Bücher mit dem Tag "poststrukturalismus"
13 Bücher
- Mark Z. Danielewski
Das Haus
(155)Aktuelle Rezension von: Kitty_CatinaIrgendwie habe ich mich ein bisschen vor dieser Rezension gefürchtet, genauso, wie ich mich bereits vor diesem Buch gefürchtet habe. Vielleicht ist es gerade auch deshalb, nachdem ich es schon einmal besessen habe, erst einmal wieder ausgezogen. Aber ich konnte nicht widerstehen und habe es mir deshalb noch einmal bestellt und dann Augen zu und durch, auch gleich angefangen und es nicht bereut, obwohl ich dieses Buch für eine literarische Vollkatastrophe halte. Dieses Buch ist nämlich, mal ganz abgesehen von der total verrückten und einzigartigen Typografie, nicht so richtig in Worte zu fassen. Trotzdem will ich es versuchen.
Erst einmal eine kleine Erklärung zur Geschichte, denn diese setzt sich aus verschiedenen Perspektiven und Erzählern zusammen, ebenso aus ganz unterschiedlichen Stilen. So gibt es einerseits den Navidson Record, einen dokumentarischen Film, der zeigt, was sich über einen bestimmten Zeitraum im Haus von Will Navidson, seiner Lebensgefährtin Karen Green und deren gemeinsamen zwei Kindern abspielt und das ist nicht nur seltsam, sondern durchaus düster und gefährlich. Zwischen den Zeilen gibt es hier ebenso eine Liebesgeschichte, die meiner Meinung nach sogar ziemlich wichtig für das Buch ist. Dieser Part wurde von einem Beobachter des Films aufgeschrieben und von mehreren verschiedenen Leuten, Wissenschaftlern, Therapeuten und so weiter analysiert und kommentiert.
Wenn davon erzählt wird, was im Film geschieht, dann geschieht das eher sachlich und nüchtern, ohne große Gefühlsregungen, aber dennoch ist dieser Part dafür umso spannender und mitreißender. Allerdings werden diese Szenen von oben genannten Analysen und Kommentaren immer wieder unterbrochen. Diese sind dann sehr durchwachsen, mal echt interessant, mal nichtssagend und manchmal auch echt anstrengend. Dennoch sollte man sie durchaus mitlesen, weil manch wichtige Fakten (oder ist doch alles nur ein Mythos) darunter versteckt sind, die zum Verständnis beitragen könnten.
Dann gibt es noch die Geschichte von Johnny Truant, welcher sämtliche Aufzeichnungen, Bilder, Zeitungsartikel und mehr über den Navidson Record aus der Wohnung des alten, blinden Zampanò mitnimmt. Diese arbeitet er selbst auch noch einmal durch und scheint dadurch eine grausige Veränderung durchzumachen. Er wird ängstlicher, paranoider und rutscht immer mehr ab. Ob das an den Unterlagen liegt, wird allerdings nie ganz klar. Jedenfalls erzählt Johnny in der Ich-Perspektive davon, wie er an die Unterlagen gelangt und dann immer wieder zwischendurch, durch eigene Kommentare zum Navidson Record, von seinen Erfahrungen und seinem Leben, nachdem er diese gefunden hat. Das geschieht in einem wirren Durcheinander, mit Gedankensprüngen und manchmal auch einer kruden Sinnlosigkeit, wobei er immer wieder die vierte Wand durchbricht und sich direkt an den Leser wendet. Vor diesen Abschnitten habe ich mich, ehrlich gesagt, immer am meisten gefürchtet. Inwieweit Johnnys psychische Probleme aber mit dem Film zu tun haben, bleibt bis zuletzt offen.
Überhaupt lässt dieses Buch viel Spekulationsspielraum. Man kann am Ende alles so stehen lassen, sich aber auch eigene Gedanken darüber machen, wobei ich stark davon ausgehe, dass wohl letzteres der Fall sein wird, wenn man sich auf das Buch einlassen kann. Dann gibt es viel zu interpretieren, was ich, neben vielen Dingen, echt herausragend fand. So anstrengend das Buch nämlich auch zu lesen war, so sehr hat es mich tatsächlich gepackt. Die bösen Cliffhanger haben mich dazu gebracht, weiter und weiterzulesen, auch, wenn ich manchmal das Gefühl hatte, gar nichts zu verstehen. Und natürlich hat mich das Mysteriöse und Unverständliche an diesem Buch wahnsinnig fasziniert, selbst, wenn man am Ende eben nicht auf alle Fragen eine Antwort bekommt, erst recht nicht auf die wohl wichtigste Frage, die ich hier aber nicht verraten möchte.
Bleiben zuletzt noch die einzelnen Charaktere, auf die ich etwas näher eingehen möchte. Für mich waren Will Navidson sowie Johnny Truant auf jeden Fall die wichtigsten Figuren, einmal, weil Wills Erlebnisse im Haus im Mittelpunkt des Buches stehen und einmal, weil all das scheinbar Auswirkungen auf Johnny hat. Will ist dabei ein sehr bodenständiger Typ, der aber auch einen gewissen Abenteuerdrang und Neugier aufweist. Er liebt seine Familie, kann sich der Geschehnisse im Haus aber auch nicht erwehren. Anders ist da Johnny, denn ihn konnte ich bis zum Ende nicht ganz fassen. Er ist auf jeden Fall noch recht jung, hat aber auch schon einiges mitgemacht. Manchmal wirkt er recht abgehalftert, hat einen Hang zu Frauen und Drogen, oft wirkt er aber auch verrückt, wie jemand, der irgendwie nicht in diese Welt passt. Trotz allem scheint Truant aber sehr intellektuell und wortgewandt zu sein, weshalb seine Parts auch recht interessant und dennoch schwer zu lesen sind. Dazu kommen noch einige Nebencharaktere, die allesamt sehr dynamisch gezeichnet sind. Am Ende des Buches ist keiner mehr so, wie noch am Anfang und überhaupt fand ich, hätten sie alle einem echt gut gemachten Film entsprungen sein können. Ich habe jedenfalls nichts gefunden, was mich daran, wie sie geschrieben sind, gestört hätte, so mysteriös sie auch teilweise waren.
Alles in allem, fand ich dieses Buch, trotz der Besonderheiten und der Tatsache, dass es nicht leicht zu lesen war, absolut genial. Zwar hätte ich hier und da etwas mehr Horror erwartet, aber tatsächlich steckt dieser eher zwischen den Zeilen und dem, was man aus der Geschichte macht. Allerdings muss man sich auch erst einmal auf das Buch einlassen können, sonst könnte es schnell langweilig werden.
- Italo Calvino
Wenn ein Reisender in einer Winternacht
(176)Aktuelle Rezension von: claudiaZFür mich war die Lektüre eine interessante und abwechslungsreiche Reise zwischen verschiedenen Erzählsträngen und Erzählebenen, mit denen der Autor auf unglaublich originelle Art und Weise jongliert.
Die zentrale Handlung startet mit dem Reisenden, der den neuen Roman von Italo Calvino erstanden hat, jedoch nach wenigen Seiten erkennen muss, dass er ein Mängelexemplar in Händen hält, da die Handlung abbricht und das Buch unverhofft in eine andere Geschichte wechselt. Um Aufklärung bemüht, beginnt eine Schnitzeljagd quer durch verschiedene geografische Regionen, literarischer Genres und Erzählebenen.
Beim Lesen ist daher ein gewisses Maß an Konzentration notwendig, um sich nicht selbst zu verirren und in einer Geschichte stecken zu bleiben. Andererseits ist das Buch sehr gut zur wiederholenden Lektüre geeignet, ohne dass Langeweile aufkommt. Denn Calvino nutzt auch immer wieder die Möglichkeit, den Leser direkt anzusprechen während er sich mit den Aspekten des Lesens bzw. Schreibens von Büchern auseinandersetzt.
- Mark Z. Danielewski
House of Leaves
(29)Aktuelle Rezension von: misspiderI purchased the book a couple of years ago but then it became a forgotten relic on my shelf. One reason I postponed reading the book surely was its weight and size. The large softcover feels wobbly and uncomfortable to handle, so each time I took it out of the shelf I only dusted it off and put it back again. Until now. Inspired by a reading challenge, I decided to finally read 'House of Leaves' and find out whether my instant attraction in the past was justified. Sadly, it was not.
I never felt a connection with this book, most of the time I only wished to get it over with so I could say I read it and sort it out. The book combines several story-lines and only one of them was interesting (therefore two stars) - the rest I could have done without and therefore skimmed through a great number of pages. While I understand the appeal the book's otherness may have on many readers I found it overdone, boring and mostly a waste of my time. But I'm glad I finally have it out of my way. - Jeffrey Eugenides
Die Liebeshandlung
(111)Aktuelle Rezension von: ScheckTinaMadeleine studiert englische Literatur im Hauptfach. Sie ist schön und intelligent und kann sich von männlichen Angeboten kaum retten. Nur mit der Liebe ist es trotzdem nicht so einfach. Trotz der Vorbilder in ihren Romane ist es schwierig jemanden fürs Leben zu finden. Vielleicht auch gerade deswegen. Sie hat einen besten Freund Mitchell. Er ist der einzige der es bei ihr nicht versucht hat zu landen und ist immer zur Stelle, wenn sie ein mal wieder alleine ist. Doch dann lernt sie Leonard kennen. Er ist schön, charmant, witzig, aufmerksam. Hat eigentlich alles was man sich wünschen kann. Und doch wenn man genau hinschaut stimmt mit ihm was nicht. Doch dann kommt die Wahrheit ans Licht und Madeleine muss sich für oder gegen Leonard entscheiden.
Das Buch ist ziemlich deprimierend. In der Geschichte geht es um manisch depressive Krankheit und das Buch zieht sich hin. Ich habe noch nie so lange für ein Buch gebraucht und war kurz davon es abzubrechen. Es ist wahnsinnig schwierig über eine Depression zu lesen, da hat man echt das Gefühl selber Depressionen zu haben. Auch sonst war das Buch schwierig. Madeleine studiert Englisch im Hauptfach. Da werden Romane unteranderem von Jane Austen auseinander genommen und analysiert. Was das lesen zusätzlich erschwert. Leider war es nichts für mich und das Buch eine ziemliche Enttäuschung.
- Michel Foucault
Wahnsinn und Gesellschaft
(11)Aktuelle Rezension von: Vera-SeidlJedes Buch, das er geschrieben habe, sei, zumindest zum Teil, auf Basis einer persönlichen Erfahrung entstanden, erklärte Michel Foucault 1978 in einem Interview. mit dem italienischen Journalisten Ducio Trombadori. „Ich habe ein kompliziertes persönliches Verhältnis zum Wahnsinn und zur psychiatrischen Institution gehabt. Ich habe zur Krankheit und auch zum Tod ein gewisses Verhältnis gehabt. Ich habe über die Geburt der Klinik und die Einführung des Todes in das medizinische Wissen zu einem Zeitpunkt geschrieben, als diese Dinge für mich eine gewisse Bedeutung hatten. Dasselbe gilt aus anderen Gründen für das Gefängnis und die Sexualität.“
Als sich der Autor 1955 auf Wanderschaft begab und zeitgleich mit seiner Doktorarbeit begann, hatte der damals 28-Jährige nicht nur die Kriegswirren erfahren, sondern auch mehrere Suizidversuche und einen Aufenthalt im Hôpital Sainte Anne hinter sich. Später arbeitete Foucault im selben Krankenhaus als Praktikant.
Am Ende seines Lebens experimentierte der Philosoph und Psychologe in Kalifornien mit LSD und tobte sich in der sadomasochistischen Homosexuellenszene in den Badehäusern San Franciscos.aus. Eine HIV-Infektion führte schließlich am 24. Juni1984 zu seinem Tod. Er starb im Pariser Hôpital de la Salpêtrière, jener Einrichtung, dessen Geschichte er in „Wahnsinn und Gesellschaft“ erforscht hatte.
Vor diesem Hintergrund liest sich „Folie et déraison“ wie eine Übersetzung des erfahrenen Wahnsinns in die Sprache der Vernunft, womit das „Schweigen“ des Wahns gebrochen und der „Monolog der Vernunft über den Wahnsinn“, „die Sprache der Psychiatrie“ aufgehoben wird.
Mit einer Lupe in der Hand begibt sich Foucault in seiner Dissertation auf die Suche nach jenem „Punkt Null der Geschichte des Wahnsinns“, „an dem der Wahnsinn noch undifferenzierte Erfahrung, noch nicht durch eine Trennung gespaltene Erfahrung ist.“
Er sucht und findet die „Geste“, die den Wahnsinn von der Vernunft trennt bei René Descartes, der seine Zweifel besiegte, indem er sich zum denkenden Subjekt erhob. „Cogito ergo sum.“ „Ich denke, also bin ich.“
Ein Zeitgenosse Descartes, Blaise Pascal, kommentierte diesen „Gewaltakt“ in seinen „Pensées“ mit den Worten: „Die Menschen sind so notwendig verrückt, daß nicht verrückt sein nur hieße, verrückt sein nach einer andern Art von Verrücktheit.“ (S. 7)
Dieser Meinung sind auch der Pfarrer, der Baccalaureus Sonsón Carrasco und der Barbier Meister Nikolas, als sie den Sinneswandel Don Quijotes am Ende seines Lebens vernehmen: „Als die drei ihn so reden hörten, hielten sie es für zweifellos, daß ihn eine neue Narrheit befallen habe …“ (Miguel Cervantes: Don Quijote, S. 1612)
Bevor Descartes im 2. Kapitel die Bühne betritt, schwelgt Foucault im ersten auf dem „Narrenschiff“ eines Sebastian Brant und Hieronymus Bosch. Er schaut genau hin und erkennt im Mast den Baum der Erkenntnis. „Das Narrenschiff durchfährt eine Freudenlandschaft, in der den Begierden alles geboten wird, eine Art erneuertes Paradies, weil der Mensch darin das Leiden und den Mangel nicht mehr kennt. Dennoch hat er seine Unschuld nicht wiedererlangt. Dieses falsche Glück ist der teuflische Triumph des Antichrist, ist das nah bevorstehende Ende.“ (S. 40f)
Im Duett mit Friedrich Nietzsche betrauert Foucault im Folgenden den Tod der Tragödie, den er nicht Sokrates zuschreibt, sondern den ersten Humanisten. Brant wurde bereits erwähnt. Erasmus von Rotterdam spottet noch bevor William Shakespeare seinen „König Lear“ erschaffen hat: „Mögen die Menschen in aller Welt von mir sagen, was sie wollen – weiß ich doch, wie übel von der Torheit auch die ärgsten Toren reden –, es bleibt dabei: mir, ja mir allein und meiner Kraft haben es Götter und Menschen zu danken, wenn sie heiter und frohgemut sind.“ (Erasmus von Rotterdam: Lob der Torheit, Anfang)
Entsprechend dem französischen Untertitel seines Werkes, „Histoire de la folie à l'âge classique“, widmet der Autor der Klassik seine größte Aufmerksamkeit.
1641 veröffentlichte Descartes seine „Meditationes de prima philosophia“, 1644 die „Principia philosophiae“. Bereits 12 Jahre später wurde das Dekret zur Gründung des Hôpital général erlassen.
Lebten die Wahnsinnigen bisher am Rand der Gesellschaft, so wurden sie jetzt zusammen mit Geschlechtskranken, Straftätern, Bettlern und anderen Müßiggängern „als Quellen jeglicher Unordnung“ zunächst in den ehemaligen Leprastationen interniert und zur Arbeit gezwungen.
In der kartesischen Konsequenz sanken die „Irren“ nun in den Augen der Vernünftigen zu Tieren herab. „Die Animalität, die im Wahnsinn zum Ausdruck kommt, beraubt den Menschen dessen, was es an Menschlichem in ihm geben kann.“ (S. 143) Die erstaunliche Fähigkeit der Inhaftierten, sich an die unendlich elenden Lebensbedingungen anpassen zu können, schien das zu belegen.
Als einträgliches Geschäft erwies sich die Zurschaustellung der Wahnsinnigen. „Während der Zeit der französischen Klassik zeigt man auf ihn, aber von jenseits der Gitter. Wenn er manifestiert wird, so geschieht das in der Entfernung, unter den Augen einer Vernunft, die keine Verwandtschaft mehr mit ihm hat und sich nicht mehr durch zu große Ähnlichkeit kompromittiert fühlen muß. Der Wahnsinn ist etwas geworden, was man anschauen kann, nicht mehr ein Monstrum im Innern des Menschen, sondern ein Lebewesen mit eigenartigen Mechanismen, eine Bestialität, in der der Mensch seit langem beseitigt ist.“ (S. 140)
Der Skandal des Wahnsinns werde verherrlicht, während der der anderen Formen der Unvernunft sorgfältig verborgen wird. Verborgen werden muss, um nicht zu zeigen, „bis zu welcher Nähe der Animalität ihr Fall sie hat bringen können. Gleichzeitig zeigt er, bis wohin sich die göttliche Gnade hat neigen können, als sie der Rettung des Menschen zustimmte. Für das Christentum der Renaissance lag der ganze belehrende Wert der Unvernunft und ihrer Skandale in dem Wahnsinn der Inkarnation eines Mensch gewordenen Gottes. Für die Zeit der französischen Klassik ist die Inkarnation kein Wahnsinn mehr. Jetzt ist jede Inkarnation des Menschen im Tier Wahnsinn …“ (S. 151) „Nach Port-Royal muß man zwei Jahrhunderte auf Dostojewskij und Nietzsche warten, damit Christus den Ruhm seines Wahnsinns wiederfindet, damit der Skandal von neuem seine darstellende Kraft hat, damit die Unvernunft aufhört, lediglich öffentliche Schande der Vernunft zu sein.“ (S. 149)
Im zweiten Teil des Buches untersucht Foucault die Wandlung vom kritischen Bewusstsein vom Wahnsinn in der Renaissance zum analytischen bis zum 19. Jahrhundert.
„Einst wurde die Krankheit von Gott erlaubt; er bestimmte sie sogar als Strafe für die Menschen. Aber jetzt organisiert er ihre Formen, teilt er selbst ihre Unterschiede auf. Er pflegt sie. Künftig wird es einen Gott der Krankheiten geben, denselben, der die Arten schützt, und seit Ärztegedenken hat man diesen sorgfältigen Gärtner des Übels nie sterben sehen.“ (S. 185)
Nachdem der Autor durch den „Garten der Arten“ geirrt ist und bevor er sich in „Die Ordnung der Dinge“ beziehungsweise die des Wahnsinns vertieft, stellt er in der Mitte des Buches fest: „Jene Geste, die den Wahnsinn in einer neutralen und uniformen Welt der Ausgeschlossenheit verschwinden ließ, stellte keinen Halt in der Entwicklung der medizinischen Techniken oder im Fortschritt humanitärer Ideen dar. Sie erhielt ihren genauen Sinn in folgender Tatsache: der Wahnsinn hat im Zeitalter der französischen Klassik aufgehört, ein Zeichen einer anderen Welt zu sein, und ist die paradoxe Manifestation des Nicht-Seins geworden.“ (S. 253)
Dem Ich-Erzähler des Denis Diderot begegnet im dritten Teil „eine der wunderlichsten Personnagen“, „die nur jemals dieses Land hervorbrachte … Es ist eine Zusammensetzung von Hochsinn und Niederträchtigkeit, von Menschenverstand und Unsinn …“ Es ist „Rameaus Neffe“, der im Unterschied zu Descartes keine Gefahr in seinem Wahnsinn sieht, sondern Gefallen daran findet: „Man hat mich lächerlich haben wollen, und dazu habe ich mich gebildet.“ (S. 349)
Zum Zeitpunkt, als man annahm, die Unvernunft sei „tief im Raum der Internierung verborgen“, tritt sie wieder auf. „Man möchte meinen, daß sie im Augenblick ihres Triumphes an den Grenzen der Ordnung eine Gestalt herbeiruft und entstehen läßt, deren Maske sie zu ihrem Hohn gebildet hat - eine Art Double, in dem sie sich wiedererkennt und gleichzeitig aufhebt.“ (S. 360)
Aus der neuen Angst vor dem Wahnsinn als Milieuerscheinung am Ende des 18. Jahrhunderts erwächst eine „neue Trennung.“ „Die Unvernunft wird zu einer immer einfacheren Faszination, der Wahnsinn installiert sich dagegen als Objekt der Wahrnehmung.“ ‚(S. 399)
Nachdem die Strafgefangenen in den Kolonien verschwunden sind, die Armen nur noch unter dem „Druck der ökonomischen Gesetze“ arbeiten müssen, verbleiben die Wahnsinnigen in den Anstalten und werden dort auf die nachrevolutionären Rechtsnormen und Werte umgestellt.
Das Asyl wird jetzt zum Mikrokosmos der bürgerlichen Gesellschaft, die die Wahnsinnigen zu Kindern erklärt und Ärzte zu Vätern erhebt. „Der Arzt kann seine absolute Macht über die Welt des Asyls nur in dem Maße ausüben, in dem vom Ursprung her er Vater und Richter , Familie und Gesetz ist, wobei seine ärztliche Praxis lange Zeit nur die alten Riten der Ordnung, der Autorität und der Bestrafung kommentiert. Pinel erkennt wohl, daß der Arzt heilt, wenn er außerhalb der modernen Therapien jene archaischen Gestalten mit ins Spiel bringt.“ ( S. 530)
Sigmund Freud habe „die psychoanalytische Situation geschaffen, in der durch einen genialen Kurzschluss die Alienation zur Aufhebung der Alienation wird, weil sie im Arzt zum Subjekt wird.“ (S. 533) Descartes nennt sich nun also Samuel Tuke, Philippe Pinel oder einfach nur Arzt, während Pascal ganz andere Stimmen erhält:
„Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts manifestiert sich das Leben der Unvernunft nur noch im Aufblitzen von Werken Hölderlins, Nervals, Nietzsches oder Artauds, die unendlich irreduzibel auf jene Alienationen sind, die heilen, weil sie durch ihre eigene Kraft jenem gigantischen moralischen Gefangenendasein widerstehen, das man gewöhnlich, wahrscheinlich in einer Antiphrase, die Befreiung der Irren durch Pinel und Tuke nennt.“ (S. 536)
Auf der letzten Seite in der „Ordnung der Dinge“ schreibt Foucault: „Der Mensch ist eine Erfindung, deren junges Datum die Archäologie unseres Denkens ganz offen zeigt. Vielleicht auch das baldige Ende. Wenn diese Dispositionen (sc. unseres Denkens) verschwänden, so wie sie erschienen sind, wenn sie durch irgendein Ereignis, dessen Möglichkeit wir allerhöchstens vorausahnen können, aber von dem wir derzeit weder die Form noch die zukünftige Gestalt kennen, ins Wanken gerieten, so wie an der Grenze des achtzehnten Jahrhunderts das klassische Denken es tat, dann kann man sehr wohl darauf wetten, daß der Mensch verschwinden wird wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand.“
Was ist dem noch hinzuzufügen?
Foucault verabschiedete sich von dieser Welt mit einem Narrenspiel: Er beauftragte seine Sekretärin vor seinem Tod, alle Einladungen anzunehmen. So wurde er weltweit an mehreren Orten erwartet, als er im besagten Hôpital de la Salpêtrière. starb.
Kann man seine Identität besser vervielfachen? Seinen Wahnsinn besser leben?
Vera Seidl
PS: Es ist hilfreich, die Lektüre von „Wahnsinn und Gesellschaft“ durch eine physikalische Sichtweise zu ergänzen. Dazu sei auf Albert Einsteins „Mond“, Erwin Schrödingers „Katze“, die „Unschärferelation“ von Werner Heisenberg und die „Kopenhagener Deutung“ verwiesen.
- Laurent Binet
Die siebte Sprachfunktion
(12)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
Achtung: könnte einen Spoiler enthalten
Roland Barthes, gefeierter Linguist (Semiotiker), wird überfahren. Der scheinbare Unfall ruft schnell die Polizei aufs Parkett. Kommissar Bayard wird mit dem Fall betraut und holt sich Simon Herzog, Doktorand, selber Linguist und beschäftigt mit der Bedeutung von Zeichen, zur Hilfe. Dieser dient ihm als Landkarte, um sich im Dschungel der intellektuellen Elite der poststrukturalistischen 80er in Frankreich zu Recht zu finden. Es stellt sich heraus: Roland Barthes muss im Besitz einer Schrift seines Lehrers, Roman Jakobson, gewesen sein, welche Auskunft über eine siebte Sprachfunktion gibt. Eine Theorie des performativen Gebrauchs von Sprache. Der Heilige Gral für Linguisten. Und für jeden, der Reden zu gewinnen hat. Denn mit ihr sei es möglich, jede Diskussion für sich zu entscheiden und damit die Massen zu gewinnen. Natürlich haben alle möglichen Parteien ein Interesse daran, sich diese Schrift anzueignen. Die Recherchen des ungleichen Paares (konservativer Polizist und linker Doktorand), den Verbleib der Schrift ausfindig zu machen, führt sie vom intellektuellen Moloch in Paris über Bologna (ein Besuch bei Umberto Eco), nach Ithaca in den USA (Besuch eines Podiums, bei dem analytische Philosophie und Kontinentalphilosophie aufeinandertreffen), nach Venedig zum großen Finale. Zudem geraten sie in die Hände einer Gesellschaft, dem „Logos-Club“, eine Art Geheimbund für Rhetoren, bei dem Verlieren die Finger abgehackt werden. Natürlich ist ein jeder potentieller Interessent. Jeder will diese siebte Sprachfunktion. Es gibt eine Liebesgeschichte. Es gibt Action. Es gibt Drama. Es gibt ein Happy End. Was fehlt?
Im Verlauf des Romans werden unheimlich viele Handlungstüren aufgemacht. Teilweise seicht, sich anbahnend, teilweise abrupt aufgestoßen. Zwar gelingt es dadurch die Paranoia der Zeit, in der sich das Absterben der kommunistischen Idee immer mehr anzudeuten scheint, das verblassen der 68er-Ideale deutlich wird, einzufangen und somit das Lebensgefühl darzustellen, allerdings stellen sich diese ganzen Türen, die Verwirrung stiften im Nachhinein häufig als völlig irrelevant und unsinnig heraus. Doch das ist nicht das Problem mit diesem Roman / Krimi.
Das eigentliche Problem mit diesem Buch ist, dass die ganze Zeit über einer Idee nachgejagt wird. Was an sich nicht schlimm und durch die wilden Pop-Elemente abgegolten wäre (der Mythos der Pop-Philosophen, die sich mit LSD wegdröhnen und wilde Orgien feiern, Judith (als Judith Butler), die Lesbe, befriedigt Bayard mit einem Dildo anal, während er eine andere Frau penertiert) Aber da diese Idee ein Konstrukt, ein Phantasma ist, und dies im Buch auch bleibt, um den Konflikt von fiktivem Gehalt und Fakten aufrechtzuerhalten, ist die Tatsache, dass sich das Konstrukt, die siebte Sprachfunktion als leere Idee herausstellt, eine Enttäuschung. Der erwartete Höhepunkt, auf den in 450 Seiten zugesteuert wird, verkommt dadurch zur bloßen Formel der Demaskierung. Es war nur ein Bild. Die ganze Story ist nur ein gewaltiger Irrtum. Eben so wie die Auffassung, dass es diese Sprachfunktion tatsächlich gäbe, Genial. Auf der Metaebene. Aber zugleich unendlich enttäuschend. Ja. Vorherbestimmt zu enttäuschen auf der unterhaltenden Ebene. Ganz im Sinne der Poststrukturalisten: die Widersprüche der Kategorien (Fiktion und Realität) werden aufgezeigt, sie kommen ins Wanken und reißen die gesamte Kategorie gleich mit sich. Alles ist nur noch abhängig von subjektiver Anschauung. Das ist alternativlos. Aber konsequent. Der Roman ist zum Scheitern verurteilt und muss notwendigerweise als gescheitert enden. Das ist seine Genialität.
Moment. Das ist alternativlos? So wäre es ausgegangen. Wäre da nicht das eigentliche Ende. Die letzten 50 oder 60 Seiten schaffen es, die Verve, den intellektuellen Witz der 450 Seiten des Zusteuerns auf diese Enttäuschung in die Jauchegrube zu werfen. Schöne scheiße. Tatsächlich gelang die originale Version der Sprachfunktion in die Hände von Mitterrand. Damit war ihm der Präsidentenplatz sicher. Er brilliert im TV-Duell gegen Giscard d’Estaing. Alles zu Nichte. Auch die Auflösung des mäandernden Autors, der immer wieder, am Ende fast gar nicht mehr, zu Wort kommen kann, das letzte Zucken, das die scheinbare Dichotomie von Fiktion und Roman poststrukturalistisch aufbrechen könnte, verkommt zum schwachen Twist in einem noch schwächeren Ende. Ein viel zu triviales Ende. Es offenbart: die karikierte Welt der Intellektuellen um Derrida, Searle, Lévi-Strauss, Althusser, Kristeva, Sartre, Foucault und und und, die ganzen genialen Anspielungen und die Hoffnungen der Semiotik, die sich im „Logos-Club“ manifestiert, sind allesamt nichts weiter als intellektuelle Selbstbefriedigung. Das alles verkommt durch dieses Ende zu einem rein fiktiven Krimi… Der nicht einmal so konsequent ist, in sich konsistent zu sein… Sicher. Er ist gut. Aber nicht das, was er vorgibt zu sein. - Hans-Jörg Rheinberger
Iterationen
(1)Aktuelle Rezension von: DanielSubrealDiese Aufsatzsammlung des philosophisch versierten Molekularbiologen Rheinberger reflektiert den Forschungsprozess aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei wird "stummes Wissen" genauso artikuliert, wie das "Augenmerk" auf das produktive "Prinzip gemäßigter Schlampigkeit" gerichtet. Ein Einführungsbuch ins Nachdenken über wissenschaftliches Arbeiten, sei es als primär Schrift-stellender Wissenschaftler oder als im Labor tätiger Naturwissenschaftler. - Tom Sora
Linke Intellektuelle im Dienst des Totalitarismus
(1)Aktuelle Rezension von: Georg333Prolog: a1) Sora: "Der massive Linksruck der aktuell führenden politischen Kaste der westlichen Welt und die „von oben“ veranlasste neomarxistisch-globalistische Revolution der Jahre 2020-2024 haben eine lange Vorgeschichte. Die Ideologie dieses Umsturzes, ist eine späte Ableitung der totalitären Doktrinen von Marx, Lenin und Gramsci und ihrer verschiedenen Nachfolger und Modernisierer nach dem zweiten Weltkrieg, wie zum Beispiel Herbert Marcuse. Heute steht sie unter dem Banner „Woke“ und verfolgt unter anderem das Ziel „cancel culture“. Das eigentliche Ziel dieser Bewegung ist die restlose Zerstörung der westlichen Welt und ihre Ersetzung mit einer totalitären planwirtschaftlichen Massengesellschaft." linke-kuenstler-und-intellektuelle-im-dienst-des-totalitarismus.tomsora.de/tom-soras-buch-ueber-die-zerstoerungs-strategie-der-kunst-avantgarde/
a2) „Michael Nehls zeigt, dass die "Gehirnwäsche globalen Ausmaßes’, diese Installation eines neuen ‚Betriebssystems’, nur funktionieren kann, wenn eingefahrene Bahnen unseres Denkens und alte Regeln unseres Zusammenlebens nachhaltig blockiert oder gar gelöscht werden.“ (Vorwort: Dr. med Wolfgang Wodarg, (Internist, Pneumologe, Sozialmediziner und Politiker), lovelybooks Michael Nehls Das-indoktrinierte-Gehirn
a3) Dritter Weltkrieg: "Wir sehen uns der Gefahr eines Atomkrieges gegenüber...Die Hauptgefahr sehen wir in dem Sachverhalt, dass die USA ihre globalen Führungsansprüche auf die Dauer nicht mit »zivilen« Mitteln durchsetzen können.... Trump und die USA lehnen dieses Konzept ab, in ihrer offiziellen Sicherheitsstrategie erklären sie, für eine privatwirtschaftlich organisierte Weltordnung im Zweifel in den Krieg zu ziehen. China sei ein »systemischer Gegner«, der zu überwinden sei!" aus dem Vorwort zu "Wie weit noch bis zum Krieg?" von Conrad Schuhler
a4) <Das absolut Böse hat ein Gesicht: “SIE WERDEN NICHTS BESITZEN, KEINE PRIVATSPHÄRE HABEN & SIE WERDEN GLÜCKLICH SEIN. WIR BRAUCHEN EINEN GROSSEN RESET” (Klaus Schwab, Gründer und Vorsitzender des Davoser Salons der Milliardäre>: WeltWirtschaftsForum WWF = World Economic Forum WEF), siehe Eileen DeRolf & Jan van Helsing „Wir töten die halbe Menschheit...“
a5) „Geld reicht nicht aus, um den Durst und die Gier der Superreichen [& Supermächtigen] zu stillen. Viele von ihnen verwenden deshalb ihren großen Reichtum und den Einfluss, um noch mehr Macht zu erwerben. Macht in einer Größenordnung, von der die Tyrannen und Despoten früherer Zeitalter nicht einmal träumen konnten. Macht im Weltmaßstab! Macht über Völker [& Regierungen]! Ich bin überzeugt, dass ein solches Komplott ["Weltverschörung"] besteht, international in seinen Ausmaßen, seit Generationen geplant und unglaublich böse in seiner Zielsetzung.“ US-Kongressabgeordneter Lawrence P. McDonald, aus „Wir töten die halbe Menschheit“ von Eileen DeRolf & Jan van Helsing (JvH)
a6) „Die wahre Bedrohung unserer Republik stellt die unsichtbare Regierung dar, die wie ein gigantischer Krake ihre schleimigen Arme über unsere Stadt, unseren Staat und unsere Nation ausbreitet. Ganz oben befindet sich eine kleine Gruppe von Finanzinstituten, die man im Allgemeinen als internationale Bankiers bezeichnet. Dieser kleine exklusive Zirkel machtvoller, internationaler Bankiers beherrscht tatsächlich unsere Regierung, um eigene egoistische Ziele zu erreichen.“ John F. Hylan (Rede während seiner Amtszeit als Bürgermeister von New York), aus „Wir töten die halbe Menschheit“ von Eileen DeRolf & Jan van Helsing (JvH)
a7) „Die supranationale Souveränität einer Elite aus Intellektuellen und internationalen Bankern ist sicher besser als die nationale Selbstbestimmung der letzten Jahrhunderte.“ David Rockefeller, aus „Wir töten die halbe Menschheit“ von Eileen DeRolf & Jan van Helsing (JvH)
a8) „Die herrschende Elite wird gezwungen, zu ihrem eigenen Schutz Privatarmeen zu unterhalten. Um ihre Herrschaft zu sichern werden diese Eliten frühzeitig den totalen Überwachungsstaat schaffen, eine weltweite Diktatur einführen. Die ergebenen Handlanger dieses Geldadels sind korrupte Politiker … Haben wir das so gewollt?“ Carl Friedrich von Weizsäcker, aus „Wir töten die halbe Menschheit“ von Eileen DeRolf & Jan van Helsing (JvH)
a9) „Der Drang der Rockefellers und ihrer Verbündeten ist es, eine Weltregierung zu kreieren, welche Kapitalismus und Kommunismus vereint – unter ihrer Kontrolle. Meine ich eine [Welt]Verschwörung? Ja, das tue ich. Ich bin überzeugt davon, dass so ein Plan [der Weltverschwörer] existiert – [die Eliten] planen es und ihre Absichten sind unglaublich bösartig.“ Larry P. McDonald, aus „Wir töten die halbe Menschheit“ von Eileen DeRolf & Jan van Helsing (JvH)
a10) „Wir werden eine Weltregierung haben, ob wir es wollen oder nicht. Die einzige Frage ist nur, ob die Weltregierung durch Eroberung oder durch die Zustimmung der Menschen erreicht werden wird.“ Paul Warburg, Architekt des Federal Reserve Systems, aus „Wir töten die halbe Menschheit“ von Eileen DeRolf & Jan van Helsing (JvH)
a11) <„BE NOT A CANCER ON THE EARTH – LEAVE ROOM FOR NATURE – MAINTAIN HUMANITY UNDER 500.000.000 [unter 500 Millionen] IN PERPETUAL BALANCE WITH NATURE” Georgia Guidestones, Gegenwärtig leben auf der Erde 7,8 Milliarden Menschen, d.h. 7,3 Milliarden „zu viel“, wenn man diese eingemeißelte Forderung zugrundelegt.>Joachim Sonntag: „2025 (III)“
b1) „Denn es sinnt...[die LIEBE] nicht auf Vernichtung, sondern nur auf Umänderung des Denkens [& Handelns!]. Und so muß...[SIE] also das Denken hinwenden auf Geistiges und abwenden vom Irdischen [rein Materialistischen, Egomanischen, Egozentrischen, Rationalistischen, Atheistischen...], und dies ist der Zweck aller (!) kommenden Ereignisse!“
b2) "Ich bin eigentlich und hauptsächlich darum in diese Welt gekommen, um die gänzlich entartete und aus aller Meiner ursprünglichen Ordnung getretene Menschheit wieder durch Lehre, Beispiele und Taten auf denjenigen Urzustand zurückzuführen, in welchem die ersten Menschen als wahre Herren aller andern Kreatur sich befanden. " lorber-jakob.de
1) Fazit:
a1) Gute Analysen zur "gänzlichen Entartung der Menschheit" (Bertha Dudde, Jakob Lorber) im Bereich Kunst des 20. Jh.!
Leider sieht er das Böse bzw. deren Ursachen ausschließlich in sozialistischen bzw. kommunistischen Idealogien osteuropäischer Staaten und berücksichtigt nicht die extrem demagogischen & zerstörerischen Ziele & Aktivitäten der westlichen "Eliten" (Neoliberalisten, FED! WWF/WWF, George Soros: Siehe Ullrich Mies, Noam Chomsky, Collin McMahon...)!Neue Totalitarismus = "modernisierter Marxismus-Leninismus"? (s.a. S. 223 ff.)
"Faschismus und Nationalsozialismus als linke Ideologien"? (S. 223 ff.)
Bereits die demogogische Dreiteilung der "extremistischen Mitte" (Ulrike Guerot) in "Linke" & "Rechte", die die scheinbar erstrebenswerte, friedliche "Mitte" beständig bedrohen, ist bösartig-genial neben
- der Gründung der (fast) weltbeherrschenden FED (Eigentum von Milliadären der:"extremistischen Mitte": siehe Ullrich Mies: "Fassadendemokratie) und
- der Einführung von Nicht-Gold-gedecktem, also Fiat-Geld, dessen Wert jederzeit auf praktisch Null sinken kann (siehe z.B: Weltwirtschaftskrise 1929)!Vor allem aus den nachbiblischen Erläuterungen, (AUTO)BIOGRAPHIEN Endzeit-Hilfen & -PROPHEZEIUNGEN des Unbewegten Bewegers ergibt sich eindeutig, daß die obengenannten Dreiteilung pseudorichtig und regelmäßig irreführend & demogogisch gebraucht ist! Besonders während und am Ende der 7-jährigen Trübsalszeit (m.E. 2026-2033! Buch Daniel, j-lorber.de, Gerd Gutemann!) wird die Menschheit sehr schmerzlich & Milliardenhaft tödlich erfahren, daß es in Wirklichkeit nur 2 Gruppen gibt: Für oder gegen MICH! Diese Entscheidung wird im 100-%-igen Totalitarismus der ANTIchrist von jedem (volljährigen) Erdenbürger fordern!
a2) Sora-Buch, das angeblich "am Beispiel von John Cage die erschreckende Vorgeschichte aktueller globalistisch‐totalitärer Tendenzen aufdeckt."? https://downloads.solibro.de/Presse-PM/Pressemitteilung_Solibro_Sora_Cage.pdf
a3) Cage als Teil der „Elite-Propagandis“: „nützliche Idioten“ & „naive Mitläufer“ da sie sich „freiwillig in den Dienst des kommunistischen Totalitarismus stellten“? (S. 14)a4) Wäre Sora ehrlich und hätte die Bücher über die extrem demagogische & "terroristische USA" (Noam Chomsky) mit der vorangehenden ultra-agressiven FED-"Weltregierung" & ihrer Helfer (Geheimdienste, Regierungen, Negativ-NGOs, WEF-"Young Global Leaders"...) & Gesinnungsgenossen (George Soros, Klaus-Schwab-WWF-.Bill-Gates-WHO, Gates-Stiftung) gelesen & gewürdigt (Wolfgang Bittner, Bernd Greiner, John Perkins, Peter S. Goodman, Daniele Ganser, Ullrich Mies, Bernd Hamm), so hätte er seinen Lesern sagen mußen, daß von diesen extrem Egomanen & Ultrareichen & Ultramächtigen die eigentlichen Entdemokratisierungen, Farbrevolutionen (Collin McMahon), Kriege... ausgehen, die im PROPHEZEITEN 3. Weltkrieg ihren vorläufigen Höhepunkt finden werden, m.E. 2026: j-lorber.de, Gerd Gutemann, Kurt Eggenstein, M Kahir, Walter Lutz!
a5) Autor & Verlag versprechen im Werbetext ("Inhaltsangabe") weit mehr, als sie im Buch halten! Von echter "Ursachenforschung" (erster Satz) & der Angabe wahrer Ursachen (zunehmend: Hochmut, Egomanie, Gier, Herrschsucht...in der gesamten irdischen Menschheit!) kann keine Rede sein! Siehe z.B. j-lorber.de/ke/6/m-endzt
b) Wer die wahren Ursachen & Zukunftsaussichten wißen will, muß schon wenigstens lesen die wichtigsten Teile der sehr umfangreichen (nach)biblischen MITTEILUNGEN des RETTERS aus höchster Not (m.E. 2033, siehe "Die letzten sieben Jahre der Erde" von Bertha Dudde!)!
b1) D.h. v.a. die Primär-Literatur von Jakob Lorber, Bertha Dudde, Leopold Engel, Max Seltmann, Gottfreid Mayerhofer...!
b2) Diesbezüglich sehr hilfreich ist die Sekundärliteratur von Gerd Gutemann, M Kahir (Viktor Mohr), Kurt Eggenstein, Franz Deml, Walter Lutz, Michael Nolten!c) Sora hat Recht in Bezug auf die sehr beängstigende, immer stärker werdende Entartung von Kultur, Sozialverhalten, Sprache, Ethik...(siehe z.B. seine Antonio-Gramsci-Zitate). , die laut Christi nachbiblischer Endzeit-Prophezeiungen zu einer "gänzlichen Entartung" werden wird (Bertha Dudde, Gerd Gutemann) oder bereits jetzt als eine solche bezeichnet werden kann:
- „Radikalismus der [gegenwärtigen & früheren] Avantgardekünstler“, die die bestehende Kulturform zu zerstören“ (Gramsci, S. 51),
- André Breton: „Es muss alles getan werden, jedes Mittel muss eingesetzt werden, um die Ideen von Familie, Vaterland und Religion zu ruinieren.“ (S. 81)d) Defizite des Autors (s.v.a. positionen.berlin: Patrick Becker)
d1) Einseitig & Scheuklappenblick:
Fixierung auf "Linke" & NeoMarxisten" statt Einbeziehung von Neoliberalisten, egomanen Großkapitalisten & NWO-Mächten: George Soros (Collin-McMahon-Buch!), die demagogische "braune" Bertelsmann-Stiftung (Alexander-Demirovic-Buch!), Bill Gates & seine unheilvolle die WHO-dominierende Pharma-Industrie- & -Lobby-Stiftung, WEF/WWF (Schwab), die "terroristische USA" (Noam Chomsky, siehe Literatur zur "Neuen WeltOrdnung, NWO, "Nwe World Order")...!d2) Echte Ursachenforschung? Nein!
Er beschreibt einige Negativsymptome & -ziele & einige ihre Vertreter & Verursacher im "linken" Spektrum, aber die wahren Abwärtstrends des "Westens" haben andere Ursachen, die laut der wichtigsten Autoren hauptsächlich im zunehmenden Atheismus, Anti- & Scheinchristentum, Neoliberalismus, Weltkriegs-treibendes USA-Hegemonie-Streben (Russophobie...) liegen, kurz gesagt, in "gänzlicher Entartung" (Christus)!...e) Der "Anwalt des Westens" & John-Cage- & Kunst-Avantgarde-Kritiker hat recht, daß Totalitarismus, Bevormundung, Zerstörung des Gewohnten stark vorangeht, aber seine Verallgemeinerung, daß sie stets von Linken & Neomarxisten & "ihrer Zerstörungswut" ausgeht, ist m.E. falsch & berücksichtigt nicht die extrem demagogischen & zerstörerischen Ziele, Methoden Strategien & Taktiken der Neoliberalisten & ihrer Negativ-Konformisten, (siehe Ullrich Mies, Noam Chomsky...), die im PROPHEZEITEN 3.Weltkrieg mit Atomwaffen enden werden (Gerd Gutemann, M Kahir, Kurt Eggenstein, m.E. 2026!)!
Letztlich heißt die alles entscheidende Frage immer (!):
Mit oder gegen den "Unbewegten Beweger"!2) Hilfreiches
a) Zitate aus dem Rezensionsbuch: Siehe unten3) Videos
a) Sora stellt sein Buch vor (Einleitung Dr. Fenske): youtu.be: @bdkBerlin ("Bibliothek des Konservatismus"): "Tom Sora: Linke Intellektuelle im Dienst des Totalitarismus", "neurechte, rechtskonservative und christlich-konservative" Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF): bdk-berlin.org: (Neo)Liberal? wikipedia Förderstiftung_Konservative_Bildung_und_Forschung
a1) s.a. "youtu.be": "Ulrich Vosgerau: Der Konservativismus der Zukunft - Deutschland in der permanenten Revolution"b) Sonstige hilfreiche Videos
https://youtu.be/iVXOZ7PI52c "Warum Krieg? | Rainer Mausfeld (zitiert Thomas Hobbes & Immanuel Kant)
https://youtu.be/OwTQ0YbJCP4 "Die Psychose des Totalitarismus" (Axel Voss)
youtu.be: "Werden Sie immun gegen die Hiobsbotschaften der Medien (Max Otte & Michael Nehls)"
(Siehe sein Top-Buch lovelybooks.de Michael-Nehls Das indoktrinierte-Gehirn)
youtu.be: @FlaviovonWitzleben: "Eskaltion in Nahost: Droht jetzt der 3. Weltkrieg? // Michael Lüders" (seine hochaktuellen Top-Bücher: lovelybooks Michael Lüders)3) Rezensionen
a) Vom Autor gesammelte, gelistete, verlinkte, kurz kommentierte, z.T. zitiert:
linke-kuenstler-und-intellektuelle-im-dienst-des-totalitarismus.tomsora.de/authorb) Vera Lengsfeld, 2024: https://vera-lengsfeld.de/2024/07/01/linke-intellektuelle-im-dienst-des-totalitarismus/
c) (Sehr) Kritisch
positionen.berlin: Patrick Becker: 6 pdf-S.:
"Wo man bei der Lektüre nicht wütend wird, wird man erheitert ob der Dummheiten, die das Buch von sich gibt, ein andermal birgt man sein Gesicht in den Händen"
"...weil es der Filterblase des Tom Sora doch immer wieder Anlass zu Lobhudeleien in den Kommentarspalten gibt. Daran muss es
wohl auch liegen, dass Sora nun schon durch [politisch] rechte Think-Tanks wie die Berliner "Bibliothek des Konservatismus"
[youtu.be] und die (Online-)Feuilletons einer Presse weitergereicht wird, die denkt, sie würde Kultur bewahren, in Wirklichkeit aber dem Sturm gegen die Kultur Nahrung gibt, aus dem sich in wenigen Jahren dann der Stürmer 2.0 entwickeln wird, wenn sich nicht rasch etwas an der jetzigen Lage verändert: Tichys Einblick erblickt den komponierenden Querdenker, wie er sich »[m]it Nerven aus Drahtseil«, Krupp-Stahl gibt nach dem Ende der Montanindustrie im Ruhrgebiet scheinbar auch als Sprachbild nichts mehr her, »durch die Literatur um und Kontrafunk die Bedeutung dieser Einladung noch einmal unterstreicht, indem er darauf hinweist, dass diese selbsterklärte »Stimme der Vernunft« (Zwinker-Smiley) vom Faschisten »Björn Höcke ausdrücklich gelobt wurde und wird.« Sora quittiert’s mit einem LachSmiley, deutlicher wird’s nicht.Schließlich sei auch noch der dritte Grund genannt, wieso man Soras Buch rezensieren sollte: Es ist schlecht gemacht. Es ist so
schlecht gemacht, so hanebüchen, geschwurbelt, oberflächlich, dämlich, so an den Haaren herbeigezogen, so verzweifelt die leeren Gesten einer Wissenschaft imitierend bemüht, um wenigstens noch ein Quäntchen Wahrheit zu reklamieren. Es ist wissenschaftlich unlauter in der Art, wie der Autor Zitate aus ihren Kontexten reißt und Vieles auf Biegen und Brechen seinem Gedankengang unterordnet, wie er in völliger Absehung des Forschungsstands seine Erzählfäden spinnt; es ist typographisch und bibliophil mit seiner Vermischung von Schriftarten, den gefühlt4) Zitate aus dem Rezensionsbuch
a) S.12: "Die Modernisierung des traditionellen Marxismus-Leninismus durch die Neomarxisten und ihre Nachfolger
Die politische Entwicklung einiger westlicher Länder bestätigt Arendts Warnung. Bis nach Stalins Tod (1953) war der Marxismus-Leninismus die kanonische totalitäre Ideologie.Nach 1956 hat sich der Marxismus jedoch in den westlichen Ländern gewandelt. Er hat sich – oder wurde – in einer Art
evolutionärem Prozess den verschiedenen aufeinanderfolgen den sozialpolitischen Situationen angepasst und hat seine Erscheinungsformen bis zum heutigen Tag in mehreren Etappen geändert.Verschiedene ideologische Elemente des Marxismus-Leninismus wurden allmählich durch neue ersetzt, um die fundamentalen Postulate der Doktrin von Karl Marx in den liberalen westlichen Demokratien glaubwürdiger erscheinen zu lassen. Diese Anpassung war deshalb notwendig, weil die Bevölkerung dieser Demokratien nach dem Ersten Weltkrieg und insbesondere ab Ende der 1950er Jahre in einem noch nie in der Menschheitsgeschichte dagewesenen Wohlstand und unvergleichbar frei lebte. Durch diese Faktenlage wurde eines der grundsätzlichen Postulate des Marxismus, die Ausbeutung 5 des Menschen durch den Menschen“ – der Lächerlichkeit preisgegeben. (Fn 5 Arendt, Hannah: The Modern Challenge to Tradition: Fragmente eines Buchs (1952-54), Göttingen, zweite Auflage, 2019, S. 1113)
Diese partiell veränderte marxistische Doktrin, zu deren Modernisierung nach dem ersten Weltkrieg der bedeutende marxistische Ideologe Antonio Gramsci und nach dem zweiten Weltkrieg die „Frankfurter Schule“ und der französische „Poststrukturalismus“ massgeblich beigetragen haben, hat man summarisch, aber nicht unkorrekt Neo- oder Postmarxismus genannt. Die heutigen Ausläufer des Neomarxismus sind verschiedene Ideologie-Module 6 , die unter dem Obertitel „Theorie“ (großgeschrieben), oder „critical theory“ vereint sind, zu denen auch die „Woke“-Doktrin gehört.
Die Rhetorik des Neomarxismus ist im Vergleich zum Marxismus-Leninismus viel weniger martialisch. Aber der innerste Kern der Doktrin ist derselbe geblieben wie zu Zeiten von Marx und Lenin. Auch die Funktion des Neomarxismus als ideologisches Kampfinstrument ist dieselbe geblieben wie vor 100 Jahren. Der Neomarxismus (mitsamt seinen erwähnten aktuellsten Formen) bleibt eine genauso totalitäre Ideologie wie der Marxismus-Leninismus. Sein wichtigstes strategisches Ziel ist immer noch die Erlangung der totalen Herrschaft und die bedingungs-
lose Unterwerfung aller Gegner geblieben. Sein Endziel ist die Zerstörung der westlichen, sogenannt bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft und ihre Ersetzung durch eine kollektivistisch verwaltete Menschenmasse.b) S. 14: "Westliche Intellektuelle und Künstler als „nützliche Idioten“ des linken Totalitarismus
Die westlichen Intellektuellen und Künstler, die sich nach 1950 freiwillig in den Dienst des kommunistischen Totalitarismus stellten, waren zwar zum Teil naive Mitläufer, aber gleichzeitig auch aktive Verkünder dieser Ideologie. Ihre propagandistische Aktivität wurde nach 1960 sogar einer der Hauptfaktoren, die zur marxistischen Ideologisierung immer breiterer Schichten der Bevölkerung führten. Sie spielten als Anwälte des entsprechenden politischen Systems die Rolle der sogenannten nützlichen Idioten.Die Schwächung des Westens wurde auf einer ideologischen Ebene, durch die jahrzehntelange Maulwurfsarbeit vieler profund arroganter und verantwortungsloser Vertreter der „geistigen Berufe“ mitverursacht.
Diese subversiven Persönlichkeiten haben ununterbrochen und erfolgreich Propaganda für die Abschaffung der Demokratie und der freien Marktwirtschaft betrieben, um die westliche Gesellschaft zu destabilisieren und letztendlich die westliche Zivilisation und Kultur zu zerstören. Sie sind Mitverursacher des heutigen „great reset“. Sie haben in den letzten Jahrzehnten (durch Infiltration aller Institutionen) allmählich die Macht in den westlichen Demokratien ergriffen und sind dabei, alles Wertvolle der Europäischen Lebensweise planmäßig komplett niederzureißen." - 8
- 12
- 24