Bücher mit dem Tag "politiker"
393 Bücher
- Jonas Jonasson
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
(5.915)Aktuelle Rezension von: RamonaFroeseAm Anfang war ich gar nicht wirklich begeistert... Ich konnte weder was mit Cover noch Titel anfangen... und dann hab ich das ding dich zum 2. mal geschenkt bekommen... Also dachte ich wenn mich das Buch schon verfolgt dann les ich es eben doch....
Nun was soll ich sagen? wWnn auch gleich mir nicht immer die Art gefiel wie geschichtliche Geschehnisse beschrieben wurde so hat es mir am Ende doch sehr gefallen...
Ich fand sie Beschreibungen gerade von Allan selber sehr spannend und musste doch an manchen Stellen lachen ob wohl es sich nicht zum lachen wäre... So zum wo sich der Elefant auf den Typen gesetzt hat....
- Timur Vermes
Er ist wieder da
(3.390)Aktuelle Rezension von: KiraNearTitel: Er ist wieder da
Autor*in: Timur Vermes
Erschienen in Deutschland: 2012
Originaltitel: -
Erschienen in -: -
Übersetzer*in: -
Weitere Informationen:
Genre: Satire, Slice of Life
Preis: € 9,99 [D] | € 10,30 [A]
Seiten: 394
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-404-17178-1
Verlag: Bastei Lübbe AG
Inhalt:
Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nnach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das ist jetzt eines der Bücher, die schon seit mehreren Jahren auf meinem SuB liegen und bei denen nicht genau sagen kann, seit wann. Es könnte 2017 sein, oder auch 2018 oder 2019. Dazu lag das Buch dann doch zu lange in einer Kiste herum, dass ich das nicht mehr sagen kann. Ich weiß nur noch, dass ich das Buch mal in einem Gebrauchtwarenladen bekommen habe. Seitdem liegt bzw lag das Buch bei mir herum und als ich es dann vor wenigen Wochen in einem Karton gefunden hatte, dachte ich mir: Komm, lies das doch mal endlich. Da ich den Film nicht kenne, hatte ich keine Ahnung, was mich wirklich erwarten würde.
Mich hatte es ja schon überrascht, dass das ganze Buch aus Hitlers Sicht geschrieben wurde, ich hatte hier doch mit irgendeiner Art von Erzähler gerechnet. Dadurch hatte man aber die ganze Zeit Einblick in seine Gedankenwelt bekommen können. Nun, was soll ich sagen, es war irgendwo interessant, aber noch viel mehr erschreckend. Regelmäßig habe ich mir beim Lesen bewusst gemacht, das ist keine seltsame Fantasiefigur, die böses denkt. Nein, dieser Mensch hat wirklich existiert und seine Weltansicht, seine Gedanken, all das, die gab es so wirklich. Natürlich nicht 1:1, aber von der Art her. Um ihn herum denken alle, dass er ein Schauspieler ist, ein Komiker, der 24/7 IC ist und ums Verrecken, nicht mal für ne Sekunde, OC gehen möchte. Wie oft dachte ich mir: Leute, der Kerl macht keine Scherze, das ist sein voller Ernst?
Dass er sich auch die ganze Zeit so selbst gelobt hatte, fand ich auch sehr unangenehm. Das ist auch einer der Gründe, warum mir diese Rezi so schwer fällt. Wie bewerte ich das Buch am besten? Am Ende ist es auch nur ein Roman, aber ich hatte auch noch nie den Fall, dass ich mich so derartig von einem Hauptcharakter angewidert gefühlt habe. Dazu wurde er dann doch zu überzeugend geschrieben. Sagen wir einfach, ich distanziere mich von ihm.
Was den Humor angeht, scheint das Buch die Leute wohl zu spalten. Die einen konnten mit dem Humor nichts anfangen oder haben ihn gar nicht erst gesehen. Die anderen fanden es urkomisch und kamen nicht aus dem Lachen heraus. Nun, ich muss zugeben, mich bringen Bücher extrem selten zum Lachen, das schaffen eher Fanfictions, aber ich wollte dem Buch trotzdem mal eine Chance geben. Gut, es gab hier und da eine sehr absurde Situation, wo ich dann doch mal kurz auflachen musste. Aber das wars. Ich bin nicht lachend über den Boden gerollt oder hab mir Lachtränen aus dem Gesicht gewischt. So sehr hatte es mich dann doch nicht erheitert.
Außerdem fand ich, dass es auch sehr interessante Beobachtungen gibt, was das Verhalten seines Umfelds angeht. Ich habe in den letzten Monaten, über einen sehr langen Zeitraum einen Podcast gehört, in dem es um berühmte Sekten und Kulte ging. Dort ging man aber nicht nur auf die Sekten/Kulte an sich ein, sondern auch auf die jeweiligen Gründer, welche Geschichte sie hatten, wie sie so tickten usw. Auch haben sie immer wieder das Verhalten und die Auswirkungen auf die Mitglieder erklärt. Sehr viele Sektenführer waren stark charismatisch, hatten son gewisses Etwas in der Seele/Psyche/Ausstrahlung, das viele Menschen überzeugt und angezogen hatte. Und auch hier konnte ich das langsam sehen.
Wenn sie den Hitlergruß benutzen oder nach einer erfolgreichen Besprechung "Heil Hitler" in der Gegend herumrufen, weil sie es witzig finden, weil sie denken: Ist doch nur Spaß. Das hat mich beim Lesen dann doch sprachlos gemacht. Und ich war sehr, sehr oft sprachlos bei diesem Buch.
Wer mir im Buch am besten gefallen hat, war Vera Krömeier. Sie hat im Film, soweit ich heute erfahren habe, einen anderen Vornamen, aber ich bleibe bei Vera. Sie ist wirklich eine sehr nette, junge Frau und dass sie die ganze Zeit im Berliner Dialekt redet (ja, ihr Dialog ist komplett im Berliner Dialekt geschrieben), hat sie mir gleich sympathisch gemacht. Überhaupt finde ich den Dialekt ziemlich cool, die Leute, die ihn sprechen, kommen mir immer total locker und cool rüber. Sie hat mir Leid getan, weil sie doch recht oft mit ins Kreuzfeuer geraten ist. Auch wenn ich aus einer völlig anderen Gegend komme, habe ich sie sehr gut verstehen können. Dass sie ihn oft mit "meen Führa!" anspricht, war seltsam, absurd und gruselig zugleich. Immer, wenn sie mit dabei war, hatte ich beim Lesen der Szene gleich viel mehr Spaß.
Fazit:
Zu sagen, dass ich das Buch genossen habe, wäre aus so vielen Gründen einfach nur falsch zu sagen. Zusätzlich waren mir Hitlers Art zu denken, diese doch ausladene Sprache, in der er redet und denkt, auf Dauer zu anstrengend. Das hat sich dann doch manchmal gezogen wie Kaugummi. Dafür fand ich aber die Unterhaltungen zwischen ihm und Vera (wegen Vera) sehr erfrischend, die haben mir dann wieder Spaß gemacht. Ansonsten, ist das Buch allein vom Thema her schwer zu bewerten. Es ist ein sehr interessantes und unheimliches Gedankenexperiment. Auch wenn 2011 sich anfühlt, als wäre das vor 60 Jahren gewesen und nicht vor 12 Jahren.
Jedenfalls, ich bewerte meine Leseerfahrung, die ich während des gesamten Buches gemacht habe, als Ganzes. Und dafür gebe ich dem Buch insgesamt drei Sterne. Vielleicht werde ich mir auch irgendwann den Film ansehen.
- Stephen King
Die Arena
(1.222)Aktuelle Rezension von: OktodocIch habe davor schon ein paar Bucher von Stephen King gelesen und war positiv überrascht das es hier keine langatmige, verwirrende Einleitung gibt.
Die Handlung startet direkt und auch gleich sehr spannend aber sehr langatmig wie man das von King ja kennt. Die Vielzahl an Charakteren hat mich zu Anfang etwas überfordert aber nach den ersten hundert Seiten war ich mit allen sehr vertraut.Die Handlung schreitet ziemlich schnell voran und wird auch schnell recht furios, ich habe sehr mit den Figuren mitgefiebert.
Die Handlung war nicht nur spannend, der wissenschaftliche Aspekt dahinter hat mich auch sehr fasziniert
- Stieg Larsson
Verdammnis
(2.570)Aktuelle Rezension von: PWD_KaterInhaltlich ist „Verdammnis“ ein klassischer Mittelband einer Trilogie. Während der erste Band „Verblendung“ noch gut für sich alleine stehen konnte, hat „Verdammnis“ kein abgeschlossenes Ende sondern bereitet den Weg für den nächsten Band „Vergebung“ vor (die Reihe war vom Autor Stieg Larsson ja auf 10 Bände angedacht, dennoch fühlt es sich nach klassischer Trilogie an). Beim Hören dachte ich zunächst, ich hätte aus Versehen das letzte Kapitel von meinem Handy gelöscht, doch bei der Nachkontrolle im (gedruckten) Buch stellte ich fest, dass der Schluss wirklich vom Autor so abrupt gestaltet wurde…
Zum Schreibstil von Stieg Larsson gibt es im Vergleich zu „Verblendung“ nichts neues zu berichten: auch hier zieht sich die Einleitung ewig in die Länge, immer noch bleiben die meisten Figuren blass un dunglaubwürdig, die Dialoge sind immer noch hölzern, das ständige Erwähnen von Vor- und Nachnamen einer Person, die unnötigen Aufzählungen (welche IKEA-Möbel Lisbeth für ihre Wohnung ausgesucht hat oder welche Dinge sie im Supermarkt einkauft) und das Apple Product Placement nerven. Aber dennoch hat es Stieg Larsson auch im zweiten Band geschafft, mich mitzureißen und mit Lisbeth Salander mitfiebern zu lassen (wenngleich für den Leser/Hörer von Anfang an klar ist, dass Lisbeth nicht die gesuchte Täterin sein kann). Hier werden die Hintergründe von Lisbeth näher beleuchtet, woher sie kommt und was mit ihr geschehen ist. - Stephen King
Der Anschlag
(729)Aktuelle Rezension von: An_gie_Ich muss sagen, dieses Buch hat mich vom Anfang bis zum Ende mitgerissen. Es hat mir das Gefühl gegeben, tief in dieser Welt zu stecken und plötzlich war es um mich herum nicht mehr so hektisch. Jake aka George ist einfach so sympathisch und ich hätte auch gelesen, wie er einfach nur in einer Bar sitzt und Menschen beobachtet, oder einen Tee in seiner Wohnung trinkt. Er hat einfach so eine Art an sich, dass ich alles in seinem Leben spannend finden würde. Sadie fand ich am Anfang genauso langweilig, wie ihren Kleidungsstil, weswegen ich enttäuscht war, als sie mit George zusammengekommen ist, weil er ja offensichtlicherweise jemand nicht so langweiliges verdient hat. Aber sie hat im Verlaufe des Buches wirklich eine krasse Entwicklung geschafft und am Ende mochte ich sie sogar. Wenn ich mich nur an den letzten Teil des Buches zurückentsinne... hach, da hatte ich wirklich Tränen in den Augen. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich einmal komplett fallen lassen möchte um kurz jemand anderes zu sein. Wenn ihr euch zusätzlich ein wenig für Politik interessiert, ist es noch besser, aber das ist nicht von Nöten.
- Cecelia Ahern
Flawed – Wie perfekt willst du sein?
(1.182)Aktuelle Rezension von: Schuby233"Flawed - Wie perfekt willst du sein?" von Cecelia Ahern hat mich zutiefst berührt und beeindruckt. Dieses Buch hat nicht nur eine fesselnde Handlung, sondern vermittelt auch eine tiefgreifende Botschaft, die mich nachdenklich gestimmt hat.
Die Geschichte von Celestine, einer 17-jährigen, die in einer Welt lebt, in der Perfektion oberstes Gebot ist und Fehler nicht toleriert werden, hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Ihr innerer Konflikt und ihr mutiger Schritt, gegen die Regeln zu verstoßen, haben gezeigt, dass Menschlichkeit und Empathie oft wichtiger sind als äußerliche Perfektion.
Cecelia Ahern versteht es meisterhaft, die Spannung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die tiefere Botschaft des Buches zu vermitteln. Die Idee einer Gesellschaft, in der Fehlerhaftigkeit geächtet wird, regt zum Nachdenken über gesellschaftliche Normen und Individualität an.
Das Buch hat mich zu Tränen gerührt, da es die emotionalen Höhen und Tiefen von Celestines Reise einfühlsam darstellt. Ihre Liebe und Entschlossenheit sind inspirierend, und ich konnte mich gut mit ihr identifizieren.
Die Vorfreude auf Teil zwei ist bei mir ebenfalls groß, da ich gespannt bin, wie Celestines Geschichte weitergeht. Insgesamt verdient "Flawed - Wie perfekt willst du sein?" von Cecelia Ahern meiner Meinung nach 5 von 5 Sternen. Es ist ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und eine wichtige Botschaft über Menschlichkeit und Individualität vermittelt.
- Audrey Carlan
Calendar Girl - Berührt (Calendar Girl Quartal 2)
(655)Aktuelle Rezension von: abouteverybookHandlung: Nachdem ihr Vater von ein paar Typen zusammengeschlagen wurde und nun im Koma liegt, wird Mia schnell klar, dass mehr dahinter steckt. Und so erfährt sie, dass ihr Vater diesen Typen einiges an Geld schuldelt. Mia nimmt einen Job beim Escortservice ihrer Tante an und versucht so innerhalb eines Jahres das gesamte Geld aufzutreiben. In diesem Teil geht es um ihre Jobs im April, Mai und Juni.
Charaktere: Meine Meinung zu Mia hat sich zum ersten Teil nicht geändert. Ich mag sie wirklich gerne, da sie so viel für ihre Familie tut. Zusätzlich zu dem Geld für ihren Vater, versucht sie auch die Schulgebüren für ihre Schwester aufzutreiben. Außerdem ist sie ein starker Charakter, was daran deutlich wird, wie sie Blaine die Stirn bietet. In diesem Teil ist ihr auch klargeworden, dass sie sich selber finden muss, was ich schön fand.
Mason fand ich am Anfang ekelhaft, aber je besser ich ihn kennenlernen konnte, desto sympathischer wurde er, aber seine Sprüche und Bemerkungen waren manchmal nicht okay und herablassend.
Rachel mochte ich gerne, sie tat mir jedoch nach einer Weile leid, weil Mason sie zunächst gar nicht beachtet hat.
Tai fand ich zu Anfang auch komisch, aber im Laufe der Zeit hat sich gezeigt, dass er ein guter Mensch ist und wirklich alles für seine Familie tut und auch ein guter Freund ist. Und letztendlich muss man sich wohl in ihn verlieben.
Zunächst einmal hatte ich einen netten Eindruck von Aaron, aber auch er war eigentlich ziemlich blöd. Und was er dann am Ende getan hat, hat mich ihn nur noch verachten lassen. Letztendlich war Mia aber in der Hinsicht viel zu nachsichtig und hat versucht sich zu rechtfertigen, obwohl sie definitiv nicht die Schuld trägt.
Spannung: Das Buch fand ich sehr interessant, gerade als die Samoanische Kultur etwas näher erläutert wurde. Am Ende des Buches wurde es dann noch einmal richtig spannend und angsteinflössend.
Schreibstil: Der Schreibstil hat mir auch in diesem Teil gut gefallen.
Cover: Das Cover gefällt mir bei diesem Teil viel besser, als beim ersten, aber es wirkt auf mich eher sommerlich durch die hellblaue Farbe.
Fazit: Ich gebe dem Buch 4/5 Sterne, da mir die Charaktere meist doch gut gefallen haben, bis auf Aaron natürlich, und die Geschichte interessant und spannend war. Mias Entwicklung wird zudem sehr gut veranschaulicht. Das Buch kann ich weiterempfehlen. - Marc-Uwe Kling
QualityLand (QualityLand 1)
(820)Aktuelle Rezension von: BettinaviolabarthIch war ehrlich gesagt sehr skeptisch, als ich dieses Buch erstmals in die Hand nahm. Ich hatte das große Glück, dass ich es im Rahmen von einem Literaturherbst in Göttingen gewonnen habe. Ich hatte es meinem Mann geschenkt, aber der hat es traurigerweise bis heute nicht gelesen. Zum Glück war ich da, damit das gute Stück nicht ungelesen bleibt. Ich war wirklich überrascht, dass Marc-Uwe Kling den Sprung von den Känguru Chroniken und Kängurubüchern in eine Welt schafft, die erschreckend realistisch scheint. Manche kleine Fetzen und Ideen haben wir schon in vergangenen Büchern gesehen, und es gibt auch ein bisschen Fan Service, aber ich möchte nicht so viel verraten, diese Rezension bleibt Spoilerfrei. Ich sage nur so viel: überraschend realistische Szenarien in Sachen Mensch und Maschine werden hier in voller Gänze ausgebreitet und auch, wenn es nicht so scheint, es entwickelt sich daraus eine sehr interessante und fesselnde Geschichte.
- Stefan Aust
Der Baader-Meinhof-Komplex
(308)Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemausWährend meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.
#derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
Danke #stefanaust - Marie Lu
Legend (Band 3) - Berstende Sterne
(871)Aktuelle Rezension von: Naomi13An sich bin ich auch hier beim dritten Teil sehr begeistert vom Plot mit der ganzen Action und Spannung, mit den ganzen Plottwists usw.
Ich mag es auch sehr, dass in diesem Teil auch endlich Day mal charakterlich eine wirkliche Entwicklung hinlegte - auch wenn mir sein Charakter immer noch zu flach ist. Seine "Erzählstimme" ist und bleibt für mich leider sehr austauschbar, hat keinen Wiedererkennungswert und könnte auch die eines Beobachters sein. Bei June hab ich immer wenigstens ein bisschen Eigenheiten und Charakterzüge gesehen, auch wenn ich die bei ihr auch nicht besonders gelungen fand.
Aber wie gesagt, ich mag es, dass die Autorin uns sehr ausführlich mit in die Gedankenwelt der Hauptcharaktere nimmt.
Achtung, ab hier Spoiler:
Was mich aber immer noch (und das ist seit Teil 1 schon so) sehr stört, ist dass die Liebesgeschichte für mich total unstimmig ist. Die Autorin schreibt im Rückblick Dinge, die gar nicht so da waren. Zb als fast ganz am Ende June versucht Day (wegen der Amnesie) loszulassen und denkt "Wir haben so viel erlebt. So viel Freunde und so viel Trauer." Ähm, wo bitteschön war da Freude? Ihre ganze Beziehung bestand aus schwierigen Situationen, entweder im Umfeld mit der Gefahr, den Todesfällen und dem Krieg, oder zwischen ihnen beiden. Wo hatten sie mal ausgelassene oder einfach angenehme Stimmung? Das einzig schöne zwischen den beiden waren die wenigen Momente in denen sie sich körperlich nah gekommen sind. Deshalb hab ich es beiden auch von Anfang an nicht abgenommen, dass sie angeblich so starke Gefühle füreinander haben.
Da war ja sogar die Zuneigung von Anden June gegenüber realistischer. Er hat sie seit sie auf der Uni war im Auge gehabt, sie konnten wenigstens einmal bei dem ersten Dinner (in Handschellen) über gemeinsame Erinnerungen an die Uni lachen. So was gab es zwischen Day und June nie.
Also Fazit dazu: Es war mir viel zu unrealistisch und viel zu sehr gewollt. Außerdem kann ich diese durch und durch tragischen Liebesgeschichten nicht leiden, wo es kein einziges Mal einen schönen, entspannten Moment gibt, wo alle mal aufatmen. (Selbst als Day und June ihr erstes Mal hatten, waren sie so verkopft und angespannt...) Dieser Teil der Geschichte hat mir einfach keinen Spaß gemacht. Und da er einen sehr großen Platz im Plot einnimmt, kann ich leider nicht mehr als 3 Sterne geben. Die Action war toll, aber ich hab schon weitaus bessere Liebesgeschichten und spannender Charaktere gelesen.
Und noch ein letztes Wort zum Ende der Geschichte: das sozusagen erste Ende, in dem June von Day los lässt fand ich toll. Aber das echte Ende "10 Jahre später" hat mich genervt. Warum muss denn immer alles ganz auserzählt werden? Warum kann nicht mal was offen bleiben? Wird uns Lesern denn echt so wenig Fantasie zugemutet? Schade.
- Barry Lancet
Japantown
(30)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerJims Frau wurde ermordet. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Jetzt lebt er mit seiner Tochter in San Francisco. Er repariert antike Vasen. So nebenbei ist er auch noch Berater der Mordkommission. Durch ein sehr brutales Massaker wird der Mord an Jims Frau wieder „aufgewühlt“. Ein Schriftzeichen als Spur zur Aufklärung des Mordes? Jim muss nach Tokio, um endlich die Wahrheit zu erfahren. Spannender Lesestoff. - Rainer Wittkamp
Frettchenland
(27)Aktuelle Rezension von: KasiaJaeckelVon Rainer Wittkamp lese ich nach und nach die Reihe rund um Kommissar Martin Nettelbeck. Dieser nicht regelkonforme, dafür mit Grips und Schneid ausgestattete Ermittler arbeitet sich seit seinem Reihenstart in „Schneckenkönig“ von Fall zu Fall aus seiner Abseitsposition zurück zum Starermittler. Dieses Mal treffen er und sein Partner Wilbert Täubner auf aalglattes Pflaster im Politikmilieu. Schönerweise darf bei den Geschichten und Fällen rund um Nettelbeck nicht nur gebibbert sondern auch geschmunzelt werden. In Frettchenland wird rund um den Mord an einer LKA-Kollegin im Einsatz gebibbert. Das Schmunzeln bleibt nicht aus, wenn es um die Nebenstories geht. Wie die um Norbert Füting, seines Zeichens parlamentarischer Staatssekretär. Er gerät immer weiter in Bedrängnis nachdem er feststellen durfte, dass man einer Praktikantin mit einem IQ von 159 keine Nacktselfies schicken sollte.
Aber zurück zum eigentlichen Mord.
Die LKA-Kollegin Lotte Weiland bezahlt einen nicht wirklich genehmigten Undercovereinsatz im Regierungsviertel mit dem Leben.
Die Personenschützerin hat bei einem Bundestagsabgeordneten des Atommüllendlager-Kostenausschusses Daten entwendet, die ihr Mörder nur zu gern an sich nimmt. Ich verrate an der Stelle schon mal, dass der eigentliche Initiator ihres eigenwilligen Einsatzes ihr überambitionierter Freund – seines Zeichens ebenfalls LKA-Ermittler für Wirtschaftskriminalität – war. Dessen Karriereträume haben Lotte zu der Aktion getrieben und er wird sofort zur Persona non grata des Romans, sobald man als Leser seiner Reaktion auf den Mord gewahr wird. Von Trauer keine Spur, lediglich die Rettung des eigenen Hinterns und des Falles treiben den Herrn weiter an. So tut er einem auch im weiteren Verlauf des Buches an keiner Stelle seines Niedergangs leid. Genug hierzu.
Vom Realitätsbezug
Ich möchte gerne vom angekündigten Kampf mit dem Realitätsbezug schreiben. Die Gedankenwelt von Politikern, Lobbyisten, Verbandschefs und anderer Einflußnehmer zu lesen war nicht leicht. In ihrem Selbstbezug, ihrem Lebensmodell und ihrer Arroganz empfand ich sie als unglaublich getroffen. So manche Wutwelle schwappte über mich als steuerzahlenden Bürger und so mancher Brechimpuls musste unterdrückt werden, wenn man die dekandenten Lunches der Aktuere und deren Austausch über „zu niedrige Gehaltsangebote von einer viertel Million“ mitliest. Nicht, dass ich da nähere Kontakte pflegen würde, aber als medienversierte Leserin stelle ich mir die Interaktionen unserer lieben politischen Player genauso vor… wenn sie mal wieder statt in die Plenarsitzung zur Gesetzesabstimmung lieber zum nächsten Vortrag eines extrem einflussreichen Verbandes fahren müssen…die Armen. Welchen Nachteil dieses Empfinden für mich nun hat? Ich hatte während der Lektüre hier und da mit der Trennung von unseren tatsächlichen aktuellen politischen Themen etwas zu kämpfen 😉 klare Gefahr von Realitätsverlust…kleiner Scherz.
…was gibt´s noch zum Buch?
Erwähnenswert ist noch der weitere Plot rund um Lottes Großmutter. Die wohlbetuchte Grandma wird durch den Tod der Enkelin aus ihrem depressionsbedingten Haschrausch gerissen und plant eine Ermittlung ihrer ganz eigenen Art. Schliesslich war sie mal erfolgreiche Sportschützin.
Plot plätschert ansonsten so dahin. Ist was für den Strandkorb... - Livia Klingl
Der Lügenpresser
(21)Aktuelle Rezension von: BiestInhalt:
Der Herr Karl im Jahr 2018: Ein Zeit- und Sittenbild
EU, Migranten, Flüchtlinge, Roboterisierung, Social Media, die Krise der Politik und der Zeitungen: Boulevardjournalist Karl Schmied sieht schwarz für die Zukunft, auch wenn er sich in seinem kleinen Kosmos durchaus wohlfühlt. Doch zwei unerwartete Nachrichten bringen sein sorgfältig zurechtgezimmertes Selbstbild krachend zum Einsturz – und der vermeintlich Besonnene greift zu einem drastischen Mittel.
Dr. Karl Schmied, 62, ist verliebt. In Sonja aus Moldawien. Weil die Zukunft verheißungsvoll ist, schaut der Journalist und studierte Historiker auch in die Vergangenheit zurück. Aus kleinen Verhältnissen stammend, hat er etwas aus sich und seinem Leben gemacht. Mit vielen Veränderungen im Land ist er zwar durchaus zufrieden, aber das man keinen "Mohr im Hemd" mehr bestellen darf und gleichgeschlechtliche Paare jetzt auch noch heiraten wollen, geht ihm dann doch zu weit.
Mit spitzer Feder und hintersinnigem Witz taucht Livia Klingl in ihrem ersten Roman tief in die österreichische Seele ein. Sie schickt Karl Schmied auf eine Reise durch das Gestern, das Heute und das zu erwartende Morgen und blickt hinter die Fassade eines Menschen, der, wie so viele andere auch, das Gefühl hat, aus dieser unberechenbaren Zeit gefallen zu sein.
Meine Meinung:
Karl erzählt hier aus seinem Leben, seinem bevorstehenden und dem vergangenen, über seine Sorgen, Ängste und Befürchtungen und über die Pläne für seine Zukunft.
Beim Lesen kam es mir so vor, als würde er mich direkt ansprechen, was wie ich finde, ein tolles Gefühl ist und man ist sofort mittendrin.
Ich habe mir während dem Lesen sehr viele Gedanken über das Geschriebene gemacht und ich muss sagen, es steckt doch sehr viel Wahrheit in diesem Buch.
Karl hat mir als Protagonist sehr gut gefallen. Er hatte Ecken und Kanten und seine Gedanken und Beweggründe ließen sich super nachvollziehen, weil er sie bis ins kleinste Detail mit seinen Lesern teilt.
Ein überraschendes und absolut gelungenes Ende runden den Roman perfekt ab.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ließ sich trotz des Dialekts sehr flüssig und flott lesen.
Auch das Cover gefällt mir unheimlich gut. Es passt perfekt zur Story.
Fazit:
Eine ganz klare Leseempfehlung für diesen tollen Debütroman, der so voller Wahrheit steckt. - Julie Clark
Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
(434)Aktuelle Rezension von: YazzieDas Buch wird aus zwei Ansichten geschrieben. Da ist die Ehefrau eines sehr mächtigen Mannes Clair und die unscheinbare Eva. Beide stecken in der Klemme und nur ein verzweifelter Tausch am Flughafen, der einzige Ausweg der beiden. Doch viele Gefahren lauern auf beide.
Die Angst beider Frauen konnte ich spüren. Die Schriftstellerin hat beide Charaktere eine Tiefe gegeben und eine sehr gute Geschichte geschrieben.
Ich konnte garnicht genug bekommen und freute mich aufs weiterlesen. Es ist ein echt spannendes Buch!
- Jane Christo
Act of Love
(49)Aktuelle Rezension von: Engel_ManuAuf die Fortsetzung habe ich mich gefreut. Das Cover ist wieder wunderschön. Passt perfekt zum Buch. Zwecks des Inhalts verweise ich auf den Klappentext. Ich muss sagen, dass ich nach dem ersten Buch gemischte Gefühle hatte. Auf der einen Seite war ich traurig, dass es zwischen Avery und Maya nicht geklappt hat, aber irgendwie hatte ich nach dem ersten Buch das Gefühl, dass zwischen Carter und May mehr ist. In diesem Buch lernt man die beiden Charaktere noch mehr lieben. Carter ist so toll. Carter und Avery sind beide zwei tolle Männer, aber denke Carter passt besser zu ihr. Ich finde es aber toll, dass Carter, Avery und Maya noch ein gutes Verhältnis haben und sich nicht hassen. Ich habe diesen Teil verschlungen. Ich werde auch noch den nächsten Teil lesen. Avery muss auch noch sein Glück finden. Den zweiten Teil kann ich nur empfehlen. Toller Schreibstil der Autorin. Das Buch hat alles was man sich wünscht. ❤️❤️❤️
- Nikola Hotel
Ever – Wann immer du mich berührst
(444)Aktuelle Rezension von: wasserratteInhalt:
Abbi hatte einen Autounfall und ist jetzt in der Reha-Klinik. Sie macht dort aber in letzter Zeit keine Fortschritte und will schnellstmöglich nach Hause. In der Klinik bekommt sie einen neuen Pfleger. David ist nebenbei Student und arbeitet zusätzlich in der Klinik. Ihm gelingt es Abbi die Angst vor den Schmerzen zu nehmen und Fortschritte zu machen.
Meine Meinung:
Abbi und David waren mir von Anfang an sehr sympathisch. David ist echt ein sehr sorgsamer Mensch, der potenzial für einen perfekten Book-Boyfriend hat. Persönlich fehlt mir da etwas eine rebellische Seite. Aber das ist nicht so schlimm. Ich muss sagen, dass ich zwischendurch ganz schön angewidert von manchen Vorkommnissen war. Also jetzt nicht in der Beziehung von Abbi und David. Sondern andere Charaktere. Ich denke, dass jede:r, der/die das Buch gelesen hat, weiß worauf ich hinausgehen will. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich richtig schön. Sogar, ohne durch künstliche Dramen in die Länge gezogen zu werden. Sie schaffen es auch ohne Drama Konflikte zu lösen (wenn man sie überhaupt so nennen kann).
- Stephen King
Feuerkind
(543)Aktuelle Rezension von: Miles_DECharly, ein achtjähriges Mädchen, hat eine ganz besondere Gabe, geerbt von ihren Eltern, welche an einem Experiment teilnahmen. Sie und ihr Vater, Andy, werden gejagt, von der Firma...
Zu Beginn der Geschichte springt man mitten ins Geschehen, und erfährt nach und nach durch Rückblenden wie es zur Flucht kam.
Charly und Andy wachsen einem sehr schnell ans Herz und bei der Flucht drückt man ihnen gespannt die Daumen. King ist einfach ein Naturtalent beim Schreiben von Kinder-Charakteren.
Leider geht es im Mittelteil etwas gemächlicher zu und auch etwas langweiliger. Zum Ende hin nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf. Ich finde daher, das Buch etwas zu lang. King-Fans lieben die Genauigkeit und Ausschweifungen des Horror-Meisters, in diesem Buch jedoch geht es aus meiner Sicht nicht ganz auf.
Ich gebe dem Buch 3,5 von 5 / 7 von 10 Sternen
- Nele Neuhaus
Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5)
(775)Aktuelle Rezension von: Kolibri_liestDer kriminologische Teil gerät irgendwie in den Hintergrund, denn in diesem Werk wird über die „Lüge vom Klimawandel“ als Mordmotiv geschrieben. Das Thema ist nicht gut gealtert und trübt die Lesefreude sehr. Auch wenn die Charakter sonst wieder spannend sind und auch der Mord an sich zum Dranbleiben einlädt, überschattet dies doch die Geschichte, wie der Windpark das Feld.
- Gudrun Pausewang
Die Wolke
(940)Aktuelle Rezension von: Geerthi«Die Wolke» von Gudrun Pausewang ist eine beliebte Schullektüre über Atomunfall.
Janna Berta ist ein 15-jähriges Mädchen, welches die Zeit eines Atomunfalles erlebt. In Abwesenheit von ihren Eltern kümmert sie sich um ihren kleinen Bruder. In kurzer Zeit sterben viele Menschen, darunter auch einige, die Janna liebt. Überall herrscht Chaos, weil alle sich vor der Wolke flüchten und sich verstecken.
Die Autorin Gudrun Pausewang hat mit «die Wolke» mich viel zum Nachdenken animiert. Ich habe mich intensiv mit diesen Themen beschäftigt, was ein Atomunfall auswirken kann.
Die ganze Geschichte wird aus der Sicht von Janna erzählt und man erfährt viel über ihre Emotionen. Die Arme ist völlig verzweifelt und hilflos.
Insgesamt ist «die Wolke» ein bewegendes Buch mit inhaltlich spannendem Themen mit dem man sich auseinandersetzen sollte. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen ⭐️!
- Christopher Clark
Die Schlafwandler
(59)Aktuelle Rezension von: Michael_GrayChristopher Clark beleuchtet wie es zum großen Krieg, später der 1. Weltkrieg genannt kam. Er recherchierte bei allen Konfliktparteien also Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Österreich - Ungarn dem Russischen und Osmanischen Reich. Auch die Rolle Serbiens wird kritisch hinterfragt. Es wurden Ereignisse auf dem Balkan erörtert die bis zu 100 Jahre vor der Juli-Krise 1914 stattfanden. Die aber sehr wichtig sind um die Situation auf dem Balkan zu verstehen. Es werden die ganzen Bündnisse der einzelnen Konfliktparteien erklärt. Zum Schluss geht es um das Attentat von Sarajevo, die Juli-Krise bis schließlich zum Ausbruch des Krieges. ---- Ein grandioses und super recherchiertes Sachbuch zum 1.Weltkrieg. Ich bin total begeistert davon, ich würde gerne 6 Sterne vergeben!
- Harald Martenstein
Schwarzes Gold aus Warnemünde
(19)Aktuelle Rezension von: pardenEIN SATIRISCHER GEGENENTWURF...
Im Herbst 1989 wird nahe der DDR-Ostseeküste ein riesiges Ölvorkommen entdeckt. Die DDR überlebt nicht nur - sie ist sogar plötzlich das reichste Land der Welt. Alles ist Gold. Wirklich alles? Nein! Zwei unerschrockene Undercover-Reporter - der Westdeutsche Martenstein und der systemkritische DDR-Bürger Peuckert - entlarven die Schattenseiten des Petro-Sozialismus. Ganz oben und ganz unten.
Hier wird der Lauf der Geschichte einfach umgeschrieben: das Buch erzählt von einer DDR, die 1990 nicht untergegangen ist, sondern als reiche Ölnation weiterexistiert. Westdeutsche Gastarbeiter erledigen die Drecksarbeit, und das Leben vieler Prominenter ist ein bisschen anders verlaufen: Angela Merkel floh nach New York, nachdem sie in Bautzen inhaftiert war - ihr größtes Problem in der DDR war, dass es dort keinen vernünftigen Joghurt gab. Karl-Theodor Guttenberg legte seinen Adelstitel ab, um Wirtschaftsminister in Ost-Berlin werden zu können. Hartmut Mehdorn lehnte den Posten als Vorsitzender der Deutschen Bahn in der BRD ab und wurde statt dessen Vorsitzender des Computerkonzerns Robotron in Dresden. Gregor Gysi kümmert sich als Kulturminister des SED-Staats um die Neuverfilmung von DDR-Klassikern (wie beispielsweise 'Paul und Paula' mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet) und gibt unterhaltsame Interviews, in denen er im Grunde nichts sagt. Und Kati Witt präsentiert sich als männermordender Vamp mit einem Näschen fürs große Geld und moderiert gemeinsam mit Kai Pflaume das Ost-Dschungelcamp auf Kuba.
"Erdöl ist der Betriebsstoff der modernen Zivilisation, der sagenhafte Goldschatz im Untergrund, die Quelle des großen Weltenbrandes. Wegen ihres Ölreichtums ist die DDR heute in gewaltige Entscheidungsschlachten involviert. Entfesselte Naturenergie contra zähmend-maßvolle Menschenkraft, weltenstürzende Besitzgier versus weltenbauende Liebe. Aber das Land will von all dem nichts wissen." (S. 177 f.)
Die erste Enttäuschung beim Lesen kam bereits realtiv zu Beginn des Buches. Denn hier handelt es sich nicht wie von mir erwartet um einen Roman, sondern eher um eine Aneinanderreihung loser miteinander verknüpfter Beiträge in der Art einer Zeitungskolumne. Positiv zu vermerken ist, dass man den beiden Autoren attestieren muss, dass sie über ein hohes Maß an Phantasie verfügen und ihren satirischen Gegenentwurf zur Entwicklung nach dem Mauerfall konsequent durchdacht haben. Selbst die Vita der Autoren wurde auf die veränderten Ereignisse hin abgestimmt. Manche der geschilderten Ereignisse und Begegnungen waren auch ganz unterhaltsam, doch den Großteil der Berichterstattung fand ich eher anstrengend oder auch langweilig zu lesen (s. auch das Zitat). So legte ich das Buch auch nach jedem Kapitel erst einmal wieder weg, wodurch sich die Lektüre ungewohnt in die Länge zog.
Erwartet hatte ich eine intelligente Satire. Bekommen habe ich weniger eine Vision von etwas, sondern eher eine lose Anhäufung von Gags, die großteils von ihrem (berühmten) Personal leben à la 'Was wurde aus der und dem in der dieser DDR'? Vereinzelt wären die Artikel ganz unterhaltsam gewesen, aber in der Summe war es einfach too much. Sorry.
© Parden - Ken Follett
Der dritte Zwilling
(894)Aktuelle Rezension von: leipzigermamaWieder mal ein Thriller von dem ich direkt gefesselt wurde. Denn hier waren so viele Personen direkt miteinander vernetzt, dass man nur schwer glauben konnte, wie normal sie trotz all der Vorfälle noch im Umgang miteinander sein konnten.
Dabei ist das Werk von Ken Follett gar nicht so neu und wurde sogar verfilmt. Wie konnte dieses Thema dann nur so an mir vorbei gehen? Denn mich faszinierten hier die Abgründe der menschlichen Seele, die Follett wirklich gut ausgearbeitet hat.
Doch wie fantastisch es am Ende wirklich wird, konnte ich beim Titel und der Kurzbeschreibung noch gar nicht absehen. Denn hier geht es nicht einfach darum, dass sich Zwillingsbrüder nicht kennen und wohl bei der Geburt getrennt wurden. Es ist tatsächlich eine viel dramatischere, sogar verrücktere, Geschichte, die dahinter steckt. Schön geschmückt mit aktuellen Ereignissen wie der Vergewaltigung, Brandstiftung und Zerstörung der Karriere.
Definitiv lesenswert! Und ich geh jetzt mal auf die Suche nach dem Film. Der reizt mich. Wobei ich hoffe, dass er nicht zu arg vom Buch abweicht. - Harry Mulisch
Die Entdeckung des Himmels
(280)Aktuelle Rezension von: FerrumWas macht der Himmel, wenn er mit den Menschen unzufrieden ist? Richtig, er will seine 10 Gebote zurückholen und somit die Verbindung zur Erde auflösen. Und darum gehts, beginnend vor der Zeugung der Akteure bis hin zum großen FInale in Jerusalem.
Kaum eines der großen gesellschaftspolitischen Themen wird dabei ausgelassen, und dennoch hat man nie das Gefühl, dem hocherhobenen, moralinsaurem Zeigefinger ausgesetzt zu sein. Hat einen ewigen Ehrenplatz in meiner Bibliothek. - Thomas Baum
Tödliche Fälschung
(20)Aktuelle Rezension von: Thomas_LawallDas wird schwierig. Und zwar insofern, als der Rezensent vor einem echten Rätsel steht. Und wieder ist es ein österreichischer Kriminalroman, zudem noch in einem ganz bestimmten Verlag erschienen (es kann nur einen geben), der einmal mehr begeistert. Man könnte ihn Seite für Seite besprechen. Wo also anfangen?
Vielleicht in Kapitel 4? Die Seiten 24 bis 25 mussten (wie viele andere) mehrmals gelesen werden, denn die Personenbeschreibungen haben es in sich. Man möchte diese Szenen, die Thomas Baum auf die geistige Leinwand des Betrachters projiziert, wieder und immer wieder genießen. In diesem Fall stellt er uns die durchaus gegensätzlichen Positionen von Hauptkommissar Worschädl und seiner Gattin Karoline vor, die sich auf die Anschaffung und das Tragen eines Smokings anlässlich eines anstehenden Cellokonzerts beziehen.
Die Handlung um einen Mord am stimmführenden Bratschisten des Linzer Kammerorchesters gestaltet Thomas Baum auf zahlreichen Ebenen und einer ebensolchen Anzahl von Kapiteln. Was in anderen Romanen eher abschreckt und verwirrt, zeigt in "Tödliche Fälschung" ein völlig anderes Bild.
Die auf hohem Niveau und dennoch extrem unterhaltsam gestalteten Charakterisierungen lassen Leserinnen und Lesern trotz der Vielzahl an vorgestellten Personen niemals den Überblick verlieren. Ganz im Gegenteil, denn man brennt darauf, weitere kennenzulernen, selbst wenn sie nur eine (vermeintliche) Nebenrolle zu spielen haben.
Dabei sind die Vorstellungen in einer derart originellen Spitzfindigkeit gezeichnet, dass man vor lauter Begeisterung die Haupthandlung fast etwas aus dem Augenwinkel verlieren könnte. Dazu lässt es der Autor aber nicht kommen, denn was hier an Ereignissen, die bis nach Italien und Übersee reichen, verwoben wird, geht ebenfalls über den simpel gestrickten Durchschnittskriminalroman weit hinaus.
Kein ebenso langweiliges wie aufgeblasenes Füllmaterial, um fehlende Handlungshöhepunkte zu kompensieren oder jene nichtssagenden Spannungsdehner, die allenfalls als Schlafmittel taugen, ist zu sichten. Spannung wird hier anders definiert. So wie es gute Schauspieler machen: Handlung ohne viel Worte. Auf das Wesentliche konzentriert, was sich insbesondere in ebenso knappen wie ausdrucksstarken Dialogen manifestiert.
In diesem Zusammenhang ist sich der Autor auch keineswegs zu schade, die einen oder anderen umgangssprachlichen Entgleisungen geschickt und punktgenau zu platzieren. Damit erzielt Thomas Baum auch mit jenem derben Wortwitz eine maximale Wirkung, die zudem neben der bewusst gewählten Ausdrucksweise und dem fast amtlich überzogenen, verschachtelten Sprachstil vehement zu überraschen weiß.
Es könnte sein, dass der Herr Hauptkommissar die geneigte Leserschaft an eine Figur aus einer anderen, extrem erfolgreichen Kriminalromanserie, welche in und um Kempten spielt, erinnern mag. Robert Worschädel besitzt jedoch ein absolut eigenständiges, wenn auch nicht unkompliziertes Wesen. Selbst mit seinem Namen kann er Verwirrung stiften. Doch solche und andere Pointen sollen hier auf gar keinen Fall verraten werden.
Nur noch so viel: Der sich international ausweitende Fall erfordert in Anbetracht seiner komplexen Zusammenhänge mehrere Lösungen, wobei ja so ganz nebenbei auch noch ein Mord aufgeklärt werden muss. Eine ungewöhnliche Ansammlung von Höhepunkten am Ende, wobei der letzte den im wahrsten Sinne des Wortes absoluten "Höhepunkt" bildet. "Ach du liebe ... ach du meine ... Bertl ...!"