Bücher mit dem Tag "produktion"
122 Bücher
- Patrick Süskind
Das Parfum
(10.230)Aktuelle Rezension von: Elite1304Ich bin wahrscheinlich der letzte Mensch auf der Welt, der noch dieses Buch gelesen und den FIlm immer noch nicht gesehen hat :D
Irgendwie ist es auch seltsam so ein Buch zu bewerten, immerhin geht es ja um einen Mörder. Der Schreibstil ist natürlich etwas veraltet, aber das Buch ist ja auch in den 90-ern erschienen, teilweise ist es aber auch heiter, was paradox ist.
Wir befinden uns hier zu Beginn in Paris im 18. Jahrhundert. Die Menschen sind verarmt, die Pest geht rum. Von Hygiene verstenen die Menschen noch nicht so viel. Und hier im Slum unter einer Schlachtbank gebährt eine Frau quasi nebenbei den jungen Jean-Baptiste Grenouille. Sie ist eine lieblose Person und gibt ihn weg, wofür sie die Hinrichtung erwartet. Seither wird der Junge nur rumgereicht. Keiner will ihn lange genug haben und früh beginnt er zu arbeiten. Er wird vor allem deshalb so herumgereicht und abgewiesen, weil es den Menschen komisch vorkommt, dass er nicht riecht. Er hat keinerlei Körpergeruch an sich. Als er jedoch heranwächst, bemerkt er seinen feinen Geruchssin. Grenouille kann unglaublich gut riechen und diese Gerüche in seinem Gehirn abspeichern. Er ist sogar in der Lage die Gerüche auseinanderzunehmen, sodass wenn verschiedene aufeinandertreffen, er sie einfach für sich separieren kann. Irgendwann wird er von einem Geruch magisch angezogen. Es ist ein kleines rothaariges Mädchen, das anders riecht als die sonstigen Menschen. Er ist so fixiert darauf, dass er sie erwürgt, nur um sie anschließend komplett zu erschnüffeln.
Grenouille will unbedingt einen Gesellenbrief, also geht er zum Parfumeur Baldhini und stellt für ihn nach kurzer Zeit eine Nachahmung des berühmten Parfüms seines Konkurenten her. Grenouille benötigt keine Formel und kein exaktes Mischverhältnis. Er macht das alles mit seiner Nase und als die zwei auf diese Art eigene Düfte kreiren, wird Baldhini berühmt.
Grenoulle ist nach seiner Ausbildung so überfordert mit allen Gerüchen der Welt, dass er sich in eine Höhle zurückzieht, in der er 7 ganze Jahre lang verbringt - allein! Das zeigt schon, dass er irgendwie recht seltsam ist. Er spricht auch nicht viel, meist ist er nur mit Riechen beschäftigt. Als er zurück geht und in Grasse landet, wird er aufgepeppelt und lernt anschließend bei einem Parfumeur das "Konservieren" von Gerüchen. Als er dann ein junges Mädchen erschnüffelt, beginnt sein Plan.
Das Buch ist derart grotesk, wer denkt sich nur sowas aus? Es ist schockierend, aber man kann sich alles beim Lesen richtig vorstellen, insbesondere alle Gerüche, die guten und die schlechten. Es ist so präzise beschrieben, als könnte der Leser alles selbst riechen.
Nur das Ende ist für mich ein Knackpunkt, weil es meiner Meinung nach zu übertrieben war. Aber abgesehen davon ist es wirklich eine Story, die heraussticht.
- Andreas Eschbach
Eine Billion Dollar
(715)Aktuelle Rezension von: Mieses_GeldAndreas Eschbachs Roman Eine Billion Dollar ist mehr als nur eine fesselnde Geschichte über Geld – es ist eine tiefgehende Reflexion über Macht, Verantwortung und die Frage, ob Reichtum die Welt wirklich verändern kann.
John Salvatore Fontanelli – Eine Figur, die mitreißt
Besonders beeindruckt hat mich die Entwicklung der Hauptfigur John, ein einfacher Pizzabote aus New York, der plötzlich zum reichsten Mann der Welt wird. Seine Reise vom ahnungslosen Erben zum globalen Visionär ist spannend, emotional und oft unerwartet. Ich habe richtig mitgefiebert, wie er sich durch die neue Realität kämpft, zwischen Luxus, politischen Intrigen und der immensen Bürde, die mit seinem Reichtum einhergeht.
Geld allein verändert nichts – oder doch?
Der Roman wirft eine faszinierende Frage auf: Kann eine einzige Person mit unbegrenztem Geld die Welt zum Besseren verändern? Johns Versuche, nachhaltige Projekte umzusetzen und das Finanzsystem zu hinterfragen, zeigen, wie träge und manipulierbar globale Strukturen sind. Seine Feinde sitzen in den höchsten Kreisen, und auch sein eigener Reichtum wird schnell zu einer Waffe gegen ihn.
Der geheimnisvolle Berater – Freund oder Feind?
Besonders spannend fand ich die Beziehung zwischen John und dem Berater, der sich ihm quasi aufdrängt. Diese Figur bleibt lange rätselhaft und spielt eine zentrale Rolle in Johns Entwicklung – ist er ein Mentor oder manipuliert er John für eigene Zwecke? Diese Dynamik sorgt für einige der spannendsten und überraschendsten Momente im Buch.
Spannung und Tiefgang perfekt kombiniert
Eschbach schafft es, einen komplexen Wirtschaftsthriller mit philosophischen Fragen zu verbinden, ohne dass es jemals langweilig wird. Die Mischung aus Spannung, Gesellschaftskritik und Johns persönlichem Schicksal hat mich bis zur letzten Seite gefangen gehalten – ein eichter Pageturner.
Der Billionen-Effekt – faszinierend, aber historisch fragwürdig
Eschbach stellt die spannende Idee auf, dass ein moderates Startkapital aus dem Jahr 1500 durch geschickte Investitionen und den Zinseszins-Effekt zu einer Billion Dollar anwachsen könnte. Mathematisch ist das korrekt, doch in der Realität wäre eine solche Vermögensentwicklung äußerst unwahrscheinlich. Historische Faktoren wie Kriege, Währungsreformen, Inflation und politische Umbrüche hätten es fast unmöglich gemacht, ein derartiges Wachstum über fünf Jahrhunderte hinweg aufrechtzuerhalten. Dennoch verleiht diese finanzielle Ausgangslage dem Roman eine faszinierende und originelle Prämisse.
Fazit
Eine Billion Dollar ist ein außergewöhnlicher Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Die Charaktere sind tiefgründig, die Handlung fesselnd, und die Themen aktueller denn je. Trotz der wirtschaftlich fragwürdigen Prämisse ist das Buch ein brillantes Gedankenexperiment über Geld, Macht und Verantwortung.
Klare Empfehlung für alle, die Wirtschaftsthriller mit Charaktertiefe lieben und sich für die Mechanismen des Geldes interessieren!
- George Orwell
Farm der Tiere
(957)Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutterGeorge Orwell ist für mich ein Autor, der auch Prophet hätte sein können. Seine Werke schätze ich sehr und sie haben an Aktualität nicht verloren. So auch diese Graphic Novel, deren Originalfassung als Buch ich schon mehrfach gelesen habe.
Die Geschichte ist schnell erzählt, die Tiere einer Farm. In England wären sich gegen das Joch der Menschen. Der Pharma wird vertrieben und die Schweine übernehmen die Organisation. Obwohl Gleichheit versprochen wird, sind manche Tiere gleicher als andere, und so gelangen die Tiere wieder unter das Joch, diesmal der Schweine, die sich mehr und mehr den Menschen anpassen.
Die Geschichte ist ein Abziehbild, dass uns jede diktatorische, und extreme Herrschaft über Menschen vorführt. ob Faschismus, Kommunismus, Islamismus oder wie aktuell Oligarchie – kennst du eine kennst du alle!
Ein mulmiges Gefühl beim Lesen blieb natürlich nicht aus, denn viele Parallelen zum aktuellen Geschehen können gezogen werden.
Die bildliche Darstellung durch Odyer ist besonders gut gelungen. In Öl oder Acryl gemalt, wirkt jedes Bild wie ein kleines Kunstwerk. Durch die farbenfrohe Gestaltung sind die dramatischen Szenen noch mal eindringlicher.
Eine Leseempfehlung für alle die ihr Wissen über die Geschichte noch mal auffrischen möchten oder die sich nicht die Mühe machen möchten, die Originalfassung zu lesen
- Agatha Christie
Mord im Orientexpress
(833)Aktuelle Rezension von: Thoralf80Wenn ich als Leser schon in einem Zug sitze, dann möchte ich auch eine Eisenbahn-Atmo haben: das Rumpeln der alten Waggons, Besonderheiten vorbeifliigender Landschaften, das Fläzen in weichen Polstern der Abteile usw.. Die Handlung hätte ebensogut in einem Hotel spielen können. Wäre gar nicht aufgefallen. Ich bin eh kein großer Freund von Poirot, wollte aber zur Abwechslung mal wieder einen Christie-Roman lesen, allein nach dem wirklich genialen "Zehn kleine Negerlein" kann wohl nichts mehr groß kommen. Chandler fand den Plot bescheuert (er war ein brillanter Stilist, aber seine Plots oft mäßig. Einmal wusste er auf Anfrage einer Filmcrew nicht, wer eines der Opfer ermordet hatte :-, er wusste es einfach nicht :-, aber ich schweife ab), ich finde ihn mäßig, aber durchaus interessant. Doch die Handlung zieht und zieht sich, und wenn man schon als Kind eine der unzähligen Verfilmungen gesehen hat und sich ungefähr erinnern kann, worauf das hinausläuft, ist es fast ein wenig verschwendete Zeit. Aber das kann man der großen Christie nicht übelnehmen, ging sie doch davon aus, dass man vorher nicht den Film gesehen hat ;-
- Agatha Christie
16 Uhr 50 ab Paddington
(309)Aktuelle Rezension von: Pengi"16 Uhr 50 ab Paddington" ist mir durch die bekannte Margaret-Rutherford-Verfilmung bekannt, habe ich diesen Film doch schon das ein oder andere Mal gesehen. Umso spannender war es nun, die ursprüngliche Kriminalromanvorlage zu lesen und herauszufinden, inwieweit sich Buch und Film ähneln, inwieweit sie sich voneinander unterscheiden. Ich war erstaunt!
Worum geht es? Mrs. McGillicuddy reist per Zug zu ihrer alten Freundin Miss Marple, langsam überholt sie ein anderer Zug. Sie ahnt nichts Böses, blickt aus dem Fenster...und wird Zeugin eines grausamen Mordes. Eine Frau wird erwürgt, ihre Leiche jedoch nicht gefunden. Ohne Leiche kein Verbrechen, die Polizei stellt die Ermittlungen zunächst ein.
Nun kann nur noch Miss Marple helfen. Diese glaubt ihrer Freundin und macht sich auf die Suche nach der Leiche, wobei sie auf die Hilfe der jungen, aufgeweckten Lucy Eyelesbarrow angewiesen ist, die als Haushälterin schnell Anstellung auf dem Anwesen der Crackenthorpes findet. Dort, so vermutet Miss Marple, muss die Leiche versteckt worden sein...und behält ein weiteres Mal recht. Lucy Eyelesbarrow findet die Tote, die Polizei greift die Ermittlungen wieder auf und Miss Marple wird als Lucys Tante bei den Crackenthorpes eingeführt.
Doch wer ist die Tote? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Polizei, sondern auch die reichen und doch von Geldproblemen geplagten Crackenthorpes sowie Miss Marple, die sich ihre ganz eigenen Gedanken macht.
Lucy Eyelesbarrow entscheidet, zu bleiben. Miss Marple trifft ein weiteres Mal auf Polizist Craddock. Die Familie Crackenthorpe stellt ihre ganz eigenen Vermutungen an. Ein weiterer Mord geschieht. Fieberhaft auf der Suche nach dem Mörder, führt doch erst das sichere Wissen um die Identität der Toten zur Aufklärung des Falles.
Ich war erstaunt, wie sehr sich Buch und Film doch voneinander unterscheiden, habe den Kriminalroman deswegen jedoch nicht weniger gern gelesen. Er verstand es, eine gute Balance zwischen Ernsthaftigkeit, Spannung und Witz zu halten; ich konnte ihn immer nur kurzzeitig aus der Hand legen. Leider, dies ist aber so ziemlich der einzige Wermutstropfen, trug Miss Marple zwar Entscheidendes zur Klärung des Falles bei, doch trat sie nicht allzu häufig selbst in Erscheinung. Alles in allem habe ich auch diesen "Miss Marple"-Kriminalroman sehr gerne gelesen und freue mich schon jetzt auf das nächste Abenteuer der alten Dame, die der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein scheint.
- Agatha Christie
Alibi
(208)Aktuelle Rezension von: LooneyTunesGerade habe ich die letzte Seite gelesen.... Bin so überrascht worden, dass ich noch unter der Einfluss stehe (kein Spoiler). Plottwiste.... Die sind für mich die beste Dinge, die man in einem Buch finden kann.
Ich staune und überlege dies Ende immer noch, deshalb schreibe ich hier direkt meine Lieblingszitate:
《Sie nennen es - zu wissen glauben! Ich nenne es: wissen, mein Freund.》
.Aber wenn die gute Dame zu reden beginnt,so gehört es zu den schwierigsten Dingen, einmal selbst zu Wort zu kommen》(😁)
„Monsieur, ich bitte tausendmal um Verzeihung. Ich strecke die Waffen. Seit einigen Wochen züchte ich Kürbisse. Heute morgen gerate ich plötzlich über diese Pflanzen in Wut und schicke sie zum Teufel - leider nicht nur in Gedanken, sondern in Wirklichkeit. Ich ergreife den größten. Ich schleuderte ihn über die Mauer. Monsieur, ich bin beschämt. Ich bitte um Verzeihung.》(ich habe da viel ausgelacht😆)
- Anne Jacobs
Die Töchter der Tuchvilla
(270)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeMarie hat ihren Paul geheiratet und auch Pauls Schwestern Kitty und Elisabeth sind glückliche Ehefrauen. Aber dann bricht der 1. Weltkrieg aus und nicht nur, dass die Männer an die Front müssen, auch daheim wird das Leben immer schwieriger. Die Lebensmittel sind knapp, die Fabrik steht still, die Tuchvilla selbst wird zum Lazarett und jeden Tag wächst die Angst vor schlechten Nachrichten.
Im 2. Teil der Reihe begleitet der Leser unterschiedliche Charaktere mit den verschiedensten Lebensgeschichten. Er erlebt nicht nur das Leben in der Tuchvilla, sondern auch das der Familienmitglieder drumherum. Auch einige Angestellte rücken stärker in den Fokus. Dadurch bleibt es abwechslungsreich und man bekommt einen besseren Blick auf das gesamte Geschehen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, es wird nie zäh oder langatmig. Nicht jede Storyline ist gleich spannend und manchmal möchte man gerne zu bestimmten Themen schneller zurückkehren, aber man möchte auch keinen Handlungsstrang missen. Marie selbst gerät als Protagonistin leider ein kleines bisschen mehr in den Hintergrund und hätte gerne etwas mehr Raum im Buch haben dürfen. Ihre Liebesgeschichte kann der Leser hauptsächlich in Briefform mitverfolgen, durch den regen Briefverkehr den sie mit ihrem Mann Paul während seiner Zeit an der Front unterhält. Eine gut gestaltete Abwechslung im Buch.
Mein Fazit: Mir hat der 2. Teil der Reihe fast besser als Teil 1 gefallen, da es nicht mehr ganz so realitätsfern zugeht und das Buch trotz seiner Länge sehr abwechslungsreich gestaltet ist. Die Vielzahl der unterschiedlichen Erzählstränge macht das Buch um ein Vielfaches interessanter. Nun freue ich mich definitiv auf Teil 3.
- Richard Montanari
Mefisto
(166)Aktuelle Rezension von: engineerwifeAuch in diesem Buch ist Spannung wieder groß geschrieben, und es macht Spaß, die Protagonisten zu begleiten und näher kennen zu lernen. Es empfiehlt sich aber auf jeden Fall, diese Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Der erste Band dieser Serie ist Cruzifix. Ich bleib auf jeden Fall dran!
- Agatha Christie
Das fehlende Glied in der Kette
(232)Aktuelle Rezension von: Nicole_KosaSie hatte eine faszinierende Art und Weise, ihre Geschichten zu entwerfen. "Das fehlende Glied in der Kette" ist eine brillante Kombination aus psychologischer Analyse und Verbrechen, und ich mochte besonders die analytische und brillante Persönlichkeit von Poirot und den Kontrast zum oft ahnungslosen Hastings. Es ist erstaunlich, wie sich die Puzzelstücke am Ende perfekt und logisch zusammenfügen. Christie verstand es meisterhaft, verschlungene Handlungsstränge zu spinnen, die einen immer zu wieder fesseln und in ihren Bann ziehen!
- Agatha Christie
Agatha Christie Classics: Die Tote in der Bibliothek
(335)Aktuelle Rezension von: Literaturwerkstatt-kreativ„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor:
Agatha Christie Classics: „Die Tote in der Bibliothek“ von Dominique Ziegler
An einem ruhigen Morgen wird in der Bibliothek des Ehepaares Arthur und Dorothy Bantry, die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Tote trägt ein sehr auffälliges Abendkleid und wurde erwürgt.
Zum Glück ist Ihre Freundin Miss Marple schnell zur Stelle, um das Rätsel zu lösen. Die bescheidene ältere Dame aus St. Mary Mead mag unscheinbar wirken, aber hinter ihrem sanften Lächeln steckt ein scharfer Verstand und eine unstillbare Neugier. Miss Marple erkennt schnell: Nichts an diesem Mord ist, wie es scheint. Mit einer Tasse Tee und ihrem untrüglichen Gespür für menschliche Schwächen nimmt sie die Ermittlungen auf – und den Mörder ins Visier.“
Fazit:
Rezensionen von Agatha Christie Krimis sind ja ein fester Bestandteil meines Literaturblogs, da ich mir vorgenommen habe, peu à peu ihre Kriminalromane vorzustellen. Von daher habe ich mich sehr gefreut, als ich auf die relativ neue „Classics Reihe“ vom Carlsen Verlag gestoßen bin. Hier kann man nun Hercule Poirot und Miss Marple in Form von „Comis / Graphic Novel“ neu entdecken.
Meine Wahl fiel auf „Die Tote in der Bibliothek“ - ein Miss Marple Krimi. Es handelt sich um den 31. Kriminalroman von Agatha Christie, welcher 1942 in den USA und im Vereinigten Königreich erschien. Es ist der zweite Fall von Miss Marple, nach ihrem ersten Romanauftritt in „Mord im Pfarrhaus“.
Dominique Ziegler gibt dem Klassiker nun ein neues Gewand und aus meiner Sicht ist ihm die Adaption im Großen und Ganzen recht gut gelungen. Auch wenn er die Story zusammenfasst und einiges natürlich wesentlich kürzer daherkommt, bleibt der rote Faden des Plots erhalten und die Handlung auch verständlich. Warum Ziegler die Geschichte allerdings – die im Ursprungsroman eigentlich Anfang der 1940er Jahre spielt – in die 60er Jahre verlegt, verstehe ich zwar nicht ganz, lasse aber die künstlerische Freiheit gelten, zumal die Geschichte ja durchaus verständlich bleibt.
Der Text und die Zeichnungen sind sehr passend aufeinander abgestimmt und der Kontext wird gut dargestellt. Die einzelnen Zeichnungen sind sehr deutlich und detailreich gezeichnet und punkten durch eine schöne Farbwahl, die sehr gut zu den 60er Jahren passt. Auch Miss Marple wurde vom Illustrator sehr gut getroffen, so wie sie in den Romanen von Agatha Christie auch beschreiben wird:
„Eine kultivierte, hochgewachsene, etwas blasshäutig und zerbrechlich wirkende ältere Dame mit blauen Augen, die aus der oberen Mittelschicht stammt“
Agatha Christie's Klassiker als ansprechender Comic aufbereitet!
Die ganze Rezension auch auf meinem Literaturblog:
https://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2025/04/14/agatha-christie-classics-die-tote-in-der-bibliothek/
Besten Dank an den „Carlsen Verlag“ für das Rezensionsexemplar.
- Agatha Christie
Der Tod auf dem Nil Filmausgabe
(345)Aktuelle Rezension von: SchiebeliniNachdem mich die neueste Verfilmung schwer enttäuscht hatte, wollte ich mir doch mal den Roman zu einem der bekanntesten Fälle Poirots geben. Denn eine deutlich ältere Verfilmung fand ich um Längen besser.
"Der Tod auf dem Nil", schafft es sehr schön, ein buntes Potpürre aus Charakteren zusammenzuschmeißen und im Grunde jedem eine Möglichkeit und einen Grund zu geben, der Mörder zu sein. Aber leider erst in der Mitte des Buches. Davor geht es sehr lange um verschiedenste Charaktere und die gemeinsame Reise auf dem Nil. Bis "der Tod auf dem Nil" eintritt, vergeht sehr viel Zeit. Einerseits sehr gut, da wir dadurch jede Menge Informationen geliefert bekommen, die uns helfen sollen, den Fall zu entschlüsseln. Andererseits aufgrund der schieren Menge an Charakteren sehr sehr anstrengend. Manchmal wurde eine Figur erwähnt und ich war mir wirklich nicht mehr sicher, wer eigentlich gerade gemeint ist.
Hinzu kommt, dass sehr viele Nebenplots stattfinden und diese dann recht schnell oder am Rande abgehandelt werden. Hier eine Liebelei, da ein Diebstahl und dort die Suche nach einem Terrorist. Das kann sehr verwirrend sein.
Sobald es aber um den Mord selbst geht, wird es schon deutlich spannender. Eine falsche Fährte nach der anderen und immer wieder neue Verdächtige, die es aus diesem oder jenem Grund getan haben könnten. Schnell fragt man sich, ob jedes Alibi wirklich so wasserdicht ist, wie dargestellt. Auf die Lösung zu kommen ist tatsächlich sehr schwer, dem Leser werden manchmal Informationen oder bestimmte Schlüsse vorenthalten, bis Poirot dann stolz seine Lösung präsentiert. Trotzdem gefiel mir die "Raterei" (auch wenn ich den Ausgang der Geschichte bereits kannte).
Da sehr viel nebenbei passiert und gerne auch mal sich hier und da verliert, würde ich dem Buch 3,5 Sterne geben und auf 4 aufrunden. Ich hatte meinen Spaß und werde das Buch in guter Erinnerung halten.
- Agatha Christie
Die Schattenhand
(150)Aktuelle Rezension von: going_to_the_libraryNachdem ich mit den ersten beiden Miss-Marple-Krimis erneut richtig Spaß hatte, bin ich mit einer gewissen Skepsis an Die Schattenhand herangegangen. Auch diesen Roman hatte ich vor einigen Jahren schonmal gelesen und hatte ihn in keiner guter Erinnerung. Muss meine Meinung nun aber revidieren: das Buch ist toll, wenn auch etwas untypisch für Agatha Christie...
Jerry Burton, ein junger Mann aus London, bekommt nach einem Flugunfall von seinem Arzt den Rat sich zur Erholung auf das Land zurückzuziehen. Zusammen mit seiner Schwester Joanna mietet er im idyllischen Städtchen Lymstock ein Haus. Vor Ort merken die beiden schnell, dass obszöne und beleidigende Briefe eines anonymen Verfassers für Aufsehen und Entsetzen sorgen.
Wie von Agatha Christie gewohnt bekommen wir eine spannende Detektivgeschichte mit vielen Verdächtigen serviert und können durch eine Zahl an Hinweisen eigene Theorien aufstellen. Mit Jerry Burton, der als Ich-Erzähler agiert, streifen wir durch Lymstock und lernen die wichtigsten Dorfbewohner kennen. Gerade Jerrys erste Besuche bei den wichtigsten Dorfbewohnern sind sehr atmosphärisch geschrieben, denn Jerry und Joanna werden Zeugen, wie die Bewohner jeweils einen der anonymen Hassbriefe erhalten.
Fans von Miss Marple müssen in dem Fall einen langen Atem haben, denn die schrullige Hobbyermittlerin hat ihren ersten Auftritt erst im letzten Drittel. Die Hauptfiguren sind eindeutig die Geschwister Burton, Miss Marple hat die Rolle des Gaststars inne, der aber immerhin die Auflösung präsentieren darf.
Wie schon in der Einleitung der Rezension erwähnt, unterscheidet sich Die Schattenhand von Christies vorangegangenen Werken, denn sie belässt es nicht bei der Detektivgeschichte sondern kombiniert sie mit dem Genre des Liebesromans: sowohl Jerry als auch Joanna bekommen beide eine Liebesgeschichte spendiert, die sich parallel zur Krimihandlung entwickelt. Zwischen dem Lesen des Buches und dem Schreiben der Rezension ist bei mir schon etwas Zeit vergangen, stärker in Erinnerung geblieben ist bei mir tatsächlich die Romanze zwischen Jerry und seiner Angebeteten. Mit fortschreitender Handlung wird die Krimihandlung mehr Mittel zum Zweck um die beiden zusammen zu bekommen.
Fazit: Agatha Christie geht neue Wege und unterläuft dabei immer wieder die Erwartungen der Leser und Leserinnen. Geht es zu Beginn noch darum, wer der Verfasser der anonymen Hassbriefe ist und welche Motivation dahinter steckt, entwickelt sich der Roman immer mehr in Richtung Liebesgeschichte. Miss Marple bleibt da nur die Rolle einer Nebenfigur.
- Agatha Christie
Und dann gab's keines mehr
(355)Aktuelle Rezension von: HaarikaZehn Fremde, die sich alle nicht kennen, werden auf eine abgeschiedene Insel eingeladen. Jeder hat irgendwie Dreck am Stecken, und einer nach dem anderen wird getötet, was die restlichen Gäste in Angst und Schrecken versetzt.Total klassischer Old School Krimi solide Erzählung ohne viel Schnickschnack.
- Dave Eggers
Der Mönch von Mokka
(29)Aktuelle Rezension von: wandablueIst es nachvollziehbar, wenn eine Tasse Kaffee 16 Dollar kostet? Wohlgemerkt, man bezahlt damit keine unschlagbare wunderbare Aussicht sich an einem einzigartigen Aussichtspunkt befindend, sondern sitzt oder steht in einer gewöhnlichen Kaffeebar in San Francisco. Jedoch trinkt man einen Kaffee, dessen Export nur unter Lebensgefahr zustande kam und dessen Qualität unschlagbar ist! Und zudem Fair Trade ist. Dass der Kaffee im Jemen erfunden wurde und dass der Jemen eigentlich ein Land ist, das sich wunderbar zum Kaffeeanbau eignet, erfährt man aus dem Roman „Der Mönch von Mokka“. Freilich, ein Mönch kommt nicht vor. Und auch sonst nichts Spirituelles. Dafür erhält man einen leidlichen Einblick in die politische und soziale Situation Jemens. Mokka ist eine Hafenstadt im Jemen und hat nichts mit dem Getränk Mokka zu tun.
Der Held Mohtar ist jemenstämmig, aber Amerikaner. In seinem jungen Leben hat er schon viele Jobs gestemmt, eigentlich möchte der intelligente, strebsame junge Mann studieren, aber das Leben kommt dazwischen, die Armut und nun ja, er lässt sich leicht ablenken, außerdem hat er überambitionierte Träume, die sich nie verwirklichen lassen. Eigentlich ist Mohtar eine Art Traumtänzer mit gelegentlichem Realitätschek. Aber dann verbeißt er sich in die Idee, Kaffee aus dem Jemen zu exportieren. Und auf einmal bleibt er dran. Entwickelt Leidenschaft. Und Unternehmergeist. Unter Lebensgefahr gelingt es ihm mit Engagement, mit Hilfe seines Clans im Jemen und mit einer guten Portion Glück, reich zu werden. Ja, ohne Glück gelingt es nicht, genau so gut, hätte er auf seinen Reisen ermordet werden können oder im Bombenhagel umkommen. Ist er aber nicht.
Der Kommentar und das Leseerlebnis:
Der Roman fesselt mich von der ersten Zeile an. Vor allem, da er auf Tatsachen aufbaut. Ich mag Dave Eggers Stil, eine Mischung aus nüchterner Beschreibung, guten Charakterisierungen und dem Aufbau nonchalanter Spannung. Man kann nicht sagen, dass Dave Eggers in den Tiefen der menschlichen Psychologie schürfen würde, dennoch bringt er im Kaffeeroman rüber: + Migrant zu sein kann Vorteile mit sich bringen, wegen der Doppelsprachigkeit und wegen der Beziehungen zur alten Heimat. + Manchmal wird Mut und Risikobereitschaft belohnt. + Vieles hängt auch vom Zufall ab. + Nicht jeder ist seines Glückes Schmied, aber mancher. + Es ist nicht selbstverständlich, dass wir morgens unseren Kaffee schlürfen dürfen.
Freilich kann Kaffeetrinken Kult sein und überhöht werden, wie alles eben. Nie im Leben würde ich 16 Dollar für eine Tasse Kaffee ausgeben. Ist einfach nicht meine Welt. Aber was sollen die Reichen denn sonst mit ihrem Reichtum anfangen? Falls ihr mal in eine Kaffeebar geht, fragt auf alle Fälle einmal nach Kaffee aus dem Jemen.
Fazit: Unterhaltsam, spannend, lehrreich. Macht einfach Spaß.
Kategorie: Abenteuer. Tatsachenroman.
Kiwi, 2018 - Agatha Christie
Der Dienstagabend-Klub
(121)Aktuelle Rezension von: buch_klatsch╰ 𝗠𝗘𝗜𝗡 𝗟𝗘𝗦𝗘𝗘𝗜𝗡𝗗𝗥𝗨𝗖𝗞
Agatha Christies „Der Dienstagabend-Klub“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, in denen sich die Mitglieder eines Klubs Kriminalfälle erzählen. Die Idee hat mich anfangs begeistert, doch leider ließ meine Freude schnell nach.
Zwar bietet Agatha Christie eine Mischung an abwechslungsreichen Fällen, doch die Charaktere blieben für mich zu blass. Miss Marples Scharfsinn ist zwar erkennbar, aber ihre Persönlichkeit, die ihre Fälle sonst immer so besonders macht, kam mir hier zu kurz.
Kurzgeschichten fesseln mich generell nur selten und auch hier fehlte mir oft die Tiefe um wirklich mitzufiebern. Leider konnte mich Agatha Christie diesmal nicht überzeugen.
╰ 𝗠𝗘𝗜𝗡 𝗙𝗔𝗭𝗜𝗧
Für Fans von Kurzgeschichten sicher gut, mich konnte die Sammlung diesmal nicht überzeugen.
╰ 𝗠𝗘𝗜𝗡𝗘 𝗕𝗘𝗪𝗘𝗥𝗧𝗨𝗡𝗚
2,5 / 5 ⭐️
Liebste Grüße 📚📖
Jeanette
- Agatha Christie
Das Geheimnis von Sittaford
(66)Aktuelle Rezension von: Walli_Gabs„Das Geheimnis von Sittaford“ ist kein ganz typischer Agatha-Christie-Krimi. Es ermitteln weder Miss Marple noch Hercule Poirot, ein übersinnliches Phänomen gibt Rätsel auf und eine scharfsinnige junge Frau will ihren Verlobten aus dem Gefängnis retten.
Am Anfang steht wie so oft ein Mord: Captain Trevelyan, ein geiziger, alternder Junggeselle, wird tot aufgefunden. Die erbenden Verwandten scheinen allesamt ein Motiv zu haben – und fast alle zudem ein Alibi. Und dann ist da noch der merkwürdige Umstand, dass der Captain sein Herrenhaus im abgeschiedenen Sittaford während des Winters an eine Witwe und ihre Tochter vermietet und sich für kleines Geld in der nächstgelegenen Kleinstadt einquartiert hat.
Inspektor Narracott versucht, den Dingen auf den Grund zu gehen. Parallel ziehen Emily Trefusis, Verlobte des Hauptverdächtigen, und Charles Enderby, ein ambitionierter Journalist, Erkundigungen ein. Da die Anzahl von Dorfbewohnern und Familienmitgliedern nicht ganz klein ist, lässt sich dabei nur schwer miträtseln – ich hatte permanent den Eindruck, mindestens ein Drittel der Nebenfiguren nicht wirklich auf dem Schirm zu haben.
Als solide Krimiunterhaltung geht „Das Geheimnis von Sittaford“ schon durch, aber ganz zufrieden war ich mit dem Leseerlebnis dennoch nicht. Freundschaftliche Beziehungen schildert Christie routiniert, aber ihre Liebespaare wirken meist etwas hölzern (was natürlich auch der Zeit geschuldet sein kann – dieser Krimi ist zum Beispiel von 1931). Oft treten sie erst zum Finale in Erscheinung, hier ist die verliebte Emily jedoch Hauptfigur. Doch so oft sie auch über ihren Verlobten spricht – was sie an ihm findet, bleibt ihr Geheimnis.
Die Auflösung war mal wieder unvorhersehbar, aber in sich logisch. Die große Anzahl von Nebenschauplätzen und falschen Fährten war mir allerdings etwas viel und ich vermisste die üblichen Ermittler. „Das Geheimnis von Sittaford“ ist kein schlechter Krimi, aber von der Queen of Crime gibt es doch viele bessere. - Lisbeth Jarosch
Last Haven – Tödliche Geheimnisse
(47)Aktuelle Rezension von: Sakle88Inhalt:
Last Haven ist der einzige Ort auf der Welt der Sicherheit und Lebensqualität bietet. Was vor über 200 Jahren als Projekt zur Lösung der Überbevölkerung der Erde gegründet wurde scheint heute gewaltige Risse zu bekommen. Die 18-jährige Aida hat einen Arbeitsunfall mit weitreichenden Folgen. Da sie ihre Tätigkeit nicht mehr aufnehmen kann, muss sie sich nun prüfen lassen. Sie muss ihren Wert unter Beweis stellen. Zum Glück bekommt sie Hilfe von unerwarteter Seite, um dies hinzubekommen. Denn Last Haven ist gnadenlos, wenn du deinen Beitrag nicht leisten kannst.
Meine Meinung:
Auch wenn auf dem Cover "Dystopischer Roman" drauf steht, habe ich zuerst an einen Krimi denken müssen. Nichtsdestotrotz finde ich das Cover schön. Es passt sehr gut zum Inhalt.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen.Wir lesen aus der Ich-Perspektive in der Aida uns mit in ihre Welt nimmt.
Last Haven sowie seine Stärken und Schwächen werden gut beschrieben. Nein natürlich hat Last Haven keine offensichtlichen Schwächen. Denn diese darf es gar nicht geben. Alles was zu schwach, alt oder kank ist, ist es nicht wert zu leben.
Die Charaktere haben mir nicht alle gefallen. Aber so muss das auch!Doch Aida fand ich ganz gut dargestellt. Denn das Leben in Last Haven scheint perfekt und jeder hat seinen Platz. Aber Aida ist alles andere als perfekt. Durch einen Arbeitsunfall verliert sie eben diesen Platz und muss in einem neuen Bereich irgendwie reinpassen. Ihre Entwicklung finde ich wirklich toll. Anfangs noch freundlich und hilfsbereit wird sie nach und nach zickiger. Auch eine gewisse Droge trägt seinen Teil dazu bei, aber ich finde das ganz interessant.
Die Spannung konnte sich in meinen Augen sehr gut halten und nimmt zum Schluss noch mal ordentlich Fahrt auf.Auch eine Art Liebesgeschichte finden wir hier. Doch es ist nicht so wie man es normalerweise kennt. Dies hat mir sehr gut gefallen, denn für so typische Liebesgeschichte oder Romanzen bin ich nicht gerade zu begeistern.
Das Thema Überbevölkerung finde ich sehr gut auch wenn die Ansätze, um dies in den Griff zu bekommen moralisch nicht vertretbar sind ;)
Aber so ein Projekt wie Last Haven ist nicht so abwegig. Was wäre wenn wir alle unseren Platz haben und das einzige was gilt, ist diesen so füllen wie es nötig ist? Was wäre wenn wir dann plötzlich krank werden?
Fazit:
Mir hat der Auftakt der Last Haven Trilogie sehr gut gefallen. Ich wurde fortgerissen und sehr gut unterhalten, daher gebe ich fünf Sterne und eine klare Kauf- und Leseempfehlung.
Vielen lieben Dank an die Autorin Lisbeth Jarosch und an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar.Dies hat keinen Einfluss auf meine ehrliche und persönliche Meinung! - Agatha Christie
Mord im Spiegel
(130)Aktuelle Rezension von: PengiEin parkähnliches Gelände. Ein herrschaftliches Gebäude, funktional, doch frisch renoviert. Ein großes Fest. Eine perfekt agierende Schauspielerin, innerlich gebrochen, geprägt von einer lang zurückliegenden Tragödie. Viele Gäste, ein exklusiver Empfang, ein abruptes Ende: Tod einer Frau mittleren Alters, wohnhaft in der neu erbauten Siedlung nahe St. Mary Mead, kurz nachdem sie ihren Cocktail getrunken hatte, der doch nicht der ihre war. Mord? Miss Marple ermittelt.
Mit "Mord im Spiegel" las ich meinen zweiten "Miss Marple"-Kriminalroman und freute mich, konstant häufig auf die wohlbekannte, ältere Dame zu treffen, die durch ihre Beobachtung der menschlichen Natur wie keine zweite in der Lage ist, auch den verworrensten Mordfall lösen zu können. Hilfreich steht sie dem ermittelnden Polizisten Craddock zur Seite, stellt ihre eigenen Überlegungen an und weiß immer, wen sie wann und wie anzusprechen hat, um wichtige, manchmal jedoch unter der Oberfläche der Antwort schlummernde, Fakten in Erfahrung zu bringen.
Zwar war Miss Marple während der großen Feierlichkeiten im Hause der berühmten Schauspielerin Marina Greggs nicht zugegen, weshalb sie sich auf die Aussagen Dritter verlassen muss, doch hatte sie die Tote noch kurz zuvor auf ihrem geheimen Streifzug durch die neue Siedlung kennenlernen dürfen. Während der Todesfall schnell für Aufregung sorgt, schleicht sich schon bald der vage Verdacht ein, dass die Rolle des Opfers einer anderen zugedacht war. Hatte die Tote nicht kurz zuvor ihren Cocktail verschüttet, woraufhin ihr die neben ihr stehende Marina Gregg ihren eigenen, noch unangetasteten, anbot?
Miss Marple, welche sich nach Meinung ihres Umfeldes schonen und weiterhin von einer Erkrankung erholen sollte, wird schon bald zum Dreh- und Angelpunkt der Auflösung des Falles, trägt sie doch auf ihre unvergleichliche Art Interessantes zusammen und weiß sich dabei gekonnt den überfürsorglichen Bedenken der seit Kurzem auf Wunsch ihres Neffen bei ihr wohnenden Dame zu entziehen. Es verwundert daher schlussendlich nicht, dass Miss Marple ein weiteres Mal diejenige ist, die zuerst Täter wie Motiv benennen kann und somit die fatalen Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart erkennt.
- Agatha Christie
Ein gefährlicher Gegner
(87)Aktuelle Rezension von: AleshaneeNachdem ich jetzt alle Poirot und Miss Marple Krimis mit viel Begeisterung gelesen habe, ist jetzt endlich die Reihe um das Detektivduo Tommy & Tuppence an der Reihe. Beide sind Anfang 20 als sie sich zufällig wieder über den Weg laufen und hadern an ihrer finanziellen Situation. Sie beschließen, sich gegen Geld auf ein Abenteuer einzulassen und geraten direkt in eine Spionagegeschichte um verschwundene Dokumente, die für die friedvolle Zukunft von brisanter Wichtigkeit sind.
Die beiden waren mir direkt sympathisch. Sie gehen sehr ungezwungen miteinander um und ihre Ansichten sind irgendwie amüsant, weil sie aus Sicht der damaligen Zeit so ungewöhnlich sind. Wobei z. B. eine Geldheirat natürlich auch heute noch sicher bei manchen ein Argument ist, war das damals wohl tatsächlich üblich - oder auch das Reich werden durch die Beerbung reicher Onkel und Tanten.
In den Fall schlittern sie sehr unbedarft und finden sich plötzlich sehr gefährlichen Gegnern gegenüber, die vor nichts zurückschrecken. Dabei ist der Aufbau sehr spannend gemacht und es gibt viel Abwechslung und Stoff zum miträtseln. Die Suche nach der rätselhaften "Jane Finn" bringt sie zu einer bedrohlichen Untergrundorganisation und auf die Spur des mysteriösen "Mr. Brown", der hinter allem zu stecken scheint, den aber niemand kennt.
Hier gab es einige Hinweise und falsche Spuren und während man Tommys und Tuppences Ermittlungen im Wechsel miterlebt, war ich immer gespannt, wohin sie ihr Weg führt und wer nun tatsächlich der Bösewicht ist.
Ich fand diesen ersten Band sehr kurzweilig und abwechslungsreich mit vielen Fährten, die es zu verfolgen galt und witzigerweise wurde ein "Inspektor Japp" erwähnt, den ich ja schon aus den Poirot Krimis kenne.
Der Flair aus der Zeit der 20er Jahre kam auch wieder gut zum Tragen - gerade das reizt mich hier besonders, weil es ja auch in dieser Zeit geschrieben wurde und die Einblicke in die Persönlichkeiten und auch die Umstände, wie Verfolgungen bewerkstelligt wurden (ohne Internet und technische Ausstattungen) ist immer wieder ein Vergnügen!
Ich freu mich schon auf den nächsten Band! - Agatha Christie
Mord im Pfarrhaus
(268)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Ich finde dieses Buch nicht schlecht. Spannend geschrieben ist es und auch das Motiv war recht einfach nachzuvollziehen. Was mich jedoch ein bisschen gestört hat, war das Getratsche und dass das Dorfleben ein bisschen zu klischeehaft dargestellt wurde. Ansonsten aber eine runde Handlung und gute Ermittlungsarbeit.
- Agatha Christie
Morphium
(111)Aktuelle Rezension von: MonikaEin junges Paar, verlobt, aus konventionellen Gründen und Liebe von einer Seite, erhält einen anonymen Brief und besucht aus moralischer Verpflichtung, und Neugier auf die Situation, eine sogenannte Erbtante, die schwerkrank ist und deren Gesundheit sich so verschlechtert, dass sie verstirbt. In der Krankheitszeit wurde sie von einem Hausarzt und 2 Krankenpflegerinnen betreut, eine von ihnen vermisst ein Röhrchen mit Morphintabletten. Es kommt zu einer Mordanklage, ein Zeuge des Geschehens bemüht sich um Unterstützung für die Angeklagte durch Hercule Poiorot.
Neben einer gut durchdachten Geschichte , deren Auflösung überraschend ist, fließt sehr viel Gespür für die persönliche, menschliche Seite aller Beteiligen in die Handlung ein
Ein Hercule Poirot, der zwar weiß, was er wert ist, aber seine Selbstliebe im Zaum hält, diesmal sehr sympathisch dargestellt
- Agatha Christie
Das Haus an der Düne
(187)Aktuelle Rezension von: DaveSp91Agatha Christie, die unangefochtene Königin des Kriminalromans, liefert mit Das Haus an der Düne einen weiteren spannenden Fall, der ihre Leser*innen von Anfang bis Ende in den Bann zieht.
In diesem Roman begibt sich der bekannte und geniale belgische Detektiv Hercule Poirot auf die Spuren eines Mordes, der in der luxuriösen Welt des Blue Train geschieht. Was zunächst wie ein scheinbar klarer Mordfall aussieht, entpuppt sich schnell als ein komplexes Netz aus Irrungen und Wirrungen voller Intrigen. Mit seinem typischen und charmanten Scharfsinn für menschliche Schwächen deckt Poirot Schritt für Schritt die Wahrheit auf und lässt seine Leser*innen den Atem stocken.
Besonders faszinierend ist, wie Christie es schafft, die Leser auf falsche Fährten zu locken, um am Ende mit einer überraschenden Auflösung zu brillieren. Christie versteht es wieder einmal eine Vielzahl von Verdächtigen zu präsentieren, bei denen jeder ein überzeugendes Motiv zu haben scheint.
"Das Haus an der Düne" ist ein weiterer Agatha Christie Roman, der mit einem spannenden und vertrackten Fall punkten kann.
- Agatha Christie
Dreizehn bei Tisch
(137)Aktuelle Rezension von: halo123Es gab oft Stellen in dem Buch wo ich dachte, dass ich nun weiß wer der Mörder ist ... und wie immer lag ich falsch weil Agatha Christie es schafft raffinierte und verzwickte Geschichten zu schreiben.
Der Fall hatte einige Stellen wo Poirot nicht wirklich weiter kam und mir kam es etwas so vor als würde er sich in die Länge ziehen.
Trotzdem habe ich weitergelesen und war von der gewohnten Poirot-Enthüllung am Ende beeindruckt.
Es gab wie immer Charaktere die man gar nicht einschätzen konnte wie zum Beispiel Lady Edgware aber auch Ihre Stieftochter sowie alle anderen Charaktere.
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch ganz gut gefallen
- Agatha Christie
Die Morde des Herrn ABC
(171)Aktuelle Rezension von: Elenchen_hAls Hercule Poirot einen mysteriösen anonymen Brief von einem "Herrn ABC" erhält, ahnt er sofort, dass mit diesem etwas nicht stimmt. Arthur Hastings, ein enger Freund Poirots, der vorübergehend von seiner Farm in Amerika angereist ist, hält den Brief wie auch die Polizei für einen üblen Scherz - bis ein Mord geschieht, in Andover an einer Frau, deren Namen mit A beginnt und exakt an dem Tag, den Herr ABC ankündigte. Was folgt ist eine Jagd nach einem Serienkiller, der nicht davor zurückschreckt, sich durch das Alphabet rund um London zu morden.
"Die Morde des Herrn ABC", übersetzt von Gaby Wurster, ist mein mittlerweile achter Kriminalroman von Agatha Christie und ich habe es wieder einmal sehr genossen, gemeinsam mit Hercule Poirot in und um London zu ermitteln. Christie lässt die Geschichte rückblickend von Poirots Freund Hastings erzählen, was die Lesenden in die Lage versetzt, die gleichen Überlegungen wie der Meisterdetektiv anzustellen und zu versuchen, den Fall mit ihm aufzuklären. Ich habe dieses Mal bis zum Schluss die falsche Person verdächtigt - Poirot war also wieder einmal klüger als ich. Genau dieses mitfiebern, herumblättern im Buch zu einer früheren Stelle, sich Gedanken und Notizen machen, um den Fall zu lösen, bereitet mir so große Freude an Agatha Christies Krimis. Hinzu kam dieses Mal, dass das Finale des Buchs in den nebligen Herbst fällt, wie passend! Ich werde mich weiterhin quer durch Agatha Christies Werke lesen und freue mich bereits auf die nächste Detektivarbeit mit Hercule Poirot oder Miss Marple!