Bücher mit dem Tag "political correctness"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "political correctness" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches 1984 (ISBN: 9783988288226)
    George Orwell

    1984

     (486)
    Aktuelle Rezension von: Leserstimme

    George Orwell: 1984 (neu übersetzt von Gisbert Haefs)

     

    Orwell hat eine politische Dystopie geschrieben, die für uns aber bittere Wahrheit gewordene Diktaturen in mittlerweile sehr vielen Staaten und Ländern geworden ist. In manchen Ländern und Staaten aufgrund Kritik verboten. 

     Winston, ein Mitarbeiter des Ministeriums der Wahrheit, hat die Aufgabe, Geschehnisse der Vergangenheit umzuschreiben und zu verherrlichen. Er lebt in einem totalitären Staat, in der der „Große Bruder“ – nie gesehen -  nur fotografiert und immer wieder erwähnt von der Inneren Partei, die Macht hat. Vier Ministerien sollen die Menschen so manipulieren, dass sie irgendwann daran glauben. 

    Ihre Freiheit wird ihnen genommen durch vier Ministerien: Das Ministerium der Wahrheit, der Fülle, der Liebe und des Friedens. Diese Ministerien haben natürlich gerade das Gegenteil im Sinn: das Ministerium der Wahrheit verschleiert die Wahrheit in der Verherrlichung der Inneren Partei und Lügen, die sich darum bemühen, die Historie der Menschheit umzuschreiben und zu vernichten. 

    Das Ministerium der Liebe ist dafür zuständig, Abtrünnige zu züchtigen und mit schweren Folgen zu foltern und physisch wie psychisch zu brechen. 

    Jeder der "normalen" Bürger bekommt nur so viel, wie ihm zusteht, also ist das Ministerium der Fülle zuständig für Wirtschaft und angemessene Verteilung der Güter. 

    Krieg herrscht andauernd in Ozeanien -  Winstons Wohnort ist England – dort gibt es keinen Frieden, auch wenn der Name des Ministeriums des Friedens sich so anhört. Dieses ist zuständig dafür, dass es immer Krieg mit Eurasien oder Ostasien gibt. 

    Diese Widersprüchlichkeit lässt Winston aufmerken, er beginnt eine Art Tagebuch zu schreiben und eine Wut auf den Großen Bruder zu entwickeln. 

    Natürlich beginnt man zu hinterfragen, was die Hasswoche, bzw. 2 Hassminuten zu bedeuten haben und außerdem kann der sogenannte Prolo nichts ungesehen tun. Jeder Widerstand wird mit Unterdrückung, Folter und Zermürbung zerschlagen. Auffallend ist auch, dass die heimlich gehaltene Liebe Winstons zu Julia nur im Geiste des Widerstands ehrlich und wahrhaftig war. Als Julia und Winston in ihrer unerlaubten Liebe auffliegen und getrennt werden, brechen die Herrschenden der Inneren Partei den Geist beider Liebender, so dass sie sich am Ende verraten. Wieviel Schmerz kann ein Mensch ertragen, um zu lügen und das zu sagen was Herrschende, Oligarchen, Diktatoren hören wollen? 

    Ein Buch, das sich immer wieder lohnt zu lesen. Ich habe es das erste Mal gelesen und würde es wieder lesen, da es an Realität nie verlieren wird.

    Empfehlung an alle Geister, die Politik und Manipulation der Menschheit in der Literatur entdecken und hinterfragen. Ein Buch für Literaturkreise und natürlich Schulen, wo es meines Wissens teilweise gelesen wird. Ein grandioses  Werk!

     

  2. Cover des Buches Der menschliche Makel (ISBN: 9783446262386)
    Philip Roth

    Der menschliche Makel

     (357)
    Aktuelle Rezension von: Aliknecht

    Der Professor Coleman Silk gerät aufgrund eines lächerlichen und völlig unberechtigten Rassismus-Vorwurfs in die Bredouille. Keiner seiner Freunde und Kollegen ergreift für ihn Partei. eEr verlässt schließlich völlig frustiert mit seinem Geheimnis die kleine US-Hochschule. Ein Kollege beginnt die Geschichte aufzuarbeiten. Lesenswert.

  3. Cover des Buches Singen können die alle! Handbuch für Negerfreunde (ISBN: 9783551684486)
    Marius Jung

    Singen können die alle! Handbuch für Negerfreunde

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Originaldibbler
    "Singen können die alle" ist das Erstlingswerk des ... Bühnenkünstlers Marius Jung. (Für "..." setzen sie bitte ein Adjektiv ihrer Wahl ein, dass politisch korrekt beschreibt, dass jemand eine dunkle, durch afrikanische (Ur)Ahnen bedingte Hautfarbe besitzt.)

    In dem Buch wechseln sich satirische Ratgeberteile mit autobiographischen Passagen ab. Die Ratgeberteile beschäftigen sich dabei mit Fragen wie "Wer darf, wann wie und warum einen Neger Neger nennen?" Diese Teile sind in erster Linie witzig.

    Die autobiographischen Passagen sind weit weniger witzig geschrieben, dafür aber um so aufschlussreicher. Vor allem das Kapitel "Neger im TV" zeigt sehr anschaulich, dass "positiv gemeinter Rassismus" fast genau so schlimm ist wie negativ gemeinter.

    Alles in allem ein interessantes und gleichzeitig witziges Buch. Lesenswert!

    PS: Marius ist weder Jesus (wie der geneigte Leser im Kapitel "Personal Jesus" nachlesen kann) noch dessen Jünger. Er war aber mal jünger.
  4. Cover des Buches Angerichtet (ISBN: 9783944668352)
    Herman Koch

    Angerichtet

     (250)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater

    und zweitens als man denkt, heißt es. Und wenn es einem Romanautor gelingt, den Leser am Anfang auf eine ganz falsche Fährte zu locken und ihn dann mit einem überraschenden Ende zu überzeugen, dann ist das allein große Kunst. Hier geht es um die Rivalität zweier Brüder, einer davon bekannter Politiker, und wie die Klischees von "gut und böse" vor dem HIntergrund eines Verbrechens der Kinder beider Brüder widerlegt werden.

  5. Cover des Buches Neukölln ist überall (ISBN: 9783548375199)
    Heinz Buschkowsky

    Neukölln ist überall

     (23)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Ich lebte bisher in der Gewißheit, daß "die da oben" den Kontakt zu "uns hier unten" verloren haben und deswegen nicht wirklich wissen, wovon sie reden.

    Dem ist aber nicht so.

    Buschkowsky weiß es. Der SPD-Politiker ist damit auch ausreichend hausieren gegangen. "Die da oben" wissen, welche Zustände herrschen - und tun nichts dagegen.

    Umso bedrückender wird das Buch Seite für Seite; Buschkowsky gibt die Realität des Alltags in Berlin - oder in Berlin-Neukölln - 1:1 wieder.

    Und sie interessiert diejenigen nicht, die etwas dagegen unternehmen könnten ...
  6. Cover des Buches Artur Lanz (ISBN: 9783103974058)
    Monika Maron

    Artur Lanz

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Susanne_Probst

    Die betagte Charlotte Winter hat erst im Alter angefangen, Geschichten zu schreiben.

    Auf einer Parkbank lernt sie eines Tages den 50-jährigen Physiker Artur Lanz kennen. 

    Sie erfährt, dass Artur gerade vor einem Scherbenhaufen steht, der ihn in eine seelische Krise katapultiert hat: 

    Er hat seine Frau, seinen Hund und seine körperliche Unversehrtheit verloren.

    Die waghalsige Rettung des geliebten Haustiers, das auf einem Rapsfeld von seiner Leine stranguliert zu werden drohte, löste in ihm, der von seiner für die Artus-Legende schwärmenden Mutter nach dem heldenhaften Anführer der Ritter der Tafelrunde benannt wurde, zwar erstmals das Gefühl aus, heroisch gehandelt zu haben, zog aber auch die Scheidung von seiner Frau nach sich.


    In den folgenden, mehr oder weniger zufälligen Begegnungen zwischen Artur und Charlotte kristallisiert sich in ihren Gesprächen aufgrund der Geschichte zu seinem Namen, seiner Heldentat und seines Schicksals ein Thema heraus, das Charlotte in ihren künftigen Erzählungen verarbeiten will: 

    Mut, Heldentum und Männlichkeit.


    Plötzlich stehen Fragen bzw. Hypothesen im Raum.

    Wurden viele Männer umerzogen? Verweichlicht? Verweiblicht? 

    Ein Rollenwechsel vom Patriarch und Ernährer zum feigen Weichling?

    Ist Artur nicht das Beispiel schlechthin für einen Mann, dessen männliche, starke und mutige Seite sich in Empfindsamkeit, Feinheit und Anpassung/Unterwerfung aufgelöst hat?

    Was ist mit denen, die sich dieser Umerziehung wiederseht haben, z. B. Rocker, denen Charlotte aufgrund ihrer Widerständigkeit zunehmend Sympathie entgegenbringt?


    Und dann kommt es zu einer Situation, in der Artur seine abtrainierte Männlichkeit unter Beweis stellen und seinem heldenhaften Vornamen gerecht werden kann: 

    Sein Freund und Arbeitskollege Gerald gerät aufgrund fragwürdiger politischer Äußerungen in Konflikt mit Kollegen und Vorgesetzten.


    Charlotte interessiert sich für Arturs frisch entdeckte Lust zum Heldentum und erlebt mit, wie er sich nun zwischen Mut und Feigheit entscheiden muss. 

    Wird Artur seinem Freund beistehen?

    Wie wird er diesen inneren Konflikt lösen?


    Rückgrat, Mannhaftigkeit und Heroismus oder das Motto der drei Affen: „nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“ im Sinne von mangelnder Zivilcourage und bedingungslose Loyalität?

    Positionierung oder Unterordnung?

    (Meinungs-)Freiheit, Mut zur eigenen Meinung und zum

    Aussprechen unbequemer Wahrheiten oder Anpassung und Unterwerfung?

    ...weitere Fragen und Themen stehen im Raum.


    Eine hochinteressante Thematik, die natürlich nicht nur Männer betrifft! 

    Sie spielt in meiner täglichen Arbeit als Psychoanalytikerin eine immens bedeutsame Rolle.

    Es ist eine Thematik, die sowohl im gesellschaftlichen als auch im individuellen Bereich überaus bedeutsam ist.

    Es ist eine Polarität, über die es sich nachzudenken lohnt!


    Es macht großen Spaß, Monika Maron zu folgen, die, gelassen, sprachlich brillant, literarisch versiert, tiefgründig und mit spitzer Feder basale Themen aufgreift und dem Leser provokant und auf ironisch-abgeklärte Weise den Mitläufer- und Duckmäuser-„Typen“ vor Augen hält, der sich anpassungsbereit und widerspruchslos dem Mainstream, der Mode und den Normen unterwirft, sich selbst als fortschrittlich betrachtet und dabei jedem Andersdenkenden und jeder Veränderung eine Absage erteilt. 

    Die Autorin zeigt aber auch, dass sich das ändern lässt und dass es nicht in Stein gemeißelt ist.


    Monika Maron hält eben diesen Ja-Sagern den Spiegel vor und genau deshalb war von vornherein klar, dass sie mit ihrem Buch eine sehr ambivalente Reaktion auslösen wird.

    Sie legt einen Finger in die Wunde der gegenwärtigen Gesellschaft, spricht unangenehme Themen an und sticht damit in ein Wespennest.


    Monika Maron bringt Heikles zur Sprache und erlaubt sich eine eigene Meinung. 

    Sie erzählt scheinbar mühelos und mit einem Feingefühl für Machtstrukturen und totalitäre Tendenzen präzise und mit Elan und Leichtigkeit. 


    Sie beschreibt, was sie beobachtet und erlebt (hat) und sie motiviert indirekt, subtil und unaufdringlich zum Nachdenken, erhebt aber nicht den moralisierenden Zeigefinger und schlägt keinen besserwisserischen und missionarischen Ton an.

    Prisen von Boshaftigkeit und Provokation sind genauso enthalten wie Portionen von Witz und Ironie. 


    Ich möchte dieses mutige, ehrliche und offene Buch allen offenen und kritischen Geistern als inspirierende Lektüre empfehlen. 


    Mit unverstelltem, analytischem und kritischem Blick greift sie Gedanken und Fragen auf, mit denen es sich zu beschäftigen lohnt, weil sie hochaktuell, brisant und am Puls der Zeit sind.


  7. Cover des Buches Erwachsenensprache (ISBN: 9783596298778)
  8. Cover des Buches Russendisko (ISBN: 9783442477838)
    Wladimir Kaminer

    Russendisko

     (531)
    Aktuelle Rezension von: secretworldofbooks

    Wladimir Kaminer erzählt in seinem Buch "Russendisko " kurzweilige Anekdoten über die Einwanderung von Russland nach Deutschland. Schön übersichtlich in kurzen Kapitel gehalten sind sie einmal mehr und einmal weniger unterhaltsam. Interessantes habe ich auch nicht im Buch gefunden. Wer es nicht liest,verpasst nix.

  9. Cover des Buches Eine Frage der Moral (ISBN: 9783411743582)
    Anatol Stefanowitsch

    Eine Frage der Moral

     (4)
    Aktuelle Rezension von: brokkolino

    Anatol Stefanowitsch begegnete mir zum ersten Mal bewusst auf Twitter. In knappen Tweets, die zwischen Ernsthaftigkeit, Satire und angenehmem Humor variieren, liegt sein Augenmerk oft auf dem deutschen Sprachgebrauch in Bezug auf Rassismus. Auch diese vom Duden publizierte Streitschrift zielt auf eben dieses Thema ab, wobei u. a. auch das generische Maskulinum auf dem Prüfstand steht.

    Streitschrift ist hierbei etwas überzogen, denn Stefanowitsch „streitet“ nicht, noch schreit er Zeter und Mordio. In dem überschaubaren Sachbuch führt er uns Leser*innen mit logischen Schlussfolgerungen und begründeten Argumenten an die Moral unserer Sprachnutzung heran: Möchte ich als Frau nur mitgemeint sein, wenn mensch im generischen Maskulinum spricht? Möchte ich wirklich mit meinem Bestehen auf „Das wird man ja noch so sagen dürfen!“ auf Gefühlen marginalisierter Personen und Gruppen herumtreten? Gibt es nicht sogar gewisse Kompromisse in unserer Sprache, die wir leicht anwenden können?

    Beharrlich zeigt Stefanowitsch diverse Argumente derjenigen auf, die z. B. die Umformulierung „N~könig“ zu „Südseekönig“ in Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ als katastrophalen Eingriff in unsere Sprache und den Ursprung des Werkes empfanden oder es als Übertreibung abtaten. Er beleuchtet diese Argumente jeweils kurz, betrachtet sie von mehreren Perspektiven und zeigt zudem eine Lösung auf, die entsprechend der „Goldenen Regel“ agiert oder zumindest ein Kompromiss für Zweifelnde anbietet.

    Das nicht zu Unrecht wichtigste Element in seiner Schrift ist der Perspektivwechsel, an dem wir alle uns wohl doch noch zu selten bedienen. Der uns jedoch nichts kostet und keine Umstände bereitet.

    Dem hinzufügen möchte ich, dass mensch (auch bei aller Mühe) natürlich mal Fehler macht, und wenn man dann darauf hingewiesen wird – wie wäre es denn, wenn dann nicht gleich alle an die Decke gehen, sondern sagen „Achso okay, sorry, ich wollte sagen: Studenten UND STUDENTINNEN“, kein Drama.

  10. Cover des Buches Der Campus (ISBN: 9783939716747)
    Dietrich Schwanitz

    Der Campus

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Schwanitz hat 1995 den akademischen Betrieb beschrieben als Theaterschauplatz für Rudelbildung und Intrigen. Weder das Individuum noch wissenschaftliche Inhalte zählen. Die Realität wird ad absurdum geführt.

    Lustig zu lesen. Aber mir heute 2020 etwas zu realitätsnah, wo die ganze Gesellschaft zu Gruppen zerfällt, die sich gegeneinander bekämpfen, ohne Rücksicht auf Wahrheit oder Anstand.

    Der Campus ist heut überall, die gesamte Gesellschaft von Phrasendreschern und Aktivisten durchdrungen, die lügen ohne rot zu werden.

  11. Cover des Buches Anleitung zum Unschuldigsein (ISBN: 9783104037028)
    Florian Illies

    Anleitung zum Unschuldigsein

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Florian Illies beschreibt anhand alltäglicher Situationen unsere inneren Gedankenabläufe, bei denen wir nur verlieren können, mein Problem bei der Sache ist: In vielen der genannten Situationen hatte ich noch gar kein Schuldgefühl, insofern war die Lektüre des Buches in meinem Fall eher kontraproduktiv! Aber daß man das Buch mit einem Disclaimer versehen sollte, würde ich nicht gerade sagen, ginge mir zu weit. Im nächsten Buch vielleicht: Schuldgefühle im Sport, beim Rezensionenschreiben o.ä.

  12. Cover des Buches Gute- Nacht- Geschichten (ISBN: 9783442436408)
    James Finn Garner

    Gute- Nacht- Geschichten

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Die bekanntesten Märchen politisch korrekt erzählt, heute würde man auch Themen wie Transphobie und toxische Männlichkeit aufnehmen. Man weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob sich der Autor nicht über alles lustig machen möchte, in der er die Correctness so weit übertreibt. Als Lesestoff für Kinder bleibt so allerdings wenig übrig als verständliche Literatur.

  13. Cover des Buches Mads Mikkelsen (ISBN: 9783862654642)
    Thorsten Wortmann

    Mads Mikkelsen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Eine tolle Biographie über einen der interessantesten Schauspieler unserer Zeit, in der man sowohl etwas Persönliches über den Mann Mads und über seine Einstellung zum Leben lernt wie auch über seinen Karriereweg mit Klassikern wie "Adams Äpfel" und "Die Jagd". Ein ganz bescheidener, bodenständiger Mensch aus einem tendenziell kommunistischen Elternhaus, der in einem sympathischen Land aufwächst, das seine Stars nicht zu groß werden läßt. Über manche Filme hätte man gern noch mehr erfahren, aber die Person hinter dem Schauspieler wird tiefschürfend präsentiert, und alles mit tollen Bildern abgerundet.

  14. Cover des Buches Die Feigheit der Frauen (ISBN: 9783442157204)
    Bascha Mika

    Die Feigheit der Frauen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Jacynthe

    Klappentext


    Wir fordern ein eigenständiges Leben, aber ordnen uns freiwillig unter. Wir reden von Sebstbestimmung, aber stolpern in die Rollenfallen. Wir wollen nach vorne, aber bleiben in der zweiten Reihe stehen. Was ist nur los mit uns Frauen? Können wir nicht frei und gleich sein oder wollen wir nicht?



    Meine Meinung


    Ein schwieriges Thema, dem sich die Frauenrechtlerin Bascha Mika hier einmal mehr zuwendet. In mehreren Kapiteln, die einzeln oder am Stück gelesen werden können, beschreibt sie anhand von beispielhaften Frauen, die sie selbst kennengelernt hat, typische Rollenfallen, in die wir Frauen auch heute noch tappen. Diese sind unter Anderem "Die Liebeslist", "Die Modelzucht", "Das Kümmersyndrom" und "Das Hormonkomplott", und bei mir stellte sich allein schon beim Lesen der Titel ein sauerer Geschmack im Mund ein, denn ich wusste, dass das was kommt, berechtigte Vorwürfe sind.

    Zugegeben - ihre Wut auf unsere Gesellschaft schlägt sich sehr stark in Sprache und Ausdruck des Buches nieder, was den Anschein mangelnder Objektivität erwecken kann. Andererseits hat sie allen Grund, wütend zu sein, das sollten wir alle. Es ist wirklich haarsträubend, wie wir Frauen uns häufig den Männern fügen, und mir fiel zu jedem der Kapitel mindestens eine Freundin oder Bekannte ein, die genauso gehandelt hat. Ihrem Mann zu liebe alles aufgab, ihre eigenen Träume sausen ließ. Vielleicht ist es auch nur durch wütende Aufrufe möglich, uns aus unserem Dornröschenschlaf zu erwecken.

    Interessant ist, dass Mika in ihrem Buch nicht primär die Männer für den Zustand verantwortlich macht, der viele Frauen noch heute wie vor 100 Jahren leben lässt. Wie der Untertitel "Rollenfallen und Geiselmentalität. Eine Streitschrift wider den Selbstbetrug" schon sagt, ist es ihrer Meinung nach größtenteils die Schuld der Frauen, die sich widerstandslos in ihre Rollen fügen, weil es von Mutter, Schwiegermutter und Schwester so vorgelebt und erwartet wird. Wir selbst seien es, die den Männern zu ihrer Vormachtstellung verhelfen, daher hätten wir selbst es auch in der Hand, dies zu ändern. Nein, wir hätten sogar die Pflicht dazu.

    Neben ihren eigenen Erfahrungen führt Mika auch Zitate von Ärzten und Ärztinnen, Psychologen und Psychologinnen sowie anderen Menschen, die mit der Problematik der weiblichen Unterwerfung zu tun haben, auf. Man erfährt von Studien und Statistiken, die die Thesen belegen, und diese sind teilweise wirklich erschreckend. Dennoch hat Mika für dieses Buch viel negative Kritik erhalten, auch und vor allem von Seiten von Frauen, die sich selbst für das Leben als Hausfrau und Mutter entschieden haben.

    Mika räumt zwar ein, dass auch solch eine Entscheidung okay ist, doch es wir mehr als deutlich, dass sie der Meinung ist, diese Frauen belögen sich selbst. Und es steckt auch viel Wahres hinter dieser Annahme. Es gibt viele Frauen, die die altbewährten "drei K" zu ihrem Lebensinhalt machen, ihre Entscheidung jedoch als selbstbestimmt und -gewollt darstellen. Die sich von ihrem Mann abhängig machen, weil sie kein Gehalt und später keine Rente beziehen, und die später hart auf dem Boden der Realität aufschlagen, wenn der Mann sie verlässt oder durch eine Krankheit aus dem Leben gerissen wird. Auch ich selbst kenne solche Frauen.

    Man kann dieses Buch gut oder schlecht finden - die Hauptsache ist, dass man zum Nachdenken angestoßen wird und sich eine eigene Meinung bildet. Wie ist es eigentlich bei mir? Was sind meine Ziele und welche Rolle spielen Männer darin? Dazu ist das Buch bestens geeignet und ich vergebe 4 von 5 Wolken.
  15. Cover des Buches Verarschung (ISBN: 9783499258381)
    Lars Arffssen

    Verarschung

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Die Parodie auf die Stieg-Larsson-Bücher mit Seitenhieben auf Henning Mankell und Peter Hoeg: Ein geheimnisvoller Rentier-Ripper geht um, der erst erwürgt und dann ausweidet, gleichzeitig werden ein unbekannter Krimiautor (einziger nichtveröffentlichter schwedischer) und ein Bestsellerautor ("Der baltische Stör...") enthauptet. Steckt wirklich Jane Manhater aka Lizzy Salamander dahinter, wie dein Überwachungsvideo nahelegt? Hat sie mit dem Krimiautorenkopf Elfmeter gescgossen? Der Humor entsteht zum großen Teil aus der ständigen Wiederholung des Immergleichen, wodurch die Schweden als kaffetrinkende Brataalfreaks dargestellt werden mit nimmersatten Frauen und perversen Verwicklungen in den schwedischen Langlaufverband. Jedem Nordischen-Krimi-Freak ans Herz gelegt, jo!!!

  16. Cover des Buches Lucia Binar und die russische Seele (ISBN: 9783423145817)
    Vladimir Vertlib

    Lucia Binar und die russische Seele

     (18)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Jetzt will sie eigentlich nur noch in Ruhe ihren russischen Dichtern frönen und irgendwann mal in ihrer Wohnung einschlafen. Als es an der Tür klingelt, ahnt sie noch nicht, welche Veränderungen ihrem Leben plötzlich bevorstehen. Und damit hat nicht nur Student Moritz zu tun, der sie um eine Unterschrift für die politisch nicht mehr korrekte Mohrengasse bitten – diese soll nämlich (zumindest wenn es nach Moritz und seiner Truppe ginge) ab sofort Möhrengasse heißen. Lucia denkt erst Moritz macht Witze, doch dem ist nicht so. Dabei hat Lucia ihre eigenen Probleme – und Hunger. Denn ihr „Essen auf Rädern“ kommt nicht und als sie sich telefonisch beschwert, rät ihr die Dame vom Callcenter, sich doch übers Wochenende von Knäckebrot und Mannerschnitten zu ernähren. Als dann auch noch Hausbesitzer Willi die leerstehenden Wohnungen Obdachlosen, Asylanten und Junkies zur Verfügung stellt, diesen Mietern eine laute Musikanlage zur Verfügung stellt und die Toiletten unbenutzbar macht, sowie den Strom zeitweise abdreht, reicht es Lucia. Sie macht sich auf den Weg, um erst der Dame vom Callcenter einen Besuch abzustatten, den diese nicht so schnell vergessen wird und bei der Gelegenheit gleich mal Willi die Leviten zu lesen … 

    Die Charaktere des Romans sind durchwegs authentisch, die rüstige alte Dame musste in ihrem Leben bereits viele Prüfungen bestehen und sich durchkämpfen. Sie hat nun keinen Nerv mehr, sich von etwaigen Wichtigtuern schikanieren zu lassen. Lucia Binar ist selbstbewusst, kritisch und lässt sich nicht einschüchtern. Viele gesellschaftskritische Themen hat der Roman zu bieten, wie z.B. die Vereinsamung älterer Menschen in der Großstadt, Rassismus, Korruption, …

  17. Cover des Buches In Anführungszeichen (ISBN: 9783518126455)
    Matthias Dusini

    In Anführungszeichen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Was darf man sagen ? Und was nicht ? Und warum überhaupt !?


    Mit Fragen wie diesen bin ich an das Buch herangegangen.
    Matthias Dusini und Thomas Edlinger suchen Antworten. Aber eher auf die Frage "Warum !?". In ihrem Buch "In Anführungszeichen. Glanz und Elend der Political Correctness" (2012) gehen sie hauütsächlich den Fragen nach, was Political Correctness eigentlich, woher es kommt und warum es das gibt.

    Soweit ich das Buch überblicke und die Inhaltsangabe so im Rückblick richtig verstanden habe, ist das Buch zweigeteilt und verfolgt pro Teil eine andere Fragestellung. Der erste Teil geht der Frage nach, woher dieses gesellschaftliche Phänomen überhaupt kommt. Die Autoren bringen dieses Phänomen mit unserer Staatsstruktur in Verbindung. Durch die umfassende Einflussmöglichkeit in unserer Demokratie ist jeder bestrebt, sich und seine Interessen durchzusetzen. Hier sei also ein Ansatzpunkt für ein gewisses Opferideal gegeben. Denn Opfer werden stets besser behandelt, sodass sich diejenigen, die sich gut als Opfer stilisieren können, eher durchsetzen können. Dieses Opferphänomen als Ausgangspunkt für die Political Correctness als erhobener Zeigefinger zieht sich durch den ganzen 1. Teil.
    Der 2. Teil sucht die innermenschliche Ursache. Und da ist die Teilüberschrift programmatisch: "Narziss als Gott und Dämon der Political Correctness". Aufgrund eines überbordenden Individualismus habe der Mensch seine Maße und Grenzen verloren. Das von Freud postulierte Über-Ich sei einem Ich-Ideal gewichen, der überempfindlich macht. Sogar überempfindlich als Stellvertreter (unechte Opfer !).


    Das ist mehr schlecht recht. Das Buch hat es echt in sich. Die Sprache ist mMn schwierig, stellenweise schlichtweg unverständlich. Inhaltlich bin ich auch nicht so ganz befriedigt, denke ich. Ich erwartete eher mehr Auseinandersetzungen mit Feminismus und subtilem Rassismus oder so. Das Buch ist jedoch äußerst abstrakt, theoretisch und psychologisch angelegt. Freud wird bspw auch wirklich zitiert und behandelt. Vieles machte schon Sinn und war auch plausibel. Anstrengend war es dennoch und schwer zu verdauen.
    Ein zweites Mal muss ich wirklich noch lesen, um fundiert beurteilen zu können, ob es gut/brauchbar oder schlecht/unbrauchbar ist. Bin noch zwiegespalten. Stellenweise ist es auch schwer einzuschätzen gewesen, ob sich die Autoren hier slebst wirklich ernst nehmen. Erst im angehängten Glossar (bes. unter "Asterix") wurde mir dann klar, dass nicht alles wirklich ernst zu nehmen ist und dass sie versuchen, einzelnes mit Humor zu nehmen.

  18. Cover des Buches Endstation Klodeckel (ISBN: 9783734747434)
  19. Cover des Buches Der Verräter (ISBN: 9783442719549)
    Paul Beatty

    Der Verräter

     (17)
    Aktuelle Rezension von: renee

    Ein eigenwilliges Buch! Absolut interessant und vollkommen außergewöhnlich! Wahrscheinlich ist dieses Buch, nachdem ich kurz vorher "Oreo" von Fran Ross gelesen hatte, genau zur richtigen Zeit gekommen. Denn die beiden Bücher sind sich ähnlich. Nicht umsonst werden im Verräter Bezüge zu Fran Ross hergestellt. Denn in ihrem verqueren Denken, in ihrem unbequem und sperrig sein, in ihrem unangenehme Gedanken äußern haben beide Bücher deutliche Berührungspunkte. Auch der Humor ist ähnlich gelagert. Und ebenso sind beide Bücher unterhaltend, wie auch nachdenklich machend, bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus. Ich hatte den Verräter schon einmal begonnen und wieder weggelegt, aber jetzt, nach "Oreo", war seine Zeit. Ich empfand es als ein interessantes und unangenehmes Buch, aber jemand, der unsere Moral hinterfragt, sollte meiner Meinung nach durchaus gehört werden. Denn über solche Fragen nachzudenken kann nicht schaden. Ein wirklich lesenswertes Buch!


    Paul Beatty blickt in diesem Buch über/mit seinem afroamerikanischen Ich-Erzähler auf die USA, auf die Vergangenheit und auf das Jetzt, auf die Stellung der Afroamerikaner in diesem Land und ist dabei richtig bissig. Dabei unterlegt er seinen bissigen/boshaften/satirischen Blick mit vielen Fakten zum Thema Rassismus und der Stellung der Afroamerikaner in den USA. Der Autor betätigt sich auch als Poetry-Slammer, dies merkt man dem Text durchaus an und deshalb gebührt dem Übersetzer Henning Ahrens wirklich ein tosender Beifall, denn dieses Buch so zu übersetzen war mit Sicherheit nicht einfach. Der Autor blickt auf die Afroamerikaner und ihr Leben in den USA, blickt auf den weiter bestehenden Rassismus und lässt seinen afroamerikanischen Ich-Erzähler zu dem fulminanten und provokativen Schluss kommen, ein Zusammenleben der Rassen funktioniert nur mit dem Rassismus und Rassentrennung und führt diese kurzerhand in seiner fiktiven Heimatstadt Dickens, in SZ-Los Angeles, wieder ein. Hominy Jenkins, ein etwas verrückter ehemaliger Kinderstar der Kleinen Strolche bittet den Ich-Erzähler sogar, ihn wieder als Sklaven zu halten, damit er wieder weiß, wohin er gehört. Dem Wunsch kommt der Ich-Erzähler nach und landet dafür und für die Einführung der Rassentrennung vor einem marihuanageschwängerten Gerichtsverfahren. Und in dieser denkwürdigen Gerichtsverhandlung offenbaren sich die verschiedenen Geisteshaltungen in den USA, denn eigentlich sitzt auch die "political correctness" vor Gericht. 


    Außergewöhnlich, bissig, böse, sperrig, unbequem = Lesen!!!

  20. Cover des Buches Der dicke König (ISBN: 9783770434718)
    Ralf König

    Der dicke König

     (2)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint
    Ralf König war immer schon ein Garant für herrlichste Comic-Unterhaltung. Und dieses 320 Seiten dicke wunderschön gestaltete Buch aus dem Hause Ehapa bestätigt diese Qualität mit stets zum Lachen UND AUCH NACHDENKEN anregenden Geschichten zu den Themen AIDS, Bareback, Religion, Politik, political correctness, Beziehungsstress, Fag Hags... König äußert sich auch kritisch und doch sehr pointiert zur damaligen Diskussion gewisse Karikaturen betreffend. Ganz fasziniert hat mich des Künstlers tiefe Verbeugung vor Wilhelm Busch! Ralf König's "Max & Moritz" ist ein absolutes Highlight in diesem Buch, dass man getrost all jenen Männern und FRAUEN empfehlen kann, die scharf beobachtete Alltagssituationen in sehr ansprechende Bilder verpackt und mit wortgewaltigen und treffsicheren Texten versehen auch gern mal als Comic goutieren wollen. EIN LESEGENUSS!
  21. Cover des Buches Gute- Nacht - Geschichten. Politically correct (ISBN: 9783442306558)
  22. Cover des Buches Anstand (ISBN: 9783959674355)
    Matthew Quick

    Anstand

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Saphir610

    Nach einer Gehirn-OP erzählt David Granger von seinem Leben. David ist Vietnam-Veteran, ist Witwer, vernarrt in seine Enkelin, aber nicht begeistert von seinem Sohn. Er mag die Demokraten nicht, ist offen und unbequem und sein super liberaler Sohn meint er ist rassistisch.

    Die Zeit in Vietnam hat tiefe Spuren hinterlassen und durch Davids Erzählung erfährt man was Vietnam mit den Soldaten gemacht hat.

    In seiner speziellen Art ist David ehrlich und wie sein Sohn irgendwann feststellt guckt er auf die Leute und nicht wie sie aussehen.

    Der Roman hat mir sehr gut gefallen, durch den Schreibstil und die Darstellung des David Granger. Die Schilderungen sind kurz, dadurch entstehen absolut keine Längen und bei genügend Zeit hätte ich den Roman auch gerne in einem Rutsch durchgelesen.

    Ich finde, dass hier so einige gesellschaftliche Themen angesprochen werden und diese Geschichte zeigt, dass es keine Allgemeinheiten gibt.

    Das Buch hat viele Zwischentöne, ist vielschichtig, macht nachdenklich und unterhält.

     

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