Bücher mit dem Tag "post-apokalyptisch"

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28 Bücher

  1. Cover des Buches Die Straße (ISBN: 9783644050518)
    Cormac McCarthy

    Die Straße

     (699)
    Aktuelle Rezension von: Lovely_Lila

    * Spoilerfreie Rezension! *


    ~ Ja, die „Straße“ hat mich am Ende doch noch gekriegt und zum Weinen gebracht, manche Bilder werde ich vermutlich nie mehr aus dem Kopf bekommen und keine Welt wird jemals wieder so düster und hoffnungslos und finster sein wie Cormac McCarthys – trotzdem habe ich mehr erwartet, denn ein absolutes Meisterwerk und neues Lieblingsbuch ist sie für mich leider nicht geworden. Dafür fand ich den postapokalyptischen Roman sprachlich und emotional nicht überzeugend genug. Wer endlich auch mitreden möchte, kann dieses Buch durchaus lesen – aber ein Must-read ist es meiner Meinung nach nicht… ~

     

    Inhalt 

    Die Welt ist verbrannt, besteht nur noch aus verkohlten Bäumen, dreckigen Flüssen und Asche. Tiere gibt es keine mehr, dafür gefährliche Stekten und Kannibalen. In dieser geschwärzten Welt folgen ein Vater und sein Sohn einer Straße Richtung Süden, der drohende Tod ist ihr ständiger Begleite – doch noch sind sie am Leben, noch gibt es Hoffnung… 

     

    Übersicht

    Einzelband oder Reihe: Einzelband
    Erzählweise: Figurale Erzählweise, Präteritum
    Perspektive: männliche Perspektive
    Kapitellänge: keine Einteilung in Kapitel, sondern in kurze Absätze 

    Inhaltswarnung: Tierquälerei (kurz), Gewalt, Tod, Mord, K+nnibalismus, Sklaverei, s+xualisierte Gewalt und Vergew+ltigung (erwähnt), Suizidgedanken, Depression, Blut, Krankheit
    Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): NICHT bestanden
    Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: H+re, Schl+mpe 

     

    Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:

    - düstere, hoffnungslose Grundstimmung
    - Dystopien
    - grausame Welt (K+nnibalismus, M+rd, Krankheiten, Sklaverei)
    - distanzierter, einfacher Schreibstil
    - Routinen und Wiederholungen
    - Vater-Sohn-Beziehung
    - Überleben im Fokus
    - Tod als zentrales Thema
     

    Lieblingszitate

    „Dann marschierten sie im stahlgrauen Licht die Asphaltstraße entlang, schlurften durch die Asche, jeder die ganze Welt des anderen.“ Seite 9
    „Vergiss nicht, dass das, was du in deinen Kopf lässt, für immer dort bleibt. […]
    Aber manches vergisst man doch, oder?
    Ja. Was man behalten will, vergisst man, und was man vergessen will, behält man.“ Seite 14
    „Sind wir immer noch die Guten?, fragte er.
    Ja, Wir sind immer noch die Guten.
    Und das werden wir auch immer sein.
    Ja. Das werden wir immer sein.
    Okay.“ Seite 71

     

    Meine Rezension

    So viele Jahre lag die „Straße“ (übersetzt von Nikolaus Stingl) von Cormac McCarthy, die ja als Meisterwerk und zeitloser Klassiker gilt, auf meinem SUB – und nach und nach wurde der Wunsch, sie zu lesen, um endlich mitreden zu können, größer. Das lag unter anderem daran, dass eines meiner absoluten Lieblingslieder – das berührende „No Sound but the Wind“ von den Editors ♥ – von dieser Geschichte inspiriert wurde. Und auch der Spieleregisseur Neil Druckmann gibt das Buch als maßgeblichen Einfluss für seine großartigen „The Last of Us“-Spiele an. ♥ Dazu kamen dann noch Unmengen begeisterter Rezensionen, die ich über die Jahre gelesen hatte. Im August dieses Jahres (2024) war dann endlich der richtige Zeitpunkt gekommen: Ich organisierte eine Leserunde, damit wir uns gegenseitig auffangen und trösten und miteinander schwärmen oder über „Die Straße“ schimpfen konnten, denn ich hatte gehört, dass der Roman viele Menschen sehr aufgewühlt, traurig gemacht und runtergezogen hatte…

    „Und?“, wollt ihr nun sicher wissen. „Ist ‚Die Straße‘ wirklich so gut, wie alle sagen? Ein Meisterwerk? Ein Buch, das dein Leben verändert, dich tief in deinem Kern berührt und nie wieder loslässt?“ Meine (ernüchterte) Antwort lautet: eher nicht. Aber hat es mich trotzdem am Ende gekriegt und zum Heulen gebracht: Jap! 

    Lasst mich das genauer erklären: Es gibt einiges, was mich an diesem Roman auf ganzer Linie überzeugt hat. Cormac McCarthy zeichnet eine unheimlich düstere, hoffnungslose postapokalyptische Welt – es ist wahrscheinlich die finsterste, deprimierendste Dystopie, die ich lese gelesen habe. Ich vermute auch, dass mir zukünftige dystopische Werke vorkommen werden wie der sprichwörtliche „Ponyhof“, weil es schwer sein wird, DAS zu überbieten – und alleine das ist schon eine Leistung! In „Die Straße“ gibt es außer verkohlten Bäumen, schmutzigen Flüssen und haufenweise Asche nichts mehr. Keine lebendigen Pflanzen, keine Tiere, dafür gefährliche Sekten, K+nnibalismus und kalte, nasse und lichtlose Nächte. Die wahren Schrecken werden oft nur angedeutet, trotzdem zeichnet der Autor eindringliche Bilder, die einen aufwühlen und sich einem ins Gedächtnis brennen: ein vom Blitz getroffener Mann, dem nicht geholfen werden kann, die kopflose Leiche eines Kleinkindes, die sich über einem Lagerfeuer auf einem Spieß dreht, immer wieder die unschuldige Frage des Sohnes an den Vater, ob sie auch WIRKLICH noch „die Guten“ seien, obwohl sie schreckliche Dinge tun müssen, um zu überleben… 

    Der Autor führt uns ganz nah an menschliche Abgründe, dorthin, wo es wehtut, zeigt uns, was es heißt, in einer solchen Welt zu überleben, was man dafür opfern muss. Er stellt auch immer wieder die philosophische Frage, ob es das überhaupt wert ist. Wofür jeden Tag aufstehen, wenn alles so mühsam ist und es keine Hoffnung auf Besserung gibt? Soll man trotzdem weiterkämpfen, obwohl das geliebte Kind jederzeit von den K+nnibalen gefangen, gequält und gegessen werden kann? Obwohl man ihm beibringen muss, wie es sich im Notfall mit der eigenen Waffe erschießen kann, um sich selbst Schlimmeres zu ersparern? Oder wäre es doch für alle besser, „es“ (das eigene Leben und das des Kindes) zu beenden? Das sind tiefgehende Gedankengänge, die man meist nicht wagt, sich zu stellen, Fragen, die einem noch Tage später schwer im Magen liegen. „Die Straße“ ist deshalb AUCH irgendwie eine Lektion in Dankbarkeit: SO schlecht geht es uns ja doch nicht… 

    Nach dem „Meisterwerk“ und der vielfach gelobten „Sprachgewalt“ habe ich aber dann leider doch vergeblich gesucht. Ich hatte damit gerechnet, dass mich dieses Buch emotional zerstören, ganz tief runterziehen, mein Leben verändern würde – doch all das blieb aus. Stattdessen erwarteten mich eine (bis auf einzelne Fachbegriffe) sehr einfache, eintönige Sprache, viele sprachliche und inhaltliche Wiederholungen (die Welt ist von Asche überzogen, we get it!), uninspirierte Satzanfänge (ständig „Er“) und minutiöse Schilderungen der immergleichen Abläufe: Essen suchen, Essen finden, Feuerholz suchen, Feuerholz finden, Feuer machen, Essen zubereiten, nach Gefahren Ausschau halten, Decken holen, zudecken, schlafen – und von vorne. Mir ist klar, dass die Sprache bewusst gewählt wurde, um zu zeigen, wie gleichförmig und mechanisch und anstrengend und langweilig und ganz und gar hoffnungslos das Leben des Vaters und Sohns ist – aber müssen die Leser:innen zwangsläufig auch leiden und sich langweilen? McCarthy würde vermutlich antworten: Unbedingt! Ich sage aber: Das geht besser! 

    Dazu kommt noch, dass die Sprache sehr distanziert und kühl ist, Dialoge weder Anführungszeichen noch Begleitsätze bekommen (die Zuordnung fällt teilweise schwer) und unsere Hauptfiguren nicht einmal einen Namen haben – auch diese schriftstellerischen Entscheidungen sind nachvollziehbar, muss man doch seine Gefühle in einer solchen Welt beseiteschieben, um das alles überleben zu können. Trotzdem hat auch das es für mich und meine Mitleser:innen schwer gemacht, mit den Charakteren mitzufühlen und mitzuleiden (obwohl sie sich glaubwürdig weiterentwickeln!). Am Ende hat mich der Autor aber doch noch gekriegt – gänzlich unerwartet übrigens, ich habe schon die letzten Seiten herbeigesehnt und gar nicht mehr damit gerechnet. In der einzigen Szene, in der dann endlich mal Gefühle gezeigt und besprochen werden, sind dann bei mir doch noch die Tränen gekullert – was mich gefreut hat. Und einem Buch, das mich zum Weinen gebracht hat, kann und will ich nicht weniger als 3,5 Sterne geben. Das Ende selbst war mir dann gleichzeitig zu positiv (und inkonsequent) und auch zu offen – auch wenn es natürlich mehrere Möglichkeiten gibt, es zu interpretieren… 

    Eine feministische Analyse fällt leider ernüchternd aus. Das Geschlechterverhältnis ist vollkommen unausgeglichen, das Buch ist meilenweit davon entfernt, den Bechdel-Test zu bestehen und die einzige Frau, die vorkommt, wird (abgesehen von ihrer Intelligenz) sehr negativ dargestellt. Außerdem wird sie ständig objektifiziert und sexualisiert (wer denkt nicht bei seiner verstorbenen Frau zuerst mal an ihre Brüste?), bezeichnet sich sogar selbst als „Schl+mpe“ und „H+re“. Ich meine, wer kennt sie nicht, diese Frauen, die sich selbst so nennen? Come on! Das ist einfach nur misogyn und unglaubwürdig, typischer Fall von „Männer schreiben Frauenfiguren, können sich aber nicht wirklich in die Lebensrealität von diesen hineinversetzen“. Dass McCarthy beim Verfassen dieses Romans bereits über 70 (= ein alter weißer Mann) war, ist hier leider nicht zu übersehen (auch das I-Wort und „schwachsinnig“ [Ableismus] kommen übrigens einmal im Buch vor). Pluspunkte gibt es immerhin dafür, dass hier ein alleinerziehender Vater mit seinem Sohn im Mittelpunkt steht und auch immer wieder Gefühle zeigt und vor dem Kind weint.

     

    Mein Fazit

    Ja, die „Straße“ hat mich am Ende doch noch gekriegt und zum Weinen gebracht, manche Bilder werde ich vermutlich nie mehr aus dem Kopf bekommen und keine Welt wird jemals wieder so düster und hoffnungslos und finster sein wie Cormac McCarthys – trotzdem habe ich mehr erwartet, denn ein absolutes Meisterwerk und neues Lieblingsbuch ist sie für mich leider nicht geworden. Dafür fand ich den postapokalyptischen Roman sprachlich und emotional nicht überzeugend genug. Wer endlich auch mitreden möchte, kann dieses Buch durchaus lesen – aber ein Must-read ist es meiner Meinung nach nicht… 

     

    Bewertung (in Schulnoten)

    Cover / Aufmachung (altes Cover): 3
    Idee: 1+ ♥
    Inhalt, Themen, Botschaft: 2-3
    Umsetzung: 2-3
    Worldbuilding: 2
    Einstieg: 2
    Ende: 3
    Schreibstil: 3
    Figuren: 2-3
    Spannung: 3-4
    Pacing/Tempo: 3-4
    Wendungen: 3
    Atmosphäre: 2
    Emotionale Involviertheit: 2-3
    Feministischer Blickwinkel: 4
     Einzigartigkeit: 2


    Insgesamt:

    Note 2-3

  2. Cover des Buches Mockingjay (ISBN: 9781407153353)
    Suzanne Collins

    Mockingjay

     (449)
    Aktuelle Rezension von: MichelleStorytelling

    Rezension

    Nachdem Katniss aus der Arena des Jubel-Jubiläums gerettet und von den Rebellen nach Distrikt 13 gebracht wurde, hat sich vieles verändert. Ihre Heimat, Distrikt 12, liegt in Schutt und Asche – nur die Victor’s Village ist verschont geblieben. Dementsprechend wenige Überlebende gibt es auch, die bei den Rebellen Unterschlupf gefunden haben. Auch aus der Arena haben es nicht alle Tribute nach Distrikt 13 geschafft – Peeta und Johanna gehören nun zu den Gefangenen des Kapitols und niemand kann genau sagen, was dort mit ihnen angestellt wird. Zumindest bis zu jenem Tag, als Peetas Gesicht im Fernsehen zu sehen ist. Er wird von Cesar interviewt und darüber ausgefragt, was in der Arena geschehen ist. Eines ist Katniss sofort klar – was auch immer Peeta im Kapitol passiert, es kann nicht mehr lange gut gehen. Er wirkt blasser, schmaler, verängstigt und traumatisiert. Aber die Rebellen sehen nur eines: Er trifft Aussagen, die ihnen so gar nicht passen und sie bezeichnen ihn als Verräter. Distrikt 13 wird von ‘Präsident‘ Coin angeführt – einer Frau, die Katniss beinahe so unsympathisch zu sein scheint, wie Snow. Die beiden tolerieren einander – weil sie genau wissen, dass sie auf die Hilfe des jeweils anderen angewiesen sind. Coin will, dass Katniss als Mockingjay das Symbol und das Gesicht der Rebellion gegen das Kapitol wird. Aber Katniss wird nur einwilligen, wenn Coin ihr Folgendes zugesteht: sie wird diejenige sein, die Snow tötet. Außerdem verlangt sie Immunität für Peeta und alle anderen Tribute, die sich aktuell in der Gefangenschaft des Kapitols befinden. In der vergangenen Zeit musste Katniss viel zu oft die Frage stellen, wer zu ihren Freunden gehört und wer zu ihren Feinden. Durch die Rebellion wird ihr versprochen, dass all das endlich ein Ende hat. Doch was, wenn ihr diese Rebellion ihr genau das nimmt, was sie für Freiheit niemals eingesetzt hätte? Was ist, wenn die Grenzen zwischen Freunden und Feinden gänzlich verschwimmt? Am Ende sind es immerhin stets die, die wir lieben, die uns zerstören...


    Über diese Figuren möchte ich etwas sagen

    Katniss Everdeen – für den Großteil dieses Bandes war mir Katniss wieder sehr unsympathisch. Klar, sie hat viel für Peeta gekämpft, viele Verluste erlitten und viel geopfert. Aber ich kann nicht verstehen, wie sie Peeta nach seiner Befreiung so behandeln konnte. Wäre die Situation genau anders herum gewesen, hätte Peeta sich nie so von Katniss abgewendet, wie sie es bei ihm getan hat.

    Peeta Mellark – Peeta in diesen Band so verändert zu sehen, hat unglaublich wehgetan... Durch die Filme wusste ich ja, was passiert, aber ich musste trotzdem heulen und hätte manche Stellen am liebsten übersprungen. Seine Geschichte war einfach nur schrecklich traurig – ich hätte ihn am liebsten durch die Seiten hindurch umarmt und nie wieder losgelassen. Und ich sage es gerne wieder: Peeta hätte definitiv jemand Besseres verdient!

    Primrose Everdeen – im Vergleich zu den vorherigen Bänden haben wir sehr viel mehr von Prim mitbekommen. Ich fand es so toll, wie viel selbstsicherer und mutiger sie geworden ist. Obwohl sie nicht weniger Verluste erlitten hat, als ihre Schwester, hat sie keine Scheu davor, andere emotional an sich heranzulassen und sich in sie hineinzuversetzen. Ein wirklich ganz toller Charakter, von dem ich rückblickend gerne mehr gesehen hätte. 


    Das ist mein persönliches Lieblingszitat

    So after, when he whispers, ‘You love me. Real or not real?’ I tell him, ‘Real.’“ – Mockingjay, Seite 453


    Habt ihr Mockingjay bereits gelesen oder die Verfilmung dazu geschaut?

    Wenn ja, was haltet ihr von der Geschichte und ihrer Umsetzung?

    Wenn nicht, ist es schon auf eurer Lese-/Watch-Liste?


    Bis bald!

    Michelle :)

  3. Cover des Buches Homo Inferis: In einer Welt nach unserer Zeit (ISBN: B08J3Q3LM3)
    Daniel Böckeler

    Homo Inferis: In einer Welt nach unserer Zeit

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Kari0005

    Die Welt wurde von einem giftigen Nebel heimgesucht, indem nur gefährliche Kreaturen überleben können, aber keine Menschen. Die letzten Menschen leben in einer Arche und müssen immer wieder an die Oberfläche, um Vorräte zu holen. So schließlich auch die 16-jährige Nikki, doch was wird sich dadurch alles ändern?

    Es kommt alles vor was eine gute Dystopie braucht, auch leichte Horrormomente. Und es bleiben viele Fragen offen, wodurch ich hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird.

  4. Cover des Buches Metro 2035 (ISBN: 9783453319028)
    Dmitry Glukhovsky

    Metro 2035

     (92)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Weinhold

    Ich bin tatsächlich erst jetzt dazu gekommen Metro 2035 zu lesen, weil es lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher verharrte. (Der SuB, wir kennen und fürchten ihn alle.) 

    Im Vorfeld muss ich vielleicht etwas ausholen: Das Buch stammt von 2016. Zwei Jahre nach der Krim-Annektierung. Glukhovsky ist mittlerweile als "Ausländischer Agent" gebrandmarkt wurden. Er lebt im Exil in Frankreich. Würde er nach Russland zurückkehren müsste er mit Straflager rechnen. Seine Bücher wurden in Russland deshalb auch verboten. Mittlerweile gibt es in Russland auch wieder einen Bücher-Schwarzmarkt wie zu Sowjetzeiten bei denen Bücher im Park oder der U-Bahn gedealt werden. 

    Auch zur Invasion der Ukraine nahm Glukhovsky kein Wort vor den Mund. 

    Ließt man Metro 2035 heute, dann fühlt es sich an als hätte Glukhovsky den Ukraine-Krieg vorrausgesehen. Die gleichen hohlen Phrasen der Regierung, die gleiche Ungläubigkeit beim Pöbel. Und will man ihn aufwecken wird man für geisteskrank gehalten. So ergeht es Hauptheld Artjom im Buch. Das ganze wirkte auf mich bedrückend. Als habe Glukhovsky schon 2016 gesagt: "Scheiß drauf, dann hol ich die Keule halt jetzt schon raus und kritisiere das Regime ganz offen!"

    Was mir an "Metro" immer gefiel war die faszinierende Atmosphäre der Metro. Dieses Mal geht es aber darum die Metro für immer zu verlassen. Erschreckend wenig Metro ist daher auch im Buch. Tatsächlich lässt Glukhovsky seinen Helden hier gegen jede Menge Wände laufen und am Ende wird er, obwohl er allen die Wahrheit gesagt wird, verbannt. Metro Ade. Schaut man auf Glukhovskys eigene Odysee und das was Russland seit 2014 in der Ukraine tut, dann kommt einen diese Story vor wie ein Deja Vu. Man kennt das irgendwoher. 

    Glukhovskys Bücher sind immer düster und haben am Ende meist noch einen gemeinen Twist. Hier hat er darauf völlig verzichtet. Man ahnt bereits ab der Mitte worauf das hinauslaufen wird. Und das stört mich, ehrlich gesagt. Er hat sich halt total darauf verlegt Artjom regelrecht psychisch hinzurichten. Es ist halt kein "Wir erleben ein düsteres Abenteuer in der Metro von Moskau" mehr, sondern eher ein "Seht her, es ist aussichtslos! Gebt unserem Helden lieber die Kugel!" 

    Ich mag ja Dystopien, aber das hier ist selbst mir ein bisschen zu obszön hoffnungslos. Auch wenn das vermutlich die Situation in Russland recht treffend beschreibt. 

    Deshalb nur 3/5

  5. Cover des Buches Die Auslese - Nur die Besten überleben (ISBN: 9783442264155)
    Joelle Charbonneau

    Die Auslese - Nur die Besten überleben

     (760)
    Aktuelle Rezension von: Wauwuschel

    „Die Auslese“ ist eine klassische Dystopie, die mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen hat. Cia ist eine großartige Protagonistin, mutig, klug, schlau. Sie bleibt trotzdem authentisch und kämpft nicht allein und so entsteht natürlich auch eine Liebesstory mit ihrem engen Freund, aber die hat reingepasst. Vor allem, weil der Slogan über die gesamte Reihe ist, niemandem zu vertrauen. Das Setting ist großartig und ich habe mit jedem Moment und Ereignis und Kampf mitgefiebert. Der Spannungsbogen wurde sehr gut umgesetzt und die Ernsthaftigkeit geht nicht verloren.

    Besonders die Prüfungen haben mir gut gefallen, weil sie fesselnd waren und wir damit auch einem roten Faden folgen. Es ist nichts so wie es scheint und die ersten großen Fragen werden aufgeworfen und die stolze Cia entwickelt sich schon im ersten Band der Trilogie weiter. Umso gespannter bin ich auf die weiteren Bände und wie sie das alles überleben wird. Das Ende war fies, aber fantastisch und die Plottwists häufen sich. Die Kritik an der Gesellschaft ist auch heute noch gültig. Insgesamt ist diese Dystopie hervorragend und ein gutes Buch für fast alle Leser. 

  6. Cover des Buches Metro 2033 (ISBN: 9780575086258)
    Dmitry Glukhovsky

    Metro 2033

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Weinhold

    Die Welt wurde durch einen verheerenden Atomkrieg völlig verwüstet. Die Überlebenden sind in den Untergrund der Moskauer Metro geflüchtet und haben dort bereits viele Jahrzehnte ihres Lebens verbracht. Sie sind daher extrem überempfindlich gegen Licht geworden, weshalb sie nur nachts und in Schutzanzüge gekleidet die Oberfläche betreten können. Bei Tag würde das Sonnenlicht sie erblinden lassen und völlig verbrennen, da durch die Atomschläge die Erdatmosphäre völlig zerstört wurde. Zudem ist die Oberfläche ein unwirtlicher Ort aus Asche, Ruinen und allerhand mutierten und sonderbaren Kreaturen, die Jagd auf die Menschen machen.
    Im unterirdischen Reich der Metro und ihrer Stationen haben sich innerhalb weniger Jahrzehnte verschiedenartige, gesellschaftliche Strukturen gebildet: Faschismus und Kommunismus haben überlebt, ebenso wie die revolutionären Ideen Che Guevaras - auch, wenn die Unterweltmenschen von diesen Dingen nur aus Büchern erfahren haben und sie oft gar nicht so recht verstehen. Hinzu kommen religiöse Sekten, Satanisten und Kannibalen.
    Während ein Teil der Menschen völlig verwildert und sich "Zahn um Zahn und Auge um Auge" durch die Tiefen der Metro schlägt so haben andere Teile einen versucht ihre Zivilisation zu erhalten: Sie schicken Stalker (so eine Art Schatzsucher) an die Oberfläche um Munition, Treibstoff oder Bücher aus der Alten Welt, dem verlorenen Paradies, zu bergen.
    Den wahren Verlauf des Atomkrieges können nur noch wenige erzählen und noch weniger können sich an die Sterne und den freien Himmel über ihren Köpfen erinnern. Schließlich war die Metro schon immer da. Und die Metro mit ihren zahlreichen Stationen, gewundenen Tunneln und tödlichen Gefahren birgt finstere Geheimnisse.

    In dieser postapokalyptischen Welt wird der junge Artjom auf eine Reise quer durch die Metro geschickt: Denn seine Heimatstation, die Station der "Errungenschaften der Volkswirtschaft", ist in großer Gefahr. Aus den Tunneln, die zur Oberfläsche führen werden die Bewohner immerzu von den "Schwarzen" angegriffen; mysteriösen Kreaturen, die die Menschen nicht physisch verletzen, sondern auch ihren Verstand zersetzen.
    Auf seiner Odyssee quer durch die Tiefen der Metro begegnet Artjom allerhand sonderbaren Gestalten, wie dem Philosophen Khan, der sich für die letzte Reikernation von Dshingis Khan hält. Doch die Metro ist ein harter, unerbittlicher Ort, in dem nur der Stärkere überlebt. Und so wird Artjoms Reise zu einer Bewährungsprobe für den jungen, naiven Metrobewohner, der unter der straffen Hand seines Adoptivvaters immer vom Rest der Metro fern gehalten wurde. Und so gerät der Held von einem Irrweg zum nächsten, entgeht immer wieder knapp dem Tod durch Folter, Kanniblismus und dem allgemeinen Misstrauen.
    Das eigentliche Ziel dieser Reise ist bis zum Schluss unklar und überrascht mit einem nachdenklichen und fiesen Cliffhanger.

    "Metro 2033" ist Glukhovskys Debütrom und was für ein Debüt das ist! Während der Klapptext zunächst Endzeit-Monstersplatter vermuten lässt entwickelt sich das Buch schlussendlich in eine völlig andere Richtung. Die Reise Artjoms dient dabei als Momentaufnahme und Sozialstudie einer Gesellschaft, die alles verloren hat und ihrer Umwelt mehr denn je mit Misstrauen und Hass entgegen tritt. Dabei klammern sich die Metrobewohner wie im Todeskampf an die alten Ideologien und führen erneut ihre tödlichen Zwiste, um Rassismus, Macht und Geld. (Letzteres wird in der Metro durch Kalaschnikowpatronen ersetzt.)
    Glukhovsky baut die Spannung dabei sehr subtil auf und erschlägt den Leser im ersten Kapitel zunächst förmlich mit Beschreibungen und Erklärungen über die neue Gesellschaft im Untergrund und ihren Fraktionen. Wer sich Namen (und russische Zungenbrecher) nicht besonders gut merken kann hat hier eindeutige Nachteile.
    "Metro 2033" lebt jedoch hauptsächlich von seiner düsteren Atmosphäre und der nachdenklichen Philosophie, die der Menschheit für ihre Sturheit und Aggressivität zum Schluss beinahe das Genick bricht. Denn der Mensch - insbesondere der Metrobewohner - versucht stehts alles mit der "Auslöschung äußerer Feinde" zu beenden. So entpuppen sich auf den letzten Seiten die mysteriösen Schwarzen als alles andere als Böse, doch zu spät! Die Überlebenden haben die mörderische, militärische Spirale der unaufhaltsamen Gewaltätigkeit bereits in Gang gesetzt.

    Zwar könnte man Glukhovsky jetzt vorhalten er habe das Buch mit seinen über 760 Seiten aufgebläht und hätte die Geschichte doch eigentlich viel kürzer und knackiger erzählen können. Ebenso wie die Tatsache, dass es kaum Figuren gibt, die Artjom länger als ein paar Kapitel überleben und allesamt kaum charakerisiert sind. Doch die Metro ist ein finsterer Ort, in dem es immer nur um das pure Überleben geht. Der Tod ist an jeder Ecke allgegenwärtig und so sind auch die Figuren abgestumpft und misstrauisch. Liebe? Menschliche Dramen? Das alles scheint zwar in der Metro zu existieren, doch für Mitgefühl bleibt meist kein Platz - außer in der Nebenhandlung um den alten, herzkranken Universitätsprofessor und seinem geisteskranken Enkel -, denn die Menschen haben den Tod über ihre Welt gebracht und tun nun alles dafür auch die Welt unter der Erde noch mehr zu verstümmeln.
    So gewinnt das Buch jedoch auch einen verstörenden Knackpunkt, denn blutig wird es nur selten - und dann auch nur auf einem realistischen, angemessenen Niveau. Der wahre Horror der Metro entfaltet sich in ihrer beklemmenden Enge, der "Tunnelangst", der Finsternis, der Verwilderung des Menschen und der völligen Absenz von Menschlichkeit. Normalität ausgeschlossen.

    "Metro 2033" merkt man dennoch die großen Vorbilder an. Die Gebrüder Strugazki ("Picknick am Wegesrand") ebenso wie der Spielebestseller "S.T.A.L.K.E.R." und die Werke Sergej Lukianenkos. Dennoch kopiert Glukhovsky seine Vorbilder nicht plump, sondern lässt sie mit Liebe in seine phantastische Erzählweise einfließen. Denn der Autor schafft es so zu schreiben, dass man, als Artjom z.b. das erste Mal den Himmel sieht, völlig überzeugt ist die Sterne ebenfalls noch nie selbst gesehen zu haben. Die Metro erweckt in Glukhovskys direkten, aber auch gleichzeitig wundervollen Stil zum Leben und spürt sie am Ende selbst: Die Tunnelangst, die verzerrten Laute sterbender Kreaturen, die der Tunnel heran trägt, die schweren Bewegungen unter dem Schutzanzug, die beklemmde Enge der Metro und der permanente Wahnsinn, den diese tote Welt verbreitet.

    Unbedingt Empfehlenswert!

  7. Cover des Buches Das Leben, das uns bleibt (ISBN: 9783551582751)
    Susan Beth Pfeffer

    Das Leben, das uns bleibt

     (133)
    Aktuelle Rezension von: truempi

    Ich habe die anderen zwei Bücher sehr gemocht und empfehle sie noch regelmäßig weiter. Ich finde sie sind unterschätzt. Leider hat mir das letzte Buch nicht mehr so gut gefallen. Ich finde die Charaktere sehr sprunghaft mit nicht wirklich erklärbaren Entscheidungen.  Obwohl es nur 200 Seiten sind passiert nicht wirklich viel im Buch. Mir hätten die Enden von den beiden Büchern davor so besser gefallen.


  8. Cover des Buches Das Buch des Hüters (ISBN: 9783862820535)
    Andreas Dresen

    Das Buch des Hüters

     (16)
    Aktuelle Rezension von: GrueneRonja

    „Wir befreien Sie vom Diktat des Stroms und der Herrschaft des Computers. Leben sie natürlich.“ (S.49)

    Mit diesem Satz endet die Welt, wie wir sie kennen. Die Ökos haben den Strom abgestellt und die Welt ist untergegangen. Atomkraftwerke explodieren und die Tiere wenden sich gegen den Menschen. Die Natur holt sich die Welt zurück.

    Hundert Jahre später….

    Der junge Pejo war ursprünglich auf einer geheimen Mission in den Süden. Die Mission war so geheim, dass nicht mal er wusste, worum es geht. Leider sind seine Reisebegleiter alle tot, und Pejos Flucht führt ihn nach Waldfurth. Dort wird er Zeuge eines Anschlags, und rennt dem flüchtenden Mädchen hinter her, aus Angst die Wachen könnten ihn schnappen. Denn jeder weiß, was die Wachen im Süden, in Panäa, mit den Bewohnern des Nordens, aus Flusshaven, machen. Doch das Mädchen, stirbt in Pejos Armen, und gibt ihm ein Buch, das weder der Norden noch der Süden in die Hände kriegen soll. Pejo ist wieder auf der Flucht, nur weiß er diesmal nicht so richtig, wohin.

    „Und das machte ihn wütend. […] Wütend, dass er in Dinge hineingezogen wurde, von denen er nichts verstand und zum Spielball gemacht wurde.“ (S.42)

    Wie wäre die Welt, wenn wir von jetzt auf gleich keinen Strom mehr hätten? Würde die Natur sich auch so schnell alles zurück erobern, wie in dem Buch? Würden die Tiere sich auch gegen den Menschen wenden? Fällt die Welt zurück ins Mittelalter, wie in Panäa? Oder bleibt ein wenig Zivilisation erhalten, so wie in Flusshaven? Dieses Buch wirft viele solcher Fragen auf. Vor allem das Buch das Hüters, dessen Einträge direkt aus der Zeit nach der Abschaltung des Stroms stammen, enthalten sehr viel Wahrheit.

    „Wir haben verlernt uns selbst zu versorgen.“ (S.51)

    Und wie werden die Menschen 100 Jahre später von uns denken?

    „Die Menschen vor dem Ende waren ein sehr religiöses Volk.[…] Die Antennen waren so eine Art Götzensymbol. Sie waren verbunden mit dem Altar im Wohnzimmer. […] [die Menschen] setzten sich oft den ganzen Abend mit allen Familienmitgliedern vor den Altar und empfingen die Göttliche Energie.“ (S. 54)

    Dieses Buch führt uns in eine aufregende neue Welt. Denn es existieren nicht nur Norden und Süden, Menschen und Viecher (bösartige Tiere). Außerdem lässt uns dieses Buch auch über uns selbst nachdenken.

    Die Figuren sind vielseitig und lohnenswert kennengelernt zu werden. Der Schreibstil ist flüssig, und aus wechselnder Sicht. Manchmal kam mir das Buch etwas langatmig vor, es fehlte die Spannung, obwohl es spannend war. Es ist schwer zu beschreiben. Auf jeden Fall lohnt sich das Buch schon wegen des Themas.

  9. Cover des Buches Geschichten aus Barathrum: Das Kraftwerk des Grauens: Teil 3 der Reihe "Geschichten aus Barathrum" (ISBN: B07MDQ1L9C)
    Nikolaus Jankowitsch

    Geschichten aus Barathrum: Das Kraftwerk des Grauens: Teil 3 der Reihe "Geschichten aus Barathrum"

     (2)
    Aktuelle Rezension von: junia
    Wie kam ich zu diesem Buch?
    Durch eine Leserunde wurde ich auf die Reihe bzw. den Autor aufmerksam. Ich habe bereits einige Bücher von Nikolaus Jankowitsch gelesen.

    Wie finde ich Cover und Titel?
    Das Cover ist im Stil der Reihe gehalten, diesen Wiedererkennungswert mag ich. Der Titel passt und beschreibt das Thema dieser Geschichte.

    Um was geht’s?
    Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension, vor allem bei einer Kurzgeschichte. Eine Gruppe Überlebender nach Stunde Null hat sich in einem Kraftwerk eingerichtet, da verschwinden plötzlich weibliche Bewohner. Ich würde das Buch als kleinen Appetithappen zur eigentlichen Geschichte einordnen.

    Wie ist es geschrieben?
    Es handelt sich laut Amazon um den 7. Teil einer Reihe, und ich hatte keine Probleme, in die Welt einzutauchen, da die Geschichten in sich abgeschlossen und eigenständig lesbar sind. Zum besseren Verständnis sollten die Teile 1 bis 4 aber schon vorher gelesen werden.
    Der Schreibstil ist flüssig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein.

    Wer spielt mit?
    Die liebgewonnenen Charaktere spielen hier leider keine Hauptrolle, aber auch die anderen Überlebenden nach Stunde Null haben eine Geschichte.

    Mein Fazit?
    Der kleine Ausflug in die Barathrum-Welt hat mir gefallen, somit erhält es von mir 4 von 5 Sternchen.
  10. Cover des Buches Mutantenblut (ISBN: B08R94PTYG)
    Mila Ska

    Mutantenblut

     (17)
    Aktuelle Rezension von: mandalotti

    Ich muss sagen, dass ich es für ein Erstlingswerk recht gut fand. Klar, etwas kleinere Überarbeitungen wären nicht schlecht, z. Bsp. die Charaktere noch etwas ausarbeiten und vielleicht grundsätzlich die Story etwas ausbauen, aber auf jeden Fall hat die Story Potenzial.

    Das Ende fand ich gut gelöst. Hat mich zwar irgendwie unbefriedigt zurück gelassen, aber war irgendwie auch genial. 

  11. Cover des Buches World After (ISBN: B01K95CMEW)
    Susan Ee

    World After

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Weltentraeumerin
    ! ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZUM VORGÄNGER !

    Ich schätze, man muss damit klarkommen, wie unheimlich düster dieses Buch ist und wie viel Raum zunehmend die Horror-Elemente einnehmen. Wer mit den Experimenten am Ende des Vorgängers nicht zurechtgekommen ist, wird auch hier eine Probleme haben, denn diese Thematik setzt sich fort, und ist dabei noch gruseliger und schockierender.
    Dabei wird ganz besonders bei Paige auch die moralische Frage zentral, denn auch Penryn fällt es nicht leicht, mit ihrer Schwester umzugehen. Gleichzeitig leidet Paige ja auch irgendwie darunter - das Dilemma hat die Autorin jedenfalls gelungen rübergebracht.

    Schon im ersten Band wurde deutlich, als Penryn das erste Mal auf die Widerstandgruppe traf, dass ihr der Held*innenkomplex fehlt, den so viele Protagonistinnen aus anderen Büchern dieser Art irgendwie ja doch innehaben. Widerstand, gut und schön, aber Penryn sieht es nicht als Aufgabe, die Menschheit zu retten. Ihre einzige Aufgabe ist es, sich um ihre Familie zu kümmern, was sie zufällig immer wieder ganz vorne zwischen die Fronten bringt.
    Einerseits wird dadurch auch immer wieder zur Sprache gebracht, wie sehr es Penryn eigentlich belastet, dass sie mit jungen 17 die Rolle ihrer Mutter einnehmen musste und von ihr keinerlei Beistand - oder sagen wir mal, wenig verlässlichen - erwarten kann. Das wird unglaublich gut charakterisiert. Andererseits merkt man auch, wie diese Aufgabe immer mehr auf Penryn lastet und sie droht, daran zu zerbrechen.
    Gleichzeitig findet sie sich immer mehr in Situationen wider, in denen quasi erwartet wird, dass sie zur Heldin wird. Dabei sieht sie sich eben nicht als Heldin und ist auch nicht bereit, diese zusätzliche Verantwortung auf sich zu laden, gleichzeitig verspürt sie eben auch die moralische Verpflichtung, Menschenleben zu retten, wenn sie es kann. Dieser innere Konflikt wurde ebenfalls sehr gelungen transportiert und überhaupt hatte ich das Gefühl, dass die Tiefgründigkeit von Penryns Charakter sehr ausgearbeitet ist.

    Daneben ist es natürlich auch unterhaltsam, dass sie als Mädchen einfach grundsätzlich unterschätzt wird, dank jahrelanger Kampfkunsterfahrung aber genau weiß, wie sie ihre geringe Größe zur Geltung bringen kann und dann eben auch mal Typen ausknockt, wenn es denn sein muss. Trotz allem Antiheldinnen-Dasein ist sie trotzdem eine Kick Ass-Protagonistin, allerdings natürlich immer nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
    Und ansonsten finde ich es unheimlich beeindruckend, wie so ein düstere Buch gleichzeitig Humor transportieren kann. Klar, wir müssen erst mal auf die unterhaltsamen Schlagabtausche von Penryn und Raffe verzichten, aber Penryns eigene Gedanken und Kommentare sind schon so von Sarkasmus gefärbt, dass der Unterhaltungsfaktor nicht auf der Strecke bleibt.
    Übrigens auch dank Dee-Dum. Die beiden haben sowieso Zeug zu Lieblingscharakteren, mit ihrer Lausebuben-Killer-Doppelidentität, dem genialen Timing, der unauffälligen Unterstützung von Penryn und den unterhaltsamen Dialogen.

    Zugegeben, zwischendurch gerät dieses Buch in die typische zweiter-Band-Gefahr und hat leichte Längen. Die Action und konstante Spannung drumherum schaffen es zwar, das ganz gut zu überbrücken, aber trotzdem ist der Handlungsbogen zwischenzeitlich vergleichsweise eher flach, was dem fesselnden Charakter des Buches jedoch keinen Abbruch tut. Typischerweise gibt es mehr Hintergrundinfos, nette Engelspolitik und Szenen, in denen man den Engeln am liebsten eine reinhauen würde.

    Fazit: Manchmal vom Handlungsbogen ein typischer zweiter Band, das wird jedoch durch die düstere Atmosphäre mit dem gruseligen Frankensteincharakter, einer sehr tiefgründigen, sarkastischen Kick-Ass-Antiheldin mit gut ausgearbeitetem inneren Konflikt und generell stets präsentem Humor, der der Endzeitstimmung keinen Abbruch tut, wettgemacht.

  12. Cover des Buches Komet - Der Einschlag (ISBN: 9783945493977)
    Larry Niven

    Komet - Der Einschlag

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Zsadista
    Tim Hamner spielt am liebsten Astronom in seiner Freizeit. Er sieht oft stundenlang durch sein Fernglas. So ist es nicht erstaunlich, dass er einen großen Kometen entdeckt. Gleichzeitig entdeckt auch ein weiterer Sternenseher diesen Kometen. So bekommt der Brocken den Namen Hamner-Brown.

    Alle beobachten den Kometen erstaunt. Erst soll er knapp an der Erde vorbei schrammen ohne Auswirkungen. Doch je näher er kommt, umso wahrscheinlicher wird es, dass er doch einschlägt.

    Und so kommt, wie es kommen muss. Der Komet schlägt in die Erde ein und nichts ist mehr so, wie es einmal war.

    Der Kampf um die letzten Flecken Erde beginnt.

    „Komet – Der Einschlag“ ist ein Science Fiction Roman aus der Feder der Autoren Larry Niven und Jerry Pournelle.

    Gleich zu Anfang muss ich erwähnen, dass das Buch bereits 1977 heraus gekommen ist und mir hier in der neuen Auflage des Mantikore Verlags vorliegt.

    Man darf den Inhalt also nicht mit heutigen Science Fiction Büchern vergleichen. Ist heute alles auf Action, Action und Action ausgelegt, ist es hier noch sehr gediegener. Die Story schleicht am Anfang dahin. Es wird viel erklärt, Personen werden vorgestellt, Pläne geschmiedet, bis dann Richtung der Mitte des Buches dann der Komet endlich dann einschlägt.

    Der Anfang war schon etwas zäh. Vor allen Dingen, weil das Buch auch noch so dick und schwer ist. Es hat aber irgendwie den Scharm alter Science Fiction Filme, die nicht nur auf Action ausgelegt sind, sondern noch mit Sinn und Hintergrund.

    Der Schreibstil ist natürlich auch nicht mit neuen Romanen zu vergleichen, mir hat er allerdings gefallen. Positiv finde ich auch, dass es sich hier um ein einzelnes Werk handelt und nicht wieder eine ganze Reihe gelesen werden muss.

    Inhaltlich hat das Buch eigentlich neue Themen behandelt. Trotz Not und Elend auf der Welt, hängen viele Menschen immer noch an Macht, Geld und Egoismus. Egal was auch passiert, der Mensch ist von Gier gelenkt.

    Vor allem lässt sich nach dem Lesen noch lange über das Thema diskutieren.

    Auch wenn das eigentliche Werk etwas älter ist und die Story erst langsam in Fahrt kommt, vergebe ich volle Sterne.

  13. Cover des Buches Poison Princess (ISBN: 9783570308981)
    Kresley Cole

    Poison Princess

     (287)
    Aktuelle Rezension von: Natiibooks



    Dieses Buch wollte ich schon sehr lange Lesen und endlich komme ich dazu. In dieser Geschichte folgen wir Evie die von Träumen verfolgt wird bis sie eines Tages wahr werden. Dieses Buch war ein hin und her wo ziemlich schnell ging und ich manchmal echt schwer hatte genau zu verstehen was nun Sache ist. Der Anfang mochte ich da er auch düster Angefangen hat bis ich Evie besser kennenlernt habe und es etwas schwer hatte sie nachzuvollziehen besonders hat mich das hin und her zwischen und Jackson gestört da es manchmal echt absurd war wegen was sie sich wieder Streiten. Denn lauf der Geschichte fand ich Interessant auch was uns noch erwartet da alles ziemlich offen gelassen wurde nur kleine Puzzle Teil reingekommen sind und man erst am Ende so genau erfährt was nun Sache ist. Im ganzen war es okay es lässt sich definitiv schnell Lesen auch wenn es mir nach mein Geschmack zu viel Hier und da war aber dennoch will ich Band 2 und schauen wie es weiter geht.


     

  14. Cover des Buches Aufstand: Schattengewächse - eine nahe Zukunft, Band 8 (ISBN: B018R4DS2C)
  15. Cover des Buches Neon Genesis Evangelion, Band 4 (ISBN: 9783646702095)
    Gainax

    Neon Genesis Evangelion, Band 4

     (27)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Neon Genesis Evangelion 9 (ISBN: 9783551741394)
  17. Cover des Buches Neon Genesis Evangelion 2 - Der Junge und das Messer (ISBN: 9783551741325)
  18. Cover des Buches Neon Genesis Evangelion 6 (ISBN: 9783551741363)
  19. Cover des Buches Neon Genesis Evangelion 8 (ISBN: 9783551741387)
  20. Cover des Buches Neon Genesis Evangelion, Band 5 (ISBN: 9783646702101)
    Gainax

    Neon Genesis Evangelion, Band 5

     (28)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Neon Genesis Evangelion 10 (ISBN: 9783551741400)
  22. Cover des Buches Neon Genesis Evangelion, Band 7: Band 7 (ISBN: 9783646702125)
    Gainax

    Neon Genesis Evangelion, Band 7: Band 7

     (27)
    Noch keine Rezension vorhanden
  23. Cover des Buches Neon Genesis Evangelion, Band 1: Band 1 (ISBN: 9783646702064)
    Gainax

    Neon Genesis Evangelion, Band 1: Band 1

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Zum Inhalt:

    Völlig unerwartet wird der 14jährige Shinji Ikari von seinem Vater, mit dem er seit 10 Jahren praktisch keinen Kontakt mehr hatte, zu den Labors des NERV-Geheimdienstes beordert. Er soll zum Piloten eines der EVA-Kampfroboter ausgebildet werden, mit denen sich die Menschheit gegen die Angriffe der 'Engel' wehren will. In seiner neuen Rolle fühlt sich der eigentlich eher stille und zurückhaltende Junge alles andere als wohl.

     

    Cover:

    Das Cover hat mir persönlich richtig gut gefallen. Ich mag die warmen Farben und das futuristische Design. Zu sehen ist hier der Protagonist Shinji und im Hintergrund der Kopf seines Vaters sowie einer der Mechas "Evangelion". Absolut passend und auf den Punkt getroffen.

     

    Eigener Eindruck:

    Im Jahr 2000 ist ein Meteorit in den Südpol eingeschlagen und hat somit die Weltbevölkerung um die Hälfte reduziert. 15 Jahre später greifen sogenannte „Engel“ die neuen Städte der Menschen an. Um sich zu schützen haben die Menschen Kampfmaschinen entwickelt, welche sie „Evangelion“ nennen. 

    Der Jugendliche Shinji ist auf den Weg vom Land in die Stadt, um dort bei seinem Vater zu leben, den er zehn Jahre nicht gesehen hat. Überraschend kommt es zu einer Evakuierung, da es wieder einen Angriff durch einen „Engel“ gibt. Da die Bekannte seines Vaters ihn nicht wie besprochen abholt und er das letzte Stück laufen wollte, erlebt der Junge einen Kampf zwischen jenen „Engel“ und dem Militär. Dabei scheint der „Engel“ unzerstörbar, bis schließlich ein „Evangelion“ auftaucht, welcher durch ein junges Mädchen namens Rei gelenkt wird. Schließlich wird Shinji doch von seiner Mitfahrgelegenheit Misato aufgegriffen und gelangt so in die Neofront, die Basis der „Evangelion“, denn wie sich herausstellt, ist sein Vater der Entwickler der „Evangelion“ und sieht in seinem Sohn einen der Piloten dieser Maschinen. Eigentlich hatte sich Shinji die erste Begegnung mit seinem Vater anders vorgestellt, doch es bewahrheitet sich wieder, dass dieser absolut skrupellos ist und vor nichts zurück schreckt. Als sein Vater die verletzte Rei als Druckmittel benutzt, steigt Shinji schließlich in den „Evangelion“ und fügt sich so seinem Schicksal…

     

    Neon Genesis Evangelion war einer der ersten Mangas beziehungsweise Anime, die ich in meiner Jugendzeit kennengelernt habe und sie waren vom Zeichenstil der Anreiz für mich, ebenfalls mit dem Zeichnen zu beginnen und mich weiter mit der japanischen Comickultur zu befassen. Die Geschichte von Shinji ist spannend. Einerseits lebt er in einer völlig apokalyptischen Welt, in der zumindest teilweise versucht wird, einen gewissen Alltag zu erschaffen und doch hat er alltägliche Probleme, mit denen Teenager sich so herumschlagen müssen. Für Shinji bedeutet das konkret, dass er sich mit der Tatsache auseinander setzen muss, dass er und sein Vater ein recht verstörtes Verhältnis haben und der Leser wird immer neugieriger, warum denn das so ist. Außerdem begeistert der Manga aber durch die wunderbaren Designs der Mechas, welche einfach total genial aussehen und vor allem für männliche Leser wahrscheinlich das absolute Nonplusultra sind. Auch geizt der Manga nicht mit actiongeladenen Szenen und so hat der Mangaka es geschafft einen Manga zu schaffen, welcher weibliche als auch männliche Leser gleichermaßen begeistert. Ich für meinen Teil liebe diesen Manga und kann ihn jedem empfehlen, sei es nun als Einstieg in die Mangakultur oder als weitere spannende Lektüre, die absolut begeistern soll.

     

    Fazit:

    Ein absoluter Mangaklassiker den man unbedingt kennen sollte!

     

    Idee: 5/5

    Emotionen:4/5

    Charaktere: 4/5

    Logik: 3/5

    Spannung: 4/5

     

    Gesamt:  4 von 5 Sterne

     

    Daten:

    ISBN: 9783551741318

    Sprache: Deutsch

    Ausgabe: Flexibler Einband

    Umfang: 168 Seiten

    Verlag: Carlsen

    Erscheinungsdatum: 15.02.2001

  24. Cover des Buches Neon Genesis Evangelion, Band 3 (ISBN: 9783646702088)
    Gainax

    Neon Genesis Evangelion, Band 3

     (30)
    Noch keine Rezension vorhanden

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