Bücher mit dem Tag "pocken"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "pocken" gekennzeichnet haben.

29 Bücher

  1. Cover des Buches Smaragdgrün (ISBN: 9783401506029)
    Kerstin Gier

    Smaragdgrün

     (6.717)
    Aktuelle Rezension von: BookloverbyJoKe

    Inhalt:

    Die Fäden, die der zwielichtige Graf von Saint Germain in der Vergangenheit gesponnen hat, ziehen sich nun auch in der Gegenwart zu einem gefährlichen Netz zusammen. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, müssen Gwendolyn und Gideon nicht nur auf einem rauschenden Ball im 18. Jahrhundert zusammen Menuett tanzen, sondern sich in jeder Zeit kopfüber ins Abenteuer stürzen ... 


    Meine Meinung:

    Ich liebe, liebe, liebe die Edelstein-Trilogie. Es gibt für mich nichts auszusetzen. Ein Highlight für Klein und Groß. Man kann sich super in die Geschichte hineinversetzten, mit Gwendolyn gemeinsam lachen und weinen. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass ich dieses Buch nicht beiseite legen konnte und auch lange danach noch Freude hatte. 

    Es war ein super Abschluss und machte die Geschichte rund. Das erste Mal 2010 gelesen und seitdem unter meiner Top 10, der Buchreihen, die ich immer wieder lesen würde und werde :-)

  2. Cover des Buches Code Orange (ISBN: 9783407743244)
    Caroline B. Cooney

    Code Orange

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Zsadista

    New York 2004. Mitty Blake, reich, faul, keinen Bock auf Schule. 

     

    Er muss eine Hausarbeit schreiben über eine Seuche. Er sucht sich die Poken heraus. 

     

    Seine Mutter verkauft Antiquitäten. In einem ihrer gekauften Bücherregale findet er vier alte Bücher über Poken. Mehr schlecht als recht fängt er mit den Recherchen und seiner Arbeit an. Da findet er in einem Buch einen Umschlag mit altem Schorf drin. 

     

    Angeblich soll der Schorf von einem Pockenkranken und 100 Jahre alt sein. Der Schorf zerbröselt in Mittys Fingern. Er atmet den Staub ein. Sehr viel später erinnert er sich wieder daran. 

     

    Hat sich Mitty jetzt mit den Pocken infiziert?

     

    „Code Orange“ ist ein Thriller aus der Feder der Autorin Caroline B. Cooney. 

     

    Die Story selbst ist am Anfang wirklich interessant. Vor allen Dingen die Hintergründe zu den einzelnen Seuchen. Da war ich schon richtig mit dabei. 

     

    Mitty ist eine Person, die kann ich überhaupt nicht leiden. Ich kann mit diesen reichen Kiddies nichts anfangen. Auch mit den anderen Personen nicht. 

     

    Ich weiß nicht, wieso Olivia sich echt so reinkniet und zusätzlich zu ihrer Arbeit, auch noch Sachen für Mitty liest. Obwohl er das gar nicht möchte. Wo die Liebe halt hinfällt. Und meistens fällt sie wohl auf so Typen. 

     

    Die letzten Kapitel finde ich auch nicht wirklich prickelnd. Bis zu einem gewissen Punkt hat mir das Buch noch gefallen, obwohl ich mit den Personen selbst nichts anfangen konnte. Doch dann wurde es mit einfach zu, ich nenne es mal, actionreich. Das war so übertrieben, dass ich da anfing, nur noch drüber zu lesen und zu blättern. Schade, man hätte es auch weniger aufgebrezelt schreiben können, dafür allerdings besser. 

     

    Als Thriller empfinde ich das Buch jetzt auch nicht gerade. Vielleicht wird es so genannt, weil es zum Ende hin so aufgezwungen war. 

     

    Schade für das Buch. Am Ende war mir dann zu viel heile Welt und cooler Mitty und toller Mitty und ach so netter Mitty. Wo er doch die ganze Zeit der reiche Schnösel war. Nein, nicht ganz mein Fall. Gebe hier dann trotzdem noch 3 Sterne. 

     

  3. Cover des Buches Ausersehen (ISBN: 9783899418552)
    P.C. Cast

    Ausersehen

     (270)
    Aktuelle Rezension von: Miss-Tarantulas-Netzwerk

    · • ● Inhalt eigene Worte ● • ·

    Shannon führte ein ruhiges gutes Leben als Lehrerin, so glaubte sie zumindest. Eine Auktion, auf die sie nur durch Zufall gestoßen ist, verändert alles. Die dort ersteigerte Vase katapultiert sie in eine andere Epoche, in der sie nun für eine Göttin gehalten wird. Eine Göttin kurz vor ihrer Heirat. Shannon kann es kaum glauben und versucht zunächst alles, um wieder in ihrer ursprünglichen Welt zurück zu kommen. Doch nach und nach gefällt ihr die neue Welt, die Menschen darin und ihre damit verbundene große Aufgabe. Sie fühlt sich für diese Welt verantwortlich. Böse Wesen bedrohen Partholon und Shannon kann ihre neue Welt nicht einfach im Stich lassen oder?

    · • ● Schreibstil ● • ·

    Ich-Erzähler Perspektive

    Schreibstil ist einfach und dadurch ist alles leicht/flüssig zu lesen. Shannon führt oftmals "Selbstgespräche im Kopf" und hat dabei, wie ich finde, einen witzigen Humor. Dadurch wirkt alles ebenfalls witzig und locker.

    Leseprobe Zitat:

    "Ihre Wangen waren leicht gerötet, und sie wirkte aufgeregt (vielleicht war er doch nicht hässlich), als sie wieder mit der Reihe der anderen Mädchen verschmolz." (Seite 66)

    "Er würde mich sein süßes kleines Weib nennen wollen und mir auf den Hintern klopfen." (Seite 67)

    · • ● Mein Fazit ● • ·

    Ich bin durch Zufall auf dieses Buch gestoßen und ich liebe es. Es hat einfach alles, was ich mir nur wünschen kann. Fantasie, Humor, etwas Erotik und dazu auch noch ein wenig Horror (böse Wesen und deren Art ist etwas erschreckend). Perfekt. Ich musste oft lauthals lachen und habe ebenfalls immer mit gefiebert. Das Buch konnte ich dadurch nicht aus der Hand legen und kann es daher jedem empfehlen, welcher sich ebenfalls für solch einen Inhalt interessiert. Für mich eines meiner Schätze, welches ich nicht mehr her gebe und immer mal wieder lesen kann.

  4. Cover des Buches Das Leuchten des Fieberbaums (ISBN: 9783548284101)
    Jennifer McVeigh

    Das Leuchten des Fieberbaums

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee

    3,5 Sterne.

    England, 1880er Jahre: Nach dem Tod ihres Vaters bleibt Frances mittellos und verschmäht von der Londoner Gesellschaft nur der Ausweg, einen entfernten Cousin zu heiraten, der sich in Südafrika als Arzt verdingt. Auf der Überfahrt lernt sie allerdings einen anderen Mann kennen. William Westbrook ist Diamantenhändler und fasziniert Frances mit seiner Unbekümmertheit und Leidenschaft.

    „Das Leuchten des Fieberbaums“ von Jennifer McVeigh entführte mich ins Südafrika der Kolonialzeit. Die Autorin hat dabei vor allem den Diamantenabbau und -handel sowie die Lebensbedingungen von Einwanderern und Einheimischen thematisiert. Dabei werden auch die Spannungen zwischen Engländern und Buren (was gegen Ende des Jahrhunderts zu einem Krieg führte) erwähnt.

    Der Diamantenabbau führte natürlich zu katastrophalen Bedingungen für die schwarzen Arbeiter, Probleme und Krankheiten wurden vertuscht. Auch wenn man sich dies denken kann, hat mich die Beschreibung der damaligen Zeit gut unterhalten und in die Vergangenheit transportiert.

    Im Zentrum der Handlung steht aber die Liebesgeschichte zwischen Frances und William bzw. Frances und dem Arzt Edwin Matthews. Hierbei spielt auch die Entwicklung der Protagonistins eine bedeutende Rolle. In London war sie eine verwöhnte Tochter, in Südafrika muss Frances auf Komfort verzichten und mit anpacken. Dabei wird ihr bewusst, wer sie sein möchte und mit wem sie zusammen sein möchte. Diese Wandlung bzw. Entwicklung gefiel mir sehr gut.

    „Das Leuchten des Fieberbaums“ empfehle ich allen, die gerne an exotische Schauplätze reisen und historische Romane mögen.

  5. Cover des Buches Maria Theresia und Marie Antoinette (ISBN: 9783650401977)
    Paul Christoph

    Maria Theresia und Marie Antoinette

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    ... so beginnen die meisten Briefe Maria Theresias an ihre Tochter Marie Antoinette.
    Paul Christoph stellt in seinem Buch den Briefwechsel zwischen Maria Theresia (1717-1780) und Marie Antoinette (1755-1793) vor. Die eine ist Herrscherin über den Vielvölkerstaat Österreich, die andere ist Königin von Frankreich.

    Maria Theresia ist Mutter von insgesamt 16 Kindern, die ein beinahe unbezahlbares (Heirats)Gut für die Herrscherhäuser Europas darstellen. Maria Antonia ist das 15. Kind der Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn, die häufig aber falsch als Kaiserin Maria Theresia bezeichnet ist. Es ist ihr Mann Franz Stephan von Lothringen, der die Deutsche Kaiserkrone trägt. Später wird ihr Sohn Joseph II. "Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sein. Österreich wird erst 1804 unter Franz II, Kaisertum. 

    Der Briefwechsel zwischen Mutter und Tochter ist sehr innig. Maria Theresia, die ihre Kinder in eher bescheidenem Luxus aufgezogen hat, gibt Marie Antoinette immer wieder gute Ratschläge und erteilt Benimmregeln. Doch wie es sich für Kinder gehört, werden die nicht oder nur wenig befolgt.

    „..Meine teure Tochter, ich beschwöre Sie damit aufzuhören; das zieht nicht nur schlechte Gesellschaft an und verursacht übles Gerede.“ S.222

    Die überbordende Verschwendungssucht, die Intrigen und die Leichtfertigkeit am französischen Hof überfordern die junge Österreicherin. Leider hat sich Marie Antoinette wenig für Bildung und andere Menschen interessiert. Sie ist unter anderem auch deshalb recht schnell im Gespinst der Hofintrigen gefangen. Allerdings muss man bedenken, dass die Vierzehnjährige aus dem geschützten Bereich des Wiener Hofes ohne eine einzige Vertraute nach Paris verheiratet wird. Der Kulturschock muss gewaltig gewesen sein.

    Doch auch in Frankreich ist nicht alles Gold was glänzt.
    Missernten, Misswirtschaft und Verschwendungssucht bluten das Land aus und wird dann 1789 in die Katastrophe führen.

    Interessant sind die Informationen, die Mutter und Tochter über die politische Weltlage austauschen. So ist in einigen Briefen über den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg von England zu lesen, der Frankreich dazu zwingt England gegenüber Stellung zu beziehen. Auch die Spannungen zwischen Österreich und Preußen, dem ewigen Erzfeind, kommen zur Sprache.

    Maria Theresia hat natürlich Spione und Zuträger, unter anderem Graf von Mercy-Argentau, am Französischen Hof und ist deshalb über jeden, der oft unbedachten Schritte ihrer Tochter informiert.

    Ständig ermahnt sie Marie Antoinette doch endlich den wichtigen männlichen Thronfolger zu gebären. Eingedenk ihres eigenen Schicksals verständlich. Die Ironie des Schicksals lässt den ersehnten Dauphin erst 1781 also nach dem Tod Maria Theresias zur Welt kommen. Die 1778 geborene Marie Thérèse Charlotte, Madame Royale, zählt nicht wirklich.

    Anhand des Briefwechsels ist die Wandlung der jungen Erzherzogin von Österreich zur Königin von Frankreich zu verfolgen. Ihre wahre Größe wird Marie Antoinette erst als Bürgerin Capet erreichen, als sie 1793 ihren Kopf unter die Guillotine legen wird. Das müssen weder Maria Theresia noch Antoinettes Bruder, Joseph II (1741-1790), erleben.

    Meine Meinung:

    Der Autor bringt seinen Lesern eine ungeheure Fülle von Zahlen, Daten Fakten zur Kenntnis. Viele hunderte Fußnoten ergänzen dieses Buch ebenso wie die abgedruckten Faksimiles einzelner Originalbriefe. Die Briefe sind in teilweise fehlerhaftem Französisch geschrieben.

    Der intime Briefwechsel zwischen Mutter und Tochter gibt einen wunderbaren Einblick in die Geschichte zweier unterschiedlicher Herrschaftshäuser: Dem doch eher pragmatischen Wiener Hof, mit seinem „Spanischen Hofzeremoniell“ und dem leichtlebigen, eher weltoffenen Französischen Königshaus.

    Die ständigen Ratschläge der Mutter treffen natürlich auf den Widerspruchsgeist der Tochter. Maria Theresia versucht so gut es geht, die Tochter im fernen Paris anzuleiten. Vergebens sind die Bemühungen, Frankreichs Königin vor falschen Freunden zu warnen. Dies wird dann in der sogenannten „Halsband-Affäre“ ihren Höhepunkt und die Beliebtheit der Königin ihren Tiefpunkt erreichen.

    Die Briefe sind penibel übersetzt, die historischen Details gut recherchiert. Schön sind die Bemühungen Maria Theresias dargestellt, das fragile Gleichgewicht zwischen den Europäischen Großmächten Frankreich und Österreich zu behalten.

    Dem französischen Schreibstil entsprechend sind die Übersetzungen der Briefe ähnlich blumig. Das passt aber perfekt zur damaligen Zeit.

    Gut gefällt mir auch das Cover. Es ist eine geschickte Collage zweier Bilder. Nämlich das von Élisabeth-Louise Vigée-Lebrun, Versailles (Marie Antoinette), und das Maria Theresias von Joseph Hickel, Wien.

    Ergänzt wird das Buch durch Fotos zweier Gemälde: Maria Theresia (Joseph Decreux, 1769) und Marie Antoinette (von einem unbekannten Meister, 1771)

    Zu Beginn erläutert der Herausgeber den „Geheimen Briefwechsel“. Viele Fußnoten, Kommentare und eine genealogische Übersicht helfen den Lesern diesem detaillierten Briefwechsel zu folgen. Ein Literaturverzeichnis rundet dieses interessante Buch ab.

    Die Originalbriefe (rund 170 davon sind erhalten) werden im Österreichischen Staatsarchiv aufbewahrt.

    Fazit:

    Wer sich nicht scheut, tief in die Familiengeschichte des Hauses Habsburg-Lothringen bzw. Bourbon einzusteigen, erhält ein facettenreiches Abbild des 18. Jahrhunderts. Ich gebe gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
  6. Cover des Buches Ashes, Ashes (ISBN: 9780545255646)
    Jo Treggiari

    Ashes, Ashes

     (154)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee
    Die sechzehnjährige Lucy hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen: die Erderwärmung, Klimakatastrophe und den Ausbruch tödlicher Epidemien, die 99% der Weltbevölkerung hinweggerafft haben. Lucy versucht sich alleine durchzuschlagen und lebt in der Wildnis des ehemaligen Central Parks in New Yorks Überresten. Eines Abends rettet sie der Junge Aidan vor einem Rudel wilder Hunde. Nach einem verheerenden Tsunami schließt sich Lucy der Überlebenden-Gruppe um Aidan an. Doch jetzt scheint sie in noch größerer Gefahr zu sein: „Sweeper“, eine Art Soldatenpatrouille, greifen mehrmals die Gruppe an und entführen Menschen. Wonach suchen sie?

    Die Einführung in Jo Treggiaris Roman fand ich gut gelungen für eine Dystopie. Es herrscht eine düstere, vom Überlebenskampf geprägte Stimmung, auch an ekelerregenden Momenten wird nicht gespart. Auch wie es zu dieser apokalyptischen Situation kommen konnte, fand ich plausibel dargestellt. Bis zu dem Moment, wo sie Aidan trifft, gefiel mir auch Lucy gut. In ihrem früheren Leben war sie eher das Mauerblümchen und fühlte sich sogar in ihrer Familie als tollpatschiger Außenseiter.

    Doch nach der Begegnung mit ihm, empfand ich ihren Charakter als sehr widersprüchlich. Man denkt, dass sie durch ihren Überlebenskampf als Einzelgänger recht taff ist, nun aber ist sie oft zittrig, ängstlich und vor allem naiv. Manchmal wechselte dieser Eindruck innerhalb eines Absatzes.

    Von den anderen Charakteren gefiel mir Grammalie Rose mit ihren slawischen Kosenamen für die Jugendlichen am besten. Das „Liebesdreieck“ bzw. Dels Eifersucht fand ich angesichts der Lage der Gruppe als etwas übertrieben dargestellt. Letztendlich ist dies aber Dels Motivation und somit waren die folgenden Ereignisse keine Überraschung mehr für mich.

    Auch Lucys Besonderheit wird zu früh offensichtlich. Leider fehlte mir hier die Substanz, also mehr Hintergrund oder Erklärungen. Am Schluss wird der Einfluss, den dies auf Lucys Charakter und ihre Handlungen hat gänzlich außer acht gelassen.

    Überhaupt, der Schluss... Wer hinter den Aktionen der Sweeper steckt fand ich völlig unpassend zur Handlung und zu konstruiert.

    Und dann plötzlich war es das mit der Handlung, mit dem Buch. Man erfährt lediglich, dass Lucy und Aidan jetzt ein Paar sind...gähn... Eine logische Entwicklung wird beschrieben, der Rest bleibt offen bzw. wird vernachlässigt.

    Das ist sehr schade, denn eigentlich war die Idee für die Handlung gut. Mehr Tiefe und Substanz hätten der Story aber gut getan. So bleibt es leichte Dystopien-Kost für zwischendurch.
  7. Cover des Buches Die Charité (ISBN: 9783965431997)
    Gerhard Jaeckel

    Die Charité

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Die Biographie einer Klinik ist ja auf den ersten Blick nicht unbedingt das spannendste vorstellbare Sujet. Aber das Buch von Gerhard Jaeckel belehrt den Leser eines Besseren: Aus der Geschichte einer traditionsreichen Institution macht er eine spannende und abwechslungsreiche Erzählung. Angefangen von der Gründung der Charité als Pesthaus bis hin zu den Geschehnissen nach dem zweiten Weltkrieg versteht sich das Buch auch als Portrait der Zeit und der Stadt Berlin - und natürlich auch der berühmten Mediziner, die hier ihrem Beruf und ihrer Berufung nachgingen. Langweilig wird die Lektüre nie, denn die verschiedenen Epochen der Geschichte der Klinik werden in Stories aus dem Leben der jeweiligen Zeit eingebunden. Man bekommt mit diesem Buch letztlich drei in einem: Die Geschichte eines Berufes, denn die Charité war die Wiege zahlreicher Quantensprünge der operativen Medizin; die Geschichte einer Klinik und einer Stadt; und schließlich die Geschichte der Gesellschaft dieser Stadt. Auch für Nichtmediziner ein Genuß.
  8. Cover des Buches Herren des Strandes (ISBN: 9783499212079)
    Jorge Amado

    Herren des Strandes

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters wird der 15jährige Pedro Bala Anführer einer Bande von Straßenkindern. Sie nennen sich die Herren des Strandes und leben von kleinen Diebstählen und Raubüberfällen. Pedro will herausfinden, warum sein Vater erschossen wurde. Wer sind die Herren des Strandes von Bahia, die den Bewohnern der vornehmen Viertel einen solchen Schrecken einjagen, daß sie nach Polizei und Jugendrichter rufen? 

    Jorge Amado weiß sie uns aus intimer Kenntnis zu schildern, diese heimatlosen Vagabunden aller Hautfarben und Altersstufen, von neun bis sechzehn: ihren tapferen Anführer Pedro Bala und seinen Gefährten - "Hinkebein", den eleganten "Kater", den Negerjungen Joao Grande, den Mulatten Boa Vida und Joao Jose, den sie "Professor" nennen, weil er Bücher liest und zeichnen kann. Zerlumpt, hungrig und angriffslustig durchstreifen sie alle Winkel ihrer Stadt, die sie lieben wie ihre Freiheit. Sie stehlen und raufen, sie fluchen herzhaft und kennen bereits die Geheimnisse der Liebe. Sie tragen Messer bei sich und wissen sie zu gebrauchen. Doch Pater Jose, ihr verständnisvoller Freund, verteidigt die verrufenen Straßenjungen: sie sind nicht von Natur aus schlecht, das Leben hat sie zu Ausgestoßenen gemacht. Die Herren des Strandes geraten in immer neue Abenteuer.

    Mit faszinierender Intensität erzählt dieser Roman von dem Überlebenskampf einer Bande von Straßenkindern in Bahia, von ihrer Suche nach Zuflucht und Nähe. Ein außergewöhnliches, fesselndes Buch brasilianischen Schriftstellers, der seine Stimme zeitlebens den sozial Benachteiligten seiner Heimat geliehen hat. Heute aktueller denn je, ist es ein Plädoyer für Menschlichkeit und Solidarität. Ausgesprochen einfach und flüssig zu lesen, fast ein bisschen Abenteuerroman, bietet das Buch doch unendlich viel Inhalt und Kontext zwischen den Zeilen, ist ein Bildnis seiner Zeit, dass bis heute nicht an Aktualität und Intensität verloren hat. 

    Mein Fazit: Ein Jugendbuch, dass Lesern fast jeden Alters (nicht kleineren Kindern) eine ganze Fülle von Themen bietet. Die Frage nach Ethik und Moral, wenn es um das eigene Überleben geht, nach arm und reich, nach gesellschaftlichen Rahmen, nach sozialen Aspekten und vor Allem nach Menschlichkeit, wird offen und trotzdem völlig versteckt ein ums andere Mal thematisiert. Dabei liest sich das Buch locker, leicht und fließend und am Ende ist es traurig, den Herren des Strandes mit der letzten Buchseite Lebewohl sagen zu müssen.


     

  9. Cover des Buches Die Lilith Verheißung (ISBN: 9783746628967)
    Martin Calsow

    Die Lilith Verheißung

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Gospelsinger
    In Deutschland brechen die Pocken aus. Wie bitte? Die sind doch ausgerottet! Nein, sind sie nicht, denn in einigen Hochsicherheitslaboren existiert das Pockenvirus weiter. Natürlich nur, um Abwehrmöglichkeiten zu erforschen, falls ein anderes Land auf die Idee kommt, eine Pockenepidemie auszulösen. Und genau das ist in diesem spannenden Thriller, der nahtlos an den ersten Band, „Der Lilith Code“, ansetzt, geschehen. Katastrophen bringen das Beste in den Menschen hervor und werden mit einer überwältigenden Solidarität der Menschen untereinander überstanden. Das ist die optimistische Annahme. Wahrscheinlicher allerdings ist das in diesem Buch durchgespielte Szenario, das so gar nichts von Friede, Freude, Eierkuchen hat. Denn im Zweifelsfall ist sich jeder selbst der Nächste, der Überlebenstrieb ist stärker. Der Ausbruch der Pockenepidemie in Deutschland hat jedenfalls weitreichende Auswirkungen. Das öffentliche Leben bricht zusammen, die demokratischen Grundrechte werden außer Kraft gesetzt. Die Bürger werden kaserniert und zwangsgeimpft. Offensichtlich wurden die freigesetzten Pockenerreger manipuliert, denn der von der Bundesregierung eingelagerte Impfstoff wirkt nicht richtig. Da tritt der Großindustrielle Arwed Köhn auf die Bildfläche. Zufällig hat er einen neuen, hochwirksamen Impfstoff entwickelt, der nur noch schnell die Zulassung bekommen muss… Arved Köhn hat außerdem die österreichische Privatermittlerin Regina Bachmaier beauftragt, ein verschollenes Gemälde von Hieronymus Bosch aufzuspüren. Zusammen mit ihrem Freund, dem deutschen Arzt Jan Kistermann, macht sie sich auf die Suche. Als ein Einsiedler, der mehr über das Geheimnis des Bildes und dessen angeblichen magischen Kräfte sagen kann, brutal ermordet wird, wird es auch für Regina und Jan wieder gefährlich. Wie schon im ersten Band der Serie beginnt damit eine wilde Jagd durch mehrere Länder. Diesmal allerdings nicht im Nahen Osten, sondern in Deutschland, Österreich, Italien und den Niederlanden. Denn hinter dem Auftrag, das Bild zu finden, steckt mehr als der Wunsch eines Kunstliebhabers, seine Sammlung zu komplettieren. Dieses Bild scheint einen wichtigen Hinweis zu enthalten, der die Pockenepidemie eindämmen könnte. Ich habe dieses Buch genau wie den ersten Band förmlich verschlungen. Rasant und mit vielen Ortswechseln wird die Handlung vorangetrieben. Dabei kommen die Charaktere aber nicht zu kurz, sie sind lebendig beschrieben. Man trifft selten auf eine dermaßen gelungene Mischung aus Fiktion und Realität, auf einen so gekonnten Umgang mit historischen und religiösen Hintergründen und auf so kompetente, dabei aber nicht trockene, Vermittlung wissenschaftlicher Fakten. Dieser spannende und anspruchsvolle Schmöker sorgt für viele angenehme Lesestunden.
  10. Cover des Buches Die Tochter des Tuchhändlers (ISBN: 9783442466672)
    Constanze Wilken

    Die Tochter des Tuchhändlers

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Im Jahre 1525 heiratet Beatrice Rimortelli, die Tochter eines Tuchhändlers, Frederico Buornardi. Es handelt sich um eine arangierte Eheschließung und sie steht von Beginn an unter keinem guten Stern. Am Vorabend ihrer Hochzeit wird im Dom ein pästlicher Legat ermordet und Beatrice muss schon kurz nach der Heirat erkennen, dass ihr Ehemann eine Geliebte und viele Geheimnisse hat.....

    Meinung / Fazit:

    Es war für Beatrice kein leichtes Leben im Palazzo ihres Ehemanns, führte doch ihre Schwiegermutter dort ein strenges Regiment. Allein mit ihrem Schwiegervater und ihrem Schwager Tomeo verstand sie sich gut. Sie half ihrem Schwiegervater, einem gerechten Mann, gerne bei seiner Arbeit im Kontor, doch nach dessen Tod wurde sie zu einer Gefangenen im eigenen Haus.

    Ihr Mann, in diverse zwielichtige Geschäfte verwickelt, ließ sie wissen und spüren, dass es ihm bei der Heirat allein ums Geld ging.

    Die Geburt ihrer Tochter überlebte sie nur, weil der persische Arzt sie durch einen Kaiserschnitt entband. Um Beatrices Willen zu brechen, nahm ihr Mann ihr kurzerhand die Tochter weg und brachte sie nach Rom in eine Pflegefamilie, wo die Kleine fast gestorben wäre.

    Doch Beatrice war eine starke und intelligente Frau, sie ließ sich nicht unterkriegen und nahm den Kampf auf.

    Die Autorin schrieb vor realem historischen Hintergrund diese Geschichte der Tuchhändlerstochter Beatrice. 

    Gerade der historische Hintergrund war sehr informativ und fügte sich in die Geschichte gut ein. Der flüssige Schreibstil und der allmählich ansteigende Spannungsbogen ließen die Seiten so dahin fliegen.

    Für Leser historischer Bücher ein gelungener Roman.

  11. Cover des Buches Die Verführung (ISBN: 9783453352100)
  12. Cover des Buches Die Tochter der Ketzerin (ISBN: 9783442468386)
    Kathleen Kent

    Die Tochter der Ketzerin

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Wolfhound

    Sarah Carrier schildert in einem Brief an ihre Enkelin, verbunden mit einem Päckchen, ihr Leben. Hautsächlich die Geschichte ihrer Kindheit und Jugend. Sarah ist damals circa zehn oder elf Jahre alt. Ihre Familie zieht von Billerica nach Andover, um den Pocken zu entkommen. Leider hat sich schon einer von Sarahs Brüdern mit Pocken angesteckt und so verschleppen sie diese schwere Krankheit nach Andover. In diesem Dorf werden die Carriers, die "Neuen", mit Argwohn bedacht, nicht zuletzt durch die manchmal als aufmüpfig empfundene Art der selbstbewussten Mutter Sarahs. 

    Sarah und ihre kleine Schwester Hannah werden trotz Quarantäne von ihrem Vater zurück nach Billerica gebracht, zu Onkel und Tante, da dort die Pocken schon wieder verschwunden sind. In dieser Zeit blüht Sarah regelrecht auf und es entwickelt sich zwischen ihr und ihrer Cousine Margaret sogar eine Art Schwesternschaft des Herzens. Nicht zuletzt deshalb fällt es Sarah unendlich schwer, die Familie des Onkels wieder verlassen zu müssen, als der Vater kommt sie nach Hause zu holen. Dort erwartet Sarah die Nachricht vom Tod ihrer geliebten Großmutter, die den Carriers ihren Hof vermacht hat, was zu einem Erbstreit mit dem Onkel und dessen Sohn führt.

    Bald nehmen die Carriers ein Mädchen bei sich auf, die die nächsten fünf Jahre bei ihnen das Geld abarbeiten soll, welches gezahlt wurde, um sie aus den Fängen der Indianer zurückzukaufen. Anfänglich ist Sarah fasziniert von der neuen Mitbewohnerin. Bald erwischt sie sie aber beim Faulenzen und Stehlen von Lebensmitteln. Nach einer kurzen Liaison mit einem von Sarahs Brüdern und der Behauptung einer Schwangerschaft jagt Sarahs Mutter das Mädchen vom Hof. Diese sinnt auf Rache.

    In der Folge geschehen schreckliche Dinge. Ein einfacher Nachbarschaftsstreit, kleine Auseinandersetzung oder unbedacht ausgesprochene Verwünschungen führen in einer Schnelligkeit zu Verhaftungen wegen Hexerei, die man sich heute kaum noch vorstellen kann. Auch die alles andere als objektiven Gerichtsverhandlungen und unmenschlichen Haftbedingungen sind für heutige Begriffe einfach unmenschlich.

    Kathleen Kent schreibt zu Beginn des Buches, dass es sich um eine Familiengeschichte handelt, sie eine Nachfahrin einer der Hexerei verurteilten Frau ist. Leider wird dies innerhalb des Romans und auch danach durch keine einzige Silbe belegt, auch die historischen Ereignisse sind nicht belegt, sodass eine Trennung zwischen Historie und Fiktion nicht möglich ist. Erst durch Nachlesen und Nachschlagen ist dies möglich. 

    Dennoch schafft es Kent, die Lebensumstände in dieser Zeit und die barbarischen Ausmaße der Hexenprozesse sehr plastisch und glaubhaft zu schildern. Man wird regelrecht reingezogen in die Geschichte und kann gut mit Sarah mitfühlen. Auch ihren Konflikt mit ihrer Mutter und der Umgang oder eben auch Nicht-Umgang mit diesem ist sehr verständlich geschildert.

    Es gibt einen Satz in diesem Buch, der mir immer noch im Kopf nachhallt. "Die Erinnerung stirbt nicht mit dem Tod." Diesen Satz sagte Martha Carrier kurz vor ihrer Hinrichtung zu ihrer Tochter Sarah. Und es stimmt, in diesem Satz ist so viel Wahres und er hat mich zutiefst berührt.

  13. Cover des Buches Die Gabe des Schmerzes (ISBN: 9783423134552)
    Andrew Miller

    Die Gabe des Schmerzes

     (29)
    Aktuelle Rezension von: vormi
    Wieder ein sehr gut klingender Klappentext, aber mit der Ausführung hat es echt gehapert. Da ich das Buch ausgeliehen hatte, habe ich es auch zu Ende gelesen. Das war ein ganz schöner Kampf. Denn es wechselte sich oft Langeweile mit Verworrenheit ab. Schade.
  14. Cover des Buches Die Versuchung der Pestmagd (ISBN: 9783453359017)
    Brigitte Riebe

    Die Versuchung der Pestmagd

     (52)
    Aktuelle Rezension von: lievke14

    Mainz 1542: Nach der Flucht aus dem pestverseuchten Köln finden der unkonventionelle Arzt Vincent de Vries und seine Pestmagd Johanna in Mainz eine neue Heimat. Doch Johanna hat dunkle Vorahnungen.

    Denn Mainz wird regiert von Albrecht von Brandenburg, Kurfürst und Kardinal zugleich….ein Mann, der sich sein Leben so zurechtbiegt, wie er es gerade braucht. Zum einen gibt er sich gottesfürchtig und fromm. Zum anderen ist er aber auch sehr dem weiblichen Geschlecht zugetan und nimmt sich, was ihm gefällt. Vor allem Johanna hat es ihm angetan mit ihrer Natürlichkeit und ihrem Liebreiz.

    Vincent dagegen muss sich als neuer Leibarzt des Kurfürsten mit all dessen Wehwehchen und eigensinnigen Wünschen herumschlagen. Allerdings behält er auch die gewöhnliche Mainzer Bevölkerung im Auge und behandelt und hilft, wo er kann.

    Zum anderen begleiten wir den Heißsporn Jakob auf seinem Weg der Selbstfindung. All die Jahre der Entbehrungen und seines Überlebenskampfes  auf der Straße haben ihn tief geprägt. Ständig überkommen in Selbstzweifel und er fällt  wieder in alte Verhaltensmuster zurück, die ihn oftmals in Schwierigkeiten bringen.

    Irgendwann treten  jedoch die ersten schweren  Krankheitsfälle auf, bei denen sich Vincent sehr schnell sicher ist, dass es sich um die „Schwarzen Blattern“ handelt. Ist die Familie der einen Seuche nur entronnen, um den Tod durch eine weitere Epidemie ins Auge zu blicken?

    Und wieder ist Vincent de Vries in seiner unheilvollen Maskerade unterwegs, um dem Tod zu trotzen.

    „Die Versuchung der Pestmagd“ ist eine gelungene Fortsetzung, die wieder ungemein spannend und interessant erzählt wird.

    Viele Figuren aus dem ersten Teil tauchen auch hier wieder auf und bekommen Raum für ihre eigene kleine Geschichte.

    Vincent hat mit seiner Funktion als Leibarzt des Kurfürsten alle Hände voll zu tun und steht schließlich der Pockenepidemie fast völlig allein gegenüber. Zudem  wird er sehr überraschend mit seiner Vergangenheit aus alten Mainzer Tagen konfrontiert….einer Tatsache, die ihn und seine Beziehung zu Johanna sehr  belastet.

    Das Alltagsleben und die Sorgen und Nöte der kleinen Familie werden sehr schön dargestellt. Jedem Einzelnen schenkt die Autorin viel Aufmerksamkeit. Vielleicht dieses Mal ein kleines bißchen zu viel davon....

    Bei all den Problemen unserer Protagonisten kommen die auftretende Seuche und deren Bekämpfung meiner Meinung ein bißchen zu kurz. Sehr schnell treten die ersten Fälle auf und sehr schnell ist das Problem wieder erledigt.

    Trotzdem ist dieses Buch ein guter historischer Roman mit einer spannungsgeladenen Story und viel Wissenswertes über die Stadt Mainz und deren Kurfürsten. Denn Albrecht gab es tatsächlich….seine intrigante Konkubine Agnes Pless übrigens auch.

    Wer leichte aber gut erzählte historische Romane mag, kommt mit „Die Versuchung der Pestmagd“ voll auf seine Kosten.

  15. Cover des Buches Verderben (ISBN: 9783442477364)
    Patricia Cornwell

    Verderben

     (156)
    Aktuelle Rezension von: miissbuch

    INFOS ZUM BUCH

    Titel: Verderben
    Autor: Patricia Cornwell
    Seiten: 384
    Verlag: Goldmann Verlag
    Handlungsort: Richmond, Quantico (Virginia)/ Memphis, Tennessee/ Charlotte, North Carolina, USA; Dublin, Irland

    Erstveröffentlichung: 1997 als Der Keim des Verderbens

    INFOS ZUM AUTOR

    „Patricia Cornwell, 1956 in Miami geboren, arbeitete als Polizeireporterin in der Rechtsmedizin, bevor sie mit ihrem ersten bahnbrechenden Thriller um die Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta die Bestsellerlisten stürmte. Neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin war sie dann unter anderem als Leiterin der Abteilung für Angewandte Forensik an der National Forensic Academy der University of Tennessee tätig. Patricia Cornwells hochspannende und bis ins kleinste Detail recherchierte Bücher wurden mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet und erobern nach wie vor regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten.“ (Quelle)

    REZENSION

    Zur Info, dieses Buch wurde 1997 bereits unter dem Titel „Der Keim des Verderbens“ veröffentlicht.

    Dieses Buch ist der 8. Teil der Reihe rund um Kay Scarpetta. Eine ungewöhnliche Mordserie erhält in Amerika Einzug, allem Anschein nach handelt es sich um den selben Mörder, der bereits in Irland zahlreiche Leben ausgelöscht hat. Von den Leichen wird nur der Torso gefunden, die Identitäten sind unbekannt.
    Trotz vieler Parallelen ist Kay Scarpetta sich sicher, dass es sich nicht um den gleichen Mörder handelt. Schnell wird klar, dass sie damit richtig liegt und der Mörder versucht mehr als nur die Toten umzubringen und großes geplant hat.

    Das Cover und auch den Titel finde ich wenig überzeugend. Zwar passt das Cover von der Gestaltung her zu den anderen Covern der Reihe und auch der Titel ist kurz und prägnant, einen Zusammenhang zum Inhalt kann ich allerdings nicht.

    Der Einstieg ins Buch fiel mir etwas schwer, aber als ich mich an die Gegebenheiten der Orte und die Personen gewöhnt habe, war das Buch durchaus fesselnd. Mehr denn je sind mir die vielen Fachbegriffe und Abkürzungen aus der Polizeisprache ins Auge gestochen und es fiel mir sehr schwer den Überblick unter ihnen zu behalten – habe ich auch glaube ich nicht, aber ich hatte nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Die handelnden Personen waren wie immer individuell gestaltet und für mich absolut authentisch. Was mir trotz vieler Abkürzungen bei diesem Band besonders gut gefallen hat, war die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Behörden bzw. Diensten, die mal mehr und mal weniger professionell abgelaufen ist.

    Mir fehlt im gesamten Buch ein bisschen das Privatleben der Protagonisten, früher war das Privatleben von Scarpetta durch ihre Nichte Lucy geprägt, inzwischen ist diese aber selbst Teil der Bücher und somit treffen die beiden häufig auf beruflicher Ebene aufeinander. Für mich sind Charaktere realitätsnäher, wenn sie sowohl ein Privat- als auch ein Berufsleben haben. Besonders unrealistisch an dem gesamten Beziehungsgeflecht der Charaktere finde ich, dass nur das Berufsleben das verbindende Stück ist. Zwar sind im Laufe der vorherigen Bücher Freundschaften, Sympathien und Antipathien entstanden, aber einen wirklichen Einblick in andere Personen gab es nie.

    Die Handlung des Buches hat mir allerdings total gut gefallen, auch wenn ich wusste, dass es zum Ende des Buches hin ein nachvollziehbares Ende geben wird, wusste ich nicht, wer hinter der gesamten Aktion steckt. Zwar kam mir die Aufklärung etwas zu überrascht und ich fand auch die Erklärung zunächst etwas an den Haaren herbei gezogen. Spannend war das Ende dennoch gestaltet.

    Für dieses Buch vergebe ich vier Sterne, mit der Hoffnung das die nächsten Bücher, die auch wieder etwas länger sind, mich noch mehr packen und meinen Wissensdurst zufrieden stellen können.  

  16. Cover des Buches Die Legenden von Khasak (ISBN: 9783458172192)
  17. Cover des Buches Der Keim des Verderbens (ISBN: B0029WIWNY)
  18. Cover des Buches Tagebuch (ISBN: 9783150106938)
    Samuel Pepys

    Tagebuch

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Samuel Pepys, Zeitzeuge eines London im 17. Jh., erzählt in knappen Tagebucheinträgen sein Leben. Gegenstand sind Streitereien und Zerwürfnisse mit seiner Frau, Probleme mit den Bediensteten, politische Ambitionen und Ereignisse gesellschaftlichen Lebens, wie die 'Ernennung' von Freuden in politische Ämter, bei der ein klein wenig Geld floss. Daneben erfahren wir, wann Pepys ein Fußbad genommen hat, wie in London Kirchenpolitik betrieben wird und seit wann die Stadt von der Pest heimgesucht wird (vielleicht sind es auch die ständig krassierenden Pocken). Eingebunden sind immer wieder Tagebucheinträge über gesamteuropäisches Geschehen, so bspw. am 9.8.1664 "Heute man die Meldung, dass der Kaiser die Türken geschlagen, den Großwesir getötet und etwa 8000 Soldaten niedergemetzelt hat." (S. 223). So gesehen werden Nebensächlichkeiten aus dem individuellen Alltag eingebunden in das - aber dennoch zurücktretende - Große und Ganze der europäischen Geschichte. In kurzen und prägnanten Tagebucheinträgen für (fast) jeden Tag liefert Samuel Pepys ein sehr wichtiges Zeitdokument, das nicht nur zu politisch-gesellschaftlichen Fragen etwas zu erzählen weiß, sondern auch zur Kultur- und Mentalitätsgeschichte einiges beizusteuern hat. Insgesamt amüsierlich und überaus interessant zu lesen.
  19. Cover des Buches Katharina die Grosse (ISBN: 9783492248310)
    Vincent Cronin

    Katharina die Grosse

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus
    Zum Inhalt:
    Sie wurde als Tochter eines deutschen Fürsten geboren und mit dreiunddreißig Jahren Herrscherin des russischen Reiches Katharina II. (1729 - 1776). Die Geschichte verlieh ihr den Beinamen die Große . Vincent Cronin porträtiert die schillernde Persönlichkeit der russischen Zarin, ihr ereignisreiches Privatleben und ihre großen Leistungen als Regentin gerade auch bei der Verwirklichung weitreichender Sozialreformen. Und er korrigiert damit ein über lange Zeit verfälschtes Geschichtsbild

    Katharina die Große wurde am 2. Mai 1729 als Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst in Stettin geboren und verbrachte ihre gesamte Kindheit dort - bis auf ein paar Besuche in deutschen Städten wie Berlin oder Zerbst. Als beschlossen wurde, dass sie den späteren Zaren Peter den III. ehelichen soll, macht sie sich auf eine lange Reise in das russische Reich. Dort lernte sie im Alter von 14 sehr schnell die russsiche Sprache, nahm sich deren Religion an und heiratete wenig später Zar Peter, mit dem sie eine eher unglückliche ehe führte - vor allem weil dieser mehr mit seinen kleinen Spielsoldaten spielte, als sich um seine Frau zu kümmern. Nicht zuletzt, weil Zar Peter ein Kindkopf war und seine spätere Regentschaft in ihren Augen kaum zu ertragen, sammelte Katharina Verbündete um sich, um ihren Mann bei einen Staatsstreich zu stürzen und selbst als Zarin an die Macht zu kommen. Katharina lenkte fortan die Geschicke der russischen Politik und sorgte mit eiserner Hand dafür, dass Russland eine unter anderem  Revolution in Gesundheitswesen sowie Innen- und Außenpolitik erlebte. Neben ihren politischen Geschick machte sich Katharina aber vor allem auch durch ihre vielen Liebhaber einen Namen. Vincent Cronin betrachtet in dieser Biografie die Frau Katharina. Ein Mädchen, das sich anpassen musste. Eine Frau, die für ihr Volk kämpfte. Aber auch eine Frau, die eben einfach nur eine Frau war - mit Höhen und Tiefen. 


    Erstmals habe ich diese Biografie vor über zehn Jahren gelesen, als wir für die Schule etwas über Katharina die Große ausarbeiten mussten. Ehrlich gesagt hatte ich damals reichlich wenig Lust und bin eher gelangweilt an die ganze Sache heran gegangen. Je mehr ich dann aber in dem Buch gelesen habe, desto mehr hat mich die Geschichte rund um Katharina die Große gefangen genommen. Ich war fasziniert, wie dieses junge Ding mir nichts dir nichts in ein fremdes Land gesandt wurde, dessen Sprache sie nicht einmal beherrschte. Ich war fasziniert, wie sie versucht hat Peter zu gefallen, obwohl der einfach nur ein Ekel war und rumgehurt hat. Ich war fasziniert, wie sie es diplomatisch geschafft hat, ihre Schwiegermutter auf ihre Seite zu ziehen und es hat mich einfach nur baff gemacht, als ich gelesen habe, welches Risiko sie damals eingegangen ist, als sie den Staatstreich vorbereitet und schließlich durchgeführt hat. Das hätte sie Kopf und Kragen kosten können und doch hat sie den Willen gehabt das eiskalt durchzuziehen. Ich was und bin von der Person Katharina vollkommen begeistert. Schließlich hat es mich auch immer wieder fasziniert, wie sie mit den Männern umgegangen ist. Sie war eine Frau die viele Liebhaber hatte und scheinbar hat sie sie auch alle geliebt, aber auch hat sie sie als Schachfiguren benutzt - nicht zuletzt auch, um sich die Polen als Verbündete zu Nutze zu machen. Aber sie hat sich auch für ihr Volk eingesetzt. Durch die Revolution des russischen Gesundheitswesens hat sie unter anderen für Russland einen sehr großen Schritt getan, der ihr heute noch Ruhm einbringt. Katharina ist eine vielschichtige, interessante Frau gewesen, die mich absolut begeistert. Vincent Cronin schafft es ihre Biografie lebendig zu erzählen - es wird einfach nicht langweilig. Besonders, wenn es um Politik geht schafft er es, alles so gut zu umschreiben, dass man der Sache folgen kann und nicht vor Langeweile einschläft. Das schafft auch nicht jeder. 

    Wer sich für Geschichte und vor allem für Katharina die Große interessiert ist mit diesem Buch bestens beraten. Die Schreibweise des Autors ist fesselnd und es bleiben keine Fragen offen. Genial gemacht und super recherchiert.
  20. Cover des Buches Ein Ort fernab der Welt (ISBN: 9783462042047)
    J. M. G. Le Clézio

    Ein Ort fernab der Welt

     (6)
    Aktuelle Rezension von: krimtango

    Erzählt wird uns die Geschichte von Jacques Enkel, der nach seinem verschollenen Großonkel auch Léon genannt wurde und sich 1980 nach Mauritius aufmacht, um mehr über die Familie zu erfahren.
    Als dritten Strang erfahren wir die Geschichte der jungen Inderin Suryavati und die schlimmen Erlebnisse ihrer Mutter während des Sepoy-Aufstands 1857 in Indien.
    Aber nicht nur die kunstvoll verschlungene Handlung, sondern ganz besonders die Beschreibung der Inselwelt, der Pflanzen- und Tierwelt, des Meers und die zarte Liebesgeschichte hat mich tief beeindruckt. Die Sprache empfand ich wie Musik.
    Ich habe mich an drei Nachmittagen hingesetzt und nur gelesen, weil mich das Buch so fasziniert hat.

  21. Cover des Buches Lautloser Tod (ISBN: 9783898979337)
    Leonard Goldberg

    Lautloser Tod

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Reever
    War realistisch, überaus spannend, und tolle Chars.
  22. Cover des Buches Operation Ismael (ISBN: 9783453406872)
    Christian Schoenborn

    Operation Ismael

     (9)
    Aktuelle Rezension von: schlumeline
    Christian Schoenborns Debüt beginnt mit einem Attentat auf eine Boeing 777. Ein deutscher Familienvater bringt dieses Flugzeug, das gerade vom Flughafen Frankfurt aus startet, mit einer Rakete zum Absturz und tötet hierbei sämtliche Fluginsassen, allesamt aus Saudi-Arabien stammend. Dann schwenkt die Handlung. In Rückblicken erfährt der Leser, dass es nach dem Anschlag vom 11. September 2001 in Europa und den U.S.A. verschiedene Attentate gegeben hat, zu denen sich Attentäter aus der islamistischen Welt bekannt haben. So wurde Deutschland von einer Pockenepidemie heimgesucht; unzählige Menschen starben. In den U.S.A. kam es zu einem Angriff auf die Freiheitsstatue. Der Antiterror Experte Deek Miller reist nach Frankfurt um die Hintergründe des Attentats auf die Boeing 777 herauszufinden. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf eine religiöse Gemeinschaft, die Cherubim, die in Deutschland und der ganzen Welt, unzählige karitative Einrichtungen betreiben und nach außen stets nur das Gute verkörpern. Aber steckt nicht mehr hinter dieser Vereinigung? Nach und nach deckt Deek unglaubliche Sachverhalte auf und gerät von einer gefährlichen Situation in die nächste. Jedes Kapitel des Buches wird mit einem Ausschnitt aus der Bibel oder dem Koran begonnen. So merkt der Leser sehr schnell, dass dieses Buch hauptsächlich einen religiösen Hintergrund hat. Hier geht es um neuzeitliche Kreuzritter und um die Tatsache, dass immer wieder Religionen benutzt werden um Menschen gegeneinander aufzuwiegeln. Die biblischen Bilder von Gut und Böse, die oft sehr missverständlich sind, finden sich auch in den Schriften anderer Religionen. So ist es ein leichtes den Aufruf Gottes oder Allahs als Aufruf zum Kampf gegen Andersartige zu werten, auch wenn diese Religionen allesamt eigentlich ein gänzlich anderes Ziel verfolgen. Der Autor lässt hier sehr deutlich seine Studien der Religionswissenschaften und Theologie einfließen. Dieser Thriller darf sich wahrhaft Thriller nennen. Erscheinen zu Beginn die unterschiedlichen Handlungsstränge noch etwas nicht zusammenhängend, so finden sie schnell zueinander. Der Spannungsfaden steigt immer weiter an und hält den Leser gefangen. So realitätsnah ist dieser Thriller, dass man Angst bekommen muss schon morgen ein solches Szenario tatsächlich erleben zu müssen.
  23. Cover des Buches Seuchen (ISBN: 9783806745191)
  24. Cover des Buches Sundri (ISBN: 9783404500079)
    Lisa Heiss

    Sundri

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Sehr schön geschriebenes Jugendbuch, in dem man wirklich viel über Indien und seine Traditionen erfährt.

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