Bücher mit dem Tag "pulitzerpreis"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "pulitzerpreis" gekennzeichnet haben.

21 Bücher

  1. Cover des Buches Der Distelfink (ISBN: 9783442473601)
    Donna Tartt

    Der Distelfink

     (503)
    Aktuelle Rezension von: MeryGrape

    Der Distelfink von Donna Tartt ist wohl das umfangreichste Buch, das ich je gelesen habe. Es umfasst 1024 Seiten. Das Schicksal von Theodor Decker hat mich von Anfang an berührt, zugleich aber haben mich auch die in die Unendlichkeit gezogenen Passagen zuweilen ein wenig gelangweilt. Zu gerne hätte ich den Diskussionen zwischen Donna Tartt, ihrem Lektor und dem Verlag gelauscht. Aufgeben wollte ich nie, denn zu sehr war ich gespannt, was mit dem Gemälde geschieht und was es mit Theo anstellt. So tief in seine verletzte Seele zu blicken, war ein intimes Erlebnis und oft wünschte ich mir, ich könnte ihm helfen. Ich bin so froh, dass ich die anfängliche Meinung, es sei zu langatmig, ablegen konnte. Je mehr man liest, umso mehr nimmt es einem gefangen. Gegen den Schluss wollte ich, dass es gar nicht mehr aufhört, auch wenn man dem Protagonisten ein baldiges glückliches Ende wünscht. Der Distelfink ist ein Meisterwerk, Poesie, Perfektion und fliegende Kunst. Ich liebe es.

  2. Cover des Buches Wer die Nachtigall stört ... (ISBN: 9783499218255)
    Harper Lee

    Wer die Nachtigall stört ...

     (1.014)
    Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks

    Scout und Jem sind Geschwister und wachsen in den 1930er Jahre in Alabama auf. Nach nur kurzer Zeit scheint die Wirklichkeit in ihre behütete Welt einzubrechen. Ihr Vater, der Anwalt Atticus Finch, nimmt einen Fall an und verteidigt dort einen angeklagten Schwarzen, dem Vergewaltigung vorgeworfen wird. Atticus Finch gibt alles, um diesen Fall zu klären und die Wahrheit aufzudecken. Gleichzeitig lehrt er seinen Kindern Verständnis und Toleranz allen Menschen gegenüber zu zeigen…

    Dieses Buch hat ja einen unglaublichen Hype erfahren und ich muss ehrlich sein, ich kann es nicht so ganz verstehen. Ich finde nichts, weshalb ich sagen könnte, dass ist es wert, dass man das Buch so sehr in den Himmel lobt. Als ich dann angefangen habe, das Buch zu lesen, hatte ich echt Schwierigkeiten. Allein der Einstieg fiel mir schwer und ich habe lange gebraucht um mit dem Buch warm zu werden. Besonders anstrengend finde ich das Wort ,,Schwarze‘‘. Mir ist bewusst, dass es damals so war und nicht anders hieß, aber ich fand es beim Lesen echt furchtbar. Vielleicht liegt es auch nur an mir, aber ich habe mich regelrecht gegen dieses Wort gewehrt. Und wow, wie krass, dass man so viel Leiden muss, nur weil man eine andere Hautfarbe als andere Menschen hat. Das werde ich niemals begreifen können!

    Im Vordergrund steht hierbei auf jeden Fall das Thema Rassismus. Und wir als Leser*innen erleben dies aus der Sicht eines Kindes. Ich fand es sehr cool, das Buch aus der Sichtweise von Scout zu lesen, da man somit noch mal einen ganz anderen Blick auf das Geschehen bekommt und wir die Dinge mit Kinderaugen wahrgenommen haben. Und ich muss ehrlich sagen, dass die erste Hälfte des Buches recht zäh und langatmig war und ich somit echt Schwierigkeiten hatte, dem Geschehen zu folgen. Es wirkt für mich so, als wären die Kapitel nur Aneinanderreihungen von Ereignissen aus dem Leben von Scout und ich sah dabei einfach keinen Zusammenhang. Als dann jedoch die Gerichtsverhandlung mit Atticus begann, wurde es sehr spannend und das Buch hat mich packen können. In dem Buch stecken auch sehr viele versteckte Botschaften und man muss dabei genau lesen, damit man diese herausfiltern und verstehen kann.

    Den Schreibstil von Harper Lee kannte ich bisher nicht, da ich noch kein Buch von der Autorin gelesen hatte. Jedoch war der Schreibstil für mich am Anfang auch ein wenig gewöhnungsbedürftig und ich hatte ein wenig Schwierigkeiten. Manchmal hatte ich auch ein wenig das Gefühl, dass die Übersetzung nicht so ganz gelungen ist, wie sie sein sollte, was bei mir für Verständnisprobleme gesorgt hat. Nachdem ich mich dann etwas an den Schreibstil gewöhnt hatte, habe ich dann auch in die Geschichte gefunden und hatte keine Probleme beim Lesen mehr.

    ,,Wer die Nachtigall stört‘‘ ist ein Buch, bei dem ich wirklich viel erwartet habe. Gerade weil das Buch so im Hype war, hatte ich hohe Erwartungen, die meiner Meinung nach leider nicht erfüllt wurden. Ich fand die zwischen Botschaften sehr schön und finde, dass sie einem was sehr gutes vermitteln. Vor allem lehrt uns das Buch, dass es total egal ist, wie du aussiehst oder welche Hautfarbe du hast: Bist du nicht anders oder weniger wert! Ob ihr das Buch lesen solltet? Ich weiß es nicht. Macht euch am besten ein eigenes Bild der Geschichte!

  3. Cover des Buches Alles Licht, das wir nicht sehen (ISBN: 9783406815348)
    Anthony Doerr

    Alles Licht, das wir nicht sehen

     (410)
    Aktuelle Rezension von: Simone_081

    Viel werde ich über "Alles Licht, das wir nicht sehen" nicht mehr schreiben, weil es sehr viele vor mir schon getan haben. Loben muss ich es dennoch, denn es ist absolut lohnenswert zu lesen. Immer wieder einmal kommt eine Geschichte daher, bei der man sich fragt, wie man sie sich ausdenken kann. Dieses Buch ist so eine Geschichte, da sie so kreativ und trotzdem äußerst stimmig und realistisch ist.

    Abzug gibt es für mich dafür, dass der Roman gelegentlich recht verwirrend ist. Manchmal ist nicht ganz klar, an welchem Tag bzw. in welchem Jahr man sich befindet, da man dazu nicht immer einen Hinweis erhält, obwohl dies eigentlich notwendig gewesen wäre, vor allem wenn man das Buch (aus Zeitgründen) mal eine Weile unterbrechen muss. Dann ist es schwer, wieder reinzufinden.

    Nichtsdestotrotz zu Recht ein Highlight der Literatur!

  4. Cover des Buches Das Todes-Memorandum (ISBN: 9783958243279)
    Turhan Boydak

    Das Todes-Memorandum

     (10)
    Aktuelle Rezension von: nodi
    Der New Yorker Journalist Jason Bradley bekommt den Pulitzer-Preis verliehen, doch die Freude währt nicht lange, denn sein Freund Michael Robards wird entführt. Dessen Frau soll ein gigantisches Lösegeld bezahlen. Jason versucht alles, seinen Freund ausfindig zu machen, gerät aber selbst in höchste Gefahr. Unterstützt wird er bei der Suche von seiner guten Freundin und Hackerin Helen.

    Der Autor hat hier wieder mal einen spannenden Thriller geschaffen. Er lässt sich leicht und angenehm lesen und hat mich schon auf den ersten Seiten gefesselt. Verschiedene Stränge mit unterschiedlichen Handlungsorten halten dabei die Spannung stets hoch und durch den bildhaften Schreibstil konnte man sich die vielen verschiedenen Orte auch sehr gut vorstellen.

    Auch die vielen Protagonisten sind sehr authentisch dargestellt, so konnte man sich sehr gut in sie hineinversetzen. Zuerst musste ich mich bei so vielen Namen etwas zurechtfinden, aber das legte sich sehr schnell, denn die Personen sind gut beschrieben. Sehr gut finde ich auch, dass in dem Thriller nichts vorhersehbar ist, man muss sich immer wieder auf Überraschungen gefasst machen.

    Ein vielseitiger Thriller mit brisanten Themen und einem unvorhersehbaren Ende, der mich bestens unterhalten hat. Diesen Thriller kann ich sehr gut weiterempfehlen.

  5. Cover des Buches Die Farbe Lila (ISBN: 9783312012909)
    Alice Walker

    Die Farbe Lila

     (337)
    Aktuelle Rezension von: SimoneF

    Nach ca. 40 Jahren erschien der weltberühmte Klassiker „Die Farbe Lila“ von Alice Walker in einer neuen Übersetzung, die dem heutigen Bewusstsein sensibler Sprache entspricht und diskriminierende Begriffe umschreibt. Ich kenne die alte Übersetzung nicht, finde jedoch die neue sehr gelungen und überaus lesenwert.

    „Die Farbe Lila“ ist ein Briefroman, in dem die Afroamerikanerin Celie ab ihrem 15. Lebensjahr und über einen Zeitraum von gut 30 Jahren in Briefen, die sie an den Lieben Gott richtet, aus ihrem Leben schreibt. In der zweiten Hälfte kommen noch an Celie gerichtete Briefe ihrer Schwester hinzu. Celies Sprache spiegelt ihren niedrigen Bildungsstand wieder, statt „an einen Mann und dessen Frau“ sagt sie beispielsweise „an einen Mann und dem seine Frau“, den Komparativ bildet sie mit „wie“ statt „als“. Dennoch liest sich der Roman sehr angenehm und besitzt einen sehr eingängigen Sprachrhythmus.

    Die Romanhandlung ist nicht genauer datiert, spielt aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dies zeigt sich etwa daran, dass gegen Ende beiläufig der zweite Weltkrieg erwähnt wird. Celies Lebenswelt ist hart, geprägt von patriarchalen Strukturen, Misogynie, Inzest und Gewalt. Frauen werden behandelt wie Ware, ihr Leben zählt nichts, sie sind ihrem Mann auf Leben und Tod ausgeliefert und haben bedingungslos zu gehorchen. Doch im Laufe ihres Lebens begegnet Celie starken Frauen, die – obwohl sie teils hart dafür bezahlen – für ihre Unabhängigkeit kämpfen und sich widersetzen. Diese Frauen setzen auch bei Celie eine Entwicklung in Gang, und insbesondere die Liebe zu Shug Avery hilft ihr, ihre eigene Stärke zu erkennen. Die Freundschaft und der Zusammenhalt zwischen den Frauen untereinander, die trotz wechselnder Familien- und Beziehungskonstellationen zusammenhalten und letztlich mit- und aneinander wachsen, ist ein zentrales Element dieses Romans.

    Auch Rassismus und Diskriminierung spielen eine wesentliche Rolle, ebenso wie die Suche der afroamerikanischen Bevölkerung nach ihrer Identität. Anhand der Briefe von Celies Schwester wird auch die Missionarsarbeit in Afrika und die Ausbeutung der nativen Bevölkerung durch die Kolonialherren und Plantagenbesitzer thematisiert, die die dort seit Jahrhunderten siedelnden Stämme ihres Lebensraums und ihrer Lebensgrundlage berauben.

    Ein sehr berührender, nachdenklich stimmender Roman, der noch lange im Gedächtnis bleibt.

  6. Cover des Buches Das geraubte Leben des Waisen Jun Do (ISBN: 9783518465226)
    Adam Johnson

    Das geraubte Leben des Waisen Jun Do

     (140)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Eine fiktive Geschichte zeichnet die Zustände in Nordkorea. Ein Waisenjunge ist der Protagonist, mal als einfacher Soldat, oder als Funker auf einem Fischerboot, dann als Spion der auf Geheiss des 'Führers' rücksichtslos Japaner entführt; dann hangelt er sich auf wundersame Weise ganz hoch, wird Komandant und sowas wie die rechte Hand des zuweilen mit feinem Humor ausgestateten Diktators. Die Geschichte ist gespickt mit vielen unerträglichen Folterszenen, manch einer mag aus diesem Grunde das Buch nicht zu Ende lesen. Fantasie hat er ja der Herr Johnson - und wer weiss vielleicht ist die Realität noch viel grauenhafter..

  7. Cover des Buches Mit Blick aufs Meer (ISBN: 9783442747009)
    Elizabeth Strout

    Mit Blick aufs Meer

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Clarissa03

    Eine Erzählung von Elizabeth Strout über Einwohner einer kleinen Stadt in Maine. Bis auf die Zeitsprünge zwischendurch, interessant geschrieben.

  8. Cover des Buches Die bekannte Welt (ISBN: 9783423135368)
    Edward P. Jones

    Die bekannte Welt

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Perle

    Klappentext:

    Hoffmann und Campe

    "Das Beste an neuer amerikanischer Literatur, was mir seit Jahren auf den Schreibtisch gekommen ist." (Jonathan Yardly, Washington Post).

    Die bekannte Welt - sie endet in Virginia Mitte des 19. Jahrhunderts für viele Schwarze an den Grenzen der Plantage, auf der sie leben. So auch für Henry Townsend, der als Sklave aufwächst, später von seinem Vater freigekauft wird und schließlich - aus heutiger Sicht Sklavenhalter wird. "Mit einer Dichte, die an William Faulkner und Gabriel Garcia Marquez erinnert" (Nensday), verwebt Edward P. Jones in diesem Roman zahlreiche Lebensgeschichten zu einem großen , unvergeßlichen Bild einer Epoche.


    Eigene Meinung:

    Ja, das stimmt! Schon bei der ersten Seite und die ersten Worte, da wusste ich, dass dieses Buch wunderschön ist. Gut und einfach zu lesen. Ich hätte es schneller lesen und aus haben können, doch ich habe mir eine ganze Woche damit Zeit gelassen und es richtig genossen, in dem dicken Wälzer von über 400 Seiten sprich 447 Seiten zu schmökern. Muss ich immer an die Sendung "Lemmy und die Schmöker" dran denken. Habe ich in den 80ern oft in meiner Jugendzeit geschaut. Im ZDF-Ferienprogramm.


    Es war wirklich sehr interessant es zu lesen, bin froh es doch noch gelesen zu haben, da ich, als ich es Anfang Januar entdeckte, hatte ich zuerst gar keine Lust gehabt es zu lesen, da es über 400 Seiten hatte, diese lese ich eh, wenn überhaupt oft meistens im Herbst oder Winter, was wir ja jetzt haben, an kalten Wintertagen, wenn die Tage länger werden, oder es draußen schneit oder geschneit hat. Und dies war dann das 4. Buch des Jahres bzw. erst auch mal des Monats Januar 2019.


    Auf den Seiten 256 und Seite 257 musste ich sehr schmunzeln und auch ziemlich lachen. Auch nochmal an andere Stelle glaube ich mich erinnern zu können, aber auf Seite 256 am meisten. Das konnte ich mir richtig vor Augen vorstellen, weil ich das bestimmt mal gesehen hatte, mit dem Pferd, so was ähnliches mal in den 80ern hatte und kannte. Da musste ich dann dran denken. Überhaupt sah ich einige Szenen aus dem Buch wie kleine Filme vor Augen oder auch Bilder/Fotos, wie die Leute/Menschen, wie sie früher wohl ausgesehen haben mussten. Vor 80-100 Jahren. Wir schreiben jetzt schon das 21. Jahrhundert - schon jetzt das 20. Jahr, in dem neuen Jahrhundert, sogar Jahrtausend.


    Es hat mir viel Freude gemacht darin zu blättern, konnte es fast kaum aus der Hand legen, bis am späten Abend hatte ich darin gelesen und tief in der Nacht, aber irgendwann muss man auch mal schlafen, sprich sich ausruhen und wieder neue Kraft tanken für die nächsten 100 Seiten, damit man die 447 Seiten dann doch mal zu Ende schafft. Ich kann es also deshalb sehr empfehlen und ich weiß wovon ich rede, spreche und schreibe, da ich selber Autorin bin.


     Ein super tolles Buch, einfach beste Unterhaltung!


    Vergebe gut und gerne, liebgemeinte 5 Sterne!


  9. Cover des Buches Alles Licht, das wir nicht sehen (ISBN: B00PUR8WAI)
    Anthony Doerr

    Alles Licht, das wir nicht sehen

     (11)
    Aktuelle Rezension von: sursulapitschi
    Ich habe schon einige Bücher über den zweiten Weltkrieg gelesen. Aber selten hat mich eins so beeindruckt wie dieses hier, und das obwohl es eines der leiseren Sorte ist und kein einziger Jude gequält wird.

    Zwei Kinder schlittern in den Krieg hinein. Die blinde Marie-Laure aus Paris, die mit ihrem Vater alleine lebt und Bücher liebt, findet sich plötzlich allein in einem Haus in Saint Malo, als Bomben durch die Stadt fliegen. Und Werner, ein deutscher Waisenjunge, der durch seine Genialität in einer Nazi-Kaderschmiede gelandet ist, wird ein paar Häuser weiter verschüttet.
    Beide sind klug und liebenswert und haben auch ohne das Kriegsgeschehen schon einiges zu ertragen gehabt. In eingestreuten Rückblenden erfährt man nach und nach, was ihnen widerfahren ist und wie sie damit fertig wurden. Das ist verwirrend, aber auch hoch spannend. Das Geschehen springt hin und her. Mal ist man in Deutschland, mal in Frankreich, 1938 oder 1944 und die Zeit schreitet fort.
    Dazwischen rankt sich noch die Geschichte eines legendären Diamanten, den ein deutscher Offizier suchen lässt und dessen Spuren auch zu Marie-Laure führen.

    Ganz allmählich wird die Situation in beiden Zeitebenen bedrohlicher. Bald mag man das Buch nicht mehr weglegen. Man lernt unterschiedlichste Menschen kennen und verfolgt gebannt ihr Schicksal. Da ist Frederick, Werners Freund aus seiner Jungmannenzeit, der nicht stark genug ist, um deutschnationalen Anforderungen zu genügen, während die Bäckersfrau in Saint Malo geheimnisvolle Zettel in ihre Brote bäckt.

    Dieses Buch schleicht sich an, ganz langsam, dann packt es einen und trifft eiskalt. Es ist unterhaltsam, spannend und erschütternd, erzählt in einer wunderbaren Sprache, eins meiner Bücherhighlights dieses Jahr.
    Auch das Hörbuch ist wunderbar gelesen und sehr empfehlenswert.


  10. Cover des Buches Far North (ISBN: 9780312429720)
    Marcel Theroux

    Far North

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    „Far North“ ist ein dystopischer Roman des Autors Marcel Theroux und lag lange, lange auf meinem SuB, bevor seine Zeit endlich gekommen war. Ich meine, ich habe es gekauft, kurz nachdem ich „Die Straße“ von Cormac McCarthy gelesen habe. Mein Verlangen nach düsteren Endzeitgeschichten war in dieser Phase enorm, da ich das Gefühl hatte, McCarthys Pulitzerpreis-gekröntes Meisterwerk habe mir eine ganz neue Welt der Literatur offenbart. Und auf gewisse Weise war das ja auch tatsächlich so. Mittlerweile ist meine Begeisterung für das Genre weniger euphorisch, doch hin und wieder lasse ich mich auch heute noch gern in eine dunkle, beunruhigende Zukunftsvision entführen.
    „Far North“ erschien mir die ideale Winterlektüre zu sein, voller Eis, Schnee und klirrender Kälte.

    Das Leben im hohen Norden ist kalt und hart. Die Einsamkeit ist ein ständiger Begleiter. Seit sich die Welt gegen die Menschen wandte, sind all die technischen Errungenschaften der vergangenen Jahrhunderte nur noch Erinnerungen. Das Land liegt brach und Siedlungen sind verlassen. Makepiece ist der letzte Mensch in Evangeline, bereit, das Dorf zu schützen und die Ordnung aufrecht zu erhalten. Eines Tages jedoch schleicht sich ein Schimmer Hoffnung in Makepiece‘s sorgsam gehütete Routine. Ein Flüchtling versteckt sich in Evangeline. Trotz anfänglichen Misstrauens ist die Bedeutung seiner Existenz unleugbar: es gibt noch immer Leben in der Welt. Mutig übergibt sich Makepiece der Wildnis, auf der Suche nach einer Zukunft. Doch Kälte und Härte finden sich nicht nur in der Natur, sondern auch in den Herzen der Menschen.

    Ich bin immer wieder überrascht, wie wenig Dystopien aus der erwachsenen Literatur mit dystopischen Young Adult – Abenteuern gemeinsam haben. Nicht nur verzichten sie häufig vollständig auf die Fixierung auf Hauptfiguren, die Herangehensweise ist einfach komplett anders. Erwachsene Dystopien sind mahnend, drohend und geben mir beim Lesen das Gefühl, dass das Wesen der Menschheit unausweichlich zu ihrem Untergang führen wird. Das Erstaunliche daran ist, wie viel Hoffnung sich meist trotz dessen in diesen Geschichten versteckt. „Far North“ ist in seiner Reinheit außergewöhnlich. Es ist eine ruhige, leise Endzeitgeschichte, die tief in die Seele der Menschheit blickt und die in einer wunderschönen, atemberaubenden, wilden Landschaft spielt. Marcel Theroux hat die Atmosphäre des hohen Nordens hervorragend eingefangen und transportiert sie mühelos. Wer hätte gedacht, dass ein Dokumentarfilmer Bilder auch in einem anderen Medium so spielend in Szene setzen kann. An Makepiece’s Seite konnte ich den Schnee unter meinen Stiefeln knirschen hören und sah, wie mein Atem zu kleinen Wölkchen kondensierte. Ich konnte mir die überwältigende Natur lebhaft vorstellen und empfand Ehrfurcht angesichts all der unbeschreiblichen Schönheit, die selbst in der größten Katastrophe liegen kann. Worin genau diese Katastrophe besteht, lässt Theroux offen. Obwohl ich sonst unheimlich neugierig bin und darauf bestehe, alles zu wissen, gefiel mir diese Vagheit in „Far North“ sehr gut. Die Geschichte – Makepiece’s Geschichte – thematisiert das Hier und Jetzt, die Kaltherzigkeit der Menschen in ihrem Überlebenskampf, nicht die Vergangenheit. Es ist nicht wichtig, was mit der Erde passiert ist. Wichtig ist in diesem Roman nur, wie die Menschen mit der „neuen“ Situation umgehen. Interessanterweise glaube ich, dass Theroux selbst jedoch eine ziemlich eindeutige Vorstellung davon hat, was vorgefallen ist. Die wenigen Informationen, die er preisgibt, wirkten realistisch und gut durchdacht. Ich bewundere ihn für die mutige Entscheidung, seinen Leser_innen nicht alles zu offenbaren und dadurch den Fokus strikt auf seiner Botschaft zu halten. Diese hat in meinen Augen fast etwas Darwinistisches. Nur, wer sich anpasst, überlebt. Wie allerdings nicht anders zu erwarten, gelingt das den meisten Menschen eher schlecht als recht. Ich muss ehrlich sagen, dass „Far North“ mein zuweilen reichlich zynisches Bild meiner eigenen Art voll und ganz bestätigte. Wenn ich eines aus diesem Buch mitnehme, dann die Überzeugung, dass wir verloren sind, wenn uns unser Planet im Stich lässt, aus welchen Gründen auch immer. Die Menschen in „Far North“ scheinen das Ausmaß ihrer eigenen Ignoranz überhaupt nicht zu begreifen; sie machen einfach weiter wie bisher, rücksichtslos und skrupellos. Auf mich wirkten sie wie verzweifelte, kopflose Ratten, die versuchen, ein sinkendes Schiff zu verlassen und dabei doch nur Wasser tretend im Kreis schwimmen. Es war erschreckend und tat mir im Herzen weh, zu erleben, welch bittere Enttäuschungen Makepiece auf der simplen Suche nach Kontakt erfährt. Es sind nicht die Menschen, die die Hoffnung in „Far North“ tragen. Es ist die Natur selbst. Eine Natur, die immer einen Weg findet. Eine Natur, die streng, aber gütig und großzügig zu denjenigen ist, die sie schätzen, respektieren und die verstehen, dass sie nur zu Gast sind.

    Nach dem Lesen empfinde ich „Far North“ weniger als buchstäbliche Wintergeschichte, sondern eher als Wintergeschichte im übertragenen Sinne, obwohl das Setting selbstverständlich häufig von Schnee und Eis bedeckt ist. Es behandelt den Winter in der Seele der Menschheit. Die Kälte lebt in uns allen und zeigt sich, wann immer wir egoistisch und rücksichtslos handeln. Mich hat dieses Buch daher sehr nachdenklich gestimmt. Wie oft wird uns gesagt, wir sollen leben, als gäbe es kein Morgen? Diese Einstellung ist fatal, denn es gibt ein Morgen. Wir können uns weder aus der Verantwortung für einander noch aus der Verantwortung für unseren Planeten heraus schummeln. Ich danke Marcel Theroux dafür, dass er mich daran erinnert hat, dass wir keine zweite Chance erhalten werden.
    Ich kann euch „Far North“ von Herzen empfehlen, möchte euch aber davor warnen, dass sich diese Dystopie nicht so nebenbei weg liest. Es ist eine Geschichte, die sich schwer auf das Gewissen legt.

  11. Cover des Buches Ein hoher Preis (ISBN: 9783833307515)
    Nick McDonell

    Ein hoher Preis

     (6)
    Aktuelle Rezension von: goldfisch
    Teak, ein junger Agent der CIA fährt in ein somalisches Dorf um dem dort lebenden Rebellenführer Hatashil eine "Lieferung" zu bringen.Unter anderem ist ein Handy dabei.Kaum ist es angestellt,wird das Dorf angegriffen und die dort lebenden Menschen getötet.Teak überlebt und fragt sich wer das Massaker angerichtet hat.Nicht nur er fragt sich, wer dieser Hatashil wirklich war.Susan Lowell hat ein Buch über den Rebellenführer verfasst und hat nun für dieses Werk den Pulitzerpreis bekommen.Doch auch sie stellt sich nun die Frage, wer diesen Angriff zu verantworten hat.Schnell wird in den Medien bekanntgegeben,dass Hatashil selber den Angriff in Auftrag gegeben hatt hat. Susan und Teak müssen um ihr Leben fürchten,als sie versuchen die Wahrheit zu erkunden.Gleichzeitig werden auf dem Unicampus in Harvard neue Agenten "herangezogen". Dieser Roman ist spannend und zeigt wie skrupellos Regierungen in Afrika agieren oder von anderen Staaten manipuliert werden.
  12. Cover des Buches Mister Weniger (ISBN: 9783596701223)
    Andrew Sean Greer

    Mister Weniger

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Merylex

    Mister Weniger steckt in einer Midlifecrisis, er ist so voller Selbstzweifel und Selbstkritik, das er beschließt von allem wegzulaufen. Vor allem vor seinem Geliebten der einen anderen heiratet. Dafür profitiert Weniger von dem verblassten Glanz eines abgelegten Genies, von dessen Schatten Weniger sich nicht lösen kann.

    Leider wurde ich mit der Geschichte so gar nicht warm, es gab viele Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Es ist sehr ausschweifend geschrieben. Doch witzig fand ich nichts davon, eher deprimierend.

    Ich weiß nicht was gewisse Leute an ihm finden, den sein Farbloser Charakter ist hier perfekt eingefangen und es fällt mir schwer so einem Charakter zu folgen. Empfehlen kann ich es nicht, verstehen warum das ein Preis gewann auch nicht.

  13. Cover des Buches Barbarentage (ISBN: 9783518469606)
    William Finnegan

    Barbarentage

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecher

    Leider musste ich dieses Buch trotz mehrmaligen Versuchen abbrechen. Es schien das perfekte Buch zu sein.  Biografie, Surfen, Reisen - alles Themen, die ich spannend finde und trotzdem habe ich mir super schwer getan. Ich liebe das klassische Surfen und mir die Lebensgeschichte eines passionierten Wellenreiters durchzulesen, der  seit den 60er Jahren in der ganzen Welt rumgekommen ist, klang nach der perfekten Lektüre in meinem Surfurlaub im Mai. Weder dort noch zuhause bin ich über die Hälfte des Buches rausgekommen, da es einfach nur laaaangweilig war. Da gehe ich doch selbst lieber eine Runde Surfen als darüber zu lesen 🤙🏼🌊🌈🏄🏽‍♀️ 

  14. Cover des Buches Unabhängigkeitstag (ISBN: 9783423144421)
    Richard Ford

    Unabhängigkeitstag

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    "Unabhängigkeitstag" ist der zweite Teil der Frank Bascombe-Trilogie. Doch um Missverständnissen vorzubeugen sei gesagt, dass man den ersten Teil nicht gelesen haben muss, um den zweiten oder dritten genießen zu können. Doch natürlich, wie in vielen ähnlichen Fällen, ist es nicht verkehrt.
    Nach seiner gescheiterten Ehe und dem Tod seines ersten Sohnes, sowie einem Aufenthalt in Frankreich ist Frank Bascombe zurückgekehrt und hat einen Job in der Immobilienbranche als Makler angenommen. Einen großen Teil seines Lebens verbringt er damit, dieses eben in den Griff zu bekommen und sich darüber im Klaren zu werden, mit welchen Mitteln er das bewältigen kann. Dabei ist er ehrlich zu sich selbst, versucht es zumindest und geht auch so mit seinen Mitmenschen um. Den 4. Juli 1988 hat er sich als Tag auserkoren, wo er alles richtig machen will. Er reflektiert über das gespannte Verhältnis zu seiner Ex-Frau und zu den Kindern, unterzieht seine nicht immer reibungslos verlaufenden Liebschaften einer Analyse und ist beseelt von der Aufgabe, einen möglichst geraden Weg zu finden, wie er in der Gesellschaft ohne Verlust der eigenen Anschauungen seinen Platz behaupten kann. Natürlich kommt es nicht so, wie er es sich ausgemalt hat.
    Richard Ford ist einer der bedeutendsten Gegenwartsliteraten und dieses Buch ist sein opus magnum, für das er zu Recht den Pulitzer-Preis erhalten hat. Sein Stil ist einzigartig und seine Fähigkeit, Gedanken und ihre Verläufe in Worte zu fassen und mit jedem Satz eine inhaltliche Aussage zu machen, ist bewundernswert. Er lässt nichts aus an dieser Figur Bascombe und stellt sie in den großen Zusammenhang Amerika und seiner Rolle in der Welt. Obwohl 680 Seiten lang, gibt es nicht eine Sekunde Langeweile, gerade auch der Konflikt mit dem Sohn Paul sorgt über eine längere Distanz für eine atemlose Spannung.
    Man muss sich auf dieses Werk einlassen, wer Krach und Action braucht, für den ist dieser Roman nichts. Es ist für den aufmerksamen und mitdenkenden Leser dafür ein Geschenk, diese Art Bücher werden heute nicht nicht mehr oft geschrieben.
  15. Cover des Buches Abschied für Anfänger (ISBN: 9783036956428)
    Anne Tyler

    Abschied für Anfänger

     (13)
    Aktuelle Rezension von: juni_mond
    "Doch dann wachte ich richtig auf, und ich dachte: 'Oh, sie ist tot'. Und es war kein bisschen leichter als ganz am Anfang."
     
    Trauer ist für jeden jedes Mal aufs Neue eine Sache, in der man sich wie ein Anfänger fühlt. Einen geliebten Menschen zu verlieren ist etwas, wofür es kein System des Bewältigens gibt und Übung kann man darin auch nicht haben, man trauert schließlich immer um den Verlust eines einzigartigen Wesens. 
     
    Aaron und Dorothy sind ein Paar, das erfrischend anders ist. Genau das hat mir an dem Buch so sehr gefallen, es ist keine 0815-Liebesgeschichte, es sind zwei völlig einzigartige Charaktere, die auch in ihrer Kombination als Paar nicht alltäglich sind.Aaron ist Lektor im Familienunternehmen, das seine Schwester leitet. Dorothy ist Ärztin und nicht gerade das, was sich die Menschen in Aarons Umfeld unter einer treusorgenden Ehefrau vorstellen. Aber genau das ist es, was Aaron auch überhaupt nicht braucht. Denn auf Grund einer Behinderung die andere oft dazu verleitet Aaron unterstützend zur Seite stehen zu wollen hat er eine Sensibilität Hilfe zu wittern, die er nicht nötig hat.  
     
    Aber dann verliert er Dorothy - völlig unerwartet. 
     
    Und was jetzt, was wenn man nach dem Tod eines Partners oder eines anderen geliebten oder nahe stehenden Menschen nicht nur Trauert, sondern das Gefühl hat, dass es da etwas gibt, was noch nicht geklärt war? Was, wenn man den anderen so sehr vermisst, dass man sich nicht so recht vorstellen kann, wie das Leben in der Zukunft sein soll, was wenn man das alles noch mit demjenigen besprechen könnte? Wenn er dafür noch einmal zurückkehren könnte? Bildet man sich so etwas ein oder gibt es das wirklich? 
     
    "Stellen Sie sich vor, wie man mit einem Freund eine Menge durchquert - wie man, selbst ohne nachzuschauen weiß, dass er mit einem Schritt hält. So war es mit Dorothy. Besser kann ich es nicht beschreiben."
  16. Cover des Buches Nixen auf dem Golfplatz (ISBN: 9783257608335)
    Patricia Highsmith

    Nixen auf dem Golfplatz

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Schön-spannende Kurzgeschichten, ua um einen Wirtschaftsberater des Präsidenten, der ein Attentat vereitelt, und um einen mordenden Steuerberater (!). Doch, wirklich!
  17. Cover des Buches Gilead (ISBN: 9783596034468)
    Marilynne Robinson

    Gilead

     (13)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    "Letzte Nacht sagte ich dir, dass ich eines Tages vielleicht fortgehe, und du sagtest, wohin, und ich sagte, zu unserem Herrn, und du sagtest, warum, und ich, weil ich alt bin, und du sagtest, ich sei doch gar nicht alt. Und du legtest mir die Hand auf meine Hand und sagtest, ich sei überhaupt nicht alt, als ob die Sache damit erledigt gewesen wäre. Ich sagte dir, du würdest vielleicht ein ganz anderes Leben führen als ich, ein anderes Leben auch als das, das du mit mir hattest; was wunderbar wäre, es gäbe viele Möglichkeiten, ein gutes Leben zu führen. Und du sagtest, Mama habe dir das auch schon gesagt. Und dann sagtest du, lach nicht!, weil du dachtest, ich hätte über dich gelacht."  (Seite 9) 


    Was für ein Beginn für einen Roman! Ich möchte mit diesem Zitat beginnen, denn diese Worte bewogen mich damals dazu, mir das Buch zuzulegen. Mir kamen Tränen, als ich diese Zeilen las, sie berührten mich tief und liessen mich keinen Augenblick an einem Kauf zweifeln. Es war damals aber auch eine Zeit, in der ich mich intensiv mit Sinn- und Lebensfragen beschäftigte, weshalb mir das Buch wohl zugeflogen kam. Eine gewisse Resonanz zum Inhalt dieser Geschichte muss ich mir zugestehen, auch jetzt bei der dritten Lektüre. Sie übt eine starke Faszination auf mich aus. 


    Ich hatte über die Autorin Marilynne Robinson nie zuvor etwas gehört oder gelesen. Für das Buch "Gilead" erhielt sie den Pulitzerpreis und für ihre anderen Werke zahlreiche andere Auszeichnungen. Ihre Bücher sind Bestandteil von Oprahs Bookclub, und Barack Obama soll "Gilead" in die Reihe seiner Lieblingsbücher eingereiht haben. Aber das alles war wie erwähnt nicht der Grund, weshalb ich es mir zulegte. Damals führten wir einen kleinen Buchzirkel und ich schlug es für eine gemeinsame Lektüre und anschliessende Buchbesprechung vor. Es kam bei den wenigsten gut an. Zu sehr störten sich die anderen an der Tatsache, dass theologischen Grundsätzen viel Raum gelassen wird; zu wenig konnten sie, so schien mir, sich davon inspirieren lassen, dass sehr viel Lebenserfahrung und Weisheit in diesem Roman steckt. 


    Zahlreiche Textstellen liessen sich finden, die zu zitieren lohnenswert wären. So viel Reife und Schönheit steckt in diesem Buch, so viel Herrlichkeit, dass selbst Leser, die Vorurteile gegenüber theologischen Inhalten hegen, eine Lesegenuss erwarten dürfen, dass es einfach keine Rolle mehr spielt, den fiktionalen autobiografischen Aufzeichnungen eines Predigers zu folgen. Im Gegenteil. Wenn nur die Hälfte der Menschheit in der Weise über ihr Leben reflektierte, wie Marilynne Robinson ihren Protagonisten John Ames über sich und die Welt sprechen lässt, wäre die Welt eine bessere Welt. Das klingt wie ein Klischee. Es ist aber so. 


    John Ames ist sechsundsiebzig Jahre alt und spürt, dass er bald sterben wird. Er möchte seinem sechsjährigen Sohn nicht fremd bleiben und ihm das, was ihm im Leben wichtig erscheint, in Form eines langen Briefes mit auf den Weg geben. Ames ist ein zweifelnder, selbstkritischer Mensch und ein Denker, was seine Berufung als Pfarrer mit sich bringt, aber stets auch Sinnkrisen in ihm ausgelöst hat. Schon sein Vater und Grossvater waren Prediger - aus dieser ihn prägenden Familientradition heraus entfaltet sich sein Leben und gewinnt er seine Erkenntnisse, die sich immer wieder auf die heilige Schrift beziehen, die er aber auch kritisch hinterfragt. Selbst mit Feuerbach, einem deutschen Philosophen und scharfen Glaubens- und Religionskritiker, setzt er sich auseinander. All seine Predigten hat er Wort für Wort aufgeschrieben und diese auf dem Dachboden in Schachteln aufgehoben - Predigten, die sein Leben widerspiegeln. 


    So nimmt Marilynne Robinson den Leser mit auf eine Lebensreise durch die Gedanken, Erinnerungen und Erlebnisse ihres Protagonisten. Wir erhalten Einblick in seine Ängste, beschäftigen uns mit seinen Zweifeln und dürfen ebenso an den kleinen Wundern teilhaben, die Ames in alltäglichen kleinen Dingen schätzen lernt. Wir erfahren einiges über Ames Vater, mit dem er, als er zwölf war, einen Fussmarsch durch die Prärie nach Kansas unternahm, um das Grab seines Grossvaters aufzusuchen; über den exzentrischen und einäugigen Grossvater selbst, der aktiv im Bürgerkrieg mitgewirkt hatte; über Ames ungläubigen Bruder Edward; über seine Einsamkeit nach dem Tod seiner ersten Frau; über den alten Boughton, Ames bester Freund, der Pfarrer bei den Presbyterianern ist und mit dem er sich ein Leben lang ausgetauscht hat; und schliesslich auch über Jack, den verlorenen Sohn des alten Boughton, der nach langer Zeit nach Gilead zurückkehrt und dem Erzähler Sorgen bereitet, da er ein Taugenichts ist und in der Vergangenheit grosse Schande über die Familie gebracht hat. Von Jack ist viel die Rede, da Ames viel daran liegt, seinen Sohn und seine Frau vor Jacks vermeintlich schlechtem Einfluss zu warnen. 


    John Ames wird als Mensch mit sehr wachem Bewusstsein dargestellt. Und da es sich um eine erfundene Person aus der Feder von Marilynne Robinson handelt, schreibe ich der Autorin dieses Eigenschaft zu. Jemand, der sich mit dem Grossen und Ganzen nicht verbunden fühlt, kann keinen solchen Roman verfassen. Ich habe nichts über die Autorin nachgeschlagen, mir ist dieses Buch Zeugnis genug, um Marilynne Robinson als Autorin bewundern zu können. Mit drei weiteren Romanen hat sie die Welt in und um Gilead weitergesponnen und mit der Lebensgeschichte dreier Personen ergänzt. Das Buch "Lila" handelt von John Ames zweiter Frau Lila, "Zuhause" erzählt  von Glory, der Tochter des alten Boughton, die nach Hause kommt, um ihren sterbenden Vater zu pflegen, und in "Jack" wird die Geschichte über das Leben des erwähnten verlorenen Sohnes Jack beschrieben. Es besteht kein Zweifel darüber, dass ich mir diese Werke noch besorgen werde. 


    "Gilead" spielt in der Zeit zwischen 1880 und 1957. Natürlich beleuchtet die Autorin auch die geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe dieser Zeitepoche, in der Amerika von Dürren und der spanischen Grippe heimgesucht wurden und der Sessionskrieg zwischen den Nord- und Südstaaten zahlreiche Opfer forderte. Auch spielen christliche Aspekte eine Rolle. Auf Wikipedia ist zu lesen, dass "Gilead" als Werk wahrgenommen wurde, dass dazu beiträgt, zeitgenössische Fehleinschätzungen über den Calvinismus und Puritanismus zu korrigieren, als 'Versuch der Konstruktion einer zeitgenössischen christlichen multikulturellen Identität, bereinigt von der Komplexität christlicher Sklaverei'. Ich kann das alles nicht beurteilen, da ich diesen Strömungen unkundig bin, weshalb meine Eindrücke auch nicht in diese Richtung zielen. Es wird seinen Grund haben, weshalb das Buch 2019 den zweiten Platz in der Liste der hundert besten Bücher des 21. Jahrhunderts erreichte und BBS News das Buch auf die Liste der hundert einflussreichsten Romane setzte. 


    Ich glaube mich vage zu erinnern, dass der Briefroman "Gilead" mich damals vor siebzehn Jahren dazu inspiriert hatte, das Manuskript zu meinem ersten Buch kurz vor dem Ende noch einmal umzuschreiben. Ich war überzeugt von der Romanform und Erzählperspektive und wollte meine Handlung in Form von Briefen voranschreiten und den Erzähler in der Ich-Form berichten lassen. Dies ist der Autorin hier in wunderschöner Weise gelungen. Von der ersten Seite an "hängt man an den Lippen" des Erzählers. Momente gab es, da ich beim Lesen aufblickte und dachte: das ist schon beachtlich, hier lässt eine fiktive Romanfigur sein Leben Revue passieren, aber eigentlich ist das alles aus der Feder von Marilynne Robinson. Das muss einem erst einmal gelingen. 


    Das Buch wurde ursprünglich im Brendow Verlag herausgegeben. Zwölf Jahre später folgte eine Neuauflage im S. Fischer Verlag, wo es heute noch publiziert wird, allerdings nicht mehr als gebundenes Buch. Als der Fischer Verlag vermutlich plante, die Folgebücher von Marilynne Robinson um diesen fiktiven Ort Gilead ins Programm aufzunehmen (Lila, Zuhause, Jack), wurde auch Gilead neu von Uda Strätling ins Deutsche übersetzt. Ich war überrascht, als ich diese Version anlas, ich fand, dass Strätling den Originalton nicht auf die Weise getroffen hat, wie Karl-Heinz Ebnet das für die Ersterscheinung im Brendow Verlag gelungen ist. Gerade dieser wunderbar klassische, vielleicht etwas konservative, aber authentische Erzählstil war für mich Anlass gewesen, das Buch zu lesen. Wenn man allerdings diese erste Übersetzung nicht kennt, wird man auch mit der zweiten Übersetzung zufrieden sein. 


    "Gilead" ist keine leichte Lektüre. Es gibt keinen überflüssigen Satz, alles ist wohlbedacht, durchdacht, von einer literarischen und atmosphärischen Dichte. Man muss sich nicht aktiv mit Daseinsfragen des Lebens auseinandersetzen, aber man darf ihnen nicht mit Widerstand oder Desinteresse begegnen, sonst kommt bei der Lektüre schnell Langeweile auf und man legt das Buch zur Seite. Ich geniesse in dieser Hinsicht Heimvorteil, da mir diese Fragen schon immer am Herzen lagen, und dennoch gab es immer wieder Abschnitte, die ich mehrmals lesen oder über die ich nachdenken wollte, um zu begreifen. Man kann das Buch nicht einfach so durchlesen, man muss sich den Inhalt erarbeiten. Das hört sich nach Mühe an. In der Tat kann die Lektüre anstrengend sein, nämlich dann, wenn man schon zu müde ist, um einzutauchen in diese wundersame Welt von Marilynne Robinsons Roman. 


    Ich habe das Buch bereits dreimal gelesen. Ich könnte wieder von vorn beginnen, man findet immer wieder neue Denkanstösse und wunderschöne Formulierungen. "Gilead" ist ein schönes, tiefgründiges Buch, oder wie es auf der Rückseite des Umschlags der Ausgabe des Brendow Verlags heisst, ein Buch über Väter und Söhne, über das Kindsein und die Weisheit des Alters, über das Vergängliche und das, was bleibt (...), über das Wunder des Lebens selbst.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/gilead 





  18. Cover des Buches Diese gottverdammten Träume (ISBN: 9783832164355)
    Richard Russo

    Diese gottverdammten Träume

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Lesewesen

    Wenn du bereit bist, deine Zelte in einer öden Provinz von Maine aufzuschlagen, deine Abende im Empire Grill verbringen willst, um gewöhnliche Menschen zu beobachten, dann solltest du das Buch lesen. Denn es wird nicht viel passieren auf den 750 Seiten, keine Action, kein Abenteuer, kein Held wird über sich hinauswachsen. Aber am Ende gehts dir vielleicht wie mir und du würdest gern wiederkommen in die Stadt, in der die Träume wie Treibgut am Flussufer hängen bleiben.

    Empire Falls hat seine Blütezeit hinter sich, die Papierfabrik ist geschlossen. C.B. Whiting, der letzte Nachfahre des Familienimperiums, hat es vorgezogen, seine Frau Francine mit Tochter Cindy zurückzulassen und in Mexiko Gedichte zu schreiben. Jahre später, nach seinem Tod, gehört Mrs Whiting noch immer der halbe Ort, auch das Diner samt Miles Roby, dem Manager.
    Hoffnungen köcheln in Empire Falls auf Sparflamme, ab und zu werden sie im Empire Grill gewendet unter der steten Beobachtung der Bewohner. Da ist der verschlagene Walt, der Miles mit Ansage die Frau ausgespannt hat und ihn regelmäßig zum Armdrücken herausfordert. Miles zukünftige Ex-Frau Janine, für die ein Orgasmus Grund genug zur erneuten Heirat ist. Max, Miles’ Vater, der sich durchs Leben gaunert und nicht davor zurückschreckt, für seine Sauftouren die Trinkgeldkasse des Diners zu plündern. Und Miles schaut bei allem recht tatenlos zu, denn er muss erkennen, dass er nicht das Leben führt, dass er sich einst erhofft hatte. Er scheint irgendwo zwischen seinen Träumen und dem Verantwortungsbewusstsein festzuhängen. Seine ganze Hoffnung liegt in seiner 14-jährigen klugen, sensiblen und künstlerisch begabten Tochter Tick.

    Neben den vielen tiefgründigen Charakteren, die wir durch die multiperspektivische Erzählweise erst allmählich verstehen, arbeitet Russo mit großartigen Bilder, die nicht immer gleich erkennbar sind, mit dem Fortgang der Geschichte aber mit aller Macht deutlich werden. In seinem langen Prolog sieht C.B. Whiting in dem Fluss Knox, der durch den Ort fließt und an dessen Ufer sämtlicher Müll einschließlich eines Elchkadavers angespült wird, einen Planungsfehler Gottes. Wider aller Warnungen lässt er den Fluss begradigen – weil er es kann, weil er Geld hat.
    Das sagt nicht nur viel über den Ort aus, sondern wird 700 Seiten später seine Folgen präsentieren. Auch Miles ist einer der Gestrandeten, denn er hatte den Ort längst für sein Studium verlassen, als Mrs Whiting ihn „zurückbeordert“ kurz vor dem Tod seiner Mutter, um kurzfristig das Diner zu übernehmen.
    Oder nehmen wir Tick, Miles’ Tochter, meine Lieblingsfigur. Wenn Russo sie mit hängenden Schultern, auf denen ihr viel zu schwerer Rucksack hängt, durch die Straße schleichen lässt, spürt man als LeserIn, dass die Erwartungen, die in sie gesetzt werden, für sie zur Last werden. Immer wieder sind es die Träume der Erwachsenen, die sie auf ihre Kinder projizieren, weil sie sie selbst nicht verwirklicht haben.

    Russo hegt viel Empathie für die Menschen, die in ihrer sozialen Schicht festhängen und für die der amerikanische Traum immer ein Traum bleiben wird. Die wie Miles ein zu hohes Pflichtgefühl gegenüber ihrer Familie, ihren Freunden haben und zu viel Anstand besitzen, um sie im Stich zu lassen.
    Alles treibt ruhig und gelassen dahin, bis Russo das Ende in einer Katastrophe münden lässt, die sich auf ein tatsächliches Ereignis aus dem Jahr 1999 stützt, das damals nicht nur die USA erschüttert hat. Wird das zum Weckruf für die Bewohner von Empire Falls, die samt ihrer »gottverdammten Träume« wie Treibgut am Ufer des Knox festhängen?
    Alles läuft auf die Frage hinaus, wird es je einer schaffen, seinen Traum zu leben?

    Fazit. Das Buch hat ein paar Längen, die es mir nicht immer leicht gemacht haben. Auch die Redudanzen hätte man im Lektorat ausmerzen können. Doch am Ende hat sich alles zu meiner Zufriedenheit gefügt. Erst als ich fertig war, wurde mir die Gewaltigkeit der Geschichte und allen liebevollen Details so richtig bewusst.

  19. Cover des Buches Marilyn Monroe (ISBN: 9781445484600)
    Marie Clayton

    Marilyn Monroe

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch
    Ich muss ehrlich sagen, dass ich vollkommen verzückt bin von der liebevollen Gestaltung dieses Sets. Die stabile aufklappbare Box enthält auf der einen Seite ein Fach für die DvD und auf der anderen eins für den Fotoband. Das Set ist in gold/creme gehalten, die Bilder schwarz/weiss. Die DVD beschreibt Stationen Marilyns Lebens und ihre Filme. Ich war zum Beispiel baff zu erfahren, dass sie in der damals berühmten Forsquare Church getauft wurde. Der Fotoband zeigt Bilder zu ihrer Karriere, ihren Ehen und ihren Treffen mit Schriftstellern. Durch ihre Heirat mit Arthur Miller wurde sie Teil der Autoren-/Theater-Szene und traf berühmte Schriftsteller wie Tania Blixen, Carson McCullers und Truman Capote. Nach ihrem Tode hinterliess sie eine Bibliothek von gut 600 Büchern. Der Fotoband enthält viele Bilder aus ihrer Beziehung mit Miller, teilweise sehr süss. Die beiden waren ein schönes Paar. Miller hat Marilyn sehr unterstützt. Man erfährt auch, mit welchen Trainern, Agenten und Lehrern sie arbeitete. Ein Foto zeigt Marilyn mit Originalmanuskripten von Max Reinhardt, die sie kaufte. Dieser Bildband präsentiert Marilyn also sowohl als schillernde Sexbombe als auch als vielseitig interessierte Künstlerin. Das gefällt mir sehr. Leider enthält der Text einige Tippfehler. Pech. Ich kann dieses Set nur empfehlen und bin hin und weg :) Die Preisgestaltung ist ein weiteres Vergnügen! Macht sich sehr gut als Geschenk.
  20. Cover des Buches Dich zu verlieren oder mich (ISBN: 9783716000069)
    Homeira Qaderi

    Dich zu verlieren oder mich

     (41)
    Aktuelle Rezension von: mimitati_555

    Homeira wird in Afghanistan geboren, ihre Kindheit und Jugend beschattet von Krieg und Unterdrückung. Mit Hilfe ihrer Familie wächst das Mädchen mit Büchern auf, die Liebe zur Literatur wurde ihr förmlich in die Wiege gelegt. Mit dreizehn Jahren riskiert sie ihr und das Leben ihrer Familie, als sie Kinder unterrichtet im Lesen und Schreiben, nachdem die Taliban an die Macht gekommen und Schulen für Mädchen geschlossen sind. Jahre später glaubt sie, einen Weg gefunden zu haben, als Frau in Afghanistan glücklich zu sein, als ihr Mann ihr nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes mitteilt, dass er eine Zweitfrau heiraten wird. Homeira aber will sich damit nicht abfinden, rebelliert und verliert ihren Sohn.

    „Dich zu verlieren war der schlimmste Schmerz, den ich je erlitten habe, und ich weiß, dass Du sehr, sehr wütend sein musst. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich mich entscheiden musste, nicht nur für mich, sondern auch für mein Land und letzten Endes für dich. Keiner von uns beiden soll zu einem Land gehören, das Frauen so erniedrigt, wie die afghanische Gesellschaft es tut.“ (Seite 226)

    Dieses Buch ist kein Roman, es ist die wahre Geschichte einer afghanischen Frau und Mutter, die mich nach dem lesen erschüttert und tränenüberströmt zurücklässt. Homeira Qaderi wendet sich im Buch an ihren Sohn und damit auch an die Lesenden, sie geht zurück in eine Zeit, als sie ein Kind war und in einer gefährlichen, frauenfeindlichen Welt aufgewachsen ist. Es war eine Zeit des Krieges, der Besatzung und des Widerstands, immer gab es Mächte, die unterdrückten, befehligten und entschieden, was zu tun und was zu unterlassen ist. In der gesamten Zeit wurde das Kind, das Mädchen, die junge Frau nicht müde, alles dafür zu tun, um ihren Traum zu verwirklichen, eine Schriftstellerin zu werden. Dies tat sie gegen alle Widerstände; auch davon handelt dieses Buch.

    „Die Geschichte der afghanischen Frauen ist eng mit der Geschichte und Politik unseres Landes verwoben. Sie ist ein endloser Strom aus Kummer in Zeiten des Friedens und des Krieges, durchdrungen von Schmerz, der doch nie das heilende Meer erreicht.“ (Nachwort, Seite 230)

    Voller Ehrfurcht und Bewunderung las ich dieses Buch über Homeira Qaderis Kampf gegen die Gesellschaft, die Umstände, ihren Ehemann und letztlich den Staat, als sie vor Gericht um das Sorgerecht kämpfen muss. Das Nachwort erläutert die Umstände, die Danksagung vervollständigt das Bild und ich verneige mich tief vor so viel Stärke und Mut. Es ist richtig und wichtig, die Stimme zu erheben, wie die Autorin es mit diesem Buch tut. Eine Leseempfehlung und die volle Punktzahl sind da wohl selbstverständlich.

  21. Cover des Buches Death of a Salesman (ISBN: 9783140412735)
    Arthur Miller

    Death of a Salesman

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Matalina85
    Viel und nichts hat sich geändert in der amerikanischen Wirklichkeit, seit der 'Handlungsreisende' zum ersten Mal seine Musterkoffer auf die Bühne schleppte. Entlassen würde er heute wohl früher als mit 63, Biff wäre auch mit 32 noch arbeitslos, wenn er den Wettkampf mit seinem Nächsten ablehnt, ein Haus abzuzahlen dauert länger als 25 Jahre, und mit 40 Dollar die Woche käme keiner mehr über die Runde. Und doch gibt es den amerikanischen Traum noch, den Traum, dass jeder es zur Nummer Eins bringen kann. Obwohl wir ihn durchschauen, verhalten wir uns noch danach. Ich habe dieses Buch damals in der Schule lesen müssen, aber im Gegensatz zu den bisherigen Schullektüren fand ich dieses Buch sehr interessant. Erzählungen gibt es keine. Das gesamte Buch ist wie ein einziges Gespräch aufgebaut und sehr tragisch wie die Inhaltsangabe schon unter Beweis stellt. Fazit: Wenn es in der Schule auseinander gepflückt wird, macht es weniger Spaß dieses Buch zu lesen, aber wenn man es sich nach ein paar Jahren mal wieder hervorholt, ist es ein kurzes Lesevergnügen wert.
  22. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks