Bücher mit dem Tag "polizeigewalt"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "polizeigewalt" gekennzeichnet haben.

58 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

     (5.792)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Daniel darf an seinem Geburtstag mit seinem Vater zum Friedhof der vergessenen Bücher. Nicht einmal seiner Mama darf er erzählen, wo sie hin gehen. Der >Friedhof< ist ein großes Haus wo ein Mann jedes Buch sammelt das es gibt, denn jedes Buch hat eine Seele und den Wert, dass man es aufbewart. Daniel sucht sich ein Buch mit dem Titel >Der Schatten des Windes< aus und es wird sein Leben für immer verändern. Er will mehr von dem Autor haben, aber er stößt auf eine Mauer des Schweigens und alle Spuren verlaufen irgendwan im Sand. Bei einem blinden Mädchen wird er als Vorleser engagiert und auch sie zieht das Buch in ihren Bann. Er lernt die unterschiedlichsten Leute kennen und immer wieder tauchen Fetzen aus dem Leben des Autors auf und auch sein Leben wird immer wieder bedroht. Einer der besten Romane der letzten Jahre und ein großartiges Buch!

  2. Cover des Buches Die Arena (ISBN: 9783453435230)
    Stephen King

    Die Arena

     (1.223)
    Aktuelle Rezension von: Oktodoc

    Ich habe davor schon ein paar Bucher von Stephen King gelesen und war positiv überrascht das es hier keine langatmige, verwirrende Einleitung gibt.
    Die Handlung startet direkt und auch gleich sehr spannend aber sehr langatmig wie man das von King ja kennt. Die Vielzahl an Charakteren hat mich zu Anfang etwas überfordert aber nach den ersten hundert Seiten war ich mit allen sehr vertraut.

    Die Handlung schreitet ziemlich schnell voran und wird auch schnell recht furios, ich habe sehr mit den Figuren mitgefiebert.

    Die Handlung war nicht nur spannend, der wissenschaftliche Aspekt dahinter hat mich auch sehr fasziniert

  3. Cover des Buches The Hate U Give (ISBN: 9783570312995)
    Angie Thomas

    The Hate U Give

     (730)
    Aktuelle Rezension von: hapedah

    Auf dem Heimweg von einer Party werden Starr und ihr bester Freund Khalil von einem Polizisten angehalten - und obwohl Khalil unbewaffnet ist, wird er von hinten erschossen. Das Viertel, in dem sie wohnen, ist von Gangs beherrscht, die Kriminalitätsrate ist hoch und für Starr ist es nicht das erste Mal, dass sie mit erleben muss, wie jemand, der ihr nahe steht, gewaltsam stirbt. 

    An der Privatschule, die Starr besucht sind fast alle anderen Schüler weiß und hier wusste niemand von ihrer Freundschaft zu Khalil, so dass es ihr leicht fällt, das traumatische Erlebnis vor ihren Mitschülern zu verbergen. Doch tief in ihrem Inneren brodeln die Wut und der Kummer wegen Khalils ungerechtfertigtem Tod und Starr muss sich entscheiden, ob sie weiterhin schweigt, oder den Mund auf macht, um ihrem besten Freund Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. 

    "The Hate U Give" von Angie Thomas ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, das Thema ist besonders in den USA nach wie vor aktuell. Den Schreibstil der Autorin kannte ich bereits aus dem Buch "Concrete Rose", das zwar später erschienen ist, zeitlich aber 17 Jahre früher ansetzt und Starrs Vater Maverick als Jugendlichen begleitet. Bereits dort fand ich die Erzählweise authentisch und fesselnd, viele Slang-Begriffe, die die Alltagssprache im Wohnviertel Garden Heights prägen, sind auch hier im Buch im Anhang erläutert, daher finde ich es ganz sinnvoll, diesen Abschnitt vorab zu lesen, damit man später den Lesefluss nicht durch ständiges  Nachschlagen unterbrechen muss. 

    Für mich war es besonders interessant, Maverick als Erwachsenen zu erleben, er war mir bereits als Jugendlicher in seiner eigenen Geschichte ans Herz gewachsen und ich mochte sein älteres Ich ebenfalls sehr. Auch Starr fand ich wunderbar beschrieben, sie ist ein typischer Teenager, ihr Alltag bewegt sich um Schule, Basketball, Freundschaft, Liebe und Familie - genügend Stoff für Komplikationen, besonders da sie in zwei Welten zuhause ist. Dazu kommt nun noch der ungerechte, sinnlose Tod ihres besten Freundes, da fand ich es nicht verwunderlich, dass sie zunächst den Kopf in den Sand steckt und versucht, alles zu verdrängen. Die Entwicklung, die Starr durch macht, bis sie zu der Erkenntnis gelangt, dass sich nichts ändern wird, wenn sie selbst nicht für sich und ihre Mitmenschen einsteht, hat mir gefallen. Für diesen eindringlichen Roman spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus. 

    Fazit: Für mich fühlte sich diese Geschichte authentisch an, die Autorin schreibt über ein wichtiges Thema, das nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Die Protagonistin und ihre Familie waren mit sympathisch, insgesamt mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen, so dass ich es gern weiter empfehle. 

  4. Cover des Buches 1888 (ISBN: 9783992001293)
    Thomas Beckstedt

    1888

     (30)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Ich-Erzähler Georg erhält im Oktober 1922 ein Paket mit einem Manuskript. Nach dem Krieg, wo er beinahe ein Bein verloren hätte, hat sich der Deutsche nach England zurückgezogen und gibt sich als Schweizer aus. Georg lebt vom Verkauf der elterlichen Firma und hat daher ausreichend Zeit, sich diesem Manuskript zu widmen. Allerdings irritiert ihn der Inhalt, der Gedanken eines Arztes enthält, den er 1914 bei einem Urlaub in der Schweiz kennengelernt hatte. Der Arzt hatte im Gefängnis Tagebuch geschrieben, wo er wegen eines angeblichen Mordes an einem Berufskollegen im Jahre 1888 mehrere Monate verbrachte.

    Georg beginnt zu recherchieren, um aus diesem verwirrenden Manuskript ein Buch zu machen. Gleich zu Beginn erfährt der Leser, dass er seine Aufzeichnungen nach einem Jahr wieder zerstört. Warum und weshalb wird erst ganz am Ende der 400 Seiten deutlich.

    Georg erzählt in diesem Buch teilweise ohne Punkt und Komma. Ich hatte dabei das Gefühl, neben ihm beim Bier in einem Pub zu sitzen und zuzuhören. Das Buch ist so komponiert, dass man ständig in eine andere Zeit hineinkatapultiert wird: Hat man sich in 1888 einigermaßen eingelebt, landet man übergangslos wieder bei Georg in 1922. An manchen Stellen wird es schwierig zwischen Wahrheit und Traum zu unterscheiden; verschiedene Erzähler, verschiedene Zeiten, verschiedene Eindrücke und verschiedene Schriften haben in meinem Kopf Chaos verursacht und das Gefühl aufkommen lassen, etwas überlesen zu haben. Mir war lange nicht klar, ob Georgs Wahn seinem Drogenkonsum geschuldet war oder etwas anderem. Erst der Schluss entwirrte meine Knoten im Kopf.

    Fazit: Kein Buch zum nebenbei lesen. Es erfordert die volle Konzentration, hat mich aber zwischendurch auch müde gemacht.

  5. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

     (309)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  6. Cover des Buches Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht (ISBN: 9783453410534)
    Nicholas Sparks

    Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht

     (902)
    Aktuelle Rezension von: Elenay_Christine_van_Lind

    Ich habe das Buch gelesen und den Film mindestens 20 Mal mir angesehen. Schön gemütlich zu Hause am Laptop. 

    Ich erlebe beim Lesen und auch beim Film ansehen eine junge Frau, die in einem neuen Ort ankommt und von Anfang an sehr gesprächig und gut gelaunt ist. Viel und gerne lacht, sich mit allen auf Anhieb gut versteht.

    Nur bei dem Mann, den sie gleich nach ihrer Ankunft kennenlernt, ist sie ein wenig vorsichtig und etwas ängstlich aufgrund von Ereignissen aus ihrer Vergangenheit.


  7. Cover des Buches Schmidt ist tot (ISBN: 9783903091313)
    Raoul Biltgen

    Schmidt ist tot

     (26)
    Aktuelle Rezension von: aus-erlesen
    Schmidt ist tot! Nicht Schmidtchen, nicht Schmidti, nicht Patrick Schmidt, nein René Schmidt ist tot! Achtung Spoiler-Alarm, er ist es nicht! Patrick Schmidt ist der kleine Bruder von René. Immer im Schatten und permanenten Konkurrenzkampf stehend. 
    Der Anruf kommt für um Acht. Kurz nach Acht. Aus Wien. Tausend Kilometer entfernt. Ein Herr Müller ist dran, stammelt, entschuldigt sich, fordert. Er fordert, dass Schmidt, Schmidt Patrick, so schnell wie möglich nach Wien kommen möge. Beerdigung, Wohnung auflösen, bei der Klärung des Sachverhaltes helfen. Denn Schmidt, René Schmidt, ist nicht einfach s aus dem Leben geschieden. Selbstmord, so soll es gewesen sein. 
    Patrick und sein Bruder René standen sich nie besonders nah. Der Eine ordentlich, der Andere Rebell. Einser-Schüler und Nachahmer. Kaum Kontakt seitdem René die Biege gemacht hat. Die Eltern sind beide tot. Drei Schmidts tot, nur noch Patrick übrig. 
    Kaum in Wien angekommen, verändert Autor Raoul Biltgen die Tonart. Jetzt mitten in einem Agentenkrimi. René soll Terrorist gewesen sein, oder vielmehr Drogendealer. Na was jetzt? Fragt sich Patrick. René kann er ja nicht mehr fragen. Engl, die Freundin, pardon: Ex-Freundin von René ist auch keine große Hilfe. Eher wortkarg. Ein bisschen abwesend, die Gute. 
    Und immer wieder die Polizei. Leonhardtsberger, Süß, Müller. Mindestens einer von denen spielt falsch. Müller ist nicht mehr bei dem Verein. Konnte die Vertuschung nicht mehr ertragen. Er versucht Schmidt, Patrick Schmidt, Schmidt Patrick, auf die richtige Fährte zu führen. Die führt nach Ungarn. Und Patrick erinnert sich an ein Spiel mit René aus Kindertagen…
    Raoul Biltgen lässt die Gedanken von Schmidt, und nun ist es egal, welcher damit gemeint ist, wie die Laserblitze im gedruckten Orbit herumgeistern. Straffe Dialoge, die nicht viel preisgeben, aber dafür umso mehr die Spannung anheizen. Was? Wie? Warum? Werden bei ihm zu Was! Wie! Darum! Ein herrenloses Floß auf einem tosenden Fluss ist dagegen geradlinig unterwegs. Wien als Austragungsort todessehnsüchtiger Skurrilitäten ist wie gemalt für die schwarzhumorige Krimipersiflage „Schmidt ist tot“. Lachkrämpfe inklusive. Raoul Biltgen ist der Meister der Ein(wort-)sätze. Ehe man sich versieht, vertauscht man Fragesteller mit Antwortgeber und beginnt noch einmal von vorn. Und immer wieder entdeckt man neue Aspekte im Spiel von echten Begegnungen und gedachter Erinnerung. Wer sich durch das Netz aus Lügen und Halbwahrheiten durchgekämpft hat, wird mit einer einzigartigen Geschichte belohnt. 

  8. Cover des Buches Die Tage von Gezi (ISBN: 9783957441591)
    Martin Niessen

    Die Tage von Gezi

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Blaustern
    Mai 2013 in Istanbul: Ein Einkaufszentrum soll auf dem Gelände des innerstädtischen Gezi-Parks gebaut werden. Die Bevölkerung wurde nicht danach gefragt und einfach über ihre Köpfe hinwegentschieden. Proteste werden laut, die von der Polizei mit brutaler Gewalt gedämmt werden. So entwickelten sich auch über die Stadtgrenzen hinaus Demonstrationen mit Straßenschlachten aufgrund der islamisch-konservativen Regierung. Der englische Journalist Marc ist gerade zu dieser Zeit auf Urlaub in Istanbul und wittert eine gute Story. Die junge Studentin Mine aus gutem Hause nimmt an den Protesten teil und sieht sich plötzlich ihrem Mann gegenüberstehen, der als Polizist im Auftrage der Regierung alles niederknüppelt. Wobei Katrin, die an der Universität in Istanbul Architektur lehrt, noch nicht sicher ist, ob sie sich in diese Innenpolitik mit einmischen sollte.
    Der Roman mit den ausschweifenden Protesten wird von Marc, Mine und Kathrin erzählt. So erhält man gründliche Einblicke in deren Ansichten über die politische Lage in Istanbul und wie ein jeder von ihnen zu diesen Demonstrationen steht. Diese werden von dem Autor ausführlich beschrieben; der Hauptfocus liegt auch auf diesen Demos während dieser Zeit. So bleiben jedoch tiefgreifende Gefühle der Protagonisten weitgehend auf der Strecke. Es liest sich mehr wie eine Berichterstattung, und für jemanden, der sich für die Begebenheiten vor Ort interessiert, ist es äußerst aufschlussreich, denn der Autor war selbst mit dabei.
  9. Cover des Buches Der dritte Zwilling (ISBN: 9783404193257)
    Ken Follett

    Der dritte Zwilling

     (896)
    Aktuelle Rezension von: la_vie

    Ken Follet hat mit "Der dritte Zwilling" eine wirklich interessante Geschichte geschrieben. Es geht darum, dass ein Mann eines Verbrechens beschuldigt wird, dass er seiner Aussage nach nicht begangen hat. Doch alle Beweise sprechen gegen ihn. Das Opfer identifiziert ihn und seine DNA wird am Tatort gefunden. Und dennoch besteht er darauf, es nicht gewesen zu sein. Die Protagonistin, eine junge Wissenschaftlerin im Bereich der Zwillingsforschung, glaubt ihm und hilft ihm dabei, das Rätsel um dieses Verbrechen zu lösen.

    Die Geschichte ist wirklich spannend und trotz des Alters noch immer erstaunlich aktuell. Das Buch liest sich gut und flüssig und ist auch spannend, auch wenn ich am Ende der Geschichte wenig überrascht war. Das Ende hat sich im Grunde schon recht früh angekündigt. Trotzdem kann ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen, es hat mich durchaus unterhalten.

  10. Cover des Buches Stimmen (ISBN: 9783499267437)
    Ursula Poznanski

    Stimmen

     (446)
    Aktuelle Rezension von: JasMin

    Klappentext übernommen:

    Ein junger Arzt wird tot im Behandlungsraum einer Psychiatrie gefunden. Auf seiner Brust sind kunstvoll bunte Plastikmesser drapiert, und in seinem Hals steckt eine Stahlschiene. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Mann bereits tot war, bevor er von dem Metall durchbohrt wurde. Den Kommissaren Beatrice Kaspary und Florin Wenninger bleibt nichts anderes übrig: Sie müssen alle Personen auf der Station befragen. Doch die Ärzte sind nicht sehr redselig und die Patienten schwer gestört. In dieser bedrückenden Atmosphäre eskalieren die Gefühle, nicht nur die der Patienten, sondern auch die zwischen Florin und Beatrice. Dann stirbt eine Patientin ...

    Beim Thriller "Stimmen" handelt es sich um den dritten Band der Reihe rund um Kommissarin Beatrice Kaspary und Kommmissar Florin Wenninger. Ich persönlich kannte die beiden Vorgängerbände nicht, hatte aber keinerlei Probleme der Geschichte zu folgen. Diese ist in sich abgeschlossen. Auch den Gefühlsgängen der Protagonisten konnte ich gut folgen und mich in diese hinein versetzen.

    Die Atmosphäre rund um die Psychatrie hat mich gefesselt und eigentlich die ganze Lesezeit über nicht mehr los gelassen. Ich habe hinter jeder Ecke eine Finte gewittert, auf die Auflösung bin ich so jedoch nicht gekommen. Ein ganz klarer Pageturner für mich, der mich sehr gut unterhalten hat und mich - gerade zum Schluss hin- nicht mehr losgelassen hat.

    Die beiden Ermittler Kaspary und Wenninger habe ich als sympathisch gefunden, wenn auch Beatrice gelegentlich etwas überfordert wirkte, bzw. man ihr ihre Strapazen im privaten / beruflichen Leben durchaus angemerkt hat. Teilweise wirkte sie auch etwas unterkühlt. Gerade dadurch wirkte sie lebensecht und nicht überzogen. Florin empfand ich als positiven Gegenpart: Immer gut gelaunt, positiv, freundlich. Die beiden sind wirklich ein tolles Team, welches sich super ergänzt.

    Der Thriller hat mich wirklich begeistern können - sowohl in Bezug auf die Charaktere als auch in Bezug auf die Geschichte an sich. Eine klare Leseempfehlung auch für alle, die die beiden Hauptprotagonisten noch nicht aus anderen Büchern kennen.


  11. Cover des Buches Goldstein (ISBN: 9783462043235)
    Volker Kutscher

    Goldstein

     (203)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Der dritte Krimi um Kommissar Gereon Rath spielt 1931.  Kutscher bleibt dabei, dass sich die Romane jeweils ein Jahr in der erzählten Zeit weiterbewegen. In Berlin sind die Nationalsozialisten nicht mehr zu übersehen und es wird nun deutlich, dass sie oft ohne Gegenwehr Terror verbreiten können. Die Straßen sind zudem voll von armen Menschen und zwischen ihnen treiben sich Kinderbanden herum. Als beim Einbruch in das schillernde KaDeWe ein Junge ums Leben kommt, scheint es zunächst nur um einen Unglücksfall zu gehen, bald kommen aber Zweifel auf. Es gibt eine Zeugin, die eine wichtige Beobachtung gemacht hat, jedoch selbst von der Polizei gesucht wird. Gleichzeitig soll Rath den amerikanischen Gangster Goldstein beobachten, der aus unbekannten Gründen nach Berlin reist. Dazu tobt ein Kampf zwischen den Ringvereinen Berolina und Nordpiraten, in die auch Marlow involviert ist. Charly Ritter, Raths Freundin, arbeitet am Gericht und hat ohnehin als Frau einen schweren Stand, da unterläuft ihr ein folgenschwerer Fehler.

    Ziemlich viel los in diesem Roman. Gekonnt verknüpft der Autor wieder seine fiktiven und historischen Figuren. Kriminalrat Gennat, mit seinem Plüschbüro und der Vorliebe für Kaffeekränzchen mit Torte, ist ein so ungewöhnlicher Charakter, dass ich erstaunt war, dass es ihn wirklich gegeben hat und zwar genauso, wie Kutscher ihn darstellt, inklusive Sekretärin Trudchen Steiner. (Es lohn sich sehr, diesen Mann zu googeln.) Die Story um den titelgebenden Abe Goldstein hat mich jetzt nicht so umgerissen und auch die anderen Handlungsstränge waren zwar interessant aber wenig spannungsgeladen. Was die Romane ausmacht ist für mich immer noch die Darstellung Berlins in der Weimarer Republik. Das gelingt wieder sehr gut und hat einen hohen Unterhaltungs- und auch Informationswert. Es gab ein paar Längen und obwohl der Roman schon 574 Seiten hat, waren die Seiten ziemlich eng bedruckt.

    Wer in diese Epoche abtauchen möchte, kann mit der Gereon Rath-Reihe nichts falsch machen.

  12. Cover des Buches Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche (ISBN: 9783608504583)
    Reni Eddo-Lodge

    Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche

     (53)
    Aktuelle Rezension von: FerrAbbs

    Viele Sätze kennt man, doch kaum Jemand hat den Mut zu sagen: Es reicht. Ehrlicher Text und ein Beigeschmack, der nicht jedem gefallen wird Ich konnte viele Dinge nachvollziehen und finde, dass es dringend zur Debatte gebraucht wurde. Sehr gutes Buch für alle, die sich informieren und nicht urteilen wollen.

  13. Cover des Buches The Hate U Give (ISBN: 9781406372151)
    Angie Thomas

    The Hate U Give

     (167)
    Aktuelle Rezension von: NalasBuchBlog

    Das Geschehen in diesem Buch spielt sich einige Jahre nach „Concrete Rose“ ab, wobei Maverick etwas in den Hintergrund gerückt ist und dennoch eine zentrale Rolle spielt.

    Das Hauptgeschehen dreht sich um Starr, die durch den Mord an Khalil schon den zweiten wichtigen Menschen in ihrem Leben verloren hat.

     

    Im Zentrum steht das Viertel, wo Starr und Khalil aufgewachsen sind und was als verarmtes Viertel oder Ghetto bezeichnet wird. Immer wieder wird verdeutlicht, wie es ist dort zu Leben und welche Hürden es zu meistern gilt. Gerade wenn man seine Zukunft plant und oftmals das Geld nicht ausreicht oder man Angst haben muss, wenn man zu bestimmten Uhrzeiten das Haus verlässt. Auch spielen Gangs und deren Einfluss weiterhin eine sehr große Rolle.

     

    Was mich neben der Hintergrundstory so bewegt hat, war das Geschehen an sich:

    Ein weißer Cop, der einen schwarzen Jungen erschießt. Obwohl er nichts getan hat. Einfach so. Vor den Augen einer Zeugin und das nur, weil er Angst hatte.

    Die beiden 16-Jährigen hatten nichts weiter getan, als am Abend mit dem Auto von einer Party nach Hause zu fahren. Wurden angehalten und weil sich Khalil Sorgen um seine Freundin gemacht hatte und sie fragen wollte, ob es ihr gut geht, hat der Cop geschossen…und dann die Waffe auf das Mädchen gerichtet… und ist damit freigekommen….

     

    Für uns ist es vielleicht eine unvorstellbare Sache.

    Woanders jedoch (bitte entschuldigt diesen Ausdruck) „normal“.

     

    Definitiv ist das eines der Romane, die man gelesen haben sollte und die einen noch lange in Erinnerung bleiben und zum Nachdenken anregen.

  14. Cover des Buches Bauern, Bonzen und Bomben (ISBN: 9783746727844)
    Hans Fallada

    Bauern, Bonzen und Bomben

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Mortiben

    Sehr schöner Roman der, die Landvoklbewegung in Schleswig-Holstein thematisiert. Der Journalist wird hier zwischen die zwei Fronten des Konflikts geworfen und am Ende von seiner gnadenlosen Gewalt gefangen und zerrieben. Die damalige Regierung verkörpert durch den Büregermeister Gareis stellt sich hier gegen die Landvolkbewegung angeführt von Bauernführer Reimers und bringt uns anhand dieser Charaktere die damalige Stimmung nahe.


    Ein toller Norddeutscher Klassiker.

  15. Cover des Buches Atlantis (ISBN: 9783453435711)
    Stephen King

    Atlantis

     (228)
    Aktuelle Rezension von: MaBoy

    Der Gedanke an den darauf basierenden Film "Hearts in Atlantis" mit Anthony Hopkins erweckt in mir stets ein Gefühl der Nostalgie. Dennoch bezieht sich der Film lediglich auf die erste Teilgeschichte des Buches. Die übrigen widmen sich dem Leben einzelner "Nebencharaktere". Leider ziehen sich die Geschichten etwas in die Länge und verlieren dabei ihre Essenz. In kürzester Zeit wirkten Einzelheiten wie im Meer versenkt.

  16. Cover des Buches On The Come Up (ISBN: 9783570313879)
    Angie Thomas

    On The Come Up

     (113)
    Aktuelle Rezension von: zeilenzumverlieben

    Angie Thomas spricht in ihren Büchern bestehende Probleme im Zusammenhang mit offenen Rassismus und Polizeigewalt in den USA. Ich habe von ihre bereits The hate u give gelesen und daher habe ich nicht lang gezögert und On the come up auch gelesen. 

    Für mich vermittelt Angie Thomas die wichtigen Inhalte über Polizeigewalt o.Ä. Auf eine tolle Art und Weise. Der Schreibstil ist sehr "jung", dass hat mir bei diesem Buch sehr zugesagt. Das Buch ist aus der Sichtweise der 16-jährigen Bri erzählt und ich konnte gut einsteigen und ich finde es sympathisch, dass Bri redet wie 16-jährige in Garden Heights reden würden. Das hat die Erzählung für mich ausgemacht.

    Für mich ein sehr gelungenes Buch, welches Rassismus in den USA offen legt und zum Denken anregt. Ich kann es euch definitiv empfehlen.

    Ich bewerte das Buch mit 5 von 5 Sternen, muss aber trotzdem sagen, dass ich the hate u give stärker fand. Faierweise hatte ich aber bei on the come up höhere Erwartungen, da ich von the hate u give soo begeistert war.

  17. Cover des Buches Die Nashörner (ISBN: 9783596902248)
    Eugène Ionesco

    Die Nashörner

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Aurelio

    Eugène Ionesco's Klassiker des absurden Theaters handelt von den Bewohnern einer Stadt, die sich nach und nach in eine Herde Rhinozerosse verwandeln. Der Prozess beginnt mit dem rätselhaften Ereignis eines durch die Straßen rennenden Nashorns. Wenig später zertrampelt ein zweites im wilden Galopp die Katze einer Frau. Die Vorfälle werden von den Anwesenden kontrovers wahrgenommen und diskutiert. Derweil wächst die Menge gesichteter Dickhäuter an. Den Angestellten eines Verlags für Rechtsliteratur offenbart sich ein unheimliches Schauspiel: Kollegin Ochs erkennt in einem der Tiere ihren Mann wieder. Es hat sie auf dem Weg zur Arbeit verfolgt und beim Versuch, zu den Büroräumen hochzusteigen, die Treppe des Verlagshauses demoliert. Kollegin Ochs riskiert den Sprung in die Tiefe zu ihrem Mann. Das Personal muss evakuiert und der Betrieb geschlossen werden. Die Menschen gewöhnen sich an die Anwesenheit der imposanten Tiere und beginnen, sich mit ihnen zu identifizieren. Die ‚Rhinozeritis’ breitet sich endemisch aus. Protagonist und Antiheld Behringer, ein dem Alkohol zugeneigter Angestellter des Verlags, muss mitansehen, wie Freunde und Bekannte ihre Identität aufgeben.

    Der rumänisch-französische Schriftsteller inszeniert in drei Akten die ins Bizarre entrückte Ausbreitung einer Massenbewegung, die erst unscheinbar, bald unaufhaltsam eine ganze Gesellschaft vereinnahmt. Im Laufe seines Lebens sah sich der Autor mehrmals mit toxischen Ideologien konfrontiert. Die Nazifizierung eines Landes erwähnte er als grundlegende Erfahrung. Das Theaterstück wurde 1959 in Düsseldorf uraufgeführt. Die gleichnamige Erzählung erschien zwei Jahre zuvor zur Zeit des Algerienkriegs, als sich in Frankreich Hurrapatriotismus und Rassismus verbreiteten. Ionesco zufolge zielt seine Kritik jedoch nicht auf eine konkrete Ideologie ab, sondern auf Massenbewegungen im verallgemeinerten Sinne. Das verleiht dem Stück einen zeitlosen Anstrich. Reale Beispiele finden sich bis und mit heute im Überfluss.

  18. Cover des Buches Die Hände des Pianisten (ISBN: 9783888979262)
    Yali Sobol

    Die Hände des Pianisten

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Schlesinger_jr

    In einer nicht fernen Zukunft: Israel wurde nach einem verlustreichen Krieg aus Gründen der nationalen Sicherheit zum Polizeistaat. Sobol beschreibt mit exzellenter psychologischer Vorstellungskraft, wie unbedarfte Bürger in die Mühlen des Sicherheitsapparats kommen. Kein Hollywood-Ende, aber große Literatur.

  19. Cover des Buches One Of The Good Ones (ISBN: 9783743211551)
    Maritza Moulite

    One Of The Good Ones

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    Kezi setzte sich auf ihrem YouTube-Kanal für die Rechte Schwarzer Menschen eingesetzt. Als sie auf ihrer ersten Demonstration verhaftet wurde, starb sie im Gefängnis. Ihre ältere Schwester Genni und die jüngere Schwester Happi trauern mit den Eltern und verarbeiten noch Monate später den Verlust. Dann begeben sie sich auf einen Road-Trip auf der sagenumwobenen „Route 66“ um Kezi zu gedenken und gleichzeitig einigen Spuren ihrer Vorfahren zu folgen.

    Es geht um Verlust, Trauer, das Leben „danach“ und „ohne sie“. Anfangs hatte ich (wie oft bei us-amerikanischen Romanen) einige Schwierigkeiten die vielen Namen und die zugehörigen Personen im Gedächtnis zu behalten. Bis zum Schluss fehlen mir einige Zusammenhänge. Ein Familienstammbaum oder Personenregister wäre wirklich hilfreich gewesen. Doch als nach zwei Dritteln des Buches eine für mich sehr unerwartete Wendung eintritt, wird es richtig spannend.

    Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Personen erzählt, deren Verbindung anfangs noch völlig unklar ist und häppchenweise aufgeschlüsselt wird, was es sehr interessant macht. Allerdings forderte dies auch mein Gedächtnis heraus mir möglichst viele Informationen zu merken.

    Ich empfehle auch die Anmerkung der Autorinnen zu lesen.

    Auch möchte ich unbedingt erwähnen, dass es ausnahmsweise lohnt das Buch hinten zu beginnen, denn im Anhang befindet sich ein Glossar, von dem ich mir wünschte es vor dem Beenden des Romanteils entdeckt zu haben.

    Fazit: Eine spannende und interessante Geschichte, die immer wieder moralische Fragen aufwirft.

  20. Cover des Buches ACAB. All Cops Are Bastards (ISBN: 9783852567389)
    Carlo Bonini

    ACAB. All Cops Are Bastards

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar
    Anfang erstes Kapitel: »Um Himmels willen … Blut, Gestank von Schweiß und Tod, Gebrüll in der Dunkelheit, wie von abgestochenen Schweinen. Und die vor Erregung geweiteten Pupillen seiner Kollegen, ein Hexensabbat, bei dem Knochen splitterten und Fleisch zerfetzt wurde.«

    Um es gleich vorwegzusagen, wer hier einen Thriller erwartet (so steht es auf dem Cover), wird mordsmäßig enttäuscht sein, wenn er sich mit einer Reportage nicht abfinden mag. Ich mag Reportagen, insofern fand ich das Buch gut. – Kritik an den Verlag – Was habt ihr euch dabei gedacht? – ACAB ist verfilmt worden – und ja, Carlo Bonini kann bekanntlich auch gute Thriller schreiben. Der Jurist und Investigativ-Journalist hat mit diesem Buch einen tiefen Einblick in die italienische Polizei gegeben. Das ist spannend und eine Horrorstory zugleich, aber eben keine Thriller, sondern eine Reportage über die bitterböse Wahrheit.

    »Tofas. Man hatte beschlossen, dass das Einsatzkommando VII in Genua mit Tofas ausgestattet werden sollte. Eine Waffe, hart wie Stahl mit Quergriff, eine traditionelle Waffe, die bei chinesischen und japanischen Kampfsportarten zum Einsatz kam. Mit diesem Zeug, das die Carabinieri schon seit geraumer Zeit verwendeten, das die Polizei jedoch nie in die Hand genommen hatte, konnte man den Schenkelknochen eines Ochsen zertrümmern.«

    Trockenübung für den G8-Gipfel, Napolis Polizisten bekommen die Aufgabe, den schwarzen Block zu spielen und die Kollegen dreschen hart drauf, Polizisten müssen nach der Übung ins Krankenhaus. Leider kommt es dann beim G8-Gipfel zu heftigen Gewaltexzessen seitens der Polizei, friedliche Demonstranten werden übelst zusammengeknüppelt, die Strafen, die Jahre später ausgesprochen werden, sind ein Witz, es gibt Klagen bis hin zum europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg. Eine Eliteeinheit von 70 Männern, ausbildet in Trainingscamps, ausgerüstet mit üblen Schlagstöcken und Tränengas wurden auf die Demonstranten losgehetzt wie eine ausgehungerte Meute von Bluthunden.

    Ultras aus Rom treffen auf Fußballfans aus Turin, Juve-Fans, eine wilde Prügelei beginnt, die Polizei prügelt mit, Schüsse fallen, ein Latio-Anhäger wird von einer Kugel in den Hals getroffen. Nun tobt der Krieg, den die Ultras inszenieren, in vielen italienischen Städten bricht eine Schlacht aus, der Mob tobt auf der Straße.

    Michelangelo Fournier ist der Polizist, der das Einsatzkommando VII leitete, die Hauptfigur in diesem Roman. Erstaunlicherweise wird er befördert, später dann wird der politisch rechts stehende Mann auf einen unteren Posten degradiert. Er gehört zu den »Celerini«, wie sich die Bereitschaftspolizei nennt, »das schwarze Herz der Polizei«, ein ziemlich rechter, gewalttätiger Haufen, viele von ihnen verehren den Duce, Mussolini, an die Zähne bewaffnet fühlen sie sich wie römische Legionäre. Sie nennen sich mit Spitznamen »Kobra« oder »Schneewittchen«, stammen meist aus einfachen Verhältnissen, haben keine höhere Schulbildung und ihr Lohn ist gering. Kameradschaft ist alles, was zählt, der Knüppel ist ihre Macht. Niemand verrät einen Kameraden, eher werden Berichte gefälscht, Falschaussagen gemacht. – Einen kotzt das an, er macht nicht mit.
    Der Polizei gegenüber steht die rohe Gewalt der römischen Ultras, die NISS aus Napoli und Juve-Fans, jugendliche Fußballfans, zu übelster Gewalt bereit, politikverdrossen, von der Gesellschaft nicht mitgenommen, enttäuscht vom Leben und dem, was es zu bieten hat. Die NISS (Keine Begegnungen nur Kämpfe – in der Übersetzung) ordnet man der Camorra zu. Polizisten treffen auf Hooligans, Hass gegen Hass, rohe Gewalt, Mordlust auf beiden Seiten. Deeskalation ist ein Fremdwort.

    »Die italienische Justiz hat elf Jahre gebraucht, um einen endgültigen Schiedsspruch über die Geschehnisse in Genua zu fällen. Von der Folter in der Kaserne von Bolzaneto bis zum Eindringen in die Diaz-Schule. Nur wenige Polizeibeamte und -funktionäre sind bestraft worden, und selbst das nur in Teilbelangen … wieder ihren Dienst aufnehmen.«
    Carlo Bonini hat sauber recherchiert, nennt die meisten Beteiligten beim Namen, das Buch ist in Reportageform aufgebaut, es gibt Chatprotokolle aus dem Polizeichat, Berichte, eingestreute Gedichte usw. Dabei ist mit einer winzigen Schrift gearbeitet worden, die einem das Lesen verleidet, Schade, denn es sind teilweise lange Passagen. Er berichtet über eine Polizeischlägertruppe, die mit äußerster Brutalität vorgeht, die den laschen Staat verachtet, erzählt von Überfällen auf Migranten, von Polizeigewalt auf dem G8-Gipfel, von wöchentlichen Schlachten zwischen Hooligans vor Roms Stadien. Eine wahre Geschichte, sehr lesenswert, aber garantiert kein Thriller. ACAB - All Cops Are Bastards. ACAB wurde von Stefano Sollima verfilmt.
  21. Cover des Buches Annas Erbe (ISBN: 9783894258771)
    Horst Eckert

    Annas Erbe

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Lillith54w

    Seit etlichen Jahren begeistern mich die Politthriller von Horst Eckert,
    hat er doch gerade vor kurzem wieder ein Meisterstück abgeliefert.

    Im Laufe der Jahre bin ich neugierig auf seine früheren Bücher geworden und habe auch einige gelesen. Das Erstlingswerk, "Annas Erbe", gibt es in gedruckter Form nur noch antiquarisch, was mich aber zum Glück nicht abschreckte, es zu bestellen.

    Ich habe es soeben beendet und sage nur Wow! Was für ein Debüt!
    Auch 26 Jahre nach seinem Erscheinen (1995) wirkt dieser Roman keinesfalls angegraut oder verstaubt, obwohl man noch in eine Schreibmaschine schreibt und weder Handy noch Computer benutzt.
    Horst Eckert legt hier den Grundstein für seinen kleinen Kosmos, die "Festung", wie er das Düsseldorfer Polizeipräsidium nennt. Bereits in seinem Erstlingsroman begegnen uns einige seiner später wieder auftauchenden Protagonisten, so ist hier der Protagonist Karl Thann, ein junger Kommissar mit einem Alkoholproblem. Er ist einerseits ehrgeizig, anderseits will er sich aber auch einfach nicht abspeisen lassen mit offensichtichen Lügen, die von "ganz oben" gedeckt scheinen, ein Grundthema, welches bei Horst Eckert auch heute noch eine Rolle spielt...
    Er hat einen Mord an einem entlassenen Strafgefangenen aufzuklären, welcher wegen Mordes an seiner Lebensgefährtin Anna verurteilt wurde, die Tat jedoch nie zugab. Karl Thann sieht Zusammenhänge und macht sich gegen alle anderen Kollegen auf eine einsame Spurensuche, findet und verliert eine Liebe, riskiert mehrfach sein Leben - und wie es ihm gelingt, den Sumpf aus bestechlichen Beamten auszutrocknen, die u.a. im Pornomilieu ihre Hände aufhalten und selbst vor brutalen Mitteln nicht zurückschrecken - das muss man einfach selbst lesen!

    Wenn ich nicht schon ein Fan von Horst Eckerts Büchern wäre, dann hätte mich "Annas Erbe" auf jeden Fall dazu gemacht.

    Es ist sicher selten, dass ein so altes Buch noch einmal rezensiert wird - aber in meinen Augen hat dieser Roman es verdient!




  22. Cover des Buches Die böse Stunde (ISBN: 9783596162604)
    Gabriel García Márquez

    Die böse Stunde

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Beagle
    Tropische Hitze inmitten von Kolumbien. In einem kleinen Dorf am Fluss begegnen wir verschiedensten Personen - einem alten Pater, einem machtgierigen Bürgermeister, reichen Witwen und armen Schluckern. Wärend dieser Hitze geschieht morgens plötzlich ein Mord. Ein Ehemann schaltet seinen Nebenbuhler aus. Ist es nur ein ganz normales Verbrechen, oder handelte der Mann im Wahn? Oder hatte der Tote gar etwas mit den unzähligen Schmähschriften zu tun, die seit einiger Zeit an den Türen der Reichen angebracht werden? Schon bald erhitzt sich die Stimmung noch weiter, sodass bald jeder jedem misstraut. Gabriel Garcia Marquez hat eine sehr gute Studie von Menschen geschaffen, die sich in einem Pfuhl aus Angst, Macht und Korruption befinden. Ein Buch, das Einblicke in die politische Lage im Kolumbien der 60er Jahre gibt, in eine Zeit, in der mit Geld mehr zu erreichen war, als mit ehrlicher Meinung.
  23. Cover des Buches Der Sprung (ISBN: 9783257245790)
    Simone Lappert

    Der Sprung

     (275)
    Aktuelle Rezension von: LarryCoconarry

    Dieses Buch stand bereits sehr lange auf meine Wunschliste. Gemäß des Standard des Diogenes Verlags erwartete ich einen einen anspruchsvollen Roman mit Tiefgang und wurde nicht enttäuscht. 

    Das Buch erzählt die Geschichte von 9 verschiedenen Personen, die sich kreuzen ohne zusammenzuhängen.

    Im Zentrum steht eine junge Frau, die auf dem Dach eines Hauses steht und es scheint so, als ob sie vom Dach springen will. 

    Der Roman stellt immer wieder andere Personen in den Fokus. Anfangs fand ich es hierbei recht schwer mir die vielen verschiedenen Namen zu merken. Spätestens ab der Hälfte des Buches war ich aber richtig in der Handlung drin & gespannt welche Verbindungen sich noch ergeben werden. 

    Ein clever geschriebenes Buch, das schnell gelesen ist.

    Der Schreibstil der Autorin lässt die guten 300 Seiten wie im Fluge vergehen. Eine klare Empfehlung. 

            

  24. Cover des Buches Die Diplomatin (ISBN: 9783734109508)
    Lucas Fassnacht

    Die Diplomatin

     (71)
    Aktuelle Rezension von: _jamii_

    Die Diplomatin Conrada van Pauli hat eine große Aufgabe vor sich: Ein achtloser Online-Post hat dazu geführt, dass sich die Armen gegen die Reichen erheben. Es kommt zu Unruhen, Demonstrationen und Anschlägen auf der ganzen Welt. Straßenschlachten und Polizeigewalt bestimmen das tägliche Leben – alles dokumentiert unter dem Hashtag KillTheRich. Nun ist es an ihr – zusammen mit dem alternden indischen Starjournalist Bimal Kapoor – einen globalen Bürgerkrieg zu verhindern. Während Conrada nach Brasilien reist, um sich ein Bild der Lage zu machen, verfolgt Bimal eine Spur, die nach Frankreich führt. Doch beide haben sich mächtige Feinde gemacht, die vor nichts zurückschrecken werden ...

    Der Schreibstil ist interessant, aber sehr beschreibend. Teilweise werden beispielsweise die politischen Institutionen oder Abläufe viel zu detailliert erklärt, ohne dass die Handlung wirklich vorwärts geht, das stört den Lesefluss immer wieder enorm. 

    Es wird vor allem aus den Perspektiven von Conrada und Bimal erzählt, die beiden bilden den roten Faden der Geschichte. Neben ihnen werden aber auch immer wieder kurze Ausschnitte aus den Perspektiven von beinahe unzähligen anderen Personen erzählt, manche sind tatsächlich für den Verlauf der Geschichte relevant, die meisten sind aber einfach nur unnötig und verwirren mehr als etwas anderes. Diese Zwischenspiele hätte man ersatzlos streichen können. 

    Weder Conrada noch Bimal konnten mich wirklich in ihren Bann ziehen, sie blieben die ganze Zeit über eher unnahbar.

    Die Geschichte ist grundsätzlich gut, die Ausgangslage sehr spannend. Die Geschichte zog sich aber für mich sehr in die Länge, ohne dass die Geschichte wirklich merklich vorwärts geht. Die Unzufriedenheit des «einfachen Volkes» ist die ganze Zeit gut zu spüren, die Wut schaukelt sich auch im Verlauf der Zeit immer mehr auf.

    Das Ende ist dann eher enttäuschend, wo während der Geschichte alles bis ins kleinste Detail erklärt wird, gibt es hier im für mich entscheidenden Moment einen Zeitsprung und nichts wird wirklich zu Ende aufgeklärt.

    Zwar grundsätzlich gute und realitätsnahe Geschichte, hat aber Verbesserungspotenzial.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks