Bücher mit dem Tag "quälend"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "quälend" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9783462312065)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

     (421)
    Aktuelle Rezension von: Aboutmandyreads

    Ich musste das Buch ja lesen, nachdem ich den Film und die Idee dahinter immer sehr faszinierend fand. Man muss schon sagen, man muss sich mit dem Schreibstil anfreunden bzw. entweder kommt man damit klar oder nicht. Ich weiß gar nicht, was ich von dem Buch so richtig halten soll. Schlecht ist es nicht, sonderlich in meinen Geschmack, rein wegen des Schreibstils, passt es allerdings auch nicht. Dennoch würde ich es unfair finden weniger als 4 Sterne zu vergeben. Dafür ist mir „American Psycho“ zu skurril und detailliert in faszinierenden Bereichen. Es hat mich auf eine seltsame Art und Weise einfach in den Bann gezogen.

  2. Cover des Buches Leopard (Ein Harry-Hole-Krimi 8) (ISBN: 9783548061894)
    Jo Nesbø

    Leopard (Ein Harry-Hole-Krimi 8)

     (418)
    Aktuelle Rezension von: Alexia_

    Harry Hole begibt sich auf die Suche, die Ermittlungen werden ihm erschwert. Kann er den Täter dennoch schnappen bevor das Morden noch weitergeht?

    Wir haben hier Harrys mittlerweile schon achten Fall. Und nachdem die letzten Teile extrem stark waren, kommt hier einer – der mir zwar gut gefallen hat, aber irgendwie nicht ganz an die Anderen herankommt. Dennoch herrscht hier die genauso düstere, ja fast schon unheimliche Atmosphäre die der Autor in seinen Büchern zu kreieren weiß. Man fühlt sich direkt in die Handlung versetzt und an Spannung und Grausamkeit mangelt es nicht. Dieser Teil führt uns auch immer wieder nach Afrika – was ein interessanter und abwechslungsreicher Part ist. Harrys Alkoholeskapaden werden langsam echt etwas viel und ja es ist sein Markenzeichen, aber ich finde es mittlerweile fast schon ermüdend. Dadurch das Harry die Ermittlungen erschwert werden, kommt natürlich noch mal die extra Prise Spannung hinein, weil er sich natürlich nichts vorschreiben lässt. Sonst wäre es ja nicht Harry Hole. Auch erstaunlich wie sein Chef für ihn den Kopf hochhält. Respekt. Ein neuer (fast) interner Widersacher legt ihm Steine in den Weg und macht das Ganze natürlich nicht einfacher. Die Spannung zieht sich konsequent durch und die Wendungen in diesem Band können sich auf jeden Fall sehen lassen. Ich kann gar nicht sagen was mir im Vergleich zu den anderen Bänden gefehlt hat, aber vielleicht war mir diese Geschichte auch einfach ein wenig zu lang. Denn zwischendurch zieht sie sich tatsächlich schon ein wenig. Gesamtqualitativ macht das jetzt nicht zwingend den Unterschied, aber es ist nicht so kurz, spannend und rasant wie man es vielleicht sonst kennt. Aber mit dem Finale übertrifft der Autor sich natürlich wieder selbst. Was zu erwarten war. Grandios.

    Kein schlechter Thriller, aber es gab andere die mir besser gefallen haben. Aber dennoch 4 von 5 Sternen.

  3. Cover des Buches Mächtiges Blut (ISBN: 9789963522590)
    Sandra Florean

    Mächtiges Blut

     (130)
    Aktuelle Rezension von: Alruna92

    Inhalt:
    In dem Buch "Mächtiges Blut" geht es um Louisa und Dorian. Dorian ist ein 600 Jahre alter Vampir und er verliebt sich in die sterbliche Louisa.
    Louisa, welche mit Ängsten und einem Alkoholproblem zu kämpfen hat, macht es Dorian nicht leicht, ihr Herz zu erobern. Doch was passiert, wenn sie heraus findet, was er ist?!

    Meinung:
    Die Geschichte ist eigentlich genau so eine, wie ich sie gerne mag. Ja, ich weiß, davon gibt es viele, aber gut umgesetzt lese ich es immer wieder gerne.
    Auch wenn ich es so sehr wollte, so 100% hat mich das Buch leider nicht überzeugt. Ich habe leider keinen Zugang zu den Charakteren finden können, Louisas Verhalten war für mich oft unverständlich und auch ihr Alkoholproblem hat mich sehr gestört. Viele schreiben, dass sie es gut fanden, dass sie nicht so perfekt ist, wie andere Protagonisten, aber ich hätte es besser gefunden, wenn sie besondere Charaktereigenschaften aufweist. Genau wie Dorian, ihn fand ich leider gar nicht so attraktiv. Er kam mir eher vor wie ein Hündchen, welches aber auch wirklich alles für Louisa machen würde. Seine ständigen Liebesbekundungen fand ich doch wirklich etwas anstrengend und das obwohl ich mich doch sonst auch für sehr schnulzige Bücher erwärmen kann. Aber das war selbst mir etwas zu viel.
    Auch zuviel fand ich die Sexszenen in dem Buch. Es kam mir etwas so vor, als ob versucht wurde immer was noch "krasseres" zu beschreiben. So viel Variation wie möglich, aber auch übertrieben heftig. Nicht nur einmal haben mir bestimmte Charaktere so Leid getan, was ihnen angetan wird, das war mir etwas zu viel. Hätte vielleicht auch einmal gereicht

    Fazit:
    Ich fand nicht alles schlecht an dem Buch und auf eine Art hat es mich auch unterhalten, aber wegen den genannten Kritikpunkten reicht es für mich leider nur für 3 Sterne.


  4. Cover des Buches Wir sind dann wohl die Angehörigen (ISBN: 9783492314992)
    Johann Scheerer

    Wir sind dann wohl die Angehörigen

     (61)
    Aktuelle Rezension von: bigpanda

    Johann Scheerer beschreibt in dem autobiographischen Buch sehr einfühlsam die Entführung seines Vaters und die tiefe Erschütterung, seiner idyllischen Kindheit. Dabei hat mich die unkonventionellen Einstellungen des Vaters beeindruckt, die mich fast zu einem Fan werden lässt. Weder wusste ich zuvor wirklich etwas über Jan Philipp Reemtsma noch über die Entführung, aber trotzdem habe ich voller Interesse das Buch gelesesn und musste beim Lesen mehrmals laut auflachen bei den Passagen über das familiäre Zusammenleben vor der Entführung. Die Entführung und die Hölle, durch die die Familie ging, kann ich mir kaum vorstellen.

  5. Cover des Buches Der Beethoven-Fluch (ISBN: 9783899418026)
    M. J. Rose

    Der Beethoven-Fluch

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Bellexr
    Das Rätsel um die geheime Melodie . Seit Meer Logan als kleines Kind eine schweren Unfall hatte, hat sie Visionen, hört immer wieder eine seltsame Melodie und wie besessen musste sie damals ständig ein kleines, verziertes Kästchen malen. Ihr Vater, ein jüdischer Wissenschaftler und Leiter eines Auktionshauses in Wien, ist davon überzeugt, dass dies Erinnerungen an ein früheres Leben sind und hatte damals deswegen auch Kontakt zur Phoenix Foundation aufgenommen, die das Thema Reinkarnation erforscht. Doch die mittlerweile erwachsene Meer weigert sich bis heute hieran zu glauben. Umso verwirrender ist es für die Psychologin, als ihr der Leiter der Phoenix Foundation, Malachai Samuel, einen Brief ihres Vaters mit einem Foto von genau diesem Kästchen gibt. Neugierig geworden macht sich Meer auf den Weg nach Wien, um dort das Auktionsstück zu begutachten. Zwischenzeitlich hat ihr Vater in diesem besagten Kästchen einen Brief von Ludwig van Beethoven gefunden, in dem dieser vor einer uralten Knochenflöte warnt. Eine bestimmte Melodie hierauf gespielt würde dafür sorgen, dass man Erinnerungen an sein früheres Leben erhalten würde. Und ganz offensichtlich wissen noch mehr Personen von diesem Geheimnis, denn kaum ist Meer in Wien angekommen, findet sie im Haus ihres Vaters ein erstes Mordopfer. . Meer Logan bezeichnete bisher ihre Visionen, die sie immer wieder bruchstückhaft das Leben einer Margaux Niedermeier aus dem 19. Jahrhundert erleben lässt, als Pseudoerinnerungen. Doch je länger sie sich in Wien aufhält, je mehr sie über das rätselhafte Kästchen und die Flöte der vergangenen Erinnerungen erfährt und über das Leben Beethovens, umso mehr beginnt Meer ihre Visionen ernst zu nehmen. Ganz offensichtlich scheint das Schicksal von Margaux, eine Bekannte von Beethoven und ihres eng miteinander verknüpft zu sein. Und so lässt sie sich auch auf die rätselhafte Suche nach der Knochenflöte und der Entschlüsselung der Melodie ein. Mit von der Partie ist dabei ein Bekannter ihres Vaters, der Oboist Sebastian Otto und natürlich Malachai Samuel, der ein ganz besonderes Interesse an der rätselhaften Melodie und somit an der Knochenflöte hat. . Zur selben Zeit plant der Journalist David Yalom aus Rache ein Attentat in Wien. Genau in dem Konzerthaus, in dem vor politischen und kulturellen Größen des Weltgeschehens eine Inszenierung von Beethovens Werken durch das Wiener Symphonieorchester stattfinden soll. So sind die Sicherheitsvorkehrungen entsprechend hoch und hiermit betraut ist der Texaner Tom Paxton mit seiner Security-Firma. . M. J. Rose stellt einen zuerst einmal die vielen Mitwirkenden vor, was zum einem teilweise etwas langatmig ist, zum anderen aber auch hilft, ihre Beweggründe und sie selbst besser kennen zu lernen. Und dies ist meiner Meinung nach auch ziemlich wichtig, da man ansonsten leicht den Faden verloren hätte. Zwar konzentriert sich die Story meist auf Meer und ihren Vater, doch die ständig wechselnden Handlungsstränge und die teilweise unterschiedlichen Motive der Mitwirkenden sorgen dafür, dass die Story zwar recht komplex, aber auch stellenweise ziemlich verwirrend wirkt. . So nach und nach nimmt der Thriller dann auch richtig an Fahrt auf und man taucht problemlos in die rasante Jagd nach der Knochenflöte und der geheimnisvollen Melodie ein. Und durch die bereits erwähnten, ständig wechselnden Erzählstränge hält sich die Spannung dann auch problemlos bis zum Schluss. Wobei zum zweiten Teil hin der Fokus eindeutig bei Meer, ihren Visionen und ihrer Suche nach der Melodie liegt. Dies alles gestaltet sich recht abwechslungsreich und wenn man sich ein wenig auf das Thema Wiedergeburt und Kabbala einlässt, stören auch die stellenweise etwas esoterisch angehauchten Passagen wenig. . Die Story entwickelt sich mysteriös, temporeich und durchaus fesselnd und einen Beitrag hieran trägt natürlich auch der Schreibstil von M. J. Rose, der sehr flüssig und bildhaft ist. Allerdings wurde ich das Gefühl beim Lesen nicht los, dass M. J. Rose hier etwas zu viel des Guten wollte. Neben der eigentlichen Suche nach der Flöte und einem kleinen Schwenker in das Leben von Ludwig van Beethoven, hat die Autorin auch das Thema Vergeltung mit hineingebracht, was schlussendlich zwar einigermaßen schlüssig mit in die Geschichte integriert wird, für mich aber eigentlich überflüssig war. Anders sah es da bei der Story rund um Meer aus und den daraus resultierenden Einschüben in die Vergangenheit. Diese überzeugen und sorgen schlussendlich für eine logische Auflösung des Rätsels. . Gut gelingt es der Autorin ihre Charaktere zu beschreiben. So sind diese durchweg facettenreich und bleiben teilweise auch etwas undurchsichtig, sodass man lange Zeit nicht erahnen kann, wer nun hinter den Morden bzw. Mordanschlägen steht und partout in den Besitz der Knochenflöte wie auch der Melodie gelangen will. . Ich war bei meiner Bewertung etwas hin- und hergerissen zwischen 3 – 4 Sterne. Schlussendlich hat mich die Story aber dann doch überzeugt, auch wenn das Ende ein wenig aus dem Ruder lief und der Anfang teilweise langatmig war. Doch der Thriller wird zumeist temporeich vermittelt, die Charaktere sind gut herausgearbeitet, die Story wirkt durchweg gut recherchiert und die Beschreibungen von Wien wie auch der Part rund um Ludwig van Beethoven tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass ich mich durchweg gut unterhalten fühlte.
  6. Cover des Buches Vor dem Regen kommt der Tod (ISBN: 9783423214117)
    Lieneke Dijkzeul

    Vor dem Regen kommt der Tod

     (60)
    Aktuelle Rezension von: _Dark_Rose_
    Eine junge Polizistin wird in ihrer Wohnung überfallen. Sie wehrt sich, doch am Ende verliert sie. Aber sie hat Glück, sie überlebt, schwer verletzt und kann einen Kollegen anrufen, der ihr schließlich das Leben rettet. Der Täter hat eine römische Ziffer in ihren Bauch geritzt "I" und anscheinend hat er versucht sie zu skalpieren. Sie bleibt nicht das einzige Opfer, eine weitere Frau wird angegriffen und sie hat nicht so viel Glück. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen und versucht fieberhaft den Täter zu schnappen, bevor er noch mehr Frauen umbringt. Ein Mann ist unzufrieden mit seinem Leben. Er ist mit einer Frau verheiratet, die er hasst, aber er will ihr Geld, also nimmt er Drogen, um sich besser zu fühlen. Doch auf die Dauer hilft das nicht, er will mehr: einen Ausweg. Das Buch ist leider nicht so ganz mein Fall. Die Geschichte ist originell, aber leider meiner Meinung nach nicht sehr spannend. Das Buch an sich ist gut und flüssig geschrieben, doch man weiß schon gleich zu Beginn wer der Mörder ist. Es geht also nicht um die Mördersuche, sondern einfach nur um die Frage, ob die Polizei ihn stoppen kann, bevor er seinen Plan ausführt oder ob sie zu spät kommen und ihren Zeitpunkt ihn zu schnappen verpassen werden. Das Buch ist aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschrieben. Sowohl aus der Sicht der Polizistin, der ihres Kollegen aber auch der des Täters und später aus der Sicht der Frau des Täters, was das ganze noch viel interessanter macht. Aber wie gesagt, mein Fall ist es leider nicht, mir wird zu viel zu früh verraten und deshalb kommt für mein empfinden zu wenig Spannung auf.
  7. Cover des Buches Call of Crows - Entfacht (ISBN: 9783492280914)
    G. A. Aiken

    Call of Crows - Entfacht

     (45)
    Aktuelle Rezension von: dorothea84

    Jace Berisha hatte kein leichtes Leben und dann hat ihr Mann sie auch nun ja ermordet. Sie kämpft jetzt für die mächtigen Götter der Wikinger, Seite an Seite mit den gefährlichen Crows. Jace liebt Sprachen und Bücher, deshalb soll sie den Protektor helfen. Obwohl die beiden Clans nicht gerade gut aufeinander zu sprechen sind. Ski Eriksen ist ein friedliebender Kerl und fühlt sich von Jace angezogen. 

    Nach dem letzten Band glauben die Crows, dass sie die Göttin aufgehalten haben. Doch als Leser wissen wir das es nicht der Fall war. Doch auch die Crows und die anderen Clans kommen in diesem Band dahinter. Ein auffallender Beginn der Geschichte von Jace. Die etwas gruselig ist. ;) Wie auch schon bei Band 1 ist hier viel dunkler Humor vorhanden und das liebe ich. Die Geschichte ist nicht nur witzig, sondern auch voller Spannung und Action. Jace und Ski Gespräche sind einfach einzigartig und ich liebe es. Diese Reihe überrascht mich von den Charakteren immer wieder. Die Geschichte nimmt Fahrt auf und man fragt sich ob die Crows die Welt wirklich retten können. Denn eine Party feiern können sie auf jeden Fall. Natürlich taucht auch ein Haufen alte Bekannte auf. 


  8. Cover des Buches Sieben Tage ohne (ISBN: 9783462045123)
    Monika Peetz

    Sieben Tage ohne

     (217)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Die Dienstagsfrauen sind fünf Freundinnen, die sich einmal in der Woche zum Essen treffen. Jede hat ihr Leben, ihr Schicksal, ihr Glück, ihre Ängste und Sorgen. Gemeinsam haben sie schon viel erlebt und durchlebt. Eva möchte so gerne erfahren wer ihr Vater ist und findet Spuren und so ist eine Idee geboren. Die Freundinnen könnten doch eine Woche Urlaub Heilfasten. Weg von den alltäglichen Sorgen, Kindern, Arbeit, aber leider auch weg vom Essen, aber zusammen! Für jede der Frauen verändert sich etwas in dieser Woche und es wird nichts mehr so sein wie zuvor und man findet so manche Spur, Gemeinsamkeit und Geheimnis. Ein ganz tolles Buch über Freundschaft, Zusammenhalt und der Suche nach Liebe, Familie und dem Glück.

  9. Cover des Buches Krieger des Nordens (ISBN: 9783734101892)
    Jonas Herlin

    Krieger des Nordens

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    „Krieger des Nordens“ von Jonas Herlin erbat ich beim Bloggerportal von Random House, weil ich noch immer die Mission verfolge, endlich meine Nische im Genre der historischen Romane zu finden. Aktuell versuche ich es mit Wikingergeschichten, die meinen generellen Lesevorlieben theoretisch entgegenkommen sollten. Im November 2015 hatte ich mich bereits an „Götter der Rache“ von Giles Kristian herangewagt, war aber leider nur mäßig begeistert. Ich erhoffte mir von „Krieger des Nordens“ den großen Knall, der bei Kristians Trilogieauftakt für mich ausblieb.

    Der Raubzug der Nordmänner ins Fränkische Reich versprach, ein voller Erfolg zu werden. Getragen von den Wassern des mächtigen Rheins gelang es den Wikingern, die heikle politische Situation zwischen den drei Enkeln Karls des Großen auszunutzen und bis nach Xanten vorzudringen. Von Gier getrieben segelte Grimr Schädelspalter mit 700 Kämpfern und seinen Söhnen Thorbrand und Olav weiter flussaufwärts. Hier, auf einer Flussinsel mitten im Frankenreich, wendet sich das Blatt. Was als siegreiche Eroberung einer wehrlosen Stadt beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Desaster. Als Grimr einer schweren Verletzung erliegt und Thorbrand für seinen Jähzorn verbannt wird, obliegt es Olav, die Verteidigung gegen die Franken anzuführen, die die Plünderung ihrer Ländereien nicht länger tatenlos hinnehmen. Die Nordmänner sind rettungslos unterlegen, die Lage ist aussichtslos. Doch kein Wikinger würde jemals kneifen, wenn es gilt, für Beute und die Leben seiner Kameraden zu kämpfen. Blut tränkt die Ufer des Rheins. Werden die Krieger des Nordens als reiche Männer in ihre Heimat zurückkehren oder dem Tod die Hand reichen?

    So viel zu dem erhofften großen Knall. Ihr seht mich mit weit heruntergezogenen Mundwinkeln und einem tiefen Stirnrunzeln vor dem Laptop sitzen. Meine Güte, war dieses Buch furchtbar. Ich fand es grauenvoll. Wenn Jonas Herlin gern Geschichtsunterricht geben möchte, soll er das tun. Aber bitte, bitte, bitte, er soll nie wieder ein Buch wie „Krieger des Nordens“ verfassen. Ich finde keine Worte, um auszudrücken, wie sehr ich mich gelangweilt habe. Es war so… so… dröge. Mein Hirn wollte sich ständig ausschalten und sich angenehmeren Gedanken hingeben, wie der Frage, wann der nächste Abwasch fällig ist oder ob ich für die Staubfluse in der Ecke extra den Staubsauger rausholen sollte. Ich konnte mich nur mit Mühe über die Seiten quälen und habe mich zwingen müssen, am Ball zu bleiben, um dieses literarische Pendant einer Schlaftablette endlich beenden zu können. Ich hatte das Gefühl, Herlin wollte mir unbedingt ganz viel beibringen, was auch funktionierte, aber die Geschichte, die all die Informationen seiner umfangreichen Recherche transportieren sollte, überzeugte mich leider überhaupt nicht, weil sie hinter den zahllosen Fakten nahezu verschwindet und Herlin meiner Meinung nach einfach kein schriftstellerisches Talent besitzt. Da ist kein Gespür für Atmosphäre, kaum inhaltliche Variabilität, kein durchdacht konstruierter Spannungsbogen. Stattdessen kenne ich jetzt wohl jeden der 700 Nordmänner mit Namen. Die Art und Weise, wie Herlin Charaktere etabliert, ist die seltsamste, die mir je untergekommen ist. Wann immer eine Figur mit einer Sprechrolle starb, war er offenbar der Meinung, sie ersetzen zu müssen, damit stets jemand vorhanden ist, der überflüssige Kommentare abgeben und mit anderen Worten wiederholen kann, was bereits dreimal gesagt wurde. Es ist übrigens ganz wichtig, dass die Schiffe auf die Insel gebracht werden, damit die Franken sie nicht zerstören, klar?! Er stellte mir am laufenden Band neue Persönlichkeiten vor, samt Kurzbiografie. Es waren viel zu viele, oberflächliche Figuren, die kaum erkennbaren Wert für die Handlung hatten. Ich kapiere einfach nicht, was das sollte. Wenn man eine Geschichte schreibt, die auf einen blutigen Belagerungskampf hinausläuft, sterben auf beiden Seiten zwangsläufig einige Akteure. Sonst wäre die Belagerung ja kaum blutig, oder? Ein cleverer Autor lässt Figuren, die für die Handlung unverzichtbar sind, allerdings erst dann sterben, wenn er sie nicht mehr braucht, keine Sekunde früher, damit er ihre Rollen eben nicht erneut ausfüllen muss und nicht jegliche Bindung, die die Leser_innen bis dahin aufgebaut haben, zerstört wird. Irgendjemand sollte das Jonas Herlin wohl mal sagen.
    Dann haben wir da noch das Motiv der entzweiten Brüder. Thorbrand und Olav. Die beiden sind so gegensätzlich, dass sie schon wieder stereotyp sind. Ich weiß eigentlich nicht so recht, was mir Herlin durch ihre Schicksale mitteilen wollte. Vermutlich ging es abermals darum, möglichst viel historisches Wissen in das Buch zu quetschen, da Thorbrand in seiner Verbannung an der Seite eines Mönches durch das Fränkische Reich reist und die zeitgenössische Politik kennenlernt, während Olav als Anführer der Wikinger Einblicke in ihre Kultur gewährt. In der Theorie nett, in der Praxis jedoch unzusammenhängend und zu viel Input. Außerdem empfand ich es als unvorteilhaft, dass ich den beiden dadurch stets ein Stück voraus war. Es kam keine Spannung auf, kein Hoffen und Bangen, ob die Nordmänner es nun nach Hause schaffen oder nicht. Ich wusste einfach zu viel.

    „Krieger des Nordens“ war in jeglicher Hinsicht ein Fehlschlag. Es ist ein quälend fantasieloses Buch, trocken und zermürbend, die längste Geschichtsstunde aller Zeiten. Ich glaube nicht, dass ich Jonas Herlin jemals wieder eine Chance gebe. Dazu war diese Lektüre wirklich zu traumatisierend.
    Meine Experimente mit Wikingerromanen werde ich an dieser Stelle allerdings noch nicht abbrechen. Einmal werde ich es noch wagen, geht dieser Versuch auch wieder schief, orientiere ich mich neu. Ich begebe mich vertrauensvoll in Hände eines echten Nordmannes, der dann hoffentlich weiß, wovon er schreibt und sein Werk nicht als Zwangsgeschichtsunterricht missbraucht: Snorri Kristjansson.

    Vielen Dank an das Bloggerportal von Random House für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!

  10. Cover des Buches Eis (ISBN: 9783800052578)
    Wolfgang Hohlbein

    Eis

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Lesemaus85
    Und Sasha, die zwar tot war, darauf aber wenig Rücksicht zu nehmen schien, sagte mit einer glockenhellen, klarer Stimme: "Und ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr."
    *******************************************************************
    Ben wird von Alpträumen geplagt. Eismonster mit außerirdischen Kräften greifen das Kreuzfahrtschiff an auf dem er sich mit seinen Eltern befindet. Und als diese Monster tatsächlich auftauchen, besteht kaum Hoffnung. Hier sind Mächte am Werk, die sich an die Zerstörung der Welt machen...
    **********************************************************************
    Der erste Tei. der Genesis-Trilogie von zweien meiner Lieblingsautoren. Wolfgang und Heike Hohlbein schaffen immer spannende Geschichten.
    Ben ist ein sympathischer Held, mutig und authentisch. Ihm folgt man gerne in die Eiswüste der Arktis.
    Die Geschichte hat einige Längen. Gerade das Alptraum-Szenario wird etwas sehr ausgereizt.
    Aber Eismonster, ein riesenhafter Okotopus, ein Drachenmensch trösten darüber hinweg und machen Lust auf den zweiten Band.
  11. Cover des Buches Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien (ISBN: 9783257238037)
    Georges Simenon

    Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Nachdem Georges Simenon im Winter 1929/1930 seinen Kriminalkommissar Jules Maigret aus der Taufe gehoben und den ersten Roman „Maigret und Pietr der Lette“ geschrieben hatte, entstanden die folgenden drei Romane aus der Serie in rascher Folge im Sommer 1930. Darunter war auch „Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien“, den er im Februar 1931 veröffentlichte. Gepaart mit einer ganzen Reihe werbewirksamer Maßnahmen (u.a. ein Maskenball mit an die 1.000 Personen) sorgte dieser Roman für den Durchbruch Simenons, der sowohl bezüglich der Schauplätze als auch der Handlung sehr viel Autobiographisches in die Handlung mit einfließen ließ. Ihren Anfang nimmt diese an einem Bahnhof an der holländisch-deutschen Grenze, wo Maigret, der von einer Dienstreise aus Lüttich zurückkehrt, ein ärmlich gekleideter Mann auffällt, der gedankenverloren durch einen großen Stapel von 1000-Francs-Scheinen blättert. Der Kommissar verfolgt den Fremden kurzerhand zur Post und beobachtet aus sicherer Entfernung, wie dieser die Geldscheine in einen Briefumschlag gen Paris verschickt. Als der Mann schließlich einen Koffer kauft, tut es ihm Maigret, der argwöhnt es mit einem Schmugglerring zu tun zu haben, gleich. Gemeinsam besteigt man den Zug nach Bremen, wo im günstigen Moment die Koffer vertauscht werden. Erst in einem heruntergekommenen Hotel realisiert der Fremde, dass er den Inhalt des Koffers verloren hat. Bevor Maigret, der ihn durch ein Schlüsselloch beobachtet, eingreifen kann, zieht der Mann einen Revolver und schießt sich in den Kopf. Von Schuldgefühlen getrieben macht sich der Kommissar daran, dass Geheimnis um diesen seltsamen Selbstmord zu lüften. Und schon bald ist er nicht mehr der einzige, der reges Interesse am Ableben des Fremden zeigt … Wohin führen die Verwicklungen im Fall des merkwürdigen Fremden? Worin besteht das Verbrechen? Und hat es überhaupt eins gegeben? Es ist ein ziemlich dichter und dunkler Nebel, durch den Leser diesmal dem Kommissar folgen muss, versehen mit allerlei Hinweisen, auf mögliche Hintergründe, die sich im nächsten Moment wieder als hinfällig erweisen. Dabei bleibt die Frage nach dem Wieso sehr lange offen, weil sich die Verdächtigen als findige, trickreiche Gegenspieler erweisen. In Maigret finden sie aber natürlich dann doch ihren Meister. Seine hartnäckige Beschattung und die schiere entnervende Anwesenheit wirken so zermürbend, dass die Fassaden letztlich bröckeln und dahinter die Wahrheit zutage kommt. Diese ist – für Ermittler und Leser gleichermaßen – ernüchternd. Simenon greift an dieser Stelle in hohen Maße auf eigene Erfahrungen zurück, schildert die möglichen Folgen nihilistischen Gedankenguts – eine Begleiterscheinung ihrer Zeit, welche, geprägt von Arbeits- und Perspektivlosigkeit, einen fruchtbaren Boden für jegliche Art von Gewalt geboten hat. Und welche hier für den düsteren Grundtenor der Geschichte sorgt. Am Ende der Jagd stellt sich dennoch keinerlei Hochgefühl ein. Im Gegenteil: Die Gejagten erweisen sich als allzu menschlich. Das Mitgefühl triumphiert über das Loblied auf die Gerechtigkeit. Es ist diese traurige und zugleich schöne Schilderung des Unglücks, die uns verstehen und nicht verurteilen lässt. Und damit den Roman zu mehr als nur einem Krimi macht. Meiner Ansicht nach hat sich Georges Simenon mit seinem dritten Maigret-Roman nochmals steigern können. Ein berührendes, in den Bann ziehendes kleines Literaturjuwel, das etwas beherzigt, was dem Spannungs-Genre heutzutage zumeist gänzlich abhanden gekommen ist: Glaubwürdigkeit. Knapp, dicht, eindringlich. Unbedingte Leseempfehlung!
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