Bücher mit dem Tag "prüde"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "prüde" gekennzeichnet haben.

10 Bücher

  1. Cover des Buches Die Glasglocke (ISBN: 9783518423653)
    Sylvia Plath

    Die Glasglocke

     (389)
    Aktuelle Rezension von: Lea_Gajic

    3,5/5 Sternen

    Esther Greenwood, eine Collegestudentin, ist Erfolge gewohnt und hat ein Stipendium für eine renommierte Universität an der Ostküste sicher. Doch sie bemerkt, dass sie seit ihrem neunten Lebensjahr nicht mehr wirklich glücklich ist, obwohl sie mit Preisen und Stipendien überschüttet wird. Im "Schwarzen Sommer" von 1953 arbeitet sie einen Monat lang als Volontärin bei einer Modezeitschrift in New York. Eigentlich sollte sie, wie die anderen Stipendiatinnen, mit denen sie ihre Zeit verbringt, das Abenteuer und das pulsierende Leben der Großstadt genießen. Stattdessen versinkt sie jedoch allmählich in einer Depression und hält ihre existenzielle Krise schonungslos fest.

    Aufgrund seiner zeitgenössischen Thematik liest sich das Buch nicht wie ein typischer Klassiker. Die Autorin zielt nicht darauf ab, zu belehren oder die Gesellschaft direkt zu kritisieren, sondern sie schildert lediglich persönliche Erfahrungen. In Anbetracht dessen, dass Sylvia Plath selbst aufgrund ihrer Depressionen in einem sehr jungen Alter verstarb, hat das Buch natürlich einen bitteren Nachgeschmack. So hat man jede Seite mit dem Gedanken im Hinterkopf gelesen, dass diese Worte von einer Frau stammen, die in der Wohnung, in der ihre beiden Kinder schliefen, den Kopf in den Ofen gesteckt hat. Kritiker haben "Die Glasglocke" für seine beeindruckende Gesellschaftskritik gelobt und es als weiteren Meilenstein der Emanzipation von Frauen weltweit gefeiert. Obwohl die Geschichte durchaus deutliche Kritik an der amerikanischen Spießbürgerlichkeit übt und den Konflikt zwischen Karriere und Familie, den viele Frauen auch heute noch erleben, thematisiert, steht im Zentrum des Buches etwas anderes: die Depressionen. Die Fragen nach dem Warum oder Wie der Entstehung dieser psychischen Erkrankungen stehen nicht im Fokus.
    Es ist vielmehr ihre eigene Geschichte, die sie erschreckend detailliert darlegt. Wie fühlt es sich an, depressiv zu sein? Sich unverstanden zu fühlen und zu glauben, dass es keinen Ausweg mehr gibt? Wie ist es, unter den Möglichkeiten des Lebens zu leiden?
    Manchmal trotzig, manchmal sarkastisch, beschreibt Plath ihre eigene innere Zerrissenheit, die sich im Laufe der Zeit in eine tiefe emotionale Starre verwandelt.

    Das Bild der Glasglocke, die über Esther gestülpt ist, hat die Autorin sehr treffend gewählt. Die Menschen um Esther herum können frei in ihr Inneres blicken und es analysieren, während sie sich selbst in dieser Gefangenschaft eingeengt und machtlos fühlt. Gegen Ende des Buches, nachdem die Glasglocke erstmals angehoben wurde, fragt sich Esther, ob die Glocke jemals wieder über sie kommen wird. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine Frage, die nicht definitiv beantwortet werden kann. Jeder Mensch kann sein Leben nur bis zu einem gewissen Grad steuern. Was darüber hinausgeht, lässt sich nicht vorhersagen. Das Vertrauen ins Leben ist daher entscheidend, um sich nicht von den bestimmenden Umständen einschränken zu lassen und neuen Erfahrungen offen gegenüberzustehen.

    Ich habe gemischte Gefühle gegenüber dem Buch. Beim Lesen fand ich es oft ziemlich verwirrend und manchmal war es sogar ein wenig nervenaufreibend. Es ist nicht leicht, eine Verbindung zu Esther herzustellen, und ich würde nicht behaupten, dass mir das vollständig gelungen ist. Dennoch gelang es der Autorin, mich immer wieder zu fesseln. Trotz aller Unruhe in diesem Buch enthält es auch viel Wahrheit; sie trifft den Kern der Sache. Man kann sich darin wiederfinden, und das liegt am zentralen Thema.

    Trotz alledem konnte mich Sylvia Plaths "Die Glasglocke" nicht wirklich emotional fesseln. Das könnte an der eher distanzierten Sprache liegen, die den emotionalen Zustand der Hauptfigur genau wiedergibt. Stattdessen war ich beeindruckt von diesem Roman, der die Auseinandersetzung einer Frau mit ihrer Geschlechterrolle zeigt und wie sie daran scheitert: an den Erwartungen, dem Leben und einer ungewissen Zukunft.

    Ich glaube, ich habe mehr von diesem Buch erwartet. Trotzdem hat es mir gefallen.

  2. Cover des Buches Am Strand (ISBN: 9783257600261)
    Ian McEwan

    Am Strand

     (319)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Ich hatte "Am Strand" erst vor drei oder vier Jahren gelesen und entschied mich spontan für einen zweiten Durchgang. Mir hatte das Buch damals schon gefallen, weil McEwan es einfach beherrscht, tief in die Psyche seiner Figuren einzudringen. Sein Schreibstil ist ein gepflegter, er weiss sich auszudrücken, sein Wortschatz bildet einen angenehmen Fluss, ist bildkräftig und umfangreich, schafft Atmosphäre, wobei sich alles so selbstverständlich anhört, dass man sich fragen kann, wie es denn möglich ist, solch wohlklingende Töne anklingen zu lassen. McEwan will nicht angeben mit seiner Fabulierkunst, spielt nicht mit Worten, ohne demonstratives Schreibgehabe legt er Psyche, Charakter und Aussehen seiner Figuren offen. Ich bewundere Menschen mit einem ausgeprägten Sinn für innere Prozesse, diese auch noch in eine literarische Form zu bringen, ist schon bemerkenswert. Eine Buchbesprechung in einer Zeitung besagt, Ian McEwan sei kein Schriftsteller im eigentlichen Sinn, sondern eher Soziologe, der Romane schreibt.


    Die Geschichte ist in den frühen Sechzigerjahren angesiedelt. Edward Mayhew stammt aus einfachen Familienverhältnissen. Mit seinen beiden Geschwistern, Zwillingsmädchen, wächst er auf dem Land in der Nähe von Oxford auf. Mit vierzehn erfährt er von seinem Vater, dass die Mutter seit einem tragischen Unfall hirngeschädigt ist – was Eward zwar schon lange aufgrund ihres merkwürdigen Verhaltens beobachtet, sich aber nie deutlich ins Bewusstsein gerufen hat. Für ihn ist sie eben so. Alle spielen die Tragödie mit, der Vater, der als Lehrer arbeitet, sorgt aufopfernd für die ganze Familie. Die offenen Worte seines Vaters lösen in Edward etwas aus, verschaffen ihm Zugang zu seinem eigenen innerstes Wesen. Edward nabelt sich ab, zieht nach London, um Geschichte zu studieren, er möchte später Geschichtsbücher schreiben.


    Florence Ponting hingegen wächst in wohlhabenden, spiessigen Verhältnissen auf. Ihre Mutter doziert an der Oxford Universität Philosophie, ihr Vater ist Unternehmer. Eine Villa viktorianischen Stils auf grossem Anwesen mit Tennisplatz und Grünanlagen ist ihr Zuhause. Florence studiert Musik, spielt Violine und möchte mit ihrem Ensemble eines Tages gross herauskommen. Dass sie als Kind von ihrem Vater sexuell missbraucht worden ist, wird nicht ausgesprochen, nur angedeutet. Ihr Vater hat sie früher auf seinen Schiffsfahrten mitgenommen, wo sie gemeinsam in der Kajüte übernachteten und Florence sich an ihre Nacktheit erinnern kann. Ebenso ihre Bemerkung am Ende des Buches, sie könne ja ihre Mutter umbringen und ihren Vater heiraten, scheint ein deutliches Indiz dafür zu sein.


    Das ungleiche Paar lernt sich auf einer politischen Veranstaltung kennen. Sie verlieben sich und sind knapp ein Jahr zusammen, ehe sie heiraten. Während dieser Zeit, beide haben ihr Studium bereits abgeschlossen, arbeitet Edward mal in der Firma von Florences Vater, dann springt er für einen verhinderten Gärtner auf ihrem Anwesen ein. Ihrer aufrichtigen Liebe steht nichts im Wege, die körperliche Vereinigung steht ihnen allerdings noch bevor, die sogenannte Eheschliessung, wie es in jener prüden Zeit, in der nicht offen über Sex gesprochen wurde, heisst. In der bevorstehenden Hochzeitsnacht in einem Hotel in Dorset, am Chesil Beach - hier beginnt die Geschichte - soll sich das ändern. Florence, der jedes körperliche Zugeständnis Mut kostet, sieht eine schier unüberwindbare Hürde vor sich, Edward hingegen ein lange ersehntes Ventil, denn er musste lange Zeit geduldig sein und kann sich kaum mehr zurückhalten. Es kommt zu einem peinlichen Zwischenfall, woraufhin Florence fluchtartig die gemeinsame Hochzeitssuite verlässt und den Strand aufsucht.


    Der Aufbau des Romans scheint mir sehr gelungen. In fünf Kapiteln ordnet der Autor die sich abspielende Tragödie des frisch vermählten Paares und reichert sie mit Rückblicken in die Jugendzeit und Kindheitsjahre der beiden Protagonisten an. Diese Rückblicke kamen mir bei der ersten Lektüre etwas lang vor - vielleicht auch deshalb, weil ich nicht gerne aus der knisternden, erotischen, aber auch peinlichen Atmosphäre im Hotelzimmer herausgenommen werden wollte. Es gibt Stimmen, die diese Rückblicke als soziologischen Ballast empfinden, sie sollen dem Moment Poesie und Stimmung rauben. Für mich wirken sie jedoch bereichernd, informativ und runden das Gesamtbild ab. Die in die Handlung eingeflochtenen politischen Exkurse und Anmerkungen bringen die Vermutung nahe, der Autor möge hier auf politische Strömungen und Wendungen eines England der Sechzigerjahre hindeuten.


    Wie dem auch sein, McEwan nimmt sich Zeit für Stimmungen, Befindlichkeiten, Regungen und Interpretationen seiner Protagonisten; diese machen den Roman aus, dieser eine misslungene Moment, in dem die beiden sich körperlich näherkommen wollen. Dabei wechselt er die Perspektiven, erzählt einmal aus der Sicht von Edward, dann von Florence, und dazwischen werden immer wieder Schilderungen aus der Vogelschau des allwissenden Erzählers eingestreut, der auch schon die Zukunft kennt. Schon bald merkt der Leser, dass das, was da kommen mag, nicht gut enden wird, dass die herannahende Hochzeitsnacht nur scheitern kann.


    Zum Scheitern verurteilt ist die sexuelle Annäherung von Florence und Edward aber nicht deswegen, weil sie Gefangene ihrer prüden Zeit sind, auch nicht aufgrund mangelnder Aufklärung, sondern weil sich die beiden mit ihren Problemen und vermeintlichem Verständnis des anderen in Schweigen hüllen. So entstehen Missdeutungen. Was über den anderen jeweils sinniert wird, erscheint für denjegen, der die Situation oder Befindlichkeit des anderen deutet, zwar folgerichtig, entspricht aber nicht der Realität. Auf eindrückliche Weise zeigt McEwan auf, was passieren kann, wenn nicht offen über das geredet wird, was einen bewegt, bedrückt und hemmt, so dass der andere im Dunkeln tappt und mit seinen Problemen ebenfalls allein gelassen bleibt. Auf der Rückseite des Buches steht: "Am Strand ist nicht nur eine Geschichte über Gefühle, die von Konventionen in Schach gehalten werden, sondern zeigt ausserdem auf beeindruckende Weise, wie man einander schreckliche Wunden zufügen und sich der Lauf eines ganzen Lebens verändern kann – durch Nichtstun."


    Das Buch verliert nicht an Spannung oder Aussagekraft, wenn der Leser bereits den Ausgang der Geschichte kennt. Die Begegnung am Strand im Schlusskapitel soll den Schlamassel klären, wirft aber nur mehr Oel ins Feuer, da die Aussprache zu einem offenen Schlagabtausch verkommt. Den beiden platzt förmlich der Kragen, Dinge werden ausgesprochen, die nicht oder schon lange hätten ausgesprochen werden sollen. Florences Hilferuf wird von Edward nicht erhört, er lässt sie fortziehen und geht ihr nicht hinterher. Eine lebensverändernde Entscheidung – oder eben Nichtstun, wie er vierzig Jahre später in Revue passierenden Gedanken über sein ereignisloses Leben schlussfolgert. Nie sei er wieder einem Menschen begegnet, der es an Ernsthaftigkeit mit Florence aufnehmen konnte.


    Das Buch wurde mit dem Titel "On Chesil Beach" verfilmt und kam 2018 in die deutschsprachigen Kinos. Das Drehbuch hierzu stammte ebenfalls von Ian McEwan. Im Film sollen sich Edward und Florence später bei einem Konzert wiedersehen, er im Zuschauersaal, sie auf der Bühne. Im Buch bleibt Florence Erinnerung.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/am-strand 



  3. Cover des Buches Zweite Chancen (ISBN: 9783453418547)
    Monica Murphy

    Zweite Chancen

     (333)
    Aktuelle Rezension von: Maria_Schulze

    Ich war total vom ersten Band begeistert und hab mich sehr gefreut als eine Freundin mir den zweiten Band dann zu meinem Geburtstag geschenkt hat. Leider hat mich der zweite Band nicht so sehr wie der erste Band fesseln können. Wiederholt habe ich über Wochen das Lesen unterbrochen und war mir nicht sicher, ob ich es zu Ende lesen wollte. Letztendlich habe ich es doch gemacht, aber insgesamt konnte das Buch nicht an den ersten Band anknüpfen. 

    Es gab trotzdem aber auf jeden Fall gute Momente. Die Liebesgeschichte der beiden entwickelt sich weiter. Es gibt Höhen und Tiefen. Mir gefällt es, dann man an manchen Stellen mehr über den Bruder erfährt. Trotzdem war vieles einfach vorhersehbar. 

    Immer noch frage ich mich:
    War es wirklich Drews Kind oder nicht?
    Was ist mit der Mutter passiert?

    Deshalb gibt es von mir "nur" 3 von 5 Sternen.

  4. Cover des Buches Dr. Sex (ISBN: 9783446243880)
    T. C. Boyle

    Dr. Sex

     (153)
    Aktuelle Rezension von: GreenTea
    Sex sells, daran hat sich auch in unserer heutigen, aufgeklärt wirkenden Zeit nichts geändert. Welche Revolution und welches Aufsehen Dr. Alfred Kinsey mit seinen Forschungen über das sexuelle Verhalten von Mann und Frau im prüden Amerika der vierziger und fünfziger Jahre ausgelöst haben mag, das kann man sich heute wohl kaum mehr vorstellen. Boyles Erzählung ist frei erfunden, dennoch basiert sie auf einer wahren Begebenheit.


    T. C. Boyle erzählt in "Dr. Sex" (der amerikanische Titel lautet "The Inner Circle") von Professor Alfred Kinsey, genannt Prok, einem Zoologen, der sich der Erforschung des sexuellen Verhaltens des Menschen verschrieben hat. Die Geschichte wird im Rückblick von John Milk, Proks Mitarbeiter der ersten Stunde und engem Vertrauten, erzählt und entwickelt einen Sog, dem man sich nur mehr schwer entziehen kann. 

    Zum Inhalt: Professor Kinsey, erfahrener Zoologe, und seine wenigen Mitarbeiter, die er den Inneren Kreis (seiner Vertrauten) nennt, reisen durch ganz Amerika auf der Jagd nach empirischen Daten zum Sexualverhalten der Amerikaner. Durch persönliche, schematisch ablaufende Interviews mit den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen will Prok größtmögliche Empirie erreichen, um Forschungsbände zum Sexualverhalten des Menschen zu veröffentlichen - ein bisher einzigartiges Unterfangen! Was im Stillen beginnt und sich relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit abspielt, erregt mit dem Fortgang der Erzählung immer weiter das öffentliche Interesse und auch einige Empörung. 
    Kinseys verbissener Arbeitseifer, seine für die Zeit untypische sexuell liberale Einstellung, seine Überzeugungskraft und patriarchalische Art bieten viel Konfliktpotenzial in der Erzählung. Denn Proks Einstellung, alles vom Privatleben bis hin zur eigenen Gefühlswelt der Arbeit und dem Forschungsprojekt unterzuordnen sowie eine "unprüde" Einstellung zur eigenen Sexualität, verlangt er auch von seinen Mitarbeitern. Nicht zuletzt Iris, John Milks Frau, leidet sehr unter diesem Umstand und die Familienidylle wird mehr als einmal hart auf die Probe gestellt. Die Erzählung spitzt sich immer weiter zu und der Leser ahnt schon nach kurzer Zeit, dass sie nicht gut ausgehen kann ...

    Fazit: Eine sehr kluge Erzählung, die der Frage nachgeht, ob wir Menschen wirklich nur rein triebgesteuerte Lebewesen sind oder ob wir uns nicht doch durch mehr auszeichnen: durch unsere Gefühle und Empfindungen, wie Liebe, Eifersucht und Schmerz! Kann man Sex und Liebe voneinander trennen? Wie weit kann und darf man gehen? 
    Boyle versteht es sehr gut, einzigartige Figuren zu erschaffen, die er mit viel Liebe zum Detail, geschmackvoll und sehr scharfsinnig zeichnet. Ich habe "Dr. Sex" sehr gern gelesen, denn die Erzählung nimmt schnell Fahrt auf und bleibt bis zum Schluss spannend! Leseempfehlung!        
  5. Cover des Buches Die Frauen (ISBN: 9783423213844)
    T. C. Boyle

    Die Frauen

     (76)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    "Die Frauen" ist ein großes, sehr langweiliges Buch. Groß, weil Boyle ein anschauliches Sittengemälde gelingt, ein biographisches Werk, das viel Zeitgefühl und einiges über seine Hauptfigur vermittelt. Langweilig, weil es keine Entwicklung gibt, und weil die Figuren allesamt armselig und fremd- bzw. wrightgesteuert daherkommen, beginnend bei der Schülerschar des Architekten und längst nicht endend bei seinem Harem. Einzig Miriam, die offensive, selbstbewusste, drogensüchtige Mittvierzigerin, die Wright auf furiose Weise gezielt erobert, um dann ebenso großartig an der Beziehung zu scheitern, entwickelt Konturen und nachempfindbare Eigenschaften. Die anderen Frauen in Wrights Schatten verharren dort auch, weshalb sie sich nicht als Hauptfiguren eignen. Bleibt eine sich im Kreis drehende Lebensgeschichte, der auch die ironische Stimme des japanischen Erzählers nicht genug Farbe verleiht, um sie einen mehr als fünfhundert Seiten starken Roman tragen zu lassen. Tatsächlich gibt es amüsante und spannende Passagen, aber am Ende steht die Erkenntnis, dass weder Kunstgriffe bei der Chronologie, noch Selbstplagiate bei der Erzählperspektive darüber hinwegtäuschen können, dass hier nur etwas mäßig Interessantes erzählt wird. Auf hohem Niveau zwar, aber das erweist sich als wenig probates Mittel gegen die fortwährende Leserermüdung.

  6. Cover des Buches Spiel und Verführung (ISBN: 9783899418101)
    Candice Hern

    Spiel und Verführung

     (11)
    Aktuelle Rezension von: SnowWhite_
    Und was für eine Anhäufung von Widersprüchen sie doch war. Einerseits aufreizend gekleidet, beinahe unnahbar. Ihr Kostüm bot tiefste Einblicke, gleichzeitig aber hüllte sie sich in ihre Wohlanständigkeit wie in einen Mantel. 


    Inhalt:
    Sie soll sich einen Liebhaber nehmen? Dem frivolen Rat ihrer Freundinnen vom Club der Fröhlichen Witwen kann die schöne Grace wenig abgewinnen. Hat nicht ihr verstorbener Ehemann, der Bischof von London, stets jede Lust verdammt? Da wird ihre Tugendhaftigkeit jäh auf die Probe gestellt: John Grayston, Viscount Rochdale, beginnt sie zu umwerben – ausgerechnet Londons bekanntester Frauenheld! Vergeblich versucht Grace, ihm zu widerstehen, seine Küsse wecken einfach zu köstliche Gefühle in ihr. Was kann daran Verwerfliches sein? Verliebt lässt sie alle Vorsicht fahren – bis sie fürchten muss, dass John nur ein gemeines Spiel mit ihr treibt …

    Meine Meinung:
    Nach Marianne im ersten und Beatrice im zweiten Buch, ist nun die Witwe Grace an der Reihe, sich einen Liebhaber zu nehmen.Obwohl Grace Mitglied der "Fröhlichen Witwen" ist, kann sie nur schwer nachvollziehen, dass ihre Freundinnen beschlossen haben, sich alle einen Liebhaber zu nehmen. So ein frivoles Verhalten kommt für die nicht in Frage... Denkt sie.
    Daher hat sie für John, Viscount Rochdale lediglich Verachtung übrig, als er damit beginnt ihr nachzustellen. Womit sie nicht rechnet ist die Leidenschaft die John in ihr entfacht. Aber hat ihr verstorbener Ehemann, ein Mann der Kirche, ihr nicht immer wieder vor der leidenschaftlichen Natur der Frau gewarnt.
    Johns Motive, der schönen Grace nachzustellen sind nicht ganz so eindeutig, denn der Lebemann hat eine Todsichere Wette abgeschlossen. Die schöne Grace ist Bett zu bekommen...


    Fazit: Mir hat der Roman sehr gut gefallen.. Es ist sehr gefühlsvoll geschrieben und für mich der beste der drei "Witwen" Bücher.


    1. Ein Liebhaber und Gentleman
    2. Verwegene Leidenschaft
    3. Spiel und Verführung
  7. Cover des Buches Friesen Porno (ISBN: 9783954516070)
    Bengt Thomas Jörnsson

    Friesen Porno

     (13)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    Hmm. Also unter Erotik verstehe ich etwas anderes und Krimi? Ist es auch nicht.

    Platte, alberne Dialoge, Sexszenen die mich doch zweifeln lassen, was daran „gut“ sein soll und das Ganze könnte genauso gut an jedem anderen Ort stattfinden.

    Der Fall an sich ist öde, langweilig und da ist nichts dabei, was einen überraschen würde.

    Einzig „lustig“ ist der junge Dorfpolizist, der sich die albernen Pornofilmchen anschauen muss und auch sonst bei jeder Gelegenheit knallrot wird - vor allem da er von der tollen Kommissarin öfters beobachtet wird, auch dann, wenn sich seine Hose spannt…… Ach ja, und das Rotwerden passt zu seinen flammend roten Haaren…..

    Nee, echt nicht, lange Seiten habe ich nur überblättert dann oder im Eiltempo überflogen - das war nichts - und ich kann und mag das auch nicht empfehlen.

     

     

     

  8. Cover des Buches Grace Unplugged (ISBN: 9783775155717)
    Melody Carlson

    Grace Unplugged

     (6)
    Aktuelle Rezension von: MelE
    "Grace Unplugged" ist ein Buch über einen wahr gewordenen Traum vieler junger Mädchen. Der Traum ein Rockstar zu werden und dabei das, was wirklich zählt komplett aus den Augen zu verlieren. Selbstaufgabe für den Erfolg? Sex sells? Grace muss ganz tief fallen, um zu erkennen, was ihr Weg ist und manchmal ist es auch sehr wichtig auf die Nase zu fallen um zu begreifen, das die Arme des Vaters ganz weit offen stehen und er derjenige ist, der uns auffangen möchte. 
    Grace ist mir als Protagonistin wirklich unangenehm. Oberflächlich, egoistisch und selbstverliebt. Sie verletzt diejenigen die ihr am Nächsten stehen, um ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Sie fühlt sich ausgebremst, eingeengt und vielleicht ist das auch ein kleines Stück Wahrheit, denn ihr Vater lässt ihr kaum Freiräume um sich zu entfalten. Er, der doch selbst ein One Hit Wonder war, weiß ganz genau, was auf Grace zukommt und es beängstigt ihn sehr. Vieles, was er befürchtet hat, trifft auch ein, aber so wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn muss Grace erst einmal ganz unten ankommen um zu begreifen, wo ihr Zuhause ist. 
    Mir hat es sehr gefallen, das ich als Leserin eine Veränderung in Grace feststellen konnte. Sie bleibt nicht so zielorientiert, sondern reißt irgendwann das Ruder um. Erfolg ist nicht dadurch gekrönt den tollsten Typ an der Seite zu wissen, einen Charterfolg zu landen, sich stumpfsinnig zu betrinken oder einfach seine Werte abzulegen. Erfolg beginnt manchmal im Kleinen und als Grace endlich zu begreifen scheint, fing ich an sie zu mögen. 
    Letztendlich hat mir "Grace Unplugged" sehr gefallen, da es so authentisch wirkt. Wir als Menschen sind oft engstirnig und wollen mitunter auch mit dem Kopf durch die Wand. Wenn wir es aber alleine tun und nicht auf das achten, welche Pläne Gott mit uns hat, kann man sehr, sehr schnell auf die Nase fallen. Grace bei ihren Auf und Ab´s zu betrachten erinnerte mich oft an mich selbst, obwohl ich natürlich ein anderes Leben führe als Grace, dennoch könnte man sicherlich die eine oder andere Parallele ziehen. Auch ich scheitere oft, da ich mich einfach ganz auf mich selbst verlasse und erst wenn ich am Boden liege mich darauf besinne, was wirklich zählt. 
    Eine Leseempfehlung für ein ganz besonderes Jugendbuch, welches mich gerade zum Ende hin sehr bewegt hat. 
  9. Cover des Buches Verliebt, verlobt, verstrickt (ISBN: 9783548282602)
    Robyn Harding

    Verliebt, verlobt, verstrickt

     (27)
    Aktuelle Rezension von: emelienicktyler
    Kurzbeschreibung Beth ist untröstlich. Ihr Freund hat sie verlassen. Aus ist es mit Ehe und ihrem großen Traum vom Familienglück. Freundin Angie weiß Rat: Beth soll zur Ablenkung bei ihrem Strickclub mitmachen. Mit von der Strick-Partie: Martin, Sophie und Nicola. Beim Wolletauschen werden sie dicke Freunde. Bis Nicola heiratet. Das große Fest endet in einem Skandal. Gibt es einen Weg zurück zu Freundschaft und Liebe?
    Meine Rezension   Der Roman ist einfach zu lesen und auch leicht verständlich. Ausserdem aus der Ich-Sicht geschrieben, daher kann man sich gut in die Hauptperson Beth reinversetzen Jedoch der Titel hätte anders heißen müssen - nämlich "Verlobt, Verstrickt, Verliebt", weil dies die Reihenfolge des Buches besser wiedergeben würde. Ich fand es nur schade, dass das Stricken eher im Hintergrund stattfand. Aber das Buch werde ich weiter empfehlen.
  10. Cover des Buches Mein Amerika - Dein Amerika (ISBN: 9783644003712)
    Tom Buhrow

    Mein Amerika - Dein Amerika

     (32)
    Aktuelle Rezension von: katharinabell

    Ein wirklich ehrlicher und toller Bericht über das Leben in den USA :) Hier meine Rezi: http://katharinasbookloungeforyou.blogspot.de/2014/05/rezension-mein-amerika-dein-amerika-von.html

     

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