Bücher mit dem Tag "polar"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "polar" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Die Entdeckung der Langsamkeit (ISBN: 9783492957939)
    Sten Nadolny

    Die Entdeckung der Langsamkeit

     (447)
    Aktuelle Rezension von: caro_lin

    Die ersten 50 Seiten habe ich überlegt es wegzulegen. Ich bin froh, dass ich es nicht getan habe! Als ich einmal drin war, habe ich es geliebt. Die Tage und Wochen, die ich die Entdeckung der Langsamkeit gelesen habe war dieses Buch mein Rückzugs- und Wohlfühlort. Und das, obwohl es inhaltlich oft alles andere als schön zugeht, es geht stellenweise um Krieg, Hunger, Tod und menschliche Abgründe. Dann aber wieder um die Schönheit unserer Welt und der Dinge die uns Menschen voneinander unterscheiden. 

    Eigentlich wollte ich 4 Sterne geben, da es phasenweise dann doch auch wieder etwas zäh wird. Aber die Gefühle, die dieses Buch in mir ausgelöst hat, sind besonders und darum vergebe ich 5 Sterne.

  2. Cover des Buches Terror (ISBN: 9783641113612)
    Dan Simmons

    Terror

     (222)
    Aktuelle Rezension von: SunnySue

    "Der Tod durch Verhungern ist grausam, Goodsir. Glauben Sie mir. Ich habe ihn in London gesehen, und ich habe ihn bei Schiffbrüchigen gesehen. Doch der Tod durch Scorbut ist noch schlimmer. Es wäre besser, wenn uns dieses Wesen alle noch heute holen würde."

    In seinem historischen Roman "Terror" erzählt Dan Simmons uns die Geschichte der geheimnisumwobenen und letzten Expedition des britischen Polarforschers Sir John Franklin. Im Mai 1845 machte er sich mit der "HMS Terror" und ihrem Schwesterschiff "HMS Erebus", beides Schiffe der Royal Navy, auf den Weg, um erstmals die Nordwestpassage, durch das arktische Eis in den Pazifik vollständig zu durchsegeln, diesen Weg kartografisch zu erfassen und damit den kürzesten Seeweg von Europa nach Asien zu finden. Diese Expedition endete jedoch in einer Katastrophe. Und erst 2014 - also mehr als 160 Jahre später! - wurde das Wrack der "HMS Erebus" und erst 2016 die Überreste der "HMS Terror" gefunden. Es ranken sich viele Theorien um diese Expedition und es war für mich sehr spannend dieses Buch, das eine Mischung aus Wahrheit und Fiktion ist, zu lesen.
    (Aus dem Amerikanischen von Friedrich Mader.)

    "Aber Crozier empfand keine Verzweiflung dieser Art. Noch nicht. Viel wichtiger für ihn in diesem Augenblick war die blaue Flamme der Entschlossenheit, die immer noch in seiner Brust brannte: Ich will leben."

    Was für eine Geschichte! Sehr atmosphärisch erzählt uns Simmons über das Los der Schiffe und ihrer Männer und kreirt einen Roman, der uns erbarmungslos mit sich ins kalte Eis reißt. Der uns spürbar frieren und uns bibbernd vor dem eisigen Wind und der Bestie aus dem Eis Schutz suchen lässt. Eine Geschichte die viele Schrecken und die tiefsten Abgründe der Menschheit offenbart, uns Hunger leiden lässt und uns die unerbittliche Grausamkeit dieser entbehrungsreichen Region aufzeigt.

    Eine Frage, die mich sehr beschäftigt hat, die ich aber definitiv nicht beantworten kann, ist: Würde ich in dieser Situation Menschenfleich essen?

    "Wenn es eine Hölle gibt - woran ich nicht mehr zu glauben vermag, da das Leben auf dieser Erde Hölle genug für ein ganzes Universum ist -, dann muss ich in den tiefsten Kreis des Infernos geworfen werden."

  3. Cover des Buches Rauer Himmel (ISBN: 9783948392383)
    Franck Bouysse

    Rauer Himmel

     (8)
    Aktuelle Rezension von: ulrikerabe

    Les Doges ist ein Ort in den Cevennen. Dort lebt Gus sein Leben lang auf einem Bauernhof. Allein bewirtschaftet er das Land, begleitet von seinem Hund. Sein nächster Nachbar Abel ist nicht wirklich ein Freund, doch wenigstens der einzige Mensch, mit dem Gus hin und wieder Kontakt pflegt. Die beiden Männer bilden eine Zweckgemeinschaft, wenn es um Arbeiten geht, die zu zweit besser gehen, und trinken manchmal ein Glas Rotwein zu viel miteinander. Mehr nicht. Doch eines Tages, an einem schneereichen eiskalte Wintertag hört Gus Schreie, Schüsse und er findet im Schnee einen Fleck Blut.

    „Wie jeden Tag war Gus früh aufgestanden. Bisher hatte er seine Tage wie Perlen auf einer Halskette aufgereiht, eine sah wie die andere aus; doch an diesem Tag im Januar 2006, genauer gesagt am zweiundzwanzigsten, schickte er sich an, eine seltsame Perle aufzureihen, die wirklich nicht wie alle andern aussah.“

    „Rauer Himmel“ ist ein dunkler (Kriminal)Roman des französischen Schriftstellers Franck Bouysse, der schon 2014 in Frankreich erschienen ist und nun auch in deutscher Sprache vorliegt. Der Autor schafft in diesem roman noir eine beklemmende Atmosphäre von Kälte und Blut.

    Rau und schroff, so wie das Land im französischen Zentralmassiv, ist das Leben des eigenbrötlerischen Gustave Targot. Er wirkt auf eine unangenehme Weise ungepflegt und hinterwäldlerisch. Doch man darf diesen Protagonisten nicht unterschätzen. Hinter seiner Fassade ist ein scharfsinniger Verstand zu finden, seine (Wort)Kargheit ist keinesfalls mit Dummheit gleichzusetzen. Nach und nach entblößt sich Gus‘ Vergangenheit. Ungeliebt als Kind war er schon sehr früh mit Gewalt, Missachtung und Spott konfrontiert. Er ist es gewohnt auf sich allein gestellt zu seine. Die sehr ambivalente Beziehung zu seinem Nachbarn Abel ist geprägt von Argwohn und Kommunikationslosigkeit.

    „Eigentlich hätte es ein ganz gewöhnlicher Tag werden sollen, der wie jeder andere Tag begann und auch so hätte weitergehen sollen. So war es aber nicht.“

    Es war nicht nur der Schuss und das Blut, immer mehr eigenartige Dinge geschehen rund um den Hof. Und in Gus‘ Kopf tauchen Erinnerungen an früher auf, die er selbst noch nicht ganz einordnen kann.

    Der Roman lockt mit einer archaischen Geschichte, doch werden längst nicht alle Geheimnisse preisgegeben. In dieser engen Tragödie bleibt Platz für Spekulation und Fragen. Gäbe es eine Liste mit bemerkenswerten Büchern, die ich besser wenige Seiten vor Schluss geschlossen hätte, dieses Buch stünde darauf.

  4. Cover des Buches Vater Himmel, Mutter Erde (ISBN: 9783471778845)
    Sue Harrison

    Vater Himmel, Mutter Erde

     (21)
    Noch keine Rezension vorhanden
  5. Cover des Buches Die Suche nach der letzten Zahl (ISBN: 9783293207998)
  6. Cover des Buches In der Falle (ISBN: 9783499250316)
    Marko Leino

    In der Falle

     (10)
    Aktuelle Rezension von: DarkReader
    Böse, blutig, bestens! Nachdem mich das eher mittelmäßige Cover etwas enttäuschte, war ich vom Inhalt des Buches begeistert. Was für eine Story, was für Charaktere und was für ein flüssiger Schreibstil. Wieder einmal habe ich 2 Tage lang alles andere vernachlässigt, weil mich der Leseteufel fest am Haken hatte mit diesem Buch. Einmal angefangen, kann man schwerlich wieder aufhören, denn es fesselt den Leser von Anfang an. Mit der agekündigten Komik allerdings hatte ich so meine Probleme, obwohl ich ein sehr fröhlicher Mensch bin, denn man muss schon einen sehr schwarzen Humor haben, wenn man bei diesem Buch wirklich lachen will. Doch alles andere war stimmig, spannend, nachdenklich machend und fesselnd. Bisher kannte ich solch schwarzen Humor allenfalls von englischen Autoren, doch hier muss ich sagen: Hut ab vor dem Autor, er kann es genau so gut, wenn nicht gar besser. Zur Story möchte ich in dieser Rezi nichts verraten, es wäre zu schade, denn dieses Buch sollte jeder selbst lesen. Viel Spaß dabei, von mir gibts satte 5 Sterne und ein Häkchen am Namen des Autors: den merk ich mir!
  7. Cover des Buches Für den Anfang der Nacht (ISBN: 9783518458631)
    Albert Ostermaier

    Für den Anfang der Nacht

     (5)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Albert Ostermaier habe ich durch das Hörbuch Lyrikstimmen - Die Bibliothek der Poeten kennengelernt. Sein "On the run" hat es sich gleich unter meinen Favoriten auf dem MP3-Player bequem gemacht. Fasziniert von seiner Darbietung kunstvoller Spracharchitektur und dem frischen Wind der durch die Satzreihen blies, habe ich mich für Ostermaiers "für den anfang der nacht - Liebesgedichte" zum Einstieg entschieden. Was für eine Wahl! Im Klappentext findet sich folgende Notiz aus "Die Zeit": "Albert Ostermaier (geboren 1967) ist der Spracherhitzer unter den deutschen Dichtern. Seine Verse brennen, glühen, verglimmen manchmal, sie erzählen vom Feuer der Liebe und von gefallenen Engeln." Definitive Zustimmung meinerseits. Ostermaiers Lyrik zu lesen ist für mich vergleichbar mit dem Besuch eines Konzerts...du stehst in den Reihen der ungeduldig Wartenden, gespannt auf die heutige Darbietung. Es wird dunkel, Scheinwerfer beleuchten einzelne Positionen, die Künstler betreten die Bühne, erste Akkorde erklingen. Zaghaft wippt man im Takt mit den Hüften, die Musik setzt ein, man nimmt den Takt in sich auf und erkennt die Lyrics. Die Lichter flirren über die Bühne, die Atmosphäre ist mit Musik erfüllt. Der Rhythmus ist angekommen und man singt lauthals mit. Wie fast immer ein begleitender Musiktipp.. ;) The Editors - Fall ...oder einfach alles von ihnen da kann man nichts falsch machen :)
  8. Cover des Buches Das schwarze Korps (ISBN: 9783867542210)
    Dominique Manotti

    Das schwarze Korps

     (11)
    Aktuelle Rezension von: SigiLovesBooks
    Dieser sehr politische Krimi (auch ein Histo-Krimi, wenn man so will) ist als ariadne-Kriminalroman in HC im Argument-Verlag, 2012 erschienen. Es gibt direkt zu Beginn eine sehr informative Anmerkung zum historischen Kontext der Autorin: Zeitlich umfasst der Krimi 4 Jahre (1940-1944) deutscher Besatzung und Nazidiktatur in Paris und macht diese "sichtbar" und literarisch "erfahrbar": V-Leute, Kollaborateure, französische Gestapo-Leute, einflussreiche Bankiers, reiche Industrielle, die sich u.a. in "Dora's Salon" die Klinke in die Hand geben und in vollem Schwelgen beladener Tische mit Köstlichkeiten, Sekt und Spezialitäten versehen,  begehen ungestraft Verbrechen, morden, trinken, vergewaltigen - und führen das Leben wahrhafter "Bohemians" - und das zwischen 1940 und 1944!
    Aber auch die Résistance, diverse Widerstandsgruppen gegen das Naziregime kommen zum Zuge - als sich das Blatt endlich politisch wendet und die Alliierten an Boden gewinnen, sucht jeder der einstigen Deutschen-Freunde, sein (mitunter sehr beträchtliches) Scherflein noch rechtzeitig ins "Trockene" zu bringen...

    Ein sehr harter Kriminalroman, der detailgetreu beschreibt, welche menschlichen Normen und Werte der Krieg außer Kraft gesetzt hat und der den Leser mit einem bedrückenden Gefühl und entsetzt - durch die Authentizität, mit der Dominique Manotti diese Zeit durchstreift und offenlegt - entlässt ("wir haben das ja alles schon gewusst")... Sehr interessant fand ich die kurzen Zusammenfassungen vor jedem Kapitel bezüglich der Truppenbewegungen der Alliierten, der den Krimi immer wieder in die Kriegszeit einbindet...

    Der Stil Manotti's ist minimalistisch und teils stakkatoartig, jedoch von daher sehr zum Inhalt passend, dennoch musste ich mich an diesen gewöhnen: In einer sehr direkten Sprache, die die Brutalität in der Zeit des Schreckensregimes der Nazis auf den Punkt bringt und aufzeigt, dass es immer wieder Menschen geben wird, die - rechtzeitig zur anderen, "richtigen" Seite gewechselt - durchaus (Kriegs)-gewinner sind, ist dies ein absolut empfehlens- und lesenswerter Krimi von Dominique Manotti!

    Fazit:
    Ein Krimi, der beeindruckt, so dass es einem wahrhaft die Stimme verschlägt, erschütternd, beklommen machend - aber eben auch aufklärend, sehr gut recherchiert und fesselnd geschrieben: Absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen und 96° auf der Krimi-Couch von mir!
  9. Cover des Buches Leben im Eis - Arktis in Gefahr (ISBN: 9783896604958)
  10. Cover des Buches Der achte Zwerg (ISBN: 9783895812514)
    Ross Thomas

    Der achte Zwerg

     (7)
    Aktuelle Rezension von: DunklesSchaf

    Nach dem Zweiten Weltkrieg ist Minor Jackson auf der Suche nach einer neuen Aufgabe. Als er Nicolae Ploscaru, einen kleinwüchsigen Rumänen, trifft, tun sich beide zusammen, um einen Auftrag zu übernehmen. Von der Familie werden die beiden auf die Suche nach Kurt Oppenheimer geschickt. Der hat sich mittlerweile zum professionellen Killer entwickelt und macht Jagd auf frühere Nazi-Verbrecher. Aber nicht nur seine Familie sucht ihn, sondern auch die verschiedenen Geheimdienste der Besatzer. Doch Oppenheimer weiß sich zu tarnen und zu täuschen und so beginnt eine Jagd durch die Besatzungszonen des Nachkriegsdeutschlands.

    Obwohl Minor Jackson die Hauptfigur ist, geht er fast unter in dem Geplänkel und Verwirrspiel der verschiedenen Geheimdienste und des Zwergs. Denn ob er Ploscaru trauen kann, ist immer in der Schwebe. Nun ist „Der achte Zwerg“ ja ein Standalone und die einzige Chance Minor Jackson näher kennen zu lernen und doch gelingt einem das kaum. Er hat im Krieg für den OSS (Office of Strategic Service – Vorläufer der CIA) gearbeitet und findet sich zwischen den einzelnen Parteien gut zurecht. Er zeigt ein gesundes Misstrauen zu allen Parteien, doch nicht so offensichtlich wie vermutet. Jede Partei versucht ihn für sich einzunehmen, denn im Gegensatz zum Zwerg – dem alle nicht über den Weg trauen – ist Minor Jackson fast ein unbeschriebenes Blatt. Man weiß nicht, in welche Richtung er tendiert und wem er vertraut bzw. für welche Ziele sein Herz schlägt.

    Doch Minor bleibt wie gesagt etwas zurück. Man erlebt viele Passagen aus der Sicht der unterschiedlichen Geheimdienste auf ihren verschiedenen verschlungenen Wegen. Die Amerikaner und die Engländer, die offen und auch miteinander agieren, aber durchaus jeder eigene Ziele verfolgt. Die Russen, die mit Spitzeln und verdeckt arbeiten. Die Franzosen halten sich zurück. Ach ja, und dann ist da ja noch Oppenheimers Familie. Die den verlorenen Sohn in den Schoß der Familie zurückholen will. Tja, auch das ist nicht so wie es scheint, denn auch die geliebte Familie hat eigene Ziele. Einzig unbeteiligt und auf keinen Vorteil bedacht – außer vielleicht heil aus der Sache herauszukommen und ein wenig Geld zu bekommen – ist Minor Jackson.

    Oppenheimers Sicht folgt man auch einige Zeit und es ist schon bewundernswert, wie er sich durchschlägt und nicht ganz so verwunderlich, dass er geworden ist, was er ist. Zumal man ihm als Leser das auch gar nicht übel nehmen kann. Er ermordet einen Fälscher, der Nazi-Verbrechern eine weiße Weste besorgt und klaut dessen Liste, die er beginnt gewissenhaft abzuarbeiten. Hat jemand Mitleid mit den Nazi-Verbrechern? Wohl kaum, doch jeder glaubt zu wissen, wie er Oppenheimer für seine Ziele nutzen kann. Ob das Oppenheimer nun gefällt oder nicht.

    Die Atmosphäre ist aufgeladen – keiner traut dem anderen, es herrscht Misstrauen, versteckt hinter freundschaftlicher Kameradie. Jeder kocht sein eigenes Süppchen und es gibt einige herrlich komische Stellen, die durch bissige Kommentare und die skurrilen Charaktere leben. In dieser aufgeladenen Atmosphäre gelingt es dem Autor ganz nebenbei das Nachkriegsdeutschland zu verdeutlichen. Schwarzmarkt, versteckte Kneipen, Zigaretten als Zahlungsmittel, Menschen, die alleine in einem Haus leben und es gut haben, Menschen, die dürr sind und in Häusern zusammengepfercht. Nach dem Krieg eben. Puristisch auf der einen Seite, verschwenderisch auf der anderen – auch hier klar getrennt: arm und reich.

    Und doch ist letztendlich klar, worauf das Verwirrspiel der Besatzungsmächte hinausläuft, wie das Ende sich gestaltet. Ist Euch nicht klar? Ja, dann, dann müsst ihr das Buchwohl auf jeden Fall lesen, herausfinden, warum Ploscaru der achte Zwerg ist und wer am Ende gewinnt und verliert.

    Fazit:
    Ein grandioses politisches Verwirrspiel in den Besatzungszonen der Nachkriegszeit, mittendrin Minor Jackson, der keinem trauen kann und natürlich – der achte Zwerg.

  11. Cover des Buches Polar (ISBN: 9783518418185)
  12. Cover des Buches Die Pole, Expeditionen ins ewige Eis (ISBN: 9783473510054)
  13. Cover des Buches Polar, der Titanic-Bär (ISBN: 9783788601362)
    Daisy Corning Stone Spedden

    Polar, der Titanic-Bär

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Klusi
    Zum Inhalt: Polar ist ein kleiner Eisbär aus Plüsch, hergestellt Anfang des 20. Jahrhunderts, in den Werkstätten von Margarete Steiff. Die Geschichte ist aus seiner Sicht erzählt. Er berichtet, wie er, als Geschenk der Tante, seinen "Meister", den kleinen Douglas, zum ersten Mal trifft und sehr schnell zu dessen liebstem Spielzeug wird. Polar kommt viel in der Welt herum, denn Douglas und seine Eltern sind häufig auf Reisen. Im Buch schildert der kleine Eisbär, was er alles mit Douglas erlebt, wie sie die gemeinsame Zeit verbringen und wie er auch in kranken Tagen zu seinem "Meister" hält. Auch bei der Jungfernfahrt der Titanic, im April 1912, ist Douglas' Familie an Bord. Als das Unglück geschieht, überleben Douglas, seine Eltern und das Kindermädchen und müssen mit ansehen, wie das große Schiff sinkt. Auch Polar wird im letzten Moment gerettet. Douglas' Mutter schrieb die Geschichte auf, zeichnete ein Titelbild und schenkte das selbst gemachte Buch ihrem Sohn zum Weihnachtsfest 1913. Leider wurde der kleine Douglas nur neun Jahre alt. Er starb drei Jahre später durch einen Autounfall. Was aus Polar, dem kleinen Eisbären, geworden ist, weiß niemand. Meine Meinung: Das Buch ist sehr schön und sorgsam gestaltet, und es ist spürbar, dass es ursprünglich das Geschenk einer Mutter an den Sohn war, damit dieser die schlimmen Erlebnisse verarbeiten konnte und nicht vergaß, dass er zu den Privilegierten gehörte, die gerettet wurden. Dass die Geschichte von Douglas' Lieblingsbären berichtet wird, verleiht ihr einen besonders liebevollen Anstrich. Neben der Erzählung findet man in dem Buch auch viele sehr schöne Illustrationen und Abdrucke von alten Fotos, und es ist ein interessantes Zeitdokument entstanden, das nicht nur Kindern die damalige Zeit und die Geschehnisse nahe bringt. Leider ist das Buch vergriffen, und ich habe festgestellt, dass gerade diese Ausgabe zum Teil recht hoch gehandelt wird. Umso mehr freue ich mich, dass wir ein sehr gut erhaltenes Exemplar in unserer Büchersammlung haben.
  14. Cover des Buches Wenn die Wale fortziehen (ISBN: 9783293304611)
    Juri Rytchëu

    Wenn die Wale fortziehen

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    In "Wenn die Wale fortziehen" beschreibt Juri Rytcheu, selbst im Polarkreis geboren, die Schöpfungslegende der Tschuktschen. Das Volk, welches der Kälte trotzt und vom Meer lebt, glaubte von den Walen abzustammen. Durch die große Liebe eines Wales zu einer Menschenfrau verwandelte sich der Wal in einen Mann und zeugte mit Nau, der Urmutter, schließlich Menschenkinder.

    "Es gibt nichts Schöneres als die eigene Heimat, die heimische Erde, wo du das Licht der Welt erblickt hast, wo deine Verwandten und Bekannten leben, wo die vertraute Sprache erklingt und die von frühester Kindheit an bekannten, uralten Legenden erzählt werden ... ." (S. 79)

    Viele Jahre sah das Volk die Wale als seine Brüder an und lebte zufrieden im Einklang mit der Natur und den Tieren. Doch immer wieder wurden Menschen geboren, denen Zweifel kamen. Sie konnten die alte Geschichte nicht mehr glauben und begaben sich auf die Suche. Noch lebte die Urmutter unter ihnen, aber sie wurde immer schwächer, je mehr sich die Menschen von ihrem Ursprung entfernten. Und so nimmt auch diese Geschichte eine dramatische Wendung, als der egozentrische Armagirin meint, die ganze Welt müsste ihm Untertan sein.

    Wortgewältig zeichnet der Autor das Bild der Polarlandschaft und knüpft die Sorgen, die Gedanken und die Weisheit des Polarvolkes hinein - eine Poesie, die im klaren, kalten Licht des arktischen Winters Wärme zu spenden vermag. Traurig schön!    

     
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