Bücher mit dem Tag "profikiller"
127 Bücher
- V. S. Gerling
Falsche Fährten
(52)Aktuelle Rezension von: birgitfaccioli
In Deutschland werden pensionierte Ärzte ermordet und teilweise vorher noch gefoltert.Eines haben diese Ärzte allerdings gemeinsam.Sie haben alle zu DDR Zeiten in der Charité in Berlin gearbeitet.
Nicolas Eichorn und Helen Wagner ,die nicht nur Partner beim BKA Berlin sind sondern auch privat,werden mir dem Fall beauftragt.
Im Zuge der Ermittlungen kommen Sie einem grausamen Verbrechen auf die Spur an dem die großen Pharmafirmen beteiligt sind und damit auch Helens eigener Vater.
Unerwartet bekommen Sie noch Hilfe von Jemandem der eigentlich Nicolas beruflich schaden soll .
Der Hintergrund einer wahren Geschichte bildet die Story ,was ich absolut klasse finde,allerdings wurde hier bei der Ausschmückung doch arg übertrieben.
Nicolas ist ein recht eigenwilliger Ermittler der in den eigenen Reihen nicht nur Freunde hat.Ich mag den trockenen Humor der die Spannung einige male durchbricht.
Oftmals wurde ein den vorherigen Fall von Nicolas und Helen berichtet ,den ich allerdings nicht gelesen hab.So fehlten mir leider einige Informationen.
Auch die asiatische Mafia fand ich übertrieben , da ist wohl dem Autor die Fantasie mit ihm durch gegangen :)
- Mark Dawson
One - Sie finden dich
(44)Aktuelle Rezension von: glencoe1692Auftragskiller im Auftrag der Regierung, MI5, MI6, Auftakt zu einer neuen Actionserie und nicht zuletzt die 4- und 5-Sterne-Bewertungen waren Grund genug, mit dem vermeintlichen Band 1 zu beginnen, in der Hoffnung, hier weiteren Lesestoff in meinem liebsten Genre entdeckt zu haben.
Hier bei LB gelesene Attribute wie "Agententhriller mit Köpfchen" und "superspannend" schrauben die Erwartungen natürlich auch nicht gerade nach unten.
Aber gefehlt! Nun will ich nicht behaupten, dass es eine einzige Enttäuschung war, aber die Erwartungen wurden nur teilweise erfüllt.
Der Schreibstil ist in Ordnung. Lässt sich flüssig lesen, langweilt nicht und überfordert aber auch nicht.
So weit erforderlich sind Örtlichkeiten ordentlich recherchiert, aber auch die gängigen Klischees werden prompt bedient (ehemalige KGB-Leute finden sich wohl alle mit dicken Bankkonten auf hochrangigen Posten des FSB wieder, Vorgesetzte sind wohl immer habgierig, der Protagonist muß mit Supermann verwandt sein).
Mit der Vorstellung der Vorgeschichten seiner Protagonisten hält sich der Autor nicht lange auf, offenbar wird hier vieles vorausgesetzt, was bei einem vermeintlichen Band 1 gar nicht da sein kann. Dabei gäbe mindestens die Vorstellung Miltons bestimmt Stoff für ein, wenn nicht sogar mehrere Bücher.
In einer Bewertung auf anderer Plattform habe ich dann jedoch entdeckt, dass uns "One, sie finden Dich" offenbar nur vom Verlag aus unerklärlichen Gründen als Band 1 der "John-Milton-Reihe" präsentiert wird. Leser, die die englischen Originale kennen, behaupten, der Band wäre mindestens die Nummer 3.
Warum? Keine Ahnung, das wird wohl Geheimnis des Verlages bleiben.
Kurzum, die besondere Intelligenz, die ich bei "... mit Köpfchen" erwartet hatte, blieb ebenso aus wie die "Superspannung".
Der gesamte Ablauf war sehr schnell sehr durchsichtig. Überraschende Wendungen? Ja, die gab's auch, aber nur begrenzt. Würde ich die hier anführen, wäre potentiellen Lesern das Ende vorweg genommen.
Fehler bei Kommasetzung und Grammatik will ich dem Autor nicht anlasten. Die gehen wohl eher auf Rechnung der Übersetzung.
Aber Stockfehler in der Logik hat nur der Autor zu verantworten. So ist zwar im tiefsten russischen Winter 400 km nördlich von Moskau die Wolga kompakt zugefroren, aber nach starkem, andauerndem Schneefall glänzt die dicke Eisschicht spiegelnd? Passt nicht.
Oder eine Einsatzgruppe springt einige Tage drauf genau über diesem Gebiet ab und der Protagonist sieht vom Fallschirm aus an einem Bach zwei Elche, die gerade Wasser trinken. Die Wolga ist kompakt zugefroren. Der Bach aber nicht? Gut für die Elche, schlecht für die Logik.
Die Handlung läuft in flüssigem, gut zu folgendem Tempo ab. Leider scheint am Ende der Autor unter Zeitdruck gestanden zu haben. Das Ende wurde stark gerafft und nur bedingt, aber überhastet aufgelöst. Der Leser könnte davon ausgehen, dass der Folgeband (Hunt - sie kriegen Dich) anknüpfen und aufklären wird. Ebenfalls weit gefehlt, aber das ist Thema einer anderen Bewertung.
Alles in allem will ich das Buch dennoch den Actionfans empfehlen, die ihre Ansprüche nicht gar zu hoch ansetzen. - Leif Tewes
Tag Null
(37)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMit "Tag Null" wagt sich Leif Tewes direkt auf ungewöhnliches Terrain: In die Psyche eines Auftragsmörders. Tom ist kein gewöhnlicher Genre-Protagonist und ganz sicher kein Held. Trotzdem ist es Tewes gelungen, ihn so zu konzipieren, dass er ein interessanter Charakter ist. Verrückterweise konnte er bei mir sogar mehr Sympathiepunkte sammeln als das Polizistenteam, das den erzählerischen Gegenpart zu Tom bildet. Im Vergleich zu Tom, dessen Leben und Gedanken ich gut kennenlernte, blieben die Polizisten eher farblos. Einzig Kommissar Berg zeigte hier und da ein wenig Persönlichkeit, ohne mich jedoch vollständig von sich überzeugen zu können.
Die Geschichte selbst ist lange Zeit eher zäh zu lesen und brachte mich mehrfach kurz davor abzubrechen. Es gibt viele Rückblicke in die Vergangenheit, die jedoch anfangs nicht z.B. durch Kapitelüberschriften als solche erkennbar sind. Die Informationen werden zwar im Verlauf der Handlung "nachgeliefert", aber eine gewisse Orientierungslosigkeit stellte sich bei mir trotzdem ein. Statt Spannung zu empfinden, war ich des Öfteren bloß verwirrt.
Einzig das Interesse an Toms Schicksal ließ mich hartnäckig weiterlesen. Dafür wurde ich schlussendlich im letzten Drittel belohnt. Scheinbar von jetzt auf gleich schnellt die Spannung nach oben und steigert sich hin zu einem Finale, das - wenn schon nicht vollkommen überraschend - dann doch wenigstens passend für die Geschichte ist.
Tewes' Schreibstil ist klar und sachlich. Er fokussiert sich auf die Handlung; Gedankengänge fließen nur beiläufig ein. Besonders auffällig ist die häufige Verwendung der indirekten Rede. Ob es nun Rückblicke in die Vergangenheit sind oder längere Gespräche - sie werden vielfach indirekt wiedergegeben, was den Szenen einiges an Lebendigkeit und Spannung nimmt. Chancen, einzelne Charaktere über ihre Sprache, Mimik und Gestik deutlicher zu zeichnen, wurden hier leider häufig vergeben.
Zudem sind mir einige Komma- und Buchstabenfehler aufgefallen, die zwar nicht direkt den Lesefluss stören, aber mir dennoch negativ in Erinnerung bleiben.
FAZIT
"Tag Null" punktet mit einem ungewöhnlichen, aber trotzdem überzeugenden Protagonisten, den man so nicht alle Tage entdeckt. Abgesehen davon ist es jedoch eine eher zähe Geschichte, die trotz interessanter Thematik nicht wirklich überzeugen kann. - Jochen Frech
Tödliche Distanz - Episode 1: Die Verschwörung
(30)Aktuelle Rezension von: LadySamira091062Für eine Gruppe machtgieriger Amerikaner ist es unerträglich das die neue Präsidentin mit einem Latino liiert ist und so beschließen sie diesen Mißstand zu beseitigen.Doch wie bewerkstelligt man das ?
Über dubiose Hintermänner heuert einer der Geldgeber einen Auftragskiller an ,aber nicht irgendeinen sondern den Besten.Denn die Spur zurück zu seinen Auftragsgebern sollte möglichst nicht nachvollziehbar sein.Doch die Verschwörer haben nicht mit dem Killer gerechnet ,denn der ist ihnen immer einen Schritt vorraus.
Die Geschichte gli e dert sich in drei Einzelstränge ,die dann irgendwann ein Ganzes ergeben.Es geht spannend und manchmal auch recht brutal zur Sache ,aber man kann nicht aufhören zu lesen.
Ich bin eigentlich kein Thriller oder Krimifan doch dieses Buch hat mich gefangen genommen mit seiner Brisanz zur Realität und ich werde mir in absehbarer Zeit sicher die weiteren Bände holen,denn ich muss wissen ob der geheimnisvolle Attentäter es schafft ,den Auftraggebern immer vorraus zu sein und auch sein Schicksal hat mich nicht kalt gelassen. - Jennifer Estep
Spinnenkuss
(563)Aktuelle Rezension von: dorothea84Gin Blanco lernen wir gleich bei einem ihren Aufträgen kennen, der nicht gerade typisch ist. Sie ist Auftragsmörderin, bekannt unter dem Namen »Die Spinne«. Man merkt schon bei den ersten Seiten, dass es hier keine Geschichte wird mit Gut und Böse, Weiß und Schwarz. Genau das liebe ich und hier wurde ich nicht enttäuscht. Im Gegenteil ich frage mich, warum ich so lange gewartet habe es zu Lesen. Wir haben Gin eine Powerfrau, die vielschichtig ist und man nur einen Teil davon kennengelernt hat. Detectivs Donovan Caine lernen wir auch etwas kennen. Unser weißer Ritter der nach dem Band eher grau geworden ist. Gleichzeitig habe ich die Wortgefechte der beiden geliebt. Die Welt ist brutal, magisch und hat viele Geheimnisse. Gina selbst hat einige und beim Lesen konnte ich nicht genug davon bekommen. Das Buch war sehr schnell gelesen und am liebsten hätte ich gleich das nächste Band zur Hand genommen und weitergelesen. Die Welt, Gina und auch Caine machen das Buch zu etwas Besonderem.
- René Junge
Aktenzeichen Tod
(18)Aktuelle Rezension von: annlu„Geschichte wiederholt sich nicht? Wer sagt das? ICH wiederhole die Geschichte.“
Der ehemalige Soldat Simon Stark lebt auf der Straße und verdrängt mit Alkohol seine Erinnerungen. Als Obdachlose verschwinden und seine neue Bekannte Sophie Palmer vom Hilfe-Bus in Schwierigkeiten gerät, muss er sich an seine Ausbildung erinnern und den Soldaten in ihm wieder zum Leben erwecken. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Selten wurde ich mit einem Hauptcharakter wie Simon Stark konfrontiert: traumatisch Erlebnisse aus Afghanistan verfolgen ihn, er wird von seinem Alkoholismus – inklusive einer destruktiven Stimme in seinem Inneren – verführt und lebt unter der Brücke. Sophie bringt zwar einen Gegenpunkt dazu, schließlich ist sie in einer gutsituierten Familie aufgewachsen und hat eine Hilfsorganisation aufgebaut, ihr Charakter bleibt aber etwas farblos und geht in den actiongeladenen Szenen unter.
Schon bald werden auch die Gegenspieler vorgestellt, sodass der Leser gleich schon in die hochtrabenden Pläne eingeweiht wird. Diese basieren auf die Naziideologie und den Euthanasiegedanken, was ein schweres Thema darstellte. Allerdings wurden damit die Gegner auch gleich als die „Bösen“ dargestellt. Für mich war das fast zu klischeehaft, da man nur ihre schlechten Absichten erfuhr, aber wenig über ihre Psyche.
Manche der Themen haben mich sehr angesprochen. So fand ich es interessant die Obdachlosen hier in den Mittelpunkt zu stellen und mit Simon auch einen unter ihnen kennenzulernen. In anderen Krimis sind sie öfters Opfer, nie aber Hauptcharakter. Erwähnt wurde auch, wie schnell und wie unverschuldet man selbst alles verlieren kann. Besonders interessant fand ich auch, wie unterschiedliche Begegnungen mit den auf der Straße lebenden verlaufen konnten – von Hooliganangriffen über Nichtbeachtung bis zu netten Plaudereien war alles mit dabei. Auch die Themen Traumabelastung bei Soldaten und Alkoholismus empfand ich als schwierig aber durchaus interessant.
Die Umsetzung der Geschichte konnte mich leider nicht immer erreichen. Dafür basierte sie zu sehr auf Action und erinnerte viel zu oft an einen Hollywood – Streifen. Simon als ehemaligen Soldaten konnte ich seinen Kampf ja noch abkaufen, aber bisher friedliebende Zivilisten mit Waffen auf eine Geheimagentenmission zu schicken war mir doch zu übertrieben. Ebenso musste ich die rasante Verfolgungsjagd mit der Polizei und die vielen Schusswechsel inklusive jeder Menge Toter waren mir doch zu unrealistisch.
Fazit: Viele interessante Themen wurden aufgegriffen – für mich war aber zu viel Hollywood-Action-Streifen-Feeling mit dabei.
- Markus Heitz
Judassohn
(320)Aktuelle Rezension von: MichellyBand zwei der Judas-Reihe von Markus Heitz kann sich durchaus sehen lassen, ist für mich aber ein wenig schwächer als Band eins (4/5 Sternen).
Die Geschichte ist durchweg spannend und sehr interessant und es gibt Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Mir war lange Zeit nicht klar, wie der Autor die verschiedenen Handlungsstränge denn letztendlich in eine Geschichte verflechten möchte, was durchaus die Spannung zusätzlich erhöhte. Dennoch war mir die Auflösung ein wenig zu abgehoben, damit musste ich mich erst einmal auseinander setzen und darüber nachdenken, was denn nun genau passiert ist. Da ist für mich der Knick in der Geschichte und daher auch der leichte Punkteabzug im Vergleich zum Vorgänger. Zudem geht es in dem Buch (leider) kaum um Sia, sondern wir reisen in deren Vergangenheit und lernen viel über die Umstände dazu. Das ist natürlich nicht negativ in dem Sinne, der Klappentext lies jedoch eine ganz andere Geschichte vermuten.
Ich werde natürlich trotzdem den dritten Band lesen, die Geschichte rund um Sia ist wirklich spannend und gut aufgebaut und für Vampirfans, die es mögen, wenn es ein wenig härter zugeht, durchaus zu empfehlen.
- Jo Nesbø
Erlöser (Ein Harry-Hole-Krimi 6)
(275)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderHarry Hole hat mit seinen zahlreichen privaten Dämonen zu kämpfen, als ihm ein neuer Fall übermittelt wird. In Oslo ist überall schon Weihnachtsglanz, aber ein bestialischer Mörder treibt sein Unwesen. Der kroatische Auftragskiller hat quasi vor den Menschenmassen auf dem Weihnachtsmarkt einen Mann getötet, aber den Falschen. Von nun an versucht er seinen Fehler zu korrigieren und dabei geht er über Leichen. Harry Hole ist ihm dicht auf den Versen, aber die Hinweiße, Beweiße und Hintergründe werden immer verworrener. Was hat die norwegische Heilsarmee mit dem ganzen zu tun? Wer ist der Killer und wer sein wahres Opfer? Jo Nesbo schreibt atemlos spannend mit vielen Kniffen und Wendungen und er lässt seinen Kommissar Harry Hole durch alle Gefühlswelten streifen. Eiskalte Spannung!
- Volker Kutscher
Goldstein
(210)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeEs ist Juni im Jahr 1931, als ein amerikanischer jüdischer Gangster nach Berlin kommt mit unbekanntem Ziel. Ein ausreichender Grund, das Gereon Rath ihn beschatten soll und verhindern, dass er auch nur einen unbemerkten Schritt in der Stadt macht. Für Gereon eine Strafarbeit, die nicht lange eintönig bleiben soll. Währenddessen entwischt Charly bei einer Befragung ein junges Mädchen, die kurz zuvor das KaDeWe ausgeraubt hat und am Ende mit ansehen musste, wie ihr Komplize in den Tod stürzt. Als sich beide Fälle immer mehr miteinander verknüpfen, kommt es mal wieder zum Krach zwischen Gereon und seiner Charly......
Dies ist der dritte Teil der Reihe um den Berliner Kommissar Gereon Rath. Grundsätzlich macht es Sinn, die Teile in der Reihenfolge zu lesen um Zusammenhänge zu verstehen, auch wenn die Fälle mit jedem Buch abgeschlossen werden. Die historischen Details sind genau, tauchen auch mit kleinen Details im Alltag der Protagonisten auf. Thematisiert werden hauptsächlich die Unruhen und Auseinandersetzungen zwischen den Nazis und den Kommunisten, sowie die gegenseitige Bekämpfung der Berliner Ringvereine. Aber das zentrale Thema, dass deutlich zum tragen kommt, ist das Leben der Juden in der Stadt und die angespannte Stimmung jedes Einzelnen. Kutscher baut gleich eine ganze Reihe unterschiedlichster Schauplätze auf und führt diese erst nach und nach zusammen. Am Ende gelingt es ihm sämtliche Fäden gekonnt und logisch miteinander zu verknüpfen, ohne das es an den Haaren herbeigezogen wirkt. Die Charaktere bekommen kontinuierlich mehr Tiefe, sowohl innerhalb des Buches, als auch insgesamt auf die Reihe hin gesehen. Dadurch lässt Kutscher aber auch viel Platz für Nebenhandlungen, die durchaus auch mal kleine Längen beim Lesen erzeugen.
Mein Fazit: Definitiv eine spannende Reihe, die aber nicht unbedingt von der Jagd nach irgendeinem Verbrecher lebt, sondern vom Gesamtwerk und dem gewählten historischen Zeitrahmen. Wer sich dafür interessiert, den wird das Buch nicht mehr loslassen.
- Lars Kepler
Paganinis Fluch
(228)Aktuelle Rezension von: supersusiWie kann man an Bord eines Bootes ertrinken, ohne dass man nass wird ? Kommissar Joona Linna, der sich eigentlich um einen toten Politiker kümmern soll, wird neugierig und nimmt sich des Falles an. Er ahnt nicht was in Wahrheit dahinter steckt und wieviele Todesopfer es noch geben wird, bis er auch nur die Zusammenhänge ahnt. Aber er lässt nicht locker und ihm fallen Dinge auf, die die Kollegen übersehen.
In diesem Band, der wieder so richtig spannend ist, von der Verfolgung eines Pärchens bis zum Geheimnis eines begnadeten Geigers, ist es wieder Kommissar Joona Linna der seinen eigenen Weg geht, auch wenn Vorgesetzte dies unterbinden wollen. Sein Privatleben bleibt auf der Strecke und obwohl er weiß, dass die Zeit drängt, werden immer mehr Menschen grausam getötet. Was steckt dahinter und, als er begreift, worum es geht, wie kann der Täter aufgehalten werden und wie kann man seine Theorie beweisen ?
Rasanter Thriller mit sympathischen Charakteren, den man kaum aus der Hand legen will. Werde mir gleich den nächsten Band holen.
- Tom Wood
Dark Day
(18)Aktuelle Rezension von: TriviusDie Figur Viktor ist ein klischeehafter Profikiller ohne jeden Makel und ein paar sehr konstruiert aufgesetzten Eigenheiten.
Die Action ist recht rasant, nachvollziehbar und einigermaßen packend erzählt, aber die Dialoge…
Bei jedem Gespräch rolle ich die Zehen ein. Gespreizt, aufgesetzt und immer irgendwie für den Leser als schweigendem Dritten zum Erläutern der Handlung geschrieben. Begleitet von markigen Gefasel wie „Ich werde dich töten.“ ohne jede Selbstironie oder pfiffigen Wortwitz.
Also besonders in den Dialogen habe ich jedes Bedürfnis verloren, weiterzulesen.
Dazu ist die Story eindimensional und hat Wendungen, die man schon dutzende Seiten vorher riecht.
- Stephen King
Nachtschicht
(413)Aktuelle Rezension von: Princess_CrabDas Buch beinhaltet eine bunte Kurzgeschichtensammlung, wobei einige Geschichten offensichtlich gruselig sind, andere hingegen ein unheimliches Gefühl hinterlassen. Das finde ich oftmals noch schauerlicher, weil es so unterschwellig ist und irgendwie so alltäglich.
Für mich lohnt sich die Sammlung auf jeden Fall, weil ich zum einen Stephen King sehr gern lese und man immer mal eine Kurzgeschichte einschieben kann, wenn man mal ein paar Minuten Luft hat :)
- Nic Pizzolatto
Galveston
(13)Aktuelle Rezension von: walli007Der Auftragsaufräumer Roy Cady bekommt die Diagnose Lungenkrebs. Eigentlich könnte ihm also alles egal sein. Trotzdem will er nicht gerade jetzt sterben als ihm sein Boss, weil Roy angeblich ein Auge auf dessen Freundin geworfen haben soll, ein Falle stellen lässt. Letztlich überlebt Roy das Massaker und mit ihm eine junge Frau, die den Fallenstellern auf anderen Wegen zu Diensten sein sollte. Die beiden entfernen sich vom Ort des Geschehens. Roy weiß nicht warum, aber er erzählt von seiner Krankheit und Rocky macht den Vorschlag, sie könnten doch zusammen bleiben. Nicht, weil er sie braucht, aber vielleicht könnte er sie mal brauchen. Gewöhnt allein unterwegs zu sein, ist Roy unsicher, wie er sich zu diesem Vorschlag stellen soll. Als Rocky ihn überredet, ihre kleine Schwester abzuholen, möchte er allerdings am liebsten abhauen.
Besonders zu Beginn überzeugt dieser Roman wegen seines ungewöhnlichen Ansatzes. Natürlich, denkt man, kann ein Verbrecher nicht sympathisch sein, aber so eine Diagnose ist auch für so einen nicht einfach zu verarbeiten. Und dann kommt so ein Mädchen daher, die fast wie eine Rettung erscheint vor der Aussicht, alleine sterben zu müssen. Wie lange hat er noch? Lohnt es sich überhaupt, sie auf die Bekanntschaft mit Rocky einzulassen. Oder soll er sie lieber gleich alleine lassen, schließlich wird er bald nicht mehr da sein. Die Gespräche Roys mit der jugendlich frischen Rocky, die ihn aufrütteln und seine eingefahrenen Gedanken durcheinander bringen, haben etwas Spezielles, welches einen großen Teil des Reizes des Buches ausmacht. Auch wie Rocky ihm die kleine Tiffany unterjubelt, ist mit Witz und Verve dargestellt. Je weiter allerdings die Handlung voranschreitet, desto mehr verliert sich dies und die Story wird zum einen ernster aber auch lückenhafter. Irgendwie bekommt man den Eindruck, dass Roy sich bei seinem Ritt auf der Rasierklinge geschnitten hat. Zwar ist er schließlich schon ein anderer Mensch geworden, dennoch wirkt er unvollendet.
Vorgetragen wird dieses sehr gute Hörbuch von Walter Kreye, der die handelnden Personen mit seiner wandelbaren und sonoren Stimme zum Leben erweckt.
- Jochen Frech
TÖDLICHE DISTANZ - Episode 5: Geheime Allianz
(18)Aktuelle Rezension von: pardenFEHLER UND KONSEQUENZEN...
Es begann mit reiner Neugier – und wurde schnell zur tödlichen Bedrohung. Seit die vom Dienst suspendierte Polizistin Linda Pieroth ein ungewöhnliches Projektil gefunden hat, scheint sie sich in einem gefährlichen Spiel gegen einen schier übermächtigen Gegner zu befinden – und um einen Vorteil zu erlangen, muss sie sich und ihre Freunde in Gefahr bringen. Tatsächlich gelingt es ihr, den israelischen Geheimdienst Mossad und einen international gesuchten Killer aus der Reserve zu locken. Aber sobald ihr ein Zug gelingt, droht dennoch sofort ein blutiges Schachmatt. Und sie weiß nie, wer sich noch auf dem internationalen Spielfeld befindet…
Schnell, eiskalt, spannend: Die Thrillerserie des ehemaligen SEK-Ermittlers Jochen Frech, in der es keine Grenze zwischen Fiktion und Realität zu geben scheint.
„Ich werde dich töten“, murmelte Virgil beim Gedanken an seine deutsche Widersacherin mit geballten Fäusten. „Und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Ich werde dich erschießen wie einen räudigen Hund.“
Wieder gewinnt der Roman an Tempo durch den ständigen Wechsel der Handlungsstränge, doch beginnen sich diese zunehmend miteinander zu verflechten.
- Da Linda Pieroth immer noch vom Dienst suspendiert ist, kann sie ihre ganze Zeit und Energie in die Suche nach dem mutmaßlichen Attentäter stecken. Dabei gelingt es ihr, nicht nur Kontakt zu Shamir Weinreb aufzunehmen, sondern mit dem Mossad-General auch eine Art Pakt abzuschließen. Shamir ahnt zwar inzwischen, um wen es sich bei dem Attentäter handeln könnte, doch gleitet ihm die Mission zunehmend aus den Händen.
- Virgil Durant unterlaufen immer wieder kleine Fehler, und da ihm inzwischen einige Verfolger hartnäckig auf den Fersen sind, erweisen sich diese Fehler allmählich als fatal. Schließlich gerät er in eine böse Falle, aus der er sich nur durch ein regelrechtes Massaker retten kann. Danach beschließt er einen wahren Rachefeldzug, dem in Südamerika, im Irak und in Israel etliche Menschen zum Opfer fallen. Als letzte auf seiner Liste verbleibt noch: Linda Pieroth.
- Braden McDermot muss erkennen, dass nun auch die Reißleine gerissen ist. Der Milliardär, der für den Auftrag des Attentats auf die Amerikanische Präsidentin zeichnet, hatte der Söldnertruppe 'Deep Sky' befohlen, nun den Attentäter selbst zu liquidieren, nachdem er erfahren hatte, dass ihm der Mossad auf die Spur gekommen ist. Als dies schief geht, befürchtet er nichts geringeres mehr als den Elektrischen Stuhl.
Auch diese fünfte Episdode war durchaus spannend, doch fand ich hier die Charaktere und die Entwicklung manchesmal nicht mehr ganz so glaubwürdig.
So mutierte Shamir Weinreb von einem hochrangigen Mossad General zu einem 'unter ferner liefen' Mitarbeiter des israelischen Geheimdienstes, der kaum noch etwas ausrichten kann. Auch das Vorgehen der angeblich so elitären und weltweit effektiv laborierenden Söldnertruppe ist kaum als professionell zu bewerten. Und weder die häufigen Fehler des doch schließlich gefährlichsten Profikillers der Welt sind nachvollziehbar, noch sein plötzlicher Rachefeldzug, der m.E. doch die Konzentration auf das geplante Attentat auf die Amerikanische Präsidentin behindern dürfte.
Trotzdem bin ich jetzt natürlich gespannt, wie das nächste Aufeinandertreffen von Virgil Durant und Linda Pieroth verlaufen wird und ob es letztlich tatsächlich zu dem Attentat auf die Amerikanische Präsidentin kommt...
© Parden
Die Episoden von 'Tödliche Distanz':
- Da Linda Pieroth immer noch vom Dienst suspendiert ist, kann sie ihre ganze Zeit und Energie in die Suche nach dem mutmaßlichen Attentäter stecken. Dabei gelingt es ihr, nicht nur Kontakt zu Shamir Weinreb aufzunehmen, sondern mit dem Mossad-General auch eine Art Pakt abzuschließen. Shamir ahnt zwar inzwischen, um wen es sich bei dem Attentäter handeln könnte, doch gleitet ihm die Mission zunehmend aus den Händen.
- Henning Mankell
Die weiße Löwin
(576)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderEine Immobilienmaklerin verschwindet. Alles ist seltsam, denn die beliebte Frau, hatte keine Geheimnisse. Zur gleichen Zeit lernen wir einen Attentäter kennen, der auf eine große he angesetzt wird. Er soll in Südafrika jemanden ermorden. Wen, dass bekommt er erst kurz davor gesagt. Er vermutet schon jemanden, und wir als Leser natürlich auch. Kommissar Wallander findet in Schweden bei seinen Ermittlungen Spuren von einem möglichen großen Attentat in Südafrika und es betrifft nun nicht mehr nur die Familie der Frau, sondern womöglich ein ganzes Volk und die Zeit drängt und dann wird seine Tochter entführt... Was sehr spannend beginnt, wird immer wieder total verworren und es scheint so, als ob Mankell mit Gewalt kritische Töne und brisante Themen einfließen lassen wollte. Das macht leider den Spannungsbogen kaputt und wirkt zum großen Teil sehr aufgesetzt. Es gibt so viele starke Momente in dem Buch und immer wieder wird man gefesselt, aber dann kommt wieder etwas krampfhaft etwas kritisches. Sehr schade, denn es hätte auch so ein großer und brisanter Thriller werden können.
- Helmut Barz
African Boogie
(52)Aktuelle Rezension von: Claudia_ReinländerKlappentext:
Kriminaldirektorin Katharina Klein muss weg. Weit weg. Untertauchen, weil ein Killer auf sie angesetzt ist. Einen klaren Kopf bekommen, weil sie sich in den völlig falschen Mann verliebt hat. Allein sein, weil ihre persönlichen Dämonen sie verfolgen.
Das Fünf-Sterne-Resort Golden Rock vor der afrikanischen Küste ist genau das Richtige. Palmen, Pool, sogar ein toller Kraftraum, wie gemacht für die halbkoreanische Kampfsportlerin. Aber so leicht entkommt Katharina nicht, schon nach zwei Tagen ist das Hotel voll. Voller Hessen.
Als der erste Gast auf unschöne Weise ertrinkt, denkt sie sich noch nichts Böses. Doch dabei bleibt es nicht, und spätestens, als die einzige Verbindung zur Außenwelt in die Luft fliegt, verwandelt sich das Urlaubsparadies in eine Hölle, in der jeder jeden verdächtigt.
Mafia Island! Das mag ja wirklich aus dem Arabischen stammen und nichts mit der Cosa Nostra zu tun haben. Aber beim nächsten Mal wird Katharina sehr viel genauer aufpassen, wo sie hinfliegt – wenn es ein nächstes Mal gibt.Cover:
Dieser Cover zeigt stilisiert eine Palme und davor eine wegrennende Person mit einer Waffe in der Hand. Die stilisierten Formen sind in weiß gehalten, der Hintergrund ist schwarz, nur die rote Waffe und die rote Schrift des Titels heben sich ab. Das Cover ist passend zu den anderen dieser reihe gewählt, da alle in diesem Stil entworfen sind. Ein tolles Erkennungsmerkmal. Mir persönlich gefällt das Cover gut, es macht neugierig.
Meinung:
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Man kommt gut in die Geschichte hinein und es lässt sich locker lesen, aufgrund des fesselnden und spannenden Geschehens.
Dies ist bereits der zweite Band der Katharina Klein Reihe. Auch ohne den ersten Band zu kennen würde man ganz gut hineintraten, da man die Bände durchaus auch unabhängig voneinander lesen kann, da die Fälle in sich abgeschlossen sind, aber natürlich das drumherum weitergeht.
Ich hatte den ersten Band erst vor kurzem gelesen, daher waren mir die Charaktere noch sehr gut bekannt und ich kam sehr gut in das Geschehen und die Handlungen hinein.
Toll fand ich auch ganz zu Beginn die Übersicht der handelnden Personen, dies macht es einem leichter den Überblick zu behalten und so kann man etwas nachschlagen, wenn man mal unsicher mit den Namen und Personen seien sollte.
Die Geschichte wird aus der Erzählperspektive der Protagonistin geschrieben. So kann man sich alles sehr gut aus ihrer Sicht vorstellen und bekommt die Handlungen und Geschehnisse sehr gut mit.
Nach den Handlungen des ersten Bandes muss Katharina weite weg. Sie muss untertauchen und so versetzt es sie nach Afrika in ein Resort Hotel, doch als da der erste Mord geschieht und diese sich nach und nach häufen, steckt Katharina mittendrin in ihrem nächsten Fall. Kann sie verhindern, dass noch mehr sterben oder ist sie vielleicht selbst die nächste?
Zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Da dieser spannende Band selbst gelesen werden sollte und ich so nicht zu viel vorweg nehmen möchte.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, neben Katharina trifft man hier auf eine Vielzahl von Nebencharakteren, die alle samt sehr gut und sehr vielfältig angelegt sind, vom Lehrer, über Priester, bis hin zum typischen Touristen und versnobten Reisenden, denen man es nie recht machen kann.
Der Autor bringt hier neben einer spannenden Story, auch humorvolle und witzige Details und Dialoge mit ein, so dass man als Leser auch das ein oder andere mal Schmunzeln muss. Neben Spannung und Nervenkitzel, findet man hier auch eine gewisse Prise Humor, die für gute Unterhaltung und Lesespaß sorgt.
Fazit:
Mir hat dieser zweite Band auch sehr gut gefallen. Ein spannender Teil, tolle Charaktere und der gewisse Humor bescheren ein tolles und spannendes Krimi-Lese-Abenteuer.
- Cathrin Moeller
Kein Mord ist auch keine Lösung
(14)Aktuelle Rezension von: UlrikeBodeDas Cover allein ist schon so ein Magnet, dass man gar nicht daran vorbei gehen kann. Und der Klappentext läd förmlich zum Lesen ein.
Auch dieser Kriminalroman strotzt vor Humor und ist gleichzeitig unglaublich spannend.
Die Prtagonisten sind sehr facettenreich und bildhaft beschrieben, auch ihre Charaktere sind einmalig.
In ihrem witzigen, flüssigen und einfallsreichen Schreibstil hat die Autorin hier wieder eine Geschichte geschrieben, die einfach charmant, genial iund spannend ist.
Allein die Kombination der drei Frauen ist unterhaltsam, die unterschiedlicher nicht sein könnten und von einem Chaos ins nächste stürzen.
Das Ende war ein Wow Effekt und ich freue mich schon jetzt auf weitere Romane dieser Autorin, die ich nur empfehlen kann und deren Bücher einfach Spaß machen.
- Jeffery Deaver
Das Teufelsspiel
(209)Aktuelle Rezension von: EngelAnniIn dem 6. Teil ermittelt Lincoln Rhyme in Fall eines Angriffs auf ein 16-jähriges Mädchen, welches auf den Spuren eines Vorfahren wandelt.
Die Lösung scheint also 140 Jahre zurück zu liegen, aber stimmt es wirklich oder gibt es ein anderes Motiv?
Wie immer bei Deaver wechselt der Thriller ein paar Mal die Richtung, aber diesmal finde ich alles wieder stimmig und nicht so herbei gezogen. Es steht immer das Mädchen und ihr Vorfahr im Vordergrund.
Was mir auch sehr gut gefällt, sit die Entwicklung von Lincoln Rhyme, aber da darf ich nicht mehr verraten ohne zu spoilern.
Ich gebe dem Buch volle 5 Sterne! - Mark Roderick
Post Mortem - Tränen aus Blut
(302)Aktuelle Rezension von: AliceinthewonderlandWorum gehts?
Goran Kyper ist in irgendeine Dunkle Sache reingeraten und bittet seinen Bruder Avram ihn unds seine Familie zu rächen. Gleichzeitug bittet er die Interpolagentin Emilia um hilfe das alles aufzuklären.
So geraten ein Auftragskiller und eine Interpol agentin gegeneinander. Ich muss sagen eine super spannende Sachen zu sehen wie Avram versucht die Polizei zu nutzen ( auch sehr erfolgreich ) um seine Schwägerin zu finden und sich dabei nicht in die Karten schauen zu lassen, da dies für ihn ja wirklich gefährlich werden kann. Die Interpol agentin versucht dies zu unterbinden nur muss ich sagen ohne erfolg.
Der teil der sich um ihre Ermittlungen dreht muss ich sagen ist auch ehr nichzt so toll. Es geht hauptsächlich erst mal darum das sie in den Kollegen aus Frankfurt verliebt ist.... Erst als ihr klar ge,acht wird das sie niemanden vertrauen kann fängt sie ernsthaft an zu ermitteln...
Kann es nur weiter empfehlen aber gebe eine kleine Triggerwahnung raus : den es wird Expliziete gewalt beschrieben und das auch an Kindern.
- Heinrich Steinfest
Der Mann, der den Flug der Kugel kreuzte
(17)Aktuelle Rezension von: Insider2199"Ein Buch ist bloß der Grabstein, der auf einer beerdigten Geschichte steht."
Der 1961 in Australien geborene, aber in Wien aufgewachsene österreichische Autor veröffentlichte 1995 seine ersten Romane – meist Krimis, Sci-Fi-Erzählungen oder Surreales. Bis Ende der 90er Jahre lebte er in Wien als freischaffender Autor, heute in Stuttgart als Maler und Schriftsteller. Für seine Romane erhielt er mehrmals den dt. Krimipreis (2./3. Platz) und landete 2014 mit „Der Allesforscher“ auf der Longlist des Dt. Buchpreises. Nach dem ersten Roman von ihm „Das Leben und Sterben der Flugzeuge“ (2016) – der Autor landete mit diesem Meisterwerk gleich auf meiner Liste der Lieblingsautoren! – beschloss ich nun, weitere Werke in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Die ist nach „Tortengräber“ der zweite Krimi auf meiner Liste.
Inhalt (Klappentext): Eigentlich wollte Szirba, ein Auslandswiener in Stuttgart, nur seiner unschuldigen Obsession nachgehen, doch er hat die Rechnung am falschen Ort gemacht. Denn Stuttgart ist weitaus gefährlicher als vermutet: Szirba wird angeschossen und als leicht verletzter Zeuge eines Verbrechens ins Spital eingeliefert. Und muss bald feststellen, dass man ihn lieber tot sehen möchte. Seine Flucht entwickelt sich zum tragisch-komischen Parforceritt durch eine unwirkliche Stadt. Der andere Mann heißt Jooß. Er ist der Killer …
Meine Meinung: Auch in dem für mich zweiten Krimi überzeugt der Autor durch einen unterhaltsamen Plot. Das Buch ist in zwei Teile geteilt, der jeweils aus der Ich-Perspektive der beiden Hauptprotagonisten Szirba und Jooß erzählt. Ein paar Anmerkungen des Autors runden das Ganze ab.
„Ich halte alles Schriftliche für überflüssig. Die Dinge werden nicht wirklicher, indem man sie beschreibt, im Gegenteil, sie verlieren an Würde, werden platt, durch Sprache eingeebnet. Literatur ist eine Krankheit. Schwerkranke schreiben für die Leichtverletzten, die Bücher für eine Medizin halten. Schlucken sie sie lang genug, werden sie ebenfalls schwer krank. Manche beginnen dann leider Gottes selbst zu schreiben, zumeist Autobiografisches. Dramatisierung von Banalitäten, woraus sich schwere Infektionen ergeben. Ein Teufelskreis.“
Was mir bei Steinfest besonders gefällt ist, dass er seine Figuren meist mit einer ganz ausgefallenen Besonderheit ausstattet. Hier leidet z.B. Szirba unter seiner „Obsession des Hinzufügens“. Und auch Jooß ist keiner von den Killern, die man sich als Leser so vorstellen mag. Dennoch konnte mich die Auflösung hier leider nicht gänzlich überzeugen.
Fazit: Ein weiterer, sehr unterhaltsamer Krimi, dessen Auflösung mich aber nicht gänzlich überzeugen kann. Dennoch herrlich skurril, humorvoll und sprachlich überzeugend. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung.
- Jan Seghers
Partitur des Todes
(115)Aktuelle Rezension von: IgnoParis im Jahr 2005. Im Rahmen einer arte-Dokumentation stößt die Journalistin Valerie Rouchard auf Georges Hofmann, dessen Eltern im Dritten Reich nach Auschwitz verschleppt wurden. Durch die Öffentlichkeit der Dokumentation taucht ein bisher unbekannter Brief seines Vaters an ihn auf. Darin ein unveröffentlichtes Werk von Jaques Offenbach.
Wenig später werden am Frankfurter Mainufer fünf Menschen in einem Imbiss-Boot kaltblütig hingerichtet. Hauptkommissar Robert Marthaler steht unter Zeitdruck und vor einem Rätsel, denn es bleibt nicht bei den fünf Toten.Partitur des Todes ist der dritte Band in Jan Seghers Reihe Kommissar Marthaler ermittelt. Das Buch umfasst 480 Seiten und wird bei Rowohlt verlegt.
Marthalers dritter Fall spielt im Sommer 2005, etwa zwei Jahre nach Die Braut im Schnee. Nach den Geschehnissen des vorhergehenden Bandes wird Abteilungsleiter Herrmann durch Charlotte von Wangenheim ersetzt, er bekommt im Buch aber noch ein paar Auftritte. Privat hat Marthaler wieder einige Sorgen, denn sein Engagement im Beruf steht sich und Tereza nach wie vor im Weg.
Aus meiner Sicht ist Partitur des Todes der bis dahin stärkste Band der Reihe, das mag aber auch am Thema liegen. Die Entwicklung, die man schon im vorhergehenden Band bei Jan Seghers beobachten konnte, setzt sich fort – er wird immer besser. Er konstruiert einen verworrenen Fall rund um die Aufarbeitung des Nationalsozialismus’, dabei geht er nicht zimperlich vor. Der Fall ist bis kurz vor Schluss schwer zu durchschauen, das wiederum kennt man ja schon aus den anderen Bänden, auch wenn es diesmal früher im Buch Andeutungen gibt.
Ebenfalls nicht neu ist Seghers Kritik an Presse und Politik. Der City-Express als Inbild unethischer Auswüchse im Journalismus bekommt wieder eine Sonderrolle, für die Kritik am karrieristischen Charakter der Politik darf diesmal der Hessische Innenminister herhalten. Das LKA hingegen, in Krimis oftmals für überhebliches Verhalten gescholten, kommt bei Seghers ausdrücklich gut weg. Oliver Frantisek, der vom LKA als stilisierter Superpolizist in die SoKo entsandt wird, nimmt eine ganz andere Rolle ein, als man normalerweise erwarten darf.
Der Fall und die Geschichte darum sind durchgehend schlüssig. Gut finde ich, dass Seghers eine ganze Reihe Faktenwissen um die Frankfurter Auschwitzprozesse einfließen lässt. Die für die Geschichte relevanten Namen wurden zwar geändert und die Lebensläufe, nehme ich an, frei erfunden, trotzdem geizt Seghers nicht mit Reellem, gerade im Hinblick auf das Fritz-Bauer-Institut. Seghers Charaktere könnte es gegeben haben und sie könnten auch diese Lebensläufe gehabt haben. Das gibt dem Buch stellenweise durchaus etwas Beklemmendes. Auch Marthalers Umgang mit diesem Teil der Deutschen Geschichte ist für Teile seiner Generation gut aufgefangen und birgt durchaus ein Stück Kritik, aber auch etwas Versöhnliches – und es passt schlussendlich zu seiner Persönlichkeit.
Partitur des Todes ist ein weiterer lesenswerter Band der Reihe. Seghers geizt weiterhin nicht mit Lokalkolorit und verbessert sich stetig – wobei ich sagen möchte, dass er einen Punkt erreicht hat, an dem es nicht mehr viel zu verbessern gibt. Ein einigermaßen kurzweiliges Krimivergnügen, nicht nur für Menschen aus dem Frankfurter Raum.
- Helen Giltrow
Identity
(9)Aktuelle Rezension von: Drei-Lockenkoepfe
Durch Zufall bin ich auf den Thriller "Identitiy" von Helen Giltrow aus dem Goldmann Verlag gestossen. Mir gefiel das Cover und der Klappentext sehr gut.
Die Autorin Helen Giltrow lässt den Leser lange mit offenen Fragen zurück. Stückchen für Stückchen lüftet sich das gesamt Bild.
Die Vielzahl der Charaktere macht es unübersichtlich und undurchschaubar. die Hauptcharaktere sind sehr oberflächlich ausgearbeitet, so das auch da keine Bindung meinerseits aufgebaut werden konnte.
Identity wird von einigen Kritikern als sehr komplex bezeichnet. Gerade dies hat mir nicht so gut gefallen. Es hat viele Kapitel gedauert bis die Geschichte endlich Fahrt aufnahm. Sehr viel ( für mich unnützes) Vorgeplänkel eh die eigentliche Story begann.
Nicht immer konnte ich der Handlung problemlos folgen.
Nachdem die Geschichte endlich Fahrt aufgenommen hat, geht es richtig rund. Ziemlich Brutal und nichts für schwache Nerven. Unmenschliche zustände herrschen in dem Gefängnis. Die Szenen sind sehr detailliert beschrieben. Mein Kopfkino flackerte nur so ;-)
Das Buch hat viele Facetten. Spannend, verwirrend, langatmig, abstossend, schockierend, brutal und actionreich.
Die Geschichte ist in sich geschlossen.
Mir hat es zu lange gedauert bis etwas spannendes geschah, da dies der erste Teil einer Serie ist bekommt das Buch 3 Sterne. - Andreas Franz
Das Syndikat der Spinne
(213)Aktuelle Rezension von: WolfhoundDieser Teil hat mir wieder richtig gut gefallen. Er war spannend und verworren bis zum Schluss. Zwischendurch gab es ein paar bekannte Franz-Längen, aber die kann man bei der Story eigentlich vernachlässigen.
Mal wieder wird Selbstjustiz als etwas Gutes hervorgehoben, auch in Reihen der Polizei. Da wird es dann auch mal als selbstverständlich angesehen, die schwarzen Schafe der Polizei unter Druck zu setzen, damit man selbst zum Ziel kommt.
Die Darstellung und Erklärung des Aufbaus der organisierten Kriminalität hat mir sehr gut gefallen auch wenn die ein oder andere Situation doch recht unrealistisch waren.
Positiv aufgefallen ist mir auch, dass dieser Teil einen anderen, weniger genervten Vibe hatte als der vorangegangene Teil.
- Andrea Gunschera
Kill Order
(27)Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos"Kill Order" von Andrea Gunschera ist für mich einer der spannendsten Thriller, die ich je gelesen habe, oder auch DER spannendste Thriller, den ich je von einer deutschen Autorin gelesen habe!
Bei diesem Buch habe ich es tatsächlich nicht ausgehalten, nachdem ich mir alle Finger blutig gebissen hatte, habe ich doch erstmals seit Jahren zum Schluss vorgeblättert, um dem Ende vorzugreifen!
"Kill Order" beschreibt eine Hetzjagd, eine Paranoia und eine politische Verwicklung um einen absolut sympathischen Protagonisten: Nicolaj Fedorow.
In jungen Jahren als Auftragsmörder, als Kämpfer der PLO mit einigen anderen Freudnen unterwegs, die Macht liebend, bis ein Anschlag misslang. Auf der Flucht aufgegriffen und gegen die ehemaligen Freunde ausgespielt, hat er sich irgendwann zurückgezogen und lebte nun unruhig und ständig auf der Hut als Maler im fernen Osten.
Und wird aufgespürt durch einen dummen Zufall. Die alten Freunde werden hinzugezogen, um ihn zu identifizieren und die Hetzjagd um den halben Globus beginnt!
Ich habe selten einen so spannenden Thriller gelesen, so intelligent, temporeich, atemraubend, so viele Fakten und Details der Städte und Länder durch die Nicolaj zu flüchten versucht, lange Zeit nicht wirklich sicher, ob und wenn ja, von wem er gesucht wird.
Letztendlich scheinen zwei rivalisierende Organisationen an dem Maler interessiert, der durch seine sensible und feine Art lange Zeit haarscharf entkommen kann.
Ob und wie der Roman endet, tja, das darf jeder selbst lesen, ich kann nur sagen, ich hatte noch nie solche Panik um einen Helden, einen Helden, der sehr wohl Schwerverbrecher ist, der trotz seiner Morde und feigen Anschlägen zum Opfer wird, der verraten und verkannt wird, ich war selten gefühlsmäßig so involviert und zerrissen.
Ich weiß nicht, wie viele Beruhigungstees ich während des Lesens trank, wie oft ich wegen Panikattacken das Lesen unterbrechen musste, wer politische, temporeiche Thriller liebt, der gerne quer durch die Lande zieht, der ist hier richtig!
Aber Achtung! Graue, ausgerissene Haare, abgeknabberte Fingernägel, schlaflose Nächte, Pulsfrequenzerhöhung und Stresssymptomatik im höchsten Grad könnten Nebeneffekte des Lesens sein!