Bücher mit dem Tag "politischer journalismus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "politischer journalismus" gekennzeichnet haben.

10 Bücher

  1. Cover des Buches Der Wolkenatlas (ISBN: 9783499241413)
    David Mitchell

    Der Wolkenatlas

     (526)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

     „Der Wolkenatlas“ verbindet sechs Geschichten in verschiedenen Genres, die zu verschiedenen Zeiten spielen und von verschiedenen Menschen handeln.

    Auf den ersten Blick haben die Handlungsstränge nicht viel miteinander zu tun – ein Notar schreibt 1859 auf einer Schiffreise Tagebuch, ein älterer Verleger hat 2012 Probleme mit Kriminellen und Verwandten, die letzten Überlebenden der Menschheit laufen 106 Jahre nach dem Fall durch eine postapokalyptische Welt.

    Nach und nach wird jedoch deutlich, dass alles verknüpft ist: die Entscheidungen jedes Protagonisten haben Einfluss auf seine Nachfolger und werden selbst von der Vergangenheit oder Zukunft beeinflusst. Das genaue Ausmaß der Verbindungen bleibt unklar. Ob und wie viel Übernatürliches im Spiel ist, kann jeder für sich entscheiden.

    Auch bestimmte Themen sind zeitübergreifend und ziehen sich durch das gesamte Buch: Freiheit in verschiedenen Formen und der Kampf darum, Ausbeutung, Betrug, die Suche nach der Wahrheit, das Füttern von Enten.

    Eine Folge der besonderen Struktur des Romans ist natürlich eine große Menge an Charakteren (die gerne auch erst nach einigen Hundert Seiten wieder auftauchen), darauf muss man sich einlassen können, wenn man das Buch lesen möchte.

    Zudem ändern sich die Erzählart und der Schreibstil mit jeder Geschichte. Von Tagebucheinträgen und Briefen über Interviews bis hin zu Lagerfeuergeschichten bietet dieses Buch erzähltechnisch alles. Je nach Vorliebe kann man das als Vor- oder Nachteil ansehen. Meiner Meinung nach hilft es, in jeder neuen Geschichte „anzukommen“ und bietet Abwechslung, auch wenn ich den postapokalyptischen Dialekt in der letzten Geschichte ehrlich gesagt etwas anstrengend fand.

    Wenn man von den vielen Charakteren und der Idee an sich nicht abgeschreckt ist, ist „Der Wolkenatlas“ sehr zu empfehlen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man mindestens eine oder zwei (am besten natürlich mehr) Geschichten sehr genießen und wenn man dann noch die einzelnen Elemente verbindet, ergibt sich ein Gefühl, als hätte man erfolgreich ein interessantes Puzzle zusammengefügt.

  2. Cover des Buches Weltmacht im Treibsand (ISBN: 9783548367828)
    Peter Scholl-Latour

    Weltmacht im Treibsand

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Christof
    Peter Scholl-Latour hat in diesem Buch bereits 2004 Prophezeit was sich erst langsam herauskristallisiert hat: Dieser Krieg wird Ewig dauern.
  3. Cover des Buches Die Akte (ISBN: 9783641110284)
    John Grisham

    Die Akte

     (367)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Die Jurastudentin Darby Shaw legt eine Akte an, denn sie forscht nach der Ermordung zweier hoher Richter nach. Ihre Suche ruft aber Gegner auf den Plan und ihr Leben wird bedroht. Sie findet Spuren, die das Gefüge ins Wanken bringen könnte und das bringt auch einen Anschlag mit sich auf Darby Shaw. Wem kann sie noch trauen? Wer will die Wahrheit hören? John Grishams Die Akte ist eines seiner besten Bücher und ich finde, dass es auch nach so vielen Jahren nichts an seiner Faszination, Spannung und Brisanz verloren hat.

  4. Cover des Buches Kampf dem Terror - Kampf dem Islam? (ISBN: 9783548366791)
  5. Cover des Buches Inside IS - 10 Tage im 'Islamischen Staat' (ISBN: 9783328100836)
    Jürgen Todenhöfer

    Inside IS - 10 Tage im 'Islamischen Staat'

     (100)
    Aktuelle Rezension von: Frank_Schitty

    Habe das Buch aus Interesse am Islamischen Staat gekauft. Habe zuvor einen Bericht darüber im Internet gesehen.

    Ich war von der Berichterstattung von Anfang an mitgerissen. 

    Man konnte tiefe Einblicke in den Islamischen Staat erhalten, von der Ideologie und von den Menschen die dort leben.

    Es war sehr aufschlussreich und man erfährt Dinge die so nirgends gebracht werden.

  6. Cover des Buches Crane Bag Book of Irish Studies (ISBN: 9780905471136)

    Crane Bag Book of Irish Studies

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  7. Cover des Buches Weil es sagbar ist (ISBN: 9783596196852)
    Carolin Emcke

    Weil es sagbar ist

     (8)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick


     

     

    Seit über einem Jahrzehnt kenne ich Carolin Emcke als eine engagierte und unerschrockene, kritische Journalistin, die unter anderem für die ZEIT aus den Krisen- und Katastrophengebieten dieser Welt berichtet. Aus ihren oft verzweifelten Artikeln, die nicht selten unglaubliche Menschenschicksale dokumentieren, spricht immer wieder die Überzeugung, dass es nicht nur möglich, sondern auch nötig ist, das Leid anderer Menschen zu erzählen, ihr Leid öffentlich zu machen. Es gibt nichts Unbeschreibliches.

     

    Dennoch ist es oft schwer, Menschen, die schwer traumatisiert wurden aus ihrem Schweigen herauszuhelfen: "Verzweiflung und Schmerz legen sich wie eine Schale um die betroffenen Personen und schließen sie ein. So vergrößert sich der Radius der Gewalt, weitet sich aus und beschädigt. Erlittene Gewalt nistet sich ein, sie lagert sich ab, lässt ‚erstarren’, artikuliert sich in Gesten, Bewegungen, Wortfetzen oder im Schweigen." 

     

    Dieses Schweigen der Opfer, aus welchen Gründen auch immer, wird, so betont Carolin Emcke immer wieder, zu einem Teil des Verbrechens, das an ihnen begangen wurde. Die Täter kalkulieren es sozusagen ein.

    "Darin aber, in dem Schweigen der Opfer von extremem Unrecht und Gewalt, liegt die perfideste Kunst solcher Verbrechen: seine eigenen Spuren zu verwischen. Denn wenn sich strukturelle und physische Gewalt einschreibt in ihre Opfer, wenn sie die physische und psychische Integrität einer Person verletzt, wenn extremes Unrecht und Gewalt die erzählerische Kompetenz angreift, dann bleibt sie unbemerkt und wirkt fort."

     

    In ihrem Essay, in dem sie sich immer wieder auf eine Notiz von Anna Achmatowa aus dem Jahr 1957 bezieht, denkt Carolin Emcke nach über Zeugenschaft und Gerechtigkeit, denn „es ist sagbar“. Zeugenschaft, recht begriffen, will den Opfern ihre Menschlichkeit zurückgeben, indem sie sie von ihrem Schicksal erzählen lässt, wie gebrochen auch immer. Es ist so etwas wie ein „Erzählen trotz allem“, das aber nicht allein die Würde der Opfer im Blick hat: "Es ist auch unsere Identität, die der Ungeprügelten, der Verschonten, der nächsten Generation, der Kinder und Enkel, die wir die Geschichten der Täter und Opfer, auch die unerzählten, geerbt haben, die sich in einem solchen Gespräch erst beweisen muss. Wer wir individuell und als Gesellschaft sein wollen, wer wir sein können, zeigt sich auch darin, ob wir eine solche vielstimmige, unfertige und zeitoffene Erzählung ermöglichen."

     

    Ein beeindruckendes Zeugnis eines kritischen Journalismus, wie wir ihn heute oft so schmerzlich vermissen.

  8. Cover des Buches Koloß auf tönernen Füßen (ISBN: 9783548368900)
    Peter Scholl-Latour

    Koloß auf tönernen Füßen

     (14)
    Aktuelle Rezension von: renatchen
    Scholl-Latour beschreibt zunächst den Konflikt in Korea, dann in Vietnam und schließlich im Irak. Alle drei hängen unmittelbar mit amerikanischer Politik zusammen. Der Autor hat sehr weitreichendes Wissen und seine Kompetenz und sein Urteilsvermögen scheinen unumstritten. Doch ohne weitere Hintergrundkenntnisse versteht man sehr viele Zusammenhänge nicht. Er geht einfach davon aus, dass mehr als nur Grundwissen über diese Krisenherde beim Leser vorhanden sind. Da gerade die Kriege in Korea und Vietnam schon viele Jahre vorbei sind und ich nicht damit aufgewachsen bin, fehlten mir die einen oder anderen Detailinformationen, die zum Teil notwendig waren, um die Dinge richtig zu verstehen.
  9. Cover des Buches Sturzflug (ISBN: 9783942822992)
  10. Cover des Buches Mit der Zeit (ISBN: 9783257231311)
    Eric Ambler

    Mit der Zeit

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Joachim_Tiele
    Es ist ein Markenzeichen der Thriller Eric Amblers, dass eine im weltpolitischen Maßstab eher unbedeutende Person, der sprichwörtliche Mensch wie du und ich, von einem Moment zum nächsten in die Auswirkungen der jeweiligen weltpolitischen Lage hineinkatapultiert wird, aus einer für sicher und beherrschbar gehaltenen Lebenssituation hinaus in einen Wettlauf um das eigene Leben. Hier, in Amblers letztem Roman, ist es der amerikanische frühere Journalist (und als solcher Nahostexperte) Robert Halliday, der inzwischen sein Dasein als Ghostwriter von vorgeblichen Autobiographien für Prominente zweifelhaften Rufs fristet, dem eines Tages die briefliche Ankündigung einer Bombe ins Haus flattert. Zwei Tage später erhält er per gewöhnlicher Paketzustellung die Bombe selbst, und das Leben, wie er es kannte, ist für ihn vorläufig vorbei. Durch seine nach wie vor bestehenden Kontakte kann er den Absender schnell enttarnen. Es ist einer jener Mittelsmänner, die ins Spiel kommen, wenn eine Firma den Auftrag zum Bau neuer Hafenanlagen östlich von Suez ergattern will oder Dritte-Welt-Potentaten sich das allerneueste Flugabwehrsystem zulegen möchten, ohne das sie nicht auszukommen glauben. So viel kann Halliday über einen alten Bekannten in einem interntionalen Presseinformationsdienst herausfinden, aber auch, dass er der letzte Mensch sei, den ein Strippenzieher wie der Absender der Bombe je kennenlernen möchte. Doch er wird schnell eines besseren belehrt, als er sich wegen eines Bombenentschärfungsteams an die örtliche Polizei wendet, die ihrerseits das FBI einschaltet. Es beginnt ein Parforceritt durch die Welt des internationalen Geschäftslebens und der Geheimdienste, der Tarngeschichten und realen Verbrechen, an dessen Ende Halliday in den österreichischen Alpen nur knapp dem Attentat eines nahöstlichen Terrorkommandos entkommt.

    Was dazwischen geschieht, hat alle Elemente eines nahezu weltumspannenden Thrillers; es hier im einzelnen darzustellen wäre eindeutig gespoilt. Was aber interessant ist, ist, wie Ambler das Thema über die Thrillerhandlung hinaus angeht. Als seine schriftstellerische Absicht ist bekannt, dass er versucht, den Leuten zu erklären, wie es zugeht auf der Welt. Dies tut er auch hier, und so schmuggeln sich in seine Welterklärung eine ganze Reihe Sachthemen. Die meisten dieser Sachgeschichten erschließen sich en passant, innerhalb der Romanhandlung selbst und wirken nie aufgesetzt oder darauf abzielend, dass der Leser den Eindruck erhält, wie klug doch der Verfasser sei. Darunter sind die Arbeit internationaler Presseagenturen und der Geheimdienste, auch deren gelegentliche Zusammenarbeit, internationale Geschäftsbeziehungen, privatwirtschaftlich arbeitende Terrorkommandos, aber auch die Geschichte des frühen (noch gewaltlosen) russischen Anarchismus und dessen Hinwendung zur Gewalt im schweizer Exil. Aber es gibt auch komplexere und tiefgreifendere Themen, wie die Rolle der europäischen displaced persons am Ende zweiten Weltkriegs ebenso wie der palästinensischen nach der Staatsgründung Israels, aber auch wie Nichtjuden bereits Ende der siebziger Jahre, als der Roman auf englisch unter dem Titel The Care of Time auf englisch erschienen war, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit in Österreich (!) wahrnehmen konnten. Überhaupt ist es Österreich, das neben Saudiarabien und einigen Scheichtümern am persischen Golf am schlechtesten wegkommt, politisch ebenso wie polizeilich, nur seine Presse erscheint intakt. Das eigentliche Thema des Romans ist jedoch, wie weit der Westen insgesamt zu gehen bereit ist, um seine Ölinteressen im Nahen Osten zu wahren. Sehr weit, so viel sei verraten, und wir Normalsterbliche erfahren es häufig nicht. Warum nicht, das verrät der Roman.

    07.06.2016 - Joachim Tiele
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