Bücher mit dem Tag "porträts"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "porträts" gekennzeichnet haben.

70 Bücher

  1. Cover des Buches Der Mädchenmaler (ISBN: 9783570308134)
    Monika Feth

    Der Mädchenmaler

     (1.022)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Caro wurde ermordet und ihre Freundin Jette hat den Fall aufgeklärt. Nun sucht sie mit ihrer Mitbewohnerin einen Jungen, der bei ihnen einzieht. Sie treffen auf Mike. Die Chemie stimmt und auch seine Freundin Ilka ist sehr nett, aber etwas verschlossen. Ein paar Wochen später kommt Ilka nicht zu einem Treffen und Mike gerät in Panik. Jette vermutet das Schlimmste und so machen sich die drei Jugendlichen daran nachzuforschen. Stellen fest, dass Ilka bei einer Therapeutin war und es in ihrer Vergangenheit einige dunkle Punkte gibt. Alarmiert durch die Erkenntnisse ermitteln sie parallel zur Polizei in dem Fall und es beginnt ein gefährliches und vielleicht auch tödliches Spiel.

    Monika Feth ist ein weiterer genialer Jugendthriller gelungen. Sie überrascht durch viele

    unvorhersehbaren Wendungen und wechselt auch geschickt immer mal wieder die Erzählperspektive. Nicht nur für Leseratten ab 15, sondern für alle Thriller Fans.

    Julia Nachtmann, Stefan Kaminski, Barbara Nüsse und Ulrike Hübschmann leihen den Figuren ihre Stimme und machen den Thriller zu einem super spannenden Hörbuchgenuss.

     

  2. Cover des Buches Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr um dort seine große Liebe wiederzufinden (ISBN: 9783462006865)
    Per J. Andersson

    Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr um dort seine große Liebe wiederzufinden

     (198)
    Aktuelle Rezension von: Summergirl2102

    Da das Buch in jeder Buchhandlung angepriesen wird, habe ich mich auch daran gemacht, es zu lesen. Aber wie schon erwartet, hat es mich nicht wirklich mitgerissen. Es ist ganz okay, aber plätschert größtenteils so vor sich hin. Die wahre Geschichte dahinter ist sicher ein Stück weit romantisch. Die Umsetzung leider wenig spannend oder aufregend.

    Einzig interessant war vielleicht der Hintergrund des Kastensystems in Indien. Ich würde es nicht weiterempfehlen.

  3. Cover des Buches Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht (ISBN: 9783706626637)
    Elisabeth Ruckser

    Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    》INHALT:

    MEHL, WASSER, SALZ UND LIEBE - UND SONST NICHTS. KLINGT GUT, ODER?

    Ein faszinierender Brot-Trip - oder was freilaufende Gänse, wilde Weinreben und üppige Gemüsegärten mit Brotbacken zu tun haben? Wer sich aber mit Elisabeth Ruckser auf die Reise begibt, darf sich nicht nur auf MEHR ALS 50 Lieblingsrezepte, sondern auch auf viele Geschichten freuen: von modernen Bäuerinnen, die traditionelles Brotbacken auf eine ganz neue Art interpretieren.

    Was dabei herauskommt? Knusprige Brotideen für das gemeinsame Kneten und Formen am Back-Markt-Tag, Rezepte mit frischen Wildkräutern aus der Natur oder Brotback-Inspiration von Kanutouren in Schweden. Lerne die Bäuerinnen kennen – und vor allem eines: was es heißt, richtig gutes Brot zu backen!

     

    》EIGENE MEINUNG:

    „Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht“ kommt in einer ganz wunderbaren und hochwertigen Aufmachung daher: Fester Einband, gute Schriftgröße, schöne Illustrationen und Fotografien. Das Buch wird klimapositiv hergestellt, cradle-to-cradle gedruckt und bleibt plastikfrei unverpackt. Zu Beginn enthält es ein ausführliches Inhaltsverzeichnis für einen guten Überblick und zeigt gleich eine liebevoll zusammengestellte Themenvielfalt!

    Dieses Buch ist viel mehr als ein einfaches Backbuch. Es gibt einen wunderbareren Einblick in die Welt des Brotbackens und kombiniert diese mit sehr persönlichen Porträts verschiedenster österreichischer Bäuerinnen. Wir starten mit einer kleinen Warenkunde zu Getreide/Mehl und Hefe. Es folgen Erklärungen zu Sauerteig und rund um das Thema Anstellgut, zu Mischen, Kneten, Rasten und Backen, benötigten Utensilien, Gewürzen,... Im Anschluss werden je Kapitel eine moderne Bäuerin/Bäckerin und deren liebste Rezepte vorgestellt. Bei den sympathischen Porträts fließen Informationen zum jeweiligen Hof, den Familien, dem Brotbacken, Überzeugungen und Anekdoten aus dem Leben mit ein. Dies hat auf mich sehr positiv und motivierend gewirkt. Die reich bebilderten Abschnitte waren informativ und unterhaltsam zugleich!

    Im Buch ist eine Sammlung von über 50 verschiedenen Rezepten - sowohl bekannte Klassiker, als auch moderne Interpretationen, deftige und süße Brotarten, einfachere sowie aufwändigere Sorten. Alle Rezepte sind ansprechend bebildert und mit ausführlicher Zutatenliste (Mehlsorten mit deutschen und österreichischen Bezeichnungen) sowie Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Backfahrplan versehen. Hinzu kommen Tipps und weitere kleine Info-Kästchen. Ich hätte mir noch etwas mehr Rezepte für Semmeln, Stangen etc. gewünscht, aber gerade Rezepte mit frischen Zutaten wie Kürbis, Feta oder Rosmarin-Thymian-Butter konnten mich begeistern. Es werden viele verschiedenen Mehlarten verwendet, von denen ich leider nicht alle auf Anhieb im örtlichen Einzelhandel finden konnte. Die Fotografien der Brote hätten mir als Anfänger noch mehr geholfen, wenn jeweils ein Anschnitt zu sehen gewesen wäre, waren aber stets qualitativ hochwertig. Am Ende des Buches findet sich ein ausführliches Register.

     

    》FAZIT:

    Ein tolles Brotbackbuch, sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene oder als außergewöhnliche Geschenkidee! Weckt die Sehnsucht nach Frischgebackenem!

  4. Cover des Buches Aves | Vögel. Charakterköpfe (ISBN: 9783862181339)
    Tom Krausz

    Aves | Vögel. Charakterköpfe

     (4)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚Die Vögel, die Tom in diesem Buch porträtiert, sehen fast alle streng oder sorgenvoll aus: Sie kämpfen ums Überleben, es ist bestimmt nicht leicht, ein Vogel zu sein.‘ (Seite 7)

    ‚Aves | Vögel. Charakterköpfe‘ zeigt Porträts von Luftjägern (z.B. Turmfalke, Seeadler), Wasserjägern (z.B. Königsalbatros, Basstölpel), Aasfressern (z.B. Andenkondor, Bartgeier), Ansitz- und Lauerjägern (z.B. Schleiereule, Lachender Hans), Laufjägern (z.B. Einlappenkasuar, Sekretär), Wassersuchern (z.B. Rosaflamingo, Graureiher), Baum- und Bodensammlern (z.B. Papuahornvogel, Rabenkrähe), Baumsammlern (z.B. Graupapagei, Riesentukan) und Bodensammlern (z.B. Truthuhn, Fächertaube).

    Zu jedem Vogel gibt es eine Silhouette des Tiers, eine Erwähnung bestimmter Merkmale, Informationen zum Vorkommen und zur Lebensweise sowie längere Texte, die mit einem Augenzwinkern vom jeweiligen Vogel erzählen und Zitate aus Gedichten und Prosa bieten. Auch das Vorwort von Elke Heidenreich hat mir gefallen, macht Lust auf das Buch und weckt die Neugier auf und die Faszination für die Vogelwelt.

    Das Besondere an diesem Bildband ist, dass Krausz den Blick von Vögeln eingefangen hat und der Fokus nicht (wie üblich) auf den Flügeln liegt, sondern auf dem Kopf und den Augen. Dadurch gelingen ihm würdevolle Porträts, die eine erstaunliche Sicht auf Vögel bieten und sehr ausdrucksstark sind.

    ‚Aves | Vögel. Charakterköpfe‘ ist ein lehrreicher, ästhetischer und besonderer Bildband für Vogelfreunde und Fotofreunde.

  5. Cover des Buches Stark (ISBN: 9783522305532)
    Kathrin Köller

    Stark

     (12)
    Aktuelle Rezension von: lesemaus84

    So ein wundervolles Buch! Es motiviert an sich selbst zu glauben und das zu machen, was einem liegt.Es ist sehr beeindruckend in das Leben ganz normaler Mädchen zu sehen und wie sie denken. Ein Buch zum Nachdenken.Ein Buch als Anregung. Der Wunsch etwas verändern zu können. Ich kann das Buch nur empfehlen sowohl für Jung als auch für Alt.

  6. Cover des Buches Hogwarts - Ein unvollständiger und unzuverlässiger Leitfaden (ISBN: 9781781106433)
    Joanne K. Rowling

    Hogwarts - Ein unvollständiger und unzuverlässiger Leitfaden

     (119)
    Aktuelle Rezension von: Sato

    (Pottermore Presents #3) 


    Wie so oft wird ein Welterfolg – den die Harry Potter Reihe zweifelslos darstellte – bis auf`s Letzte ausgereizt. Da eine richtige Fortsetzung nicht geplant ist, geht man halt ins Umfeld der Geschichte und versucht so einerseits die Neugier der Fans und andererseits die eigene Kasse zu befriedigen. Ähnlich ist es mit den 3 „Bänden“ der „Pottermore Presents“ welche kurze Texte und Gedanken von Joanne K. Rowling rund um Hogwarts enthalten. Es ist für den Liebhaber recht interessant in die Entstehung der Geschichte zu schauen, da die Autorin auch ursprüngliche Alternativen im Arbeitsprozess der Bücher preisgibt bzw. die Geschichte einiger magischen Dinge näher beleuchtet, sei es der magische Hut, der Hogwartsexpress oder die Kammer des Schreckens. Diese kurzen Einlassungen sind spannend und auch recht humorvoll – aber leider eben viel zu kurz.

    Fazit, die Büchlein sind ein Muss für Fans, aber leider kein Tortenstück sondern nur eine Pralinchen, wenn auch ein leckeres.

  7. Cover des Buches Mr Gwyn (ISBN: 9783455000429)
    Alessandro Baricco

    Mr Gwyn

     (53)
    Aktuelle Rezension von: hexe959753

    Bei einem Spaziergang durch den Regent's Park, das Schriftsteller nicht das ist was er tun  möchte. Er schreibt einen Artikel Artiekl in dem Guardian in dem er 52 Dinge auflistet, die er nicht mehr tun möchte. Er möchte etwas anderes. Nur was? Am Ende entschließt er sich Kopist zu werden und Geschichten für Personen zu schreiben, die nur für sie bestimmt sind und diese Menschen zu sich selbst führt. Eine schöne, sehr ungewöhnliche Gescshichte, die einen von der ersten bis zur letzten Zeile fesselt.

  8. Cover des Buches WahnsinnsFrauen. Bd.1 (ISBN: 9783518383766)
    Sibylle Duda

    WahnsinnsFrauen. Bd.1

     (2)
    Aktuelle Rezension von: claudiaausgrone
    Sibylle Duda schreibt in ihrem Vorwort in der Ausgabe von 1992, die ich besitze:" Frauen, die protestieren, werden als hysterisch bezeichnet. Widerstand von Frauen muß gebrochen werden. Die sich selbst bestimmende Frau ist aggressiv. Frauen, die aus ihrem Geschlechtsstereotyp ausbrechen, werden pathologisiert."... Porträts, die zeigen, wie Frauen als wahnsinnig erklärt wurden, weil sie unbequem waren, die in den Wahnsinn getrieben wurden, oder aber Porträts von Frauen die man im weitesten Sinne als wahnsinnig bezeichnen kann, die schreckliches erleiden mussten. Ein paar bekannte Namen: Camille Claudel, Irmgard Keun, Sylvia Plath, Virginia Woolf. Mich persönlich hat besonders das Porträt von Johanna der Wahnsinnigen (1479-1555) berührt. Sehr gut geschrieben auch das Porträt von Sylvia Plath (1932-1963) von der von mir sehr verehrten Heidi Gidion. Auch das Nachwort von Luise F. Pusch "Die Frau ist nicht normal, denn sie ist kein Mann" ist außerordentlich lesenswert.
  9. Cover des Buches Wisdom (ISBN: 9780810997776)
  10. Cover des Buches Hunderassen von A bis Z (ISBN: 9783833848490)
  11. Cover des Buches Die Grenze durch Deutschland (ISBN: 9783570550823)
    Roman Grafe

    Die Grenze durch Deutschland

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Sehr informativ. Spannend deutsche Geschichte, die nicht vergessen werden darf.Eine Pflichtlektüre erzählt für jeden, der sich für die deutsche Geschichte interessiert.
  12. Cover des Buches Hamburgs starke Frauen: 30 Porträts (ISBN: 9783770021413)
    Tanja Breukelchen

    Hamburgs starke Frauen: 30 Porträts

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Streiflicht

    Dieses Buch hat mir auf den ersten Blick gut gefallen und auch beim Lesen wurde ich nicht enttäuscht. Es zeigt wichtige Frauen aus Hamburg, die die Welt zumindest ein bisschen verändert haben. Dabei werden nicht nur historische Figuren oder moderne Frauen berücksichtigt, sondern das Buch zeigt eine wunderbare Mischung aus allen Zeiten, bekannte und eher unbekanntere Gesichter. Das hat mir besonders gut gefallen.

    Gut fand ich auch, dass die Abschnitte immer sehr kurz und prägnant waren. Jede Frau wurde vorgestellt und gut nachvollziehbar ihr Lebensweg beschrieben. Die kurzen Geschichten eigenen sich hervorragend, um sie immer mal wieder zu lesen. Man muss das Buch nicht in einem durchlesen und auch solchen Bücher finde ich zwischendrin immer mal gut. 

    Die jeweiligen Beschreibungen waren lebendig, wirkten authentisch und realistisch. Sie haben mir Hamburgs starke Frauen nähergebracht und ich hatte immer wieder Spaß und gute Unterhaltung beim Lesen! Ein tolles Buch, von dem ich mir noch mehr Ausgaben mit anderen Städten wünsche. München, Wien, Berlin oder Paris würden sicherlich auch viel Potenzial bieten...

  13. Cover des Buches Wo die wilden Frauen wohnen (ISBN: 9783492406543)
    Anne Siegel

    Wo die wilden Frauen wohnen

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Ritja

    Zehn starke Frauen, die aus ihrem Leben erzählen und dabei den Lesenden mitnehmen und faszinieren. Mir haben die kurzen Einblicke in das Leben anderer Frauen gut gefallen. Die vielfältigen Berufe fand ich spannend und interessant. Die Autorin hat wohl bewusst keine "klassischen" Frauenberufe, sondern eher die speziellen und eher seltenen Berufe ausgewählt. Ich war fasziniert von ihrem Willen, ihrem Durchsetzungsvermögen und ihrer Kraft. Sie sind beharrlich, nehmen Niederlagen als Wissenszuwachs an und stehen wieder auf. Sie gehen Umwege und arbeiten in verschiedenen Berufen bis sie dort ankommen, wo sie sich wohlfühlen und für sich und für die Gesellschaft etwas Gutes beitragen können. 

    Aber auch die Beschreibungen der isländischen Natur sorgten für ein leichtes Urlaubsgefühl (wenn man Kälte, Winter & Co. mag) und waren interessant.  

    Ganz nebenbei erfährt man einiges von Island. Die Geschichte, die Politik und die Kultur tauchen in fast jeder Geschichte auf. Beim Lesen fällt auf, dass Island in der Gleichberechtigung viel weiter ist als Deutschland. Auch gibt es in diesem Land eine gelebte Fehlerkultur, d.h. man darf Fehler machen, neu starten und auch etwas ausprobieren. Die Menschen bzw. Unternehmen achten weniger auf Zertifikate, Abschlüsse und Wissensnachweise, sondern gehen bei ihrer Mitarbeiter:innenwahl nach der Teamfähigkeit und wie passt die Person in das bestehende Team. 

    Für mich war es interessantes, informatives und anregendes Buch über starke Frauen in Island.  

  14. Cover des Buches James Joyce, Dubliner - 15 teils autobiographisch geprägte Erzählungen (ISBN: 9783730612545)
    James Joyce

    James Joyce, Dubliner - 15 teils autobiographisch geprägte Erzählungen

     (65)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Joyce gibt hier ein buntes Panoptikum an Figuren wieder, die er in Ereignissen auftreten lässt, die manchmal alltäglicher nicht sein könnten - zumindest für das damalige Irland. Ein Priester stirbt und ein kleiner Junge beobachtet den Leichnam. Ein etwas verklemmter, junger Mann, sucht die Freundschaft zu einer älteren Frau und ist schockiert als er merkt, dass diese mehr fühlt. Eine Mutter setzt sich für den Lohn ihrer Tochter ein, vermasselt ihr so aber die Karriere. Und am Ende befinden wir uns in der längsten Geschichte, „Die Toten“, auf einem Familienfest, das mit allem zu versöhnen scheint. Besonders die sehr kurzen Geschichten haben es mir angetan, da sie wie durch ein Mikroskop auf kritische Situationen schauen lassen. Aber auch die längste Geschichte fand ich grandios. Ein fulminantes Ende, das mich an ein Orchester Stück erinnert.


    Joyce ist nicht nur ein feiner Beobachter, er legt auch den Finger in die Wunde der damaligen irischen und vor allem katholischen Gesellschaft. Dabei kritisiert er die Stagnation, das mangelnde Bewusstsein für Fortschritt auf gesellschaftlicher und intellektueller Ebene. Man schmort auf der Insel in seinem eigenen Saft, trinkt sehr viel Alkohol und schaut, patriotisch, aber auch mir lamoryanter Selbstzufriedenheit auf die Anderen, die Schuld am irischen Leid sind. Immer wieder kritisiert er versteckt, aber doch recht offensichtlich die katholische Kirche, die englische Regentschaft und den mangelnden Mut der irischen Bevölkerung, die sich oft hinter ihrem Nationalstolz versteckt. 

    Erstaunlich fand ich den Auftritt sehr vieler, sehr starker Frauen, die für sich eingestanden sind und trotz widriger Umstände ihren Weg fanden. Viele der Geschichten endeten abrupt, so dass man erst mal alleingelassen zum Grübeln aufgefordert wurde, wie es denn nun weitergeht. Glücklicherweise hatte ich eine tolle Lese Partnerin, mit der ich vieles zusammenfantasieren konnte.

    Selbstverständlich eckte Joyce damit an. Beliebt waren seine Geschichten in keinster Weise, und es hat auch über ein Jahrzehnt gedauert, bis er sie gesammelt veröffentlichen konnte. Einmal waren sogar die Druckblätter schon fertig und wurden aus Sorge vor der Reaktion der Leser vernichtet.

    James Joyce war ein unbequemer Schriftsteller, der mit seiner fortschrittlichen Denkweise seinem Volk weit voraus war. Das Ganze hat er mit Erfolglosigkeit und einem unsteten Lebenswandel bezahlt. Das kann man in dem tollen Nachwort, verfasst vom Übersetzer, noch einmal kurzweilig nachlesen. Erfreulich finde ich, dass er seine große Liebe gefunden hat, die man in vielen seiner Geschichten wieder findet. Mich haben die Episode. näher an Irland heran gebracht und mein Projekt „Ulysses“ steht somit jetzt auf einem wunderbaren Fundament. 

  15. Cover des Buches Die Hunde bellen (ISBN: 9783036959672)
  16. Cover des Buches Christine Fenzl (ISBN: 9783775746151)
    Dani Levy

    Christine Fenzl

     (2)
    Aktuelle Rezension von: annlu

    *Fotografie gelingt es, die Zeit festzuhalten, einen Augenblick, eine Emotion. Sie kann der Erinnerung die   nen – gleichwohl kann sie Räume öffnen.*


    Die Fotografin Christine Fenzl porträtiert Kinder und Jugendliche unter einem bestimmten Blickwinkel. In „Land der Sonne“ sind es die Jugendlichen Berlins, die vor die Kamera kommen. Grenzen – sichtbare oder nicht sichtbare – spielen in ihren Werken eine große Rolle. So ist es auch hier ein Aufeinandertreffen von Vergangenheit und Zukunft. Die Jugendlichen gehören der ersten Generation an, die nach dem Mauerfall aufgewachsen sind. 



    Schon das Vorwort von Nan Golding bereitet auf die Werke und deren Bedeutung vor. Es überraschte durch die sichtbare persönliche Beziehung und ein tiefes Verständnis für die Fotografin Fenzl. Aus Dani Levys Vorwort möchte ich Folgendes zitieren, da es die Stimmung des Buches gut einfängt: 


    *Es ist das Wunder der Fotografie, dass sie den Moment festhält und in diesem einen Moment den Fluss der Dinge, den Lauf der Geschichte erzählt. (…) Fenzls Fotos bilden eine neue Welt in einer alten Welt. Die untergegangene DDR, der gescheiterte Sozialismus, lebt in den Menschen weiter, ob sie es wollen oder nicht.*


    Christine Fenzl erzählt in ihrem Textbeitrag über die Motivation zur Bilderserie. Da sie selbst die Wende in Berlin miterlebt hat, kennt sie die schnelle Veränderung, die manche Stadtteile befallen hat. Mit ihren Fotografien will sie Momente festhalten, die es vielleicht so bald nicht mehr gibt. Vorwiegend in den Stadtteilen Hellersdorf, Marzahn, Lichtenberg und Hohenschönhausen nimmt sie Kontakt auf mit ihr vorerst Fremden und porträtiert die Jugendlichen.


    In die passende Stimmung brachte mich schon das erste Bild – ein Ausblick auf für mich riesig scheinende Plattenbauten in Mahrzahn. Wie es sich wohl in so einer Siedlung lebt? Mit diesem Bild und der Frage im Hinterkopf habe ich die Porträts der Jugendlichen betrachtet. An der Schwelle zum Erwachsenwerden, stehen sie auch in dieser Hinsicht für das Ineinanderübergehen von Grenzen. 


    Immer wieder wechselnd sich Häuser/Wohnraum mit den Porträts ab. Es erstaunte mich, wie der Fotografin durch das Spiel von Licht und Schatten künstlerische Fotos der Plattenbauten gelungen sind, finde ich sie doch optisch wenig ansprechend. In manchen Fotografien findet sie das Schöne in der Uniformität der Bauten, in anderen pickt sie bewusst solche Orte heraus, die das Gleichförmige durchbrechen. Mit dabei sind auch einige Blicke ins Innere der Wohnungen. Bei manchen – besonders solchen, die das Nebeneinander großer Plattenbauten mit von hohem Gras überwucherten Brachflächen zeigten – hatte ich das Gefühl ganz wo anders zu sein, sicher aber nicht in der Hauptstadt Deutschlands.


    Die Porträts wollen die Persönlichkeit der Jugendlichen in den Vordergrund rücken, das Individuelle im Kontrast zu den uniformen Wohnsiedlungen. Was aber kann ein einzelnes Bild über die Persönlichkeit aussagen? Mehr als ich gedacht hätte. Schon allein die persönliche Kleiderwahl unterscheidet die abgelichteten Jungs und Mädchen. Ihr Verhalten vor der Kamera – ob in Pose geworfen, extra cool oder doch eher schüchtern den Blick gesenkt – die Fotos werfen nicht alle in einen Topf, sondern zeigen im Gegenteil die Unterschiede zwischen ihnen auf. 


    Ob bewusst oder nicht, mir gefiel auf der Stimmungswechsel, der sich durch die Aneinanderreihung der Fotografien ergab: Oft waren die Bilder der Plattenbauten mehr durch Schatten als durch Licht geprägt. Abendstimmung kam auf, die durch kleine Details das Nagen der Zahn der Zeit andeuteten und den Blick auf die Vergangenheit richteten. Die Jugendlichen hingegen werden so gut wie immer in vollem Licht gezeigt, bringen über diese Beleuchtung eine hoffnungsvolle Zukunftsstimmung hervor, die im Kontrast zu ihrer Wohngegend steht. 


    Fazit: Die Fotoserie hat Fragen aufgeworfen, Geschichten erzählt und ihre Protagonisten – seien es die Plattensiedlungen oder die Jugendlichen – ins Rampenlicht gestellt. Selten hatte ich den Eindruck, dass Fotografien ohne Worte, ohne Erklärungen so viel zu sagen hatten. 

  17. Cover des Buches Die neue F-Klasse (ISBN: 9783492250856)
  18. Cover des Buches Zuhause in Fukushima (ISBN: 9783218009065)
    Judith Brandner

    Zuhause in Fukushima

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    INHALT:

    Kei Kondo hat seinen Bio-Bauernhof verloren. Sadako Monma musste ihren Kindergarten schließen. Der Arzt und Diplomat Ryohei Suzuki kehrte nach der Katastrophe nach Fukushima zurück, um im dortigen Krankenhaus zu arbeiten.

    Judith Brandner erzählt in diesem Buch in 13 sensiblen Porträts, wie sich die Katastrophe von Fukushima auf die dort lebenden Menschen auswirkt. Manche haben aus diesem gravierenden Einschnitt neue Energien und Lebenskraft geschöpft, andere sind nahe daran, an der Situation zu zerbrechen. Sie sind Flüchtlinge im eigenen Land, persönliche und berufliche Einschränkungen gehören heute zu ihrem Alltag. Manche sind KünstlerInnen, die ihre Bekanntheit dafür einsetzen, um den Menschen in der Region zu helfen. Auch Journalisten sind unter den Porträtierten, einer arbeitet heute als Undercover-Journalist, u. a. als Arbeiter im Kraftwerk Fukushima, um über die tatsächliche Situation berichten zu können.

    Der japanische Fotograf Katsuhiro Ichikawa hat Judith Brandner bei ihren Recherchen begleitet und die Menschen fotografiert, mit denen sie gesprochen hat. Die Fotos zeigen auf berührende Weise, wie die Menschen heute dort leben und fühlen.

     

    EIGENEN MEINUNG:

    Gleich zu Beginn möchte ich sagen, wie sehr mich dieses Buch berührt hat, wie unglaublich ergreifend, schockierend und doch einfach wundervoll ich es finde! Ich hatte das Glück, dieses Buch bei der Lovelybooks Bücherregal-Aktion zu gewinnen und bin einfach nur froh, dass ich mich dafür beworben habe! Normalerweise schreibe ich bei meinen Rezensionen den Inhalt ja in eigenen Worten, aber in diesem Fall habe ich tatsächlich Angst etwas zu verfälschen, zu vergessen, zu verändern. Denn in diesem Buch ist für mich einfach alles, so wie es ist, absolut richtig! Ich war schon lange nicht mehr so begeistert und einfach auch überrascht von einem Buch, besonders von einem Sachbuch!!

    Das Cover des Buches ist mir ganz klar aufgefallen und dann sieht man dazu diesen Titel. Es ist nicht schwarz/weiß, grau oder düster gehalten, sondern es hat einfach tolle Farben und wirkt für mich realitätsnah, ehrlich, offen, obwohl es ein solches Thema behandelt! Das ist schon das erste von dem ich einfach nur begeistert bin und was auch schon viel über das Buch sagt: Es will nicht schockieren oder Mitleid erregen, sondern es erzählt von echten Menschen! Ich ziehe meinen Hut vor der Autorin, wie wundervoll sie schreibt, wie sie einen berührt und den Menschen doch immer ihren Stolz und ihre Persönlichkeit lässt.

    Ganz besonders toll fand ich, schon im Einstieg in das Buch, wie die Autorin sich selbst mit einbezieht, von ihrer Reise durch ein Land erzählt. Von ihren Erlebnissen, dem Kennenlernen fremder Leute, aber auch von ihren eigenen Schwächen und wie sie sich in vielen Momenten fühlte. Dabei ist mir besonders eine Szene mit einem Bettler in Erinnerung geblieben, bei dem die Autorin selbst reflektiert wie schlecht sie sich verhalten hat. Ich bin hin und weg…

    Hin und weg auch von so viel Ehrlichkeit und so viel Einblick in eine Kultur auf so wenigen Seiten! Das Buch liest sich für mich fast abenteuerlich, wenn man der Autorin folgt und sich auf sie einlässt! Bevor ich genauer dazu komme was ich mir zu den Geschichten aufgeschrieben habe, möchte ich noch sagen, dass mir als erstes im Buch der Hinweis auf eine Klimaschutz-ID aufgefallen ist! Davon hatte ich zuvor noch nie etwas gehört und dem möchte ich auf jeden Fall noch genauer nachgehen!

    Die Geschichten an sich lesen sich unglaublich leicht, fließend, auch durch die extreme Ehrlichkeit (wie oben beschrieben) der Autorin. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, obwohl ich anfangs vor dem Thema schon etwas Angst hatte. Ich bin eher empfindsam und wollte durch das Lesen nicht geradewegs in eine Depression stürzen… Diese Angst war vollkommen unbegründet! Ich habe sofort eine Verbindung zu der Erzählung gespürt, auch wenn sich das komisch anhört, war sofort darin vertieft! Die Sätze der Autorin sind bewegend und man merkt wieder wie schnell man selbst vergisst, während die Menschen denen etwas Schlimmes passiert ist weiter damit leben und auch leben müssen… Ich habe beim Thema Fukushima bisher auch einfach viel an die Auswirkungen auf die Umwelt, die Felder, die Meere, ganze Landstriche gedacht. Jetzt muss ich zugeben, dass mir die persönlichen Konsequenzen die dieser schreckliche Unfall für Familien, Ehen, Kinder, Seelen hat überhaupt nicht ins Gedächtnis gekommen sind… Und genau solche Geschichten erzählt die Autorin, unterlegt mit der genau richtigen Anzahl einfach wundervoller, ausdrucksstarker Fotografien! Nicht nur von Menschen, auch von deren Umgebung, deren Arbeit, deren Stolz, der ihnen zum Teil einfach genommen und niemals ersetzt wurde, an den wenigen Stellen an denen dies vielleicht sogar möglich gewesen wäre…

    Die Erzählungen klingen teilweise fast unwirklich, gehen zumindest bei mir über den menschlichen Verstand hinaus und müssen dann doch anerkannt werden. Allerdings geschieht dies stets äußerst feinfühlig, ohne Effekthascherei, absolut ehrlich. Die Gefahr die die Menschen in Fukushima bedroht ist so schwer zu fassen, einfach unsichtbar. Die Schicksale, die die Autorin aufzeigt, bringen einen diesen Menschen so unheimlich nahe und es wird einem bewusst, dass dies nur ein kleiner Ausschnitt ist. Die schiere Masse an Betroffenen macht einen sprachlos, Alte wie Junge, vielleicht sogar Ungeborene.

    Besonders schön finde ich auch, wie die Autorin einem die Landschaft, und die Bedeutung dieser, um Fukushima näher bringt. Für die Menschen, die Kinder die dort lebten, teilweise noch leben und nicht loslassen können… Ich habe es richtig gespürt, die Jahreszeiten, die Ernte, die verlorene Heimat von der so oft im Buch die Rede ist.

    Schließlich spielt im Buch auch die Regierung eine Rolle. Dann wenn die Autorin in Kontakt mit ihnen gerät, die Menschen von ihren Hoffnungen und der Realität sprechen. Auch wenn Menschen von ihrem Kampf gegen die Atomkraft und für Verständnis und Weitsicht erzählen. An diesen Punkten wird es oft einfach nur unglaublich, man spürt das Entsetzen, den Unglauben und ist selbst mit hin- und hergerissen… Man fühlt sich wie die Menschen dort ausgeliefert und ist dann noch erstaunter, dass manche daraus auch etwas Positives schöpfen konnten oder einfach nicht vorhaben aufzugeben!

    Eine Beschreibung die mir auch immer noch nicht aus dem Kopf gehen will ist die der Kulissen. Ja manchmal denkt man es erbaut jemand Kulissen und dahinter ist nichts übrig bzw. die Menschen sind einfach nichts wert. Der Umgang mit ihnen, so wie er im Buch beschrieben ist, muss einem einfach nahe gehen. Das Wissen was es für Folgen für die Menschen untereinander hat macht mich sprachlos, hilflos… Im Kopf bleibt mir auch immer noch die Frage, ob z. B. Kinder die den Unfall miterlebt haben spätere auf eine Art Rote Heirats-Liste gestellt werden könnten. Ob sie als potentielle Mütter oder Väter später gebrandmarkt sein werden, wie es in der Geschichte schon einmal war. Schrecklich…

    Ganz zum Schluss muss ich aber noch mal betonen, dass mich dieses Buch nicht kaputt gemacht hat, sondern es hat mich berührt, aufgerüttelt, mir die Augen geöffnet, mich offenen werden lassen. Da sind Menschen, die immer noch jeden Tag mit der Katastrophe leben, die Hoffnung brauchen, deren Seelen verletzt sind und denen die Heimat gestohlen wurde. Aber selbst diese Menschen suchen noch die Schuld bei sich selbst, weil sie vor dem Unfall nichts gegen die Atomkraft getan haben – ich denke darüber sollte jeder von uns nachdenken.

    Ein tolles Buch, mit einer tollen, vorsichtigen Erzählweise und viel japanischer Mentalität! Und für mich persönlich zumindest ein journalistisches Meisterwerk… Ich könnte noch Seitenweise so weiterschreiben, bin über mich selbst erstaunt, aber sage jetzt nur: LESEN! UNBEGINGT LESEN!

     

    FAZIT:

    Dieses Buch hat für mich eine uneingeschränkte Leseempfehlung! Ich freue mich über jeden einzelnen, der es zur Hand nimmt (es ist ein leichtes, kleines Büchlein für ein solches Thema) und bin mir sicher, dass jeder daraus etwas für sich mitnehmen kann. Seien es Geschichten, Menschen, Landschaften, Fotografien, Gedanken oder Einsichten! Ein einfach wunderbares Buch, nicht zum Verschlingen, sondern genießen, mit vielen leisen Zwischentönen. 

  19. Cover des Buches Noch mal leben vor dem Tod (ISBN: 9783421058379)
    Beate Lakotta

    Noch mal leben vor dem Tod

     (10)
    Aktuelle Rezension von: HansDurrer

    Zwei Zitate leiten diesen aussergewöhnlich feinfühligen Band ein und sie seien hier genannt, weil sie (für einmal) wirklich eine Hinführung sind auf das, was man auf den folgenden Seiten antreffen wird:

    Auf alle Menschen wartet gleicher Tod

    Und keinen gibt es, der an diesem Tag

    Schon weiss, ob er den nächsten noch erlebt.

    Euripides

    Das Leben ging und nahm die Enttäuschungen des Daseins

    gleichfalls mit sich fort. Ein Lächeln schien auf den Lippen meiner

    Grossmutter zu liegen. Auf dies letzte Lager hatte der Tod sie wie

    ein Bildhauer des Mittelalters mit den Zügen eines jungen Mädchens

    hingestreckt, das sie einst gewesen war.

    Marcel Proust, „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

    Als der Vater der Journalistin Beate Lakotta im Alter von 58 Jahren an Krebs starb, sassen sie und ihre Mutter eine Woche lang an seinem Krankenbett. Als die beiden von den Krankenschwestern nach Hause geschickt wurden, damit sie etwas Schlaf bekamen, starb er. „Ich habe mir meinen Vater nicht mehr angeschaut … Ich kann nicht einmal sagen, dass ich Angst vor diesem Anblick gehabt hätte … Heute fehlt mir dieses letzte Bild“, schreibt Lakotta. Walter Schels, der Fotograf, geboren 1936, ist ein Kriegskind und mit dem Tod schon früh vertraut „ … kraxelte er durch eingestürzte Behausungen, identifizierte eine tote Nachbarin am Muster ihrer Schürze und barg einen herumliegenden Arm. Geblieben ist ihm eine lebenslange, tiefsitzende Angst vor Leichen, Skeletten und Beerdingen.“

    Lakotta und Schels machen sich auf in zwei Hospize, eines in Berlin, das andere in Hamburg, und tun, was gute Dokumentaristen tun: sie gucken genau hin, nach aussen und nach innen, und beschreiben beziehungsweise bebildern, was ihnen fassbar wird. Was das Buch unter anderem auszeichnet, ist, dass es den Leser an einem Erfahrungs- und Lernprozess teilhaben lässt. Zwei Beispiele:

    „Gleich der erste Gast, den wir kennenlernten, Herr Müller, hatte uns mit dem Erzählen von Witzen verwirrt. Später tobten Hunde über den Flur, Enkel standen mit ihren Blockflöten an Grosmutters Bett –sogar von einer Hochzeit im Hospiz wurde uns berichtet. Allmählich dämmerte uns, dass wir uns – bei aller Trauer – an einem Ort befanden, wo so intensiv gelebt wird wie sonst kaum irgendwo.“

    „Immer wieder haben wir im Laufe des Jahres, in dem wir an diesem Buch arbeiteten, erfahren, dass jemand, der von seinem bevorstehenden Tod weiss, noch lange nicht daran glaubt, es werde wirklich geschehen. So oft ist uns dieser Zwiespalt begegnet, dass wir uns mittlerweile gut vorstellen können, ihm selbst eines Tages zu erliegen.“

    „It's easier to really look at someone in a photograph than in real life - no discomfort at meeting the other person's eye, no fear of being caught staring“ liest man bei A.M. Homes in ihrer Erzählung "The Mistress's Daughter". In der Tat. Hinzu kommt, dass die Aufnahmen von Walter Schels in hohem Masse zum Verweilen einladen. Guckt man länger hin, lässt man sich auf sie ein, vermeint man zu spüren, dass diese Bilder respektvoll entstanden sind und deshalb Leben und Tod als ganz einfach verschiedene Daseinsweisen zeigen.

    Von jeder der abgebildeten Personen erfährt man – neben der Geschichte zum Bild beziehungsweise zur Person – neben dem Alter auch wann und wo das erste Porträt aufgenommen wurde. Viele hatten nach dieser ersten Aufnahme nur noch ein paar Tage zu leben. Wer dies weiss, schaut diese Porträts noch einmal anders, ja eindringlicher, an als man dies normalerweise tut – schliesslich beeinflusst, was wir wissen, unsere Sehweise.

    Eine der bewegendsten Aufnahmen zeigt ein 17 Monate altes Mädchen, das an einem Tumor gestorben ist. Wer sich die Zeit nimmt (und man soll sich Zeit nehmen für dieses Buch), diese Geschichte – die Bilder und der Text dazu sind gleichermassen eindrücklich – auf sich wirken, sie an sich heran zu lassen, der (oder die) wird für ein paar Augenblicke verstehen, dass wir nicht nur den Tod, sondern auch das Leben nicht begreifen können.

  20. Cover des Buches Verborgene Behinderungen (ISBN: 9783407561480)
  21. Cover des Buches Anführerinnen, Agentinnen, Aktivistinnen (ISBN: 9783732407613)
    Maria Pettersson

    Anführerinnen, Agentinnen, Aktivistinnen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    》INHALT:

    Sie waren Künstlerinnen, Herrscherinnen, Wissenschaftlerinnen – oder auch Piratinnen, Räuberinnen und Betrügerinnen. Diese 49 außergewöhnlichen Frauen aus aller Welt bewirkten Erstaunliches und brachen dabei die Regeln ihrer jeweiligen Zeit:

    Wofür haben diese Frauen gelebt, wovon haben sie geträumt, wofür haben sie sich starkgemacht? Und warum haben wir bisher so wenig von ihnen gehört? 

     

    》EIGENE MEINUNG:

    „Anführerinnen, Agentinnen, Aktivistinnen“ – was für ein Titel! Das bunte Cover lässt nicht erkennen, welcher Schatz sich hinter diesem starken Titel verbirgt.

    Die finnische Journalistin Maria Pettersson hat eine so wundervolle Auswahl an Frauen für ihr Werk ausgewählt; nicht die berühmtesten oder einflussreichsten, sondern interessante, verwegene, außergewöhnliche, aufregende!

    In einem wunderbar lockeren, unterhaltsamen und doch eindringlichen Schreibstil stellt sie diese in 49 verdichteten Kurzportraits vor. Wir beginnen stets mit einer kurzen Zusammenfassung, in der Druckversion des Buches zusätzlich mit einer Zeichnung, danach folgt die jeweils auf andere Art und Weise spannende Biografie!

    1. Wissenschaftlerinnen & Gelehrte

    2. Anführerinnen & Herrscherinnen

    3. Künstlerinnen & Athletinnen

    4. Aktivistinnen & Dissidentinnen

    5. Ermittlerinnen & Kriminelle

    6. Soldatinnen & Spioninnen

    7. Abenteuerinnen & Entdeckerinnen

     

    Bereits aus dieser Gliederung wird ersichtlich wie abwechslungsreich die vorgestellten Biografien sind – für mich war alles dabei: Spannung, Abenteuer, Trauer, Verlust, Mut, Charme, Verführung, Stärke, Liebe, Krieg, Niederlagen, Freiheit wie Gefangenschaft, Reichtum wie Armut, modernes Gedankengut, Tatkraft, Fehler, Wut, Überzeugung, Talent und vieles mehr! Hier finden sich Frauen über alle Zeiten, Länder und Kontinente hinweg, mit allerlei Charakterzügen und dabei nicht in erster Linie als Vorbilder. Als wichtig empfinde ich auch die von der Autorin erwähnten Männer, die (ihre) Frauen unterstützt und als gleichberechtigt angesehen haben – leider neben Vielfacher Unterdrückung, aber dennoch!

    Ich habe jedes so lebendige Porträt, jede Seite dieses Buches bzw. jedes von Eva Becker ganz wundervoll vorgetragene Wort, absolut genossen. Die Hördauer von 7 Stunden, 47 Minuten hätte für mich gerne doppelt so lange sein dürfen. Eine absolute Empfehlung!

    Abschließend noch der Hinweis, dass dieses Buch durch die zweigrößte Crowdfunding-Kampagne Finnlands möglich wurde!

     

    》FAZIT:

    Was für ein Hörbuch! Was für ein Hörvergnügen! Was für Frauen!!

  22. Cover des Buches Vorbilder für Deutsche (ISBN: 9783492105125)
    Peter Glotz

    Vorbilder für Deutsche

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  23. Cover des Buches Das Turnier der Bleistiftritter (ISBN: 9783709975275)
    Klaus Merz

    Das Turnier der Bleistiftritter

     (1)
    Aktuelle Rezension von: parden
    AUSGEWÄHLTE PORTRÄTS, REPORTAGEN, ESSAYS, REDEN...

    Wenn Begegnungen zu Literatur werden ... Die gar nicht so andere Seite des Klaus Merz: seine literarischen Portraits, Essays und Reportagen

    Klaus Merz zählt zu den bekanntesten Schweizer Literaten. Nun hat die Leserschaft die Möglichkeit, auch eine der etwas verborgenen Seiten des Autors kennen zu lernen, nämlich eine Auswahl seiner Porträts, Reportagen und Essays, die Merz im Laufe der Jahre verfasst hat. Aber auch hier möge man sich nicht täuschen: es sind keine gewöhnlichen publizistischen Texte, sondern in Literatur gesetzte "Begegnungen", wie man sie von Klaus Merz kennt und schätzt.  Das ist eine Einladung!


    "Über die Baulücken zieht blauer Himmel, die Schönheit der Bandmauern tritt schonungslos hervor. Eine Frau mt Einkaufstasche und Hund erobert die Ladenstraße, der Marktfahrer singt sein Auberginenlied. An der Ecke bleibt ein Dreijähriger stehen, er notiert alles, was er hört, sieht und riecht, in sein gelbes Heft, die Mutter wartet. Sie weiss, die Wirklichkeit lässt sich nicht begreifen. Ausser vielleicht mit einem Bleistift in der Hand."



    Dieses Zitat stammt aus dem titelgebenden Text, der eine Reportage über die beiden Giganten der Bleistiftherstellung Faber-Castell und Caran d'Ache werden sollte. Doch Klaus Merz schreibt nicht einfach nur Sachtexte, sondern bindet immer auch Geschichten ein. In einem Nebensatz taucht hier der Milchmann auf, der mit seiner Zunge den Bleistifteintrag ins Milchbüchlein verdeutlicht, der Vater misst das Wachstum des Kindes mit Bleistiftstrichen im Türrahmen, in der Tasche trägt Merz in der blechernen Zigarettenschachtel immer auch einen Bleistift mit sich, zusammen mit einem Notfallblatt. Und so ist in der Bleistiftreportage auch der Dichter Merz eng verflochten.
    Merz schreibt genau, was ihm einfällt - nicht in der Anstrengung auf das Thema hin, sondern eher, wie es ihm bei diesem Auftrag geht, wohin es ihn führen könnte.


    "Man benötigt ja ein ganzes Leben, um das Leben zu begreifen."



    Doch auch wenn deutlich wird, dass da einer ist, der hinter die Dinge schaut, zwischen den Zeilen Tiefsinniges oder auch mal versteckt Humorvolles einbaut - viele der Texte waren für mich einfach langweilig. Entweder weil das Thema mich nicht interessierte oder ich die Personen oder Orte nicht kannte, denen sich der Dichter da widmete.
    Der Gang durch einen Ort mag für denjenigen, der mit den Gegebenheiten vertraut ist, durchaus interessant sein - für mich war es nur eine langatmige und nichtssagende Aneinanderreihung von Straßen und Örtlichkeiten, zu denen mir das Bild fehlte. Die Beschäftigung mit einem Künstler und seinen Werken ist ebenso nichtssagend für den, der zuvor gar nicht gewusst hat, dass es diesen Künstler überhaupt gibt. Somit scheinen die einzelnen Vorträge doch zu einem großen Teil nur jeweils für einen kleinen Kreis Eingeweihter von Interesse zu sein.


    "Wer auf dem Kopf geht, hat den Himmel als Abgrund unter sich."



    Ich gestehe, es war der Titel, der mich neugierig werden ließ. 'Das Turnier der Bleistiftritter' war denn auch das interessanteste Essay - hätten mich alle 18 Beiträge derart angesprochen, würde ich hier zu einer deutlich höheren Wertung kommen. Wie geschildert war dies leider nicht der Fall.

    Ein interessantes Experiment, das für mich nur zu einem kleinen Teil gelungen scheint...


    © Parden
  24. Cover des Buches Indianer. Portraits der Ureinwohner Nordamerikas (ISBN: 9783572009770)

    Indianer. Portraits der Ureinwohner Nordamerikas

     (2)
    Aktuelle Rezension von: claudiaausgrone
    Beeindruckende schwarz-weiß-Fotos sind in diesem Bildband das Besondere. Es sind historische Aufnahmen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Sie zeigen bewegende Portraits und Alltagssituationen, stellen Dörfer vor. Alle Bilder werden erklärt. Viele Stämme werden in Kurzportraits vorgestellt. Alle werden erwähnt, vom Süden der USA bis in die Arktis. Die LeserInnen erfahren einiges über Körperbemalung, Tätowierung, Lebensweise, Sprachfamilien...

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