Bücher mit dem Tag "privateigentum"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "privateigentum" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Antonio im Wunderland (ISBN: 9783499259067)
    Jan Weiler

    Antonio im Wunderland

     (435)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der zweite Teil von Weilers Familiengeschichten, diesmal aufgeteilt zwischen einem Familien-Italien-Urlaub mit Jan und alleman, bei dem sich eine Scherbe im Fuß nach tetanus-Spritze als Glücksfall gestaltet (man hat endlich seine Ruhe und wird von Nonna Anna umsorgt), natürlich nur mit mitgebrachter Matratze, und einem New-York-Trip mit Toni und Benno Tiggelkamp, die schon den Check-in am Düsseldorfer Flughafen aufmischen und später zu diversen Verhaftungen im Big apple sorgen. Nur die Robert-de-Niro-Passage kann man kaum glauben, ist dies wirklich passiert? Oder geht hier die Pretty-woman-Phantasie mit dem Autor durch? Sehr mysteriös, wohlwahr, und nur einfach schön mit der Onkelwerdung am Ende des Buchs.

  2. Cover des Buches Schulden (ISBN: 9783608985108)
    David Graeber

    Schulden

     (15)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Sklaverei durch Schulden Breit diskutiert wurde und wird Graebers „Kulturgeschichte des Kapitalismus“. Eine „Kulturgeschichte“, die im Gesamten eines verdeutlicht, egal wie krude manche Argumente des Autors auch sein mögen und wie wenig an echter Alternative Graeber im Buch entwickelt. Geld regiert die Welt (fast) von Beginn an. Vor allem über das System der Kredite. Ob man dieses als Chance und einzige Möglichkeit „vernünftigen“ Wirtschaftens betrachtet oder, wie Graeber, als zeitloses Mittel der „Versklavung“, das muss dann der Leser selbst entscheiden, zu welcher Sichtweise er sich positioniert. Den Fakt der zentralen Wertigkeit des Kreditwesens mitsamt seiner vielfachen Folgen stellt David Graeber überzeugend argumentiert und historisch verankert eindrucksvoll im Buch klar. Nicht umsonst sind ja gerade in der gegenwärtigen Situation „Schulden“ zum zentralen Thema des politischen Handelns geworden. Ein Thema, welches Graber sprachgewandt bis in die Anfänge menschlichen Miteinanders zurückführt, auf die Entwicklung der Möglichkeit, Schulden quantifizierbar zu machen. Quantifizierbar aber werden Schulden erst durch die Einführung des Geldes. Geld und Schulden tauchen gleichzeitig und unabdingbar miteinander verknüpft auf der Bühne des öffentlichen Lebens auf. Dies ist schon auf uralten Lehmtafeln aus Mesepotamien nachzulesen. Eine Argumentation, in deren Verlauf Graeber die „Standardversion“ der Wirtschaftsgeschichte vom „ausgeglichenen Tauschhandel“ schnell entzaubert und auf die bestimmende Kraft der Kredite verweist. Menschen hatten seit Erfindung des Geldes zu allen Zeiten vielfach „Schulden“ bei anderen Menschen, Schulden, die von Beginn an Freiheiten einschränkten und diese im Verlauf der Geschichte bis in die Gegenwart hinein in potenzierendem Maße immer weiter einschränkten. Aus diesem Gedanken der Freiheit und der Sklaverei entfaltet Graeber im Verlauf der Argumentation seine grundlegende These. Dass nämlich der (auch moralische) Kernsatz, alles an Schulden immer zurückzahlen zu müssen, ebenso wie der wirtschaftliche Druck der Kreditgeber zur Rückzahlung, eben kein „Naturgesetz“ ist, sondern durchaus und einfach durchbrochen werden sollte. Ein dennoch „eingeimpftes“ Gesetz, dass von den Kreditgebern (den „Reichen“, dem „1 Prozent“) im Lauf der Geschichte mit Krieg und Gewalt geschrieben wurde. Ein System des Geldes, das von Beginn an auf Kredite und damit auf Herrschaft über die große Masse der „Schuldner“ aufgebaut war. Gerade dieser geschichtliche Teil aus anthropologischer Sicht liest sich flüssig, überzeugend und deckt sich auch mit den Erfahrungen nicht nur der letzten Jahre über den Druck, den der einzelne, mittlerweile aber auch ganze Staaten durch ihre „Schulden“ erfahren. Bedauerlicherweise bietet Graeber außer dieser Analyse keine strukturierte Synthese, kein Programm, keine ernstzunehmenden programmatischen Ideen, wie es denn nun wirklich anders ginge. Dies, neben so manchen dunklen Verschwörungsideen über die Ursachen der aktuellen Finanzkrise, schmälert zwar nicht den Ertrag der anthropologischen Analyse, wohl aber die Möglichkeiten, mit den Erkenntnissen Graebers im Buch selbst konstruktive Schritte herauszuarbeiten. So verbleibt eine interessante, fundierte, durchaus erhellende Darstellung der „Geld- und Kreditgeschichte“, die überaus lesenswert und mit kritischen Aspekten gegen „Standardlesarten zur Funktion des Geldes“ im Buch vorliegt, ohne aber gewichtige, konstruktive Möglichkeiten zur Überwindung des offenkundigen Problems der Akkumulation des Kapitals und der damit einhergehenden „Versklavung“ von „99 Prozent“ an zu bieten. Diese konstruktive Leistung muss somit noch von anderer Seite her erbracht werden. Graeber bietet hierzu zumindest eine grundlegende und bedenkenswerte Analyse an.
  3. Cover des Buches Freiheit statt Kapitalismus (ISBN: 9783423347839)
    Sahra Wagenknecht

    Freiheit statt Kapitalismus

     (13)
    Aktuelle Rezension von: MattisLundqvist
    Das Buch wurde einst von mir auf einer viel zu langen Zugfahrt mit der deutschen Bahn gelesen - und war allein DADURCH schon eine gute Werbung gegen die "Verschleuderung von Volksvermögen"...

    ...aber ich schweife ab: Inhaltlich ist der Analysteil über Allem erhaben und die teils gewählten Beispiele z.B. bei Zeiss sind sehr erhellend. Die entwickelten Lösungsansätze sind durch die realen Beispiele eigentlich weit weniger revolutionär als man zuerst denken könnte. Definitiv erweitern sie den Horizont. 

    Wem nach der Lektüre immer noch nicht klar ist, warum man eigentlich jegliches Erbe über 10mio€ komplett verstaatlichen müsste, damit es keine mächtigen Superreichen über wenige Generationen gibt, wird es wohl nie verstehen....im Prinzip bringt Frau Wagenknecht mit ihren Ideen auf eine kreative Art und Weise das "jüdische Sabbatjahr" in unser Wirtschaftswesen - was extrem viele Probleme minimieren würde.

    Als kleiner (wirklich kleiner) Malus muss ich anmerken, dass es mir gegen Ende hin dann doch zu utopisch wird. Um die Konzentration von Vermögen langfristig in wenigen Händen zu verhindern, wird es immer wieder - so lehrt uns die Geschichte - früher oder später große...ähm....Brüche geben. Ich bezweifle, dass Frau Wagenknechts "Volkseigentumsaktiengesellschaftsmodellgedanken", um ihre Gedankenwelt in ein Wort zu packen, dem 100% ein humanerer Ersatz sein können. Was bei Zeiss funktioniert, muss noch lange nicht auf volkswirtschaftlicher Ebene gut gehen. 
  4. Cover des Buches Geschichte der Wirtschaft (ISBN: 9783407741479)
  5. Cover des Buches Karl Marx - Friedrich Engels. Studienausgabe in 5 Bänden / Philosophie (ISBN: 9783746681252)
  6. Cover des Buches Arnold Brecht: Kann die Demokratie überleben? (ISBN: B004NTXJIY)
    Arnold Brecht

    Arnold Brecht: Kann die Demokratie überleben?

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Wenn ich dieses Buch in wenigen Worten beschreiben müsste, wären es wohl unter anderen die folgenden: Grandios, überlegt, erschreckend und angsteinflössend. Kann die Demokratie überleben ? Eventuell eine Fragestellung, die leicht irreführend ist. Es müsste folgendermaßen heißen: Ist die Demokratie imstande in ihrer Form weiterhin zu bestehen, ohne in eine Abart einer anderen Regierungsform (Despotie, Diktatur, Ochlokratie, Anarchie) über zu gehen ? Do ist es eine berechtigte Frage. Das demokratische System steht wieder in diversen Problematiken, vor allem im starken Kontrast zum kommunistischen System der UdSSR. UdSSR ? Ja. Dieses Buch ist 1978 geschrieben, also noch mitten im Kampf der beiden großen Hemisphären gegeneinander. Aus diesem Grund beleuchtet Brecht die Kernfrage aus dem Blickwickel des Vergleichs mit dem kommunistischen System. Zunächst baut er in einem Kapitel die Basics auf, in Bezug auf Kommunismus, Demokratie und anderen Regierungsformen, damit jeder Leser auf der gleichen Stufe steht und Brechts folgende Schritte nachvollziehen kann. In allen anschließenden Kapiteln stellt er die Demokratie in den direkten Vergleich mit dem Kommunimus. So in Bezug auf das jeweilige Wirtschaftssystem, die Institutionen, die in den jeweiligen Systemen die Macht innehaben, die strukturellen Schwächen und die Therapiemöglichkeiten. Beiden Systemen unterstellt Brecht recht bald die theoretische Möglichkeit und Fähigkeit zum längeren Bestehen, definiert aber ganz klar die Bedingungen, unter denen es ausschließlich möglich ist. Denn beide Strukturen haben gravierende Missstände. Im Kommunismus ist es die ungeplante starke freiheitliche Einschränkung des Volkes, die fehlende Fähigkeit des Volkes etwas gegen unfähige Herrscher zu unternehmen und der Hand zum Totalitarismus. Die Demokratie hat ebenfalls ihre Probleme. Es seien in erster Stufe die Postulierung von diversen menschlichen Grundsätzen, wobei sie jedoch unvereinbar sind ! Als Beispiel soll hier lediglich der Kontrast zwischen Freiheit und Gleichheit aufgeführt werden. Besonders schwerwiegend sind noch die Tatsachen, dass die Demokratie erstens nicht in der Lage ist bei existentiellen Krisen die Situationen in den Griff zu bekommen, weil das System voll und ganz auf Konsens und Kompromisse ausgelegt ist, zweitens nicht fähig ist wirklich langfristige Planungen in Angriff zu nehmen und drittens nicht mit einem gesunden Sozialismus vereinbar ist. Als eventuelle Möglichkeiten setzt er für die Demokratie in Aussicht, dass die Demokratie in einer wirklich menschenfreundlichen und demokratischen Form nur dann Bestand haben kann, wenn sie sich auf das besinnt, was die Basis einer Demokratie ist. Moral und Gemeinschaftssinn. Und einer gewissen diktatorischen Enklave innerhalb eines demokratischen Rahmens für die drohenden Krisen. Nun zur Bewertung, Meinungsäußerung etc. "Bestimmt ist es mal interessant zu wissen, was die Leute damals über das demokratische system dachten. Und außerdem habe ich momentan eh nichts anderes zu lesen -.-" Das waren meine Gedanken, als ich beinahe schon unfreiwillig (!) zu diesem Buch griff. Und selten habe ich mich so geirrt. In Bezug auf den Kommunimus hat das Buch wahrlich ausschließlich den Effekt, dass man mehr über den vergangenes Funktionieren erfährt, aber was Brecht über die Demokratie zu sagen hat, hat selbst nach 40 Jahren keinerlei Geltung verloren !! Denn was er hier als eventuelle Probleme der Demokratie aufzeigt, ist heute sogar stellenweise noch wahrer, als zu seiner. Zeit. Bestehende strukturelle Probleme, die er nennt, sind heute in stärkerem Masse eingetroffen, als früher. Zum Beispiel "Verfolgung persönlicher Ziele, die mit dem öffentlichen Interesse in Konflikt stehen" (Lobbyismus), "Wählen unfähiger Personen für öffentliche Ämter", "manipulieren der öffentlichen Meinung durch unaufrichtiges Reden, Demagogik, Werbetricks und ähnliches, um den wahren Willen des Volkes zu verfälschen oder zu verschleiern" (Politiker, Axel Springer Verlag, Bertelsmann), "Freund-Feind-Polarisierung in der Politik bei Vernachlässigung der demokratischen Forderung nach Solidarität". Alles ist in einer erschreckenden Art und Weise eingetroffen. Als essentielle Basics zählt Brecht beispielsweise folgendes auf: "dass jede politische Tätigkeit im besten öffentlichen Interesse unternommen und verfolgt wird", "dass politische Diskussionen mit Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit geführt werden", "dass von dem Wahlrecht so Gebrauch gemacht wird, dass diejenigen in die politische Führung aufsteigen, die am besten geeignet sind, dem öffentlichen Intersse zu dienen", "dass die Bürger sich gegenseitig als Mitglieder einer großen Gemeinschaft und nicht als Feinde betrachten (!!!)", "moralische Sauberkeit der öffentlichen Diskussion", "die Auffassung, dass politische Führung und Amtsverwaltung öffentliche Vertrauensstellungen sind" [...] Alles nicht vorhanden. Dies ist eins der Bücher, die uns klar vor Augen führen, was passiert, wenn wir als Bürger nicht bald etwas ändern. Besonders positiv anzumerken ist, dass Brecht in einer auffallend einfachen Schreibweise formuliert, die einfach zu verstehen und nachzuvollziehen ist. Auch baut er in seinem Buch selbst die geschichtlichen und poltischen grundlagen auf, sodass selbst unpoltische Leser alles begreifen können.

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