Bücher mit dem Tag "publizistik"
13 Bücher
- Christoph Becker
Das alte Denken der Neuen Rechten: Die langen Linien der antiliberalen Revolte (Politisches Fachbuch)
(2)Aktuelle Rezension von: Catastrophia"Das alte Denken der Neuen Rechten", herausgegeben von Ralf Fücks und Christoph Becker, ist zugleich ein Sammelband und das Ergebnis eines Projekts des u.a. durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Blogs Gegneranalyse. Ziel dieses Blogs ist die Analyse selbsternannter Gegner der liberalen Demokratie und eins der Projekte ist die Etablierung eines Archivs zu antiliberalen Denker*innen. Das vorliegende Buch versammelt die in diesem Projekt auf dem Blog veröffentlichten Personenportraits - sie können also allesamt auch online kostenfrei eingesehen werden.
Der Band versammelt kurze kurze Texte im Umfang von jeweils ca. 15-30 Seiten, in denen von unterschiedlichen Wissenschaftler*innen und Fachjournalist*innen jeweils eine für die intellektuelle extreme Rechte zentrale Figur vorgestellt wird. Dabei werden antiliberale Denker der Weimarer Zeit wie Ernst Jünger, Carl Schmitt, Martin Heidegger und Oswald Spengler ebenso betrachtet wie Schlüsselfiguren der "Neuen Rechten" in der Nachkriegszeit, etwa Arthur Moeller van den Bruck oder Armin Mohler. Auch Stichwortgeber wie Alexandr Dugin und hinsichtlich ihrer Position stärker umstrittene Personen wie Botho Strauß oder Thomas Mann werden eingeordnet. Mit Sayyid Qutb wird außerdem der Bogen zur inhaltlichen Nähe mit so mancher islamistischer Vorstellung geschlagen.
Für besonders relevan halte ich das Kapitel zu antiliberalen Denkerinnen um Sigrid Hunke. Denn antiliberale Vorstellungen finden sich eben auch bei Frauen und zentrale völkische Begriffe wurden in der Weimarer Republik von völkischen Feministinnen und antiliberalen Autorinnen mitgeprägt.
Wer etwas genauer verstehen möchte, warum so viele Forscher*innen betonen, dass das "neu" in "Neue Rechte" nicht zeitlich gemeint ist, wer ein Gespür für die Vielfalt und Kontinuität antiliberaler Ideologien bekommen möchte und wer erfahren möchte, welche intellektuellen Traditionen die "Neue Rechte" prägen, findet mit diesem Buch eine sehr gute Einstiegslektüre. Hervorzuheben ist dabei vor allem, dass sich das Buch nicht an ein Fachpublikum richtet, sondern auch sehr komplexe Figuren wie Martin Heidegger und ihre Attraktivität für demokratiefeindliche Gruppen verständlich und ohne unnötige Fachtermini eingeordnet werden.
- Michael Jäckel
Medienwirkungen
(3)Aktuelle Rezension von: DanielSubrealDas Buch liefert in 12Kapiteln einen m.E. nach kurzweiligen und mit etlichen Schaubildern sowie Beispielen unterlegten Überblick über die bekanntesten Medientheorien. Dabei steht eine soziologische Perspektive im Zentrum. Für denjenigen, der Gefallen an einem der dargestellten Ansätze gefunden hat, gibt es Hinweise auf weiterführende Literatur. - Urs Dahinden
Wissenschaftliches Arbeiten in der Kommunikationswissenschaft
(2)Noch keine Rezension vorhanden - Jan-Pieter Barbian
Literaturpolitik im NS-Staat
(1)Aktuelle Rezension von: SokratesJan-Pieter Barbian untersucht in seinem Buch die Politik der Nationalsozialisten, seit 1933 auch im Buchhandel, unter Autoren und bei Verlagen eine restriktive, alle politischen Gegner (= Autoren) ausschließenden neue Lesekultur einzuführen, die den NS-Vorstellungen entsprach. Interessant zu sehen ist, dass bei allen Dachorganisationen des deutschen Buchhandels nach 1933 keine Probleme be-standen, sich dem NS-Regime anzuschließen. Vielmehr bekannten sich alle freiwillig und ohne Aufforderung sofort zur neuen politischen Führung und begannen, in deren Sinne Personal umzustrukturieren, zu eliminieren und Literaturauswahl und -schwerpunkte zu ändern. . Verlage, die nicht offiziell dem NS-Regime folgten und „neutral“ blieben, also vor allem solche, die schon in der Weimarer Republik gerade die Avantgarde vertreten hatten, hatten einen schweren Stand. Sie verloren eine große Anzahl an Autoren, die vor allem auflagenstark und damit gewinnbringend waren, so bspw. Erich Maria Remarque. Solche Verlage hatten also mit zwei Problemen zu kämpfen: einerseits den Schwund an Literatur in ihrem Repertoire, andererseits Umsatzeinbrüche. Die Nationalsozialisten hatten auch zum Ziel, im Volk eine neue Lesekultur einzuführen. Hierzu initiierte man neue Verlage, so Bücherringe oder die Versorgung der Wehrmacht mit Heftchen für die Front, strukturierte Leihbüchereien neu. Wer als Autor dem Regime entsprach, wurde publiziert, teils in Massenauflagen, andere kamen hingegen nie beim Leser an. Alte Klassiker der Weimarer Zeit, die eigentlich nicht gern gesehen waren und auch eigentlich offiziell nicht mehr verkauft werden durften, kursierten trotzdem und wurden weiterhin in großen Stückzahlen gelesen. . Jan-Pieter Barbian arbeitet überzeugend und wartet mit einer massiven Detailfülle auf. Seine Erkenntnisse sind umfangreich; es ist interessant, wie viel Rechercheerfolg bei einem so unstrukturierten und weitläufigen Thema der Autor dennoch hatte. Seine Erkenntnisse sind überraschend und nicht überraschend zugleich: es bestätigt sich wieder einmal, dass nach 1933 so gut wie keine Institution ein Prob-lem damit hatte, sich sofort mit wehenden Fahnen den Nationalsozialisten anzuschließen. Andererseits stellt Barbian fest, dass die von den Nazis forcierte neue Kulturpolitik nicht erfolgreich war. Eine „Umschulung“ der Leser war einfach nicht möglich; Leseinteressen ließen sich auch nicht vorhersagen oder manipulieren. - Walter Donsbach
Das Fischer Lexikon Publizistik, Massenkommunikation
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