Bücher mit dem Tag "postwachstumsgesellschaft"

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11 Bücher

  1. Cover des Buches Resonanz - Eine Soziologie der Weltbeziehung (ISBN: 9783518586266)
    Hartmut Rosa

    Resonanz - Eine Soziologie der Weltbeziehung

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Jana_Beek

    Im Vorfeld habe ich Hartmut Rosas „Unverfügbarkeit“ gelesen und es hat mich sehr beeindruckt. Um das Thema noch weiter zu verfolgen habe ich mir dieses 800-Seiten starke Werk bestellt und es nach vielen Wochen endlich durchgearbeitet. Es ist wirklich ein super Buch und hat ganz viele Elemente, die mich seit dem nicht mehr losgelassen haben.

    Ich könnte natürlich nicht alles davon aufzählen, dafür ist das Thema zu komplex. Am besten gefallen hat mir die Art und Weise, wie man durch die Welt geht, wenn man die Welt mit Resonanzen denkt. Auf einmal eröffnen sich neue Räume, wie man Situationen und Dinge sieht. Wie man Beziehungen, Konflikte, Begegnungen, aber auch das politische Geschehen, Nachrichten, den Klimawandel etc. sieht. Die Resonanzebene ist wie eine zusätzliche Dimension der Wirklichkeit, in der sich so viel abspielt. Und gleichzeitig ist sie das pure Leben. Das man spürt, wenn man Resonanz zu anderen, zur Natur, zu Büchern, zu Farben, zu sich selbst herstellen kann.

    Und was passiert, wenn Resonanz scheitert. Dass man sich dann innerlich tot, verstummt und versteinert fühlt. Und dass es nicht wirklich einen Weg raus gibt, keine einfache Lösung, um Resonanz wieder herzustellen. Dass man aber in ein Antwortverhältnis zur Welt gehen kann, in der man Resonanz nicht ausschließt, auch wenn sie für den Moment nicht da ist.

    In den Bann gezogen hat mich auch seine Aufschlüsselung der Entwicklung der Moderne, insbesondere der modernen Philosophie und Literatur, ihre Vorläufer und Ursprünge, die Verknüpfung mit dem Thema Resonanz und die Schlussfolgerungen zu unserer Gegenwart, der Spätmoderne/Postmoderne. 

    Das ganze Buch steckte für mich voller überraschender Schlussfolgerungen und Gedankengänge. Ich habe mir aus dem Literaturverzeichnis einige weitere spannende Werke herausgesucht und habe mir fest vorgenommen, dieses Thema weiter zu verfolgen und wieder etwas aus diesem Bereich zu lesen.

  2. Cover des Buches Anders wachsen! (ISBN: 9783962380311)
  3. Cover des Buches Anders Arbeiten (ISBN: 9783865812568)
  4. Cover des Buches Was Sie da vorhaben, wäre ja eine Revolution ... (ISBN: 9783962383077)
    Erhard Eppler

    Was Sie da vorhaben, wäre ja eine Revolution ...

     (2)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick


     

    Dieses von Christiane Graefe moderierte Streitgespräch dreht sich um die Frage, wie das wirtschaftliche Wachstum, das bereits zur Übernutzung des Planeten geführt hat und dessen Dynamik zur Bedrohung für das Überleben der Menschheit wird, gebremst bzw. gestoppt werden kann. Über die Dringlichkeit der Frage sind sich die Kontrahenten einig. Strittig ist primär die Strategie. Es handelt sich um einen Beitrag zum Degrowth-Diskurs, der in der letzten Zeit innerhalb der Ökologie immer stärker geführt wird.

    Erhard Eppler ist ein prominenter Politiker, der schon sehr früh einen Blick für die Umweltbewegung hatte und schon Anfang der 1970er Jahre die Dringlichkeit des Degrowing erkannte. Mit seinem Buch „Ende oder Wende“ versuchte er 1975 als Publizist erfolgreich ein entsprechendes Problembewusstsein zu wecken. Ich erinnere mich noch sehr gut daran wie dieses Buch in der oft auch kirchlich geprägten neuen Bürgerinitiativbewegung rezipiert wurde.

    Niko Paech hat sich im deutschsprachigen Raum unter anderem mit dem Buch „Befreiung vom Überfluss“ (2012) als Wachstumskritiker einen Namen gemacht. Er vertritt die Idee der Postwachstumsgesellschaft.

     

    Die Konfrontation der beiden Positionen in dem schmalen Bändchen ist sehr aufschlussreich, weil sie zur Orientierung in dem noch relativ jungen Diskurs über Degrowing oder Postwachstum verhilft.

     

    Paech wirbt für eine utopische Rückkehr zur Subsistenzwirtschaft Über Konsumverzicht und eine neue Moral spricht er den Einzelnen an, ohne Interesse an der Machtfrage. Ökologie wird damit zum missionarischen Auftrag.

     

    Erhard Eppler hingegen will demgegenüber einen maßvollen Rückbau, während dem er die Machtverhältnisse und die sozialen Ungleichheiten und bisher vernachlässigter Bedürfnisse berücksichtigen will. Sein Ziel und seine Strategie sind im Gegensatz zu Paech pragmatisch, wobei er auf dem Primat der Politik insistiert.

    Wer sich über den  noch relativ jungen Diskurs über Degrowing oder Postwachstum informieren möchte, für den ist das Buch geeignet. Sowohl für Einsteiger als auch  für  Gesellschaftskritiker, die sich schon länger mit solchen Fragen auseinandersetzen.

     

     

     

  5. Cover des Buches Zwischen den Arbeitswelten (ISBN: 9783596035922)
  6. Cover des Buches Chaos (ISBN: 9783853714263)
  7. Cover des Buches Postwachstumsgesellschaft: Konzepte für die Zukunft (Ökologie und Wirtschaftsforschung) (ISBN: 9783895188114)
  8. Cover des Buches Was stimmt nicht mit der Demokratie?: Eine Debatte mit Klaus Dörre, Nancy Fraser, Stephan Lessenich und Hartmut Rosa (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) (ISBN: 9783518298626)
  9. Cover des Buches Befreiung vom Überfluss (ISBN: 9783865811813)
    Niko Paech

    Befreiung vom Überfluss

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Federfee
    Ich wollte es schon lange lesen, das Buch des klugen, gut aussehenden Professors. Selten war ich so hin- und hergerissen … vom Buch. HIN: ich schmeiße es gleich an die Wand (ging nicht, weil online ausgeliehen) – HER: ich kaufe es in Papierform und arbeite es Satz für Satz durch. Entschieden habe ich mich nach gründlichem Lesen von vier Kapiteln, das Weitere in Teilen zu überfliegen.

    Was ich an Niko Paechs Buch ‚Befreiung vom Überfluss‘ zu kritisieren habe: die streckenweise (zumindest für mich) unverständliche Wirtschaftswissenschaftler-Sprache. Oder verstehst du das:

    „Die (graduelle) Abkehr von räumlich entgrenzten Wertschöpfungsstrukturen würde notwendigerweise mit dezentraleren und durchschnittlich kleineren Produktionskapazitäten einhergehen, weil die mit einer Abschöpfung zunehmender Skalenerträge korrespondierenden Outputmengen nicht innerhalb eines räumlich begrenzten Marktes abgesetzt werden könnten.“

    Man könnte einwänden, es sei aus dem Zusammenhang gerissen. Stimmt. Man könnte auch einwänden, ich sei nicht intelligent genug, das zu verstehen. Mag sein. Aber für wen wurde das Buch dann geschrieben? Ich finde, wenn man ein Anliegen hat (und das scheint bei Niko Paech der Fall zu sein), dann sollte man versuchen, es so verständlich auszudrücken, dass es mehr Menschen erreicht als nur wirtschaftswissenschaftlich Gebildete. Es soll doch sicher etwas bewirken oder nicht? Letztendlich sind es die einzelnen Menschen, die eine Veränderung bewirken können durch die vielen kleinen Dingen, die getan werden.

    Man mag auch einwänden, dass ein theoretische Überbau notwendig ist. Den liefert Paech gewiss und zwar umfassend und sehr durchdacht – soweit ich das beurteilen kann. Ich finde es nur schade, wenn auf etwas viel Mühe verwandt wurde und es dann nur für so wenige Menschen verständlich ist.

    Aber ich habe mir dennoch einiges für mich notiert, das mich beeindruckt hat und Stoff zum Weiterdenken gibt. Wer sich auf lockere Weise mit seinen Theorien und Tipps bekannt machen möchte: es gibt verständliche Interviews.
  10. Cover des Buches Es reicht! (ISBN: 9783865817075)
    Serge Latouche

    Es reicht!

     (3)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Beeindruckende Analyse

    „Glaubt denn irgendjemand wirklich, dass es auf einem begrenzten Planeten grenzenloses Wachstum geben kann?“.

    Diese Frage stellt Latouche (nicht als erster und längst nicht zum ersten Mal) in den Raum des Buches und natürlich ist klar, dass bei näherem Nachdenken wohl eher niemand dieses Paradox glauben würde.

    Dennoch aber handelt „die Welt“ in weiten (und wirtschaftlich wie politisch entscheidenden) Teilen so, „als ob“ ständiges Wachstum möglich wäre.

    Vielleicht aber ist es auch gar nicht so, dass die eine Seite ein „Stopp!“ zu rufen hat und die andere „grenzenlos“ denkt. Vielleicht sind nur die Grenzen, die gezogen werden, zwischen beiden Polen verschieden. Während die eine Seite ein „Jetzt notwendig proklamiert, sieht die andere Seite ein „noch lange nicht“ eher am Horizont.

    Sei es, wie es sei, luzide und mit klarem Blick, auch mit spürbarer Emotion legt Latouche vielfache Betrachtungen, Analysen und damit auch Gründe vor, die „Reißleine“ zu ziehen. Nicht nur den „ächzenden Planeten“, sondern auch den „ächzenden Menschen“ in den Blick zu nehmen und die Grundfrage energisch zu stellen, ob denn der Lebensraum und der Mensch allein für die Wirtschaft und das wirtschaftliche Wachstum sich herzugeben hat, oder ob eine Balance des Lebensraumes, in dem die Wirtschaft und die Politik nachhaltig das ökologische System (mitsamt dem Menschen) zu ihrem zentralen Anliegen zu gestalten hat.

    Auf die antike Weisheit der „Einbindung in eine vernünftig genutzt Umwelt“ rekurriert Latouche dabei stark und für den Leser durchaus überzeugend.

    Nicht „Quantität“ sondern eine umfassende „Qualität“ setzt er als Priorität, wider den „Terror des Zinseszins“ mit seinen Folgen der „Nichtnachhaltigkeit“.

    Wie er nun diese globalen Zusammenhänge in das „Theorem der Grünalge“ einbettet, ist dabei ebenso nachvollziehbar wie die vielfachen anderen, ganz praktischen Beispiele, die Latoouche im Buch illustrierend anführt.

    Ein „untragbarer ökologischer Fußabdruck“ der das Biotop umkippen lassen wird und zum „Erstickungstod“ des Lebens führen wird. Wenn nicht gegengesteuert wird. Energisch und schnell.

    „Degrowth“ ist, natürlich, das Mittel der Wahl für Serge Latouche, ws er zum Ende des Buches hin ausführlich im möglichen Vollzug darlegt (wobei er mit der Häme demgegenüber und mit den Kritikern hart ins Gericht geht).

    In Teilen spürbar emotional, immer aber auf dem Boden belegbarer Fakten bietet das Buch weniger eine trockene Analyse, sondern eher ein Fanal, einen Aufruf für den Leser, auch sich selbst endlich den ein oder anderen Ruck zu geben. Flüssig und gut zu lesen, verständlich, aber, natürlich, mit klarer und einseitiger Position, lohnt die Lektüre gerade ob der knappen und kurzen „Klarheit“ ungemein.
  11. Cover des Buches Soziologie - Kapitalismus - Kritik (ISBN: 9783518295236)
  12. Zeige:
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