Bücher mit dem Tag "preisträger"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "preisträger" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches The Fault In Our Stars (ISBN: 8806188014264)
    John Green

    The Fault In Our Stars

     (825)
    Aktuelle Rezension von: adorablesophie

    "The Fault in Our Stars" ist ein Buch, das mich zutiefst berührt hat und das ich jedem uneingeschränkt empfehlen kann. 

    Die Charaktere sind unglaublich realistisch und einfühlsam gezeichnet. Hazel und Gus sind nicht nur Charaktere auf dem Papier, sondern fühlen sich an wie Freunde, die ich auf ihrem emotionalen Weg begleitet habe. Ihre Beziehung ist so authentisch und zutiefst berührend, dass ich mich mit ihnen verbunden gefühlt habe.

    Green gelingt es meisterhaft, über schwere Themen wie Krankheit, Tod und die Suche nach Sinn auf eine einfühlsame und gleichzeitig ehrliche Weise zu schreiben. 

    Der Schreibstil ist poetisch, ergreifend und gleichzeitig mit einer großen Prise Humor gewürzt, die mich oft zum Lachen gebracht hat, selbst in den dunkelsten Momenten der Geschichte. Die Dialoge sind scharfsinnig und tiefgründig und wirken gleichzeitig so realistisch. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

    Das Buch hat mich zum Nachdenken angeregt, mich tief berührt und meine Sichtweise auf das Leben verändert. Es hat mich daran erinnert, wie kostbar jeder Augenblick ist und wie wichtig es ist, die Liebe und die Schönheit inmitten der Schwierigkeiten des Lebens zu finden.

    Insgesamt ist "The Fault in Our Stars" ein zeitloses Meisterwerk, das ich immer wieder lesen werde. Von mir erhält es daher verdiente fünf Sterne und meine wärmste Empfehlung an alle Leser da draußen.

  2. Cover des Buches Vor dem Fest (ISBN: 9783442749898)
    Saša Stanišić

    Vor dem Fest

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Fürstenfelde in der Uckermark. Es ist die Nacht vor dem großen Fest und alle Bewohner bereiten sich auf ihre Weiße vor. Frau Kranz will zum ersten mal ihre Heimatstadt bei Nacht malen und strauchelt doch immer wieder. Jeder hat seinen Teil zu tun und seinen Teil zu vergessen und seinen Teil, den er lieber nicht mehr sehen will. Der kleine Ort hat schon viel erlebt. Die DDR, die Wende, den Umbruch, den Neuanfang, den Tod des Fährmanns und den Wandel von Berufen und Strukturen. Was ist besser? Was kommt noch? Im Stadtarchiv, im Heimatmuseum, da gibt es alles über die Stadt und immer wieder wird etwas Neues hinzu getragen und archiviert. Sicher auch wieder bei diesem Fest, denn ohne Spuren geht es niemals vorbei. Das war immer schon so und wird auch immer so bleiben. Sasa Stanisic ist mit Vor dem Fest ein Roman gelungen, der auf den ersten Blick vielleicht nicht viel Geschichte bietet, aber das täuscht! In jedem Satz, in jedem Detail und in jedem Charakter steckt so viel Leben und Hintergrund, dass es zuweilen Sätze über fast eine Seite gibt. Ich liebe seine Art zu schreiben und erzählen und wie er manchmal ganz behutsam und leise berichtet und an anderer Stelle laut, aufbrausend und auch wieder ironisch wird. Jede Figur ist ein Erlebnis für sich und kennen wir sie nicht alle irgendwie und wohnen wir nicht selbst im fiktiven Fürstenfelde? Manchmal erschreckend realistisch und dann doch wieder überzogen und fast forsch, aber niemals langatmig oder langweilig. Manchmal ist das Leben aufregend, langweilig, so wie die Speisekarte beim Metzger

  3. Cover des Buches Lautlos (ISBN: 9783863580520)
    Frank Schätzing

    Lautlos

     (506)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman erschien erstmals im Jahr 2000. Es geht um ein geplantes Attentat auf einen der Teilnehmer des G8-Gipfels, der 1999 in Köln stattfindet. Eine unbekannte Macht beauftragt eine eiskalte Terroristin, die über Hochtechnologie verfügt, mit einem Anschlag. Ein genialer Physiker und erfolgreicher Schriftsteller auf einer Lesereise gerät unfreiwillig zwischen die Fronten, weil er einen alten Bekannten wiedererkennt. 

    Der Roman plätschert lange so dahin zwischen dem Geplauder um den Physiker, seine Eigenwilligkeiten und der Planung des Attentats, die dem Leser Rätsel aufgibt, ist dabei aber nicht wirklich spannend.

    Die Schilderung der Ankunft des betrunkenen Physikers am Flughafen gleitet ins Komödiantische ab. Für einen komödiantischen Thriller ist der Text aber zu wenig witzig, zumal es sich bald hat mit den komödiantischen Elementen, für einen ernsthaften Thriller ist er zu langatmig.

    Nachdem erste Spannung aufgekommen ist, wechseln sich leider recht spannende Episoden immer wieder mit solchen ab, die sich gewaltig ziehen und die Handlung nicht wirklich weiterbringen. Im Laufe der Zeit wird dem Leser klar, dass es im Grunde auf den Showdown des gelungenen oder im letzten Moment verhinderten Attentats hinausläuft. Doch selbst der Passage vor dem Attentat fehlt es an Spannung, weil sie sich zu sehr in die Länge zieht und weil man das Ergebnis des Mordversuchs im Grunde kennt.

    Darüber hinaus enthält der Text bedauerlicherweise auch logische Fehler. So ist z.B. sehr unwahrscheinlich, dass die eiskalte und mit allen Wassern gewaschene Attentäterin einen so unsicheren Mitwisser wie einen bestochenen Flughafenmitarbeiter in die Technik ihrer Mordwaffe eingeweiht hat. (Goldmann Tb, 23. Aufl., März 2006, S. 571)

    Eine Lieblingsvokabel des Autors scheint Vorfeld zu sein. Das wird enervierend oft verwendet.

    Positiv  erwähnenswert finde ich die politischen bis teilweise ins Philosophische reichenden Beschreibungen Schätzings. So enthält der Roman einige präzise politische Vorhersagen wie z.B. das Erstarken des Nationalismus und des Rechtsextremismus in den westlichen Demokratien, besonders in den USA. Wenn er das alles tatsächlich bereits im Jahr 2000 formuliert und nicht in spätere Auflagen wie die meine aus 2006 eingefügt hat, dann zeugt das von gutem politischen Gespür des Autors. Er beschreibt die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft und die beinahe grenzenlosen Möglichkeiten des Kapitals, das sogar die Ermordung des Präsidenten einfach kaufen kann. Dies zu einem Zeitpunkt, als das in der breiten Öffentlichkeit und in den Medien in Deutschland noch keineswegs Allgemeinwissen war.

    Sehr lobenswert ist auch das sehr ausführliche und informative Nachwort zu den Themen, die der Roman berührt.

    Einen Absatz mit Gedanken des Autors möchte ich zitieren: „Je größer der bekannte Kosmos wurde, je komplexer die Theorien über expandierende, kollabierende und inflationäre Universen bis hin zu der Überlegung, dass dieses ganze unfassbare Gebilde nur eines von unzähligen anderen in einer Art kosmischen Schaums sei, umso weniger Sinn ergab die Vorstellung eines Gottes, der den Bewohnern des dritten Planeten eines unbedeutenden Sonnensystems im Provinzwinkel einer Galaxis mittlerer Größe individuell zugetan war. Je weiter menschliches Wissen und Ahnen sich aufblähte, desto unbedeutender erschien ausgerechnet, wer dies alles zu denken vermochte – der Mensch. Warum sollte Gott – sofern er existierte – einen Haufen schlecht erzogener Gene lieben, die sich beständig an den Kragen gingen und nebenher ihren Planeten ruinierten?“ (ebd., S. 245)

    Insgesamt, da ausgesprochen gute mit weniger erfreulichen Passagen abwechseln, ist mir der Roman eine Wertung von drei Sternen wert, ordentlich. Um die Längen gekürzt, hätte es ein richtig guter Krimi werden können.

  4. Cover des Buches Das Lied der Sirenen (ISBN: 9783426506202)
    Val McDermid

    Das Lied der Sirenen

     (243)
    Aktuelle Rezension von: Roelle_Gardener

    Der unvergleichlichen Val McDermid ist ein nervenzerfetzender Debütroman für eine inzwischen sehr erfolgreiche Thriller-Reihe gelungen, die sich ein krimibegeisterter Lesefan nicht entgehen lassen sollte. 

    Tony Hill ist ein begnadeter Profiler, den die Ermittlungsbeamten zugegebenermaßen widerwillig hinzuziehen, als die Leichen totgefolterter Opfer gefunden werden. Tony findet bald den Anfang des Fadens, der alles entwirren wird, doch er ist zu gut und dem Täter bereits ins Visier geraten. Und noch ehe sich der Profiler dessen bewusst wird, geht er dem Monster in die Falle... 

  5. Cover des Buches Die sanfte Entführung des Potsdamer Strumpfträgers (ISBN: 9783641113919)
    Christian Ritter

    Die sanfte Entführung des Potsdamer Strumpfträgers

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Chimiko
    Allein der Titel ist hier doch schon ziemlich außergewöhnlich, ein Titel, der einen definitiv zwei Mal hinschauen lässt. An sich ist Die sanfte Entführung des Potsdamer Strumpfträgers eine durchaus amüsante Geschichte, die jedoch oft nur vor sich hin plätschert und mich definitiv nicht vom Hocker reißen konnte. Das Buch liest sich leicht und schnell. Man muss anerkennen, dass es gute Unterhaltung für zwischendurch ist, denn auf seine Weise unterhält es den Lesern, allerdings nicht so, dass ich vor Lachen auf dem Boden gelegen hätte. Man kann fast sagen, dass hier nicht nur eine sanfte Entführung stattfindet, sondern auch der Humor ziemlich 'sanft' ist.
    Ich finde auch, dass der erste Teil sich sehr lange hinzieht, es dauert gefühlte Ewigkeiten, bis Paul endlich im Studio sitzt. Daher kommt auch hier kein Spannungsfaktor auf, da die Inhaltsangabe da einfach schon die Hälfte des Buches vorweg nimmt. Leider gilt hier dann auch das altbekannte "Der Weg ist das Ziel" nur streckenweise.

    Absolut positiv waren für mich jedoch die Charaktere: leicht abgedreht, chaotisch, ungewöhnlich und eindeutig die Tendenz zur Skurrilität - da muss ich an Frau Rottenbauer und ihren Hocker denken... Aber gerade in dieser Einzigartigkeit waren sie mir doch sehr sympathisch. Allgemein fand ich diese dörfliche Supermarktszenerie recht treffend beschrieben.
    Interessant fand ich auch Günther Jauch: Für mich, soweit ich das als Zuschauerin beurteilen kann, ist er recht gut getroffen, so könnte man ihn sich zumindest doch vorstellen. Einige seiner Eigenheiten wurden sehr schön hervorgearbeitet, und dennoch war er nicht zu überzogen dargestellt, wie ein anderer, weiblicher, blonder Charakter, der gegen Ende des Buches noch seinen Auftritt hat.

    Trotzdem... obwohl das Buch an sich wirklich gut lesbar war, es fehlt einfach etwas. Ich habe es durchgelesen, habe mich manchmal amüsiert, fand die Charaktere sympathisch, doch es ist und bleibt einfach eine Lektüre für Zwischendurch, die ich nach dem nächsten richtig guten Buch schon wieder abgehakt habe. Die paar Schmunzler, die die Geschichte erzeugt hat, sind nichts Bleibendes und mehr ist da einfach nicht. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich keine großen Kritikpunkte habe, außer dass es eben doch ziemlich seicht ist.

    Fazit

    Wenn man mal ziemlich leichte und seichte Lektüre zwischendurch benötigt, ist Die sanfte Entführung des Potsdamer Strumpfträgers sicherlich nicht verkehrt. Doch es ist auch ein Buch, das keinen bleibenden Eindruck hinterlässt, nett und mittelmäßig, so dass es eben auch kein absolutes Lesemuss wäre.
  6. Cover des Buches Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes (ISBN: 9783518463352)
    Clemens J. Setz

    Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes

     (40)
    Aktuelle Rezension von: sally1383
    Es war ein Geschenk, nur deshalb hab ich es wohl beendet. 6 Wochen habe ich mich hier durchgequält. Klappentext: Eines Tages ist es da. Steht am Ende einer Sackgasse mitten in der Stadt. Es ist ein großes Kind. Den Blick hält es demütig zu Boden gesenkt, seine Haut ist rissig. Tagsüber versammeln sich die Bewohner der Stadt um dieses Kind, veranstalten Kundgebungen und Konzerte. Nachts schlagen sie auf es ein, mit Fäusten, Stöcken und Ketten – auf die Skulptur aus weichem, niemals trocknendem Lehm, auf das "Mahlstädter Kind". Der Künstler hat es ihnen zur Vollendung überlassen, hat ihnen die Aufgabe übertragen, es »in die allgemein als vollkommen empfundene Form eines Kindes zu bringen«. Zuerst treibt die Kunstbegeisterung die Bewohner der Stadt, dann kommen sie als Pilger ihrer Wut, verlieren prügelnd die Kontrolle über sich und beinahe auch ihren Verstand. Nach den beiden von der Kritik bejubelten und mit Preisen ausgezeichneten Romanen "Söhne und Planeten" und "Die Frequenzen" legt der österreichische Autor Clemens J. Setz nun einen Band mit Erzählungen vor. Es sind Geschichten gespickt mit grotesken Ideen und subtilem Horror, voller gewalttätiger Momente und zärtlicher Gesten. Wie in den Romanen präsentiert sich Setz auch in der kurzen Form als scharfer Beobachter der menschlichen Natur und einfühlsamer, geradezu liebevoller Porträtist ihrer Eigenarten. Kritik: Es war ein Geschenk, nur deshalb hab ich es wohl beendet. 6 Wochen habe ich mich hier durchgequält. Zwischendurch habe ich noch andere Bücher gelesen, bei gleicher Seitenzahl innerhalb von 2-3 Tagen. Häufig kam der Gedanke auf: bin ich vielleicht zu dumm, den tieferen Sinn der Geschichten zu begreifen? Die Geschichten enden häufig da, wo sie für mich beginnen, so dass ich mich oft fragte: was nun? Was soll das heißen? Doch zu oft war es mir unbegreiflich, was der Autor mir damit sagen wollte. Und dann strotzen die Geschichten nur so vor Gewalt und Perversitäten. Sicherlich gibt es einiges von diesem in deutschen Wohnzimmern. Sicherlich sind die Geschichten literarisch überspitzt. Sicherlich ist das künstlerische Freiheit. Dennoch war das Buch nichts für mich. Unbegreiflich ist mir, wie der Autor dafür Preise bekommen konnte. Seine anderen Bücher kenne ich nicht. Kann ja sein, dass die besser sind. Aber dieses Buch ist nur was für harte Nerven und die Sinnhaftigkeit der Darstellung dieser Perversitäten bleibt zumindest mir unklar. Konnte mich lange nicht zwischen 2 und 3 Punkten entscheiden. Drei gibts nur deshalb, weil die Geschichten trotz all der Kritikpunkte spannend geschrieben waren, wenn auch abstoßend. Fazit: Schwieriges Buch. Nichts für Zartbeseidete. Viel Gewalt, Groteskes und Perversitäten. Leichter Schreibstil, aber viele Geschichten ohne wirkliche Aussage (zumindest keiner, die mir einging). Nicht so gut wie erhofft.
  7. Cover des Buches Gösta Berling (ISBN: 9783839114438)
    Selma Lagerlöf

    Gösta Berling

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Bokmask
    Eigene Meinung: Dies Hardcoverbuch vom Bertelsmann Lesering stammt ca. aus dem Jahre 1950. Und es hat mich schon länger gereitzt dies Buch einmal zu lesen, ist es doch eine Geschichte die 1909 den Nobelpreis für Literatur bekam. Und Selma Lagerlöf war die erste Frau die diese Auszeichnung entgegennehmen durfte. Die Geschichte dreht sich um Gösta Berling der wegen Trunkenheit seine Stellung als Pfarrer verlor und sich als Bettler durch schwedische Lande schlug. Bis eine herrische Großgrundbesitzerin sich seiner annahm und ihn im Haus der Kavaliere aufnahm. Dort wohnten immer 13 Kavaliere, die wir heute als Lebemänner bezeichnen würden. Sie waren nur zum Vergnügen der Reichen Leute da. Und brachen so mancher Lady das Herz. Aber sie hielten auch zusammen wie Pech und Schwefel. Die Charaktere der Protagonisten wird sehr liebevoll und auch detaliert beschrieben, die sich auch im laufe der Zeit weiterentwickeln. Von Spannung kann man in dieser Geschichte nicht sprechen, aber die passt auf hier nicht rein. Beschrieben wird das Värmland in Mittelschweden und seine Leute. Alles sehr detailgetreu und mir sehr viel liebe zu diesem Land. Ich habe einiges erfahren über das damalige teils sehr harte Leben in diesem Landstrich. Die Arbeit in den Eisenhämmern ( Erzhütten) , die Köhler und das Landgewerbe von damals. Dem häufig anzutreffenden Aberglaube, Gottesfürchtigkeit und die Gewissenbisse die den Menschen anheim wurden wenn die dachten eine Sünde zu begehen. Es war sehr schön in dem Värmland um 1908 zu wandeln und alles aus einer völlig anderen Sichtweise beschieben zu bekommen. Teilweise war diese Geschichte in der 3. Person verfasst, was für uns ja nun wirklich nicht einfach ist zu lesen. Da wir sowas gar nicht gewöhnt sind. Wer einmal eine herrlich Spannungfreie Lektüre lesen möchte dem kann ich dies Buch nur ans Herz legen. Ich hoffe das die modernen Ausgaben das alte Schriftbild beibehalten haben, ansonsten würde eine Menge verloren gehen.
  8. Cover des Buches Unbefugtes Betreten (ISBN: 9783442747221)
    Julian Barnes

    Unbefugtes Betreten

     (15)
    Aktuelle Rezension von: skywatcher
    In seinen klugen, manchmal auch lustigen Kurzgeschichten beschreibt Julian Barnes die Liebe in ihren verschiedenen Facetten, zwischen zwei Eheleuten, die schon lange zusammen sind, zwischen zwei Bekanntschaften, die sich so eben kennengelernt haben, das Ende der Liebe und auch der neuen Liebe nach einer Scheidung und der Liebe zu einer besten Freundin und gleichzeutigen Rivalin.
    Die Zusammenstellung der Geschichten ist gut gewählt, nicht alle haben mir gefallen, aber die Sprache Barnes' überzeugt immer.
  9. Cover des Buches Das Versprechen (ISBN: 9783442770946)
    Damon Galgut

    Das Versprechen

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecher

    Amor, Astrid und Anton wachsen mit ihren Eltern auf einer Farm in Südafrika auf. Die Mutter stirbt früh und vorallem der Jüngsten, Amor, geht es extrem nah und verändert sie sichtlich. Im damaligen Südafrika war es ganz normal Dunkelhäutige als Hausangestellte zu beschäftigen und sie als minderwertige Personen zu sehen. Doch Amor ist anders. Sie möchte, dass die Hausangestellte Salome ein Stück Land mit Haus bekommt, dass ihre verstorbene Mutter ihr auch versprochen hat. Aber Amor kann sich nicht durchsetzen und ihre beiden Geschwister führen weiter das typische weiße Leben. 


    Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch und wurden leider etwas enttäuscht. Der Inhalt als auch die Botschaft dieses Buches ist toll, allerdings fande ich es sprachlich nicht so gut. Die Schreibweise hat mich oft ziemlich verwirrt. Ich war schon zweimal in Südafrika und jedes Mal bin ich hin- und hergerissen zwischen diesem wunderbaren Land und der schreienden Ungerechtigkeit, die es bis heute gibt. Trotzdem ein Buch, dass man als Südafrika-Fan gelesen haben sollte. 

  10. Cover des Buches Die Erziehung (ISBN: 9783641130763)
    Jean-Baptiste Del Amo

    Die Erziehung

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Gaspard, Sohn eines Schweinezüchters, flieht vom Lande in die große Stadt und dort will er zuerst einmal seine Vergangenheit hinter sich lassen. Nachdem er in Paris herumirrt, findet er zuerst Arbeit an der Seine und lernt dort Lucas kennen. Allerdings bleibt er nicht lange und beginnt eine Lehre als Perückenmacher. Als er dort eines Tages de Comte de V. begegnet, ist Gaspard dem Adeligen vom ersten Moment an verfallen.

    Nachdem mein Stapel ungelesener Bücher eher immer größer als kleiner wird, ich arbeite schließlich in einem Buchladen, ist es immer wieder erstaunlich welche Kleinode sich hi und da darin verstecken. Mein Credo lautet: „Für manche Dinge im Leben, braucht es einfach die richtige Zeit!“ Und mittlerweile komme ich mir vor wie ein Schatzjäger… Ein Roman-Schatzjäger… Aber genug von mir, wenden wir uns dem eigentlichen Thema hin: Die Rezension zu „Die Erziehung“ von Jean-Baptiste del Amo.


    Wenn ich nichtsahnend, gleich beim ersten Kapitel, ja beim ersten Satz innehalten und über diesen einen Satz nachdenken muss, ist das eine literarische Kunst die mich wohlig erschauern lässt. Sein erster Satz lautet:

    „Paris, dreckiger, stinkender Nabel Frankreichs.“

    Ich unterstelle mal dem Romancier, dass er damit einfach nur polarisieren will und obendrein gleich von Anfang an, und ohne jedwede Umschweife, lässt er dem geneigten Leser in eine Kakophonie der Fäkalien und des Schmutzes eintauchen, und ja ein paar Mal hatte ich wirklich das Schaudernde Gefühl: Jetzt musst du dich selber waschen gehen. Dadurch bekommt der Leser sehr gut Einblick in das Pariser Alltagsleben des 18. Jahrhunderts, das keine Abwasserkanäle kennt und alles an Unrat, einfach aus dem Fenster kippt. Pariser, die es sich leisten konnten, übertünchten die schlechten Gerüche mit Parfum und genau zu jener Schicht möchte der eigentlich etwas unsympathische Gaspard dazugehören.

    Jean Baptiste del Amo, der eigentlich Jean Baptiste Garcia heißt, aber durch eine nicht gewollte Namensverwechslung mit dem Schriftsteller Tristan Garcia, der auch im selben Verlagshaus veröffentlicht, und den Namen der Großmutter als Pseudonym annahm, hat in Frankreich alle wichtigen französischen Literaturpreise gewonnen. Und das ganz zu Recht, wie ich finde, denn seine Erzählung strotzt nur so von einer kraftvollen und expressiven Sprache, ich mag mir gar nicht ausmalen wie gut es sich im französischen Original lesen würde. Kurz um, er beherrscht das Geschichtenerzählen; Wenn er über den körperlichen Tod, die Sexualität und die Verführungen des Reichtums schreibt, legt er eine Eleganz und Grausamkeit im Detail zu Tage, die ihm einen Schriftsteller ersten Ranges bescheinigen. Dabei ist das Thema des Reichtums sehr modern gewählt und kann auch gesellschaftskritisch gelesen werden. Auch wir erliegen der Verführung des Reichtums, und meinen uns so dadurch mehr Freiheit erkaufen zu können. Jean Baptiste del Amo führt uns damit ganz genau vor Augen, was es sich mit dem Reichtum auf sich hat, wenn er sagt: „(…)hier lebt die Bourgeoisie Wand an Wand mit dem gemeinen Volk, hier bekam der Dreck einen Goldrand.“

    Jean Baptiste del Amo gehört nun in meinen ganz persönlichen Olymp der Literatur und hat sich diesen Platz mehr als redlich verdient. Ich kann es kaum erwarten seinen zweiten, auf Deutsch erschienenen Roman „Das Salz“ zu lesen.

  11. Cover des Buches Regentonnenvariationen (ISBN: 9783596522040)
    Jan Wagner

    Regentonnenvariationen

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich liebe Lyrik und nehme regelmäßig an einer Literatursoirée teil. Doch als Kenner der Dichtkunst würde ich mich nicht bezeichnen.

    An diesen Band kam ich per Zufall. Trivial ist, dass mich vor allem das Gedicht auf dem Cover angesprochen hat, da ich 'Giersch' im Frühjahr gerne sammle und esse und nicht gedacht hätte, dass sich jemand dieser Pflanze in einem Gedicht annähert.

    Die Themenvielfalt in dieser Sammlung ist groß, immer wieder werden auch Erscheinungen der Natur betrachtet (z.B. das Weidekätzchen, Schlehen, Koalas, Morchel, Dachshund).

    Schwer getan habe ich mich beim Lesen, da das – sagt man – Versmaß ungewöhnlich eingeteilt ist. So verlangte es mir doch größerer Konzentration ab, den Inhalt zu erfassen. Etwa ein Drittel der Gedichte konnten nicht an meinen Synapsen Verbindungen schaffen.

    Sehr schön gestaltet finde ich den Bucheinband.

    Fazit: Solch ein Band ist schwer in Sterne-Anzahl zu bewerten. Mich haben vor allem die Gedichte über die Pflanzen angesprochen. Andere hingegen rauschten gänzlich an mir vorbei.

  12. Cover des Buches Siebenundsechzig Ansichten einer Frau (ISBN: 9783958249301)
    Günter Ohnemus

    Siebenundsechzig Ansichten einer Frau

     (2)
    Aktuelle Rezension von: gst
    „Ich hatte das Gefühl,
    wir wären beide nur geboren,
    um diesen Abend hier zusammen zu verbringen.
    Ich habe dieses Gefühl schon öfter
    in meinem Leben gehabt.
    Vielleicht ist es so, dass wir manchmal,
    wenn wir sehr glücklich sind, allen Leuten gehören,
    und die Leute spüren das auch.
    Sie können es vielleicht nur nicht ausdrücken,
    aber sie spüren es.“


    Diese Worte auf der Rückseite des Buches haben mich vor 20 Jahren so angesprochen, dass ich das Buch unbedingt haben musste. Leider gefielen mir die Geschichten, die ich dann las, nicht so gut. So stand das Buch, dessen grünes Cover nur von einem fleischfarbenen Frauenfuß verziert wird, seit Jahren ungelesen in meinem Regal.

    Dank der Lovelybooks-Themenchallenge gab ich ihm endlich die Ehre. Und was ich dabei entdeckte, hat mich ehrlich erstaunt: Je weiter ich in der Lektüre vorankam, desto mehr fingen mich die kurzen Geschichten ein. Sie entlockten mir Erinnerung, so manches wissende Lächeln – aber auch Unverständnis.

    Der Autor spielt mit Worten und Bildern. Das Buch zu lesen, ist wie ein Besuch in einer Gemäldegalerie. Vor manchen Bildern bleibt man stehen, sucht nach dem Punkt, der einen nicht mehr loslässt; an anderen geht man achtlos vorüber, weil man sie nicht versteht. Es gibt prachtvoll ausgearbeitete Bilder, aber auch spartanisch hingeworfene.

    „Ich spiele wirklich sehr gerne“, schreibt der Autor, der 1994 mit dem Marburger Literaturpreis und 1998 mit dem Alfred-Kerr-Preis sowie dem Tukan-Preis ausgezeichnet wurde, in seinem Vorwort. „Alle möglichen Spiele. Und ich packe immer gerne Geschenke aus. Aber ich bin kein Freund einer Literatur, in der es darum geht, dass die Autoren einen Haufen Anspielungen in ihre Bücher einwickeln, nur damit die Leser und ein Expertengruppen sie hinterher wieder auswickeln können. Ich bin eher der Freund einer Literatur, die Anspielungen auf die Welt enthält. Auf die Welt, ohne die die Literatur leer wäre. Und natürlich gehört zur Welt – wenigstens noch eine Zeitlang – auch die Literatur, und deshalb gibt es überall, in fast allen Büchern, literarische Anspielungen. Das ist ja selbstverständlich. Ich rede hier nur von diesem Ein- & Auswickelgeschäft.“

    Mir als Leserin kam es so vor, als steigerte sich der Inhalt der in diesem Buch festgehaltenen Momentaufnahmen unaufhörlich. War ich anfangs noch unsicher, ob ich bis zum Ende der 67 Geschichten durchhalte, konnte ich das Buch zum Ende hin kaum noch aus der Hand legen. Vielleicht hatte ich mich nach und nach an den Stil des 1946 geborenen Autoren gewöhnt?

    Besonders positiv fiel mir übrigens die Aufmachung des Buches aus dem Maroverlag auf. Auch ohne Schutzumschlag und Lesebändchen lag das Buch angenehm in der Hand und ich empfand das chamoisfarbene Papier ausgesprochen lesefreundlich und augenschonend. Eigentlich traurig, dass dieses Kleinod so lange zwischen anderen Schätzen verborgen geblieben ist. Immerhin schaffte ich es noch zu lesen, ehe es zur Antiquitität wird ... 
  13. Cover des Buches Paris. New York. Alteiselfing (ISBN: 9783423260985)
    Hannes Ringlstetter

    Paris. New York. Alteiselfing

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der Schinder, Hannes! erzählt vom Anfang seiner Musikkarriere, wobei man "Karriere" anfangs fast in Anführungsstriche setzen muß, menschenleere Auftrittsorte zählen nicht mit in der Aufzählung. Als Nordlicht war mir der Ringl of fire (RIP Johnny Cash) bisher fast nur aus der Glotze ein Begriff, sein musikalisches unaufhörliches Beackern deutscher Bühnen war mir hingegen nicht so sehr vertraut. Wenn man alles schon mal mitgemacht hat an Zurücksetzung und Erniedrigung als "Kulturclown", härtet das bestimmt ab. Ähnliche Bücher hat man ja schon mal gelesen, ab er hier hatte man noch mal das komplette Wort-of aller Pleiten Pech und Pannen, die auftreten (!) können, beisammen. Und wer hat den Erfolg mehr verdient, als jemand, der jeden Autobahnraststätte an ihrem Geruch erkennt? 

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