Bücher mit dem Tag "postwachstum"

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15 Bücher

  1. Cover des Buches Neben uns die Sintflut (ISBN: 9783446252950)
    Stephan Lessenich

    Neben uns die Sintflut

     (5)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Profunde soziologische Untersuchung der „Externalisierung“

    „Das Prinzip der Externalisierung ist in den Wirtschafstwissenschaften schon lange geläufig; dort wird es unter dem Stichwort der „externen Effekte“…verhandelt“.

    Welche „externen Effekte“ der Lebenswandel der „westlichen Welt“ im Zuge der Globalisierung auf „die Externen“, die anderen, hat, diese Frage legt Lessenich seiner soziologischen Untersuchung (die durchaus weit in den Bereich der Wirtschaftswissenschaften mit hineinreicht) zu Grunde.

    Dass die „Erste Welt“ auf Kosten der „>Dritten Welt“ lebt, das ist nun keine neue Beobachtung.

    Wie sich dies aber im Zuge der nunmehr globalen „Herrschaft des Kapitalismus“ darstellt, wie „Mobilität“ zum „exklusiven Merkmal“ heranreift und der „Reisepass“ fast schon als Währung für ein besseres Leben zu begreifen ist, wie sehr es dem System immanent ist, jene, die es „benutzt“ in ihren Rohstoffen und Dienstleistungsmöglichkeiten eben nicht teilhaben lassen zu können an einem „guten Leben für alle“, sondern dass es gerade für das Funktionieren des Systems so sein muss, das immer mehr „erweitert“, „expandiert“, „Wachstum generiert“ werden muss und was das alles bedeutet für die fragile Balance, die lange Zeit herrschte und die nun sichtbar an allen Ecken und Enden aus den Fugen gerät, das ist sehr fundiert, überzeugend argumentiert und überaus lesenswert in diesem Buch dargestellt.

    Mithin bietet Lessenich eine „faktische Welterklärung“ ohne ethischen, moralischen oder transzendenten Beigeschmack, der sich rein auf Fakten von soziologischen Untersuchungen stützt und diese zueinander in Beziehung setzt.

    „In jedem Fall werden diese „ausgelagerten Kosten“ (Externalisierung) für den Produzenten nicht handlungsrelevant. Er muss sie nicht selbst tragen oder in der Preisgestaltung des produzierten Guts berücksichtigen“.

    Hier liegt einerseits der inhärente Antrieb der Wirtschaft und Industrie begründet, wie ebenso in dieser Regel die Problematiken der „unteren Seite“ der Menschheit ihren Ursprung hat.

    Was weder als gut oder schlecht, erstrebenswert oder verdammenswert von Lessenich bewertet wird, sondern zunächst eine schlichte Beschreibung der „Funktion des Systems“ ist.

    Die „Externalisieerungsgesellschaft“ ist eine Begleiterscheinung kapitalistischen Wirtschaftens und je weiter diese Form des Wirtschaftens expandiert, desto mehr Geld muss in diesen Kreislauf hinein und desto stärker wird „externalisiert“ werden. Aus Kostengründen ebenso, wie aus dem Zwang zu kontinuierlichem Wachstum.

    An einigen durchdeklinierten Beispielen und in Bezug auf Wirtschaftsthesen (Smith, Friedkind, Pickett, Marx etc.) zeigt Lessenich ruhig und sachlich beide Seiten auf. Er erläutert, wie einerseits „Wohlstand der Nationen“ entsteht, sich darstellt und sich sichert und auf der anderen Seite verweist er eindringlich auf das, was diesem Wohlstand korrespondiert, und zwar aus dem System selber heraus und damit nicht einfach durch ein paar Stellschrauben zu ändern: „dessen (des Wohlstands) dunkle Seite und daher allzu gerne ausgeblendete Seite: Den Übelstand anderer Nationen“.

    Lessenich legt damit den Finger auf die Wunde. In seinen Augen beginnt eine Veränderung gerade dieses festgefügten Systems nicht mit lokalen Entscheidungen, sondern vor allem mit einer „kollektiven Selbstverständigung“ über eine Reihe von „bitteren Wahrheiten“.

    Da die wohlstands-kapitalistische Lebensweise nicht verallgemeinerbar ist (auch theoretisch nicht), dass diese auf unerträglichen Lebensbedingungen an anderen Orten beruht und allein auf dieser Basis aufrechterhalten werden kann. Und das die Umstellung auf eine Politik gleicher Lebenschancen weltweit gerade dieses „Wohlstandsgesellschaften“ massiv verändern würde.

    Das Ziel der Herstellung gleicher Lebenschancen ist es, auf das die Einlassungen Lessenichs hinauslaufen und für deren Notwendigkeit und den Beginn des Weges in diese Richtung er mit diesem Werk eindrucksvoll eintritt. Es bleibt zu wünschen, dass dieses Buch Grundlage politischer Diskussionen um neue „Visionen“ und die Gestaltung der mittelfristigen Zukunft wird, auch wenn die Chancen dafür nicht allzu hochstehen dürften, betrachtet man die weltweiten Bemühungen mit immer höheren Summen, genau dieses System mit aller Kraft am Laufen zu halten.
  2. Cover des Buches Wie viel ist genug? (ISBN: 9783442158058)
    Robert Skidelsky

    Wie viel ist genug?

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Splashbooks
    Mit manchen Thesen dürfte man nur auf wenig Widerspruch stoßen: Erstens, ewiges Wirtschaftswachstum ist nicht möglich. Irgendwann stößt man immer an eine Kapazitätsgrenze. Zweitens, wenn die Schere zwischen Arm und Reich in einer Gesellschaft weiter und weiter aufgeht, kommt es ebenfalls irgendwann zu großen Problemen. Kein Vorstandsvorsitzender "muss" mehr als das Hundertfünfzigfache von dem verdienen, was der "einfache Arbeiter" auf dem Lohnzettel stehen hat. Weniger wäre auch genug. 

    Aber wie viel genau wäre dieses "weniger", das "auch genug" wäre? Hier hört die Einstimmigkeit meistens auf, und die Antworten fallen nicht mehr so leicht. In diesem Buch versuchen Robert und Edward Skidelsky, sich einer Antwort auf diese Frage anzunähern. 

    Die beiden Autoren sind Vater und Sohn. Robert Skidelsky ist ein renommierter britischer Wirtschaftshistoriker, vor allem bekannt durch seine umfassende Biographie über John Maynard Keynes. Auf der politischen Bühne war er bereits für diverse Parteien, von Labour bis zu den Konservativen, aktiv und sitzt seit 1991 als Baron Skidelsky im britischen Oberhaus. Sein Sohn Edward Skidelsky ist promovierter Philosoph und lehrt an der Universität von Exeter. Außerdem veröffentlicht er regelmäßig Artikel über Philosophie, Religion und Geistesgeschichte in Medien wie "New Statesman", "Telegraph" oder "Spectator". 

    Bevor die beiden Skidelskys sich ihrer Antwort auf die titelgebende Frage widmen, legen sie zunächst ein ausführliches Fundament. In dreien der insgesamt sieben Kapitel widmen sie sich der Frage, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Wie hat man beispielsweise in der klassischen Antike das Streben nach Geld bewertet, wie im alten Indien? Ab welchem Punkt wurde Habgier von einer Todsünde zur Triebfeder eines ganzen Wirtschaftssystems? 

    Hier erfährt gerade der wirtschaftshistorisch nur begrenzt vorgebildete Leser eine Vielzahl interessanter Fakten, die oft zur weitergehenden Lektüre an anderer Stelle anregen. Dieser Teil des Buches hätte, beispielsweise unter dem Titel "Wie wir in den faustschen Pakt des Kapitalismus geraten sind", auch gut für sich alleine stehen können. 

    Rest lesen unter:
    http://splashbooks.de/php/rezensionen/rezension/23233/wie_viel_ist_genug
  3. Cover des Buches Hybris (ISBN: 9783548612737)
    Meinhard Miegel

    Hybris

     (7)
    Aktuelle Rezension von: goldfisch
    Wir sind überfordert. Wir reisen schnell um die Welt, wir tätigen Geschäfte weltweit, wir sind im Internet zu Hause.
    Wann machen wir mal Pause? In den Schulen wächst der Druck.Leistung muss erbracht werden.Wer Leistung bringt, kann Geld verdienen, kann konsumieren.So geht Wirtschaft-einfach erklärt.Doch was macht das mit uns und unserer Gesellschaft? Für Miegel ist klar, wir sind an einem Wendepunkt.
    Sehr gutes Buch, welches auch unsere Historie mit einbezieht.Bisweilen gruselig und sehr aufschlussreich.
  4. Cover des Buches Befreiung vom Überfluss (ISBN: 9783865811813)
    Niko Paech

    Befreiung vom Überfluss

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Federfee
    Ich wollte es schon lange lesen, das Buch des klugen, gut aussehenden Professors. Selten war ich so hin- und hergerissen … vom Buch. HIN: ich schmeiße es gleich an die Wand (ging nicht, weil online ausgeliehen) – HER: ich kaufe es in Papierform und arbeite es Satz für Satz durch. Entschieden habe ich mich nach gründlichem Lesen von vier Kapiteln, das Weitere in Teilen zu überfliegen.

    Was ich an Niko Paechs Buch ‚Befreiung vom Überfluss‘ zu kritisieren habe: die streckenweise (zumindest für mich) unverständliche Wirtschaftswissenschaftler-Sprache. Oder verstehst du das:

    „Die (graduelle) Abkehr von räumlich entgrenzten Wertschöpfungsstrukturen würde notwendigerweise mit dezentraleren und durchschnittlich kleineren Produktionskapazitäten einhergehen, weil die mit einer Abschöpfung zunehmender Skalenerträge korrespondierenden Outputmengen nicht innerhalb eines räumlich begrenzten Marktes abgesetzt werden könnten.“

    Man könnte einwänden, es sei aus dem Zusammenhang gerissen. Stimmt. Man könnte auch einwänden, ich sei nicht intelligent genug, das zu verstehen. Mag sein. Aber für wen wurde das Buch dann geschrieben? Ich finde, wenn man ein Anliegen hat (und das scheint bei Niko Paech der Fall zu sein), dann sollte man versuchen, es so verständlich auszudrücken, dass es mehr Menschen erreicht als nur wirtschaftswissenschaftlich Gebildete. Es soll doch sicher etwas bewirken oder nicht? Letztendlich sind es die einzelnen Menschen, die eine Veränderung bewirken können durch die vielen kleinen Dingen, die getan werden.

    Man mag auch einwänden, dass ein theoretische Überbau notwendig ist. Den liefert Paech gewiss und zwar umfassend und sehr durchdacht – soweit ich das beurteilen kann. Ich finde es nur schade, wenn auf etwas viel Mühe verwandt wurde und es dann nur für so wenige Menschen verständlich ist.

    Aber ich habe mir dennoch einiges für mich notiert, das mich beeindruckt hat und Stoff zum Weiterdenken gibt. Wer sich auf lockere Weise mit seinen Theorien und Tipps bekannt machen möchte: es gibt verständliche Interviews.
  5. Cover des Buches Gut leben (ISBN: 9783803127303)
    Barbara Muraca

    Gut leben

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Barbara Muraca, ehemalige Mitarbeiterin am Jenaer Postwachstumskolleg, hat mit diesem sehr schmalen Bändchen eine grobe Einführung in die Denk- und Funktionsweise der Postwachstums-Utopie vorgelegt. Nach einer historischen Verortung, durch was eigentlich die aktuelle gesellschaftliche Formation bedingt und verursacht wurde, durch Neoliberalismus, Individualismus, Fortschrittsglauben und Wachstumsdogma, widmet sich Muraca im zweiten Teil ihres Buches den unterschiedlichen Denkansätzen, die sich gleichsam wie das Jenaer Postwachstumskolleg in kritischer Weise mit dem Wachstumsdogma auseinandersetzen. So reflektiert sich die alternativen Ansätze von Meinhard Miegel ("Exit") oder auch die z.T. im Postwachstumsansatz inkorportierten Ideen von Niko Paech, Serge Latouche oder der französischen Décroissance-Bewegung. In Ansätzen kritisiert sie die gängigen Modelle, versucht deren Schwachstellen aufzudecken, weist auch darauf hin, dass mitunter konservative Ansätze (wie bspw. Miegels "Exit") zwar ebenso stetiges Wachstum ablehnen, andererseits jedoch zu einer restaurativen Erneuerung konservativer Wert- und Denkvorstellungen zurückkehren wollen. Eine Veränderung im Sinne der Postwachstums-Utopie sieht jedoch freilich anders aus und orientiert sich wesentlich mehr an kommunitaristisch-sozialistisch-anarchistischen und liberalen Ansätzen, die miteinander verboben, ein für mich denkwürdiges Alternativkonzept erörtern, für das sich Engegement lohnt.
  6. Cover des Buches Degrowth / Postwachstum zur Einführung (ISBN: 9783960603078)
  7. Cover des Buches Postwachstumsgesellschaft: Konzepte für die Zukunft (Ökologie und Wirtschaftsforschung) (ISBN: 9783895188114)
  8. Cover des Buches Adieu, Wachstum! (ISBN: 9783828844735)
    Norbert Nicoll

    Adieu, Wachstum!

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Mrs. Dalloway

    Dieses 431 Seiten starke Buch liefert dem Leser eine kritische Darstellung der kapitalistischen Wachstumsidee. Es gibt eine historische Aufstellung und es wird deutlich gemacht, wie wir uns schon lange in einer Krise befinden, die auch noch lange anhalten wird, wenn sich nicht bald etwas ändert.
    Der Autor Norbert Nicoll legt Fakten aus Ökologie, Ökonomie, Geologie, Politikwissenschaft und anderen Bereichen dar. Schlussendlich gibt er dem Leser wertvolle Tipps wie er selber etwas ändern kann.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, denn es handelt sich um ein aktuelles Thema, das uns alle angeht.
    Man sollte sich für das Lesen aber viel Zeit nehmen, denn es braucht dafür einiges an Konzentration. Es ist aber auch für "Laien" gut verständlich, was vor allem an dem relativ einfach gehaltenen Schreibstil liegt.
    Das tolle an dem Buch ist der Aufbau. Die Kapitel sind relativ kurz, es gibt vor jedem einzelnen ein Zitat passend zum Thema und es handelt sich hier nicht nur um Text. Es gibt auch Stichpunkte, Bilder, Tabellen und Graphiken sowie Infoboxen. Ich habe wahnsinnig viel in diesem Buch gelernt.

    Das Fazit schließe ich mit den Worten des Autors: Lasst uns gut leben, statt unendlich zu wachsen.
  9. Cover des Buches Politik für den Öko-Landbau (ISBN: 9783800139316)
  10. Cover des Buches Anders arbeiten - anders wirtschaften (ISBN: 9783596240333)
  11. Cover des Buches Biokapital (ISBN: 9783833306389)
  12. Cover des Buches Die Beschleunigungsfalle oder der Triumph der Schildkröte (ISBN: 9783791013527)
  13. Cover des Buches Plan B 4.0 (ISBN: 9783897063075)
  14. Cover des Buches Cheaponomics (ISBN: 9783865817341)
  15. Cover des Buches Der heilsame Schock (ISBN: 9783865812148)
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