Bücher mit dem Tag "psychoanalyse"
266 Bücher
- Jostein Gaarder
Sofies Welt
(4.486)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Ich kenne die Geschichte sowohl als Hörspiel, als auch als Buch. Beide Varianten haben mich überzeugt. Besonders der Erkenntnis, dass Lego das genialste Spielzeug der Welt wäre, mit dem man alles bauen könnte, kann ich nur zustimmen. Aber auch ansonsten hat dieses Buch einige amüsante Situationen und viele lehrreiche Einblicke in die Philosophie. Spannung und eine sich aufbauende Freundschaft fehlen hier ebenfalls nicht. Es lohnt sich, dieses Werk mehrmals zu lesen, da es immer wieder neue Perspektiven bietet.
- Thomas Mann
Der Zauberberg
(559)Aktuelle Rezension von: MitterwallnerDurch den Spiegel der unscheinbaren Hauptfigur entführt einen der Autor in die eigene, glorifizierte Welt des Kurbetriebes zur damaligen Zeit. Die Handlung ist mir eine Spur zu intellektuell, zu pathetisch, ja zu abgehoben. Dennoch ist es erfrischend, zur Abwechselung mal in die Hochliteratur einzutauchen.
- Irvin D. Yalom
Und Nietzsche weinte
(414)Aktuelle Rezension von: Kolibri_liestDie etwas veraltete Sprache ist zunächst gewöhnungsbedürftig, passt aber hervorragend zum Inhalt. Wer allerdings Probleme mit philosophischen Werken hat, wird an diesem Roman keine Freude finden. Gerade Nietzsche ist für seine zuweilen recht wirren, schwer zu durchdringenden Werke und Gedankengänge bekannt und dies wird hier aufgenommen. Die Charaktere wirken, als hätte der Autor sie selbst gekannt, so lebensecht treten sie auf. Ich bin begeistert und werde noch mehr von Yalom lesen!
- Jorge Bucay
Komm, ich erzähl dir eine Geschichte
(330)Aktuelle Rezension von: TomatenkindDa ich das Buch geschenkt bekommen habe, wollte ich es natürlich auch (zu Ende) lesen, zwischendrin ist mir aber immer wieder die Motivation dazu abhanden gekommen. Ich habe mich beim Lesen doch ziemlich gelangweilt.
Die Geschichten waren irgendwie zu wenig interessant(?) für mich und das Setting drum herum fand ich eher störend.
Der Schreibstil war ebenfalls nicht für mich - selbst das Cover finde ich nicht besonders ansprechend.
Ich weiß nicht, ob mir das Buch besonders viel gebracht hat. Das Format, das ich habe ist aber eine Miniversion, das war das beste an dem Buch!
- Sebastian Fitzek
Splitter
(2.313)Aktuelle Rezension von: Linda7820Dr. Marc Lucas ist ein Jurist, der seine Erfüllung nicht in Gerichtssälen, sondern als Streetworker für benachteiligte Kinder in den Straßen Berlins gefunden hat. Doch der 32-Jährige kämpft derzeit mit seinen eigenen inneren Dämonen, denn vor etwa sechs Wochen hat er bei einem Autounfall seine Frau Sandra verloren, die zudem hochschwanger mit ihrem ersten Kind war. Marc, der als Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte, erlitt abgesehen von einem Splitter im Nacken keine weiteren Verletzungen. Seit diesem tragischen Vorfall wird er von quälenden Gewissensbissen und schrecklichen Albträumen heimgesucht.
Wenige Wochen nach dem Verlust von Sandra und dem ungeborenen Kind stößt Marc in einer Zeitschrift auf eine Anzeige mit dem Titel „Lernen zu vergessen“. Die vielversprechende Überschrift spricht den ehemaligen Juristen sofort an. Es handelt sich um ein Gedächtnis-Experiment, das von der Bleibtreu-Klinik, einer psychiatrischen Einrichtung, ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, negative Erinnerungen und traumatische Erlebnisse zu eliminieren, damit die Betroffenen eine vollständige Amnesie über ihre seelischen Belastungen erlangen. Da Marc nichts sehnlicher wünscht, als den schrecklichen Unfall zu vergessen, sendet er umgehend eine E-Mail an den Klinikleiter und bewirbt sich als Proband für das Experiment.
Nur wenige Tage später wird er persönlich von Patrick Bleibtreu aufgesucht, der den psychisch angeschlagenen Streetworker in die luxuriös ausgestattete Privatklinik bringt. Während der Untersuchungen wird Marc mit dem Programm und dem erforderlichen Behandlungsplan vertraut gemacht. Doch als der trauernde Witwer ein ungutes Gefühl bei dem Experiment entwickelt, verlässt er hastig das Gebäude. Ab diesem Moment scheint nichts mehr so zu sein wie zuvor. Sein Handy funktioniert nicht mehr, der Schlüssel zu seiner Wohnung passt nicht, und plötzlich taucht seine tot geglaubte Frau Sandra wieder auf, die ihn nicht erkennt. Nur eine unbekannte Frau namens Emma scheint mehr zu wissen, bleibt jedoch zurückhaltend, bis sich die Situation dramatisch zuspitzt. Hat Marc tatsächlich an einem Amnesieprogramm teilgenommen, das möglicherweise schiefgegangen ist, oder ist er Teil einer Verschwörung geworden?
Der Autor meisterte es erneut, mit der Psyche und den Ängsten seiner Protagonisten zu spielen, und hinterließ den Leser immer wieder in völliger Ratlosigkeit. Dennoch ließ man sich von den Geschehnissen nicht täuschen, sondern suchte beharrlich nach der Wahrheit und den Zusammenhängen. Fazit: Ein ausgeklügelter Psychothriller mit zahlreichen Wendungen, die oft für Verwirrung beim Leser sorgen. Die Auflösung war ebenfalls einzigartig, jedoch ganz im typischen Stil von Fitzek. - Manfred Lütz
Irre! - Wir behandeln die Falschen
(282)Aktuelle Rezension von: RadikaleResignationEr geht in alle Diagnosen rein. Von der ab Demenz bis zur Suchterkrankung. Und für Praktiker ist schnell ersichtlich, dass hier ein Mann mit fundiertem Wissen& langer Erfahrung spricht. Praxisorientiert und stets mit der nötigen Ernsthaftigkeit, ohne eine Diagnose und ihre Patienten ins Lächerliche zu ziehen. Absolute Empfehlung!
- Oliver Sacks
Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte
(150)Aktuelle Rezension von: belli4charlotteIch bin auf das Buch gekommen durch eine neurologische Fortbildung zur Kognition. Denn dieses Buch ist dabei einzigartig gut. Es steckt voller skurriler Fälle und dabei eben mehr als lehrreich.
Das Gehirn als komplexes System voller Irrungen und Wirrungen und das zerbrechliche Sein.
Zum Beispiel gibt es da ein Mann mit medizinisch gesunden Augen und überdurchschnittlicher Intelligenz, der aber nach und nach nach seine Fähigkeit Bilder wahrzunehmen verliert. Was steckt dahinter, zudem er es selbst gar nicht wirklich wahrnimmt. Statt seinen Hut zu nehmen nimmt er den Kopf seiner Frau in die Hand.So auch der Titel des Buches.
Ein anderes Fallbeispiel legt dar, wie es ist, wenn man plötzlich sein eignes Bein als ein fremdes Bein anzieht und es lieber abgeschnitten bekommen will.
Das Leben mit Psychosen, Paresen , Anogsien oder auch anderen hirnorganischen Schäden werden hier unter die Lupe genommen und dabei emotional und nicht nur rein medizinisch betrachtet, so dass es auch Laien möglich ist den einzelnen Geschichten zu folgen und einen Einblick in die Neurologie zu bekommen. Eine Art Fachliteratur in Romanform. Definitiv zu empfehlen.
- John Katzenbach
Der Patient
(1.908)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDer Psychater Starks ist beliebt und beruflich sehr erfolgreich. Seit 53 Jahren lebt er friedlich und hat eigentlich keine Feinde. Dann wird er über Nacht aber angeklagt eine Patientin missbraucht zu haben. Es kommt aber noch schlimmer, er wird zu einem gefährlichen Spiel heraus gefordert, bei dem am Ende sein Tod stehen soll wenn er verliert. Furchtbar beklemmend, ungeheuer spannend und mit vielen überraschenden Wendungen. Genial!
- Arthur Schnitzler
Traumnovelle
(385)Aktuelle Rezension von: AQuaWieder eine Verfilmung von Schnitzlers Traumnovelle - und neugierig machte mich nicht der neue Film, sondern der Originaltext, der scheinbar in der heutigen Zeit nicht an Anziehungskraft verloren hat.
Faszinierend ist der Blick auf die triebgesteuerten, unzensierten Sehnsüchte des Mannes, auf den Wunsch, allen Begierden nachzugehen und auf den naiven Egoismus, dafür über Leichen zu gehen. Die Figur des Fridolin empfinde ich als zutiefst abstoßend und opportunistisch, zugleich überraschend menschlich. Der ganze Text lässt mich in einem Zwiespalt zurück, einem Ärger über die patriarchalische Organisation und das männliche Begehren nach einer Verfügbarkeit des lustvollen Frauenkörpers, dessen hohen Preis die Frauen selbst zu bezahlen haben. Gleichsam ein Text, der nicht verleugnet, dass dieser Wunsch machtvoll und vorhanden ist und der aufzeigt, in wie vielen Konstellationen Frauen Spielball der Männer sind, sei es als Verlobte, die einen Mann heiraten muss, den sie nicht liebt, als Dirne, als Tochter (deren Lust durch den Vater reguliert wird), als Ehefrau, die still die nächtlichen Eskapaden des Mannes verzeiht. Und warum verzeiht sie ihm? Weil sie sich einredet, dass diese nächtlichen Abenteuer nicht seinem wirklichen Wesen entsprechen, anstatt ihn wirklich als den zu erkennen, der er ist: "...ich ahne, dass die Wirklichkeit einer Nacht (...) nicht zugleich auch seine innerste Wahrheit bedeutet."
Es bleibt ein Unwohlsein darüber, dass all diese Frauen nicht aufbegehren, sondern sich in die Strukturen fügen, vielleicht hier und da nach kleinen Eskapaden Ausschau halten, aber das System nicht in Frage stellen, bis hin zur Aufopferung des eigenen Lebens für die Ehrenrettung des Mannes.
Ein eigentlich nicht zeitgemäßer Text, dessen Wiederaufleben nachdenklich stimmt.
- Erich Fromm
Die Kunst des Liebens
(264)Aktuelle Rezension von: LucianVicovanJa, es ist eine Kunst, sein Leben mit Liebe zu füllen! Wie bei jeder anderen Kunst, muss man auch in diesem Falle, ihr sich ganz hingeben!
Am besten lest ihr das aber bei Meister Fromm nach zärtlicher und rührender als er, werde ich es wohl kaum ausdrücken können!
Eine Freude für Herz, Körper und Seele!
- Irvin D. Yalom
Die rote Couch
(141)Aktuelle Rezension von: Sasha_MariaBeeindrucke Einblicke in die Welt von Psychoanalytikern, ihre Arbeitsweise, moralische Dilemma, und den Fakt, dass sie am Ende auch noch Menschen sind. Spannend von Beginn an bis zum Ende, mit vielen Einblicken und sehr lehrreich! Ich lege es wärmstens all jenen ans Herz, die Einblicke in die Psychotherapie suchen.
- Doris Lessing
Das goldene Notizbuch
(56)Aktuelle Rezension von: sumsidieAnna Wulf lebt zu einer Zeit das Leben einer ungebundenen Frau, in der das noch nicht so normal war wie heute. Sie ist unverheiratet und lebt allein mit ihrer Tochter. Zwischen ihrem literarischen Leben, sie hat ein Buch geschrieben, ihrem kommunistisch-marxistisch orientiertem politischen Leben und ihrer Freundschaft mit ihrer besten Freundin Molly versucht sie ihren Idealen und sich selbst treu zu bleiben. In Form von Notizen aus ihren 4 Notizbüchern nimmt der Leser teil an dieser Introspektion und Sinnsuche.
Das Buch hat fast 800 Seiten und viele starke Passagen, die mich sehr beeindruckt haben, so z.B. die Szenen in Südafrika währendes 2. WK, Annas Ansichten über Literatur, ihr Umgang mit dem Sohn ihrer besten Freundin. Und dann gab es auch unglaubliche Längen, mit denen ich mich sehr schwer getan habe, wo es vor allem um Annas diverse Affären ging und die Betrachtung dieser Mann-Frau Beziehungen. Und nach 800 Seiten war der Schluss für mich auch eher unzufriedenstellend. - Elfriede Jelinek
Die Klavierspielerin
(236)Aktuelle Rezension von: AliknechtDie Klavierspielein ist ein ältliches Fräulein von 38 Jahren, an dem das Leben bisher vorbeigegangen ist. Sie lebt unter der Fuchtel ihrer ehrgeizigen Mutter. Ihre Karriere ist ins Stocken geraten und sie fristet ihr Dasein als Professorin für Klavier. Dann bringt ein Schüler ihr Leben durcheinander. Sie können aber nicht zueinander finden und die Geschichte entwickelt sich tragisch. Hervorragend in einer ganz eigenen Sprache geschrieben.
- Jorge Bucay
Drei Fragen
(40)Aktuelle Rezension von: RosaPJorge Bucay schreibt in diesem Buch von drei essentiellen Fragen, die sich vermutlich jeder Mensch im Laufe seines Lebens stellt. Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem? Er leitet die Leserin mit einer therapeutischen Art an die eigenen Antworten heran. Er beleuchtet dabei viele Aspekte, wie etwa Selbstliebe, der Schmerz durch Verluste, Zielsetzungen zur eigenen Zufriedenheit. Dabei umschreibt er die aussagenden Punkte mit Metaphern, Zitaten, Gedichten oder auch kleinen Geschichten. Man ist dem Thema nahe und reflektiert sich selbst.
Dieses Buch hat meine Sicht auf das Leben geändert und mir vor Lebensphasen, die von Veränderung geprägt waren, massiv geholfen. Das Buch kam für mich zur richtigen Zeit und zum richtigen Moment in meinem Leben. Ich empfehle das Buch vielen Freund*innen, die durch eine Selbstfindungsphase gehen oder sich verloren fühlen, und verleihe es eigentlich andauernd. Mit der Hoffnung, dass es meinen Freund*innen so viel Klarheit geben kann, wie es mir diese damals gegeben hat.
Zusammengefasst kann ich das Buch absolut empfehlen, wenn man bereit ist sich zu reflektieren und den Weg der Heilung und der Findung zu sich selbst einzugehen.
- Alice Miller
Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst
(69)Aktuelle Rezension von: jtk_0701Ich hab mir das Buch geholt, nachdem Helga Schubert davon im „Freiheit Deluxe“ Podcast gesprochen hatte. Das Buch ist gut, auch wenn es schon etwas in die Jahre gekommen ist (manche Fallbeispiele sind für mich so nicht mehr aktuell). Allerdings habe ich mich schon mit Psychoanalyse und dem Thema Mutter-Kind Beziehung bzw. Eltern-Kind Beziehung auseinandergesetzt. Ich weiß nicht, wie ich es ohne dieses Vorwissen gelesen hätte. Für mich empfehlenswert für alle, die mehr über Depressionen und den möglichen Ursachen in der Kindheit lesen möchten.
- Sabine Bode
Die vergessene Generation
(69)Aktuelle Rezension von: Lacrima_MusslickEher durch Zufall bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Es hat sofort mein Interesse geweckt und so musste ich es unbedingt haben. Es ist anders wie erwartet. Dachte ich doch zuerst, es geht mehr um eine Art Interviews der vergessenen Generation, die im zweiten Weltkrieg Kinder waren. Doch ganz so ist es nicht! Stattdessen wird auch viel aus psychologischer Sicht geschildert und es gibt eine Art wundervoller Hintergrundinfos. Einige der psychologischen Aspekte des Buches können auch auf heutige Zeit übertragen werden. In anderen findet man sich auch selbst wieder, auch wenn man zur Enkelgeneration der vergessenen Generation gehört.
Ich kann einige Dinge in meiner Familie doch auch anders sehen, durch dieses Buch und kann jedem empfehlen, redet mit den "Alten".
Leider habe ich das Buch erst dieses Jahr entdeckt und meine letzte Oma starb 2017. Sie ist nach dem Krieg als Verschickungskind in der Schweiz auf den Kopf gefallen und konnte sich daher an vieles nicht erinnern. Aber doch hat sie einige parallelen zu den vorkommenden Personen des Buches. So auch, dass sie immer das Beste aus allem machte, Kinder liebte und viel mit ihren eigenen, wie auch ihren Enkeln unternahm. Aus Kleinigkeiten ein kleines Paradies zaubern können und am Leben hängen. Ja, dass trifft auf viele der ungesehenen, vergessenen Kinder zu. Umso wichtiger, dass sie wenigsens jetzt verstehen lernen, warum manche Dinge so sind, wie sie sind und woher vielleicht auch kalte Füße kommen.....Traumata werden im Alter nocheinmal deutlicher, bis erkannt wird, dass sie ein Trauma sind, dass aufgearbeitet gehört.
Ich kann das Buch allen, die Interesse an dieser Zeit und der Psychologie, allerdings auch jenen, die ihre Familie besser verstehen möchten, nur empfehlen! - Sylvia Plath
Die Glasglocke
(398)Aktuelle Rezension von: buch_leselustIch bin mir wieder uneinig über das Buch, wie ich es finden soll.
Einerseits finde ich es krass, in welcher Zeit sie es geschrieben hat und wie erschreckend real es wirkt. Auch die sprachlichen Aspekte fand ich sehr beeindruckend und auch teilweise wirklich erdrückend.
Andererseits konnte ich trotz der bildhafte Beschreibungen der inneren Welt von Esther ihr nicht immer so nachfühlen. In der zweiten Hälfte haben mich auch teilweise die Erzählstränge verwirrt und eine Antwort hätte ich wirklich gerne gehabt.
Dennoch ein sehr lesenswertes Buch mit erschreckenden Einsichten in die 50er Jahre und den "Wert" von Frauen zu dieser Zeit.
- Ariadne von Schirach
Ich und du und Müllers Kuh
(12)Aktuelle Rezension von: Morevna
Ariadne von Schirach bezieht sich in ihrem Buch "Ich und du und Müllers Kuh: Kleine Charakterkunde für alle, die sich selbst und andere besser verstehen wollen" auf verschiedene Psychoanalytiker, wie etwa Fritz Riemann, aber auch auf psychologische oder philosophische Werke, wie Byung-Chul Hans philosophisches "Müdigkeitsgesellschaft" oder Eva Illouz soziologisches "Warum Liebe weh tut". So bietet sie bereits einige andere Werke, die man zur weiteren Bildung lesen kann.
In Schirachs Werk beschreibt sie 6 verschiedene Charaktertypen in leichtem, lockeren und für Laien leicht verständlichen Ton. Sie beschreibt wie man am besten, und im Idealfall, mit diesem oder jenen Grundcharakter umgehen sollte; und verweist gleich zu Anfang ihres Werkes darauf, dass wir alle Mischtypen sind, daher kann man sich je nach Gegenüber das heraussuchen was am besten funktionieren könnte. Damit bietet sie einen praktischen kleinen Ratgeber, den man auch im Alltag zu Rate ziehen kann.
Da ich nur Laie bin, fand ich die leicht verständliche, klare Sprache sehr angenehm zu lesen und gut zu verstehen. Einen Einblick in die verschiedenen Grundtypen zu bekommen war sehr interessant, da ich anhand derer auch leicht Mitmenschen zuordnen konnte (natürlich mit dem Bewusstsein, dass die meisten Mischtypen sind und man das berücksichtigen muss) und werde die verschiedenen Ansätze zum Umgang in diesem Buch definitiv beachten. Ich bin gespannt, was das bewirkt.
Ich habe dieses Buch durch netgalley erhalten im Austausch gegen eine ehrliche Rezension. Danke an netgalley.de, die Autoren und den Verlag. - Stephan Harbort
Das Hannibal-Syndrom
(92)Aktuelle Rezension von: Bärbel_ZimmerIn dem Buch werden von Stephan Harbort mehrere echte Fälle von Serienmördern beschrieben. Er beschreibt die Kindheit der Täter, wie ihr Umfeld aussah und wie sie töteten. Der Autor hat selbst mit Serienmörder gesprochen, um einen Einblick in ihr Leben und ihre Motive zu bekommen. Es sind nicht immer nur sexuelle Motive, die jemanden zum Mörder werden lassen. Beim Lesen bekommt man tiefe Einblicke in die Verhaltensmuster, Beweggründe und Fantasien eines Serienmörders sowie die Mordmotive.
Für das Buch wurde hervorragend recherchiert. Der Schreibstil ist einwandfrei.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.
- Sigmund Freud
Abriss der Psychoanalyse: Reclams Universal-Bibliothek
(29)Aktuelle Rezension von: annieseidIn meiner Schulzeit beschäftigte ich mich im Philosophie Unterricht viel mit Freud. Seine Theorien waren immer am spannendsten. So entschied ich mich dazu meine Freizeit diesem Philosophen zu widmen. Meiner Meinung nach liefert Freud das grundsätzliche Wissen eines jeden Menschen und das auch noch in leicht verständlicher Sprache. Vertraut mir nach dem Lesen des Buches werdet ihr euer Verhalten viel besser zuordnen können und eure Träume ebenfalls.
- Irvin D. Yalom
Das Spinoza-Problem
(60)Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl"Als er schließlich von Franco keine Spur mehr erkennen konnte, trat Bento langsam von der Anlegestelle zurück und begab sich wieder in die Arme der Einsamkeit."
Beiden Hauptfiguren, Bento de Espinosa und Alfred Rosenberg gesellt Irven D. Yalom einen fiktiven Freund hinzu, um die Charaktere der beiden Einzelgänger transparent werden zu lassen.
Genannter Franco stammt wie Spinozas Vorfahren aus Portugal. Wie viele andere Juden war seine Familie zum Katholizismus konvertiert. In Amsterdam hat er Schwierigkeiten mit dem Judentum und dessen dogmatischen Gesetzen. "Franco schloss die Augen. 'Ich dachte: Was ist der Unterschied zwischen diesem Spektakel und dem Spektakel - nein, ich will es geradeheraus sagen - und dem Unsinn, der während der katholischen Messe stattfand, die wir Neuchristen besuchen mussten.'"
Der junge Spinoza erläutert ihm seine Ansichten. Die Thora, die Bibel sei von Menschen geschrieben, nach Mose gab es laut der Schrift keine Propheten mehr, der Mensch sei nicht nach dem Ebenbild Gottes geschaffen, es gebe keine Wunder und kein Leben nach dem Tod.
Gott und die Natur seien identisch, Gott also immanent. Er sei eine ewige Substanz, deren Eigenschaften konstant blieben. "Unter Substanz verstehe ich das, was in sich ist und durch sich begriffen wird, das heißt das, dessen Begriff, um gebildet werden zu können, den Begriff eines anderen Dinges nicht bedarf." (Die Ethik nach geometrischer Methode dargestellt)
Als Religionslehrerin hatte ich mit Spinozas rationalen Ansichten ganz schön zu kämpfen. Aber gerade deshalb hat mir der Roman "Das Spinoza-Problem" so gut gefallen.
Natürlich war eine Aufklärung im 17. Jahrhundert und danach dringend notwendig war. Aber wie Franko am Ende feststellt, war Spinoza nicht so leidenschaftslos, wie gern wollte.
Im 21. Jahrhundert muss ich sagen, dass es mir gleich-gültig ist, ob Gott immanent oder transzendent ist. Wunder gibt es für die, die daran glauben. "Der Glaube versetzt Berge", sagt ein Sprichwort. Medizinisch könnte man auch vom Placebo-Effekt sprechen. Was das Leben nach dem Tod betrifft, gefällt mir immer noch Theodor Fontanes Gedicht "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" am besten, in welchem auf dem Grab des Herrn ein Birnbaum wächst und den Vorübergehenden Birnen spendet, wie es der Lebende getan hatte.
Bei Franciskus van den Enden lernt Spinoza nach dem Hebräischen die alten Sprachen und deren Sprecher kennen. Besonders dankbar bin ich Yalom, dass er mich an Epikur erinnerte. "Für Epikur war ataraxia das einzig wahre Glück. Und wie erreichen wir es? Weder durch Platons Harmonie der Seele noch durch Aristoteles' Erlangen von Vernunft, sondern schlicht durch das Ausschalten von Sorge und Furcht." Die größte Angst sei die vor dem Tod. Epikurs Rezept dagegen: "Wo Leben ist, ist kein Tod, und wo Tod ist, ist kein Leben."
"Die Arme der Einsamkeit" wählte sich Spinoza selbst, so Yalom. Er wusste, welche Folge die Verbreitung seiner Ansichten haben würde. Am 27. Juli 1656 wurde er von der Amsterdamer portugiesischen Synagoge mit dem Bann, Cherem ausgeschlossen.
Nur zu Franko hat er in großen Abständen Kontakt, ein Überbleibsel an Heimat und Geborgenheit. Aber auch das verliert er am Ende, als Franco, der jetzt Rabbiner ist, in die Neue Welt aufbricht, um dort das Judentum zu verändern.
Für Spinoza gibt es zwei Arten von Gemeinschaft, die "die sich aneinanderschmiegen, um einander zu wärmen und sich sicher zu fühlen, und den Menschen, denen eine aufgeklärte, freudige Sicht auf die Natur oder Gott gemeinsam ist."
Um Letzteres zu erreichen, müsse er seine "eigene Identität abwerfen, das heißt meine Bindung an mich selbst - und alles vom absolut Adäquaten und der wahren Perspektive aus betrachten."
"Was geschehen ist, ist, dass ich keinen Bedarf mehr an ihren Diensten habe, Herr Oberleutnant Pfister. Kehren Sie augenblicklich auf Ihren Posten nach Berlin zurück."
Das sind die letzten Worte, die Alfred Rosenberg an seinen Freund, den Psychiater Friedrich Pfister richtet, nachdem er kurz zuvor von Hitler endlich die Anerkennung erhalten hat, nach der er sich sehnte.
Auch Alfred Rosenberg ist ein Einzelgänger. Aber er hat dieses Schicksal nicht selbst gewählt, so Yalom in Übereinstimmung mit seiner Figur Friedrich Pfister. Seine Mutter starb zwei Monate nach seiner Geburt, sein Vater war krank und verschied, als Alfred elf Jahre alt war. Fortan waren es zwei Tanten, die sich um den Jungen kümmerten.
Schuldgefühle am Tod der Mutter werden angesprochen und noch mehr die Suche nach einem Ersatzvater. Die Gefühle der Minderwertigkeit und Schuld werden auf die Juden und Bolschewisten übertragen. Im Autor Housten Stewart Chamberlein findet Rosenberg einen Vater, den er verehren kann.
Nachdem er Russland und dem Baltikum den Rücken gekehrt hat, wird Dietrich Eckart, der Chefredakteur des Völkischen Beobachters zu seinem Mentor. Ihm folgt Adolf Hitler, der ihm einen Schreibtisch schenkt und später, nach dem gescheiterten Putsch am 9. November 1923, die Führung der NSADAP überträgt.
Immer wieder lässt er sich von Hitler ködern, aber in den "inneren Zirkel" gelangt er erst, als er nach dem Krieg mit 21 anderen Größen der Nazi-Zeit auf der Anklagebank sitzt. Aber im Gegensatz zu ihnen widerrief Rosenberg niemals.
Die erste Beschäftigung mit Spinoza wird vom Direktor und dem Deutschlehrer der Petri-Realschule in Reval erzwungen. Aber "Das Spinoza-Problem" lässt Rosenberg nicht mehr los, bis es ihn schließlich ins Spinoza-Museum nach Rijnsburg führt. Der ERR (Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg) räumt dann das Museum, ohne die beiden Jüdinnen im Spitzboden des Hauses zu bemerken.
"Der ERR hatte ein seltsames Interesse an Spinoza. Der Mitarbeiter Rosenbergs, der Nazi, der die Bibliothek auf seinen Befehl hin plünderte, hinterließ in seinem offiziellen Bericht einen vielsagenden Satz: 'Auch diese Bibliotheken ... enthalten ausserordentlich wertvolle frühe Werke, die zur Erforschung des Spinozaproblems (sic!) von besonderer Bedeutung sind'", bekam Yalom beim Besuch des Museums zu hören. Die Inspiration für seinen Roman.
Mir hat das Innenleben Spinozas in den Augen Frankos viel besser gefallen, als die psychoanalytischen Deutungen von Friedrich Pfister. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich nicht glaube, dass die Welt nicht nur aus Ursache und Wirkung besteht. Viele Physiker, angefangen bei Marie Curie, würden das bestätigen.
Für die Dramaturgie und noch mehr für das Verständnis von Spinozas Philosophie war die Geschichte Alfred Rosenbergs unerlässlich.
Ich verneige mich vor Irven D. Yalom und bedanke mich herzlich.
Vera Seidl
- Nicci French
Blauer Montag
(255)Aktuelle Rezension von: Libby196Ich habe bereits einige Bücher des Autor:innenduos Nicci French gelesen und die meisten haben mir deutlich besser gefallen als dieses. Leider geht die Handlung die meiste Zeit recht schleppend voran, hier hätte an einigen Stellen deutlich gekürzt werden können, um die Story spannender und dynamischer zu gestalten.
Eine Psychotherapeutin wird plötzlich zur Ermittlerin: Eigentlich klang der Klappentext nach einem spannenden Plot (auch wenn hier schon viel zu viel vorweggenommen wird, sodass man sich die ersten 100 Seiten fast sparen könnte). Einige Handlungen der Protagonistin Frieda waren für mich aber entweder nicht nachvollziehbar oder so haarsträubend unprofessionell und/oder grenzüberschreitend, dass ich die Entwicklung der Ereignisse nicht ganz Ernst nehmen konnte. Auch erscheint es mir unrealistisch, dass ein Hauptkommissar eine Therapeutin sofort derart stark in die Ermittlungen involviert, nur weil sie eine interessante Beobachtung gemacht hat.
Dazu kam auch viel zu viel Nebenhandlung vor. Natürlich möchte man auch ein wenig Privates über die Protagonist:innen erfahren, aber hier liefen die meisten Kontakte irgendwie ins Leere und ich war oft bei der Erwähnung von Namen irritiert, wer das jetzt nochmal war. Den entscheidenden Hinweis am Ende gibt auch eine Protagonistin, die ich bis dahin wieder vollkommen vergessen hatte, weil sie nur ganz kurz vorher vorkam.
Dafür, dass die Handlung sich öfter mal zog, war das Ende dann aber irgendwie sehr abrupt und es blieben leider zu viele Aspekte ungeklärt (vielleicht wird darauf nochmal in den Folgebänden eingegangen?). Ich hätte gerne einen irgendwie ausführlicheren Abschluss gehabt (vor allem bzgl. Rose und Joanna sowie Carrie). - Philip Roth
Portnoys Beschwerden
(65)Aktuelle Rezension von: LarissaMariaIch wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.
Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.
Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.
Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.
Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.
Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.
Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann... aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.
Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.
Also der Gesamteindruck war nicht schlecht. - Irvin D. Yalom
Die Schopenhauer-Kur
(125)Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl"Philip hatte als Erwachsener zweimal geweint: einmal bei jenem letzten Treffen von Julius' Therapiegruppe und noch einmal, als er erfuhr, dass Julius ihm diese neun Sessel vermacht hatte."
Irvin D. Yalom macht aus Einzelgängern durch (s)eine Therapie nicht nur soziale Wesen, nein, er lässt sie auch noch vor Rührung und Dankbarkeit weinen.
In seinem Roman "Die Schopenhauer-Kur" spielt nicht zufällig ein Psychiater die Hauptrolle. Er heißt Julius Hertzfeld. Sein Opfer, auch Patient genannt, trägt den Namen Philip Slate.
Nach einer Krebsdiagnose stürzt sich der sterbende Arzt auf jenen Sexsüchtigen, den er vor mehr als zwanzig Jahren nicht hatte heilen können. Er ignoriert völlig, dass sich Philip mittels Schopenhauer-Kur selbst geholfen hat. Ein Mensch, der genügend Eigenwärme produziert und sich nicht an anderen "Stachelschweinen" wärmen muss, ist für ihn krank und bedarf deshalb seiner Therapie.
Natürlich hätte er auch Arthur Schopenhauer, Philips tatsächlichen Helfer, seine Dienste untergejubelt, hätte es den Industriezweig Psychotherapie damals schon gegeben. Da dem nicht so war, durfte der Philosoph mit seinen Ängsten und seinem großen Selbstvertrauen bis an sein Lebensende als Menschenfeind leben und sterben.
"Ermüdet steh' ich jetzt am Ziel der Bahn,
Das matte Haupt kann kaum den Lorbeer tragen:
Doch blick' ich froh auf das, was ich getan,
Stets unbeirrt durch das, was andere sagen."
Parerga und Paralipomena
Das Thema Sterben und Tod zieht sich durch den gesamten Roman. Besonders hat mir das Zitat von Sokrates gefallen: "Um gut leben zu lernen, muss man zunächst gut sterben lernen."
Für mich stirbt ein Mensch nicht gut, wenn er sich im Sterbeprozess auf eine Therapiegruppe stützt und seinen Fortbestand sichert, indem er einen neuen Therapeuten heranzieht, dem er dann zur Krönung seinen Stuhlbestand hinterlässt.
Nicht gewusst hattte ich, dass Immanuel Kant bereits erkannt hatte, "dass alle Daten, die wir über unsere Sinne empfangen, durch unser Nervensystem gefiltert und darin neu zusammengesetzt werden und uns damit ein Bild liefern, das wir Realität nennen, die aber in Wahrheit nur eine Schimere ist, eine Fiktion, die von unserem in Begriffen und Kategorien denkenden Verstand herrührt."
Yaloms Wissen um die großen und kleinen Philosophen der Weltgeschichte scheint grenzenlos, weshalb ich den Autor sehr verehre. Aber seine Einteilung der Menschheit in Gesunde und Kranke stößt mich ab. Noch mehr sein Ziel, die vermeintlich Kranken auf das Niveau der angeblich Gesunden zu heben.
Damit werden die Menschen genormt. Die Vielfalt verringert sich und, was ich noch dramatischer finde, die kleinen Korrektive einer Gesellschaft gehen verloren.
Schopenhauer habe, so Yalom, Kants These über unsere Wahrnehmung erweitert. "Er behauptete, Kant habe eine fundamentale Quelle von unmittelbaren Informationen über uns selbst übersehen: unseren eigenen Körper und unsere eigenen Gefühle. Wir können uns von innen erkennen, insistierte er. Wir verfügen über ein direktes Wissen, das nicht von unseren Wahrnehmungen abhängt."
Neben der Psychotherapie und der Schopenhauer-Kur wird im Roman ein weiterer Lösungsweg aufgezeigt. Pam, ein Mitglied der Therapiegruppe reist nach Indien, um sich dort in der Meditation zu üben.
Ihr gelingt es, zur Ruhe zu kommen. Aber der Preis dafür ist ihr zu hoch. "Wohin sie auch blickte, sah sie Verzicht, Opfer, Einschränkung und Ergebenheit. Was wurde aus dem Leben? Aus Freude, Entwicklung, Leidenschaft, carpe diem?"
Ich jaule mit Philip, Schopenhauer und Buddha im Chor. Das Leben ist Leiden. Aber das Leiden bringt mir Erkenntnis. Erkenntnis darüber, dass alles andere Illusion ist. Würde mich Friedrich Nietzsche fragen, ob ich dieses Leben auf genau dieselbe Weise noch einmal leben wollen würde, würde ich ja sagen, aber hinzufügen, eine Wiederholung reicht.
Ich danke Irvin D. Yalom herzlich für seine weitere Bereicherung meines Lebens durch seinen Roman "Die Schopenhauer-Kur".
Vera Seidl