Bücher mit dem Tag "poesi"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "poesi" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Der Alchimist (ISBN: 9783257072723)
    Paulo Coelho

    Der Alchimist

     (2.087)
    Aktuelle Rezension von: MaraOriginal

    "Der Alchemist" von Paulo Coelho ist wahrlich eine Meisterleistung und zurecht eine Weltlektüre. 

    In "der Alchemist" begleiten wir den Schafhirten Santiago auf der Suche nach einem Schatz der ihm im Traum erschienen ist. Er tritt seine Reise nach Ägypten an, verliert all seinen Besitz, schließt Freundschaften, lernt viele neue Fertigkeiten, wächst über sich hinaus. Und dennoch folgt er, wenn auch manchmal schweren Herzens, weiterhin den Zeichen auf der Suche nach dem Schatz. 

    Dieses Buch beinhaltet alles was man sich wünschen kann. Eine liebevoll ausgearbeitete Geschichte, viele sehr stark ausgeprägte Charaktere, und als Leser kann man sich nicht entziehen, Freude, Trauer und Hoffnung für den jungen Hirten zu empfinden. 

    Ich habe dieses Buch voller Freude und Interesse gelesen. Selten habe ich mich danach so gestärkt und Energie-geladen gefühlt. Vielleicht erscheint uns Lesern ja auch bald der Schatz im Traum. 

  2. Cover des Buches Betrogen (ISBN: 9783596705627)
    P.C. Cast

    Betrogen

     (2.644)
    Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicis

    Allgemeines:

    "House of Night" ist eine Fantasy-Buchreihe der Autorinnen P. C. Cast & Kristin Cast. Die Buchreihe erschien von 2009 – 2014 im Fischer Verlag.

    Band 1: Gezeichnet (Ersterscheinung: 30.11.2009)
    Band 2: Betrogen (Ersterscheinung: 01.03.2010)
    Band 3: Erwählt (Ersterscheinung: 01.08.2010)
    Band 4: Ungezähmt (Ersterscheinung: 01.11.2010)
    Band 5: Gejagt (Ersterscheinung: 11.02.2011)
    Band 6: Versucht (Ersterscheinung: 11.05.2011)
    Band 7: Verbrannt (Ersterscheinung: 10.08.2011)
    Band 8: Geweckt (Ersterscheinung: 07.11.2011)
    Band 9: Bestimmt (Ersterscheinung: 23.05.2012)
    Band 10: Verloren (Ersterscheinung: 28.11.2012)
    Band 11: Entfesselt (Ersterscheinung: 21.11.2023)
    Band 12: Erlöst (Ersterscheinung: 23.10.2014)

    Klappentext:

    Zoey hat sich im House of Night eingelebt und gewöhnt sich an die enormen Kräfte, die ihr die Göttin Nyx verliehen hat. Endlich fühlt sie sich sicher und zu Hause, da passiert das Unfassbare: Menschliche Teenager werden getötet, und alle Spuren führen zum House of Night. Als die Freunde aus ihrem alten Leben in höchster Gefahr schweben, ahnt Zoey, dass die Kräfte, die sie so einzigartig machen, eine Bedrohung sein können: für alle, die sie liebt.

    Meinung:

    Auch dieser Band lässt sich leicht und schnell lesen aber leider zieht es einen nicht in den Bann. Es ist eine nette Geschichte für Zwischendurch, ohne wirklichen Tiefgang.

    Die Idee des House of Night – ein Internat für Jungvampire – finde ich nach wie vor sehr gut und dennoch bin ich der Meinung, dass das Potential nicht ausgeschöpft wurde. Ich hätte auch gerne mehr über dieses Internat erfahren, doch stattdessen wird man mit vielen Wiederholungen zugemüllt, die es eigentlich nicht gebraucht hätte. Und es sind ja alle so heiß und gutaussehend in diesem Internat… Wie soll es ja anders sein?

    Die Hauptprotagonistin ist eine absolute Mary-Sue – sie kann alles, weiß alles, sieht hervorragend aus und die Männer stehen Schlange. Mittlerweile hat sie sogar drei Loveinterests und einer davon ist Lehrer… Wirklich? Manchmal ist weniger mehr… Ich muss daher zugeben, dass die unausstehliche Aphrodite aus Band 1 mittlerweile mein Lieblingscharakter ist. Sie hat Ecken und Kanten und ist nicht aalglatt. Zudem macht sie in diesem Band eine interessante Wandlung durch.

    Spannend wurde es ohnehin erst gegen Ende des Buches, obwohl die Handlung durchaus vorhersehbar war. Dennoch bringt mich dieses Ende dazu, dem dritten Teil noch eine Chance zu geben.

    Fazit/Empfehlung:

    Ich weiß nicht… Dieses ganze Liebes-Wirr-Warr ist für mich zu viel, zu uninteressant, zu unglaubwürdig und viel zu nervig. Auch der Protagonistin, als Super-Mary-Sue, kann ich so rein gar nichts abgewinnen.

    Einzig das Ende verführt mich dazu, dem dritten Band noch eine Chance zu geben.

    Sternewertung:

    2.5 Sterne

  3. Cover des Buches Leuchtturmmusik (ISBN: 9781549745904)
    Andreas Séché

    Leuchtturmmusik

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Magpie
    Leuchtturmmusik ist mein erstes Buch des Autors Andreas Séché und hat mich tatsächlich begeistert. Der Klappentext verriet mir nicht allzu zu viel, machte aber neugierig, dennoch wusste ich nicht, was mich erwarten wird.
    Der bilderhafte und poetische Schreibstil erfasste mich sofort und man versteht gut, warum bereit ein Buch des Autors ins Japanische übersetzt wurde: Andreas Séché erzählt nicht bloß, nein, er malt Bilder, erweckt dabei alle Sinne des Lesers und zusätzlich ein kleines Fischerdorf zum Leben.
    Die Geschichte erzählt von einer Fremden, die eines Tages einfach so in dem Dorf auftaucht und in subtiler Weise die Leben vieler Bewohner berührt. Diejenigen, die berührt werden wollen, die nur darauf gewartet zu haben schienen.
    Erst nach und nach lernt man die Vergangenheit des Hauptprotagonisten kennen und auch die anderen Dorfbewohner werden im Laufe der Handlung immer lebendiger. Doch genau das machte das Buch zu einer realen Reise. Die Leute wurden einem kurz vorgestellt und je öfter man ihnen begegnete, desto mehr erfuhr man. Wie im richtigen Leben wird nicht alles sofort erzählt, sondern man muss zuhören, verstehen und beobachten. Genau das gab allen Charakteren meiner Ansicht nach extrem viel Tiefe und Persönlichkeit.
    Besonders gut haben mir die kleinen Weisheiten und Philosophien gefallen, die der Autor immer wieder schön verpackt in dem Buch versteckt hat. Sie lassen einen auch über das Lesen hinaus nicht los.
    Die Sandkörner, die durch die Sanduhr rieseln, der Zitronenfalter, die Höhle, die toten Bäume, die Fußabdrücke aus Sand, die Unendlichkeit ...
    Es ist ein Buch über das Leben und den Tod, über Genuß und Depression, Vergeben und Verstehen.
    Der Titel ist sehr passend gewählt, was man jedoch erst gegen Ende versteht. Leuchturmmusik. Augenblick und Ewigkeit.
    Ein wirklich wundervolles und einzigartiges Buch.
  4. Cover des Buches Das tiefe Blau der Worte (ISBN: 9783551319494)
    Cath Crowley

    Das tiefe Blau der Worte

     (170)
    Aktuelle Rezension von: Sanne54

    Es macht schon ein wenig neidisch, umgeben von Büchern und Worten zu sein in einer so großartigen Buchhandlung wie der, in der dieser Roman zu großen Teilen spielt - und scheinbar auch nur Bücher unter die Augen zu bekommen, die großartig sind …

    Die Idee der Briefbibliothek ist toll: Menschen schreiben in die Bücher, unterstreichen und legen ganze Briefe zwischen die Seiten öffentlich ausliegender Bücher, um sich auszutauschen. Ich selbst mag es auch, Bücher zu lesen, die schon mal jemand in der Hand hatte, und dort Dinge zu entdecken - von der Ansichtskarte bis zum Kassenzettel, die offenbar als Lesezeichen dienten, war schon alles dabei, auch Unterstreichungen sind nicht unüblich und interessant, solange sie nicht überhand nehmen. Leider lässt sich aus diesen Fundstücken nicht so oft substantiell etwas zur Meinung der Menschen zum Buch finden. Interessanterweise habe ich gerade in diesem Buch Notizen eines Lehrers oder einer Lehrerin dazu gefunden, ob das Buch für die Klasse geeignet wäre … meine Antwort unbekannterweise: ja, aber nicht für eine Klasse voll Lesemuffel, denn eigentlich passiert nicht viel, es geht mehr um das Innenleben und die Emotionen der Protagonisten.

    Rachel kehrt, nachdem ihr Bruder Cal praktisch vor ihren Augen im Meer ertrunken ist, zurück in die Stadt, die sie vor drei Jahren mit Mutter und Bruder verlassen hat, auch weil sie die Nähe zum Meer nicht mehr erträgt. Immer noch ausgefüllt von Trauer, ohne Schulabschluss (Sie ist nach dem Unfall des Bruders durchgefallen.) und mit einem verschlossenen Karton mit Cals alten Sachen, die ihr die Großmutter mitgegeben hat, fährt sie zurück in ihr altes Leben, um bei der Tante Abstand zu gewinnen. Sie bekommt einen Job in der Buchhandlung der Eltern ihres besten Freundes, mit dem sie länger keinen Kontakt hatte. Sie hatte ihm in der Briefbibliothek eine Liebeserklärung hinterlassen, bevor sie wegzog, er ist verliebt in eine andere und hat nie auf den Brief geantwortet. Rachel will niemandem erzählen, dass ihr Bruder tot und sie ohne Schulabschluss ist. Doch auch bei Henry läuft nicht alles rund: Seine Angebetete Amy lässt ihn sitzen, der Buchhandlung geht es finanziell schlecht und sie soll verkauft werden … 

    Durch das Buch zieht sich eine sehr melancholische, getragene Stimmung, es ist weitestgehend sehr langsam erzählt und nimmt sich Zeit. Das entspricht ziemlich genau dem Gefühl, das einen in außergewöhnlichen Bibliotheken oder Buchhandlungen ergreift. Mich hat vor allem auch der Lesegarten begeistert, eine echte Oase. Es geht um das Thema Verlust und Bewahren in verschieden Versionen, primär aus den Perspektiven Rachels und Henrys, die im Wechsel erzählen. Doch auch andere interessante Figuren “kommen zu Wort“. Es ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss, das aber als Jugendbuch auch nicht besonders schwer zu lesen ist. Und es kommt, ganz wichtig, ohne Pathos und Drama aus. 

    Ich finde, dass auch das Ende gut gelungen ist, durchaus tröstlich, aber realistisch. Und natürlich ist der Roman auch optisch gut gelungen. Ich kann nicht sagen, ob es mir so gut gefällt, weil ich die Begeisterung für Worte und Bücher ohnehin mitbringe. Schön wäre es, wenn es auch weniger begeisterten Lesern die Begeisterung für das geschriebene Wort vermitteln könnte.

  5. Cover des Buches Die Eismacher (ISBN: 9783442717453)
    Ernest van der Kwast

    Die Eismacher

     (117)
    Aktuelle Rezension von: beritjohh

    Es geht um eine italienische Familie, die behauptet, die Eisherstellung erfunden zu haben. Jeden Sommer ziehen sie alle in die Niederlande, nach Rotterdam, um dort in ihrer eigenen Eisdiele, ihr phänomenales Eis zu verkaufen. Das ganze ist ein Familienprojekt, zumindest solange, bis einer der beiden Söhne, Giovanni, darauf keine Lust hat, sondern lieber sein Geld mit dem Schreiben von Gedichten und Büchern zu verdienen. Gegen den Willen seiner Familie entscheidet er sich also, bei Verlägen anzufangen und merkt dort; wie gut es ihm damit geht und erst da fällt ihm auf, wie gerade sein Bruder, der die Eisdiele übernommen hat, an dem Geschäft körperlich kaputt geht, und somit auch seine Frau nicht mehr glücklich stellen kann; was ihn dazu bringt, Giovanni eine interessante Bitte zu stellen…

    Insgesamt war es eine schöne Sommergeschichte, und für mich persönlich auch ein letztes schönes Sommerbuch für dieses Jahr. Es war nicht besonders spannend, aber trotzdem so, dass man es gut lesen konnte, ohne sich zwingen zu müssen. Es ging diesmal auch um etwas andere Themen, was eventuell auch daran liegen könnte, da das Buch schon etwas älter ist, aber es war trotzdem noch verständlich und irgendwie auch noch aktuell.

  6. Cover des Buches Der Club der toten Dichter (ISBN: 9783795111762)
    N.H. Kleinbaum

    Der Club der toten Dichter

     (259)
    Aktuelle Rezension von: mysmallbookshelve

    Den Titel "Dead Poets Society" oder "Club der toten Dichter" haben viele schon gehört - aber das Buch gelesen? Das hat nur ein Bruchteil davon. 

    Dabei ist es des Lesens wirklich wert. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und das Setting in einer englischen Boarding School lässt Herzen höher schlagen. Doch es ist nicht alles wie es scheint. In diesem Buch werden Thematiken rund um das Schulsystem, Druck von Außen und Selbstfindung behandelt und die eine oder andere Kritik lässt sich in dem Buch finden. 

    Der Schreibstil ließt sich flüssig und zusammen mit der geringen Seitenanzahl kann das Buch schnell (immer und immer wieder) durchgelesen werden.

  7. Cover des Buches Der Sommer ohne Männer (ISBN: 9783499014659)
    Siri Hustvedt

    Der Sommer ohne Männer

     (158)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    》EIGENE MEINUNG:

    "Gedenke, dass mein Leben ein Wind ist."

    Dieses Buch hat über einen Bücherei-Flohmarkt-Verkauf seinen Weg zu mir gefunden und musste nun viele Jahre auf dem SUB ausharren. Das Cover war dabei weniger ansprechend für mich als der Titel und so durfte es nun mit in den Sommerurlaub fahren.

    Als erstes muss ich sagen, dass ich aus literarischer Hinsicht – und auch bezogen auf die lyrischen Teile und sehr intellektuellen Abschweifungen des Buches – gefühlt nur einen sehr kleinen Teil erfassen bzw. verstehen und somit wertschätzen konnte. Sprachlich ist das Buch für mich auf einem hohen Niveau und der Schreibstil durchaus besonders: sarkastisch, geistreich, offen, ungewöhnlich.

    Nichts desto trotz konnte mich die Geschichte, in ihren kurzen Kapiteln, dahinter irgendwie packen. Die erwachsene Frau, die durch die „Pause“ ihrer Ehe so richtig ins Straucheln kommt, sich neu finden muss und dabei so einiges für sich feststellt. Die neuen Erfahrungen ebenso wie die Reflektion bereits vergangener Geschehnisse, bis hin in die Kindheit ihrer Eltern, waren irgendwie einfach fesselnd, obwohl kein typischer Spannungsbogen vorhanden war. Ich wollte wissen wie die Geschichte ausgeht bzw. sogar die Geschichten. Denn innerhalb des Buches finden sich viele verschiedene Handlungsstränge rund um die Hauptprotagonistin Mia.

    Diese ist ein nachvollziehbarer Charakter und erzählt ihre Geschichte selbst – so dass sie manchmal so realistisch klingt als wäre es die der Autorin. Hier finden sich Themen wie Selbstfindung, Selbstmord, Ehe, Kindheit, Muttersein, Feminismus, Sex, verschiedene Generationen an Frauen, Verletzungen, Träume, Vergebung und vieles mehr.

     

    》FAZIT:

    Aus lyrischer und literarischer Sicht habe ich sicher vieles nicht auffassen können, die Grundgeschichte – mit ihren vielfältigen Themen – konnte mich jedoch auf besondere Art fesseln.

  8. Cover des Buches Blue (ISBN: 9783937102429)
  9. Cover des Buches Der Kunst die Regeln geben (ISBN: 9783250104902)
  10. Cover des Buches Carmina Priapea (ISBN: 9783760836515)
    Bernhard Kytzler

    Carmina Priapea

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    "Immerzu versprech ich mich und statt 'wer stiehlt, der wird gezwickt'
    sage ich 'gefickt' - die Zunge ist da etwas ungeschickt."





    Lasst mich direkt mit diesem Besipiel anfangen, ehe ich irgendwas anfange zu palavern ! Das Gedicht (Nr. 7) sagt schon relativ deutlich, wo wir uns thematisch und stilistisch befinden. Hier geht es witzig zu, hier ist es obszön und hier ist es pervers. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen. Doch was bedeutet "hier" eigentlich ? Das "hier" ist quasi eine große Anthologie von meist kurzen Gedichten mit dem Namen "Carmina Priapea. Gedichte an den Gartengott" (1978) von Kytzler und Fischer herausgegeben und übersetzt. Diese Gedicht haben alle eine Gemeinsamkeit: sie drehen sich in irgendeiner Form um Priap. Der Schwerpunkt des kleinen bandes ist das "Corpus Priapeorum" aus der Kaiserzeit mit 80 Gedichten. Wie Priap selbst sagt (in einigen Gedichten kommt er selbst zu Wort) ist er der wohl unbekannteste Gott des römischen Pantheons. Jeder römische Gott hat in einen mehr oder weniger engdefinierten Tätigkeitsbereich (Venus: Liebe; Mars: Krieg; etc.), so hat Priap die Aufgabe den Garten zu bewachen. Hört sich banal an ? Dann lasst mich nochmal ein Kurzgedicht zitieren, wo Priap selbst die Strafe für Obstdiebstahl beschreibt:




    Gedicht 28
    "Der du nichts Gutes hier im Schilde führst, der nicht
    es lassen kann, das Obst zu stehlen, frecher Wicht,
    dir bohr ich in dein Hinterteil mein großes Ding.
    Ist diese schlimme, grimmige Strafe zu gering,
    dann ziel ich oben dir hinein: ja, im Gesicht !"



    Oder Gedicht 13
    "Aufgepaßt: von vorn straf ich die Mädchen, hinten straf ich Knaben,
    wächst dem Dieb bereits ein Bart, soll er die dritte Strafe haben !"


    (gemeint sind in der Reihenfolge des Gedichts: Vaginalsex, Analsex, Oralsex. Aber das dachtet ihr euch bestimmt schon, oder ? ;D )





    Damit noch klarer wird, was Priap hier meint, tut folgendes (ja, sollt ihr wirklich, tut es !): googelt "Priap" mit der Bildersuche. Eben hab ich es überprüft und ja, die ersten paar Ergebnisse sind aussagekräftig genug, damit ihr ganz genau erkennt, was er mit "Ding" meint.
    So, nun da ihr euch mal ein Bild von Priap angesehen habt, lasst uns weitergehen ! Priap galt als der Gartenwächter, der Einbrecher und Diebe mit seinem riesigen Phallus (= röm. für Penis) in einer für ihn lustvollen Strafe durchvögelt. Der kleine Band beginnt zuvor jedoch noch mit älteren Gedichten aus Griechenland und von anderen römischen Dichtern (zB Vergil, Horaz; mit dem Corpus Priapeorum befinden wir uns evtl. um 100 nach Chr.), wo es noch in gesitteten, unvulgären und normalen Themen um Weihungen und Wächteraufgaben geht. Erst mit der 80-Gedichte-Sammlung des Corpus Priapeorum erhält Priap den neuen Schwerpunkt des strafenden Gartenwächters, dessen Strafandrohung in einer lustvollen Strafvergewaltigung besteht. Dabei ist hier jedoch die Grenze zwischen einer Strafvergewaltigung, in der Priap dem Dieb sein riesiges Glied (ihr habt ja ein Bild gesehen !) in den Hintern schiebt, und einer freiwilligen Hingabe an den Gott natürlich nicht so scharf. Dabei ist natürlich auch Priap darauf bedacht, seinen Spaß zu haben. Beides sollt ihr in diesem Gedicht mal nachlesen:



    Gedicht 38
    "Mir geziemt es, frei vor dir zu reden, nicht herumzudrücken,
    einfach bin ich von Natur, drum sprech ichs aus ganz ungescheut:
    ich will ficken, du indessen dir einen Apfel pflücken;
    gib du mir, was ich begehre, nimm dir dann, was dich erfreut !"



    Das ist das zweite Mal, dass ich so überrascht bin über die römische Literatur (ich hatte bereits vor einiger Zeit den Roman "Metamorphoses" von Apuleius gelesen und -glaube ich- hier auch in einer Rezension vorgestellt, schaut mal rein, wenn ihr Lust habt !). Der perverse und obszöne Humor, der manchmal bis ins dummdämliche reingeht, steht dem Humor unserer Tage in gar nichts nach. Ein letztes Kurzgedicht will ich noch als Beispiel anbringen (ich weiß nicht genau, wie das hier mit den Zitaten ist. Gibts da nicht eine quantitaive Grenze ? Falls ja, muss ich die Beispiele streichen ;/ ):


    Gedicht 67
    "Fides, Iris, Caesar, Kadmus, Echo, Nestor noch zum Schluß,
    jeder ersten Letter wieder eine erste folgen muß:
    was das heißt ? Erwisch ich dich beim Stehlen in dem Garten hier,
    Dieb, gewährst dus mir, als Strafe für den Frevel droht es dir !"

    Das muss ich nicht auflösen, oder ? ;)




    Wer nur was vom Inhalt lesen will, kann nun hier aufhören. Ich werde noch etwas zur Gestaltung und so sagen. Sehr positiv ist, dass auf der linken Seite jeder Doppelseite stets das Gedicht in seiner Originalsprache (grch./lat.) und rechts in deutscher Übersetzung ist. Der Übersetzer (Carl Fischer) hat sich höchste Mühe gegeben und die Übersetzungen sind durchaus gelungen. Sie sind auch im Deutsche noch Gedichte (warum die Reime, weiß ich nicht genau, da es in der Antike keine Reime gab) und sind mehr sinngemäße, als wörtliche Übersetzungen.
    Manchmal sind die Übersetzungen leider extrem frei. Ich will mal eben das allererste Gedicht, das ich hier zitiere, auf Latein abtippen:


    Gedicht 7
    "Cum loquor, una mihi peccatur littera, nam TE
    PE dico semper blaesaque lingua mihi est."


    Mit der Übersetzung ist der Sinn glänzend erfasst und übertragen, nur geht der Wortspiel des Lateinischen verloren, da Priap (geschrieben natürlich dennoch vom Dichter) hier beklagt, dass er einen Sprachfehler hat und immer "t" für
    "pe" sagt und diese Wendung (" TE PE dico") "ich sage t für p" ist von der Aussprache her deckungsgleich mit "ich ficke dich". Lässt sich nur leider im Deutschen so nicht wiedergeben.






    Schön sind auch die anderen Gedichte vor dem Corpus Priapeorum aus der Anthologie Graeca, von Catull, Bibaculus, Vergil, Horaz, Tibull, Ovid, Petron, etc., da es die thematische Entwicklung schön aufzeigt. Erst bei Martial und hier in dem Corpus Priapeorum wird es echt pervers. Im Anhang befinden sich noch versorientierte Kommentare und Kurzkommentare Lessings und Goethes zu den Priapea. Deren Sinn im Gesamtkonzept des bandes wird erst nachträglich (und nur ein wenig) deutlich durch das Nachwort "Zu dieser Ausgabe". Die versorientierten Kommentare sind zwar sehr gut für Parallelstellen innerhalb des Werkes udn zu anderen Autoren (modern, wie antik), insgesamt aber ohne die Verweise sehr rudimentär bis nichtssagend.
    Besondere Würdigung verdient mMn die Einleitung, die von den 231 Seiten des Buches immerhin 26 (S. 8-34) einnimmt. Die ist sehr informativ und schafft eine sehr gute Balance zwischen allgemeiner Einführung und Einzelbeispielen (schaut vergleichsweise für eine schlechte Einleitung mal in meine Rezension zu der Ausgabe von "Frontinus: Des Sextus Julius Frontinus' Schrift über die Wasserleitungen der Stadt Rom" rein).




    Sehr lustig und anzüglich ist auch die Homerparodie in der Gedichtesammlung (Gedicht 68). Leider ist sie zu lang für ein Zitat. und zitiert habe ich mittlerweile auch genug. Lest selbst !




  11. Cover des Buches Rilke Projekt. Überfließende Himmel (ISBN: 9783867176736)
    Rainer Maria Rilke

    Rilke Projekt. Überfließende Himmel

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Lumina156
    Ich würde mich wiederholen, wenn ich hierzu auch noch eine Rezi schreiben sollte ,-) Am besten lest Ihr einfach nach, was ich zur anderen Hör-CD des Rilke-Projektes geschrieben habe.... Bin auch hiervon einfach UNGLAUBLICH FASZINIERT !!!
  12. Cover des Buches Schmetterlingstränen (ISBN: 9783745009507)
    Karin Kehrer

    Schmetterlingstränen

     (21)
    Aktuelle Rezension von: LadyMoonlight2012
    Ich habe "Schmetterlingstränen" schon vor ca. einem halben Jahr gelesen. Das Buch würde ich am ehesten in die Kategorie Romantik Thriller einordnen. Bedauerlicherweise habe ich komplett vergessen, eine Rezension dazu zu schreiben. Trotzdem möchte ich schnell eine Kurzmeinung zum Buch abgeben, weil es mir wirklich sehr gut gefallen hat. Das war nicht mein erstes Buch von Karin Kehrer. Ich mag ihren Schreibstil sehr. Die Geschichte war spannend, gepaart mit einem kleinen Schuss Romantik. Für meinen Geschmack genau die richtige Portion. Ich werde es bestimmt irgendwann noch einmal lesen.
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