiten vorher beenden können.

     

    Fazit

    Ein solider Krimi, der vielleicht ganz schön für zwischendurch ist, mich aber nicht überzeugen konnte. Fest steht, dass Elizabeth George schon deutlich bessere in dieser Reihe geschrieben hat. Von mir gibt es 3/5✨
  18. Cover des Buches Kein Laut mehr aus deiner Wiege (ISBN: 9783404613854)
    Anne Diamond

    Kein Laut mehr aus deiner Wiege

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Taluzi

    Eine emotionale und ernste Geschichte ist „kein Laut mehr aus deiner Wiege“. Die bekannte englische Journalistin Anne Diamond erzählt sehr berührend von dem Erlebnis was ihr Leben veränderte. Eines Morgens fand sie ihren Sohn Sebastian tot in seiner Wiege. Er starb mit 4 ½ Monaten am plötzlichen Kindstod.

    Ein Horror für jede Mutter.

    Bis hierhin ist die Geschichte der Erlebnisbericht einer trauernden Mutter.

    Nach dem Tod ihres Sohnes macht sich Anne auf die Suche nach Antworten. Warum musste ihr Baby sterben? Durch ihre journalistischen Kontakte kommt sie mit Betroffenen, Ärzten und Gesundheitsämtern ins Gespräch.

    Der zweite Teil der Geschichte enthält viele Informationen und nützliche Tipps für andere Eltern. So soll man z. B. sein Baby nicht auf dem Bauch schlafen lassen und auch die Raumtemperatur nicht zu hoch haben.

    Trotz vieler Erkenntnisse ist der plötzliche Kindstod noch nicht ganz aufgeklärt und es gibt nur Tipps um das Risiko des plötzlichen Kindstod zu minimieren.

  19. Cover des Buches ungeklärt unheimlich unfassbar: Die spektakulärsten Kriminalfälle 2013 (ISBN: 9783426421765)
  20. Cover des Buches Höhere Gewalt (ISBN: 9783404142811)
  21. Cover des Buches Frauen (ISBN: 9783888976087)
    Steinar Bragi

    Frauen

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Tru1307
    Zur Geschichte Evas Beziehung ist am Ende. Ihr Freund Hrafn hat sich von ihr getrennt und die gemeinsame Wohnung in New York Richtung Island verlassen. Als sich für Eva die Möglichkeit bietet reist sie ihm hinterher, um die Beziehung zu retten. Schnell merkt sie, dass in ihrer neuen Bleibe nichts so ist, wie es scheint. Eigentlich sollte sie für einen Banker die Wohnung hüten, nur ist das gar nicht notwendig. Das Luxusappartement verfügt über einen hervorragenden Service, doch Eva erfährt nach und nach von Nachbarn, was mit ihrer Vormieterin angeblich passiert sein soll. Gerade als sie beschließt auszuziehen, sind allerdings die Türen für sie verschlossen... Fazit Frauen war von Anfang an ein seltsamer Roman und ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich erkannt habe, worum es eigentlich geht. Im ersten Teil des Romans beginnt es ganz harmlos. Eva erkundet die Umgebung ihrer neuen Wohnung, freut sich über den Luxus, freundet sich mit Nachbarn an und denkt an Hrafn. Man erfährt, dass er sich von ihr getrennt hat, weil sie ein Alkoholproblem hat. Nach und nach wird es auch immer deutlicher, dass er Recht hat. An dieser Stelle setzt der Autor das Problem einer Beziehung mit einem Alkoholiker sehr gut um. Man spürt die Verzweiflung von Hrafn und liest die Beteuerungen von Eva eher aus seiner Sicht, auch wenn der ganze Roman aus ihrer Sicht geschrieben ist. Mehr als einmal hat man ja schon gelesen, wie sie nicht vom Alkohol lassen kann und kann ihr deshalb die Beteuerungen nicht glauben. Vom Charakter her ist Eva erstmal viel zu vertrauensselig. Wer stellt einer ihm praktisch unbekannten Person schon kostenlos ein Luxusappartement zur Verfügung? Sie freundet sich, weil sie es nicht erträgt allein zu sein, mit zwei Nachbarinnen an und ist auch hier viel zu naiv, als sich die ersten Ungereimtheiten auftun. Als sie irgendwann darauf kommt, dass sie ihr Leben nicht in dem Appartement ändern kann ist es schon zu spät. Wenn man das symbolisch nimmt, kann man davon ausgehen, dass es nicht nur für einen Auszug aus dem Appartement zu spät war, sondern generell für einen kompletten Neuanfang. Der hätte in ihrer Vergangenheit stattfinden müssen, damit ihre Beziehung zu Hrafn noch eine Chance hat. Insgesamt war mir Eva nicht wirklich sympathisch bis zu dieser Stelle, weil sich viel zu sehr in ihrem Elend suhlt und den Alkohol die Kontrolle übernehmen lässt. Teil 2 des Romans verändert dann alles. Wo es vorher noch ruhig (Spaziergänge) und freundlich (Nachbarinnen) zuging, sind nun alle Wege in die Freiheit versperrt. Eva versucht verzweifelt aus ihrem Gefängnis auszubrechen und muss schließlich erkennen, dass es unmöglich ist. An diesem Zeitpunkt ist man sich als Leser noch nicht sicher, ob es der Realität oder dem Alkohol geschuldet ist, dass sie eingesperrt ist. Erst nach und nach wird klar, dass es wohl die Wirklichkeit ist. Nun wird einem Eva kurzzeitig doch noch sympathisch. Man leidet mit und kann nicht erwarten zu lesen, was als nächstes passiert. Im Endeffekt ist Teil 2 des Romans auch endlich die Geschichte, die ich bei dem Klappentext erwartet hatte. In diesem Teil wird auch nach und nach aufgelöst, was es mit der Situation auf sich hat. Tragisch ist an dieser Stelle, dass Eva auf Grund des Alkohols die Situation völlig falsch einschätzt und viel zu spät erkennt, dass alles eine Falle ist. Ihr wurde längere Zeit die Möglichkeit gegeben das Appartement zu verlassen und wenn sie genauer auf Andere und nicht nur auf ihr Elend geachtet hätte, wäre es ihr auch aufgefallen, dass sie besser so schnell wie möglich verschwinden sollte. Ich war überrascht, wie wenig der Klappentext dem Roman gerecht wird. Frauen ist nicht einfach nur ein Thriller und wird von mir auch nicht als solcher wahrgenommen. Obwohl Teil 2 der Geschichte sehr spannend ist, geht Frauen irgendwie tiefer und nach kurzer Zeit ist es nicht mehr wichtig, wer sie eingesperrt hat, sondern wie sie ihre Dämonen bekämpft. Auch einige Tage nach dem Lesen bewegt mich die Geschichte und ich denke über sie nach, denn Frauen ist zeitgleich voller Möglichkeiten, wie es hätte sein können. Hätte Hrafn sie zurückgenommen, hätte sie aufgehört zu trinken, bevor es zu spät war - das sind alles Gedanken, die mir durch den Kopf geschossen sind, als ich das Buch zugeklappt habe. Insgesamt ist Frauen also ein sehr lesenswerter Roman, in dem viel mehr steckt, als man auf dem ersten (Lese-)Blick erkennt.
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