Bücher mit dem Tag "polarkreis"
39 Bücher
- Emily Barr
The One Memory of Flora Banks
(34)Aktuelle Rezension von: LarryCoconarryObwohl ich lieber deutsche Bücher lese, habe ich mich an diesen Roman gewagt. Glücklicherweise ist das Buch sehr verständlich geschrieben und Schulenglisch reicht vollkommen aus.
Das Buch erzählt die Geschichte der 17-Jährigen Flora, die seit ihrem 11 Lebensjahr an anterograder Amnesie leidet. Das heißt, sie kann sich zwar an Dinge vor dieser Zeit erinnern, kann seitdem aber keine neuen Gedächtnisinhalte speichern. Um sich zu orientieren schreibt sie sich auf Hände, Arme und Notizzettel immer die wichtigsten Dinge auf. Alles verändert sich als Flora Drake küsst. Denn sie kann sich daran erinnern. Drake, der eigentlich der Freund von Floras bester Freundin ist, zieht allerdings in die Antarktis. Flora bricht alleine zu einem Abenteuer auf um Drake zu besuchen.
Mich hat das Buch sehr gefesselt. Die Grundidee ist sehr gut und individuell. Das Buch eignet sich gleichermaßen für Kinder und Erwachsene. Besonders gut hat mir gefallen, wie die unterschiedlichen Menschen mit Floras Erkrankung umgehen. Ein Buch, dass auf jeden Fall zum Nachdenken anregt. Leider wiederholen sich in dem relativ kurzen Buch viele Testpassagen immer wieder, was auf die Dauer leider das Lesevergnügen etwas beeinträchtigt hat. Somit vergebe ich 4 von 5 Sternen. - Sten Nadolny
Die Entdeckung der Langsamkeit
(446)Aktuelle Rezension von: caro_linDie ersten 50 Seiten habe ich überlegt es wegzulegen. Ich bin froh, dass ich es nicht getan habe! Als ich einmal drin war, habe ich es geliebt. Die Tage und Wochen, die ich die Entdeckung der Langsamkeit gelesen habe war dieses Buch mein Rückzugs- und Wohlfühlort. Und das, obwohl es inhaltlich oft alles andere als schön zugeht, es geht stellenweise um Krieg, Hunger, Tod und menschliche Abgründe. Dann aber wieder um die Schönheit unserer Welt und der Dinge die uns Menschen voneinander unterscheiden.
Eigentlich wollte ich 4 Sterne geben, da es phasenweise dann doch auch wieder etwas zäh wird. Aber die Gefühle, die dieses Buch in mir ausgelöst hat, sind besonders und darum vergebe ich 5 Sterne.
- Dan Simmons
Terror
(222)Aktuelle Rezension von: SunnySue"Der Tod durch Verhungern ist grausam, Goodsir. Glauben Sie mir. Ich habe ihn in London gesehen, und ich habe ihn bei Schiffbrüchigen gesehen. Doch der Tod durch Scorbut ist noch schlimmer. Es wäre besser, wenn uns dieses Wesen alle noch heute holen würde."
In seinem historischen Roman "Terror" erzählt Dan Simmons uns die Geschichte der geheimnisumwobenen und letzten Expedition des britischen Polarforschers Sir John Franklin. Im Mai 1845 machte er sich mit der "HMS Terror" und ihrem Schwesterschiff "HMS Erebus", beides Schiffe der Royal Navy, auf den Weg, um erstmals die Nordwestpassage, durch das arktische Eis in den Pazifik vollständig zu durchsegeln, diesen Weg kartografisch zu erfassen und damit den kürzesten Seeweg von Europa nach Asien zu finden. Diese Expedition endete jedoch in einer Katastrophe. Und erst 2014 - also mehr als 160 Jahre später! - wurde das Wrack der "HMS Erebus" und erst 2016 die Überreste der "HMS Terror" gefunden. Es ranken sich viele Theorien um diese Expedition und es war für mich sehr spannend dieses Buch, das eine Mischung aus Wahrheit und Fiktion ist, zu lesen.
(Aus dem Amerikanischen von Friedrich Mader.)
"Aber Crozier empfand keine Verzweiflung dieser Art. Noch nicht. Viel wichtiger für ihn in diesem Augenblick war die blaue Flamme der Entschlossenheit, die immer noch in seiner Brust brannte: Ich will leben."
Was für eine Geschichte! Sehr atmosphärisch erzählt uns Simmons über das Los der Schiffe und ihrer Männer und kreirt einen Roman, der uns erbarmungslos mit sich ins kalte Eis reißt. Der uns spürbar frieren und uns bibbernd vor dem eisigen Wind und der Bestie aus dem Eis Schutz suchen lässt. Eine Geschichte die viele Schrecken und die tiefsten Abgründe der Menschheit offenbart, uns Hunger leiden lässt und uns die unerbittliche Grausamkeit dieser entbehrungsreichen Region aufzeigt.
Eine Frage, die mich sehr beschäftigt hat, die ich aber definitiv nicht beantworten kann, ist: Würde ich in dieser Situation Menschenfleich essen?
"Wenn es eine Hölle gibt - woran ich nicht mehr zu glauben vermag, da das Leben auf dieser Erde Hölle genug für ein ganzes Universum ist -, dann muss ich in den tiefsten Kreis des Infernos geworfen werden." - Barbara Schaefer
Winter
(19)Aktuelle Rezension von: Buechergarten》INHALT:
Frühling, Sommer und Herbst ähneln einander. Nur der Winter steht für sich. Die Welt gerät in einen anderen Aggregatzustand: Wasser gefriert. Die Landschaft wird erst kahl, dann weiß. Was macht das mit den Menschen?
Barbara Schaefer lebte vier Wintermonate in Grönland, an der rauen, isolierten Ostküste. Sie war überwältigt von der grimmigen Landschaft und den harten Lebensbedingungen. Sie wanderte über den gefrorenen Baikalsee, suchte den Schnee am Kilimandscharo, überquerte auf Schneeschuhen eine Hochebene in Schweden, reiste nach Norwegen, in die Arktis und in die Alpen und versuchte dabei zu ergründen, was das ist: Winter. Und warum der so viel Freude bringen kann. Sie hörte Winterlieder, las Winterbücher, sah Winterfilme. Sie hat draußen manchmal jämmerlich gefroren – und wollte dennoch in diesen Momenten nirgends anders hin. Denn anstatt am Strand zu liegen, trifft sie lieber Menschen im Winter. In den Bergen, am Meer, in der Stadt.
》EIGENE MEINUNG:
Schon die Aufmachung dieses Buches passt für mich perfekt ins Bild und ist etwas Besonderes. Es handelt sich um ein Hardcover, jedoch ohne Schutzumschlag. Der Leineneinband hat eine tolle Struktur und ist in einer blaugrauen – für mich sehr winterlichen – Farbe gefärbt. Der Titel steht groß im Mittelpunkt und ist wie „Eine Liebeserklärung“ und der Name der Autorin von weißen, verschieden großen Punkten – Schneeflocken – umgeben. Ein wenig schade fand ich es, dass die Schrift am Buchrücken sich leider mit fortschreitendem Gebrauch etwas abgelöst hat. Dafür liebe ich das Lesebändchen und beim ersten Aufschlagen erwartet einen auch eine Überraschung: So farblich zurückhaltend die Gestaltung von außen auch ist, die erste/letzte Seite sind in einem tollen Orangeton gehalten. Mit so etwas hatte ich gar nicht gerechnet und finde den Kontrast und die Wirkung auf mich als Leser ganz toll!
Zu Beginn finden wir ein fein gestaltetes Inhaltsverzeichnis, dass uns die großen Kapitel „Winterliebe“, „Nordwärts“, „In die Stadt“, „In den Bergen“ und „Vom Eise befreit“ mit vielen Unterpunkten aufzeigt. Darauffolgend beginnt jedes dieser großen Kapitel mit einem winterlichen Aquarell. Eine umfangreiche Bibliografie ergänzt am Ende die Ausführungen und in beiden Umschlagseiten befinden sich toll gestaltete Karten. Diese waren für mich aber eher Zier als wirkliche Information. Etwas problematischer fand ich die sehr kleine Schrift, die mir das Lesen nicht unbedingt erleichtert hat.
Da ich „Winter“ als Sachbuch eingruppiert habe steht unter „Inhalt“ mal wieder der Original-Klappentext. Für mich klang er in erster Linie nach einem Reisebericht – dann habe ich jedoch viel mehr bekommen! „Eine Liebeserklärung“ trifft es perfekt: In den fünf angesprochenen Kapiteln werden die verschiedensten Aspekte des Winters beleuchtet. Die eigenen Reisen der Autorin sind natürlich damit verflochten, bilden für mich aber nicht den Mittelpunkt, sondern eher einen roten Faden. Im Buch selbst geht es um viel mehr und so viel Verschiedenes: Was sind eigentlich Eis, Schnee, Eisblumen, etc. Wie entsteht dies alles? Welche Forschungen wurden dazu angestellt? Es geht um Eisklettern, Lawinen, verschiedene Reisen, historische Persönlichkeiten rund um das Thema, Maler, Autoren, Polarforscher, Kindheitserinnerungen, Schicksale. Natürlich dürfen auch die Polarlichter, Wintersport, Klimawandel, Wissenschaft und Tiere im Winter nicht fehlen. Über das „Natürlich“ im letzten Satz musste ich jetzt selbst etwas lachen, denn das war es für mich eigentlich zu Beginn überhaupt nicht. Dieses Buch hat mich in so vielen Aspekten überrascht und ich höre jetzt auch damit auf so viele dieser aufzuzählen. Wo ich am Anfang noch damit gehadert habe, dass ich keinen rechten roten Faden fand, war ich zum Schluss völlig begeistert von der lockeren Zusammenstellung von „Winterthemen“!!
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es war zu jeder Zeit unterhaltsam und flüssig zu lesen, auch wenn einem das ein oder andere Thema mal mehr, mal weniger lag. Ich habe so viel Wissenswertes erfahren, ohne je das Gefühl zu haben in einem Lehrbuch zu lesen. Barbara Schaefer schreibt mit einer solchen Begeisterung, dass es einfach ansteckend ist. Ich habe in einer anderen Rezension gelesen dieses Buch sei ein „Reiseverführer“ und kann nur zustimmen. Auch wenn ich, als Winterfan, für viele Orte und Unternehmungen daraus wohl doch nicht gemacht bin. ;)
》FAZIT:
Die Vielseitigkeit und Unvorhersehbarkeit dieses Buches hat mir wahnsinnig gut gefallen – es ist eine Mischung aus Reise- und Erlebnisbericht, Geschichte und Kultur, sowie Wissenschaft und noch so vielem mehr! Die Autorin hat mich in eine tolle Winterstimmung versetzt und zum Nachdenken angeregt! Außerdem habe ich viel dazu gelernt! Man merkt wie sehr sie den Winter liebt und im Laufe des Lesens auch wie sehr man selbst ihn mag! Auch als Geschenk kann ich mir „Winter“ sehr gut vorstellen.
- Lars Pettersson
Einsam und kalt ist der Tod
(13)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeAnna Magnusson ist Staatsanwältin in Stockholm. Ihre Verwandten leben in Nordnorwegen. Eines Tages bekommt Anna einen Anruf von dort; sie soll ihren Cousin Nils Mattis verteidigen. Er wird beschuldigt, eine Frau vergewaltigt zu haben. Anna nimmt sich Urlaub und fährt nach Norwegen, wo sie mit vielen Problemen und Konflikten ihrer Verwandten konfrontiert wird und schließlich auch mit einem Mord...
Mein Leseeindruck:
Ich lese sehr gerne Kriminalromane aus dem hohen Norden und war somit sehr gespannt auf diesen Lappland-Krimi. Die Atmosphäre in diesem Buch ist wirklich sehr nordisch; man spürt die Kälte förmlich beim Lesen. Allerdings muss ich auch sagen, dass das Buch eine sehr triste Stimmung verbreitet; oft wird beschrieben, dass es an den verschiedenen Orten unappetitlich modrig oder muffig riecht und das Essen hat mich auch eher abgeschreckt. Zum Beispiel war fast immer die Sahne oder Milch sauer geworden; das kam auffällig oft im Buch vor.
Ich mag es dennoch, wenn eine Geschichte so eine dichte Atmosphäre verbreiten kann, auch wenn sie nicht immer angenehm ist. Zu dieser Geschichte passte die trübe Stimmung.
Die Geschichte war sehr interessant; man erfährt viel über das Leben der Samen in Nordnorwegen. Für einen Kriminalroman kam mir persönlich aber die eigentliche Krimihandlung etwas zu kurz. Hier hätte ich mir etwas mehr Spannung erhofft. Die eigentliche Krimihandlung beginnt zum Beispiel erst auf etwa Seite 150.
Wer sich aber für Norwegen, Lappland oder das Leben der Samen interessiert, wird dieses Buch bestimmt sehr interessant finden.
- Erling Kagge
Stille
(85)Aktuelle Rezension von: Monika_D_KunzeStille ist nicht gleich die Abwesenheit von Geräuschen, sie ist viel mehr; ein Tor zu sich und seiner Umwelt, ein Augen- und Herzöffner, ein Seinszustand. Ich liebe die Stille und war deshalb auf das Büchlein neugierig, und es hat mich auf voller Bandbreite abgeholt. In wunderschönen kleinen Erzählungen und Gedanken wird dem Phänomen der Stille nachgegangen, in fast poetisch anmutenden, obgleich doch so schlichten Worten Bilder gemalt, die ins Herz gehen; und man sagt: Ja, genau so ist es.
Wunderschön.
- Peter Stamm
Ungefähre Landschaft
(68)Aktuelle Rezension von: bookstoriesWie bereits mit "Des Nachts", "Die neuen Leiden des jungen W." und "Die Taube" mache ich mich mit "Ungefähre Landschaft" an den zweiten Durchgang eines Buches, das ich schon vor Jahren gelesen habe. Peter Stamm gehört zu meinen Lieblingsautoren, und ich habe alle seine Romane im Regal stehen. Was mich an seinem Schreibstil fasziniert, ist die Leichtigkeit, die Sparsamkeit, mit der er, ohne ein Wort zuviel, über Menschen und deren Begebenheiten schreibt, über Schicksale, über das alltägliche Leben, über gewöhnliche Dinge. Peter Hamm, ein vor drei Jahren verstorbener, deutscher Lyriker, Schriftsteller und Literaturkritiker, schrieb über ihn: "Da gibt es kein schiefes Bild, keinen falschen Vergleich, kein Adjektiv als bloss schmückendes Attribut, kein Wort zuviel oder zuwenig. Peter Stamms Prosa ist bei aller vorsätzlichen Schmucklosigkeit vollkommen geschmeidig – also vollkommen." In Peter Stamms Geschichten passiert nicht viel, im Aussen zumindest nicht, muss auch nicht. Weniger ist mehr. Stamm erzählt von der unerträglichen Leichtigkeit des Seins, vom ganz gewöhnlichen Alltag ganz gewöhnlicher Personen, weshalb sich wohl mancher Leser in seinen Figuren wiederfinden kann.
Hier in Stamms drittem Roman geht es um Kathrine, eine 28-jährige Frau, die in einem kleinen Dorf in Norwegen weit nördlich des Polarkreises lebt und dort als Zöllnerin russische Trawler, die im Hafen einlaufen, auf Schmugglerware kontrolliert. Sie liebt den Schnee und das Licht, doch die Dunkelheit der langen Wintermonate macht ihr zu schaffen wie so manchem Bewohner des Dorfes. Während das Leben nach Feierabend in der einzigen Bar des Dorfes stattfindet, ist die Fischfabrik der Ort, wo viele aus dem Dorf arbeiten und das Fischerheim die einzige Pension, in der Seeleute, Fischereiagenten und Monteure ein- und ausgehen.
Aus erster, gescheiterter Ehe mit Helge hat Kathrine ein Kind, verheiratet sich zum zweiten Mal mit Thomas, dessen Leben, wie Katrhine es vergleicht, ein gezogener Strich ist in der ungefähren Landschaft ihres eigenen Daseins. Thomas ist erfolgreich, hat sein Leben im Griff, bindet sich jedoch stark an seine vermögenden, Bibel treuen Eltern, und als Kathrine ihm eines Nachts beim Joggen folgt und ein trauriges Bild aufdeckt, kommt sie dahinter, dass Thomas' Persona ein einziges Lügengebäude ist. Diese Entdeckung, und die Flucht vor sich selbst, bewegen Kathrine dazu, eines Abends das Schiff Polarlys zu besteigen und das Dorf zu verlassen. Es folgt eine Reise in den Süden, auf der wir Kathrine begleiten, auf der sie zum ersten Mal fremden Personen und der Welt unterhalb des Polarkreises begegnet. Ihr Ziel ist es, Christian, einen Freund, in Paris zu besuchen.
Peter Stamms Sprache ist klar und schlicht. Direkte, indirekte und erzählende Reden erschaffen abwechslungsreiche Dialoge, runden sie in angenehmer Weise ab und folgen keinem trivialen Sprechmuster. Manchmal scheint es, als hätten die Figuren sich nichts zu offenbaren, als würde jeder dem anderen ausweichen wollen. Die Handlung schreitet voran, ohne schnell zu werden, obwohl die Monate manchmal dahinfliegen. Rückblicke führen uns in die Vergangenheit, manchmal werden wir von Gedanken weggetrieben, doch immer wissen wir, wo wir stehen. Es gibt Passagen im Buch, in denen viele Sätze mit «hatte» oder «war» gebildet werden, erstaunlicherweise stört mich das nicht. Es gehört zu Stamms Erzählstil, und der ist sehr authentisch. Gelungen erscheint mir auch der inhaltliche Aufbau in vier grosse Kapitel, dazwischen gibt es regelmässig Abschnitte, die es erlauben, sich aus der Geschichte herauszunehmen, die Atmosphäre aufzunehmen, sie wirken zu lassen - oder auch zu pausieren.
Damals bei der ersten Lektüre fragte ich mich, ob Peter Stamm sich tatsächlich in das Innenleben einer jungen Frau hineinzuversetzen mag, ob Leserinnen sich gar mit Kathrines Person identifizieren oder mit ihr mitfühlen können. Natürlich ist das nicht ein Muss, doch sollten Hauptfiguren Sympathien wecken, es sei denn, der Autor möchte bewusst eine Figur erschaffen, die polarisiert. Auf LovelyBooks habe ich mehrere Kurzmeinungen gesichtet, die die Hauptprotagonistin als unsympathisch beschreiben. Ich kann mir auch vorstellen, warum - aus dem selben Grund, weshalb andere vielleicht mit ihr mitfühlen. Kathrine ist einsam, scheint mit Männern Pech zu haben, lebt ziellos vor sich hin, wird schon früh Mutter und empfindet das Kind als eine Last. Sie heiratet, ohne ihren Mann zu lieben, ihr fehlt der freundschaftliche Aspekt, diesen findet sie in der Beziehung zu einem Jugendfreund.
Dagegen ist nichts einzuwenden. Das kann aber auch ins Auge gehen. Unfreiwillig kann Kathrines Charakter auf den körperlichen Austausch mit dem anderen Geschlecht, auf Abenteuerlust und Oberflächlichkeit reduziert werden. Es sei denn, es ist vom Autor so gewollt. Dort oben in der Dunkelheit nördlich des Polarkreises, was findet man da schon ... "Sei du wie du, immer", so lautet das Vorwort des Buches, ein Zitat des Dichters Paul Celan, das Peter Stamm seiner Geschichte vorausschickt. Verbiege dich nicht, passe dich nicht an, setze keine Maske auf. Am Ende geht dies alle Figuren etwas an, die in diesem tristen Theaterstück eine Rolle spielen.
Wikipedia möchte in dieser Geschichte Elemente eines Entwicklungsromans erkennen. Achtung Spoiler! Am Ende, nach der Rückkehr ihrer dreiwöchigen Flucht, kehrt Kathrine ins Dorf zurück als eine Andere. Sie bleibt nur für kurze Zeit und beginnt dann mit ihrem Sohn und ihrem Jugendfreund Morten ein neues Leben in der Stadt. Sie heiratet erneut, bekommt ein zweites Kind. Doch das Buch endet mit ähnlichen Worten wie der hier oben zitierte erste Abschnitt des Buches. "... Es wurde Herbst und Winter. Es wurde Sommer. Es wurde dunkel, und es wurde hell." Und ich frage mich, ob Peter Stamm damit nicht zu erkennen geben will, dass Kathrines Leben sich auch nach ihrer Veränderung nicht gross verändert hat.
Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/ungef%C3%A4hre-landschaft
- Lennart Ramberg
Schmetterlinge im Eis
(4)Aktuelle Rezension von: ReadyforbooksHabe bei Seite 250 verzweifelt aufgehört, kann es möglich sein, dass ein halbes Buch lang absolut gar nichts passiert?Meine Gedudld war leider am Ende - Viveca Sten
Kalt und still
(275)Aktuelle Rezension von: FlorianFriedenEin super leicht geschriebener Krimi, im typischen Nordic Noir.
Ich habe bisher noch nichts von der Autorin gelesen, wohl aber bemerkt, dass einiges von ihr verfilmt wurde. Der zweite Teil ist bestellt und ich hoffe auf einen starken Nachfolger...
Die Handlung fängt seicht an, steigert sich aber und lebt von der ruhigen Ermittlung in einem düstern Schiort.
- Christine Kabus
Insel der blauen Gletscher
(94)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer„Das Licht brach sich tausendfach an den unzähligen Eiszapfen, die von der gewölbten Decke hingen, und ließ die glasklaren Wände glitzern, in denen sie eingeschlossene Luftblasen und Gesteinsbrocken erkannte.“ (Zitat Seite 279)
Inhalt
Ihr jüngerer Bruder Max studiert in Berlin, doch Emilies Eltern haben 1907 kein Verständnis für für den Wunsch ihrer Tochter, die gerade einundzwanzig Jahre alt geworden ist, auf die Kunstakademie zu gehen. Dann erhält Max die einmalige Chance, an einer Forschungsexpedition in das nördliche Polarmeer teilzunehmen, was ihn völlig überfordert. Die perfekte Gelegenheit für seine sportliche, abenteuerlustige Schwester. Als Max reist sie mit der Forschergruppe in die Arktis und meistert mutig und zupackend kritische Situationen. Doch bald erkennt sie, dass Kälte, Eis und Eisbären nicht die größten Gefahren darstellen.
Die Reisejournalistin Hanna Keller ist beinahe fünfundvierzig Jahre alt, als ihr Ehemann Thorsten sie verlässt, um mit der jungen Biggi auf Weltumsegelung zu gehen. Als man Hanna anbietet, nach Spitzbergen zu reisen und einen Bericht über die einzigartige Landschaft zu verfassen, zögert sie nicht. Der sympathische Polarforscher Kåre Nybol zeigt ihr die großartige arktische Wildnis abseits der Tourismuspfade. Eine Entdeckung in einer Gletscherspalte und die damit verbundenen Recherchen führen Hanna und Kåre zurück in die Anfangsjahre des 20. Jahrhunderts.
Thema und Genre
In diesem Roman geht es um die Arktis, um spannende Abenteuer, aber auch um Gesellschaftsthemen, Gleichberechtigung, Familie und die Liebe.
Charaktere
Emilie und Hanna trennen auf ihrer Reise in die Arktis mehr als einhundert Jahre, doch für beide ist es eine einmalige Chance. Für Emilie als „höhere Tochter“ aus sehr begüterten Verhältnissen ist es eine Gelegenheit, den strengen gesellschaftlichen Zwängen ihrer Zeit zumindest kurz zu entfliehen, für Hanna ein Weg, Abstand zu gewinnen vom Scheitern ihrer langjährigen Ehe.
Handlung und Schreibstil
Die spannende, unterhaltsame Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die einander abwechseln. Emilies Reise in die Arktis findet 1907 statt, Hannas Reise 2013. Die Figuren sind sympathisch, interessant und jede einzelne Figur hat ihre besonderen Eigenheiten. Die Beschreibungen der einmaligen arktischen Landschaft und des Lebens dort damals und heute sind intensiv und lebendig. In den Schilderungen von Rügen im Jahr 1907 gibt es jedoch gravierende Fehler, so spricht die Autorin zum Beispiel vom Seebad Bergen und dem Sandstrand, nun, die heutige Inselhauptstadt Bergen lag auch 1907 schon mitten auf der Insel, umgeben von Wiesen, Feldern und Hügeln. Die vier Kilometer lange Strecke zwischen Wissower Klinken und Victoriasicht legt Emilie in wenigen Minuten zurück und ärgert sich noch über ihren langen, engen Rock. Bei einer Autorin, die als Lektorin und Drehbuchautorin vom Fach ist, erstaunt mich, dass hier so achtlos recherchiert wurde. Dass man nicht mal einfach so nach Spitzbergen reisen kann, ist klar, aber Rügen ist nun wirklich leicht zu erreichen, um sich den Ort der Handlung anzusehen. Dennoch, es ist kein Reisebericht, sondern ein Unterhaltungsroman, und genau dies tut er auch.
Fazit
Ein unterhaltsamer, abwechslungsreicher Roman, der in der wilden, einsamen arktischen Landschaft spielt. Lesevergnügen mit Fernweh-Faktor.
- Kristín Marja Baldursdóttir
Die Farben der Insel
(33)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyFortsetzung der Geschichte um die isländische Malerin Karitas. Karitas lebt weiterhin relativ unstet, erlebt mal Familienbande, mal die Isolation, da die Familie weder ihr Talent, noch ihre Emanzipation einzuschätzen vermag. Enkelkinder, die wie Steine im Weg erscheinen, entwickeln sich zur Inspiration, Freundinnen und Freunde, die verschollen schienen, entwickeln sich zu Meilensteinen. Auch Sigmar taucht immer mal wieder auf, um sein „Kleines“ an ihr Ehegelöbnis zu erinnern…du liest, dass ich mich schwertue. An der Geschichte um Karitas hat mir defintiv ausgezeichnet gefallen, dass sich die Autorin Kristin Marja Baldursdottir so eindringlich mit den unterschiedlichsten Frauenbildern und –schicksalen auseinandersetzt. Ebenso fand ich die Beschreibungen von Karitas‘ kontroverser Kunst, ihre Herleitung, die Entstehung, genauso wie die Wirkung auf die Betrachter sehr interessant. Auch wenn die Kunstwerke durch die gute Beschreibung vor dem inneren Auge zu erscheinen versuchen, entsteht der Wunsch diese tatsächlich betrachten zu dürfen. Baldursdottir gelingt auch erneut ein guter atmosphärischer Aufbau der Kulissen, in denen sich Karitas bewegt. Umso ärger trifft mich die vage Anmutung von Emotionen, die sie Karitas zugesteht, wenn es um die sozialen Kontakte geht. Auch wenn Zuneigung und Liebe anklingen, wirkt dies alles sehr neutral und unscheinbar. Sicherlich ist Karitas ein bewusst exzentrisch gestalteter Charakter, die auf Konventionen nichts gibt, dennoch hätte ich mir deutlich spürbarere emotionale Tiefe gewünscht. Viele Passagen wirken aufgebläht und teilweise erneut sehr sprunghaft. Dengsi verschwindet irgendwie im Nichts, obwohl er temporär wieder auftauchen durfte. Sigmar spricht bei jedem Aufeinandertreffen vom gemeinsamen Wohlstand, aber er wirkt Karitas nie entgegen, um ihre Situtation zu verbessern. Große Leidenschaft ist was anderes. Irgendwie wirkt dies auf mich so, als hätte Baldursdottir sich verzettelt oder sie wurde fremdbestimmt.
Nach Abschluss der Lektüre werde ich von ihr nicht mehr lesen, denn sie konnte mich mit ihrer Geschichte nicht wirklich überzeugen, dennoch wird mir Karitas‘ Kunst im Gedächtnis bleiben.
- Robert Harris
Aurora
(61)Aktuelle Rezension von: HoldenEin packender Thriller, der in der Nachwendezeit in Rußland spielt und die Atmosphäre zur Zeit Stalins genauso wie zur Zeit in den Neunzigern einfängt: "Fluke" Kelso nimmt als Historiker an einem Geschichtssymposium in Moskau teil, als ihn ein ehemaliger Gulaginsasse und sehr trinkfester (Vorsicht Klischee!!) Zeitzeuge aufsucht und ihm von einem geheimen Tagebuch Stalins erzählt. In dem Zusammenhang wird (ähnlich wie in der aktuellen Graphic novel "The death of Stalin" und deren angeblich grottenschlechter Verfilmung) die Geschichte von Stalins Tod erzählt, die superspannend erzählt wird, und mit dem wißbegierigen Fernsehreporter O`Brian macht Fluke sich schnell auf die Suche, das Geheimnis von Stalins Notizbuch zu ergründen...Eine tolle Schilderung der Stalinzeit und der Boris-Jelzin-Zeit (hicks), die immer noch weit verbreitete Stalin-Verehrung macht einen frösteln. - James Thompson
Eis-Engel
(30)Aktuelle Rezension von: PsychovampireladyEISKALT WIE EIN STICH INS HERZ Ein finnischer Skiort am Polarkreis. Wo im Winter die Welt im Dunkel versinkt. Wo die Stille Menschen verrückt macht. Und wo win Verbrechen geschieht, dass ein ganzes Land in Schrecken versetzt: Im Schnee wird die furchtbar zugerichtete Leiche einer Afrikanerin gefunden. Auf der Brust der Toten glitzert es: Bie minus 40 Grad gefrieren auch Tränen. Bei einer Leiche bleibt es nicht. Und Inspektor Kari Vaara packt die Angst, als er auf eine Verbindung zu dem berüchtigten Mordfall "Schwarze Dahlie" stößt...... Wie bei den anderen Büchern auch weiß ich nicht m ehr genau um was es geht obwohl es gelesen wurde. - Bernhard Stäber
Vaters unbekanntes Land
(51)Aktuelle Rezension von: Eggi1972Bernd Stäber zeigt in seinem ersten Thriller ein Gespür für einen plausibelen aber auch schnellen Thriller. Der Psychologe Arne Eriksen, fährt zur Erholung in das Land seines Vaters, nach Norwegen, um einen überlebten Mordanschlag zu verdauen. Er lernt dort durch einen Zufall die Polizistin Kari kennen und schlittert so in einen Mordfall hinein. Und dann wird das Buch immer spannender und nimmt immer mehr Fahrt auf.
Auch wird seine psychische Störung immer mehr thematisiert und es wird auch ein wenig erklärt, wie er es geschafft hat seine Angst zu kontrollieren.
Alles in allem ist es ein Thriller, wo man etwas mitnehmen kann, wenn man will. Elemente der griechischen Mythologie tauchen auf, man lernt etwas über die Sami, oder wie man sie früher nannte die Lappen.
Man wird bei dem Roman aber auch in die Abgründe von Familien geführt, die man sich auch durchaus vorstellen kann. Aber keine Angst, es ist doch alles immer wieder anders als man es sich vorstellt.
Für mich ist „Vaters unbekanntes Land“ ein interessant und intelligent geschriebener Thriller, der komplett unter die Haut geht, einen zum Nachdenken anregt, aber auch vielleicht ein bisschen zum Nachlesen über dieses unbekannte Land Norwegen.
Es gibt immer wieder verschiedene Einflüsse in dem Thriller, die aber wirklich einen nie überfordern. Außer vielleicht eines, dass der Schluss einfach ein wenig zu schnell kommt. Aber dies ist so oder so oft so, dass das Ende dann doch immer wieder zu schnell kommt, da sich auf den letzten 70-100 Seiten teilweise die Ereignisse überschlagen.
Aber alles in allem ist auch das Ende überraschend und plausibel, und ich freue mich irgendwann wieder mal einen Thriller mit Arne Eriksen, Frode oder Kari zu lesen.
- Tove Alsterdal
Tödliches Schweigen
(9)Aktuelle Rezension von: walli007Katrine und ihr Bruder erhalten ein lukratives Angebot für ein Grundstück, das sie nicht kennen. Es liegt in dem Ort, aus dem ihre Mutter Ingrid stammt. Leider funktioniert Ingrids Gedächtnis nicht mehr, sie ist mit ihrer gesamten Lebensführung überfordert und muss im Krankenhaus behandelt werden. Deshalb reist Katrine in den Heimatort ihrer Mutter, um zu klären worum es überhaupt geht. In Tornedalen, einer Gegend an der schwedisch-finnischen Grenze, erfährt sie, dass in der weiteren Nachbarschaft ein alter Mann erschlagen wurde. Katrine beginnt nachzuforschen, zum einen in der Vergangenheit ihrer Mutter und auch der Mord interessiert sie. Auch der alte Mann hatte wohl ein Kaufangebot für sein Grundstück erhalten.
Katrine wirkt unzufrieden mit ihrem Leben. Sie hat gerade ihre Arbeit verloren und deshalb nimmt sie gerne die Gelegenheit wahr, etwas über die Vergangenheit ihrer Mutter herauszubekommen. Ihre Großmutter hat sie nicht mehr gekannt und ihre Mutter hat nichts von ihr erzählt. Nach und nach entdeckt Katrine ihre unbekannte Oma. Sie folgt ihren Spuren. Dabei entdeckt sie auch Spuren des Mordes. Ihre Neugier lässt ihr, was beide Themen angeht keine Ruhe.
Auf ihrer Spurensuche entdeckt Katrine auch einen spannenden Teil der schwedischen Geschichte. In den 1930er Jahren suchten junge Schweden aus den ärmeren Schichten ein besseres Leben in der Sowjetunion. Der Kommunismus sollte das Heil bringen. Um diesen Teil der Vergangenheit spinnt die Autorin eine packende Story um das Schweigen, das Verschweigen, das totschweigen und eben das tödliche Schweigen. In Schweden wird viel geschwiegen, ebenso in Russland. Und Katrine kämpft gegen das Schweigen, sie such alleine nach den Geheimnissen der Vergangenheit und auch der Gegenwart. Die offenen Türen laden zum Betreten der leeren Häuser ein und Katrine nutzt dies weidlich aus, um jede kleine Information zu sammeln und daraus ein erstaunliches Bild zusammenzufügen.
Eine sehr gelungene Mixtur aus fesselndem Kriminalroman und interessanten Geschichtsdrama.
- Helge Sobik
Das letzte Postamt diesseits des Polarsterns
(9)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch bin begeistert! Als grosser Finnland Fan habe ich genau nach dem Buch gesucht! Ein Buch, das meinen eigenen Finnland Erfahrungen eine Erinnerung gibt. Genau so wie Helge Sobik es beschreibt, ist Finnland. Die Natur, die Tiere und die Menschen mit ihrer stillen und eigenen Mentalität, alles ist Finnland pur in dem Buch. 17 Kurzgeschichten sind in dem leider viel zu dünnen Büchlein und jede Geschichte zeigt einen Teil von Finnland. Sei es die Hauptstadt Helsinki, das Weihnachtsmanndorf "Joulupukin Pajakylä" in Rovaniemi, die einsame und wunderschöne Natur, die eigenwilligen Rentiere oder vom finnischen Saunakult, wo im Winter gut und gerne mal 125 Grad Unterschied herrschen können zwischen Sauna- und Aussentemperatur.... In dem Buch hat alles seinen Platz gefunden. Mit viel Humor und Tiefsinn beschreibt der Autor die Finnen, z.B. in der Geschichte "Am vierten roten Briefkasten links". Eine herrliche Kurzgeschichte über einen Ferienurlaub am Saimaa-Seengebiet: Wo die Finnen behaupten, wenn sie den Kamin des Nachbarn aus dem Wald ragen sehen, ihr Land sei dicht bebaut Chen . Oder der Alkoholkonsum der Finnen treffend mit den Worten beschrieben wird: "Es gibt drei Arten Wodka zu trinken: Mit Wasser, ohne Wasser oder wie Wasser...". Ein Buch für alle die schon mal in dem Land waren und darin finnische Eigenheiten mit einem Lächeln im Gesicht wiedererkennen und für all jene die noch nie da waren, aber einen Teil davon "erleben" wollen. - Richard Löwenherz
Mit Bike und Boot zur Beringsee
(26)Aktuelle Rezension von: Kati-BooksTscherskij im Tschukotka Land, umgeben von der Ostsibirische See, Tschultschensee und Beringsee. Das Ende der Welt ganz im Osten , am Polarkreis und der Beringstrasse. Wer verirrt sich in dieses abgeschiedene Stück Erde, wo Straßen und Pisten so gut wie keine existieren? Doch es gibt sie, Menschen die ihren Alltag, ihren Lebensunterhalt dort bestreiten. Tiere sind in diesem Teil der Welt zuhause, zum Beispiel Rentier und Eisbär. Und dann sind da Abenteurer wie Richard Löwenherz, die ihre eigenen Grenzen austesten und erweitern wollen, sich der Natur verbunden fühlen und eins mich sich sind, genau in diesen abgeschiedenen Gebieten unserer Erde.
Was für ein spannendes Buch, voller beeindruckender Ereignisse, Begegnungen und Natur. Der Text wie auch die Bilder bringen diese Reise direkt zu mir nach Hause und berühren mein Herz, lassen meine Seele mit auf Richard Löwenherz‘ Reise gehen. So manches mal schlug mein Herz schneller und ich zappelte vor Aufregung, und fragte mich: Wie kann man bei all dem ruhig bleiben?
Außergewöhnlich, das ist die Reise und dieser Bericht auf jeden Fall. Der Autor hat durch seinen lebendigen und bildhaften Schreibstil eine fast unbekannte Welt offenbart und in diese entführt. Das teilen der Gedanken und Gefühle, gibt mir als Leserin das Bedürfnis selbst dieses große Abenteuer erleben zu wollen.
Eine absolute Leseempfehlung für all jene die Abenteuerlust in sich verspüren.
Das Buch ist in Kapitel unterteilt und chronologisch aufgebaut, der Reiseroute nach. Karte mit eingezeichneter Tour, sowie Fotos, verdeutlichen das Geschriebene nochmals.
- Klara Nordin
Totenleuchten
(93)Aktuelle Rezension von: ZahirahMit „Totenleuchten“ ist Klara Nordin ein beeindruckendes Krimi-Debüt gelungen. Die Hauptkommissarin Linda, und ihre beiden Mitstreiter Margareta und Bengt passen dank der vortrefflichen Charakterisierung wunderbar in diesen Krimi und an diesen Ort. Alles andere als einfach entpuppen sich die Ermittlungen, gibt es doch mehrere Verdächtige. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil. Die Geschichte kommt zwar erst allmählich in Fahrt, aber ich glaube selbst das passt gut zur Mentalität der Samen selbst. Die immer wieder während der Ermittlungsschritte eingebauten Schilderungen der Lebensweise, Traditionen aber auch der Aberglaube der Samen und die Beschreibungen Jokkmokks und dessen Umgegend sind absolut harmonisch ins Geschehen eingepasst. Auch die politischen Spannungen zur schwedischen Regierung vergisst die Autorin nicht zu erwähnen. Dadurch, dass der Fall erst reichlich spät im Buch gelöst wird bleibt die Spannung auch lange erhalten.
Wer also einen Krimi mit nordischem Flair und dichter (eiskalter) Atmosphäre sucht, sollte sich durchaus für diesen Krimi erwärmen können. Mir hat er sehr gut gefallen. Ich kann ihn nur weiterempfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.
- Daniel Twardowski
Das blaue Siegel: Der zweite Fall für John Gowers
(4)Aktuelle Rezension von: SchokolatinaIch war – gelinde gesagt – etwas überrascht, als ich das Buch anfing. Ich wollte einen Indien-Roman/Krimi lesen und landete bei Schnee und Eis auf einem Expeditionsschiff auf der Suche nach der Nord-West-Passage.
Aber es hat sich gelohnt. Während John Gowers in Indien seinem Beruf als Investigator, sprich: Detektiv, nachgeht, geben die Rückblenden zur Suche der Nord-West-Passage einen Einblick in das Leben des jungen John Gowers als Schiffsjunge. Während der ältere in Indien schwitzt und versucht, die Mordanschläge auf eine alte indische Königslinie zu klären, überwintert der Schiffsjunge drei Jahre im Polareis. Es ist ein wirklich hübscher Gegensatz, das unwirtliche eiskalte, immer weiße, eisbedeckte Land auf der einen Seite, das knallbunte, laute, wimmelnde, stinkende, blühende, arme und reiche, vor Leben strotzende Indien auf der anderen. Während in den Rückblenden die Natur den Tod bringt, ist es in Indien die „böse Absicht“, die sich auf verschlungenen Pfaden fantasievoll ihrer Feinde entledigt.
Dieses Hin und Her gibt dem Buch eine atemraubende Spannung, verbleibt am Ende der Kapitel doch immer irgendwie so eine Art Cliffhanger, ein offenes Ende, während erst einmal der andere Teil der Geschichte kommt.
Historische Krimis sind ja seit einiger Zeit groß im Kommen. Damit sie gut sind, müssen sie gut recherchiert sein, müssen Teile der Handlungen mit den historischen Gegebenheiten übereinstimmen. Erst dann kann man sich als Leser darauf einlassen, kann man das Gefühl haben, auch etwas zu lernen über die damaligen Zeiten und Umstände.
Ich lese ja nun meist (gerade historische Romane und Krimis) mit einer offenen Wikipedia-Seite und auch mit einigen Google-Bildern, um einen ersten, oberflächlichen Eindruck von den Örtlichkeiten zu haben. Was Twardowski über das Rote Fort schreibt, über die indischen Paläste… es hat in mir die Sehnsucht geweckt.
Ich fand das Buch gut und flüssig geschrieben, sehr gut recherchiert, natürlich hat es dann für den Fortgang der Story die künstlerische Freiheit, an sich eine erfundene Geschichte mit erdachten Charakteren zu erzählen. War so begeistert, dass ich mir Band 1 der Abenteuer von John Gowers gleich bestellt habe. - Christoph Ransmayr
Die Schrecken des Eises und der Finsternis
(119)Aktuelle Rezension von: BM2TE22aChristoph Ransmayrs "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" entführt seine Leser in die Geschichte der österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition im Jahr 1872. Der Autor schildert mit faszinierender Genauigkeit die Herausforderungen, denen sich die Expeditionsteilnehmer stellen mussten. Dabei verknüpft Ransmayr auf geschickte Weise die tatsächlichen Aufzeichnungen der Entdecker mit der fiktiven Geschichte von Josef Mazzini, einem jungen Wanderer, der von den Berichten der Expeditionsteilnehmer begeistert ist und selbst zum Entdecker aufsteigen möchte. Der Leser taucht tief in die Erzählung ein und fühlt die körperlichen und emotionalen Herausforderungen, die die Expeditionsteilnehmer durchleben mussten. Insgesamt ist "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" ein fesselndes Buch, das seine Leser auf eine spannende Reise in eine vergangene Zeit mitnimmt. Eine klare Empfehlung für alle, die sich für Abenteuer und Geschichte begeistern können.
N.W.